Gootopia

Choreografie von Doris Uhlich

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Dauer: 90 Min. ohne Pause

Die Veranstaltung ist unbestuhlt. Sitzgelegenheiten werden bei Bedarf zur Verfügung gestellt.
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Publikumsgespräch im Anschluss an die Vorstellungen

Wenn
Schleim
tanzt

Schleim ist eine biologisch lebensnotwendige Substanz, die ambivalente Reaktionen auslöst: Ekel und Schauer, aber auch Neugier und Berührungslust. Schleim ist nicht eindeutig fest oder flüssig. Jedes Leben startet feucht, wir kommen nicht trocken, nicht ›sauber‹ auf die Welt. Schleim ist ein uns ursprünglich vertrauter Stoff, der den Organismus zusammenhält und Verbindungen herstellt. Zumeist aber verlieren wir im Laufe des Lebens den Bezug zu ihm: In der Science-Fiction tritt er häufig im Zusammenhang mit Aliens auf und steht für das Nichtmenschliche, das Unbekannte, das sich fließend ausbreitet. Und auch in unserer pandemischen Gegenwart ist er mit Angst behaftet.

In ›Gootopia‹ (›goo‹ engl. für Schleim) interagieren sechs Performer:innen mit diversen Schleimsubstanzen. Der Schleim ist Material und Protagonist zugleich, er tanzt mit, auf, in und zwischen Körpern. Menschen und Schleim berühren sich, vernetzen sich, vermengen sich, bilden Allianzen. Es entstehen ständig neue Verbindungen, die Körpergrenzen werden fluide und Assoziationsräume für andere, schleimige, utopische Lebensformen eröffnet. Zwischen Horror und Faszination, Empathie und Ekel, Reiz und Irritation ermöglicht ›Gootopia‹ dem Publikum, in die Lebendigkeit stofflicher Prozesse einzutauchen.

›Gootopia‹ ist eine installative Performance. Die Zuschauer:innen sind eingeladen, ihre Position und Perspektive im Raum frei zu wählen und eine vielschichtige, um skulpturale und landschaftliche Qualitäten erweiterte Praxis von Tanz zu erfahren.

Die österreichische Choreografin Doris Uhlich (*1977) entwickelt seit 2006 eigene Projekte. Viele ihrer Performances sind Untersuchungen von Schönheitsidealen und Normen des Körperbildes, sie beschäftigt sich auch mit der ideologiefreien und provokanten Darstellung von Nacktheit. Musik, insbesondere Techno-Musik, spielt dabei eine wichtige Rolle. Für die Performance ›Ravemachine‹ gewannen Doris Uhlich und der Tänzer Michael Turinsky 2016 den renommierten Nestroy-Sonderpreis für ›Inklusion auf Augenhöhe‹. Uhlichs Produktion ›Every Body Electric‹ war 2019 zur Tanzbiennale Venedig eingeladen, in der Zeitschrift tanz war sie 2018 und 2019 als ›Choreografin des Jahres‹ genannt.

Lesen Sie hier ein Interview mit Doris Uhlich.

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Das sagt die Presse:

»Es gibt immer und überall was zu sehen in diesem Wimmelbild. Die Details sind auch nicht wichtig, was zählt, ist das Ganze: die von Neugier geprägte Begegnung zwischen Mensch und Material, zwischen Körperkunst und Kunstschleim.« (Nachtkritik)

»Assoziationsreich, humorvoll, aber auch sehr mutig« (Deutschlandfunk Kultur)

Eine Produktion von Doris Uhlich in Koproduktion mit dem asphalt Festival, Dampfzentrale Bern, insert Tanz und Performance GmbH, Tanzquartier Wien, Theater Freiburg, gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien, das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport und den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

mit Pêdra Costa, Ann Muller, Andrius Mulokas, Emmanuel Obeya, Camilla Schielin, Grete Smitaite
Choreografie: Doris Uhlich
Konzept: Doris Uhlich, Boris Kopeinig 

Bühne: Juliette Collas, Philomena Theuretzbacher
Kostüm: Zarah Brandl
Ton: Boris Kopeinig

Licht: Phoenix (Andreas Hofer), Gerald Pappenberger

dorisuhlich.at

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