Ein
expressiver
Sound-
track
des
Krieges
»This machine kills fascists«, stand auf der Gitarre von Woody Guthrie, einem amerikanischen Folksänger aus den 1950er-Jahren. »These songs kill russian fascists (rushists)« könnte ein Untertitel dieses Projekts sein, das 2022 zwischen der Ukraine, Deutschland, Frankreich und Österreich entstand: Beats, die beißen, Reime, die töten, Poesie und Musik vereint als Waffe.
Popmusik war schon immer eine internationale Sprache. Vieles, was Worte nicht ausdrücken können, kann ein Song vermitteln. Vom Gospel bis zum Protestsong: Musik war immer da, um zu beruhigen, zu heilen oder zu inspirieren. Der russische Angriffskrieg hat jede Ukrainerin und jeden Ukrainer verändert, Musiker:innen und Dichter:innen sind da keine Ausnahme. Sie sind auf der Suche nach Worten und Klängen, um ihre Geschichten zu erzählen und um herauszuschreien, was aktuell in der Ukraine geschieht.
Die ukrainischen Dichter:innen Grigory Semenchuk (und sein Hip-Hop-Alter-Ego BRAT) und Lyuba Yakimchuk sowie die Musikerin und Schriftstellerin Irena Karpa haben sich mit dem in Berlin lebenden Musiker und Produzenten Yuriy Gurzhy zusammengetan und einen Soundtrack für das zurückliegende Jahr geschrieben und komponiert, den sie im 34OST live performen.
Die Künstler:innen
Der Dichter, Musiker und Kulturmanager Grigorij Semenchuk lebt in Lwiw, Ukraine. Er ist Leiter der NGO »Art Council Dialogue« und Kurator des Festivals »Authors’ Reading Month« in Lwiw. Semenchuk hat bisher drei Gedichtbände veröffentlicht: »Internal Jihad« (2012), »More verses and songs« (2015) und »According to the original« (2021). Zudem ist er Mitglied der Musikprojekte »BRAT«, »LANDSCHAFT« und »DRUMTYATR«. Semenchuk ist Herausgeber der Anthologie zeitgenössischer ukrainischer Lyrik »Letters from Ukraine« (2016) und Mitherausgeber der australisch-ukrainischen Lyrikanthologie »AU\UA« (2012). Semenchuks Gedichte und Artikel wurden in neun verschiedene Sprachen übersetzt, in deutscher Übersetzung erschienen sie u. a. in »Wort«, »Literatur und Kritik« und im »Jahrbuch der Poesie«.
Die Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Sängerin Irena Karpa wurde in Iwano-Frankiwsk (Ukraine) geboren und lebt aktuell in Paris. Karpa arbeitete als Erste Sekretärin für Kultur an der Botschaft der Ukraine in Frankreich (2015-2019) und ist Kuratorin von Literatur- und Kunstprojekten. Die Frontfrau der Band QARPA war als TV-Moderatorin bei Sendern wie MTV Ukraine, ICTV und Novyi Kanal tätig und ist Kolumnistin für Vanity Fair, Deutsche Welle, NV, Radio Svoboda und Vogue Ukraine. In der Ukraine sind mehrere Bücher von ihr erschienen, darunter »Freud Would Cry«, »The Himalaya Pizza«, »Good News from the Aral Sea« oder »How to Get Married as Many Times as You Want«.
Lyuba Yakimchuk wurde in der Region Luhansk geboren und lebt derzeit in Kiew. Sie ist Autorin mehrerer Gedichtbände, darunter »Aprikosen aus dem Donbass«, der die Erfahrungen der Menschen in den Kriegsgebieten beleuchtet und ihr mehrere renommierte Preise einbrachte, u. a. den International Slavic Poetic Award. Das Buch wurde im Forbes-Magazin unter die 10 besten Bücher über den Krieg in der Ukraine gewählt und ist bereits in zahlreichen Übersetzungen erschienen. Yakimchuks Gedichte wurden in über 20 Sprachen übersetzt, führende Medien wie die New York Times, BBC und CNN haben über ihre Werke berichtet. 2022 trug sie ihre Gedichte bei den Grammys als Teil von John Legends »Free«-Performance vor, die der Ukraine gewidmet war. Von der Kiewer Zeitschrift New Time wurde sie 2015 zu den hundert einflussreichsten Persönlichkeiten der ukrainischen Kunstszene gezählt.
Der in Charkiw (Ukraine) geborene und in Berlin lebende Yuriy Gurzhy ist der Gründer von Russendisko, RotFront, The Disorientalists und Kaminer & Die Antikörpers. Yuriy kuratierte zehn Compilations auf verschiedenen europäischen Plattenlabels, darunter »Russendisko Hits«, »Shtetl Superstars« und »Borsh Division – Future Sound Of Ukraine«. Zwischen 2009 und 2015 nahm er drei Alben auf und tourte ausgiebig mit RotFront. Seine neuesten Produktionen sind »Misto 2Go – New Donbass Symphony« (2021) und »Fokstroty« (2021, mit Serhiy Zhadan). Sein erstes Buch »Richard Wagner und die Klezmer-Band« erschien im Januar 2022, für den Berliner Tagesspiegel schreibt er ein regelmäßiges »Ukrainisches Kriegstagebuch«.
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Das sagt die Presse:
»Für die Ukrainer ist Poesie kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit im Krieg« (The Guardian)
»For Ukrainians, poetry isn’t a luxury, it’s a necessity during war« (The Guardian)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen der Konzertreihe I HEAR YOU und der Kunststiftung NRW im Rahmen von UKRAINIAN VOICES
Musik produziert und live gespielt von:
Yuriy Gurzhy
Texte geschrieben und gesungen von:
Irena Karpa
Grigori Semenchuk
Lyuba Yakimchuk
Yuriy Gurzhy
Oksana Shchur: Kuratorin und Produktion
Lesik Omodada, Shpytal Records: Mix & Master
Grycja Rd, Eugene Arlov: Artwork
Oleg Kolesnikov, Anna Pashchenko: Übersetzung