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Launiger
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(nachtkritik)
In den vergangenen drei Jahren erlebte man in Österreich und vielen anderen Ländern einen regen Zulauf in der sogenannten Querdenker-Szene, der vor allem bei den regelmäßigen »Corona-Demos« sichtbar wurde. Sie waren schon immer da, doch während der Pandemie marschierten sie plötzlich in Massen durch die Straßen: Esoteriker:innen, Seite an Seite mit Verschwörungstheoretiker:innen, bekannten Neonazis, aber auch mit Linken und Hippies. Vereint unter dem Credo der Wissenschaftsfeindlichkeit wurden Pferde-Entwurmungsmittel geschnupft, »belebtes Wasser« gegurgelt und energetische Impftransformationen durchgeführt. Die sogenannte Alternativ-Medizin und all ihre Auswüchse waren plötzlich nicht mehr nur ein schrulliges Hobby der exzentrischen Nachbarin, sondern ein gesellschaftliches Problem mit konkreten Auswirkungen auf das Gesundheitssystem.
Stefanie Sargnagel taucht in ihrem neuen Theaterstück ein in die Welt der Schamanen, Energetiker und »Nippies«. Zu Recherchezwecken begab sie sich selbst in die Yoga-Höhle des Löwen, besuchte u. a. ein Aura-Lesungsseminar im 14. Wiener Bezirk und wirft in »HEIL. Eine energetische Reinigung« einen kritisch-satirischen Blick auf diese bizarre Szene.
Nach der Erfolgsshow »JA, EH! – Beisl, Bier und Bachmannpreis«, die beim asphalt Festival 2019 zu Gast war, hat Stefanie Sargnagel einen neuen Text für das Rabenhof Theater entwickelt – auch diesmal wieder in einer Inszenierung von Regie-Shooting-Star Christina Tscharyiski und mit einem fulminanten Schauspieler:innen-Ensemble. Für die Live-Musik sorgt die Band der Stunde: Buntspecht.
Die Schriftstellerin Stefanie Sargnagel gewann 2016 beim Ingeborg-Bachmann-Preis den Publikumspreis mit einem Text, auf dessen Basis sie später das Theaterstück »JA, EH!« entwickelte. 2020 erschien ihr erster Roman »Dicht. Aufzeichnungen einer Tagediebin«, in dem sie sich mit ihrer eigenen Jugendzeit auseinandersetzte. Im Frühjahr 2022 wurde sie zu einer Gastprofessur am Grinnell College in Iowa eingeladen, um kreatives Schreiben zu unterrichten. Die pointierten Kommentare und Beobachtungen der Wienerin werden regelmäßig im deutschsprachigen Feuilleton publiziert.
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Das sagt die Presse:
»Tatsächlich hat auch eine virtuose Spötterin wie Stefanie Sargnagel Mühe, den Irrsinn noch satirisch zu überhöhen. Aber natürlich gelingt es ihr dann doch immer wieder.« (Süddeutsche Zeitung)
»Das vierköpfige Ensemble spielt famos, die Pointen schnurren.« (Theater heute)
»Vielmehr ist dieser Abend außen arg und innen drin empathisch und vielleicht gerade deshalb genau das, was man in diesen rauen Zeiten braucht.« (Der Standard)
»Erschreckend echt!« (Kronen Zeitung)
»Stefanie Sargnagel ätzt gegen Esoterik« (Deutschlandfunk)
mit Tanja Raunig, Bettina Schwarz, Bernhard Dechant, Alexander Strobele
Text: Stefanie Sargnagel
Live-Musik: Buntspecht
Bühnenfassung: Christina Tscharyiski und Fabian Pfleger
Regie: Christina Tscharyiski
Dramaturgie: Fabian Pfleger
Bühnenbild: Dominique Wiesbauer
Kostüme: Miriam Draxl