Blind Runner

Das Schicksal von drei Langstreckenläufer*innen verwebt sich in dieser gefeierten Produktion der renommierten iranischen Mehr Theatre Group zu einem poetischen Bühnenkrimi, mit großartigen Protagonisten, minimalistischer Ausstattung und starken Filmsequenzen. Eine Frau ist als politische Gefangene des Mullah-Regimes inhaftiert, einmal in der Woche darf ihr Ehemann sie besuchen. Aber worüber spricht man, wenn jedes Wort abgehört und es nur wenig Neues zu berichten gibt? Die beiden haben zusammen Marathons bewältigt, doch nun droht ihrer Beziehung die Puste auszugehen. Nur zögerlich und auf Drängen seiner Frau nimmt der Mann eine neue Aufgabe an: Er wird Laufbegleiter einer blinden Läuferin und macht ihr mit der Teilnahme am Paris-Marathon einen Lebenstraum wahr. Aus der Intimität des Trainings entsteht eine enge Bindung mit der jungen Frau – und ein gefährlicher Plan, in ein anderes Leben zu fliehen und ein politisches Zeichen zu setzen: Sie wollen Großbritannien erreichen, indem sie den 38 Kilometer langen Eurostar-Tunnel nach England über Nacht durchqueren. Doch zwischen dem letzten Zug am Abend und dem ersten des folgenden Tages, der sie erfassen würde, liegen nur wenige Stunden … Der iranische Regisseur Amir Reza Koohestani entwirft ein poetisches Beziehungsgeflecht, in dem der hypnotische Rhythmus des Laufs zur Metapher für die Sehnsucht nach Freiheit wird. Koohestani gilt als einer der bedeutendsten iranischen Theatermacher seiner Generation. In Deutschland arbeitet er u. a. an den Münchner Kammerspielen, am Deutschen Theater in Berlin und dem Thalia Theater.

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Das sagt die Presse:

»Stunningly performed and with a restrained use of video, the piece not only attacks any form of oppression but asks whether athleticism itself is potentially a form of protest.«
The Guardian

»Ein Theaterabend, der poetische Kraft entfaltet«
Hamburger Abendblatt

»›Blind Runner‹ verdichtet das Politische und das Private, das systematisch zerstört wird, in einer ungeheuren Stunde.«
Tagesspiegel