Uraufführung

ALL QUIET ON THE WAR FRONT

Komposition von Bojan Vuletić

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Tickets
26,– normal
13,– ermäßigt
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Dauer: ca. 55 Min.

Killing
by
remote
control

Krieg ist leise geworden. Militärische Ziele liegen jenseits von Grenzen und häufig mitten in zivilen Gebieten. Fronten verschwimmen. Den Abzugsknopf drücken Soldaten auf einer Fernbedienung. Die Tötung wird von Befehlshabern aus cineastischer Gottesperspektive getroffen. Je wertvoller das militärische Ziel, desto mehr Kollateralschäden werden von den Verantwortlichen als akzeptabel angesehen. In den vergangenen Jahren hat sich viel geändert in der Art, wie Kriege geführt und kommuniziert werden. Dies liegt nicht nur an neuen autonomen Waffensystemen und ungeahnten Möglichkeiten in der visuellen Überwachung. Ziel ist es, die Menschen in sicheren Ländern vom Wissen über Kriege und Exekutionen abzuschirmen: ›ALL QUIET ON THE WAR FRONT‹. Es ist leichter geworden, Machtpolitik militärisch umzusetzen, ohne als Aggressor wahrgenommen zu werden und einen Blutzoll zahlen zu müssen. Dagegen müssen die attackierten Gesellschaften nicht nur hohe Opferzahlen in der Zivilgesellschaft ertragen. Sie sind auch traumatisiert von einem unsichtbaren Feind, der in der Luft nur über seinen Drohnenklang zu bemerken ist.

»Weder die Zivilbevölkerung als solche noch einzelne Zivilpersonen dürfen das Ziel von Angriffen sein. Die Anwendung oder Androhung von Gewalt mit dem hauptsächlichen Ziel, Schrecken unter der Zivilbevölkerung zu verbreiten, ist verboten.« (Genfer Konventionen, Zusatzprotokoll vom 8. Juni 1977, Art. 51, 2)

Die neue Komposition ›ALL QUIET ON THE WAR FRONT‹ von Bojan Vuletic verarbeitet klanglich und musikalisch die Perspektiven am Boden und aus der Luft sowie das Ausblenden von Kriegslärm in der sicheren Ferne. Die Musik wird ergänzt durch gesprochene Texte zu Drohnen-Angriffen, etwa internationale Presseartikel oder Passagen aus US-Hearings zur nationalen Sicherheit. Das Werk wird beim asphalt Festival 2021 von einem kammermusikalischen Ensemble herausragender internationaler Solist*innen uraufgeführt.

Egor Grechishnikov, Violine, spielte als Konzertmeister im Kammerorchester Moscovia und bei den Moskauer Virtuosen unter Vladimir Spivakov. 1994 wurde er Solist der Moskauer Philharmonie, Engagements als 2. Konzertmeister des SWR Orchesters in Freiburg und als 1. Konzertmeister des Niederländischen Philharmonischen Orchesters folgten. Seit 2002 ist er 2. Konzertmeister der Düsseldorfer Symphoniker.

Die New Yorker Cellistin und Komponistin Mariel Roberts ist als Solistin und Kammermusikerin bereits bei einer Vielzahl von Konzerten auf vier Kontinenten aufgetreten und schlägt in ihren virtuosen Performances Brücken zwischen Avantgarde, zeitgenössischer, klassischer, improvisierter und traditioneller Musik.

Der in Frankfurt am Mai geborene Klarinettist Christoph Schneider hat bereits mehrere Preise als Solist gewonnen, spielte u. a. im Beethoven Orchester Bonn und im Orchester der Deutschen Oper Berlin und ist seit 2016 Solo-Klarinettist der Duisburger Philharmoniker.

Der Trompeter und Performer Pablo Giw lebt in Köln und beschäftigt sich neben traditioneller Spielweise vor allem mit Extended Techniques, Perkussion und Noise. Mit seinem Instrument schafft er dichte Klangwände und Grooves, bei denen er auch Stimme und Spoken Word einbindet.

Die rumänische Pianistin Alina Bercu gastierte auf vielen wichtigen Musikbühnen Europas, Amerikas und Asiens, darunter der Carnegie Hall New York, der Tonhalle Zürich und der Tonhalle Düsseldorf, und arbeitete mit namhaften Sinfonieorchestern zusammen. Ihre Debüt-CD mit Kammermusikwerken von Schubert und Brahms wurde mit dem ›Golden Label‹ (Benelux) und ›Cle d’or‹ (Frankreich) ausgezeichnet.

Bojan Vuletić ist Komponist, Klangkünstler und Gitarrist. Musikalische Zusammenarbeiten verbinden ihn u. a. mit Markus Stockhausen, Nate Wooley, Bojan Z, dem Mivos Quartet, WDR Rundfunkorchester und -chor und den Düsseldorfer Symphonikern. Audio-Realisation von Ausstellungen in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Danica Dakić waren u. a. auf der documenta 12 Kassel, der Biennale Liverpool und auf der Biennale in Venedig zu sehen.

Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert von der Kunststiftung NRW und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman, mit freundlicher Unterstützung von Steinway & Sons Düsseldorf

Egor Grechishnikov: Violine
Mariel Roberts: Cello, Electronics
Christoph Schneider: Klarinette
Pablo Giw: Trompete, Electronics
Alina Bercu: Klavier
Bojan Vuletić: Komposition, Sounds, Sprecher, musikalische Leitung

gelen-grech.de
marielroberts.com
christoph-schneider-klarinette.de
giwmusic.com
alinabercu.com
bojanvuletic.com

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