Verrückt nach Trost

»
Eine 
Stern-
stunde 
des
Theaters
«
(taz)

Kultregisseur Thorsten Lensing ist zurück! Bislang machte er mit erfolgreichen Romanbearbeitungen von sich reden, wie David Foster Wallaces ›Unendlicher Spaß‹, das zum Berliner Theatertreffen eingeladen und bei asphalt 2021 zu Gast war. Nun hat Lensing zum ersten Mal ein eigenes Stück für das Theater geschrieben, genauer gesagt für die Star-Schauspieler:innen Sebastian Blomberg, André Jung, Ursina Lardi und Devid Striesow, mit denen er teilweise schon seit 20 Jahren zusammenarbeitet. 

»Verrückt nach Trost«, uraufgeführt bei den Salzburger Festspielen 2022, wurde vom asphalt Festival koproduziert und kommt im Sommer 2023 endlich nach Düsseldorf!

Die Kinder Charlotte und Felix kommen aus dem Meer und spielen am Strand ihre toten Eltern. Ein Ritual, das die beiden seit Jahren pflegen. In Erinnerung an die wilde Ausgelassenheit ihrer Eltern cremen sie sich den Rücken ein und kitzeln einander, bis sie kaum noch Luft bekommen. Für kurze Augenblicke fällt alle Trauer von ihnen ab. Immer wieder jedoch brechen die unterschiedlichen Bedürfnisse der zehn- und elfjährigen Geschwister in das Spiel ein.

Während ihre ungebändigte Fantasie den ersten Teil der Inszenierung bestimmt, steht im zweiten Teil das Erwachsenendasein im Vordergrund und die Geschwister gehen getrennte Wege.

Das Publikum begleitet die Figuren über mehrere Jahrzehnte hinweg. Das Ensemble aus vier herausragenden Theater-, Film- und TV-Schauspieler:innen verkörpert Menschen von der Kindheit bis ins hohe Alter ebenso grandios wie Tierrollen. An diesem Theaterabend, der einem »Schauspielfeuerwerk« (ORF) gleicht, begegnen uns hungrige Babys auf riesigen Parkplätzen, verletzte Stabhochspringerinnen, sprechende Oktopusse, todessehnsüchtige Taucher, Menschen, die ihren eigenen Körper nicht spüren, Kühe am Schlachttag, Pflegeroboter und Sterbende, die in einem Altenheim auf ihren Tod warten. Sie alle sind getrieben von der Angst, ihren Weg verloren zu haben, und der großen Sehnsucht nach dem Gefühl, richtig am Leben zu sein: ein Fest der Schauspielkunst voll herzzerreißender Komik.

– – –
Das sagt die Presse:

»Das schönste, tröstlichste und lebensklügste SchauspielerInnen-Theater, das man momentan sehen kann. Es gibt keinen Regisseur, der die Schauspieler so frei sein lässt wie Thorsten Lensing. Dreieinhalb Stunden Theater und keine vergeudete Minute.« (RBB)

»Das Star-Ensemble spielt Tiere und Kinder – und das ganz grandios.« (Süddeutsche Zeitung)

»Hinreißendes Schauspieltheater« (FAZ)

»Lensing und seine vier grandiosen Darsteller sind getrieben von dem Wunsch, in schlichtweg alles, jedes Tier und jeden Menschen, ja sogar in die Dinge hineinzufahren, so wie ein Geist oder ein Fluch in etwas fährt.« (DIE ZEIT)

»Ein eher leises Wundertheater zwischen Alltag und Überhöhung, zwischen gut situiertem Situations- und Dialogwitz und melancholischen Abstürzen, hintergründig getarnt als Burleske.« (nachtkritik)

Eine Koproduktion zwischen den Salzburger Festspielen und Thorsten Lensing mit dem asphalt Festival Düsseldorf, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Sophiensaele Berlin, Kampnagel Hamburg, Theater Chur, Pumpenhaus Münster und Mousonturm Frankfurt/Main. Mit freundlicher Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds Berlin und der Stadt Münster.

mit Sebastian Blomberg, André Jung, Ursina Lardi, Devid Striesow

Text und Regie: Thorsten Lensing
Mitarbeit Regie: Benjamin Eggers-Domsky
Bühne: Gordian Blumenthal, Ramun Capaul
Kostüme: Anette Guther
Dramaturgie: Dan Kolber, Thierry Mousset
Tongestaltung: Titus Maderlechner
Produktionsleitung: Eva-Karen Tittmann
Leitung Herstellung Bühne: Martina Schulle
Technische Leitung: Michael Klatt, Dirk Lutz

Regieassistenz: Anne Bickert
Kostümassistenz: Nuria Heyck, Luisa Puschendorf
Fotos: Armin Smailovic

ALL IN Hofkonzerte

Musik
umsonst
und
draußen

Am 24. Juni 2022 findet in Düsseldorf das große, international besetzte Symposium ALL IN statt. In Vorträgen, Workshops und Gesprächsrunden geht es darum, wie der Theaterbetrieb inklusiver werden und Menschen mit Behinderung besseren Zugang erhalten können. Das asphalt Festival veranstaltet das Abendprogramm des Symposiums auf dem Gelände der Alten Farbwerke.

Wir begrüßen die Symposium-Teilnehmer:innen und alle asphalt-Besucher:innen herzlich an der Cubit-Festivalbar. Bei freiem Eintritt unter freiem Himmel finden vor und nach der Vorstellung von SCORES THAT SHAPED OUR FRIENDSHIP Konzerte des Jazz-Trios open excess und des Elektro-Pop-Duos Unfall! statt. Das musikalische Programm wird durch ALL YOUR BASE reaktiv visualisiert, ein taktiles Tool des Künstlerduos CYLVESTER für audiovisuelle Medienkunst im urbanen Raum, das neue, interaktive Zugänge zu Musik und Kunst schafft.

Um 19:30 Uhr spielt das Jazz-Trio open excess. Pianist Lucca Keller, Bassist Torben Schug und Schlagzeuger Till Menzer teilen eine gemeinsame Faszination für Musik, die spontan im Moment entsteht. Dabei ist die überbordende und mit viel Witz gepaarte Spielfreude das Markenzeichen der Combo. Gespielt werden Stücke von Miles Davis, Wayne Shorter, Roy Hargrove und Eigenkompositionen. Für ihre Konzerte laden open excess auch immer wieder unterschiedliche Gastmusiker ein.

Pianist und Komponist Lucca Keller ist ein bunter Hund der NRW-Jazzszene und stilvoller Grenzgänger, der sich gerne aus harmonischen Vorgaben löst, was er auch auf seiner aktuellen Solo-CD ›mood of regrowing‹ beweist. Die Liste seiner musikalischen Kollaborationen scheint endlos. Bassist Torben Schug studierte in Enschede, Amsterdam und Köln Jazz und Popularmusik. Als Bassist des Ricciotti Ensemble in Amsterdam engagiert er sich dafür, Musik an Orte zu bringen, die sonst oft keinen direkter Zugang dazu haben – etwa in Krankenhäuser, Gefängnisse, Asylzentren, Kindergärten und auf öffentliche Plätze. Mit dem Orchester tourte er durch die Niederlande, die Türkei und Russland. Till Menzer ist ein umtriebiger Schlagzeuger der Kölner Szene. Er studierte an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und an der ITÜ-Istanbul Jazz und traditionelle orientalische Perkussion. Mit seinen Bandprojekten – u. a. Horst Hansen Trio, FL!M, Naheli und Isaac Vacuum – tourt er durch ganz Europa.

Um 21:30 Uhr findet das Konzert von Unfall! statt. Das Elektro-Pop-Duo von Max Schweder und Martin Widyanata bewegt sich zwischen reduzierten 4/4-Takten und schmerzhaften Dissonanzen und macht daraus Deep-Porn-Pop. Live-Elektronik-Saxophon sowie hart modulierte Vocoder spielen dabei genauso eine Rolle wie klassisches Sampling und Looping.

Max Schweder ist Musiker, Performer und Multimedia-Artist und hat am ArtEZ Conservatorium in Arnhem und an der Hochschule für Musik und Tanz Köln Jazz-Saxofon und Musikproduktion studiert. Neben seiner Musik realisiert er reaktive audiovisuelle Kunstprojekte. An der KHM Köln absolvierte Max Schweder 2020/2021 ein Fellowship und ist zudem als künstlerischer Forscher am Royal Conservatoire Antwerp (Belgien) tätig und Alumni der Akademie für Theater und Digitalität Dortmund. Martin Widyanata studierte Medieninformatik an der FH-Bonn-Rhein-Sieg, Musikinformatik an der HfM Karlsruhe und macht derzeit seinen Master am Institut für populäre Musik (IfPOM) der Folkwang Universität der Künste. Er ist DJ, Produzent elektronischer Musik und Co-Produzent diverser Künstler:innen aus verschiedenen Genres. Zudem wirkt er in Theaterproduktionen mit und agiert dort als Komponist, Musiker und Performer.

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes Un-Label Music and Sound Department.

– – –

Festivalparty

asphalt
bittet
zum
Tanz

Am vorletzten Tag von asphalt 2022 machen wir die Nacht zum Tage. Der Performancekünstler und DJ Hanny Kayali, der im zakk die Partyreihe ›Deine Mama ist auch Techno‹ verantwortet, stellt die Jubiläumsparty für asphalt N° 10 auf die Beine. Musikalisch ist eine wilde, tanzbare Mischung zu erwarten, ausgelassene Feierstimmung garantiert.

 

– – –

Markus Stockhausen Group

»
Ein
Klang-
erlebnis
der
beson-
deren
Art
«
(SWR)

Markus Stockhausen gilt als einer der profiliertesten Trompeter weltweit. Im Schnittfeld von Jazz, Klassik, Neuer Musik und elektronischen Experimenten forscht er unablässig nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten. In der nach ihm benannten Group finden sich vier improvisierende Musiker zusammen, die zu den Besten ihres Fachs gehören. Bei asphalt präsentiert Markus Stockhausen eine neue Besetzung mit dem Pianisten Jeroen van Vliet. Das Quartett stellt sein aktuelles Dreifach-Album ›Tales‹ vor.

Spielfreude paart sich mit meisterlichem Können, farbenreiche Kompositionen und inspirierte Improvisationen fügen sich zu einem harmonischen Ganzen. Die vier Musiker, die auch elektronische Erweiterungen ihrer Instrumente benutzen, sind sowohl im klassischen Fach wie auch im Jazz virtuos zuhause. Sie stellen einen hohen Anspruch an ihre Tonkultur, immer auf der Suche nach dem ›magischen Augenblick‹ auf der Bühne. Durch ihr intuitives Zusammenspiel bringen sie mit musikalischem Feingefühl innere Welten zum Klingen. Sie werfen sich die Themen wie Bälle zu, mitunter komplexe, virtuose Ton- oder Akkordfolgen, lebhaft und jazzig, dann wieder harmonisch-melodiös, ruhig und innerlich. Ein fesselndes musikalisches Erlebnis!

– – –
Das sagt die Presse:

»Der Trompeter Markus Stockhausen und seine drei Ensemblepartner erschaffen schöne, unaufgeregte und dennoch spannende und von Melodien und langen Bögen getragene Klangwelten.« (Rondo Magazin)

»Das aktuelle Dreifach-Album ›Tales‹ ist eine wunderbare Demonstration der erzählerischen Fähigkeiten des Musikers und Komponisten.« (jazzandrock.com)

»Ein Meisterwerk« (NDR)

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Mit freundlicher Unterstützung von Cubit
Die MARKUS STOCKHAUSEN GROUP wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

Markus Stockhausen: Flügelhorn, Trompete
Jeroen van Vliet: Klavier, Synthesizer
Jörg Brinkmann: Violoncello 
Christian Thomé: Schlagzeug 

markusstockhausen.de

Das ursprünglich geplante Doppelkonzert mit dem Taksim Trio auf dem Gelände der Alten Farbwerke findet nicht statt, weil das Taksim Trio die Veranstaltung aus privaten Gründen absagen musste.

Tiempo de Híbridos | Hybrid Times

Aus
alten
Mythen
Neues
er-
schaffen

Die bildenden Künstler Marcos Castro und Mauro Giaconi aus Mexiko-Stadt entwickeln im Weltkunstzimmer exklusiv für das asphalt Festival mehrere Site-Specific-Installationen.

Marcos Castro entfaltet an den Wänden und im Raum eine Art Bühnenbild, inspiriert von der traditionellen mexikanischen Wandmalerei. Er reflektiert über das mexikanische postrevolutionäre Gedankengut, indem er Elemente der offiziellen Geschichtsschreibung neu interpretiert, aus der erweiterten Malerei hybride grafische Beziehungen schafft und Symbole verschiedener Kulturen entlehnt – von der mexikanischen Tradition bis hin zur mexikanischen Punkkultur.

Mauro Giaconi breitet im Raum eine Installation aus, die auf Anekdoten über die mexikanische Revolution und den Einsatz von Illusionen als Strategie zur Veränderung der Realitätswahrnehmung im Kampf beruht. Mit Holzpflöcken, Mehl, Wasser und Hitze besetzt er den Raum wie in einer Schlachtordnung und provoziert ein Szenario symbolischer und historischer Überschneidungen, das in einer surrealen Landschaft hybrider Beziehungen zwischen Revolutionen, Anarchie und Brot präsentiert wird.

Marcos Castro (*1981 in Mexiko-Stadt) studierte Bildende Kunst an der Nationalen Schule für Malerei, Bildhauerei und Grafik ›La Esmeralda‹ in Mexiko-Stadt. Er hatte bereits mehrere Einzelausstellungen in Mexiko, den USA und Europa und war international in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten. Seine Arbeiten sind Bestandteil verschiedener renommierter Sammlungen in Mexiko und den USA, u. a. des Museum of Modern Art in Mexiko-Stadt. 2007 und 2014 erhielt Castro das Stipendium für junge Künstler des Nationalen Fonds für Kultur und Kunst (FONCA) der mexikanischen Regierung. 2008 nahm er am 18th Street Arts Center in Los Angeles teil, 2014 wurde er für die Omi-Residence in New York ausgewählt. 2016 hatte er eine Künstlerresidenz in Skowhegan, Maine, USA inne, 2018 die Dedazo-Residenz im Ejido Felipe Carrillo Puerto im mexikanischen Chiapas. Castros Werk ist stark geprägt von traditionellen mexikanischen Wandmalereien, zeigt aber auch Einflüsse des Neo-Expressionismus sowie eine zeitgenössische Gothic- oder Punk-Ästhetik. Seine Malerei, Zeichnungen und Skulpturen greifen eine Vielzahl von symbolischen Elementen und ästhetischen Codes der mexikanischen Identität auf. Durch die Dekonstruktion patriotischer Symbole oder die Neuinterpretation verschiedener historischer Ereignisse, von der prähispanischen Geschichte bis zur 68er-Bewegung, gelingt es Marcos Castro, tief verwurzelte Mythen sowie offizielle historische und nationalistische Diskurse in Frage zu stellen.

Mauro Giaconi (*1977 in Buenos Aires, Argentinien) absolvierte sein Kunststudium an der Nationalen Kunstschule Prilidiano Pueyrredón in Buenos Aires. Seit 2011 lebt und arbeitet er in Mexiko. Giaconi war Stipendiat des Buenos Aires Artistic Research Center (CIA), Stipendiat des Bemis Center for Contemporary Art (Omaha, USA), der Skowhegan School of Painting and Sculpture (Maine, USA), des Omi International Art Center (New York, USA) und der Solentiname Art Residency (Solentiname, Nicaragua). Seine Werke wurden bereits in Einzelausstellungen in Lateinamerika, den USA und Europa gezeigt, außerdem war er international in Gruppenausstellungen vertreten. Arbeiten von Giaconi befinden sich in Sammlungen wie der SPACE Collection (USA), dem Museum für Moderne Kunst in Buenos Aires (Argentinien) oder dem Miami Art Museum (USA). Er erhielt u. a. 2001 den ersten Preis beim argentinischen Philips Award for Young Talents und 2004 und 2006 eine lobende Erwähnung beim Salon of Drawing and Engraving in Buenos Aires. Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeiten von Mauro Giaconi sind vor allem Graphitzeichnungen, die sich auf andere Disziplinen wie Skulptur und Installation ausweiten. Seine räumlichen Interventionen und Bilder erkunden formale, historische und kulturelle Merkmale und Besonderheiten von Alltagsgegenständen, wobei er sich auf die Materialität dieser Elemente konzentriert, um sie prozessual zu untersuchen und zu transformieren. Giaconi arbeitet dabei vorwiegend mit ausgemusterten oder weggeworfenen Objekten. Architektur, Struktur, Erinnerung und Umwelt sind Schlüsselelemente im Werk des argentinischen Künstlers.

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer.
Mit freundlicher Unterstützung von Jens Rathmer

Marlon Bösherz

Meet
the
artist

Der Lyriker, Musiker und bildende Künstler Marlon Bösherz zieht während des asphalt Festivals in das Weltkunstzimmers ein und lebt und arbeitet in einem offenen Atelier. Die Besucher:innen erhalten Einblick in künstlerische Entstehungsprozesse und können hautnah verfolgen, wie Bösherz zeichnet und liest, schreibt und denkt – ein purer, unmittelbarer Schulterblick in das Künstlerdasein. Bösherz legt seine Skizzenhefte offen, publiziert unter Beobachtung und wird spontane Lecture Performances seiner neuen Texte abhalten, die zum Teil auch unter dem Einfluss von Gesprächen mit Gästen entstehen.

Nach einem Philosophie- und Geschichtsstudium an der Universität Duisburg-Essen und zahlreichen Ausstellungen und Performances in Wohnateliers ist Marlon Bösherz seit 2015 Student an der Kunstakademie Düsseldorf. Aktuell ist er in der Klasse John Morgan und Assistent von Durs Grünbein. Dank eines Stipendiums lebte er 2019/2020 in einem Wohnatelier an der Cité International des arts in Paris und schloss seinen Aufenthalt mit einer Ausstellung und der Buchveröffentlichung ›Rattenzählen an der Pont Marie‹ ab. Bösherz’ Ausstellungen verbinden genreübergreifend Malerei, Zeichnung, Objektkunst, Installation und Skulptur und werden stets von performativen Aktionen und Poesie begleitet. Seit 2012 ist Bösherz zudem Sänger und Bassist der Band Botticelli Baby, die europaweit Konzerte spielt und bislang drei Alben veröffentlichte. Bösherz blickt bereits auf mehrere Solo- und Gruppenausstellungen zurück und veröffentlicht regelmäßig Musik und Poesie in limitierten Editionen. 2022 gründete er gemeinsam mit der Künstlerin Josefine Henning das Kunstkollektiv ›DJOundBO – TRÄNEN, SEX und ALKOHOL‹.

Lesen Sie hier ein Interview mit Marlon Bösherz.

Eine Koproduktion mit dem asphalt Festival im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW – Regionale Kulturpolitik NRW (RKP)

von und mit Marlon Bösherz

djoundbokollektiv.com

JAEL

»
wonderfully
modern
soulful
vibe
«
(The Blues Project)

Eine fantastische Stimme, eine groovende Band und großartiges Songwriting – von diesem aufstrebenden R’n’B-Künstler wird man in Zukunft sicher noch viel hören. Giovanni Jano, besser bekannt als JAEL, ist ein 28-jähriger Musiker, Sänger, DJ und Produzent aus Den Haag mit indonesischen Wurzeln. In seiner Kindheit war er ständig von indonesischen Volksliedern, Gospel und japanischem Funk umgeben, seine Eltern infizierten ihn schon früh mit ihrer Leidenschaft für Soul und R’n’B. Nach seinen heutigen Lieblingskünstler:innen gefragt, nennt der niederländische Musiker unter anderem D’Angelo, Anderson .Paak, H.E.R. und Pino Palladino. All diese Inspirationen sind aus JAELS eigenem, charakteristischen Sound herauszuhören: Souligen R’n’B, Funk und basslastige Hip-Hop-Beats vermengt er zu einem neuen, frischen Stil.

Nach den EPs ›Time‹ und ›Unworthy‹ hat Multitalent JAEL unlängst sein Debütalbum ›Half As Much‹ veröffentlicht, auf dem unter anderem Alex Isley, Grammy-Gewinner Rae Khalil, Jayla Darden, Phabo und The Kount zu hören sind. 

– – –
Das sagt die Presse:

»Der unglaubliche JAEL lässt sich nicht auf eine Musikrichtung reduzieren. Seine Talente als Künstler, DJ, Multiinstrumentalist, Sänger und Produzent verschmelzen nahtlos in seiner frischen und zeitlosen Musik.« (The Blues Project)

 

YouTube

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In Kooperation mit THE DORF, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

Giovanni Jano a.k.a. JAEL: Gesang, Gitarre
Rafael Dévante Sinay: Gitarre
Aäron Bouwman: Bass
Mark Pattiapon: Keys
Davy Henket: Schlagzeug

Gootopia

Wenn
Schleim
tanzt

Schleim ist eine biologisch lebensnotwendige Substanz, die ambivalente Reaktionen auslöst: Ekel und Schauer, aber auch Neugier und Berührungslust. Schleim ist nicht eindeutig fest oder flüssig. Jedes Leben startet feucht, wir kommen nicht trocken, nicht ›sauber‹ auf die Welt. Schleim ist ein uns ursprünglich vertrauter Stoff, der den Organismus zusammenhält und Verbindungen herstellt. Zumeist aber verlieren wir im Laufe des Lebens den Bezug zu ihm: In der Science-Fiction tritt er häufig im Zusammenhang mit Aliens auf und steht für das Nichtmenschliche, das Unbekannte, das sich fließend ausbreitet. Und auch in unserer pandemischen Gegenwart ist er mit Angst behaftet.

In ›Gootopia‹ (›goo‹ engl. für Schleim) interagieren sechs Performer:innen mit diversen Schleimsubstanzen. Der Schleim ist Material und Protagonist zugleich, er tanzt mit, auf, in und zwischen Körpern. Menschen und Schleim berühren sich, vernetzen sich, vermengen sich, bilden Allianzen. Es entstehen ständig neue Verbindungen, die Körpergrenzen werden fluide und Assoziationsräume für andere, schleimige, utopische Lebensformen eröffnet. Zwischen Horror und Faszination, Empathie und Ekel, Reiz und Irritation ermöglicht ›Gootopia‹ dem Publikum, in die Lebendigkeit stofflicher Prozesse einzutauchen.

›Gootopia‹ ist eine installative Performance. Die Zuschauer:innen sind eingeladen, ihre Position und Perspektive im Raum frei zu wählen und eine vielschichtige, um skulpturale und landschaftliche Qualitäten erweiterte Praxis von Tanz zu erfahren.

Die österreichische Choreografin Doris Uhlich (*1977) entwickelt seit 2006 eigene Projekte. Viele ihrer Performances sind Untersuchungen von Schönheitsidealen und Normen des Körperbildes, sie beschäftigt sich auch mit der ideologiefreien und provokanten Darstellung von Nacktheit. Musik, insbesondere Techno-Musik, spielt dabei eine wichtige Rolle. Für die Performance ›Ravemachine‹ gewannen Doris Uhlich und der Tänzer Michael Turinsky 2016 den renommierten Nestroy-Sonderpreis für ›Inklusion auf Augenhöhe‹. Uhlichs Produktion ›Every Body Electric‹ war 2019 zur Tanzbiennale Venedig eingeladen, in der Zeitschrift tanz war sie 2018 und 2019 als ›Choreografin des Jahres‹ genannt.

Lesen Sie hier ein Interview mit Doris Uhlich.

– – –
Das sagt die Presse:

»Es gibt immer und überall was zu sehen in diesem Wimmelbild. Die Details sind auch nicht wichtig, was zählt, ist das Ganze: die von Neugier geprägte Begegnung zwischen Mensch und Material, zwischen Körperkunst und Kunstschleim.« (Nachtkritik)

»Assoziationsreich, humorvoll, aber auch sehr mutig« (Deutschlandfunk Kultur)

Eine Produktion von Doris Uhlich in Koproduktion mit dem asphalt Festival, Dampfzentrale Bern, insert Tanz und Performance GmbH, Tanzquartier Wien, Theater Freiburg, gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien, das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport und den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

mit Pêdra Costa, Ann Muller, Andrius Mulokas, Emmanuel Obeya, Camilla Schielin, Grete Smitaite
Choreografie: Doris Uhlich
Konzept: Doris Uhlich, Boris Kopeinig 

Bühne: Juliette Collas, Philomena Theuretzbacher
Kostüm: Zarah Brandl
Ton: Boris Kopeinig

Licht: Phoenix (Andreas Hofer), Gerald Pappenberger

dorisuhlich.at

Anna Mateur & The Beuys

»
Sie
gehört zu
Deutschlands
lustigsten
Menschen
auf der
Bühne
«
(EMMA)

Sie tanzt. Sie singt. Und macht Musik mit der wohl geilsten Stimme seit Nina Hagen. Anna Mateur ist eine großartige, wundersame Erscheinung, die mit ihrem sagenhaften Stimmvolumen und abgrundkomischen Witz-Ernst alles in den Schatten stellt, was sich hierzulande zwischen Großkunst und Kleinkunst zu behaupten versucht. Als »Anti-Diva, Musik-Kabarettistin, Entertainerin, Naturereignis« versucht die Presse sie zu charakterisieren, doch die Sache mit den Schubladen will bei ihr nicht so recht funktionieren. Anna Mateur liebt es, ihr Publikum mit Absurditäten zu überrumpeln.

Anna Maria Vogt aka Anna Mateur, geboren 1977 in Dresden, hat Musik studiert und tourt seit 2003 mit ihren verschiedenen musikalischen Formationen im deutschsprachigen Raum. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Salzburger Stier, dem Deutschen Kleinkunstpreis, dem Deutschen Kabarettpreis und dem Bayerischen Kabarettpreis. Anna Mateur ist immer bereit für einen kreativen Seitensprung, schreibt Bühnenprogramme, Songtexte und Radiokolumnen. Ihre Leidenschaft gilt Systemen zwischen Ordnung und Chaos. Sie hat bislang mehrere CDs veröffentlicht, ein Solo-Hörspiel sowie das Buch ›Wehwehchen-Atlas‹.

– – –
Das sagt die Presse:

»Ernsthaft können vergleichsweise viele. Derart gute Satire nur ganz wenige.« (Berliner Morgenpost)

»Sie ist weder Kabarettistin noch Comedian. (…) Als Frau sprengt sie jedes Klischee. Anna Maria Vogt ist mit dieser Mischung aus grandioser Körpersprache und entwaffnender Komik längst Kult.« (EMMA)

»Anna Mateur ist eine stimm- wie wortgewaltige Spezialphilosophin« (radioeins)

»Dresdens Wunderstimme« (Deutschlandfunk)

In Kooperation mit dem zakk – Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation in Düsseldorf

– – –
Anna Mateur: Gesang
Kim Efert: Gitarre
Samuel Halscheidt: Gitarre

annamateur.de

Erobique am Werk

»
Jeder
Akkord
ein
Glücks-
moment
«
(DIE WELT)

Das asphalt-Konzert von Carsten ›Erobique‹ Meyer vor 2.000 Menschen im Malkasten-Park 2019 ist vielen Festivalgästen in nachhaltiger Erinnerung geblieben. Mit einer grandiosen Vorstellung beglückte der selbst ernannte ›letzte Discopunk Deutschlands‹ die tanzende Menge und bekannte gegen Ende des Konzerts: »Es ist so schön, dass ich weinen muss.« Kein Wunder, dass sich Erobique nicht lange bitten ließ, als er die Anfrage bekam, ob er zum 10-jährigen Festivaljubiläum nach Düsseldorf zurückkehren würde. Die Location seines diesjährigen Konzerts bildet dabei den größtmöglichen Kontrast zu ›Erobique im Park‹ vor drei Jahren: Diesmal spielt die »lebende Discokugel« (FAZ) auf dem Gelände der Alten Farbwerke in Flingern. Das wird eine ausufernde Tanzparty auf Kopfsteinpflaster, mit alten Fabrikgebäuden als charmante, rough-rotzige Kulisse.

Erobique muss man live erlebt haben. Mit seiner unkonventionellen Discomusik bricht er die Monotonie der beat-gemixten Laptop-DJ-Kultur auf und begeistert seine Fans mit schweißtreibenden Tanzmarathons, spontanen Balladen-Einlagen und wüst zitierten Hochzeits-Oldies. Veröffentlichungen sind rar, Erobiques Hits wie ›Urlaub in Italien‹, ›Easy Mobeasy‹ oder ›Überdosis Freude‹ wollen live und in Farbe genossen werden. Auf seinen Konzerten schleift er aus den Fossilien der Tanzmusik der letzten 50 Jahre feinste Discodiamanten und reißt das Publikum mit spontanen Ansagen und improvisiertem Sprechgesang immer wieder zu Begeisterungsstürmen hin.

– – –
Das sagt die Presse:

»Carsten Meyer alias Erobique ist der Mensch gewordene Laternenumzug. Seine Lieder bringen Liebe ins Leben.« (DIE WELT)

»Der vielseitigste Entertainer der Republik« (taz)

»Erobique mischt alles von den Siebzigern bis in die Hochzeit der 12-Inch-Singles mit ihren Extended Dance Mixes und bringt somit das Beste aus den zwei Welten ›tanzbar‹ und ›eingängig‹ zusammen.« (Stuttgarter Zeitung)

»Erobique – die Endorphinmaschine« (rbb)

YouTube

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Wofür es sich zu kämpfen lohnt

Die
Gedanken
einer
ganzen
Stadt

Ein Rad, ein paar Körner und Wasser. Ist das alles, worum die Gedanken eines Hamsters kreisen, wenn er in seinem Käfig umherläuft? Oder träumt er in Wahrheit von seinem Ausbruch, vom Leben jenseits der Gitterstäbe und unbekannten Abenteuern? Was würden wir in seinem Tagebuch lesen? In einem musikalischen Theaterstück verleihen die Schauspielerin Anke Retzlaff und der Multiinstrumentalist Peter Florian Berndt einem kleinen Hamster Stimme und Körper. Gemeinsam suchen sie mit ihm nach Auswegen aus der Einsamkeit, finden Verbündete, zetteln einen Hungerstreik an, verlieben und streiten sich und versuchen, einander auf engstem Raum zu entkommen.

Wofür lohnt es sich zu kämpfen? Was bedeutet Freiheit und wo finden wir sie? Und was passiert, wenn das Hamsterrad plötzlich stillsteht und alles möglich erscheint? Ist die Welt bereit für solche Veränderungen? Auf der Suche nach Antworten auf die großen Fragen eines so kleinen Wesens werden auch die Geschichten von Menschen aus der Stadt miteinbezogen. Begleitend zur Inszenierung stellt die Produktion an verschiedenen Stellen der Stadt eine mobile Telefonzelle auf, an der Passant:innen persönliche Geschichten, Gedanken und Gefühle zum Thema Freiheit hinterlassen können. Indem sich Anke Retzlaff und Peter Florian Berndt dem Leben eines Hamsters annehmen, tauschen sie groß gegen klein, ein Hamsterrad gegen die Freiheit, Chansons gegen Protestlieder, und die Aufzeichnungen eines Einzelnen gegen die Erinnerungen einer ganzen Stadt.

Anke Retzlaff ist Schauspielerin, Musikerin und Regisseurin. Für ihre Rolle im Kinofilm ›Puppe‹ wurde sie 2013 für den New Faces Award als beste Nachwuchsschauspielerin nominiert und 2021 als Beste Nachwuchskünstlerin in ›Theater heute‹ genannt. Beim Festival ›Theater der Welt‹ in Düsseldorf wurde 2021 ihre Performance ›Dream Machine‹ uraufgeführt, an der auch Berndt und Hoffmann mitwirkten.

Peter Florian Berndt ist Musiker, Liedtexter und Performer. Als Komponist und Bühnenmusiker war er bereits an verschiedenen Theatern in Deutschland tätig. Er ist aktives Mitglied des professionellen Improtheaterensembles ›Ernst von Leben‹ und E-Gitarrist bei ›Los Pistoleros Güeros‹.

Paul Jumin Hoffmann ist Schauspieler und war vier Jahre lang festes Ensemblemitglied des Jungen Schauspiels Düsseldorf. Er ist nicht nur regelmäßig auf Theaterbühnen, sondern auch in TV-Serien wie ›SoKo Köln‹ oder ›Polizeiruf‹ zu sehen. Hoffmann führte bereits bei verschiedenen Theaterproduktionen gemeinsam mit Anke Retzlaff Regie.

Lesen Sie hier ein Interview mit Anke Retzlaff, Peter Florian Berndt und Paul Jumin Hoffmann über die Produktion.

Die Produktion wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR – innerhalb des Programms #TakeHeart Prozessförderung. Die Auftritte finden im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE statt, die gefördert wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW – Regionale Kulturpolitik NRW (RKP). 

mit Anke Retzlaff (Schauspiel, Stimme) und Peter Florian Berndt (Gitarre, Sampler, Electronics)

Regie, künstlerische Leitung: Anke Retzlaff
Co-Regie: Paul Jumin Hoffmann
Szenografie, Kostüm: Simone Grieshaber 
Musik: Peter Florian Berndt, Anke Retzlaff
Dramaturgie: Katharina Rösch
Songtexte: Anke Retzlaff, Peter Florian Berndt, Hannah Schumacher
Produktion: Felix Forsbach

Sistanagila feat. Liraz

Musik,
die
Brücken
baut

Die israelische Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin Liraz Charhi ist nicht nur ein Superstar in Israel, sondern hat auch im Iran viele Fans: Die prominente Künstlerin ist Jüdin mit iranischen Wurzeln, hat für ihr neues Elektro-Pop-Album ›Zan‹ heimlich mit Musikern aus dem Iran zusammengearbeitet und singt auf Farsi. »Man könnte es subversive Diplomatie nennen«, urteilte die Deutsche Welle über das riskante Projekt – denn Iranern ist der Kontakt mit Israelis gesetzlich verboten. Diese kulturelle Kollaboration ist ›Underground-Musik‹ im tatsächlichen Wortsinn, denn alles musste im Geheimen aufgenommen werden. Liraz mixt zeitgenössischen Elektropop mit pulsierenden Rhythmen des Nahen Ostens und persischen Retroklängen – und wurde vom einflussreichen britischen ›Songlines Magazine‹ 2021 zur ›Künstlerin des Jahres‹ gekürt.

Beim asphalt Festival gibt es eine Weltpremiere: Liraz wird erstmalig gemeinsam mit Sistanagila auftreten. Die Band gründeten iranische und israelische Musiker in Berlin, weil ihre Heimatländer verfeindet sind. Über die politischen Spannungen hinweg suchen Sistanagila den Dialog – mittels der Universalsprache der Musik. Der Bandname ist eine iranisch-israelische Wortschöpfung: ›Sistan‹ ist der Name einer iranischen Provinz und Nagila ist dem ungemein populären hebräischen Volkslied ›Hava Nagila‹ entlehnt, dessen Titel so viel wie »Kommt zusammen« bedeutet. Sistanagila bedienen sich folkloristischer und religiöser Melodien aus Klezmer, sephardischer und traditionell persischer sowie klassischer und zeitgenössischer Musik. Die unterschiedlichen Melodien und Motive, neu arrangiert mit Einflüssen von Flamenco und Jazz bis hin zu progressivem Metal, verschmelzen zu einer Musik, die sowohl religiöse wie moderne Elemente kultureller Identität zum Ausdruck bringt, eine Brücke zwischen zwei Welten baut und etwas ganz Neues entstehen lässt. Ganz nach der Überzeugung: Unterschiede müssen nicht entzweien, sie können bereichern.

Liraz und Sistanagila werden Stücke aus ihrem jeweils eigenen Repertoire spielen, die extra für dieses asphalt-Konzert teilweise neu arrangiert werden und auch einige neue Songs präsentieren.

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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Resolution

Liraz Charhi: Gesang

Sistanagila:
Yuval Halpern: Gesang, Komposition
Jawad Salkhordeh: Perkussion
Hemad Darabi: Gitarre
Avi Albers Ben Chamo: Kontrabass
Omri Abramov: Saxophon

jemi.so/liraz
sistanagila.de

Endstation fern von hier

»
Keiner
wollte
freiwillig
nach
Deutsch-
land
«

1942, es herrscht Krieg in der Ukraine. Die junge Valentina K. muss hilflos mitansehen, wie deutsche Truppen auf brutalste Art und Weise in ihr Heimatland einmarschieren. Die Ukraine wird – wie zuvor schon Polen – von deutschen Truppen besetzt und die Bevölkerung zum Arbeitseinsatz gezwungen. Mit gerade einmal 17 Jahren wird Valentina K. in das für sie völlig fremde Düsseldorf deportiert, um hier für die Firma Duewag zu arbeiten, die in Lierenfeld Straßenbahnwagen baut. Valentinas Geschichte ist eine von vielen. Über 20 Millionen Menschen wurden zwischen 1942 und 1945 auf deutsches Reichsgebiet deportiert, um den durch Tod und Kriegseinsatz eingetretenen Arbeitskräftemangel auszugleichen. Sie kamen unter anderem aus Holland, Polen, Weißrussland, Litauen, Italien, Frankreich und der Ukraine und hielten ein Land am Laufen, das über ihre Heimatländer Elend und Leid brachte. Mitten in der deutschen Gesellschaft, direkt vor den Augen der deutschen Bevölkerung, mussten sie Zwangsarbeit leisten.

Auf einer fiktiv-autobiografischen Reise fängt das Theaterkollektiv Pièrre.Vers die Stimme von Valentina K. ein, stellvertretend für die Millionen von Betroffenen. ›Endstation fern von hier‹ ist eine immersive Theaterproduktion, die deutsche Erinnerungspolitik hinterfragt: Wie kann es sein, dass es 20 Millionen Betroffene, aber im Grunde keine Erinnerung gibt? An wen wird erinnert und warum? Für welche Verbrechen wird die Verantwortung übernommen? Und welche Schicksale bleiben im Schatten des größten Verbrechens der Menschheit für immer ungehört?

Nach ›Schwarz-helle Nacht‹, ›Aktion: Aktion!‹ und ›IM PROCESS‹ (ausgewählt zum nachtkritik Theatertreffen 2022) ist ›Endstation fern von hier‹ der vierte und letzte Teil einer performativen Auseinandersetzung des Theaterkollektivs mit historischen Begebenheiten aus der NS-Zeit, die die Stadt Düsseldorf und ihre Bewohner:innen bis heute prägen. Das Team um Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen und Autorin Juliane Hendes begibt sich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, die umso drängendere Fragen für die Gegenwart auslöst.

Lesen Sie hier einen Text von Juliane Hendes über die Hintergründe der Produktion.

Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem düsseldorf festival, gefördert vom Fonds Darstellende Künste, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf und der BürgerStiftung Düsseldorf, in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, dem Erinnerungsort Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf, mit freundlicher Unterstützung des Stadtarchivs Düsseldorf

Besonderer Dank gilt der Rheinbahn AG.

mit Anna Beetz, Julia Dillmann, Alexander Steindorf, Paul Jumin Hoffmann und einer vielköpfigen CROWD

Regie, Konzept: Christof Seeger-Zurmühlen
Dramaturgie: Juliane Hendes
Raum, Kostüm: Simone Grieshaber
Komposition: Bojan Vuletic
Coaching CROWD: Nora Pfahl
Technische Koordination: Philippe Waldecker
Tontechnik: Philipp Kaminsky
Produktionsmitarbeit: Nastasia Radtke
Produktionsleitung: Melissa Müller

Die Wiederaufnahme der Produktion findet in Kooperation mit dem düsseldorf festival am 4., 5., 7., 9., 10. und 11. November um jeweils 18:30 Uhr statt, der Vorverkauf startet am 25. Juni.

theaterkollektiv.de

Die Krebsmafia

Eine
Recherche
zu einem
der größten
Medizin-
skandale
der Nach-
kriegszeit

Jeden Tag vertrauen tausende Krebskranke in Deutschland ihren Ärzt:innen und Apotheker:innen. In einer groß angelegten Recherche fanden Investigativ-Journalist:innen aber immer wieder Hinweise auf unnötige Chemotherapien sowie abgelaufene und unterdosierte Medikamente. Das gesamte Ausmaß des Skandals scheint sehr viel größer als bisher angenommen. Die Opfer: Patient:innen und das Gesundheitssystem selbst. In einer szenischen Installation stellen Helge Schmidt und Team das systematische Versagen dem Schicksal einzelner Betroffener gegenüber: Wie viel Profitstreben kann das Gesundheitswesen vertragen? Dürfen medizinische Versorgung und Care-Arbeit überhaupt ein Wirtschaftsmarkt sein?.

Beim asphalt Festival waren bereits die preisgekrönte Inszenierung ›Cum-Ex Papers‹ des Teams um Theaterregisseur Helge Schmidt sowie die Folgearbeit ›Tax for free‹ zu sehen. Für die Produktion ›Die Krebsmafia‹, die asphalt koproduziert, arbeitete Schmidt erneut mit dem Investigativ-Journalisten Oliver Schröm vom ARD-Magazin ›Panorama‹ und seinen Kolleg:innen zusammen.

Helge Schmidt (*1983 in Schwerin) war mehrere Spielzeiten am Thalia Theater Hamburg tätig und arbeitet seit einigen Jahren als freier Regisseur. Er ist sowohl in der freien Szene als auch am Stadttheater aktiv und seine Arbeiten wurden mehrfach zu Festivals eingeladen. Seine Arbeit ›Cum-Ex Papers‹ wurde 2019 mit dem Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie Regie Schauspiel ausgezeichnet.

Lesen Sie hier ein Interview mit Helge Schmidt über seine neue Produktion.

– – –
Das sagt die Presse:

»Helge Schmidt hat mit ›Die Krebsmafia‹ einen neuen investigativen Rechercheabend inszeniert, minimalistischer noch als zuvor. Und dennoch zutiefst schockierend.« (nachtkritik.de)

»Die präsentierten Fakten sind gewaltig. Die Relevanz ist für jedermann eindeutig.« (Hamburger Abendblatt)

Eine Produktion von Helge Schmidt und Team in Koproduktion mit dem asphalt Festival Düsseldorf, LICHTHOF Theater Hamburg und TD Berlin, gefördert durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, den Berit und Rainer Baumgarten Stiftungsfonds unter dem Dach der Hamburgischen Kulturstiftung, die Ilse und Dr. Horst Rusch Stiftung, die Rudolf Augstein Stiftung und die LICHTHOF Stiftung

– – –
mit Jonas Anders, Günter Schaupp, Laura Uhlig sowie Judith Weßbecher

Regie, Textfassung: Helge Schmidt
Ausstattung, Video: TÒ SU / Martina Mahlknecht, Martin Prinoth
Künstlerische Mitarbeit Ausstattung/Video: Mona Rizaj
Musik: Frieder Hepting
Dramaturgie: Franziska Bulban
Licht: Sönke C. Herm
Assistenz: Judith Weßbecher
Produktionsleitung: Zwei Eulen (Kaja Jakstat)

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RasgaRasga

Pure
Energie

Sechs musikalische Grenzgänger:innen, zwölf Instrumente, fünf Sprachen und ein Feuerwerk aus Emotionen: RasgaRasga strotzen nur so vor Energie und Lebensfreude. Die Band um die charismatische Sänger Daria Assmus macht Musik zwischen Folk und Pop, Balkan- und Worldbeats. Die fünf Instrumentalisten kennen sich schon seit der Schulzeit und machen bereits jahrelang gemeinsam Musik, 2020 stieß mit Assmus eine neue Sängerin hinzu. Die RasgaRasga-Frontfrau, die den Vergleich mit der französischen Nouvelle-Chanson-Sängerin ZAZ nicht zu scheuen braucht, singt auf Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch oder ihrer ganz eigenen Sprache – mal hoch energetisch, klar und direkt, dann wieder melancholisch-träumerisch.

Durch zahlreiche Auftritte in Clubs, Kulturzentren und auf Festivals haben sich RasgaRasga den Ruf als absolut mitreißende Live-Band erspielt. 2019 gewannen sie den Hauptpreis des creole NRW Wettbewerbs für globale Musik. Die Band hat bereits mehrere Alben veröffentlicht, darunter schaffte es ›Hafen Fleur‹ auf die Longlist des Preises der deutschen Schallplattenkritik. Ihre aktuelle EP ›Aperitif‹ entwickelt mit einem stetig nach vorne treibenden Downtempo-Beat aus Schlagzeug, Bass, Banjo und Geige einen Sog, der unweigerlich auf die Tanzfläche zieht.

»Ausgetüftelte Arrangements mit großer Spielfreude und mitreißender Energie« (Jury-Begründung zur Verleihung des creole NRW Preises)

YouTube

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Daria Assmus: Gesang, Akkordeon
Lukas Fischer: Trompete, Bassposaune, Bellfront 
Jonas Krause: Geige, Posaune, Gesang
Benedikt Fischer: Gitarre, Banjo, Gesang 
Gregor Brändle: Bass, Gesang
Felix Kuthe: Schlagzeug

rasgarasga.de

Rabih Abou-Khalil Group feat. Elina Duni / Noa

Important
voices
of
the
world

Rabih Abou-Khalil Group

Rabih Abou-Khalil ist ein Wanderer zwischen den Kulturen. Der im Libanon geborene und nach langem Aufenthalt in Deutschland mittlerweile in Frankreich lebende Oud-Virtuose und Komponist verbindet traditionelle arabische Musik, europäische Klassik und amerikanischen Jazz zu einer hochintelligenten Melange, fernab jeglicher World-Music-Klischees. Unvoreingenommen, mit wachem Geist, hoher spielerischer und kompositorischer Kompetenz und einer guten Portion Humor gelingt es ihm auf außergewöhnliche Weise, die musikalischen Welten miteinander zu verschmelzen. Seine komplexen Kompositionen vereinen arabische Metren und Tonskalen wie auch ausgeprägte Improvisationen. Das Ergebnis ist eine ungemein frische Musik – faszinierend komplex, mitreißend virtuos und hochsinnlich. Rabih Abou-Khalil spielte bereit mit Jazz-Größen wie Charlie Mariano oder Kenny Wheeler, aber auch mit Symphonieorchestern und hochkarätigen Ensembles der Neuen Musik, darunter das Ensemble Modern, das Balanescu Quartett, das Kronos Quartett, das ARTE Quartett und das BBC Symphony Orchestra. Rabih Abou-Khalil ist vielfach preisgekrönt – u. a. wurden ihm allein 1999 fünf German Jazz Awards verliehen und 2002 erhielt er eine Ehrenurkunde zum Preis der deutschen Schallplattenkritik für sein Gesamtwerk. Beim asphalt Festival ist Rabih Abou-Khalil mit seinem gleichnamigen Quartett zu Gast und hat als Special Guest Elina Duni eingeladen. Die fantastische Sängerin mit albanischen Wurzeln vereint in ihrer Musik die Klänge Albaniens mit zeitlosen Jazzballaden, französischen Chansons und amerikanischen Folksongs.

Rabih Abou-Khalil: Oud (arabische Kurzhalslaute)
Elina Duni: Gesang
Mateusz Smoczynski: Violine
Krzysztof Lenczowski: Violoncello
Jarrod Cagwin: Schlagzeug

rabihaboukhalil.com/de
bremme-hohensee.de/kuenstler/elina-duni.html

Noa

Achinoam Nini alias Noa, die im Jemen, in Israel und in den Vereinigten Staaten aufgewachsen ist, ist eine weltweit gefeierte Jazz- und Popsängerin, Musikerin und Komponistin und Israels bekannteste Singer-Songwriterin. Sie singt in sechs verschiedenen Sprachen und ihr Spektrum reicht von Jazz über Blues und Pop bis hin zu Rock. Allein mit ihrem langjährigen musikalischen Partner, dem Gitarristen Gil Dor, hat Noa 15 internationale Alben veröffentlicht. Sie wurde von Pat Metheny und Quincy Jones gefördert und trat mit Legenden wie Stevie Wonder, Carlos Santana und Sting auf. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit gilt Noa als Israels prominenteste kulturelle Fürsprecherin des Dialogs und der Koexistenz, als ›Stimme des Friedens‹. Für ihre Friedensaktivitäten wurde sie vielfach ausgezeichnet, u. a. 1998 mit dem Chrystal Award des Weltwirtschaftsforums. Noa ist Israels erste Botschafterin bei der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen und in einer Reihe von Menschenrechts- und Friedensorganisationen in Israel und im Ausland tätig. Beim asphalt Festival treten Noa und Gil Dor im Quartett mit den hochkarätigen Instrumentalisten Omri und Gadi Seri auf. Sie spielen Jazz- und Popmusik in unorthodoxen Arrangements und Noas eigene Kompositionen.

Achinoam Nini a.k.a. Noa: Gesang, Perkussion
Gil Dor: Gitarre
Omri: Bass, Saxophon 
Gadi Seri: Perkussion

noasmusic.com

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Resolution
Mit freundlicher Unterstützung von Cubit

Nikitch & Kuna Maze

»
This
is a
good
one
«
(Gilles Peterson, BBC Radio)

Nikitch & Kuna Maze gehören zu einer neuen Generation von Musiker:innen, Produzent:innen und DJs, die in ihrer Musik Jazz und Clubkultur verschmelzen. Der charakteristische Sound des französisch-belgischen Duos verbindet Jazz, Downbeat und Hip-Hop, pulsierende Beats, knackigen Groove und körnige Synthie-Kosmos-Texturen.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Musiker Nicolas Morant alias Nikitch und dem Brüsseler Produzenten Edouard Gilbert alias Kuna Maze begann, als sich das Duo am Jazzkonservatorium von Chambery in Frankreich kennenlernte. Vor ihrem Jazzstudium hatten beide eine klassische Musikausbildung genossen. Um etwas Neues auszuprobieren und einen Ausgleich zu den Studieninhalten zu schaffen, begann das Duo gemeinsam elektronische Musik zu machen. Beeinflusst von Künstler:innen wie Flying Lotus, Roy Hargrove, Thundercat, Esbjörn Svensson Trio und Erykah Badu, schnüren Nikitch & Kuna Maze Einflüsse aus Jazz, Broken Beat und einer breiten Palette elektronischer Musik zu einem tanzbaren, clubtauglichen Paket.

Nikitch & Kuna Maze spielen bei hochklassigen Jazzfestivals ebenso wie in kleinen Kellerclubs, haben u. a. ein fulminantes Set auf dem Worldwide Festival hingelegt und sind als Support von ›Machinedrum‹ aufgetreten. Gilles Peterson, Tom Ravenscroft, Nemone, Lauren Laverne und andere einflussreiche DJs und Radiomoderator:innen zeigen sich von dem Duo schlichtweg begeistert. Alle sind überzeugt: Die Zukunft von Nikitch & Kuna Maze sieht rosig aus und der internationale Durchbruch scheint nicht mehr fern.

– – –
Das sagt die Presse:

»Atemberaubender, breaklastiger Rhythmus, gekleidet in eine sanfte Melodie und diese entspannte Atmosphäre, die für die französische Szene des rauchigen Beatmakings typisch ist« (Tsugi Magazine)

»Killer Dancefloor Business vom Label Tru Thoughts, das Fans von House, Broken Beat und den brasilianischen Jazz-Funk-Legenden Azymuth gefallen dürfte.« (Music Is My Sanctuary)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

Nicolas ›Nikitch‹ Morant: Keys, Flöte, Sequences
Edouard ›Kuna Maze‹ Gilbert: Bass
Victor Pascal: Schlagzeug

nikitchkunamaze.bandcamp.com

kaleiDANCEscope

Private
Dance
in der
Tanz-
wunsch-
maschine

Eine nahezu intime Performance im öffentlichen Raum? Dieses scheinbare Paradoxon ermöglicht das Projekt ›kaleiDANCEscope‹ von Tümay Kılınçel und Cornelius Schaper. Die Tanzwunschmaschine funktioniert wie eine begehbare Jukebox. Im Inneren eines umgebauten Wohnwagens eröffnet sich mitten in der Stadt eine Miniaturbühne, die den Besucher:innen die Programmwahl überlässt: Der Gast entscheidet sich anhand einer Liste für einen Tanz, der dann sofort live und nur für ihn allein getanzt wird. Eine 1:1-Performance dauert je nach Tanzauswahl zwischen drei und sieben Minuten.

›kaleiDANCEscope‹ hinterfragt die Diversität im Tanz: Wer tanzt und was ist der Tanz-Kanon? Welche Körper bekommen im Theater- und Kulturbetrieb eine Bühne und wer wird ausgeschlossen? Welche Tänze werden gezeigt – und welche könnten noch dazu gehören? Das Ensemble besteht aus fünf Performer:innen, sowohl professionellen Tänzer:innen als auch Menschen ohne akademische Ausbildung. Zum Basis-Repertoire der Tanz-Jukebox gehören u. a. zeitgenössischer und klassischer Tanz, Voguing, Mixed Abled Dance, traditionell-koreanischer Tanz, Konzepttanz, Hip-Hop und Latin-Dance, vorgetragen teils mit, teils ohne Musik. Im Vorfeld des asphalt Festivals werden Tümay Kılınçel und Cornelius Schaper aber auch neue Tänze recherchieren und dazu lokale Tanzgruppen aufsuchen: Was gibt es in Düsseldorf vor Ort für besondere Tänze, die in die Tanzliste eingefügt werden könnten? Mittelfristig soll so aus dem Wohnwagen eine ›Tanzsammelmaschine‹ und ein rollendes Archiv werden. ›kaleiDANCEscope‹ wächst mit jedem Auftritt, das Repertoire erweitert sich und lädt ein, neue Perspektiven zu schaffen.

Das Kollektiv should-I-know um Tümay Kılınçel und Cornelius Schaper ist ein Zusammenschluss verschiedener Künstler:innen aus den Bereichen Performance, Bewegung, Medien und Musik. Kılınçel und Schaper leben und arbeiten in Düsseldorf und entwickeln seit 2014 gemeinsame Projekte. Dabei werden vorhandene Strukturen des öffentlichen Raumes neu geordnet, umgedeutet und unterwandert, Wechselwirkungen von Innen und Außen, Privat und Öffentlich, Einschluss und Ausschluss durchleuchtet. Bis 2016 waren sie mit ›DANCE BOX‹ (2014), dem Prequel zu ›kaleiDANCEscope‹, auf Tour in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2020/21 wurden sie mit Jungyun Bae für das Mentoring-Programm des NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste ausgewählt.

Lesen Sie hier ein Interview mit Tümay Kılınçel und Cornelius Schaper über ›kaleiDANCEscope‹.

– – –

Eine Produktion von should-I-know in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem FFT Düsseldorf, gefördert vom NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, von #TakeAction (Take Care/Neustart Kultur/Fond Dakü), von #TakeHeart Wiederaufnahmeförderung (Neustart Kultur/Fond Dakü) und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW – regionale Kulturpolitik NRW (RKP) im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE

Vielen Dank an Aljoscha Gößling, Konrad Jesdinsky, Milena Mönch, Leander Ripchinsky, Emmanuel Roch, Ayhan Toprak, Rouwe Hahn, Nele Warthemann, Jugendhaus Frankfurter Berg Frankfurt, Ateliergemeinschaft ES365 Düsseldorf

Künstlerische Leitung, Choreografie, Performance: Tümay Kılıncel
Künstlerische Leitung, Video: Cornelius Schaper
Choreografische Leitung, Performance: Jungyun Bae
Co-Choreografie, Performance: Juan Urbina
Co-Choreografie: Ayda El Fassi El Fehri, Kübra Sekin
lokale Co-Choreografie, Performance: Kim Gorol, Evgenia Tarutin, Manis Sjahroeddin
Publikum-Betreuung, Performance: Alina Rohde
Bühnenbild: Fivos Theodosakis
Lektorat, Übersetzung: Annika Restin
DJ-Set: Monita Wagma
Illustration: Christian Wischnewski
technische Unterstützung: David Schnaegelberger
Produktionsleitung: Laureen Laser, Alina Rohde
Produktionsassistenz: Rui Wu

 

Jelena Popržan

»
Eine
große
Stimme
«
(FAZ)

Wo immer man Jelena Popržan stilistisch verorten will: Ob Neue und Alte Musik, World Music, Singer-Songwriting, Kabarett, Neues Wienerlied, Folk oder Jazz – die Musikerin und Sängerin saugt sich den Nektar aus all diesen Genres und lässt ihre ureigene Mischung daraus gären.

Vor rund zehn Jahren begann Popržan mit dem Duo ›Catch-Pop String-Strong‹ Wiens Bühnen unsicher zu machen, auch mit den Ensembles ›Madame Baheux‹ und ›Sormeh‹ festigte sie ihren Ruf als einfallsreiche Arrangeurin, expressive Stimmkünstlerin und Entertainerin mit komödiantischem Talent und politischem Engagement. Beim asphalt Festival präsentiert die betörende Sängerin und großartige Bratschistin auf der Seebühne ihr aktuelles Soloprogramm. An Instrumenten und technischem Equipment hat sie unter anderem eine fünfsaitige Bratsche, eine Maulgeige, eine Glasharfe und einen Looper im Gepäck. Zudem ist Jelena Popržan eine wunderbare Geschichtenerzählerin und singt in mehreren Sprachen. Eine abwechslungsreiche Revue darf erwartet werden, mit Songs, Kompositionen, Sounds, Hommagen an vergessene Traditionen und unvergessliches Neues.

Jelena Popržan wurde in Serbien geboren, begann ein Violastudium in Belgrad und setzte es 2002 in Österreich fort, wo sie bis heute lebt und arbeitet. Neben ihren Solo- und Bandprojekten schreibt sie auch Musik für das Theater und arbeitet interdisziplinär mit verschiedenen Künstler:innen. 2020 veröffentlichte sie ihr Soloalbum ›La Folia‹. Popržan ist vielfach preisgekrönt – sie gewann u. a. den Vojin Draškoci Award 2020 der World Music Association von Serbien, den Ersten Niederstätter surPrize 2021 und wurde mehrfach beim österreichischen Nestroy-Theaterpreis und Stella-Preis für ihre Theatermusiken nominiert und ausgezeichnet.

– – –
Das sagt die Presse:

»Eine der vielseitigsten und wandlungsfähigsten Musikerinnen des Landes« (Radio Ö1, Jazz-Magazin)

»Jelena Popržan liefert ein Stück Musik ab, das auf wunderbare Weise zu fesseln vermag und in höchstem Maße mit Stil zu unterhalten weiß.« (MICA-Music Austria über ›La Folia‹)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

Desmadre Orkesta

Balkan
Brass
trifft
argenti-
nischen

Tango

Wo Desmadre Orkesta auftritt, steigt die Party! Die Band aus Buenos Aires spielt volkstümliche Melodien und Traditionals, überraschend neu und virtuos arrangiert. Gleich drei Blechbläser:innen, ein Akkordeonist und eine Rhythmusgruppe nehmen das Publikum mit auf eine musikalische Reise von Balkan Brass über kolumbianische Cumbias und Swing aus New Orleans bis hin zu argentinischen Milongas. Dass sich das Ensemble vor neun Jahren aus Musiker:innen einer Theaterproduktion zusammenfand, merkt man ihm heute noch an: Bei Desmadre Orkesta ist die Performance mindestens so wichtig wie die Musik. Die Bandmitglieder sind ständig in Bewegung, tanzen, interagieren mit dem Publikum und strotzen nur so vor Energie und guter Laune. Kein Wunder, dass sie ebenso gerne als Marching Band auf der Straße wie auf großen Bühnen auftreten. Jedes Konzert mutiert zu einer fröhlichen, intensiven und dynamischen Show, die die Zuhörer:innen mit einem Lächeln im Gesicht und einem glücklichen Herzen zurücklässt.

Die argentinische Band hat bereits mehrere Tourneen in Europa und Indien absolviert. Ihr Album ›Vendaval‹ war bei den UK Latin America Awards in der Kategorie ›Best Album of the Year 2019‹ nominiert.

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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

Matías Boatella: Posaune
Catalina Keilty: Bassposaune
Juan Sevlever: Saxophone
Darío Margulis: Akkordeon, Keyboards
Joaquín Fridman: E-Bass
Javier Fourcade: Schlagzeug, Percussion

desmadreorkesta.com.ar

Visions of Excess

»
Vielleicht
ist diese
innere
Sehnsucht
nach
Exzess
einer der
Gründe,
aus dem
(…) das
Schaffen
von Kunst
notwendig
ist.
«
(Jacques Taroux, Die Kunst der Unordnung)

Was passiert, wenn Menschen die Rationalität aushebeln, sich einem bewussten Kontrollverlust hingeben und stattdessen einen Zustand des Exzesses zulassen? Welche Kräfte stecken in uns – und wirken diese schöpferisch oder zerstörerisch? Diese Fragen liegen der neuen Komposition von Bojan Vuletić zugrunde. In seinem zeitgenössischen Werk für zwei Klaviere, Trompete, Klarinette, Violoncello und Vibraphon führt Vuletić die Musiker:innen bewusst an ihre Grenzen – und darüber hinaus.

›Visions of Excess – el sueño de la razon produce monstruos‹ ist ein kompromissloses Abenteuer, ein Vabanquespiel mit exzellenten Solist:innen, die über eine besondere Virtuosität und meisterhafte Musikalität verfügen. Sie sind zugleich aber auch bereit loszulassen, ihren Impulsen und Instinkten zu vertrauen und Visionen des Exzesses musikalisch zu erleben. Im Zentrum der Performance begegnen sich mit Alina Bercu und Asagi Nakata zwei herausragende internationale Pianistinnen. Die besondere künstlerische Konstellation von Gegensätzen spiegelt sich auch darin, dass im Ensemble die symphonischen Solist:innen Mariel Roberts und Shelly Ezra auf die beiden musikalischen Grenzgänger Matt Moran und Pablo Gīw treffen. Ob Francisco de Goya mit seinem Satz »el sueño de la razon produce monstruos« (dt. »Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer«) Recht behält, wird nach der Uraufführung von ›Visions of Excess‹ bei asphalt 2022 zu beantworten sein.

Die rumänische Pianistin Alina Bercu gastierte auf vielen wichtigen Musikbühnen Europas, Amerikas und Asiens, darunter der Carnegie Hall New York, der Tonhalle Zürich und der Tonhalle Düsseldorf. Sie arbeitete mit namhaften Orchestern zusammen, darunter den Wiener Philharmonikern, dem Orchestre de chambre Lausanne und der KlassikPhilharmonie Hamburg. Studio- und Live-Aufnahmen von Alina Bercu wurden in die Goldene Phonothek des Rumänischen Rundfunks aufgenommen. Ihre Debüt-CD mit Kammermusikwerken von Schubert und Brahms wurde mit dem ›Golden Label‹ (Benelux) und ›Cle d’or‹ (Frankreich) ausgezeichnet.

Die in Japan geborene und in London lebende Pianistin Asagi Nakata hat eine Vielzahl an ersten internationalen Preisen gewonnen, u. a. bei der Budapest Liszt Ferenc Competition, bei Franz Liszt Weimar und bei der Windsor International Piano Competition. Die international renommierte Solistin tritt regelmäßig auf Konzertbühnen in Europa, Asien und Nordafrika auf und spielt auf BBC Radio 3 live für die ›In Tune‹-Serie, die von Sean Rafferty präsentiert wird.

Der Trompeter und Performer Pablo Gīw lebt in Köln und beschäftigt sich in seiner Musik insbesondere mit Extended Techniques, Perkussion und Noise. Mit seinem Instrument schafft er dichte Klangwände und Grooves, bei denen er auch Stimme, Spoken Word und akustische Mittel einbindet und so völlig neue Klangebenen schafft.

Shelly Ezra genießt einen hervorragenden Ruf als vielseitige Solistin, leidenschaftliche Kammermusikerin und gefragte Interpretin Neuer wie Alter Musik. Sie ist Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe. Als Solistin trat sie u. a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Münchener Kammerorchester, der Klassischen Philharmonie Bonn und mit dem Israelischen Kammerorchester auf.

Matt Moran ist ein US-amerikanischer Vibraphonist und Perkussionist und Arrangeur des Modern Creative. Matt Moran spielte mit Joe Maneri und in den Bands von Paul Flaherty, Reuben Radding, Sufjan Stevens, im Claudia Quintet mit John Hollenbeck und in der Band Sideshow, außerdem als Perkussionist mit diversen Balkan-Folkbands.

Die amerikanische Cellistin und Komponistin Mariel Roberts ist als Solistin und Kammermusikerin bereits auf vier Kontinenten aufgetreten und Co-Direktorin des Wet Ink Ensembles, das die New York Times als ›Best Classical Music Ensemble of 2018‹ ausgezeichnet hat. Ihr ungestillter Appetit auf Kollaborationen und Experimente hat zu einer Fülle an Werken geführt, die Brücken schlagen zwischen Avantgarde, zeitgenössischer, klassischer, improvisierter und traditioneller Musik.

Bojan Vuletić ist Komponist, Klangkünstler und Gitarrist. Musikalische Zusammenarbeiten verbinden ihn u. a. mit Markus Stockhausen, Nate Wooley, Bojan Z, dem Mivos Quartet, dem WDR Rundfunkorchester und -chor und den Düsseldorfer Symphonikern. Er hat zudem Theatermusiken für über 50 Produktionen und Kompositionen für einige zeitgenössische Tanzstücke geschrieben. Audio-Realisationen von Ausstellungen in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Danica Dakić waren u. a. auf der documenta 12 Kassel, der Biennale Liverpool und auf der Biennale in Venedig zu erleben. Vuletićs Werke wurden bislang in verschiedenen Ländern Europas, Afrika, Asien und in die USA aufgeführt.

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Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert von der Kunststiftung NRW und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW

Alina Bercu: Klavier
Asagi Nakata: Klavier
Pablo Gīw: Trompete
Shelly Ezra: Klarinette
Matt Moran: Vibraphon
Mariel Roberts: Cello
Bojan Vuletic: Komposition, musikalische Leitung

alinabercu.com
asaginakatapianist.com
giwmusic.com
shellyezra.com
mattmoran.com
marielroberts.com
bojanvuletic.com

Let it Burn

»
burning
dancing,
blackness
blurs
«
(Fred Moten)

Marcela Levi, Lucía Russo und Tamires Costa konfrontieren in ›Let it Burn‹ das Publikum mit historischen und aktuellen Klischees über den schwarzen Körper. Was als eine Mischung aus Burlesque und Stand-up beginnt, artet in eine explosive, schwindelerregende Performance aus. Die Tänzerin Tamires Costa unterläuft schwarze Stereotypen, indem sie sie umso exzessiver verkörpert: hervorquellende Augen, frenetische und groteske Tänze, ein bis zur Fratze verzerrtes Lächeln und offensiv zur Schau gestellte weiße Zähne treiben rassistische Blackface-Praktiken auf die Spitze. In ›Let it burn‹ fungiert Costas Körper wie ein Hyperlink zu anderen schwarzen Künstler:innen – zu den hypnotischen und majestätischen Bewegungen einer Nina Simone, zu Michael Jacksons perfekter Technik und Virtuosität, zu Auftritten von Josephine Baker, Dizzy Gillespie oder Valeska Gert. Vor den Augen des Publikums steckt Tamires Costa in ihrem Tanzsolo zu Jazz, Soul und brasilianischem Funk buchstäblich die Bühne in Brand – let it burn!

Die Choreographinnen und Performerinnen Marcela Levi (*1973 Rio de Janeiro, Brasilien) und Lucía Russo (*1975 Patagonien, Argentinien) arbeiten seit 2010 zusammen. Gemeinsam gründeten sie mit ›Improvável Produções‹ ihre eigene Produktionsfirma. Seitdem haben sie mehrere Projekte entwickelt und produziert, die auf großen Festivals und in Theatern in Südamerika und Europa aufgeführt wurden. ›Let it Burn‹ wurde 2017 in Rio de Janeiro uraufgeführt, asphalt 2022 zeigt die Produktion als deutsche Erstaufführung.

Gefördert vom Goethe-Institut

Konzept, Regie: Marcela Levi & Lucía Russo
Performance, Co-Kreation: Tamires Costa
Mitarbeit im Entstehungsprozess: Ícaro dos Passos Gaya
Trainees: Taís Almeida, Anne Naukkarinen
Lichtdesign: Tabatta Martins, Catalina Fernández
Technische Leitung: Santiago Tricot
Sound Design: gesamtes Team
Kostüm: Marcela Levi & Lucía Russo
Fotografie: Paula Kossatz, Marcela Levi
Video-Dokumentation: Renato Mangolin, Luiz Guilherme Guerreiro
Produktion: Improvável Produções 
Koproduktion, Vertrieb: Something Great 
Support: Centro Coreográfico da Cidade do Rio de Janeiro, Consulate of Argentina in Rio de Janeiro, Espaço Cultural Sítio Canto da Sabiá, Projeto Entre.

Black Mirrors

»
Dieser
Band
gehört
die
Gegenwart.
Und
die
Zukunft!
«
(powermetal.de)

Es wird laut auf der Seebühne: Black Mirrors sind Belgiens Antwort auf Anouk, Nirvana und die Queens of the Stone Age. Das Quartett aus Brüssel hat so ziemlich jeden Einfluss aufgesogen, der in den vergangenen Jahrzehnten den Rock ’n’ Roll bestimmt hat und daraus einen ganz eigenen Sound kreiert. Alternative-Garage-Rock trifft auf psychedelischen Blues, groovige Gitarrenriffs bringen im Handumdrehen jedes Publikum zum kollektiven Kopfnicken. Die charismatische Frontsängerin Marcella Di Troia singt, schreit, summt und raunt. Ihr Gesang lässt an Janis Joplin denken, ihre Bühnenpräsenz an die Coolness von The Kills – und doch bleibt sie immer sie selbst. Die Black Mirrors haben bereits mehrere Europatourneen u. a. mit The Night Flight Orchestra und The Vintage Caravan absolviert, noch im Frühling waren sie sechs Wochen zwischen Belgien, Dänemark, Deutschland und Großbritannien als Vorband von The Picturebooks unterwegs. Ihr Debütalbum ›Look Into The Black Mirror‹ ist bei Napalm Records erschienen, die Veröffentlichung des zweiten Albums ist für Herbst 2022 geplant. Mit den Black Mirrors darf man sich auf eine fantastische Live-Band freuen, deren hohes Energielevel einige Schockwellen über den See schicken wird!

– – –
Das sagt die Presse:

»Die Band aus Brüssel hat das nötige Feuer, um eine Art von hartem Rock abzuliefern, der virtuos ist und gleichzeitig tüchtig in den Arsch tritt.« (WDR) 

»Größter Trumpf von Black Mirrors ist zweifelsohne Di Troias rotziger und vor Energie strotzender Gesang. Zusammen mit den wuchtigen und prägnanten Riffs und dem gekonnten Groove der Rhythmusfraktion sorgt dieser dafür, dass jeder Song quasi ins Gedächtnis tätowiert wird.« (plattentests.de)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

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Marcella Di Troia: Gesang
Pierre Lateur: Gitarre

Yannick Carpentier: Schlagzeug

Pierre Guillaume: Gitarre

Bryan Acampo: Bass

blackmirrors.net

Ash Radford

Surf-Pop
gegen
das
Fernweh

Der britische Singer-Songwriter Ash Radford ist zweifellos vom »Wanderlust-Syndrom« befallen: Er verbrachte den Großteil seiner Kindheit auf der Insel Jersey, zog dann als junger Mann in die Welt hinaus und lebte in Neuseeland, Südafrika, Australien und auf Ibiza. Radfords rauer, erdiger Sound ist von seinen Reisen geprägt, seine Folksongs leben von seiner gefühlvollen Stimme und seinem puren, perkussiven Gitarrenspiel. Radford trat bereits beim Sziget- und beim Glastonbury-Festival auf, war Support bei den Europatourneen von Singer-Songwriter Jeremy Loops sowie The Beautiful Girls und 2021 einer der Künstler des Musik- und Surffestivals ›Enter The Wave‹ in Spanien, Frankreich und den Niederlanden. Seine Debüt-EP ›How Well Do You Know This Place‹ erschien 2019.

Im Sommer 2022 steht die Veröffentlichung von Radfords zweiter EP ›Terra Santo‹ an, mit frischen, souligen Songs, die geprägt sind von 70er-Jahre-Einflüssen aus Rock, Folk und Surf-Pop. Das Album wurde live in Prag aufgenommen mit Matt Johnson (Jeff Buckley/St Vincent) am Schlagzeug und Rob Calder (Angus & Julia Stone) am Bass. Anschließend experimentierten Radford und Produzent Rohin Brown wochenlang mit einer Fülle von altem, analogen Equipment, mischten Morsecodes und die Klänge einer modifizierten New-Orleans-Orgel aus den 1960er-Jahren in die Musik und nahmen sogar Gesang in den hallenden, unterirdischen Gängen des Studios auf.

Radford führt nach wie vor ein Nomadenleben, wohnt aktuell zwischen Portugal und London und verbrachte das Frühjahr 2022 damit, in seinem Van entlang der europäischen Westküste solo zu touren. Auch bei asphalt tritt Radford nur mit seiner Gitarre auf und das Publikum darf sich auf ein Kopfhörerkonzert von großer Intimität freuen.

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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

Ash Radford: Gesang, Gitarre

ashradfordmusic.com

Yuriy Gurzhy

»
Richard
Wagner?
Den
hätte ich
gecancelt.
«
(Yuriy Gurzhy)

In der deutschen Kultur, so schrieb Richard Wagner einst hetzerisch, hätten jüdische Musiker und jüdische Musik keinen Platz. Yuriy Gurzhy kontert mit einem scherzhaften Buchtitel: »Es ist meine kleine Rache, Richard Wagner und Klezmer im Titel zusammenzubringen. Ihm hätte das nicht gefallen.« Der bekannte DJ und Musiker ist auf der Suche nach dem aktuellen jüdischen Sound Deutschlands, seit er im Alter von 20 Jahren mit seiner Familie aus der Ukraine nach Potsdam kam. Auch in seinem ersten Buch ›Richard Wagner und die Klezmerband‹ ist Yuriy Gurzhy zuallererst DJ, mischt jedoch keine Musikstücke, sondern spannende, außergewöhnliche Geschichten zusammen und nimmt die Leser mit hinter die Kulissen einer ganzen Szene.

Zwischen verrauchten Berliner Clubs und der Frankfurter Festhalle hat Yuriy ungewöhnliche Menschen getroffen – darunter einen Rabbiner, der Musikparodien schreibt, einen Rapper aus Kalifornien, dessen Urgroßvater vor dem Krieg in Hamburg Songs geschrieben hat, die dort auch heute noch gesungen werden, einen Grünen-Politiker, der jiddische Lieder performte, eine Sängerin, die bayerische Folklore mit jiddischen Songs vereint. Die Stimmen in diesem Buch gehören den Menschen, die direkt und indirekt die zeitgenössische jüdische Musikszene dieses Landes beeinflusst und kreiert haben. Die Bandbreite der Protagonist:innen reicht von Yuriys altem Freund und Russen-Disko-Mitstreiter Wladimir Kaminer über den Trompeter Frank London, Dramatikerin Sasha Marianna Salzmann, Musiker und Schauspieler Daniel Kahn, Musikerin und Autorin Marina Frenk, Sängerin Maya Saban und Rapper Ben Salomo bis zum EU-Parlamentsabgeordneten Sergey Lagodinsky.

Gurzhys Gesprächspartner:innen zeigen, wie vielfältig, lebendig und progressiv die deutsch-jüdische Musikszene gegenwärtig ist. Und es geht dabei nicht nur um Musik, sondern um all die verschlungenen und verrückten Lebenswege und Geschichten der jüdischen Künstler:innen, Konzertveranstalter:innen und Labelmacher:innen in Deutschland.

Yuriy Gurzhy lebt im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. Er ist Musiker, DJ, Produzent und Radiomoderator. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Wladimir Kaminer initiierte er die legendäre Partyreihe ›Russendisko‹ und gab Compilations heraus, u. a. ›Russendisko Hits‹, ›Russensoul‹, ›Ukraine Do America‹. Schon ›Shtetl Superstars‹ (2006) befasste sich mit zeitgenössischen jüdischen Sounds aus der ganzen Welt. Gurzhy ist auch als Sänger und Gitarrist mit dem Emigrantski Raggamuffin Kollektiv RotFront aktiv und gründete mit Lemez Lovas die Shtetl Superstars Band. 2016 veranstaltete er die Berliner Partyreihe ›Born In UA‹, die sich mit ukrainischer Musik befasste, und brachte die Compilation ›Borsh Division – Future Sound of Ukraine‹ heraus.

Während der Pandemie hat Yuriy regelmäßig DJ-Sets aus dem Panda-Theater Berlin gestreamt sowie mit Wladimir Kaminer und der gemeinsamen neuen Band ›Kaminer & Die Antikörpers‹ die CD ›Bleib zu Hause, Mama!‹ herausgebracht.

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer, in Kooperation mit dem zakk – Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation in Düsseldorf

– – –
von und mit Yuriy Gurzhy

Ronya Othmann

»
Ein
poetischer
Coup von
internatio-
naler

Größen-
ordnung
«
(Deutschlandfunk)

»wir werden die detonation rückwärts lesen.« Die Wörter können viel im lang erwarteten ersten Gedichtband Ronya Othmanns. Sie kennen keine Grenzen für Zeiten, Begehren und Nationen. Sie bergen und betrauern die verschütteten Geschichten des Lebens zwischen allen Konventionen und Kulturen. In ihrem Lyrikdebüt »die verbrechen« thematisiert Ronya Othmann Flucht und Zerstörung. Widerständig und zugleich an jeder Stelle ungeschützt und intim tragen ihre existenziellen Gedichte einen neuen Ton in die Gegenwart. Die menschenverachtenden Verbrechen der Welt und das pure Glück, die Fremde des eigenen Lebens und das nie endende Heimweh finden zusammen in all dem »wovon du weißt, wenn du deine augen schließt«.

Ronya Othmann wurde 1993 in München als Kind einer deutschen Mutter und eines kurdisch-jesidischen Vaters geboren und lebt in Leipzig. Sie erhielt u. a. den Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik, den Lyrik-Preis des Open Mike, den Gertrud-Kolmar-Förderpreis und den Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs und schreibt seit 2021 für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung die Kolumne ›Import Export‹. In ihrem vielfach preisgekrönten Romandebüt ›Die Sommer‹, 2020 erschienen im Hanser-Verlag, erzählte die Autorin bereits die Vertreibungsgeschichte des väterlichen Teils ihrer Familie. Othmann kennt aus eigener Erfahrung das Siedlungsgebiet der Jesiden, das gleichsam zwischen den Grenzen der Türkei, Syriens und Iraks zerrieben wird. Ihre Gedichte führen vor Augen, was dort nicht erst seit den Massakern 2005 verloren geht. 

– – –
Das sagt die Presse:

»Othmanns Texte belegen über Gattungsgrenzen hinweg eine tiefschürfende Auseinandersetzung mit Vertreibung, Flucht und Heimweh, mit Repressionen und Massakern an Minderheiten weltweit. Aus ihrer Familiengeschichte hat sich, so scheint es, eine Art Lebensthema herausgebildet, an das sie genreunabhängig mit hohen ethischen Ansprüchen herangeht. […] Mit ›die verbrechen‹ hat Ronya Othmann einen poetischen Coup von internationaler Größenordnung gelandet.« (Deutschlandfunk)

»Die Gedichte bringen mit großer sprachlicher Pracht und präziser Komposition karge Landschaften und existenzielle Gefühle vor Augen.« (rbb Kultur)

»Die Bilder, die Othmann für diese Sprachlosigkeit findet, sind von geradezu körperlicher Intensität. Ronya Othmann bringt das Schweigen zum Sprechen und erzählt unter anderem von einem Schmerz, den die türkische und europäische Politik verursacht hat.« (Jungle World)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

– – –
von und mit Ronya Othmann

ronyaothmann.com

LOST

Urban
Dance
trifft
Fusion
Big
Band

Wahrhaft grenzüberschreitend ist diese asphalt-Koproduktion, die auf dem diesjährigen Festival uraufgeführt wird: Street-Culture-Tänzer:innen des Forums Urbane Tanzkunst (FUT) rund um den Choreografen Takao Baba treffen auf Musiker:innen des Babylon ORCHESTRA, einer Big Band mit transkultureller Zusammensetzung unter der Leitung von Mischa Tangian. Urbaner Tanz wie Hip Hop, Krump, Popping, Voguing und Breaking wird kombiniert mit Klängen arabischer Instrumente, klassischer Streicher und elektronischer Beats. Im Zentrum der künstlerischen Annäherung steht die Idee der klassischen Tugenden, die auf ihre Aktualität hin untersucht werden, um herauszufinden, wie ein diverses Zusammenleben mit verschiedenen Kulturen und Wertevorstellungen möglich ist. In enger Kooperation zwischen den Musiker:innen und Tänzer:innen werden die künstlerischen und kulturellen Wurzeln jedes einzelnen ausgelotet und unter dem Motiv der Tugenden in Musik und Tanz übersetzt.

Das Thema Diversität ist eng verknüpft mit den Wertevorstellungen der Gesellschaft. Die Tanz- und Musik-Performance ›LOST‹ hinterfragt, welche Tugenden in einer Gesellschaft wichtig sind, in der Rassismus, kulturelle Aneignung und Machtmissbrauch das Zusammenleben beeinflussen. Welche Rolle spielen Tugenden in der Kunst? Ist die Loyalität zur Leitungsfigur eines Choreografen bzw. einer Choreografin oder Komponist:in noch zeitgemäß? Wie kann diese hinterfragt werden? Was bedeutet Wahrhaftigkeit für Kunstschaffende und welche Bedeutung hat Kunst für die Vermittlung von Werten?

Nach der Premiere von ›2 Legit‹ bei asphalt 2021 sind Takao Baba und Mischa Tangian nun mit einer großen Bühnenproduktion zu Gast, der dritten gemeinsamen Arbeit der beiden Ausnahmekünstler.

Takao Baba ist Choreograf und Tänzer. Die Wurzeln seiner Arbeit liegen im urbanen Tanz, den er mit den Ausdrucksformen des zeitgenössischen Tanzes verbindet. Takao Baba entwickelt mit seiner Tanzkompanie E-Motion regelmäßig Tanztheaterproduktionen und ist Mitbegründer der Plattform Dance Unity, die Deutschlands bedeutendsten urbanen Tanzveranstaltungen ›Funkin’ Stylez‹ und ›Juste Debout‹ ausrichtet. Als Tänzer und Choreograf war er zuletzt u. a. an Produktionen des Düsseldorfer Schauspielhauses beteiligt.

Der aus Moskau stammende Komponist, Geiger und Orchesterleiter Mischa Tangian wurde als Stipendiat und Preisträger zahlreicher Wettbewerbe mehrfach ausgezeichnet. 2016 gründete Tangian das Babylon ORCHESTRA, das Musiker:innen aus dem Mittleren Osten und Europa zusammenführt und neue Musik zwischen moderner Klassik, Jazz und Weltmusik entwickelt. Das Ensemble spielt Konzerte im In- und Ausland und setzt u. a. auch gemeinsame Projekte mit großen Symphonieorchestern um. Das Debütalbum des Babylon ORCHESTRA mit Kompositionen von Mischa Tangian erhielt 2020 den Preis der deutschen Schallplattenkritik für das beste Weltmusikalbum.

Die Sängerin Mary May hat eine fesselnde Bühnenpräsenz und zieht mit ihrer dynamischen Stimme mühelos das Publikum in ihren Bann. Ihre Musik ist beeinflusst von Künstler:innen wie Lauryn Hill, Radiohead und Björk, traditionelle Reggae-, Soul- und afrokubanischen Rhythmen vermischt sie mit ihren kongolesischen Wurzeln. In den letzten Jahren sang sie bei Künstlern wie Roy Ayers, Harrisson Stafford, Naâman und den jamaikanischen Legenden Israel Vibration. 

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Eine Produktion von Forum Urbane Tanzkunst e. V. in Koproduktion mit dem asphalt Festival Düsseldorf, gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR, Hilfsprogramm Tanz

Tanz: Hanna Vien, Klesio Moreira, Patrick Williams ›Twoface‹, Surena Fazalazar, Solomon Quaynoo
Künstlerische Leitung, Choreographie: Takao Baba
Künstlerische Leitung, Komposition: Mischa Tangian
Musik: Azin Zahedi, Mary May, Deniz Mahir Kartal, Martin Knörzer, Michael Glucksmann, Nils  Marquadt, Osama Abdulrasol, Peter Kuhnsch, Peter Somos, Valentin Link, Yuliesky Gonzalez
Dramaturgie: Célestine Hennermann
Produktionsleitung: Melissa Müller, Susanne Berthold
Organisation Orchester: Mina Takei
Technische Leitung: Nemedia, Malte Lehmann
Tontechnik: Pascal Gehrke

funkin-stylez.com
babylonorchestra.com

Wir hatten was mit Björn

»
Außer-
gewöhnliches
Jazz-Pop-
Song-
Ensemble
«
(Kölner Stadt-Anzeiger)

Nicht gerade übliche Instrumente in der Popmusik: Akustischer Klang von Kontrabass, Posaune und Kofferschlagzeug vermischt sich bei ›Wir hatten was mit Björn‹ mit elektronischen Sounds. Und über allem schwebt der Gesang von Maika Küster, direkt und pur. Mal klingt die Band betörend, nackt und rau, dann wieder zart und intim. Das Quartett aus Bochum macht entspannt-jazzige Musik und Songs, die man auf dem Boden liegend hören will, die die Kälte vertreiben und vom Menschsein erzählen.

Sängerin Maika Küster und Posaunistin Maria Trautmann sind Absolventinnen des Jazzstudiengangs an der renommierten Folkwang Universität der Künste und kreieren gemeinsame Sounds, schreiben Lyrics und komponieren Musik für Film und Theater. Seit 2015 stehen sie mit dem Schlagzeuger und Effektbastler Manuel Loos auf der Bühne, 2018 wurde ›Wir hatten was mit Björn‹ mit Kontrabassistin Caris Hermes zum Quartett. Die Band veröffentlichte 2017 ihr Debütalbum ›Oh What Pretty Thing‹. Am 2. September 2022 erscheint das zweite Album ›On the ruins‹ bei Jazzhaus Records. ›Wir hatten was mit Björn‹ waren bereits 2019 mit einem Nachtkonzert zu Gast, nun geben sie ihr offizielles Release-Konzert bei uns auf der Seebühne und haben bereits einige frischgepresste CDs im Gepäck.

– – –
Das sagt die Presse:

»Eine angenehm überraschende, innovative und betörende Melange aus relaxtem Jazz mit einem gewissen Folk-Pop-Appeal« (Westdeutsche Zeitung)

»Wunderschöne Musik aus Bochum. (…) Durch den sentimentalen Grundsound der Band schimmert ganz viel Lebendigkeit und Zuversicht.« (Klanglabor Berlin)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

Maika Küster: Gesang
Maria Trautmann: Posaune
Caris Hermes: Kontrabass
Manuel Loos: Kofferschlagzeug, Elektronik

wirhattenwasmitbjörn.de

Frontera | Border – A Living Monument

Energie-geladene
Choreografie
des
Widerstands

Die Arbeit ›Frontera | Border – A Living Monument‹ der mexikanisch-chilenischen Choreografin Amanda Piña hat ihre Wurzeln in einer alten Tanzform, die von den Spaniern bei der Eroberung Mexikos im 16. Jahrhundert als ›Danza de conquista‹ aufgeführt wurde, um die Schlachten zwischen muslimischen Mauren und Christen in Europa nachzustellen. Diesen alten ›Eroberungstanz‹ griffen in den 1990er-Jahren Jugendliche aus Matamoros an der Grenze zwischen Mexiko und den USA auf. Sie aktualisierten und etablierten ihn in der von Drogen und Gewalt beherrschten mexikanischen Grenzstadt als alternative Form von Selbstdarstellung im öffentlichen Raum. Amanda Piña nutzt den Wandel dieser traditionellen Tanzform als Inspiration für eine Choreografie, die Hip-Hop-Kultur, koloniale Erzählungen, indigene Praxen und Mystizismus verwebt. ›Frontera I Border‹ ist ein lebendiges Monument, das daran erinnert, dass eine Grenze nicht nur ein Strich auf einer Landkarte ist, sondern sich auch in Körper einkerbt. Zudem ist die Arbeit eine Hommage an die Kraft und die Widerstandsfähigkeit von jenen, die bereit sind, Grenzen zu überschreiten.

›Frontera I Border – A Living Monument‹ ist der vierte Teil von Amanda Piñas Projekt ›Endangered Human Movements‹. Die in Wien und Mexiko-Stadt lebende Tänzerin und Choreografin beschäftigt sich in ihren künstlerischen Arbeiten mit der Entkolonialisierung von Kunst und konzentriert sich dabei auf die politische und soziale Kraft der Bewegung. Piña hebt etablierte Trennungen wie modern und traditionell, Mensch und Tier oder Natur und Kultur temporär auf und ist auf der Suche nach neuen Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Kunst.

Amanda Piña zählt zu den führenden Choreografinnen Europas. Ihre Arbeiten wurden u. a. in der Fondation Cartier pour l’Art Contemporain Paris, MUMOK Museum of Modern Art, Tanzquartier Wien, ImpulsTanz Festival, Royal Festival Hall in London, Museo Universitario del Chopo in Mexiko Stadt und HAU – Hebbel am Ufer in Berlin gezeigt. Seit 2008 leitet Piña den Galerieraum nadaLokal in Wien gemeinsam mit dem Schweizer Visual Artist Daniel Zimmermann, mit dem sie auch ›nadaproductions‹ gründete.

– – –
Das sagt die Presse:

»Eine starke, faszinierende Performance – und ein ausgelassenes Fest« (Der Tagesspiegel)

Lesen Sie hier einen Text von Amanda Piña über die Hintergründe ihrer Choreografie.

Eine Produktion von nadaproductions in Koproduktion mit dem asphalt Festival, Kunstenfestivaldesarts, Kiasma Museum of Contemporary Arts Finland und gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien und vom Goethe-Institut; unterstützt vom Mexikanischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, der National School of Folkloric Dance of Mexico, INBA und National Institute of Fine Arts Mexico

mit Matteo Marziano Graziano, Daphna Horenczyk, Dafne del Carmen Moreno, Juan Carlos Palma Velasco, Rodrigo de la Torre Coronado, Lina María Venegas, Mariê Mazer, Carlos María Romero aka Atabey Mamasita, Jorgue luis Cruz Carrera
Künstlerische Leitung & Choreografie: Amanda Piña
Art Design: Michel Jimenez
Choreografie & Übertragung danza de Matamoros: Rodrigo de la Torre Coronado
Recherche: Juan Carlos Palma Velasco, Amanda Piña
Musik & Komposition: Christian Müller
Live-Percussion: Jorgue luis Cruz Carrera
Kostüm: La mata del veinte / Julia Trybula

Dramaturgie: Nicole Haitzinger

nadaproductions.at

Dark Noon

»
A
dynamic
and
explosive
performance
«

(CPHCulture)

In einem Dorf mit Saloon, Goldmine, Eisenbahn und Kirche, errichtet auf rotem Lehmboden, drehen sieben südafrikanische Schauspieler:innen einen Western – und entlarven dabei all die gängigen, romantisierenden Klischees des Genres.

Die vielfach preisgekrönte Produktion ›Dark Noon – a western about us‹ entwickelten der dänische Regisseur Tue Biering und der südafrikanische Choreograf Nhlanhla Mahlangu gemeinsam mit Darsteller:innen aus Johannesburg und Pretoria. Das Stück taucht ein in die Zeit, als Millionen verarmte, weiße Europäer:innen über den Atlantik nach Amerika flohen, um sich im Wilden Westen ein neues Leben aufzubauen. Die Einwander:innen kämpften um eine zweite Chance, wollten Land erschließen, nach Gold schürfen und vom amerikanischen Traum zehren. Es ist eine gefährliche, nicht selten tödliche Reise: In »God’s own country« sind Leben nicht viel wert beim gnadenlosen Streben nach Glück.

Lange wurde die Geschichte ausschließlich aus der Perspektive der weißen, männlichen Bevölkerung dargestellt – die Vertreibung der amerikanischen Ureinwohner:innen und der damit einhergehende Völkermord an ihnen spielt in Western keine Rolle. ›Dark Noon‹ analysiert das Genre in einem satirischen Parforceritt durch die gnadenlose amerikanische Eroberungsgeschichte und entlarvt damit umso klarer die historische Fragwürdigkeit von Wildwest-Mythen.

Das Stück beginnt mit einer leeren Bühne. Nach und nach wird das Bühnenbild errichtet, während die Einwander:innen ihre Stadt in dem rauen, unwirtlichen Land aufbauen, in dem nicht alle Träume in Erfüllung gehen. Praktisch aus dem Nichts entwickelt sich ›Dark Noon‹ zu einem großen, visuell und emotional packenden Theaterspektakel mit schnellen Rollenwechseln, mitreißendem Rhythmus, Gesang und Hip-Hop-Musik in der Tradition des südafrikanischen Storytellings. Dabei werden die Europäer:innen von schwarzen Schauspieler:innen verkörpert. Insofern ist ›Dark Noon‹ nicht nur eine aus südafrikanischer Sicht erzählte Allegorie über den Kolonialismus der Weißen in der afrikanischen Welt, sondern hinterfragt auch, wer wen repräsentieren darf – ein kluger Kommentar zu aktuellen Debatten über kulturelle Aneignung.

Die dänische Gruppe Fix & Foxy produziert seit über zehn Jahren Theaterstücke, Performancekunst und immersive Installationen. Dem künstlerischen Leiter Tue Biering und seinem Team gelingt es meisterhaft, komplexe Narrative durch spielerische, unterhaltsame Formate zu erzählen und dabei Vorurteile zu hinterfragen. Oft laden Fix & Foxy dazu Menschen auf die Bühne ein, die nur selten in Theatern gezeigt oder repräsentiert werden. ›Dark Noon‹ wurde u. a. beim Reumert Award 2020, dem nationalen dänischen Theaterpreis, in der Kategorie ›Sonderpreis‹ ausgezeichnet und war für das Bühnenbild des Jahres nominiert. Bei asphalt 2022 ist es zum ersten Mal überhaupt in Deutschland zu sehen.

– – –
Das sagt die Presse:

»Es ist anders und ich wage zu behaupten, dass es brillant ist. ›Dark Noon‹ ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was moderne darstellende Kunst bieten kann!« (Ungt Teaterblod)

»›Dark Noon‹ ist eine echte Ensemble-Performance von Anfang bis Ende, ein Füllhorn an Ideen, Energie und Wildheit. Regisseur Tue Biering hat zusammen mit dem südafrikanischen Choreographen Nhlanhla Mahlangu eine wirklich einzigartige Performance mit internationalem Potenzial geschaffen.« (Danish Arts Council)

»›Dark Noon‹ hat mich tief berührt, mir eine Gänsehaut beschert, mich laut lachen lassen und einen Kloß im Hals verursacht.« (Enturikulturland.blogspot.com)

 

Vimeo

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Gefördert vom Goethe-Institut

mit Bongani Bennedict Masango, Joe Young, Lillian Tshabalala, Mandla Gaduka, Siyambonga Alfred Mdubeki, Katlego Kaygee Letsholonyana und Thulani Zwane

Regie, Konzept: Tue Biering
Choreografie, Co-Regie: Nhlanhla Mahlangu
Bühnenbild: Johan Kølkjær
Ton: Ditlev Brinth
Lichtdesign: Christoffer Gulløv
Requisite: Marie Rosendahl Chemnitz
Kostüm: Camilla Lind
Video: Rasmus Kreiner
Regieassistenz: Katinka Hurvig Møller
Produzentin: Karoline Holm Michelsen
Internationale Produzentin: Annette Max Hansen

TOUR TEAM 2022
Regieassistenz: Katinka Hurvig Møller
Bühnenleiter: Jacob Weize Mylund
Tonmeister & Operator: Nanna-Karina Schleimann
Technische Leitung und Lichtdesign: Fillip Vilhelmsson
Produktionsleiter: Thomas Dotzler
Kostüm: Camilla Lind, Clara Bisgaard
Videodesign: Rasmus Kreiner
Produzentin: Annette Max Hansen

fixfoxy.com

Triorität

Jazz
für den
Dancefloor

Das könnte ein neuer Stern am Jazzhimmel werden: Triorität spielen sich gerade in die erste Liga der neuen deutschen Jazzbands. Ihr 2020 erschienenes Debütalbum ›ALGO‹ wurde vor allem in England begeistert aufgenommen. Von Gilles Peterson und vielen seiner Worldwide-FM-Kolleg:innen bis zu BBC 6 gab es nichts als Lobeshymnen. Manchen gilt das Trio aus Darmstadt bereits als die deutsche Antwort auf Yussef Kamaal und den explosiven Sound des UK Jazz.

Triorität spielen Dancefloor-Jazz im wahrsten Sinne: Uplifting Drum-Beats, repetitive Rhodes Riffs, die sich im Unterbewusstsein verbohren, und bisweilen fast schon technomäßige Energien machen diese Band vor allem live zu einem Erlebnis. Die drei Musiker lassen sich für ihre ›Organic Dance Music‹ von Fusion-Jazz der 70er-Jahre und Disco ebenso inspirieren wie von modernem House und Hip-Hop. Das Ergebnis sind tanzbare Stücke und stimmungsvolle, raffinierte Jams. Für ihren neuen, modernen Jazzsound wurden Triorität bereits mit dem Darmstädter Musikförderpreis ausgezeichnet.

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Das sagt die Presse:

»Eines der spannendsten Trios des zeitgenössischen Jazz, der gerne über Genregrenzen hinwegsieht.« (Byte FM)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

Gerrit Ebling: Keys, Synth
Alexander Hoffmann: Drums, Pad
Grégoire Pignède: Bass

trioritaet.bandcamp.com

 

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Dramaturgie für eine Konferenz #2

Wie
findet
man
Wahrheit
ohne
Beweise
?

Die Projektserie ›Dramaturgie für eine Konferenz‹ des argentinischen Künstlers Matías Umpierrez schafft Raum für Denker:innen und Künstler:innen, gemeinsam Fragen der Zeit performativ zu untersuchen. Im Auftrag von Umpierrez haben Einat und Eyal Weizman ein Manual mit dem Titel ›Negative Evidenz‹ verfasst, das vier Performerinnen zur Verfügung gestellt wurde, damit sie auf dessen Basis eine Performance entwickeln. Die vier Solo-Performances sollten ursprünglich beim asphalt Festival 2021 präsentiert werden, doch die Reisebeschränkungen während der Pandemie verhinderte dies. Anstatt das Projekt abzusagen, erarbeiteten die Künstler:innen ein neues Konzept für die Dramaturgie einer Konferenz in der erweiterten Realität, die nun bei asphalt 2022 uraufgeführt wird.

Die Performerinnen stellen jeweils eine konkrete Begebenheit ins Zentrum einer künstlerischen Arbeit, die kolonialistische Strukturen in ihren Herkunftsländen entlarvt. Die Inuk-Performerin Laakkuluk Williamson Bathory aus Kanada, die Xhosa-Choreografin Mamela Nyamza aus Südafrika, die indische Performerin Mallika Taneja und die isländische Choreografin Erna Ómarsdóttir folgen dem im Manual vorgegebenen Pfad des ›forensischen Theaters‹

Das Manual ist eine Anleitung, um Dokumentartheater neu zu definieren. Ausgangspunkte liefern aktuelle Dokumente des 21. Jahrhunderts wie Tweets, Blogs, Fotos, Artikel oder Videos. Es wird analysiert, was eine wahre Aussage heute ausmacht und ob Kunst der Wahrheit zu einem neuen, kraftvollen Ausdruck verhelfen kann. Wie findet man die Wahrheit, wenn es keine Beweise gibt? Die Übertragung der Solo-Performances in die erweiterte Realität macht die Beantwortung dieser Frage umso spannender. Der dabei angestoßene Diskurs zur Wahrnehmung von kolonialen Machtstrukturen erhält durch die körperliche Abwesenheit der Performerinnen inhaltlich wie ästhetisch eine besondere Dringlichkeit.

Während der Öffnungszeiten des K21 können kostenlos Tablets und Kopfhörer ausgeliehen werden, um die Solo-Performances als Augmented-Reality-Installation zu erleben. Die Zuschauer:innen können sich dabei sowohl auf dem Außengelände des K21 als auch auf der Piazza bewegen und so eine Verbindung zwischen virtuellem und analogem Raum eingehen.

Laakkuluk Williamson Bathory ist eine kalaaleq (grönländische Inuk) Performance-Künstlerin, Dichterin, Schauspielerin, Geschichtenerzählerin und Schriftstellerin, die in Iqaluit, Nunavut, lebt. Sie ist bekannt für die Aufführung von ›uaajeerneq‹, einem grönländischen Maskentanz, der Geschichten erzählt und drei Elemente in den Mittelpunkt stellt: Angst, Humor und Sexualität. Laakkuluk beschreibt ›uaajeerneq‹ sowohl als politischen und kulturellen Akt als auch als eine eigenwillige Kunstform. Ihr Solo für ›Dramaturgie für eine Konferenz #2‹ realisierte sie zusammen mit ihrem langjährigen Mitarbeiter Jamie Griffiths. Die Filmemacherin, Fotografin, bildende Künstlerin und Performer befasst sich mit Fragen der Identität, des Wohlbefindens, der Transparenz und des Kolonialismus, mit Ausstellungen und Performances in Kanada, Großbritannien, den USA und der EU. Griffiths arbeitet mit Kameras, Ton, Projektionen und Licht und nutzt maßgeschneiderte Software für interaktive Installationen und Performances.

Die Choreografin und Kunstaktivistin Mamela Nyamza aus Südafrika ist ausgebildete Balletttänzerin. In ihrer Arbeit setzt sie sich mit dem klassischen Genre des Tanzes auseinander, indem sie die traditionellen Methoden und die Logik des Balletts und des zeitgenössischen Tanzes dekonstruiert und die Ereignisse ihrer Kindheit in den 1980er Jahren und kulturelle Traditionen sowie aktuelle soziale Missstände wie HIV/Aids, häusliche und sexuelle Gewalt und Drogenmissbrauch erforscht. Auch ihre Biografie als schwarzafrikanische, lesbische Mutter fließt in ihre Arbeit ein.

Mallika Taneja lebt und arbeitet in Neu-Delhi, Indien. In ihren Performances, Installationen und kuratorischen Arbeiten beschäftigt sie sich mit Fragen von Geschlecht, Solidarität und Erinnerung. Ihr besonderes Interesse gilt den politischen Möglichkeiten von performativen Ensembles und der Rolle, die Lieder beim Hinterlassen und Sammeln von Spuren von Menschen, Orten und Dingen spielen. Einige ihrer Werke und kollaborativen Räume sind ›Be Careful‹, ›Allegedly‹, ›Rest of the Struggle‹ und ›Women Walk at Midnight‹. Für ›Be Careful‹ wurde sie 2015 mit dem ZKB Anerkennungspreis und für ›Allegedly‹ 2021 mit dem ZKB Förderungspreis ausgezeichnet.

Erna Ómarsdóttir aus Island ist eine Tänzerin, Choreografin und Rocksängerin, deren mit explosiver Energie geschaffene Werke sich als eine Mischung aus Erzählung, Absurdität und Horror, konzertanten Elementen und poetischen Bildern lesen. Sowohl als unabhängige Künstlerin als auch als künstlerische Leiterin der Iceland Dance Company hat Ómarsdóttir eine Reihe hochgelobter Werke geschaffen und inszeniert, die weltweit gezeigt wurden und große internationale Anerkennung gefunden haben.

Einat Weizman ist Dramatikerin und Regisseurin und befasst sich vor allem mit dokumentarischem Theater. Eyal Weizman ist Architekt, Schriftsteller, Professor für Spatial and Visual Cultures und Direktor des Centre for Research Architecture am Goldsmiths College in London. Seine Forschungsagentur ›Forensic Architecture‹ untersucht Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Matías Umpierrez gilt als einer der innovativsten Theaterregisseure Lateinamerikas, seine Projekte u. a. mit seiner Compagnie Plataforma Fluorescente bewegen sich zumeist an der Grenze zwischen Theater und bildender Kunst. Seine Arbeiten werden weltweit in Theatern und Museen gezeigt, zudem entwickelte er ›site-specific performances‹ u. a. in Fabriken in Sâo Paulo oder auf Berggipfeln in den Pyrenäen.

Die Agentur A4VR mit Sitz in Düsseldorf ist europaweit führend für Konzepte und Anwendungen in der virtuellen und erweiterten Realität. Gemeinsam mit A4VR konnte die erste Dramaturgie für eine virtuelle Konferenz konzipiert werden.

Eine Produktion des asphalt Festivals in Kollaboration mit dem Festival Theater der Welt 2021, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes

– – –
von und mit Laakkuluk Williamson Bathory, Mamela Nyamza, Erna Ómarsdóttir, Mallika Taneja

nach einem Konzept von Matías Umpierrez / Plataforma Fluorescente
Manual: Eyal & Einat Weizman


Die Arbeiten

Laakkuluk Williamson Bathory:
The Contamination is Hidden Inside the Ground

Für ihren Beitrag zur ›Dramaturgie einer virtuellen Konferenz‹ hat Laakkuluk Williamson Bathory mit ihrem langjährigen Mitarbeiter Jamie Griffiths zusammengearbeitet. Ihre Arbeit trägt den Titel ›The Contamination is Hidden Inside the Ground‹ (dt. »Die Verschmutzung ist im Boden versteckt‹). Sie thematisiert die Verschmutzung des Trinkwassers, mit der die Menschen in Iqaluit, Nunavut, Kanada konfrontiert sind. Viele indigene Gemeinden in ganz Kanada leiden unter verunreinigtem Wasser. Iqaluit ist die größte Gemeinde in Nunavut und lebt mit einer bröckelnden Infrastruktur, was historische, rassistische und koloniale Auswirkungen hat. Laakkuluk und Jamie entwarfen eine 3D-Kuppel als Leinwand, auf die projiziert wird. Gezeigt wird eine Szene an der Küste im Dezember, wenn sich das Meereis in Iqaluit gerade zu bilden beginnt. Eine Flagge ist in den Boden gesteckt, die symbolisch für die Farben steht, die Laakkuluk beim grönländischen Maskentanz ›uaajeerneq‹ verwendet. Die Arbeit ist eine antikoloniale Persiflage, denn koloniale Macht wurde oft durch das Einpflanzen von Flaggen in den Boden manifestiert. Bei dem Material, das auf die 3D-Leinwand projiziert wird, handelt es sich um 2D-Videos, die Jamie erstellt hat und die das Land im Gespräch mit dem Meer und Laakkuluk in Interaktion mit diesem Gespräch zeigen. 

Text und Performance: Laakkuluk Williamson Bathory
Videokunst: Jamie Griffiths

laakkuluk.com

Mamela Nyamza:
GROUNDED

In GROUNDED (dt. ›geerdet‹) hinterfragt Mamela Nyamza die vielschichtigen Bedeutungen des Begriffs, der sowohl negative als auch positive Konnotationen in unserem gesellschaftlichen Leben hat: Stabilität, Zuverlässigkeit, moralischer Kompass und Selbstwertgefühl einerseits und Bestrafung, Einsperrung oder Trennung und Absonderung andererseits. Die Arbeit stellt die Situation Südafrikas dar, in der die Demokratie scheinbar gut funktioniert, aber unter der Oberfläche kleine, nicht leicht zu erkennende Risse aufweist, die große Gefahren bergen und manchmal tödlichen Folgen haben. Nyamza verwendet Drähte, um die Dichotomie dieser ›bequemen‹ und doch ›listigen‹ Situation ihres Landes zu symbolisieren: baumelnde, verwickelte elektrische Drähte, die scheinbar nicht gefährlich sind, aber wenn man mit der Hand oder dem Fuß daran stößt, bekommt man einen bösen Stromschlag, der zumindest gefährlich, wenn nicht gar tödlich sein kann. GROUNDED zeigt die jahrelangen Abnutzungserscheinungen der Menschen, die immer auf der Suche nach einem moralischen Kompass sind, um die Sicherheit und das Wachstum ihres Lebensunterhalts zu organisieren, zu verwalten und zu verbessern.

Choreografie, Regie & Performance: Mamela Nyamza
Digital & Video: Katty van Denberghe
Videofilmer: Ayanda Msiza
mitarbeitende Künstlerin: Amkele Mandla

Erna Ómarsdóttir: menagerie of collaborative storytelling

Die Gesellschaft hat sich durch unzählige Generationen hindurch organisiert, indem sie einen aktiven, bestimmenden Teil und einen passiven, sich anpassenden Teil definiert hat – ein Schlüssel-Schloss-Prinzip: Mann und Frau. Nach diesem Prinzip ist der zweite der beiden Teile derjenige, der von den männlichen Händen in der Welt unterworfen und geformt wird: Der weibliche Körper als eine Form, die sich der männlichen Form anpasst. In ihrer Arbeit erforscht Erna das jahrhundertealte Verständnis der weiblichen Rolle. Wie hat sich der ständige Missbrauch von Frauen oder weiblichen Personen in ihre Körper eingeschrieben? Die Performance ›menagerie of collaborative storytelling‹ (dt. ›Eine Sammlung gemeinsamer Geschichtenerzählungen‹) ist ein Versuch, eine ausdrucksstarke Art und Weise zu finden, um die Ergebnisse dieser Forschung zu präsentieren.

Gesten und Bewegungen, die sich in einer Endlosschleife immer weiter fortsetzen, erzählen die Geschichte einer unendlichen Anpassung. In der Arbeit geht es also auch darum, eine körperliche Sprache für das Unerzählte zu finden. Die Performerin vervielfältigt sich selbst in viele ihrer Figuren, von denen jede ihren eigenen Ausdruck für eine neue Erzählung aus der Perspektive des ›zweiten Teils‹ findet.

Konzept, Choreografie, Text, Gesang, Video und künstlerische Leitung: Erna Ómarsdóttir und Valdimar Jóhannson

Mallika Taneja:
It will come back to me

Es ist schon viele Jahre her, dass sie verloren ging. Viele Jahre danach sprachen zu viele Menschen nicht mehr von ihr … weder mit anderen noch untereinander. Der Grund dafür ist nicht ganz klar … das Einzige, was man sagen kann, ist, dass vielleicht … Es war einfach zu schwierig. Sie ist in dem ständig wachsenden Archiv des World Wide Web nicht mehr zu finden. Sie existiert nur noch in der Erinnerung derer, die zurückgeblieben sind. Auch sie haben jetzt vergessen. Das, woran sie sich jetzt erinnern, zum ersten Mal nach 28 Jahren, ist das, was hier gesammelt wurde. Fragmente von dem, woran sie sich erinnerten, wurden hier für Sie zusammengestellt. Sie sind unterschiedlich lang und wurden an verschiedenen Stellen im Park platziert. Sie tragen viele Menschen in sich … denjenigen, von dem gesprochen wird, denjenigen, der spricht, denjenigen, der zuhört … Und dann sind da noch die Myriaden, die beim Durchqueren der Fragmente wachgerufen werden.

Wir laden Sie ein, sich auf einen sanften Spaziergang mit diesen Stimmen und Bildern einzulassen, Teile von ihnen mit sich zu tragen und die Lücken mit Ihren eigenen festen und zerbrechlichen Erinnerungen zu füllen.

mit Sudha Thapliyal, Sunanda Achar, Nandini Guha Rajagopal, Hansa Thapliyal, Geetika Thapliyal, Suhasini Taneja 
Traditionelles Wiegenlied aus Kannada vorgetragen von: Sudha Thapliyal
Gestaltung: Yashas Chandra
Konzept und Regie: Mallika Taneja

Besonderen Dank an Mohammad Hasan Siddiqui von Hertz Studio für seinen wichtigen Beitrag zum Audioschnitt. Dankbar bin ich Abhishek Mathur, Akshat Nauriyal, Chayan Adhikari und Neo Muyanga für das Ausleihen von Equipment und die unermüdlichen technischen Gespräche mit mir und Ruchi Chaudhury für ihre Hilfe beim Verständnis von Copyright und Links. Sumangala Damodaran und Bindhumalini für die Bereitstellung ihrer Lieder. Akshay Thapliyal für seine Unterstützung. Den Stimmen in dem Stück bin ich sehr dankbar für ihre Zeit, ihre Mühe und ihr Vertrauen.

Hinweis: Der Ton wurde über mehrere wackelige Internetverbindungen und mit verschiedenen Geräten aufgenommen. Wir bitten Sie, sich auf die damit verbundenen kleinen Störungen einzustellen.

Wir ermutigen das Publikum, die Bilder in einem ruhigen Tempo zu durchlaufen.

Für Saras.

Tanja Maljartschuk

»
Eine
heraus-
ragende
Erzählerin,
die gegen
das Aus-
radieren
ukrainischer
Geschichte
anschreibt.
«
(volksblatt.at)

Der aktuelle Roman der Bachmann-Preisträgerin Tanja Maljartschuk zeigt, was es heißt, wenn die eigene Identität aus Angst, Gehorsamkeit und Vergessen besteht. In ›Blauwal der Erinnerung‹ verknüpft Maljartschuk das Leben eines vergessenen ukrainischen Volkshelden auf kunstvolle Weise mit dem der namenlosen Ich-Erzählerin: Sie sucht in dessen Vergangenheit nach Spuren, um besser mit ihrer eigenen Gegenwart zurechtzukommen.

Eine Frau leidet, nach unglücklichen Beziehungen aus der Bahn geworfen, unter Panikattacken und Zwangsneurosen und verlässt monatelang nicht die Wohnung. Sie findet Orientierung und Halt in einer historischen Figur, die für die Geschichte der Ukraine eine große Rolle spielte: Wjatscheslaw Lypynskyj. Der leidenschaftliche Geschichtsphilosoph und Politiker entstammte einer polnischen Adelsfamilie, die in der Westukraine lebte. Schon früh identifizierte er sich mit der Ukraine und bestand auf der ukrainischen Form seines Namens. Nach dem Studium befasste er sich politisch und historisch mit dem zwischen Polen und Russland zerrissenen Land und forderte wie besessen seine staatliche Unabhängigkeit – ein Kampf, der ihn durch verschiedene Länder führte und persönliche Opfer kostete.

Ähnlich kränklich und auf der Suche nach Zugehörigkeit wie Lypynskyj, folgt die Erzählerin diesem stolzen, kompromisslosen, hypochondrischen Mann, um durch die Erinnerung der sowjetischen Entwurzelung zu trotzen.

Tanja Maljartschuk (*1983 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine) arbeitete nach ihrem Philologie-Studium zunächst als Journalistin in Kiew. 2009 erschien ihr Erzählband ›Neunprozentiger Haushaltsessig‹ auf Deutsch, 2013 ihr Roman ›Biografie eines zufälligen Wunders‹ und 2014 ›Von Hasen und anderen Europäern‹. 2016 wurde die Originalfassung von ›Blauwal der Erinnerung‹ von BBC Ukrainian als Buch des Jahres ausgezeichnet, 2018 erhielt Maljartschuk für den Text ›Frösche im Meer‹ in Klagenfurt den Ingeborg-Bachmann-Preis. Die Autorin schreibt regelmäßig Kolumnen für die Deutsche Welle (Ukraine) und Zeit Online und lebt seit 2011 in Wien.

– – –
Das sagt die Presse:

»Ein Roman, der wagt und gewinnt: Wie Tanja Maljartschuk die kleinen und großen Geschichten ihrer Figuren miteinander verschränkt, wie sie die Geschichte ihrer Heimat erzählt, in sehr unterschiedlichen literarischen Formen und doch immer ihrem Stil treu bleibend, ist so überzeugend wie beeindruckend.« (taz)

»Ein gelungenes literarisches Wagnis« (SWR 2)

»Ein außergewöhnlich ambitioniertes Werk, das durch seine klare, besonnene Sprache besticht.« (Stern)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

von und mit Tanja Maljartschuk

Das Leben des Diogenes

»
Reichtum
ist die
Kotze
des
Glücks.
«
(Peter Trabner)

Wer Peter Trabner bei seinen asphalt-Auftritten 2018 oder 2020 erlebt hat, wird sich seine diesjährigen Vorstellungen rot im Kalender anstreichen – und alle anderen sollten es auch tun: Trabner ist eine Urgewalt auf der Bühne und ein unfassbares Improvisationstalent. Seine fulminanten One-Man-Shows sind mitreißend, witzig, klug und sprühen nur so vor Spontaneität. Mit seinem Theaterspektakel ›Der Tod des Empedokles‹ lieferte Trabner bereits ein packendes Stück zur Klimakrise und machte den Zusammenhang zwischen Konsum und Umweltzerstörung deutlich. Auch seine neue Arbeit ›Das Leben des Diogenes‹ nimmt unsere Konsumgesellschaft kritisch unter die Lupe.

Trabner geriert sich als moderne Reinkarnation von Diogenes von Sinope. Der antike griechische Philosoph vertrat die Meinung, alles Materielle, Streben nach Macht, Geld und bürgerlichem Ansehen hindere den Menschen daran, so zu leben, wie es seiner Natur entspreche, und wahres Glück zu erlangen.

Peter Trabner steigt zu Diogenes in die Tonne und philosophiert darüber, was den Menschen in der heutigen, turbokapitalistischen Zeit im Inneren antreibt. Warum wir uns überschüssiger Dinge entledigen, nur um neue anzuhäufen. Warum uns Leasingverträge immer auf dem neuesten Stand der Technik halten, Banken unsere Kredite bündeln, wir aber dennoch die Aufräumexpertin Marie Kondō verehren, weil sie hinterfragt, ob uns unser Pulli noch glücklich macht. Ist das, was Diogenes im alten Griechenland forderte, heutzutage noch möglich – dem Konsum zu entsagen?

Der vielfach preisgekrönte Schauspieler, Theatermacher und Performancekünstler Peter Trabner ist ein gefragter Film- und TV-Darsteller (u. a. ›Tatort‹, ›4 Blocks‹, ›Polizeiruf Rostock‹). Er arbeitet interdisziplinär in den Bereichen Tanz, Theater und Performance. Sein Drehbuch für den Fernsehfilm ›Alki Alki‹ (2015) war für den Grimme-Preis nominiert, seine Hauptrolle in der Produktion brachte ihm zudem beim Preis der Deutschen Filmkritik eine Nominierung als bester männlicher Darsteller ein. Jüngst war er in der Sky-Serie ›Die Wespe‹ zu sehen, die für den Grimme-Preis 2022 nominiert war. Ein Fokus von Trabners künstlerischer Arbeit ist die freie Improvisation, die er auch als Dozent an diversen Schauspielschulen lehrt.

Eine Koproduktion mit dem asphalt Festival im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW- Regionale Kulturpolitik NRW (RKP)

– – –
von und mit Peter Trabner

Billie Kawendé

»
Nur echter
Old-School-
Soul wird
ewig
leben
«
(Billie Kawendé)

Billie Kawendé hat ihr ganzes Leben lang gesungen. Die junge Musikerin aus Brüssel wuchs in einer Familie auf, in der Musik keine Option, sondern ein Muss war. Kongolesischer Rumba, Hip-Hop, aber vor allem Soul und Gospel haben ihre Kindheit und Jugend bestimmt.

Billie Kawendé ist eine Soul-Künstlerin, die vor Energie nur so sprüht und sich auf der Bühne die Seele aus dem Leib singt. Sie liebt die zeitlose Schönheit der Soulmusik, die ihr Herz mit Spiritualität erfüllt. Indem sie den fast vergessenen, aber wunderschönen alten Soul-Songs von zum Beispiel den Staple Singers einen Billie-Touch gibt, beweist sie eindrücklich, wie kraftvoll Musik die Botschaft von Liebe und Respekt vermitteln kann. Billie Kawendé ist überzeugt: »Only real old school Soul is going to last forever!«

In der Vergangenheit ist Billie Kawendé oft solo am Klavier aufgetreten, bei ihrem asphalt-Konzert auf der Seebühne hat sie allerdings ihre Band dabei, die den souligen Nummern eine Prise Pop und Electro hinzufügt.

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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

Billie Kawendé: Gesang, Keyboards
Joachim Saerens: Keyboards
Simon Witvrouw: Gitarre
Lieven Venken: Schlagzeug
Hbrs: Gesang
Crest: Keyboards, Gesang

billiekawende.com

SCORES THAT SHAPED OUR FRIENDSHIP

Ein
zärtlicher
Pas
de deux

der
Berührungen

Was bedeutet es, sich auf eine Person einzulassen, die vollkommen andere Voraussetzungen mitbringt als man selbst? In ›SCORES THAT SHAPED OUR FRIENDSHIP‹ vermessen und feiern Lucy Wilke und Paweł Duduś ihre Beziehung als zärtlichen Pas de deux der Berührungen. Dazu spielt und mischt Kim Ramona Ranalter a.k.a. Kim Twiddle live Musik, die zwischen Meditation und Club changiert. Die Inszenierung war zum Theatertreffen Berlin 2021 eingeladen und wurde 2020 mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie Beste Darsteller:in Tanz ausgezeichnet.

Die Schauspielerin und Sängerin Lucy Wilke wurde mit spinaler Muskelatrophie geboren und benutzt einen Rollstuhl, der Tänzer und Performancekünstler Paweł Duduś bezeichnet sich als Queer-Migrant-Feminist. Gemeinsam haben sie ein intimes, utopisch anmutendes Porträt ihrer Freundschaft entwickelt, die Grenzen sprengt. In einem humorvollen, sanften, sehr sinnlichen Tanz erforschen Wilke und Duduś, was der eigene und der andere Körper ist, wie wir ihn sehen, hören und fühlen, und hinterfragen so zugleich die Stereotypen und normativen Wahrnehmungen in der Gesellschaft und der Kultur. In sieben kurzen Kapiteln setzen die Performer*innen sich öffentlichen Blicken und Ohren aus und begegnen dem Publikum mit einer unbedingten Intimität. ›SCORES THAT SHAPED OUR FRIENDSHIP‹ achtet die Verschiedenartigkeit, feiert das Nicht-Normative und bietet Einblicke in eine alternative Lebens- und Seinsform.

Lucy Wilke (*1984) ist Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin, Autorin und Regisseurin. Sie schreibt Drehbücher, inszeniert Theaterstücke und führte Regie bei mehreren Kurzfilmen, Mit ihrer Band BLIND AND LAME tritt sie seit 2013 deutschlandweit auf. Seit Herbst 2020 ist sie festes Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele.

Paweł Duduś (*1989) ist in den Bereichen Tanz, Theater und Performance-Kunst tätig und beschäftigt sich in seinen künstlerischen Arbeiten immer wieder intensiv mit dem Thema Sexualität und Intimität, der Korrelation zwischen sexuellem Ausdruck und Identität und wie gewohnte Muster und Prozesse gebrochen werden können.

Kim Ramona Ranalter (*1981) ist Theatermacherin, Musikproduzentin, Musikerin und DJ* Kim Twiddle und arbeitet am liebsten mit Künstler:innen und Ensembles in interdisziplinären Projekten zusammen.

Lesen Sie hier ein Interview mit Lucy Wilke.

– – –
Das sagt die Presse:

»Eine kleine, richtungsweisende Arbeit (…), die auf atmosphärisch dichte Art eine Freundschaft auslotet.« (Nachtkritik)

»Ein zutiefst intimer Abend, gleichsam berührend und voller Lebensfreude.« (Tanznetz)

»Ein Abend über Nähe, Akzeptanz und Hingabe, ein zärtlich-entspannter Pas de deux der Berührungen und Mikrobewegungen, der eher nebenbei auch unser normatives Sehen befragt.« (taz)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #open_up

Idee & Konzept: Lucy Wilke, Paweł Duduś
Entwicklung & Performance: Lucy Wilke, Pawel Dudus, Kim Ramona Ranalter
E-Komposition & Bühnenmusik: Kim Ramona Ranalter
Bühne: Theresa Scheitzenhammer, Alexander Wilke
Licht: Barbara Westernach
Outside Eye: Tamara Pietsch, David Bloom

Schiller Balladen Rave

»
Die Balladen
sind wie
Zündstoff,
den wir mit der
Maschinerie

unserer Geräte
abbrennen
wollen.

«
(Philipp Hochmair)

Gemeinsam mit seiner Band Die Elektrohand Gottes verwandelt Philipp Hochmair Schillers berühmte Balladen in ein exzessives Rockkonzert – feine deutsche Lyrik meets Elektro-Beats. Hochmair greift in das große Sprachwerk Schillers hinein, sucht den pochenden Herzschlag der Worte und verausgabt sich in einem rauschhaften Sprachkonzert. Die über 200 Jahre alten Verse sind für den Starschauspieler absolutes Lebenselixier, sie haben für ihn nichts mit Schulzwang oder Bildungsbürgertum zu tun, sondern mit Techno, Industrial und Ekstase. Unter den rhythmischen Elektro-Rock-Klängen der Elektrohand Gottes und der extremen Bühnenperformance Hochmairs zeigt sich die explosive Energie von Klassikern wie ›Die Bürgschaft‹, ›Der Handschuh‹, ›Der Ring des Polykrates‹, ›Der Taucher‹ oder ›Das Lied von der Glocke‹. So hat man Schiller noch nie gehört!

Der Hochleistungsschauspieler Philipp Hochmair steht immer unter Strom, gibt immer alles – intensiver lässt sich Theater kaum erleben. Er war viele Jahre Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater und am Thalia Theater in Hamburg und ist regelmäßig auf den großen deutschsprachigen Bühnen zu Gast. Einem breiteren Publikum ist er durch zahlreiche Film- und Fernsehrollen bekannt, u. a. als blinder Kommissar in den Wien-Krimis ›Blind ermittelt‹, als Gerichtsmediziner in der Serie ›Charité‹, als Protagonist der Serie ›Vorstadtweiber‹ oder jüngst als SS-General in der ZDF/ORF-Produktion ›Wannseekonferenz‹. Beim asphalt Festival war Hochmair bereits dreimal zu Gast: 2018 mit zwei Kafka-Abenden, 2017 mit seinem ›Werther‹-Solo und im vergangenen Jahr mit ›Jedermann reloaded‹. ›Schiller Balladen Rave‹ ist Hochmairs jüngste Produktion.

– – –
Das sagt die Presse:

»Man folgt diesen aus der eigenen Schulzeit vertrauten Zeilen, nimmt ihren Inhalt neu wahr und überlässt sich einem spannungsgeladenen Sprach-Rausch zu Industrial-, Rock- und Techno-Klängen.« (Hamburger Abendblatt)

»Wer ›Die Glocke‹ in der Schulzeit fürchtete, wird sie in Hochmairs Version erst richtig läuten hören.« (GQ)

»Hochmairs Schiller ist nicht altmodisches Deutsch auf verstaubtem Papier, er ist eine körperliche Erfahrung, fordernd, (er)schöpfend.« (Austrian Limited)

Mit freundlicher Unterstützung von Cubit

mit Philipp Hochmair
Electronics, Drum Machine: Rajko Gohlke
Gitarre, Sampler: Tobias Herzz Hallbauer
Synthesizer, Electronics, Klangmaschine, Theremin, Stahlwerk: Jörg Schittkowski
Licht und Sounddesign: Hanns Clasen
Videokunst: Lucia Flaig
Produktion, Assistenz: Melika Ramic

Fotos ©: Heike Blenk (Titel, Galerie Bilder 2, 4 – 10), Stephan Brückler (Galerie Bilder 1, 3, 11)

philipphochmair.com
elektrohand.com

Haraka haraka haina baraka

Wie
stehen

junge
afrika-
nische

Tänzer-
:innen

zur
Tradition

ihres
Landes?

Die Choreografie ›Haraka haraka haina baraka‹ (dt: ›Eile mit Weile‹) ist eine Kooperation der Cooperativa Maura Morales mit MUDA Africa, einem professionellem Tanzzentrum in Daresalaam, in dem junge Menschen traditionellen und zeitgenössischen afrikanischen Tanz studieren. Die Arbeit thematisiert das ambivalente Verhältnis junger afrikanischer Künstler:innen gegenüber der Tradition ihres eigenen Landes. Der rasante Wandel sowie die Neuterminierung sozialer und kultureller Werte einer sich im Aufbruch befindenden Gesellschaft werden am Beispiel weiblicher Körperpolitik künstlerisch verarbeitet. Maura Morales – aufgewachsen inmitten der afrokubanischen Kultur Kubas – spürt sensibel kulturellen Wurzeln und Differenzen nach.

Die zeitgenössische Tanzkompanie Cooperativa Maura Morales besteht im Kernkollektiv aus der Tänzerin und Choreografin Maura Morales und dem Komponisten und Musiker Michio Woirgardt. Je nach Konzept und Umfang des jeweiligen Projekts wird das Ensemble um weitere Künstler:innen erweitert. Die seit 2010 bestehende Kompanie hat bereits zahlreiche Bühnenstücke realisiert, erhält regelmäßig Einladungen von renommierten internationalen Tanzfestivals, Staats- und Stadttheatern und tourt national sowie international. Die Cooperativa wurde 2013 mit dem Kurt-Jooss-Preis und 2014 mit dem Förderpreis für Darstellende Kunst der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgezeichnet.

Eine Produktion der Cooperativa Maura Morales in Koproduktion mit dem asphalt Festival und MUDA Africa, gefördert vom Goethe-Institut Tansania und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projekts HUMAN BEING HUMAN

mit Catherine John Mkude, Godchance Mariko Eben, Ian Ephraim Mwaisunga, Sisti Richard Mushi, Ulonzi Rajabu Almasi  

Choreografie + künstlerische Leitung: Maura Morales
Komposition: Michio Woirgardt
Assistenz: Rachel Mkunde Kessi

mauramorales.de
mudaafricadance.org

Hidden Stories // BackGrounds

Wo
fängt
Kunst
an?
Wo
hört
sie
auf?

Wo fängt Kunst an, wo hört sie auf? Wann wird etwas zum Kunstwerk? Ist es nur die sorgfältig kuratierte und ausgestellte Kunst, die es zu betrachten gilt? Oder ist Kunst vielleicht alles, was uns umgibt – Orte, Geräusche, Gespräche?


Im Festivaljahr 2021 startet eine langfristig angelegte Kooperation von asphalt mit dem Institut für Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU). Unter der Leitung von Dr. Kathrin Dreckmann und Alexander Gaida begleiten Studierende kulturschaffende und künstlerische Prozesse vor und während des asphalt Festivals und entwickeln – ausgehend von ihren persönlichen Forschungsschwerpunkten – eigene multimediale Arbeiten.

Das Projekt ›Hidden Stories // BackGrounds‹ rückt Perspektiven aus dem Hintergrund in den Vordergrund. Es nimmt ganz aktuell jeden Aspekt in den Fokus, der Kunst möglich und sichtbar macht: vom monotonen Surren der Straßenbahnen, die die Festival-Spielorte verbinden, bis hin zu den Stage Hands und Techniker*innen, ohne die ein Kunst- und Kulturfestival wie asphalt nicht möglich wäre. Die Studierenden fotografieren während des Festivals mit einer Wärmebildkamera, um äußerliche Merkmale auszublenden, aber die Umrisse des Geschehens dennoch zu erhalten. Außerdem erstellen sie Audioaufnahmen von Stimmen und Geräuschen, führen Interviews mit dem Festivalteam und begleiten die Vorstellungen.

Zum Abschluss des Festivals überlässt asphalt 2021 den Studierenden die Seebühne, um in einem Symposium den Weg von der Idee zum fertigen Projekt zu schildern und sowohl Sound-Installationen als auch Visualisierungen zu präsentieren. Damit reiht sich das Projekt als zusätzliches Element in den demokratischen Dialog über ästhetische Ereignisse ein, der das asphalt Festival ausmacht.

von und mit Carolin Baum, Hava Ezgi Idikut, Helena Krause, Sarah Rüß, 
Dr. Kathrin Dreckmann und Alexander Gaida

.

Ursi Pfennig

»
Kurz
vor’m
Schlager
abbiegen

«

Ursi Pfennig vereint Nostalgie mit Wagemut. Auch wenn Ursi eine Kunstfigur ist, die divenhaft über den Dingen schwebt, so ist sie spürbar und authentisch. Sie könnte als Freundin von Hildegard Knef durchgehen, nur singender. Ihre Songs bewegen sich zwischen Leichtigkeit und Melancholie, mit einem subtilen ironischen Twist – lässig, nie aufgesetzt und doch selbstbewusst. Ursi Pfennig sucht den Dialog mit dem Publikum und ihren Mitmusikern. So ist sie unterhaltsam und etwas unberechenbar. Wenn Ursi auf der Bühne erscheint – wer weiß, wonach ihr der Sinn steht?

Anikó Kanthak, in Köln lebende Songschreiberin, Sängerin, Produzentin, ist Ursi Pfennig. Nach zwei Jahren auf der Suche nach einem passenden Sound für deutsche Songs folgte Anikó einer Vision und arrangierte im Homestudio Musik im Stil von Songschreibern wie James Taylor und Joni Mitchel. »Mit deutschen Texten diese Anmutung und Stimmung in einem Bandkonzept zu vereinen – das wollte ich.« Schön und atmosphärisch sollte es werden, folkig, nah und deutschsprachig – aber nicht profan oder zu kitschig: »Kurz vor’m Schlager abbiegen«, lautet Anikós Devise.

»Als ich begann die Stücke zu mischen, gab es auf einmal einen Aha-Moment. Es stimmte alles für mich: der Sound, der Gesang, die Haltung, das Tempo. Nur mein Name, der schien nicht mehr zu passen.« So entstand ein Alter Ego mit der Freiheit, das Innerste kunstvoll auszudrücken: Ursi Pfennig!

Ihre Lieder sind getaucht in Nostalgie, mit einer Stimmfarbe, die etwas mehr Vibrato, weniger Soul und etwas tiefere Register verträgt. Die Tempi sind gedrosselt, Schlagzeug und Bass tragen die Stimme, ohne zu pumpen. Dazu weben sich Akustik- und Lap-Steel-Gitarre als Teppich um die atmosphärischen Bilder der Songs.

Anikó Kanthak war bereits 2020 mit ihrem Duo-Projekt Invisible Twins auf der Seebühne zu Gast.

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Anikó Kanthak als Ursi Pfennig
Gesang, Pianet

Philipp Bardenberg – Bass
Michi Schwiemann – Akustikgitarre
Andi Reisner – Lapsteel, Sounds
Ralf Gessler – Schlagzeug

Dramaturgie für eine Konferenz #2

Premiere
verschoben
auf
Winter 2021

Die Projektserie ›Dramaturgie für eine Konferenz‹ des argentinischen Künstlers Matías Umpierrez schafft Raum für Denker*innen und Künstler*innen, gemeinsam Fragen der Zeit performativ zu untersuchen. Im Auftrag von Umpierrez haben Einat und Eyal Weizman ein Manual mit dem Titel ›Negative Evidenz‹ verfasst, das vier indigenen Performerinnen zur Verfügung gestellt wurde, damit sie auf dessen Basis eine Performance entwickeln. Die Künstlerinnen haben acht Tage Probezeit vor Ort, um sich mit dem Manual und der Piazza im K21 auseinanderzusetzen. Jede kreiert für jeweils einen von vier aufeinanderfolgenden Abenden eine Solo-Performance.

Die Performerinnen stellen jeweils einen konkreten Fall ins Zentrum einer künstlerischen Arbeit, die kolonialistische Strukturen in ihren Herkunftsländen entlarvt. Die Inuk-Performerin Laakkuluk Williamson Bathory aus Kanada, die Xhosa-Choreografin Mamela Nyamza aus Südafrika, die indische Performerin Mallika Taneja und die isländische Choreografin Erna Ómarsdóttir folgen dem im Manual vorgegebenen Pfad ›forensischen Theaters‹. Auf diese Weise wird die Piazza im K21 zum Schauplatz für Wahrheit. Ein Podium am letzten Veranstaltungsabend mit u. a. Umpierrez und den Performerinnen eröffnet schließlich das Gespräch mit der Stadtgesellschaft.

Das Manual ist eine Anleitung, um Dokumentartheater neu zu definieren. Ausgangspunkte liefern Tweets, Blogs, Fotos, Artikel, Videos – Dokumente des 21. Jahrhunderts. Es wird analysiert, was eine wahre Aussage heute ausmacht und ob Kunst der Wahrheit zu einem neuen, kraftvollen Ausdruck verhelfen kann.

Einat Weizman ist Dramatikerin und Regisseurin. Ihr dokumentarisches Theater untersucht ›blinde Flecken‹ der israelischen Realität. Eyal Weizman ist Architekt, Schriftsteller, Professor für Spatial and Visual Cultures und Direktor des Centre for Research Architecture am Goldsmiths College in London. Seine Forschungsagentur ›Forensic Architecture‹ untersucht Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Matías Umpierrez gilt als einer der innovativsten Theaterregisseure Lateinamerikas, seine Projekte u. a. mit seiner Compagnie Plataforma Fluorescente bewegen sich zumeist an der Grenze zwischen Theater und bildender Kunst. Seine Arbeiten werden weltweit in Theatern und Museen gezeigt, zudem entwickelte er ›site-specific performances‹ u. a. in Fabriken in Sâo Paulo oder auf Berggipfeln in den Pyrenäen.

Eine Produktion von asphalt Festival in Koproduktion mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Kollaboration mit dem Festival Theater der Welt, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes

mit Laakkuluk Williamson Bathory, Mamela Nyamza, Mallika Taneja, Erna Ómarsdóttir

Konzept und Regie: Matías Umpierrez
Text: Eyal & Einat Weizman

Helem Nejse & Smoke Mardeljano

»
Meditation
und
Levitation,
Scherz
und
Ernst
zugleich
«
(music-box.hr)

An diesem besonderen Abend begegnen sich mit Helem Nejse und Smoke Mardeljano zwei herausragende Hip-Hop-Acts des Balkans auf der Seebühne – zuerst treten sie in jeweils eigenen Sets auf und performen anschließend gemeinsam.

Das Hip-Hip-Trio Helem Nejse aus Sarajevo hat ein Wirkungskreis weit über Bosnien hinaus. Admir Čular, Amer Čanković und Tihomir Radić sind Musiker, Radio- und Podcast-Redakteure, MCs und Schauspieler. Sie haben drei Studioalben, das Theaterstück ›Sarajevski dani terorizma‹, einen Podcast und die Zeichentrickserien ›Bruca Braca Bruda Brada‹ veröffentlicht. In ihrer eigenen Radioshow, von der bislang mehr als 200 Folgen gesendet wurden, sind einige der faszinierendsten und kontroversesten Figuren des Balkans zu Gast.

Helem Nejse kombinieren in ihrer Musik Rap, Reggae, Rock, Ethno und Dub, ihre oftmals humorvollen Texte handeln von Liebe, sozialem Engagement und nehmen aktuelle gesellschaftliche Ereignisse in den Blick. Ein Konzert von Helem Nejse ist immer ein dynamisches und energiegeladenes Spektakel. Ihre Livequalitäten haben sie bereits bei zahlreichen Konzerten auf dem Balkan unter Beweis gestellt, solo und auf Festivals wie Exit, Seasplash, Mostar Summer Fest oder Ferragosto JAM.

Smoke Mardeljano ist der vielleicht prominenteste MC Serbiens und auf den Straßen von Belgrad aufgewachsen. Nach seiner Kindheit in einem Stadtteil, der im Volksmund ›Vietnam‹ genannt wird, lebte er in einer Besserungsanstalt für Jugendliche. Sein schwieriges Schicksal wurde 2016 in dem prämierten Dokumentarfilm ›Ja repujem‹ einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Heute zählt Smoke Mardjeljano zu den wichtigsten und populärsten Rappern auf dem Balkan.

Das sagt die Presse:

»Diese neue Generation von kreativen Musikern aus Sarajevo schafft es, mit ihrem spezifischen musikalischen Ausdruck voller aktueller Club-Rhythmen, mit einem Schwerpunkt auf Hip-Hop/Rap, Trap, Reggae, Dancehall, Dubstep und Rock das Beste zu vereinen, was die Sarajevoer Rockschule in den letzten 40 Jahren hervorgebracht hat.« (Nacional)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Resolution

Rap: Admir Čular a.k.a. Čika Gagara, Amer Čanković a.k.a. Stihomir Klepić, Smoke Mardeljano

DJ: Tihomir Radić aka Toshi Domaćin

Bass: Zlatko Karahodžić

Schlagzeug: Rijad Šuta
MC: Smoke Mardeljano
DJ: Dino Mrki Muratović

helemnejse.ba

Frank Goosen

Petting
und
Pershing,
Föhn-
frisuren
und
Pastell-
farben

In bewährten und zum Teil brandneuen Geschichten geht Frank Goosen auf eine sentimentale Zeitreise. Die Älteren werden sagen: So ist es gewesen! Und die Jüngeren: Habt ihr wirklich so ausgesehen?

Die achtzigerjahre sind bekanntlich das Lieblingsjahrzehnt der Deutschen. Grund genug für Frank Goosen, die Dekade von Schulterpolster, Karottenjeans und Zauberwürfel noch mal speziell zu würdigen. Die Schrecken der Pubertät im Schatten der Mauer sind ebenso ein Thema wie Petting und Pershing, Föhnfrisuren und Pastellfarben, Waldsterben und der ewige Helmut. Wie haben sie geklungen, die Achtziger, wie haben sie ausgesehen, was haben wir erlebt, da draußen in der sogenannten Wirklichkeit, bevor es das Internet gab? 

Frank Goosen hat neben seinen erfolgreichen Büchern, darunter ›Raketenmänner‹, ›Sommerfest‹ und ›Liegen lernen‹, zahlreiche Kurzgeschichten und Kolumnen in überregionalen Publikationen und diversen Anthologien veröffentlicht. Darüber hinaus verarbeitet er seine Texte teilweise zu Soloprogrammen, mit denen er deutschlandweit unterwegs ist. Einige seiner Bücher wurden dramatisiert oder verfilmt. Frank Goosen lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Bochum. 

Das sagt die Presse:

»Ehrfürchtig, präzise und humorvoll beschreibt Frank Goosen (…) die Jahre, in denen in seiner Heimatstadt Bochum der erste McDonald’s eröffnet und die Hochöfen stillgelegt wurden.« (WDR 5)

»Eine bittersüße Nostalgie« (Westfälischer Anzeiger)

In Kooperation mit dem zakk – Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation in Düsseldorf

von und mit Frank Goosen
Moderation: Christine Brinkmann

frankgoosen.de

Trickster Orchestra

»
Eines der
aufregendsten
zeit-
genössischen

Orchester
Europas
«
(VAN Magazin)

Diese Musik ist purer Groove: Das Trickster Orchestra unter der Leitung der bekannten Jazzsängerin Cymin Samawatie besteht aus hochklassigen Solist*innen vieler verschiedener Nationen. Dem Ensemble aus Berlin gelingt es auf spektakuläre Weise, eine aus vielen Kulturen gespeiste gemeinsame, zeitgenössische Musiksprache zu entwickeln, die Neue Musik, Klassik, Elektronik, Jazz, Pop, Hip-Hop und Improvisation vereint. Das Trickster Orchestra nutzt Traditionen dabei als Werkzeugkästen, um Ideen für musikalische Innovationen freizusetzen. Das Kollektiv, das in wechselnden Besetzungen auftritt, umfasst etwa 50 virtuose Musiker*innen und Sänger*innen aus den unterschiedlichsten Genres – Mitglieder der Berliner Philharmoniker sind ebenso dabei wie beispielsweise der preisgekrönte Instrumentalvirtuose Wu Wei, der meisterlich die traditionelle chinesische Mundorgel Sheng beherrscht. Bei seinem Konzert auf dem asphalt Festival stellt das Trickster Orchestra sein erstes Studioalbum vor, das am 23. April 2021 bei ECM erschienen ist.

Gegründet wurde das Trickster Orchestra 2013 von der Sängerin Cymin Samawatie und dem Perkussionisten Ketan Bhatti, die bereits im namhaften Berliner Jazzquartett Cyminologie zusammenspielen. Laut Cymin Samawatie macht Trickster so besonders, »dass es aus sehr starken und individuellen Persönlichkeiten besteht, die jeder für sich Großes erreicht haben. Für dieses Projekt treten sie aus ihrer individuellen musikalischen Blase heraus und schließen sich zusammen, um eine neue, gemeinsame musikalische Welt zu erschaffen.« Konzerte des Orchesters beschreibt die Presse als »funkensprühende Mischung mit inspirierter Kraft und zu Herzen gehender Musikalität« (Westdeutsche Zeitung).

Das Trickster Orchestra spielte u. a. beim ›Schönes Wochenende‹-Festival für Modernes Hören der Tonhalle Düsseldorf, bei #bebeethoven in der Bundeskunsthalle und Outernational im Berliner Radialsystem, beim Jazzfest Berlin, Silk Road Festival Baku und Modara – Fest für Zeitgenössische Musik in Berlin. Neben Konzerten entwickelt das Ensemble neue Formate mit zeitgenössischem Tanz, Wissenschaftsdiskurs und aktueller Lyrik.

Das sagt die Presse:

»Sie nutzen traditionelle Spieltechniken ihrer Heimat, bedienen sich aus Jazz, Zwölfton- und serieller Musik. Sie improvisieren, suchen, finden und verlieren sich, eine babylonische Sprachverwirrung auf musikalischem Spitzenniveau.« (Die Zeit)

»Man hat selten so wenig klischeehafte Musik in einem solchen Rahmen gehört. Sagenhafte Stimmen und zeitlose Klänge. Die Künstler lassen sich in starker Weise aufeinander ein.« (RBB Kulturradio)

»It’s not a mosaic, but it is a kaleidoscope. Each musician retains her or his own tuning and vocabulary. The various tones, textures and idiomatic accents are overlapped, juxtaposed and filtered through each other, creating something much more interesting than a flavourless fusion. Trickster Orchestra is an impressive example of giving musicians of high skill and inquiring minds the chance to find new paths.« (The Blue Moment)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Resolution, mit freundlicher Unterstützung von Steinway & Sons Düsseldorf

Gesang, Dirigat, Künstlerische Leitung, Komposition: Cymin Samawatie
Schlagzeug, Künstlerische Leitung, Komposition: Ketan Bhatti
Nay & Kawala: Mohamad Fityan
Kontrabassflöte: Tilmann Dehnhard
Paetzold Blockflöten: Susanne Fröhlich
Sheng: Wu Wei
Posaune: Florian Juncker
Klarinette: Mona Matbou Riahi
Bassklarinette & Electronics: Milian Vogel
Kanun: Eleanna Pitsikaki
Koto: Naoko Kikuchi
Oud & Gitarre: Mahan Mirarab
Violine: Akiko Ahrendt
Viola: Maria Reich
Cello: Mariel Roberts
Kontrabass: Ralf Schwarz
Flügel: Achim Kaufmann
Marimba & Vibrafon: Sabrina Ma
Tombak & Perkussion: Joss Turnbull
Electronics: Simon Stockhausen

tricksterorchestra.de

Mivos Quartet

»
Eines der
kühnsten
und
wildesten
Ensembles
für Neue
Musik in
Amerika
«
(The Chicago Reader)

Das Mivos Quartet widmet sich der Aufführung von Werken zeitgenössischer Komponist*innen und der Präsentation neuer Musik und begeistert damit ein großes Publikum.  Für das asphalt Festival hat das New Yorker Streicherensemble ein spektakuläres Programm zusammengestellt.

Im ersten Teil ›Inspired by …‹ sind ›luminous animal‹ von Michaela Catranis, ›Glance / I don’t Belong Here‹ von Hannah Kendall und ›Mirror Mirror‹ von Peter Kramer zu hören – drei junge, aufstrebende Komponist*innen der zeitgenössischen US-amerikanischen Musikszene. Jedes Stück ist von einem Kunstwerk aus einem anderen Medium inspiriert – Poesie, Fotografie und Prosa. Die Komponist*innen nähern sich den Originalen auf jeweils einzigartige Weise und schaffen Musik, die ihre eigene künstlerische Stimme und Sprache zum Ausdruck bringt.

Das zweite Set ist mit ›Improvisation / Experimentation / Exploration‹ betitelt und präsentiert drei Pioniere der zeitgenössischen Musik. Zu hören ist ›Sixfivetwo‹ von Pulitzer-Preisträger Henry Threadgill, der Improvisation als Schlüsselelement für seine Musik nutzt. Obwohl der größte Teil dieses Stücks ausnotiert ist, wird jedem Mitglied des Quartetts Raum zur Improvisation gegeben. Es folgt ›String Quartet No. 4‹ von Sofia Gubaidulina, die transzendentale Mystik, grafische Notation, experimentelle Perkussion und dramatische Kontraste zu einer der ikonischsten Kompositionssprachen der Neuen Musik verbindet. Ihr viertes Streichquartett fügt vorproduzierte, ätherische Elektronik hinzu, um der Musik noch mehr klangliche Tiefe zu verleihen. Im ›String Quartet 2.5 – Playing With Seeds‹ von George Lewis verwebt der Komponist, Improvisator, Posaunist, Wissenschaftler und Pionier der elektronischen Musik die verschiedenen Fäden seines facettenreichen musikalischen Lebens. Sein kaleidoskopisches Werk behandelt das Streichquartett wie eine vierköpfige Hydra, die sich in allen möglichen Kombinationen auseinander und zusammen bewegt.

Seit seiner Gründung 2008 arbeitet das Mivos Quartet eng mit einer immer größer werdenden Gruppe internationaler Komponist*innen zusammen, die verschiedene Ästhetiken der zeitgenössischen klassischen Komposition repräsentieren. Das Streichquartett trat bei renommierten Konzertreihen wie der New Yorker Phil Biennale, Wien Modern, den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt, Shanghai New Music Week (Shanghai, China), Música de Agora na Bahia (Brasilien), Aldeburgh Music (UK) und Lo Spririto della musica di Venezia (Italien) auf. Beim asphalt Festival war Mivos bereits mehrfach zu Gast und spielte zahlreiche Kompositionen von Bojan Vuletic.

Mivos engagiert sich für die Vergabe von Kompositionsaufträgen und die Uraufführung neuer Musik für Streichquartett und strebt eine enge Zusammenarbeit mit Komponist*innen über längere Zeiträume an. Jedes Jahr vergibt das Quartett außerdem den Mivos/Kanter String Quartet Composition Prize, der zur Unterstützung der Arbeit von aufstrebenden Komponist*innen ins Leben gerufen wurde, sowie den I-Creation-Preis, einen Wettbewerb für Komponist*innen chinesischer Abstammung. Neben der Erweiterung des Streichquartett-Repertoires widmet sich Mivos auch der Zusammenarbeit mit Gastkünstler*innen, der Erforschung multimedialer Projekte mit Live-Video und Elektronik sowie der Aufführung improvisierter Musik. Das Quartett ist Preisträger des Dwight and Ursula Mamlok Prize for Interpreters of Contemporary Music 2019.

Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals

Mivos Quartet:
Violine: Olivia de Prato
Violine: Maya Bennardo
Viola: Victor Lowrie Tafoya
Cello: Tyler J. Borden

mivosquartet.com

Meskerem Mees

»
Mit ihrer
Stimme
könnte
diese
junge
Künstlerin
selbst
Steine
zum
Weinen
bringen.
«
(ARTE)

Die belgische Singer-Songwriterin Meskerem Mees, gerade einmal 21 Jahre jung, verzaubert mit gefühlvollen, von Folk und Soul beeinflussten Balladen. Kraftvoll und sanft zugleich, erinnert ihre Ausstrahlung an Nina Simone und Joni Mitchell.

Um ihre vielschichtigen und sorgsam komponierten Songs zu performen, braucht Meskerem Mees nicht mehr als ihre faszinierende Stimme, ihre Akustikgitarre und ihre Freundin Febe am Cello. Ihre eingängigen Melodien und Refrains haben großes Ohrwurm-Potenzial.

2020 eroberte Meskerem Mees Belgien mit großartigen Cover-Versionen von Nirvana, den Jackson 5, Justin Bieber und anderen, von deren Kultsongs sie sehr persönliche, unglaublich zarte Neuinterpretationen vorlegte. Ihre Debütsingle ›Joe‹, eine bezaubernde Folkballade, lief im belgischen Radio in heavy rotation und ließ auch ausländische Musiksender wie Consequence of Sound (USA) und FIP Radio (Frankreich) auf die junge und talentierte Frau aus Gent aufmerksam werden. Der 1. Platz bei ›Humo’s Rock Rally‹ 2020, einem in Belgien sehr populären und traditionsreichen Musikwettbewerb, bildete einen weiteren Meilenstein in ihrer aufstrebenden Karriere: »Von der Bühnenpräsenz über die Songs bis hin zu Stimme und Gitarrenspiel: ein selten gesehenes Solotalent«, urteilte die Jury.

Ihre erste Clubtour mit mehr als einem Dutzend Konzerten in Belgien, Luxemburg und den Niederlanden fiel dieses Frühjahr weitgehend Corona zum Opfer. Umso mehr Energie steckte Meskerem Mees in die Produktion ihres Debütalbums, das Ende 2021 erscheinen wird.

Gesang, Gitarre: Meskerem Mees

Cello, Background-Gesang: Febe Lazou

maywayrecords.com/artists/meskerem-mees

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

Max Czollek

»
Schreibe so,
dass die
Nazis dich
verbieten
würden!
«
(Max Czollek)

In Zeiten der Krise leiden Gesellschaft und Vielfalt. Für Max Czollek bieten staatstragende Konzepte wie ›Leitkultur‹ oder ›Integration‹ darauf keinerlei Antwort. Seit 2018 wird viel diskutiert über Max Czolleks Streitschrift ›Desintegriert euch!‹, mit der er die Integrationsdebatte wortstark aufmischte. Beschrieb sie den Status quo des deutschen Selbstverständnisses, entwirft Czollek nun in seinem neuen Buch ›Gegenwartsbewältigung‹ das Modell für eine veränderte Gegenwart: Wie muss sich die Gesellschaft wandeln, damit Menschen gleichermaßen Solidarität erfahren? Welche liebgewonnenen Überzeugungen müssen wir alle dafür aufgeben? Wie kann in einer fragmentierten Welt die gemeinsame Verteidigung der pluralen Demokratie gelingen? Max Czollek gibt Antworten für die politische Gegenwart und trifft damit den Nerv der Zeit.

Max Czollek (*1987 in Berlin) schloss sein Politikwissenschaften-Studium an der FU Berlin mit einer Promotion am Zentrum für Antisemitismusforschung ab. Er ist Mitglied des Lyrikkollektivs G13, organisiert gemeinsame Lesetouren und Veröffentlichungen und ist Kurator des internationalen Lyrikprojekts ›Babelsprech‹. Außerdem ist er Mitherausgeber der Zeitschrift ›Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart‹. Mit Sasha Marianna Salzmann kuratierte Czollek 2016 die Veranstaltung ›Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen‹ und 2017 die ›Radikalen Jüdischen Kulturtage‹ am Maxim Gorki Theater. Neben Sachbüchern hat er auch die Gedichtbände ›Druckkammern‹, ›Jubeljahre‹ und ›Grenzwerte‹ veröffentlicht.

Das sagt die Presse:

»Czollek hat wirklich einen Nerv getroffen!« (New York Times)

»Das alte Buch hatte Witz, das neue hat Vernunft. Es ist erwachsener, konstruktiver.« (Der Spiegel)

von und mit Max Czollek

Moderation: Christine Brinkmann

FHEELS

»
Ich bin
noch nie
barrierefrei
auf eine
Bühne
gekommen.
Entweder
wurde ich
geschoben
oder in den
meisten
Fällen hoch
getragen
«

(Sänger Felix Brückner)

Wäre die Pandemie nicht dazwischengekommen, hätten FHEELS den Sprung von intimen Clubshows auf die großen Bühnen vermutlich bereits geschafft. Die Band aus Hamburg hat 2021 ihr erstes Studioalbum ›Lotus‹ vorgelegt und spielt im Bereich des anspruchsvollen Alternative Rock international auf Augenhöhe mit Elbow oder Radiohead. Regelmäßige Touraktivitäten in den deutschen Musikmetropolen und Dutzende Liveshows in ausgesuchten Clubs haben die Band mit ihrem im Rollstuhl sitzenden Sänger und Gitarristen Felix Brückner seit fünf Jahren kontinuierlich im Gespräch gehalten.

FHEELS bewegen sich musikalisch durch Rock, Jazz und Psychedelic Prog, bauen Brücken zwischen Rock-Vergangenheit und -Moderne, vereinen Anspruch und Eingängigkeit ebenso wie künstlerischen Wagemut und musikalisches Können.

Frontmann Felix Brückner, der seit einem Snowboarding-Unfall mit 17 Jahren querschnittsgelähmt ist, hat an der Hamburg School of Music Gesang und Gitarre studiert. Bereits seit Studientagen spielt er mit Schlagzeuger Justus Murphy zusammen. Die Band komplettieren Keyboarder Tobias Nitzbon und Bassist Jens Boysen. Auf ›Lotus‹ sind düstere Grungerock-Gitarren und apokalyptische Rock-Hymnen genauso zu entdecken wie lyrische Melodiebögen, tanzbare Leichtigkeit und eine Prise Soul. FHEELS-Sänger Brückner erschließt mit seinem sehr intimen und persönlichen Songwriting und seinen unkonventionellen Stimmfacetten immer wieder überraschende neue Horizonte.

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Projektes #Extended Space

Gesang, Gitarre: Felix Brückner 

Rhodes, Organ, Backing Vocals: Tobias Nitzbon 

Bass: Jens Boysen

Drums, Backing Vocals: Justus Murphy

BITTER (SWEET) HOME

Welche
Geschichten
wollen wir
erzählen und
für wen?

Wie kann eine partizipative Stückentwicklung aussehen, die diverse Sichtweisen vereint und kollaborativ neue Narrative für die Bühne entwickelt? Das Team von ›BITTER (SWEET) HOME‹ stellt sich dieser Herausforderung. Ein sechsköpfiger ›writers’ room‹ mit BPoC-Autorinnen (BPoC = Black and People of Color) arbeitet seit April 2021 an neuen Methoden und Inhalten für Theatertexte mit antirassistischer Haltung. Wie wollen wir miteinander arbeiten? Welche Strukturen brauchen wir? Welche Geschichten wollen wir erzählen und für wen? Mit diesen und mehr Fragen beschäftigen sich die Autorinnen. Bis Juni werden sie kollaborativ ein Theaterstück entwickeln, dessen Narrative aus den unterschiedlichen Kompetenzen, Sichtweisen und Erfahrungsräume der Autorinnen schöpft. Das Ziel: Eine Sprechtheaterproduktion für vier Schauspieler*innen, die flexibel an unterschiedlichen Spielorten gezeigt werden kann. Die entstehende Inszenierung stellt die Ergebnisse des ›writers’ room‹ auf die Probe und soll im August 2021 in Düsseldorf uraufgeführt werden.

Im Rahmen des asphalt Festivals 2021 präsentiert das Ensemble von ›BITTER (SWEET) HOME‹ erste Ausschnitte aus dem Projekt. Wenige Wochen vor Premiere gewährt es bei einer szenischen Lesung Einblicke in die Ergebnisse des ›writers’ room‹ und der gemeinsamen Arbeit. Im Anschluss lädt das Team zum Nachgespräch.

Geleitet wird das Projekt von Julia-Huda Nahas. Sie ist freischaffende Regisseurin, Autorin und Kulturpädagogin mit einem Schwerpunkt auf strukturellem Rassismus und den Auswirkungen einer europäischen Flüchtlingspolitik. Emel Aydoğdu ist Regisseurin, Dramaturgin und Autorin und für ›BITTER (SWEET) HOME‹ als Lektorin Teil des ›writers’ room‹. Neben der Arbeit für städtische Bühnen sind beide verstärkt in der freien Szene tätig.

Autorinnen: Bernice Lysiana Ekoula Akouala, Rosina Kaleab, Fatima Remli, Sarah Claire Wray
Künstlerische Leitung: Julia-Huda Nahas
Lektorat, Dramaturgie: Emel Aydoğdu

Die Besetzung der Inszenierung wird in Kürze bekannt gegeben.

bittersweethome.de

 

Ein Projekt in Kooperation mit dem zakk – Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation in Düsseldorf, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, der LAG Soziokultur und dem NRW Kultursekretariat

EMY

»
Emy Kaboré
entblößt
ihre Seele.
«
(De Standaard, Belgien)

Es ist praktisch unmöglich, nicht an den Lippen von Emy Kaboré zu hängen: Obwohl kaum 21 Jahre alt, gilt die in Paris geborene Belgierin bereits als großes musikalisches Talent. Mit ihrer unverwechselbaren Soul-Stimme drückt sie ihre intimsten Gedanken und Gefühle aus. Sie bewegt und lässt niemanden unberührt.

Umso verblüffender, dass Emy Autodidaktin ist: Erst im Sommer 2015 kaufte sie sich ihre erste Gitarre und begann aus reiner Intuition Musik zu machen – zunächst als Solokünstlerin. Ihre emotionalen, ergreifenden Songs brachten ihr den dritten Platz bei der ›Humo’s Rock Rally‹ 2018 ein, einem in Belgien sehr populären und traditionsreichen Wettbewerb für Rockbands. Damals urteilte die Presse: »Mit nur 18 Jahren vermittelt Emys Stimme mehr Gefühl, Leben und Dringlichkeit als die der letzten acht Hooverphonic-Sänger zusammen.«

Dieser frühe Erfolg zementierte Emys Entschluss, ihre Karriere ernsthaft fortzusetzen, nun allerdings mit Unterstützung einer Band. Mittlerweile erkundet sie in Begleitung von zwei wunderbaren Musikern das Neo-Soul-Genre, die ihrem Repertoire ein grooviges und doch progressives Gefühl hinzufügen und die ihre natürlich-soulige Stimme instrumental ergänzen. Fans von Billie Eilish, Erykah Badu und Hiatus Kaiyote werden EMY lieben. Ihre Debütsingle ›Freestyle‹ (2020) wurde von zahlreichen belgischen und französischen Radiosendern gespielt, der Nachfolger ›Inconvenient‹ (2021) könnte den Auftakt zu einem internationalen Durchbruch markieren. Für 2022 ist das Debütalbum von EMY geplant.

Das sagt die Presse:

»Mit Emy hat Flandern seine eigene Amy Winehouse.« (dansendeberen.be) 

 

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

Gesang: Emy Kaboré
Gitarre: Brian Bogaert
Bass: Sander Huys
Schlagzeug: Thibault Goudket
Keyboards: Anthe Huybrechts

maywayrecords.com/artists/emy

Do not open!

»
Hören Sie
(nicht)
auf das
Fahrrad!
«
(Theater der Zeit)

Wer hat da mit Ihnen gesprochen?
War es jemand im Inneren des Fahrrads?
Oder war es das Fahrrad selbst?
Sollten Sie sich ihm nähern?
Moment … – werden Sie beobachtet?
Ist das eine Show?
Wo ist der Darsteller?
Und sollten Sie mitspielen?

In dieser interaktiven Installation erforscht der Puppenspieler und Regisseur Ariel Doron, wie Puppenspiel in Zeiten der Pandemie aussehen kann. Durch die Verwendung verschiedener unbelebter Objekte und einer Kommunikation mit dem Publikum, die keinen agierenden Darsteller erfordert, verschwimmt die Grenze zwischen Performer, Publikum und Performance. Doron konfrontiert Passant*innen damit, sich mit dem eigenen Handeln auseinandersetzen zu müssen, und stellt ganz nebenbei auch Fragen nach Macht, Verantwortung und Vertrauen.

Ariel Dorons absolvierte ein Filmstudium an der Universität Tel Aviv, studierte Figurenspiel u. a. an der School of Visual Theatre in Jerusalem und nahm an zahlreichen Puppenspielkursen und Meisterklassen in Israel und Frankreich teil. Der gebürtige Israeli animiert Puppen für zahlreiche Fernseh- und Kinoproduktionen und spielt den beliebten Charakter ›Elmo‹ in der israelischen ›Sesamstraße‹. Als Dozent und Vortragsredner ist er u. a. an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, der UQAM Université de Québec à Montréal und der Central School of Speech & Drama, London tätig. Seine Produktionen haben zahlreiche Preise gewonnen und werden regelmäßig zu internationalen Festivals und Theatern in Europa, Asien und Nordamerika eingeladen. 2017 war Doron beim asphalt Festival bereits mit ›Plastic Heroes‹ zu Gast, 2020 mit ›Boxed‹.

Eine Produktion des Erlanger Poetenfests (Kulturamt der Stadt Erlangen) in Koproduktion mit wunder. Internationales Figurentheaterfestival München und dem Münchner Stadtmuseum

von und mit Ariel Doron

arieldoron.com

2 Legit

Welche
Bedeutung
hat es heute
für junge
Menschen,
wahrhaftig,
geradlinig
und echt
zu sein?

Die Tänzer Takao Baba und Patrick ›TwoFace‹ Williams und drei Musiker des transkulturellen Babylon ORCHESTRA setzen sich in der neuen Arbeit ›2 Legit‹ mit Werten und Tugenden der Jugendkultur auseinander. ›Legit‹ ist von ›legitimate‹ entlehnt und ein Slangwort, das vor allem in der Hip-Hop-Szene Verwendung findet – etwa in ›2 Legit 2 Quit‹ (1991), einem der größten Hits von MC Hammer. Wenn etwas ›legit‹ ist, hat es Authentizität und ›Realness‹.

Welche Bedeutung hat es heute für junge Menschen, wahrhaftig, geradlinig und echt zu sein – insbesondere in einer Welt, in der die permanente Selbstdarstellung in den sozialen Medien eine zentrale Rolle spielt? Haben Tugenden wie Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit in unterschiedlichen Kulturen den gleichen Stellenwert? Was klingt authentisch, was sieht nach ›fake‹ aus und wie schnell kann man über die Realität hinwegtäuschen?

Die Künstler interpretieren durch Musik und Tanz ihre persönliche Beziehung zu den Tugenden. Dabei treffen Tanzstile wie Popping, Tutting oder Waving auf die Klänge arabischer Instrumente, japanische Harmonien und elektronische Beats. Die Begegnung von Musik und Tanz auf Augenhöhe und die gemeinsame Auseinandersetzung der Künstler mit dem Thema regt völlig neue Formen der Bewegung und des Zusammenspiels an. Tanz und Musik bilden eine spannende Erkundung des Zusammenlebens verschiedener Kulturen und Wertevorstellung in unserer Gesellschaft ab.

›2 Legit‹ ist die zweite gemeinsame Arbeit von Mischa Tangian, Komponist und Gründer des Babylon ORCHESTRA, und dem japanischen Choreografen Takao Baba, der seine künstlerischen Wurzeln im Hip-Hop hat. Tanzsolist Patrick Williams a.k.a. Two Face ist Mitglied der weltbekannten zeitgenössischen Tanzkompanie East Man unter der Leitung von Sidi Larbi Cherkaoui. Als aktiver TikToker hat er mehr als 170.000 Follower.

Eine Produktion von Takao Baba im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Projektes #Extended Space, vom Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste

Choreografie, Tanz: Takao Baba, Patrick Williams
Kanun: Shingo Masuda
Percussion: Peter Somos
Komposition, Violine, Produktion: Mischa Tangian
Künstlerische Leitung: Takao Baba, Mischa Tangian
Produktionsleitung: Susanne Berthold

babylonorchestra.com

 

ROM / MENSCH

Wie kann
ein gleich-
berechtigtes
Miteinander
gestaltet
werden?

›Rom‹ heißt in allen Romanes-Dialekten ›Mensch‹. Sinti:zze und Rom:nija sind Teil unserer Gesellschaft. Sie leben und arbeiten – einige erst seit kurzem, andere schon seit Jahrhunderten – mitten in unserer gemeinsamen Welt. Aber was weiß man eigentlich über sie? Die Klischees und Vorurteile sind schnell bei der Hand: wahrsagende Frauen mit langen Röcken, Familien, die in der Fußgängerzone Musik machen, oder Menschen, die in Bussen und Bahnen andere bestehlen. Aber auch die Verheißung von Ungebundenheit und Freiheit umgibt Sinti:zze und Rom:nija. Ob nun aber verachtend oder romantisierend überhöht: All das hat mehr mit denen zu tun, die drauf gucken als mit denen, die gemeint sind. Die Diskriminierung der Sinti:zze und Rom:nija hat eine lange, beschämende Tradition. Dass die Mehrheitsgesellschaft wenig über ihre Kultur und Gebräuche weiß, hat teils schwerwiegende Konsequenzen für den Alltag dieser Menschen in Deutschland.

Vor dem Hintergrund immer noch stark anhaltender Vorurteile und daraus resultierender Diskriminierungserfahrungen beleuchtet Regisseur Stefan Herrmann, der selbst aus einer Sinti-Familie stammt, einige Lebensgeschichten dieser Bevölkerungsgruppe. Zusammen mit Rom:nija aus Düsseldorf hinterfragt er in einer performativen Shuttle-Tour das gemeinsame Zusammenleben. Jeder Mensch hat bestimmte Vorstellungen von Stereotypen und Klischees. Aber wie entstehen diese eigentlich und was macht es mit denen, die damit beschrieben werden? Wie kann Sichtbarkeit in einer Welt voller Vorurteile funktionieren? Wie kann ein Miteinander gleichberechtigt und auf Augenhöhe gestaltet werden? In Zeiten einer zunehmend vehementer argumentierenden Identitätspolitik wird es immer schwieriger sich zu verständigen. Wie kann eine pluralistische Gesellschaft funktionieren? Wie schafft man wirkliche gesellschaftliche Veränderung? ›ROM / MENSCH‹ führt eindrucksvoll vor Augen, wie notwendig respektvolle und menschliche Begegnungen für ein gemeinsames Zusammenleben sind.

Das Publikum begibt sich pro Vorstellungstermin in sechs Gruppen à sieben Zuschauer*innen per Großraumtaxi zu verschiedenen Stationen auf eine Reise durch die Stadt. Auf den Fahrten hört es Lebensgeschichten Düsseldorfer Rom:nija. Die einzelnen Spielorte liegen in Flingern und Lierenfeld und haben für die Düsseldorfer Rom:nija eine historische Bedeutung, aber auch ganz konkret mit ihrem Alltag zu tun. 

Stefan Herrmann, geboren 1976 in Hamburg, hat sein Regiehandwerk u. a. als Assistent bei Zadek, Peymann, Tabori, Langhoff und Lösch gelernt und war an verschiedenen Theatern in Deutschland engagiert, etwa an den Hamburger Kammerspielen, dem Berliner Ensemble und dem Staatstheater Stuttgart. Er bewegt sich als Regisseur zwischen Produktionen mit Profischauspieler:innen an Stadttheatern und freien Produktionen mit den sogenannten ›Expert:innen des Alltags‹, die er meist mit seinem Kollektiv ›The Beautiful Minds‹ realisiert. 2017 gewann seine Inszenierung von ›Michael Kohlhaas‹ den deutschlandweit renommierten Monica-Bleibtreu-Preis. Seit mehr als zehn Jahren entwickelt Hermann partizipatorische und biografische Theaterprojekte zu gesellschaftlich relevanten und brisanten Themen. Er ist außerdem Schauspieldozent und lebt mit seiner Familie in Bonn.

mit Düsseldorfer Rom:nija 

Regie: Stefan Herrmann
Dramaturgie: Juliane Hendes

Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Projektes #Extended Space, mit freundlicher Unterstützung vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und der Kulturstiftung Matrong

Mit besonderem Dank an die Rheinbahn AG und an das zakk – Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation in Düsseldorf

Unendlicher Spaß

»
Das
Schönste,
was man
seit langem
im Theater
gesehen
hat
«
(Süddeutsche Zeitung)

›Unendlicher Spaß‹ gilt als zentrales Werk der US-amerikanischen Literatur der 1990-er Jahre und zählt laut ›Time‹ zu den 100 besten englischsprachigen Romanen. 1996 erschien ›Infinite Jest‹ in den USA und machte seinen Autor David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Der 1500 Seiten starke Roman strotzt nur so vor sprachlicher Kreativität, ungeheurer Themenvielfalt, treffsicherer Gesellschaftskritik und Humor. Die Geschichten zahlreicher Haupt- und Nebenfiguren und deren Umgang mit Sucht und Abhängigkeiten werden kunstvoll miteinander verwoben, zentrale Schauplätze der Handlung sind eine Tennisakademie und ein Drogenentzugsheim. Wallace schreibt über Geburten, Todeskämpfe, Liebes- und Trennungsgeschichten, übertriebenen Speichelfluss, bildschöne Krankenschwestern und Vögel, die mitten im Flug einen Herzinfarkt erleiden.

Regisseur Thorsten Lensing und sein Team haben den Stoff zu einem »klugen, tiefen, aber auch sehr lustigen Theaterabend« (Frankfurter Rundschau) kondensiert. Herausragende Theater-, Film- und TV-Schauspieler*innen wie Ursina Lardi, André Jung, Devid Striesow, Jasna Fritzi Bauer oder Sebastian Blomberg agieren auf einer beinahe leeren Bühne mit sich und sehr reduzierten Theatermitteln: »Dieser Abend ist wie ein Rausch«, urteilte das ›NDR Kulturjournal‹. Lensings Inszenierung war zum Theatertreffen 2019 eingeladen und Gewinner des Nachtkritik-Theatertreffens 2019.

Das sagt die Presse:

»Das ist pures Theater, schlicht und ergreifend, verrückt, wüst, aggressiv, ekelerregend, aber auch feinfühlig, sensibel und vor allem sehr, sehr komisch. Die krass unterschiedlichen Spielstile der Schauspieler ergeben gemeinsam ein funkelndes Ganzes.« (Volksfreund)

»Virtuoser als in dieser Zeitraffer-Version kann man Wallace’ Romanmonster wohl kaum zähmen.« (Hamburger Abendblatt)

»Man glaubt diesem Theater und traut ihm alles zu, sogar die Überwindung der Schwerkraft.« (NDR)

Eine Produktion von Thorsten Lensing in Koproduktion mit Schauspiel Stuttgart, Schauspielhaus Zürich, Ruhrfestspiele Recklinghausen, Kampnagel Hamburg, Theater im Pumpenhaus Münster, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Künstlerhaus Mousonturm, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg und SOPHIENSÆLE. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und der Stadt Münster. Aufführungsrechte beim Rowohlt Theater Verlag, Reinbek bei Hamburg. Unterstützt durch das National Performance Netz Gastspielförderung Theater, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder.

Mit Jasna Fritzi Bauer, Sebastian Blomberg, André Jung, Ursina Lardi, Heiko Pinkowski und Devid Striesow

Regie, Textfassung: Thorsten Lensing
Bühne: Gordian Blumenthal, Ramun Capaul
Kostüm: Anette Guther
Dramaturgie: Thierry Mousset
Fotos: David Baltzer / agentur zenit

ISLAND OF F*CKED UP HEARTS

Eine
Insel
der
Einsamkeit

Siehe da: der Mensch, das soziale Wesen. Isoliert auf der Insel des Frusts. Eingesperrt in den eigenen vier Wänden. Was entdeckt man durch Einsamkeit und Sperren? Was kommt an die Oberfläche? Wie konfrontiert man sich in der Isolation auf seiner Zwangsinsel mit all den unter den Teppich gekehrten Ängsten und Sehnsüchten? Wie zerstört man seine unsichtbaren Wände, wie findet man Verbindung auf Distanz?

Nach ihrem erfolgreichen Debüt bei ›asphalt auf See 2020‹ lassen sich die soMermaids erneut am Schwanenspiegel nieder und entwickeln einen einzigartigen, aberwitzigen, ortsspezifischen Soloabend für die Seebühne. In ›ISLAND OF F*CKED UP HEARTS (ECCE HOMO INSULARIS)‹, so der vollständige Stücktitel, wird die schwimmende Spielfläche zu einer Insel der Einsamkeit, auf der äußerst humorvoll alle Masken fallen.

Das Künstlerduo soMermaids sind die Schauspielerin Adrienn Bazsó und die Regisseurin Panni Néder. Die beiden in Berlin lebenden, ursprünglich aus Ungarn stammenden Theatermacherinnen begreifen sich als multidisziplinäre feministische Künstlerinnen, erforschen die unterschiedlichen Formen des autobiografischen und dokumentarischen Theaters und verflechten diese mit Bewegung, Gesang oder Videokunst. Ihre Bühnenstücke zeichnen sich besonders durch ein ehrliches und berührendes Aufeinandertreffen von Publikum und Akteur*innen aus. 

Das sagt die Presse:

»Eine Mischung aus ehrlicher, zweiflerischer, ironischer Selbsterkundung« (Rheinische Post)

»Kurzweilig, bisweilen humorvoll, häufiger nachdenklich, verbrämt im Mantel der Poesie. Da weiß man oft nicht, ob man lachen, weinen oder in den weiten Himmel hinter der Bühne schauen soll.« (Kulturmagazin O-Ton)

Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Projektes #Extended Space

mit Adrienn Bazsó
Regie, Konzept: Panni Néder

nederpanni.com

Sebastian Gahler Trio feat. Denis Gäbel

Wie klingt
wohl Kafka
aus ›Kafka
am Strand‹?

»I’d been running a sort of jazz club near Sendagaya Station. It wasn’t so big, or so small, either. We had a grand piano and just barely enough space to squeeze in a quintet. (…) Most people I knew had predicted that the bar wouldn’t do well. Well, their predictions were totally off.« – Haruki Murakami

Das literarische Werk des japanischen Weltschriftstellers Haruki Murakami liest sich bisweilen wie eine Liebeserklärung an die Musik, zahlreiche musikalische Referenzen durchziehen seine Romane und Erzählungen. Bevor er mit dem Schreiben begann, betrieb Murakami selbst einen Jazzclub in Tokio. Dorthin möchte Pianist Sebastian Gahler das asphalt-Publikum in seinem neuen Konzertprogramm entführen. Es umfasst bislang ungehörte Kompositionen Gahlers, mit denen einige von Murakamis bekanntesten Romanfiguren musikalisch zum Leben erweckt werden, aber auch neue Arrangements von Jazzstandards, die in Murakamis Geschichten eine Rolle spielen. Wie klingen wohl Aomame oder Tengo aus ›1Q84‹, wie hört sich Kafka aus ›Kafka am Strand‹ an? In modernen, jazzigen Portraits werden Murakami-Leser*innen diese und andere Figuren neu entdecken können. ›Invitation to Murakami’s Jazz Club‹ bietet die besondere Gelegenheit, sich dem literarischen Kosmos Murakamis auf einer Konzertbühne zu nähern.

Der Düsseldorfer Sebastian Gahler ist Jazz-Pianist und Komponist. Er leitet mehrere etablierte Konzertreihen in seiner Heimatstadt und trägt großen Anteil daran, dass die hiesige Jazzszene so lebendig ist. Das Sebastian Gahler Trio ist eine etablierte Größe in der deutschen Jazzlandschaft. Gahler erhielt 2011 den Förderpreis der Stadt Düsseldorf für Musik.

Der Saxofonist Denis Gäbel aus Köln zählt in der deutschen Jazzszene zu den stärksten Vertretern seines Fachs. Er trat mit Musikern wie Antonio Faraò, Billy Cobham und Jiggs Whigham auf und spielte auf Festivals wie WDR 3 jazz.cologne, Jazzopen Stuttgart oder Enjoy Jazz. Gäbel ist Dozent für Jazz-Saxofon an der Musikhochschule Mainz.

Das sagt die Presse:

»Sebastian Gahler ist einer der faszinierendsten Jazzpianisten Deutschlands.« (Jazz thing)

Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals

Sebastian Gahler Trio:
Piano: Sebastian Gahler
Bass: Nicolas Brandenburg
Schlagzeug: Ralf Gessler

Saxofon: Denis Gäbel

sebastiangahler.de

Romeos & Julias unplagued

All’ die Heroes
von all’ den
Shakespearoes,
wo sind sie
alle hin?

Romeo stirbt, weil der Bote mit der rettenden Nachricht wegen der Pest (›plague‹) aufgehalten wird und in Quarantäne muss. In ›Romeo & Julia‹ sterben die jungen Leute, alle jungen Leute, während die Alten überleben.

Die Pest, jedenfalls, ist verschwunden: Keine Spuren hinterlassen, wir spuren schon genug – und spüren nicht genug! Es sind die Seelen, die sich lieben; Körper stoßen zusammen wie Autos. Um als Phönix aus der Asche aufzuerstehen, müssen wir wohl zunächst selbst Asche werden: Wir arbeiten daran. Keine Asche ohne Feuer, keine Liebe ohne Feuer. Keine Angst vor Entzündung und Ansteckungsgefahr?

›Romeos & Julias unplagued‹ ist nach ›Jewrope‹ und ›Solidaritot‹ die dritte Zusammenarbeit von bodytalk (Münster) und der polnischen Tanztheater-Compagnie Polski Teatr Tańca (Poznan). ›Jewrope‹ gewann den Kölner Tanztheater-Preis, ›Solidaritot‹ wurde im Jahrbuch des Magazins ›tanz – Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance‹ als ›Aufführung des Jahres‹ und Yoshiko Waki als ›Choreografin des Jahres‹ benannt, die »Tanz als dionysische Exaltation gegen das Repressive zelebriert«.

bodytalk wurde 2008 von Rolf Baumgart und Yoshiko Waki gegründet und produziert politisches Tanztheater mit starken Bildern und einer schier unerschöpflichen Energie. Ihre Arbeiten werden von der Presse als ›Labor der Darstellenden Künste‹ bezeichnet. Ausgangspunkt jeder Produktion ist die Frage, was passiert, wenn Tanz und Realität zusammenstoßen. Seit Herbst 2016 ist bodytalk Artist in residence im Theater im Pumpenhaus in Münster.

Eine Koproduktion von bodytalk (Münster) und Polski Teatr Tańca (Poznan), in Kooperation mit dem Theater im Pumpenhaus und dem asphalt Festival, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projekts #HumanBeingHuman, Kulturamt der Stadt Münster und nrw landesbüro tanz

von Yoshiko Waki und Rolf Baumgart

Tanz: Agnieszka Jachym, Evelyn Blue, Dominik Kupka, Kasper Bozek, Sandra Szatan, Paulina Jakzym, Daniel Michna, Zbigniew Kocieba, Julia Halka, Katarzyna Kulminska, Emily Wong, Katarzyna Rzetelska, Pau Pique, Jerzy Kazmierczak, Patryk Jarczok
Live-Musik: Damian Pielka
Ausstattung: Nanako Oizumi
Licht: Klaus Dilger
Best Boy: René Haustein
Technik: Timo von der Horst, Lennart Aufenvenne
Produktion: Markus Bomski, Robert Chodyla

Olivia Wenzel

»
Olivia Wenzel
findet eine
ganz neue
Sprache
für ihre
Icherzählerin
– eine Wucht!
«
(Der Spiegel)

»Wie Olivia Wenzel nach Antworten auf Identitätsfragen sucht, das hat so viel Witz und Intelligenz, dass man die Befindlichkeiten dieser Figur gut nachempfinden kann«, schrieb die ›FAZ‹ über ›1000 Serpentinen Angst‹. Die Autorin Olivia Wenzel (*1985 in Weimar) schreibt Theatertexte und Prosa und macht Musik im Berliner Electronica Duo Otis Foulie. Wenzels Stücke wurden u. a. an den Münchner Kammerspielen, am Hamburger Thalia Theater, am Deutschen Theater Berlin und am Ballhaus Naunynstrasse aufgeführt. In der freien Theaterszene kollaboriert sie als Performerin mit Kollektiven wie vorschlag:hammer. ›1000 Serpentinen Angst‹ ist ihr erster Roman. Wenzel wurde mit dem Literaturpreis der Stadt Fulda 2020 und dem Mörike-Förderpreis der Stadt Fellbach 2021 ausgezeichnet.

»Ich habe mehr Privilegien, als je eine Person in meiner Familie hatte. Und trotzdem bin ich am Arsch. Ich werde von mehr Leuten gehasst, als meine Großmutter es sich vorstellen kann. Am Tag der Bundestagswahl versuche ich ihr mit dieser Behauptung 20 Minuten lang auszureden, eine rechte Partei zu wählen«, schreibt Wenzel in ›1000 Serpentinen Angst‹. In ihrem Roman schildert sie, wie es ist, in einem Theater die einzige schwarze Zuschauerin im Publikum zu sein. Oder wie man sich fühlt, wenn man mit seinem Freund an einem Badesee in Brandenburg sitzt und vier Neonazis kommen sieht. Wütend und leidenschaftlich schaut Wenzel auf unsere sich rasant verändernde Zeit und erzählt dabei auch die Geschichte ihrer Familie: von ihrer Mutter, die Punkerin in der DDR war und nie die Freiheit hatte, von der sie geträumt hat. Von ihrer Großmutter, deren linientreues Leben ihr Wohlstand und Sicherheit brachte. Und von ihrem Zwillingsbruder, der mit siebzehn ums Leben kam. Klug, berührend und mit Humor schreibt Olivia Wenzel über Rassismus und Sexismus, Osten und Westen, Herkunft und Verlust, Angst und Hoffnung.

Das sagt die Presse:

»Für mich eins der krassesten Leseerlebnisse des Jahres. Ganz abgesehen von der Thematik ist es in der literarischen Bauart eines der besten Bücher 2020.« (Denis Ohde, Deutschlandfunk Kultur)

»Literarisch souverän. Olivia Wenzel unterschlägt nichts, das ist der bleibende Eindruck dieses eindrucksvollen, schonungslosen, zärtlichen Romans.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

von und mit Olivia Wenzel

Marius Preda’s Mission Cimbalon Trio

»
Marius
ist ein
Geschenk
Gottes
für
unsere
Ohren
«
(Arturo Sandoval)

Hackbrett und Jazz? Kein Wiederspruch, wie man am Beispiel von Marius Preda sehen kann. Der virtuose Multi-Instrumentalist beherrscht neben seinem Hauptinstrument Cimbalon – einem Konzertzymbal, dessen Metallsaiten mit Klöppeln geschlagen werden – noch Piano, Akkordeon, Violine, Vibraphon, Kontrabass und Panflöte. In seiner Musik finden sich Elemente von Latin-Jazz, Salsa, Blues, afro-kubanische und arabische Klänge.

Sein erstes Cimbalon hatte Preda bereits als Vierjähriger von seiner Großmutter geschenkt bekommen. Die früh geweckte Faszination für das ungewöhnliche Instrument, das vor allem in der ungarischen Volksmusik beheimatet ist, ließ ihn nie wieder los. Nach einem Vibraphon-Studium an der Jazz-Abteilung des Königlichen Konservatoriums in Den Haag, das er mit Auszeichnung abschloss, konzentrierte sich Marius Preda darauf, eine neue Art des Cimbalonspiels zu entwickeln. So wurde er der erste Cimbalonvirtuose in der Geschichte des Jazz und ist bis heute weltweit der einzige, der sich auf hohem Niveau ebenso in der Jazzwelt wie in internationalen Konzerthäusern behauptet.

Preda war langjähriger Solist im renommierten Rosenberg Trio, einem niederländischen Jazzensemble, das durch seinen Swing im Stile Django Reinhardts internationale Bekanntheit errang. Mit seinem eigenen Mission Cimbalon Trio hat er es sich zur Aufgabe gemacht, das Cimbalon in der Jazzmusik zu etablieren – und tut dies bei Konzerten in ganz Europa. Auf seinem aktuellem Album ›Mission Cimbalon‹ spielt Preda mit Jazzgrößen wie Gitarrist Mike Stern, Drummer Dennis Chambers und dem Trompeter und 10-fachen Grammy-Preisträger Arturo Sandoval. Der legendäre rumänisch-französische Filmkomponist Vladimir Cosma hält Preda für »einen der besten Musiker, mit dem ich in meiner ganzen Musikkarriere jemals zusammengearbeitet habe«.

Das sagt die Presse:

»Marius’ Stücke sind ein bisschen down und funky – und man weiß nie genau, was einen erwartet. Höchst originell und kreativ, most highly recommended!« (Contemporary Fusion Reviews)

»Preda hat sich der lobenswerten Mission verschrieben, ein kaum bekanntes Instrument zu einem Grundpfeiler des Jazz zu machen. Und die Hörer vergessen, dass sie einem Instrument lauschen, das ihnen neu ist.« (Lemon Wire)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

Cimbalon: Marius Preda
Percussion: Antal Steixner

Bass: Thomas Preda

LUAH

»
Betörend
schön
«
(Bonner Generalanzeiger)

LUAH aus Köln – das sind Elsa Johanna Mohr (Gesang, Ukulele, Percussion), Lena-Larissa Senge (Gesang, Sythesizer, Percussion) und Ula Martyn-Ellis (Gesang, Gitarre). Die drei jungen, studierten Musikerinnen haben ihre Wurzeln in der Jazzmusik, ihre Kompositionen verbinden Jazz, Pop, Folk und brasilianische Musik. LUAH singen auf englisch und portugiesisch (›lua‹ ist portugiesisch für ›Mond‹), mixen jazzige Gitarrenlinien mit Percussion, Glockenspiel und Synthesizer-Klängen und schaffen so einen ganz eigenen Folkjazz-Sound zwischen Mainstream und Avantgarde.

Das Trio gewann 2019 den Publikumspreis des Jazztube Festivals in Bonn. Im selben Jahr veröffentlichten LUAH ihr Debütalbum ›Sunlit‹. Im Frühjahr 2021 nahm die Band ihr zweites Studioalbum auf, das voraussichtlich im Herbst erscheint.

Das sagt die Presse:

»LUAH haben sich eine eigene Nische mit sonnigen Vokalsätzen, folkigen Arrangements und jazzigen Harmonien erarbeitet. Dabei lassen sich Verwandtschaften zur frühen Joni Mitchell herauslauschen, eine Prise akustisches Dream-Pop-Feeling kommt hinein, und die Würze entsteht durch Samba- und Bossa-Einstreuungen ins Repertoire.« (Jazz thing)

»Ihre Arrangements wirken in dieser Vielfalt unwiderstehlich, wie der Sog einer Schwingtür, hinein in ein mondänes und vor allem buntes Hotel der Extraklasse.« (Generalanzeiger Bergneustadt)

»Drei sehr unterschiedliche Stimmen, die einzeln interessant, spannend, zusammen betörend schön klingen« (Bonner Generalanzeiger)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

von und mit LUAH

luah-music.com

 

Joseph Boys

»
Eine
Mischung
aus
Kunst

und
Punk

«
(jmc Magazin)

Die Joseph Boys sind überzeugt: Die Zukunft, die wir wollen, muss gestaltet werden, sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen. Darum formte sich die Düsseldorfer Band 2014 aus Margarine zu einem menschgewordenen Agglomerat aus Wut, Erneuerung und Kunst. Punk ist ihre Stilrichtung, treibende Beats malen Struktur, Akkorde die Strategie. Die Joseph Boys bezeichnen sich selbst als ›audio-soziale Punkplastik‹, ihr Schaffen als ›durchgegorenen, deutsch getexteten, euphorisierenden Punk-Post-Punk mit einer gewissen Rohheit und kubischer Kühle‹. Seit Monaten werkelt die Band in ihrem Workshopraum an einer atmosphärischen, hyperrealistischen Punk-Installation. Ihr viertes Album soll ein einzigartiger ›Seismograph der Erregungskultur‹ werden und eine ›lautstarke Wortmeldung aus dem Düsselland‹, die Veröffentlichung ist für Ende 2021 geplant. Für das asphalt Festival konzipieren die Joseph Boys ein ›Krachschwan-Konzert‹ auf der Seebühne und laden zum ›audiophilen Liveverschleißen‹. Sie versprechen dem Publikum einen emotionalen Exkurs über Gegenwartsbezug und Transformationsvorgänge und die Antwort auf die Frage, warum es mit Glück erfüllt, Musik zu machen.

Das sagt die Presse:

»Die Joseph Boys sind eine eigentümliche Mischung aus Kunst und Punk, aus dadaesken Texten und Brachialgitarren. Eine Mischung, die ihre Konzertauftritte zu einem intensiven Liveerlebnis werden lassen – musikalisch wie physisch.« (jmc Magazin)

»Angekotztheit trifft auf nörgelige Schwermut, ziviler Ungehorsam auf präzises Riffing, Post-Punk und Dance-Drive heizen zusätzlich an.« (Plattentest.de)

»Hart, groovy, manchmal noisig, druckvoll produziert, irgendwie immer tanzbar – und über allem thront der fantastische Gesang von Sänger Andi, dem man gerne zuhört, wie er Texte vorträgt, die absolut unpeinlich sind. Absoluter Tipp für alle, die gerne gute harte, deutschsprachige Musik hören.« (Ox Fanzine)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

von und mit Joseph Boys

IM PROCESS

Wie weit
ist die
Aufarbeitung
der deutschen
Geschichte
wirklich?

26. November 1975. Im Land- und Amtsgericht der Stadt Düsseldorf beginnt der Majdanek-Prozess, Aktennummer 8 Ks 1/75 – einer der längsten und aufwändigsten Gerichtsprozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte. Nach 30 Jahren werden ehemalige SS-Wächter und KZ-Aufseherinnen des Konzentrations- und Vernichtungslagers Majdanek in Polen für ihre Taten angeklagt. Mit im Gerichtssaal befinden sich auch Schulklassen. Sie sollen Geschichtsaufarbeitung aus erster Hand erleben. Doch schnell stellen sich Gerrit Niehaus und seinen Klassenkamerad*innen einige Fragen: Wie ist das Verhalten der am Prozess Beteiligten zu bewerten? Wie weit ist die Aufarbeitung der deutschen Geschichte wirklich? Und welches Licht wirft das auf ihre Zukunft, also unsere Gegenwart?

Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers setzt die erfolgreiche Arbeit an historischen und in der Stadt Düsseldorf verankerten Stoffen fort. Nach ›Schwarz-helle Nacht‹ und ›Aktion:Aktion!‹ taucht das Team um Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen und Autorin Juliane Hendes tief in das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte ein. Eindrückliche Zeug*innenaussagen stehen dem juristischen Aufarbeitungsanspruch gegenüber. Menschen, die nicht vergessen können, treffen auf jene, die sich nicht erinnern wollen. Auf der Basis wahrer Begebenheiten entwickelt sich nach und nach ein Schlaglichtgewitter aus Meinungen und Haltungen, die bis weit in die Gegenwart reichen. Sie verleihen dem heutigen Ringen um die Deutungshoheit über die Geschichte eine jahrzehnteweit reichende Dimension.

Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem düsseldorf festival 2021, gefördert vom Fonds Darstellende Künste, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, der Bürgerstiftung Düsseldorf, in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf e. V. und dem Evangelischen Kirchenkreis Düsseldorf

mit Anna Magdalena Beetz, Julia Dillmann, Paul Jumin Hoffmann, Gosia Konieczna, Christoph Leszczynski, Jonathan Schimmer, Alexander Steindorf, Pablo Vuletić

Regie, Konzept: Christof Seeger-Zurmühlen
Text, Dramaturgie: Juliane Hendes
Raum, Kostüm: Simone Grieshaber
Komposition: Bojan Vuletić
Illustration: Idan Barzilay
Video: Philippe Waldecker
Sounddesign: Philipp Kaminsky
Produktionsmitarbeit: Nastasia Radtke

theaterkollektiv.de

Lesen Sie hier ein Essay von Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, über den Majdanek-Prozess und seine Auswirkungen auf die Stadt.

Das Stück ›IM PROCESS‹ wird am 20., 22., 23., 24., 25. und 26. September 2021 auch im Rahmen des Düsseldorf Festivals gezeigt. Karten sind ausschließlich über das Düsseldorf Festival zu beziehen, der VVK startet am 3. Juli.

Jedermann reloaded

»
Ein
Parforceritt
mit
Goldglitter
«
(Neue Zürcher Zeitung)

Unter Electro-Beats und Rocksounds verwandelt sich das über 100 Jahre alte Mysterienspiel ›Jedermann‹ von Hugo von Hofmannsthal in ein vielstimmiges Sprech-Konzert von heute. Wie ein Rockstar erkämpft sich Philipp Hochmair in einem leidenschaftlichen Kraftakt die ›Geschichte vom Leben und Sterben des reichen Mannes‹. Hochmair schlüpft in alle Rollen, sein Monolog ist ein Zwiegespräch mit zwei Mikrofonen – eines für Jedermann und eines für die anderen. Getrieben von Gitarrenriffs und experimentellen Sounds der Band Die Elektrohand Gottes wird Jedermann als Zeitgenosse erkennbar, der in seiner unstillbaren Gier nach Geld, Liebe und Rausch verglüht. Wie Hochmair den Jedermann vom Protzleben in die graue Gruft treibt, ist ein unvergessliches Erlebnis – zwischen Leben und Tod katapultiert ihn die Musik in eine ungeahnte Ekstase.

Der Hochleistungsschauspieler Philipp Hochmair steht immer unter Strom, gibt immer alles – intensiver lässt sich Theater kaum erleben. Von 2003 bis 2009 war er Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, seit 2009 ist er am Thalia Theater in Hamburg und auf vielen großen Bühnen zu sehen. Dass Philipp Hochmair die Rolle des ›Jedermann‹ auf dem Leib geschrieben ist, weiß man spätestens seit seinem legendären Einspringer im Sommer 2018 bei den Salzburger Festspielen: Mit nur 30 Stunden Vorbereitungszeit übernahm er die Rolle vom erkrankten Tobias Moretti – furios und unter großem Beifall des Publikums. Seitdem gehört Hochmair neben Klaus Maria Brandauer, Maximilian Schell oder Peter Simonischek zum illustren Kreis der Salzburger ›Jedermann‹-Darsteller. Einem breiteren Publikum ist er durch zahlreiche Film- und Fernsehrollen bekannt, u. a. als blinder Kommissar in den Wien-Krimis ›Blind ermittelt‹, als Gerichtsmediziner in der Serie ›Charité‹ oder als Protagonist der Serie ›Vorstadtweiber‹. Beim asphalt Festival war Hochmair bereits zweimal zu Gast: 2018 mit zwei Kafka-Abenden, 2017 mit dem selbstzerstörerischen Solo ›Werther‹.

Das sagt die Presse:

»Eine sprachlich, musikalisch, elektronisch subversive Achterbahnfahrt durch die Abgründe eines Klassikers – respektlos und doch voller Liebe zu erhabener Dichtung  und durchaus eigener Wahrheit« (Theater heute)

»So hat man den ›Jedermann‹, dieses eigentlich uralte Drama vom Sterben des reichen Mannes, noch nie gehört und gesehen. So rotzfrech und eindringlich, so übermütig und bar jeder falschen Ehrfurcht vor den klassisch-sperrigen Worten des Herrn von Hofmannsthal; so aufbrausend und am Ende erschöpft vom eigenen Tode, betrübt.« (Neue Zürcher Zeitung)

»Philipp Hochmair schafft allein, wofür bei anderen ein ganzes Theater nicht ausreicht: Seelen fangen.« (Salzburger Nachrichten)

mit Philipp Hochmair

Elektrohand Gottes:

Gitarre: Tobias Herzz Hallbauer

Elektroklang: Jörg Schittkowski

Schlagwerk: Bastien Eifler

Sound und Light Design: Hanns Clasen

Produktion: Melika Ramic

jedermann-reloaded.de
philipphochmair.com

Tax for free

Wann
ist ein
System
so
ungerecht,
dass man
sich wehren
muss?

2018 deckte eine Investigativ-Recherche zu Cum-Ex-Geschäften den größten Steuerskandal in der Geschichte Europas auf: Mindestens 55 Milliarden Euro ließen sich Investor*innen, Banken und Spekulant*innen durch den Dreieckshandel von Aktien zu Unrecht vom Fiskus erstatten. Zwei Jahre später stehen einige Akteur*innen vor Gericht, die Machenschaften aber längst nicht mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Dabei sind nach wie vor viele Fragen offen: Was wusste die Politik? Wurde bewusst weggeschaut? Standen die Reichen gar über der Allgemeinheit?

Beim asphalt Festival 2019 war die preisgekrönte Inszenierung ›Cum-Ex Papers‹ des Teams um Theaterregisseurs Helge Schmidt zu sehen, nun folgt der zweite Streich: In Zusammenarbeit mit dem Investigativ-Journalisten Oliver Schröm vom ARD-Magazin ›Panorama‹ und seinen Kolleg*innen erzählt ›Tax for free – Scholz und Tschentscher geben einen aus und Michael Kohlhaas wundert sich‹ die Chronik eines politischen Skandals: Der Stadtstaat Hamburg fordert im Jahr 2016 von der Privatbank M.M. Warburg & CO 47 Millionen Euro Steuern aus mutmaßlichen Cum-Ex-Geschäften zurück. Dann jedoch trifft sich der Mitinhaber der Bank mit dem Regierenden Bürgermeister Olaf Scholz. Innerhalb weniger Tage entscheidet sich die Finanzbehörde unter Senator Peter Tschentscher dazu, auf die Erstattung zu verzichten … Die Aufarbeitung des Cum-Ex-Skandals beschäftigt inzwischen auch die Hamburger Bürgerschaft, die im Oktober 2020 einen Untersuchungsausschuss zu dem Thema installierte.

Gerahmt von Interviews mit Politiker*innen, Journalist*innen und NGOs beschreibt die Inszenierung anhand dokumentarischen Materials eindrucksvoll die Nähe von Finanzwirtschaft und Politik. Inhaltlich und personell knüpft das Stück dabei an die mit dem deutschen Theaterpreis ›Der Faust‹ ausgezeichneten ›Cum-Ex Papers‹ an, stellt mit Rückgriff auf Heinrich von Kleists tragische Figur Michael Kohlhaas nun aber die Frage: Wann ist ein System so ungerecht, dass Bürger*innen sich wehren müssen? Die Uraufführung von ›Tax for free‹ fand am 3. Juni im Hamburger Lichthof Theater statt, im Juli ist das Stück beim asphalt Festival erstmalig als Gastspiel zu sehen.

Helge Schmidt (*1983 in Schwerin) war mehrere Spielzeiten am Thalia Theater Hamburg tätig und arbeitet seit 2014/15 als freier Regisseur. Seine Produktion ›Weltverbesserungstheater‹ am Theater Erlangen wurde in der Kritikerumfrage der Deutschen Bühne als herausragende Inszenierung der Spielzeit 2017/18 nominiert. Helge Schmidt ist sowohl in der freien Szene als auch am Stadttheater aktiv. Seine Arbeiten wurden mehrfach zu Festivals eingeladen.

Eine Produktion von Helge Schmidt und Team, in Koproduktion mit dem asphalt Festival Düsseldorf, dem LICHTHOF Theater Hamburg und dem TD Berlin, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, durch die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, die Rosa Luxemburg Stiftung, die Rudolf Augstein Stiftung sowie die Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg

mit Jonas Anders, Ruth Marie Kröger, Günter Schaupp, Laura Uhlig
Regie, Stückfassung: Helge Schmidt
Ausstattung: Atelier Lanika (Anika Marquardt und Lani Tran-Duc)
Lichtdesign: Sönke C. Herm
Musik: Frieder Hepting
Körperarbeit: Jonas Woltemate
Video: Jonas Link
Produktionsleitung: Zwei Eulen (Kaja Jakstat)
Assistenz und künstlerische Mitarbeit: Judith Weßbecher

Franzobel

»
Ein
sprachliches
Meister-
werk
«
(Der Standard)

Dieses Buch ist ein Feuerwerk des Einfallsreichtums: Nach dem Bestseller ›Das Floß der Medusa‹ begibt sich der österreichische Schriftsteller Franzobel in seinem neuen historischen Roman auf die Spuren eines wilden Amerika-Eroberers während der spanischen Conquista. Der Edelmann Ferdinand Desoto hat Pizarro nach Peru begleitet, dem Inkakönig Schach und Spanisch beigebracht, dessen Schwester geschwängert und mit dem Sklavenhandel ein Vermögen gemacht. Er war bereits berühmt, als er 1538 eine große Expedition nach Florida startete, die eine einzige Spur der Verwüstung durch den Süden Amerikas zog und bis heute als einer der erfolglosesten Eroberungsfeldzüge der Geschichte gilt. Knapp 500 Jahre später klagt ein New Yorker Anwalt im Namen aller indigenen Stämme auf Rückgabe der gesamten USA an die Ureinwohner.


›Die Eroberung Amerikas‹ liest sich wie ein Gleichnis für die von Gier und Egoismus gesteuerte Gesellschaft, die von eitlen und unfähigen Führern in den Untergang gelenkt wird.

Franzobel (*1967 in Vöcklabruck, Österreich) hat zahlreiche Bücher und Theaterstücke veröffentlicht, die vielfach ausgezeichnet wurden. Er erhielt u. a. den Ingeborg-Bachmann-Preis (1995), den Arthur-Schnitzler-Preis (2002), den Nestroy-Theaterpreis (2005) und den Nicolas-Born-Preis (2017). Sein Roman ›Das Floß der Medusa‹ stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis und wurde mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet.

Das sagt die Presse:

»Dieser Roman hat mich so begeistert wie kein zweiter in diesem Jahr. Er hat mich grundweg umgehauen.« (Thea Dorn, Literarisches Quartett)

»Statt einfach einen historischen Roman zu ›erzählen‹, wird hier mit unbändiger Fabulierlust ein provozierendes Gemälde entworfen, in dem Faktum und Fiktion sich bis zur Unkenntlichkeit vermischen.« (FAZ)

»Mit Verve und Fabulierlust entwirft Franzobel farbenprächtige Bilder und ein Panoptikum skurriler Figuren. Erkenntnis- und Lesevergnügen zugleich – und preisverdächtig.« (BR2)

»Ein sprachliches Meisterwerk voller ironischer Verweise und eine erschütternde Studie menschlichen Verhaltens.« (Der Standard)

von und mit Franzobel

Ebow

»
Zeit
für
Ansagen
«
(Vice)

Die deutsche Rapperin Ebow, bürgerlich Ebru Düzgün, ist provokant und politisch. Solo, aber auch als Mitglied der Gaddafi Gals, rappt die gebürtige Kurdin unter anderem gegen Sexismus, Rassismus und Homophobie, für eine offene, solidarische und gleichgestellte Gesellschaft.

Ebow ist eine der relevantesten Rapperinnen des Landes, macht politische Themen hörbar und schafft Hymnen für ganze Communities. Sie gibt denen eine Stimme, die oft nicht gehört werden.

Anfang 2020 hat die in Berlin lebende Künstlerin ihr neues Album ›QUEER AF II‹ veröffentlicht, eine Sammlung queerer Lovesongs. Die vielfältige, kurze EP setzt sich mit dem Thema auf ganz unterschiedliche Weise auseinander: ›Shorty‹ ist eine eingängig-dissonante Uptempo-Nummer mit einer eingängigen Hookline, ›Tunnel‹ ein melancholischer Track mit lässigen Jazz-Anleihen und viel Herzschmerz. Komplettiert wird die EP von dem Song ›Friends‹, der die Freundschaft feiert.

Ebow verknüpft spielend old school, new school, Battlerap und R’n’B. Ihre textliche Palette ist ebenso breit gefächert und reicht von tagebuchartigen Gedanken bis zu politischen Pamphleten. Von der Presse wird Ebow als deutsches Pendant zur britischen Polit-Rapperin M.I.A. gehandelt.

Das sagt die Presse:

»Zwischen Radikalität und Reflektiertheit findet Ebow seit Jahren die passenden Worte, um ihre Erfahrungen mit Diskriminierung zu verarbeiten – als Postmigrantin, als Frau, die Frauen liebt, als Frau. Sie rechnet in ihrer Musik ab, mit strukturellem Rassismus, kultureller Aneignung, Frauenverachtung und Queer-Feindlichkeit.« (Süddeutsche Zeitung)

»Düzgün bricht ihre Aussagen auf Schlüssel-, Schlag- und Stichwortketten herunter, deren Effekt schwindelerregend ist. Sie textet politisch korrekt und grammatisch unkorrekt über Frauenverachtung in ihrer Szene und Fremdenverachtung in ihrem Land.« (Zeit Online)

»Wenn die junge Rapperin auf die Bühne tritt, ist es Zeit für Ansagen.« (Vice)

»Es gibt auch Leute, die Ebow vorwerfen, abgehoben zu sein, weil sie über ihren Master-Abschluss rappt. Ihre Antwort: ›Digga, gönn’ mir doch!‹« (brand eins)

 

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

von und mit Ebow & DJ

Diana Ezerex

»
Diana Ezerex
hat Seele
in der Stimme
«
(Südkurier)

Mehr Herz und Soul geht kaum: Diana Ezerex’ Musik verbindet Urban Pop, HipHop, Soul und Trap. Ihre charismatische Stimme erinnert an die Energie von Rag’n’Bone Man, die Intensität von Bon Iver und die Gelassenheit von Anderson.Paak. Seit mittlerweile vier Jahren spielt die Sängerin ehrenamtlich Konzerte in Gefängnissen. Für ihr soziales Engagement wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet, u. a. beim Wettbewerb ›Aktiv für Demokratie & Toleranz 2020‹ der Bundeszentrale für Politische Bildung, mit dem Heinz-Kappes-Preis 2020 und dem Jugenddiakoniepreis 2019. Beim asphalt Festival wird Diana Ezerex erstmalig Songs ihres Ende Juni erscheinenden Debütalbums ›My Past’s Gravity‹ live spielen. Die Stücke befassen sich mit Themen, die im Zusammenhang mit dem Gefängnis stehen und greifen Tabus, strukturelle Probleme sowie soziale Ungerechtigkeiten auf. Ezerex’ Songtexte haben eine hohe gesellschaftliche Relevanz und Authentizität, stellen Fragen zu mentaler Gesundheit, Suizid, Akzeptanz und Zurechtfinden im Gemeinwesen.

Das sagt die Presse:

»Diana Ezerex ist eine Songwriterin, die nicht nur für Musik brennt, sondern auch für soziales Engagement.« (Bayerischer Rundfunk)

»Ihre tiefe, rauchige Stimme geht durch Mark und Bein, sobald sie eines ihrer selbstgeschriebenen Lieder anstimmt.« (Badische Neueste Nachrichten)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer

Gesang: Diana Ezerex
Piano: Roman Schuler
Gitarre: David Hentzschel
Bass: Patrick Gruber
Schlagzeug: Thorsten Rheinschmidt

dianaezerex.com

Danko Rabrenović

»
Russendisko
auf balkanesisch
– witzig und
tiefsinnig
«
(Radio Fritz)

Der Musiker, Radiomoderator und Autor Danko Rabrenović kehrt zurück auf die Bühne. Diesmal allerdings ›Solo & Allein‹. Der Ex-Balkanizer macht ein Experiment und verlässt sich dabei auf sein Improvisationstalent und seine Gitarre. Rabrenović bewegt sich als Geschichtenerzähler und Performer ohne Netz und doppelten Boden in einer Welt, die irgendwo zwischen Konzert, Lesung, Stand-up und Kabarett liegt. Die Form seiner Performances ändert sich, seine Themen bleiben: Sprache, Exil, Identität, Kulturschocks, Heimatgefühle, Nationalismus, Integration, Migrationshintergrund und ähnliche Krankheiten.

Danko Rabrenović wurde in Zagreb geboren, wuchs in Belgrad auf und lebte als Kind mit seinen Eltern drei Jahre in Peking. Kurz nach Ausbruch des Jugoslawienkrieges kam er nach Deutschland. Elf Jahre lang moderierte er die Kultradiosendung ›Balkanizer‹, zur Zeit ist er Moderator bei WDR Cosmo. Bislang sind zwei Bücher von ihm erschienen, ›Der Balkanizer. Ein Jugo in Deutschland‹ und ›Herzlich willkommencić. Heimatgeschichten vom Balkanizer‹ (DuMont). Rabrenović ist zudem Sänger und Gitarrist der Ska-Punk Band Trovači.

Das sagt die Presse:

»Er betrachtet das Leben in Deutschland mit ähnlich wohlwollender Verwunderung wie sein russischer Kollege Wladimir Kaminer. Sei es dem charmanten Akzent geschuldet – Ähnlichkeiten sind nicht von der Hand zu weisen.« (Bonner Generalanzeiger)


»Der Balkanizer erzählt von einem Leben zwischen zwei Heimaten und hält uns charmant den Spiegel vors Gesicht. Russendisko auf balkanesisch – witzig und tiefsinnig.« (Radio Fritz)


»Der Autor und Musiker Danko Rabrenović hat mit der Geschichte seiner Integration in Deutschland eine Lücke gefüllt.« (taz)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Resolution

von und mit Danko Rabrenović

danko-rabrenovic.de 

Chinchilla Arschloch, waswas

»
Ich

ticke,
also
bin
ich
«

Mit Tourette Theater machen? Auf den ersten Blick scheint das unmöglich, schließlich ist kein Text sicher und keine Bewegung wiederholbar. Doch Helgard Haug von Rimini Protokoll beweist eindrucksvoll das Gegenteil. In ihrem Stück ›Chinchilla Arschloch, waswas‹ holt sie drei Menschen mit Tourette-Syndrom auf die Bühne: Christian Hempel, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, über die Krankheit aufzuklären, den Musiker und Altenpfleger Benjamin Jürgens und den Politiker Bijan Kaffenberger. Ihre Tics sind nicht steuerbar, Schimpftiraden und motorische Ausbrüche gehören zu ihrem Alltag. Gemeinsam mit der Musikerin Barbara Morgenstern unterziehen die drei Protagonisten das Theater einem Stresstest: Wie viel Absichtslosigkeit hält es aus? Wie viel Schutz kann es bieten, wenn die Bühne doch eigentlich für das Gegenteil geschaffen ist – für Präzision, Wiederholbarkeit, Kontrolle, Weltgeschichte und Spektakel? Und schnell wird klar: Hier geht es gar nicht nur um Tourette. Dieses Stück handelt vom Publikum, vom Theater und der Angst vor dem Kontrollverlust.

Die Autorin und Regisseurin Helgard Haug gründete vor 20 Jahren gemeinsam mit Stefan Kaegi und Daniel Wetzel das Theaterkollektiv Rimini Protokoll. Seitdem entwickeln die drei in unterschiedlichen Konstellationen unter diesem Label weltweit künstlerische Projekte. Rimini Protokoll wurden vielfach ausgezeichnet für ihre dokumentarischen Theaterstücke, Interventionen, szenischen Installationen und Hörspiele mit sogenannten ›Experten des Alltags‹. Sie erhielten u. a. den Mülheimer Dramatikerpreis, den deutschen Theaterpreis ›Der Faust‹, den Deutschen Theaterpreis Faust, den Europäischen Theaterpreis, den Silbernen Löwen der Theaterbiennale Venedig und den Deutschen Hörspielpreis. ›Chinchilla Arschloch, waswas‹ war zum Berliner Theatertreffen 2020 eingeladen. Die auf Basis des Theaterstücks entwickelte gleichnamige Hörspielproduktion gewann 2019 den Deutschen Hörspielpreis der ARD.

Das sagt die Presse:

»Es ist der seltene Moment, in dem Theater erklärt, ohne den Zeigefinger zu sehr auszustrecken. Eher ist da nur ein sanftes Streicheln.« (Theater heute)

»›Chinchilla Arschloch, waswas‹ ist darum kein Tourette-Stück. Es ist ein Stück über Tabubrüche, über Freiheit, über Einsamkeit, Selbstbewusstsein, die beruhigende Kraft von Musik. Es ist ein Stück über Voyeurismus, vorgegaukelte Toleranz und Empathie. Es ist phänomenal gut gemachtes, durchdachtes Theater, weil es berührt, irritiert, aufschrecken lässt, weil es mit Bekanntem so überrascht, dass man sich am Ende im besten Fall neu positioniert.« (Deutschlandfunk)

»Ein zauberhafter Theaterabend, der den drei Performern und der Musikerin Mittel an die Hand gibt, um das Format Theater zu strapazieren, zu dehnen, für sich zu nutzen.« (Spiegel Online)

Eine Produktion von Künstlerhaus Mousonturm, Schauspiel Frankfurt und Rimini Apparat, koproduziert vom Westdeutschen Rundfunk und HAU Hebbel am Ufer Berlin, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain im Rahmen des Schwerpunkts ›Erzählung.Macht.Identität‹ und durch die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege im Rahmen der Projektreihe UNLIMITED II zur Förderung exemplarischer Positionen zeitgenössischer Performing Arts

Mit Christian Hempel, Benjamin Jürgens, Bijan Kaffenberger, Barbara Morgenstern, Stefan Schliephake und Sven Lüders
Konzept, Text, Regie: Helgard Haug
Komposition, Musik: Barbara Morgenstern
Bühne: Mascha Mazur
Video: Marc Jungreithmeier
Lichtdesign: Johannes Richter
Dramaturgie: Cornelius Puschke
Tontechnik: Thorsten Löchl
Recherche & Künstlerische Mitarbeit: Meret Kiderlen
Videoassistenz: Lukas Lenfert
Produktionsleitung / Touring: Juliane Männel, Renée Merkel
Technische Leitung & Lichtdesign (Touring): Patrick Tucholski
Sounddesign (Touring): Torsten Schwarzbach
Regie-Assistenz (Touring): Desislava Tsoneva

Aufführungsrechte: schaefersphilippen Theater und Medien GbR
Musikrechte: Barbara Morgenstern © Maobeat Musikverlag/Budde Music Publishing GmbH

rimini-protokoll.de

Hier erzählt Regisseurin Helgard Haug im Gespräch mit Festivalleiter Christof Seeger-Zurmühlen, wie das Stück ›Chinchilla Arschloch, waswas‹ entstanden ist und warum keine Vorstellung der anderen gleicht. 

Bilderzerstörer

»
Bildgewaltige
Inszenierung
in oft surreal
fiebrigen
Bildern

«
(TANZweb.org)

In ihrer neuen Arbeit ›Bilderzerstörer‹ beschäftigt sich die Tanztheater-Compagnie bodytalk mit der Zerstörung von Kunstwerken. Wie kann Kunst derartige Aggressionen bei manchen Menschen auslösen, dass sie leibhaftig und gewalttätig Bilder attackieren? Dieser fanatische Glaube, etwas Ästhetisches zerstören zu müssen, übt auf andere Menschen, aber auch auf die Medien eine große Faszination aus. So können eigentlich banale Akte der Destruktion weit über die Grenzen der Kunstwelt hinaus große Wellen schlagen.

bodytalk wurde 2008 von Rolf Baumgart und der ehemaligen Kresnik-Tänzerin Yoshiko Waki gegründet und produziert politisches Tanztheater mit starken Bildern und einer schier unerschöpflichen Energie. Ausgangspunkt jeder Produktion ist die Frage, was passiert, wenn Tanz und Realität zusammenstoßen. Die Produktionen des in Münster ansässigen Künstlerteams entstehen häufig unter Einbeziehung des öffentlichen Raums. Seit 2012 erhält bodytalk die ›Spitzenförderung Tanz‹ in NRW und wurde schon mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Kölner Tanztheaterpreis und dem Bewegungskunst-Preis Leipzig.

Das sagt die Presse:

»Ein visuell-akustisch-emotionaler Urknall: Yoshiko Waki und Rolf Baumgart legen mir ihrem neuen Stück erneut einen aktuellen politischen Tanzabend vor, der vor allem durch beeindruckende Bilder in Bann schlägt.« (Tanznetz)

Eine Produktion von bodytalk in Koproduktion mit dem asphalt Festival, Teatr Rozbark (Polen), Theater im Pumpenhaus (Münster), gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman, vom Kulturamt der Stadt Münster und von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen

von Yoshiko Waki und Rolf Baumgart

von und mit Momoko Baumgart, Lia Beuchat, Klaus Dilger, Rene Haustein, Martijn Joling, Max Korner, Florencia Martina, Nanako Oizumi, Amy Pender, Vicky Roters, Alexey Torgunakov, Piotr Mateusz Wach, Jan Paul Werge

Babylon ORCHESTRA

»
Fusion
furios,
wider
Schall
und
Brauch
«
(Der Tagesspiegel)

Das Babylon ORCHESTRA ist ein junges, urbanes Berliner Fusion-Ensemble, das europäische und nahöstliche Musik mit dem Sound einer Big Band und eines zeitgenössischen Orchesters verbindet. Das Ensemble vereint verschiedene musikalische Traditionen in einer neuen und einzigartigen Klangwelt. Es bringt Menschen mit ihren Geschichten, Liedern, Instrumenten und Rhythmen zusammen und gibt damit kreative Impulse für neue Musikwerke. Durch die Verbindung und Gegenüberstellung von klassischen und traditionellen Instrumenten, wie zum Beispiel Oud und Gitarre, Ney und Flöte, Kamanche und Geige oder anderen spannenden Kombinationen, fördert das Ensemble auch ein tieferes Verständnis für außereuropäische Kulturen. Gegründet wurde das Babylon ORCHESTRA 2016 von dem mehrfach ausgezeichneten Komponisten Mischa Tangian und seiner Partnerin Sofia Surgutschowa.

Das Ensemble spielte bereits in vielen renommierten Sälen in ganz Deutschland, wie der Deutschen Oper Berlin, der Elbphilharmonie, der Komischen Oper Berlin, im HAU1 (Hebbel am Ufer) oder der Volksbühne und ist mit bekannten Künstlern wie Titus Engel, den Grandbrothers, dem Zafraan Ensemble, MAias Alyamani und der Blue Man Group aufgetreten.

Aus vielfältigen Kooperationen in den vergangenen Jahren ist ein eigenes, neues Repertoire entstanden, dessen Essenz im Sommer 2020 auf dem Debütalbum ›Babylon ORCHESTRA‹ erschien. Als Gastmusiker*innen sind darauf außergewöhnliche Solist*innen wie Osama Abdulrasol (Qanoon), Layale Chaker (Violine), Mohannad Nasser (Oud), der syrische Vokalist Rebal Alkhodary und die kurdische Sängerin Hani Mojtahedy zu hören. Das Album gewann den Preis der deutschen Schallplattenkritik 2020 in der Kategorie ›Weltmusik‹.

Das sagt die Presse:

»Wie selbstverständlich überschreitet auch das Orchester von Mischa Tangian mit seinen okzidentalen und orientalen Elementen die Grenze musikalischer Traditionen: Mal scheint man vom Big-Band-Sound in einen Noir-Film versetzt, mal verwandeln die Streicher eine syrische Melodie zur Jazzrock-Ballade.« (Der Tagesspiegel)

»Babylon Orchestra heißt das Wunderwerk der Weltmusik« (Berliner Kurier)

»Das durchbricht alle musikalischen Erwartungen.« (Der Tagesspiegel)

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Resolution

Künstlerische Leitung, Violine: Mischa Tangian
Gesang: Hani Mojtahedy
Kontrabass, Synthesizer: Valentin Link

Kamanche: Farhang Moshtagh 

Flöte, Santur: Azin Zahedi

Bratsche: Sara Rilling
Cello: Martin Knörzer

Trompete: Damir Bacikin

Violine: Alexey Kochetkov

Oud: Alaa Zouiten
Ney: Valentina Bellanova 

Posaune: Jörg Bücheler

E-Gitarre: Michael Glucksmann
Perkussion: Peter Kuhnsch

babylonorchestra.com

AMORE.

Kern-
kompetenz:

Um-
ge
staltung

der
Wirklichkeit

CK und Bianca sind Spezialistinnen für alle großen Ereignisse im Leben. Mit ihrem Kleinstunternehmen IMMER_EINE_GUTE_PARTIE_24.de sind sie stets professionell begleitend zur Stelle, ob auf Hochzeiten, Trauerfeiern, Straßen- und Richtfesten oder Kindergeburtstagen. Ihre Kernkompetenz ist das Erkennen von Problemen und die Umgestaltung der Wirklichkeit. Im Privaten gelingt das leider selten, denn CK ist ja eher Single, Anfang / Mitte 30, äußerst schwer vermittelbar. Bianca, ihre Aszendentin mit einem Herz aus Gold, pflichtbewusst, doch bis aufs Äußerste gelangweilt, befindet sich immer knapp vor dem Nervenzusammenbruch. Kurz und gut, aus Gründen von Einsamkeit und der allseits bekannten Work-Life-Balance wird Hobby zum Beruf …

In ›AMORE. Zeltgeschichten im Campingfachjargon. Eignet sich vielleicht als Überschrift. Nicht als Song.‹ – so der vollständige Stücktitel – geht es um das Spiel mit Erwartungen, das Widersprüchliche, Ambiguität und Ambivalenz, den Kontrast und die Diskrepanz. Es geht um Kitsch – trivial, banal, sentimental –, im Gegensatz zu einer künstlerischen Bemühung um das Wahre, das Schöne. Und um Trash. ›AMORE.‹ ist ein theatraler Liebesbeweis von undBorisundSteffi.

Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman und vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

undBorisundSteffi sind Charlotte Kath, Sandra Reitmayer und Lisa Balzer. Im Ruhrgebiet verortet, haben sie dort gemeinsam an der Folkwang Universität der Künste studiert. Seit 2016 stellen die freien Theaterschaffenden der Liebe und dem Tod, den beiden alles beherrschenden Themen des Lebens, auf der Bühne Alltäglichkeiten gegenüber – nebeneinander, gleich gültig. Die Koexistenz des Banalen und Existenziellen bildet für undBorisundSteffi die Grundlage ihrer Beschäftigung mit theatraler Form. Sie konfrontieren das Publikum mit der zwanghaften Sinnstiftung und der beiläufigen Banalisierung und fordern es heraus, diese widersprüchlichen Handlungsweisen zu ertragen. Die Arbeiten der drei Performerinnen wurden schon vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Folkwangpreis, dem Kölner Theaterpreis und dem Petra-Meurer-Preis.

von und mit undBorisundSteffi

undborisundsteffi.com

ALL QUIET ON THE WAR FRONT

Killing
by
remote
control

Krieg ist leise geworden. Militärische Ziele liegen jenseits von Grenzen und häufig mitten in zivilen Gebieten. Fronten verschwimmen. Den Abzugsknopf drücken Soldaten auf einer Fernbedienung. Die Tötung wird von Befehlshabern aus cineastischer Gottesperspektive getroffen. Je wertvoller das militärische Ziel, desto mehr Kollateralschäden werden von den Verantwortlichen als akzeptabel angesehen. In den vergangenen Jahren hat sich viel geändert in der Art, wie Kriege geführt und kommuniziert werden. Dies liegt nicht nur an neuen autonomen Waffensystemen und ungeahnten Möglichkeiten in der visuellen Überwachung. Ziel ist es, die Menschen in sicheren Ländern vom Wissen über Kriege und Exekutionen abzuschirmen: ›ALL QUIET ON THE WAR FRONT‹. Es ist leichter geworden, Machtpolitik militärisch umzusetzen, ohne als Aggressor wahrgenommen zu werden und einen Blutzoll zahlen zu müssen. Dagegen müssen die attackierten Gesellschaften nicht nur hohe Opferzahlen in der Zivilgesellschaft ertragen. Sie sind auch traumatisiert von einem unsichtbaren Feind, der in der Luft nur über seinen Drohnenklang zu bemerken ist.

»Weder die Zivilbevölkerung als solche noch einzelne Zivilpersonen dürfen das Ziel von Angriffen sein. Die Anwendung oder Androhung von Gewalt mit dem hauptsächlichen Ziel, Schrecken unter der Zivilbevölkerung zu verbreiten, ist verboten.« (Genfer Konventionen, Zusatzprotokoll vom 8. Juni 1977, Art. 51, 2)

Die neue Komposition ›ALL QUIET ON THE WAR FRONT‹ von Bojan Vuletic verarbeitet klanglich und musikalisch die Perspektiven am Boden und aus der Luft sowie das Ausblenden von Kriegslärm in der sicheren Ferne. Die Musik wird ergänzt durch gesprochene Texte zu Drohnen-Angriffen, etwa internationale Presseartikel oder Passagen aus US-Hearings zur nationalen Sicherheit. Das Werk wird beim asphalt Festival 2021 von einem kammermusikalischen Ensemble herausragender internationaler Solist*innen uraufgeführt.

Egor Grechishnikov, Violine, spielte als Konzertmeister im Kammerorchester Moscovia und bei den Moskauer Virtuosen unter Vladimir Spivakov. 1994 wurde er Solist der Moskauer Philharmonie, Engagements als 2. Konzertmeister des SWR Orchesters in Freiburg und als 1. Konzertmeister des Niederländischen Philharmonischen Orchesters folgten. Seit 2002 ist er 2. Konzertmeister der Düsseldorfer Symphoniker.

Die New Yorker Cellistin und Komponistin Mariel Roberts ist als Solistin und Kammermusikerin bereits bei einer Vielzahl von Konzerten auf vier Kontinenten aufgetreten und schlägt in ihren virtuosen Performances Brücken zwischen Avantgarde, zeitgenössischer, klassischer, improvisierter und traditioneller Musik.

Der in Frankfurt am Mai geborene Klarinettist Christoph Schneider hat bereits mehrere Preise als Solist gewonnen, spielte u. a. im Beethoven Orchester Bonn und im Orchester der Deutschen Oper Berlin und ist seit 2016 Solo-Klarinettist der Duisburger Philharmoniker.

Der Trompeter und Performer Pablo Giw lebt in Köln und beschäftigt sich neben traditioneller Spielweise vor allem mit Extended Techniques, Perkussion und Noise. Mit seinem Instrument schafft er dichte Klangwände und Grooves, bei denen er auch Stimme und Spoken Word einbindet.

Die rumänische Pianistin Alina Bercu gastierte auf vielen wichtigen Musikbühnen Europas, Amerikas und Asiens, darunter der Carnegie Hall New York, der Tonhalle Zürich und der Tonhalle Düsseldorf, und arbeitete mit namhaften Sinfonieorchestern zusammen. Ihre Debüt-CD mit Kammermusikwerken von Schubert und Brahms wurde mit dem ›Golden Label‹ (Benelux) und ›Cle d’or‹ (Frankreich) ausgezeichnet.

Bojan Vuletić ist Komponist, Klangkünstler und Gitarrist. Musikalische Zusammenarbeiten verbinden ihn u. a. mit Markus Stockhausen, Nate Wooley, Bojan Z, dem Mivos Quartet, WDR Rundfunkorchester und -chor und den Düsseldorfer Symphonikern. Audio-Realisation von Ausstellungen in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Danica Dakić waren u. a. auf der documenta 12 Kassel, der Biennale Liverpool und auf der Biennale in Venedig zu sehen.

Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert von der Kunststiftung NRW und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman, mit freundlicher Unterstützung von Steinway & Sons Düsseldorf

Egor Grechishnikov: Violine
Mariel Roberts: Cello, Electronics
Christoph Schneider: Klarinette
Pablo Giw: Trompete, Electronics
Alina Bercu: Klavier
Bojan Vuletić: Komposition, Sounds, Sprecher, musikalische Leitung

gelen-grech.de
marielroberts.com
christoph-schneider-klarinette.de
giwmusic.com
alinabercu.com
bojanvuletic.com

TANZ

»
Höchst
kunstvoll,
wahrhaft
spektakulär
und leicht
aggressiv
«
(Frankfurter Rundschau)

»Sie ist keine, die aufhört, wenn es wehtut«, schrieb ›Die Zeit‹ über Florentina Holzinger, die aktuell als eine der aufregendsten Performerinnen gilt. Die Wienerin bereichert die internationale Performanceszene mit schwindelerregender Akrobatik, muskulösen Frauenkörpern und Martial-Arts-Kampfszenen – popkulturelle Referenzen und ein Faible für Trash kommen dabei nicht zu kurz. Ihre Performances haben Kultstatus, sie geht an die Grenzen – des guten Geschmacks und ihres eigenen Körpers. Im Zentrum von Holzingers Arbeit steht der weibliche Körper, den sie als Experimentierfeld begreift, mit dem man alles machen kann.

In ihrer neuen Arbeit ›TANZ‹ befasst sie sich mit der Disziplinierung des Körpers durch das Ballett. Dazu bedient sie sich eines Ensembles von elf starken Frauen zwischen 20 und 80 Jahren, die weitgehend splitternackt agieren und aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen: Tanz, Ballett, aber auch Theater und Zirkus. Protagonistin ist die 80-jährige Beatrice Cordua, die lange John Neumeiers Primaballerina war und weltweite Berühmtheit erlangte, als sie 1972 erstmalig ›Le sacre du printemps‹ nackt tanzte. In ›TANZ‹ studiert Cordua mit einer Ballettklasse ›La Sylphide‹ ein – ein Ballettstück von 1832 mit schwebenden Luftgeistern und Feenwesen (Sylphiden), das als Geburtsstunde von Tutu und Spitzentanz gilt und bis heute das Image von Ballett prägt. Doch Holzinger blickt aus heutiger, feministischer Perspektive auf das Thema, holt die verklärte Welt des romantischen Balletts radikal, tabulos und schockierend ins 21. Jahrhundert und macht daraus einen wahren Höllenritt. In einem opernhaften Setting zwischen Märchenwald und Hexensabbat entstehen brutale Parodien auf Bilder, wie man sie aus Ballett, Komödien und Pornografie kennt – inklusive spektakulärer Einlagen wie Stunts auf hängenden Motorrädern.

›TANZ‹ ist eine Koproduktion des asphalt Festivals und eines der meistprämierten Stücke im deutschsprachigen Raum 2020: Es wurde u. a. zum Theatertreffen eingeladen, in der Kritikerumfrage von ›Theater heute‹ zur Inszenierung des Jahres gekürt und war für den deutschen Theaterpreis ›Der Faust‹ nominiert. Zudem erhielt Holzinger den Nestroypreis für die beste Regie.

Florentina Holzinger (*1986 in Wien) hat Choreografie an der School for New Dance Development (SNDO) in Amsterdam studiert. Gemeinsame Arbeiten mit Vincent Riebeek wie ›Kein Applaus für Scheiße‹ (2011), ›Spirit‹ (2012) oder ›Wellness‹ (2012) brachten ihr den Ruf als ›provokanteste Nachwuchschoreografin‹ ein. Ihre Arbeiten werden auf zahlreichen Festivals und in Produktionshäusern im In- und Ausland gezeigt. Holzinger lebt in Wien und Amsterdam und wird ab der Spielzeit 2021/22 im Team von René Pollesch an der Berliner Volksbühne arbeiten.

Das sagt die Presse:

»In der Wut liegt die Kraft liegt die Liebe: Wer einen Abend von Florentina Holzinger sieht, spürt die Zukunft.» (SZ-Magazin)

»Die österreichische Performancekünstlerin und Choreografin beherrscht die Kunst, Sachen, die Menschen normalerweise nicht sehen wollen, so auf die Bühne zu bringen, dass man trotzdem gerne hinschaut.« (Der Falter)

Eine Produktion von Florentina Holzinger in Koproduktion mit dem asphalt Festival, Spirit und Tanzquartier Wien, SPRING Festival (Utrecht), Productiehuis Theater Rotterdam, Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt), Arsenic (Lausanne), Münchner Kammerspiele, Take Me Somewhere Festival (Glasgow), Beursschouwburg (Brüssel), deSingel (Antwerpen), Sophiensaele (Berlin), Frascati Productions (Amsterdam) und Theater im Pumpenhaus (Münster), gefördert von DANCE ON TOUR AUSTRIA – Ein Kooperationsprojekt des Tanzquartier Wien und des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres 

Die Aufführung am 2. Juli 2021 findet in Kooperation mit dem IMPULSE THEATER FESTIVAL statt.

mit Renée Copraij, Beatrice Cordua, Evelyn Frantti, Florentina Holzinger, Lucifire, Annina Machaz, Netti Nüganen, Suzn Pasyon, Laura Stokes, Veronica Thompson, Lydia Darling
Konzept, Choreografie: Florentina Holzinger
Bühne: Nikola Knezevic
Lichtdesign: Anne Meeussen
Videodesign, Livekamera: Josefin Arnell
Sounddesign, Livesound: Stefan Schneider
Dramaturgie: Renée Copraij, Sara Ostertag
Prothetik, Maske: Studierende des Studiengangs Maskenbild an der Theaterakademie August Everding (München), Marianne Meinl
Unterstützung Stunts: Haeger Stunt & Wireworks
Stuntinstruktor*innen: Stunt Cloud GmbH (Leo Plank, Phong Giang, Sandra Barger)

Lesen Sie hier ein Interview mit Choreografin Florentina Holzinger über ihre Arbeit ›TANZ‹, Geschlechterrollen auf der Bühne und wie man die Grenzen immer weiter verschiebt.

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten

Warum ist es eigentlich so schwer, über Rassismus zu sprechen?

»Darf ich mal deine Haare anfassen?«, »Kannst du Sonnenbrand bekommen?«, »Wo kommst du her?« Wer solche Fragen stellt, meint es meist nicht böse. Aber dennoch: Sie sind rassistisch. Warum, das wollen weiße Menschen oft nicht hören. Alice Hasters erklärt es trotzdem. Eindringlich und geduldig beschreibt sie, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in Deutschland prägt. Dabei wird klar: Rassismus ist nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft. Und sich mit dem eigenen Rassismus zu konfrontieren, ist im ersten Moment schmerzhaft, aber der einzige Weg, ihn zu überwinden.

Bei asphalt auf See liest Hasters aus ihrem Buch Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten, das aktuell Platz 3 der SPIEGEL-Bestsellerliste belegt.

Die deutsche Journalistin, Autorin und Podcasterin arbeitet u. a. für die ›Tagesschau‹ und den RBB. Mit der Schauspielerin Maxi Häcke spricht sie im monatlichen Podcast ›Feuer&Brot‹ über Feminismus und Popkultur. Für DIE ZEIT ist sie »die intellektuelle Stimme der jungen Schwarzen in Deutschland«. Alice Hasters wurde 1989 in Köln geboren, ist dort auch aufgewachsen, studierte in München an der Journalistenschule und lebt heute in Berlin.

»Ein echter Augenöffner« (Deutschlandfunk Kultur)

»›Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten‹ kann man als das Buch der Stunde bezeichnen.« (Der Freitag)

»Alice Hasters trifft den richtigem Punkt: Indem sie sich verletzlich zeigt, mutet sie den anderen zu, sich unwohl zu fühlen, genauso unwohl wie sie selbst.« (ZDFaspekte)

»In Zeiten von Zynismus und Shitstorms beweist Hasters, dass man persönlich und zugleich sachlich über brisante Themen sprechen kann. Hasters liefert ein echtes Diskussionsangebot.« (Profil)

Von und mit Alice Hasters

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW

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JPson

Das ist Musik, die an Sommer, Sonne und Strand denken lässt: Der südafrikanische Singer-Songwriter JPson macht eine entspannte Mischung aus Folk, Roots und Reggae-Sounds und würzt sie mit einigen Dub- und psychedelischen Elementen. Bei asphalt auf See tritt er im Duo mit einem Percussionisten auf – und fast könnte man meinen, dass in der Abendsonne am Schwanenspiegel das Meeresrauschen zu hören ist …

JPson ist in Südafrika aufgewachsen und verbrachte seine Jugend überwiegend auf dem Surfbrett. An den Stränden Kapstadts hat er sich selbst das Gitarrenspiel beigebracht. Nach der Schule brach JPson zu einer Europa-Reise auf, die ursprünglich zehn Monate dauern sollte – es wurden zwölf Jahre daraus und mittlerweile lebt JPson in Berlin. Bislang veröffentlichte er zwei EPs und absolvierte mehrere ausgedehnte Tourneen in ganz Europa und Südafrika mit Acts wie Sons Of The East, Jack And The Weatherman und Jon and Roy.

JPson – Gesang und Gitarre
Boris Israel – Djembe, Bassdrum, Cymbals

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

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Schwarz-helle Nacht

Am 9. und 10. November 1938 fanden in Düsseldorf etwa 460 Überfälle auf jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger statt. Diese landesweit geplanten Aktionen gingen als Novemberpogrome in die Geschichte ein. Geschäfte und privates Eigentum wurden zerstört, Gebetshäuser vernichtet. Zeit- und Augenzeugen berichteten vom Eindringen in die intimsten Räume, von gewalttätigen Übergriffen und Todesfällen. Die Ereignisse sind ein erster trauriger Höhepunkt der systematischen Vertreibungs- und Vernichtungspolitik des NS-Regimes. Auf ihn sollten noch viele folgen.

Das neue Stück des Theaterkollektivs Pièrre.Vers basiert auf dem Archivgut der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, das die deutschlandweit umfangreichste Dokumentation von Zeitzeugenberichten zur Reichspogromnacht erstellt hat. Vier Performer*innen geben in Schwarz-helle Nacht den damaligen jüdischen Bewohner*innen der Stadt eine Stimme und führen das Publikum durch das Düsseldorf der Gegenwart zu Originalschauplätzen. Dabei tauchen lebendige Bilder und Szenen aus der Pogromnacht auf, durch tableaux vivants und Audioinstallationen im Stadtbild entstehen Assoziationen zur Situation und Bedrohung von 1938. In Wohnungen, auf der Straße, in Cafés schildern die Darsteller*innen aus der Ich-Perspektive die Erlebnisse jüdischer Menschen aus dieser Nacht und treffen auf heutige Bewohner*innen, die sich zu aktuellen Fragen nach Sicherheit, Identität und Zugehörigkeit äußern.

Die performative Tour durch die Stadt macht die Komplexität der Ereignisse rund um die Nacht des 9. Novembers 1938 in Düsseldorf sichtbar, hörbar und erfahrbar – und zwar ganz konkret, unmittelbar und mit großer Kraft.

Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers ist ein Zusammenschluss professioneller Theaterschaffender unter der künstlerischen Leitung des Regisseurs und Schauspielers Christof Seeger-Zurmühlen und der Schauspielerin Julia Dillmann mit Sitz in Düsseldorf. Seit 2012 entwickelt es Inszenierungen im öffentlichen Raum, in denen globalgesellschaftlich relevante Themen an Hand des Mikrokosmos Stadt untersucht werden, immer unter starker Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Düsseldorf. Die performativen Stadttouren des Theaterkollektivs sind mittlerweile ein Markenzeichen des asphalt Festivals, u. a. feierten hier schon Ode an das Büdchen (2014), Düsseldorf Sous-Terrain (2016) und Garten minus Zäune (2018) Uraufführung.

Mit Anna Beetz, Julia Dillmann, Nora Pfahl, Alexander Steindorf sowie Düsseldorfer Stadtbewohner*innen

Christof Seeger-Zurmühlen – Konzept, Regie
Simone Grieshaber – Ausstattung
Bojan Vuletic – Komposition, musikalische Leitung
Klaus-Lothar Peters – Piano
Juliane Hendes und Theaterkollektiv Pièrre.Vers – Stückentwicklung
Carmen Simon Fernandez – Produktionsassistenz
Philipp Kaminsky – Tontechnik

theaterkollektiv.de

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Wiederaufnahme
Weitere Vorstellungen am:

11.03.2020, 18:00 Uhr
12.03.2020, 18:00 Uhr
13.03.2020, 18:00 Uhr
18.03.2020, 18:00 Uhr
19.03.2020, 18:00 Uhr
20.03.2020, 18:00 Uhr

Karten für die Termine im März 2020 sind ausschließlich über Westticket erhältlich
shop.derticketservice.de/duesseldorf-festival
Ticket-Hotline 0211 274000

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Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem düsseldorf festival, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Kulturamt Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, der Rheinbahn AG, dem LVR Zentrum für Medien und Bildung, mit freundlicher Unterstützung von Hotel Max Brown Midtown

 

       

      

       

     

Giganten des Universums

»Skeletor, der Herr des Bösen, befindet sich auf seiner Burg Drachenstein auf dem Planeten Eternia und sucht nach einer neuen Waffe für seinen Kampf gegen He-Man. Der Hass auf seinen Rivalen ist so groß, dass er dabei jede Vorsicht vergisst und ein verbotenes Experiment wagt. Doch damit beschwört er die schrecklichste aller Gefahren für Eternia herauf – DIE GEGENWELT!«

Giganten des Universums beginnt als szenische Lesung am Tisch und kreist um die in den 1980er Jahren sehr populäre Actionfigur He-Man. Durch blitzschnelle Rollen- und Perspektivwechsel, liebevoll zusammengeschusterte Objekte und Live-Musik entwickelt sich schnell ein explosives Theaterfeuerwerk zwischen Poesie und Chaos – mit Muskeltypen, Prinzessinnen, Schwertern und Synthi-Sounds.

Das Theaterkollektiv Candlelight Dynamite gründete sich 2009, um Theater nach eigenen Regeln und Vorstellungen zu machen. Mit minimalen, oft überraschenden Mitteln verwandelt die Gruppe Märchen, Kurzgeschichten, Alltägliches und Abwegiges in stimmungsvolle und wahrhaft vergnügliche Theaterabende. Die Inszenierungen von Candlelight Dynamite sind eine Liebeserklärung an die Phantasie des Publikums. Sie waren bereits u. a. beim Fusion Festival, At.tension Festival, A Summer’s Tales, Hörspielsommer Leipzig, Kulturblütenfestival sowie am Schauspielhaus Hannover, Theater Bremen, Düsseldorfer Schauspielhaus und der Studiobühne Köln zu sehen. 2012 war die Gruppe schon einmal mit ihrer Produktion Die wilden Schwäne zu Gast beim asphalt Festival.

Mit Denis Geyersbach, Lorenz Liebold, Karl Sebastian Liebich, He-Man, Skeletor und weiteren Giganten des Universums

Cornelia Schäfer – künstlerische Leitung

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

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Invisible Twins

Invisible Twins machen feinsten Electro-Retro-Pop, der wie geschaffen scheint für ein Kopfhörerkonzert. Die Musik des Duos ist poetisch nah, elektronisch warm und cineastisch unaufgeregt. Mal blitzen orientalische, mal meditative Momente auf, der Sound ist geprägt von schlanken, unaufgeregten Beats, Vintage-Keyboards und sehr viel 80ies-Atmosphäre, die an Neonfarben und Kajalstift denken lässt.

Die Sängerin und Songschreiberin Anikó Kanthak und der Schlagzeuger und Produzent Niklas Schneider lernten sich vor zwei Jahren bei einem gemeinsamen Engagement kennen und trafen sich in der Folge zwanglos im Studio zum Musikmachen. Anikó, die in den letzten Jahren vor allem mit ihrem deutschsprachigen Soloprojekt bundesweit Furore machte, hatte zur Abwechslung einmal Lust auf englischsprachige Lyrics. Als ihre Komposition und Textarbeit abgeschlossen war, übernahm Niklas Schneider die Produktion. Mittlerweile ergänzen sich beide Musiker symbiotisch, die Songs für ein Album sind geschrieben und aufgenommen und müssen nur noch in puncto Soundästhetik feinjustiert werden. Der Auftritt bei asphalt auf See ist das erste offizielle Konzert von Invisible Twins.

Anikó Kanthak gewann bereits mit 16 Jahren den Wettbewerb ›Jugend jazzt NRW‹. Die charismatische Sängerin mit der fantastischen Stimme ist sowohl in der Jazz- als auch der Popszene geschätzt und etabliert. Sie war an zahlreichen Studioproduktionen beteiligt und arbeitete mit Größen wie Jamie Cullum, Roger Cicero und Udo Lindenberg zusammen. Zudem ist sie Dozentin für Songwriting an der Musikhochschule Köln.

Niklas Schneider studierte Jazzschlagzeug an der Musikhochschule Arnheim (NL) und ist ein gefragter Sideman in verschiedenen Bands. Er tourte, spielte und produzierte u. a. schon mit namhaften Künstlern wie Maxim, Stefanie Heinzmann, LaFee und Coma.

Anikó Kanthak – Stimme, Keyboard, Theremin
Niklas Schneider – Simmons, Synthbass, Sequenzer

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

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Omer Klein

Omer Klein braucht den Musikliebhabern in Düsseldorf nicht mehr vorgestellt zu werden. Der gefeierte Jazzpianist hat auf dem asphalt Festival und an anderen Spielorten der Stadt bereits unvergessliche Konzerte gegeben – ob solo, im Duo oder in Triobesetzung. Bei asphalt auf See bringt Klein nun ein besonderes Projekt zur Uraufführung: ein Solokonzert, das er auf einem Fender Rhodes spielt. Das Klavier mit dem unvergleichlich warmen Klang gilt als Klassiker unter den E-Pianos und prägte maßgeblich den Sound von Omer Kleins musikalischen Vorbildern Herbie Hancock, Chick Corea und Stevie Wonder. Wie immer bei Omer Klein darf man eindringliche Melodien, reiche Harmonien, ansteckende Grooves und gewagte Improvisationen erwarten.

Omer Klein wuchs in Israel auf, studierte Jazzmusik in Boston und New York und lebt seit einigen Jahren in Deutschland. Er gehört mittlerweile zur »ersten Garde der zeitgenössischen Jazz-Pianisten« (Jazz Podium), die israelische Presse zählt ihn zu den »faszinierendsten Künstlern, die dieses Land in den letzten Jahren hervorgebracht hat« (City Mouse, Tel Aviv). Der Musiker und Komponist veröffentlichte bislang acht Alben und tourt als Solist und mit seinem Trio um die Welt. Die ›Süddeutsche Zeitung‹ bezeichnete ihn als »Meisterpianisten«, ›Der Spiegel‹ und ›DIE ZEIT‹ widmeten dem internationalen Star Porträts. Omer Klein gewann 2013 den Förderpreis für Musik der Stadt Düsseldorf, 2015 den Förderpreis des Landes NRW und wurde 2016 für sein Trio-Album Fearless Friday für den ECHO Jazz nominiert. Sein Album Sleepwalkers war zweifach für den Jazz ECHO 2018 nominiert und gewann die Auszeichnung in der Kategorie ›Ensemble National‹. Seit 2016 ist Klein offizieller ›Steinway-Künstler‹ und damit in den exklusiven Club großer Pianisten aufgenommen, dem auch Künstler von Martha Argerich bis Keith Jarrett angehören.

Omer Klein – Fender Rhodes

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

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Der kleine Wassermann

Eines Tages wird am Grunde des Mühlenweihers ein kleiner Wassermann-Junge geboren. Mit grünen Haaren und Schwimmhäuten zwischen den Fingern – wie es sich für einen richtigen Wassermann gehört. Rasch wird der kleine Wassermann größer und er geht auf Entdeckungsreise im Mühlenweiher: Er findet im Karpfen Cyprinus einen Freund, er begegnet dem furchteinflößenden Neunauge, macht eine Wildwasserfahrt auf dem Mühlrad, bewundert den silbrig glänzenden See im Mondschein und macht sogar Bekanntschaft mit den Menschen …

Das Ensemble TOBOSO zaubert den Mühlenweiher direkt ins Ohr: Es plätschert und zischt, rauscht und flötet. Der Wassermann-Vater singt und der Karpfen blubbert. Die zauberhafte, geheimnisvolle Unterwasserwelt entsteht wie von selbst im Kopf, während die drei Spieler*innen Otfried Preußlers Geschichte als Live-Hörspiel erzählen und dabei immer wieder mit neuen Möglichkeiten der Klangerzeugung verblüffen. Für ihren Ideenreichtum wurde die Inszenierung dafür von der TU Dortmund mit dem Petra-Meurer-Sonderpreis ausgezeichnet. In einer eigens für asphalt auf See erarbeiteten Adaption versetzt TOBOSO mit großem Erfindungsreichtum das Live-Hörspiel um den kleinen Wassermann von der Theaterbühne hinein in die leibhaftige Seekulisse.

Das freie Ensemble TOBOSO entwickelt seit 2013 unkonventionelle Theatererlebnisse für junges Publikum. In gemeinsamen Recherchen mit Kindern und Jugendlichen sucht das Team nach spielerisch-authentischen Formen, in denen Theater zum individuellen Entdeckungsraum werden kann. Fester Produktionsort und Heimat von TOBOSO ist das Maschinenhaus Essen. In den Spielzeiten 2018-2020 wird TOBOSO gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes. 2019-2020 erhält TOBOSO die Spitzenförderung Kinder- und Jugendtheater des Landes NRW.

»Das Theaterensemble TOBOSO verwandelt die Bühne mit Lichtinstallationen in eine Unterwasserwelt. Wie in einem Hörspiel werden Geräusche live erzeugt und musikalisch ergänzt. Das ist in dieser dank viel Glas und Wasser lustvoll überdrehten Fassung einfach ein großer Theater-Spaß.« (Rheinische Post)

Von und mit Jennifer Ewert, Moritz Fleiter, Fabian Sattler
Simon Knöß – Technik

 

Die Produktion wurde gefördert von der Allbau Stiftung Essen und dem Maschinenhaus Essen. Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

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Zirkus Empedokles

Ein wahrhaft systemrelevantes Theaterspektakel für einen Mann und einen sizilianischen Olivenbaum: Peter Trabner gastiert in der Rolle des griechischen Denkers und Philosophen Empedokles auf der Seebühne. Empedokles lebte vor rund 2500 Jahren auf Sizilien. Der Legende nach stürzte er sich in den Ätna, stieg als Silberwolke in den Himmel und ›verteilte‹ sich – sozusagen in homöopathischer Dosis – global und für alle Zeiten. Empedokles ist in allem und überall enthalten, wie das Plastik in unseren Weltmeeren und die Abgase in unserer Luft. Im Sommer 1797 griff Friedrich Hölderlin zur Feder, nahm die Legende auf, scheiterte aber grandios am Werk Der Tod des Empedokles. Das Stück gilt als unspielbar und als erstes Umweltdrama. Peter Trabner probt es trotz allem wieder und wieder mit dem Olivenbaum, seinem besten Freund und Repräsentanten der gesamten Natur … Zirkus Empedokles ist eine fulminante One-Man-Show: mitreißend, irrwitzig und das perfekte Stück zur Klimadebatte.

Der vielfach preisgekrönte Schauspieler, Theatermacher und Performancekünstler Peter Trabner ist ein gefragter Film- und TV-Darsteller (u. a. Dicke MädchenTatort Dresden, Tatort Berlin, 4 Blocks, Polizeiruf Rostock, Mini-Webserie Lammerts Leichen, Lucky Loser). Er arbeitet interdisziplinär in den Bereichen Tanz, Theater und Performance und entwickelte u. a. das für den Kinder- und Jugendtheaterpreis Ikarus nominierte Stück  Bettina bummelt am Jungen Staatstheater Berlin. Sein Drehbuch für den Fernsehfilm Alki Alki (2015) war für den Grimme-Preis nominiert, seine Hauptrolle in der Produktion brachte ihm zudem beim Preis der deutschen Filmkritik eine Nominierung als bester männlicher Darsteller für den Kinojahrgang 2015 ein. Ein Fokus von Trabners künstlerischer Arbeit ist die ›freie Improvisation‹, die er auch als Dozent an diversen Schauspielschulen lehrt. Trabner lebt in Nordrhein-Westfalen.

»Trabner rezitiert immer wieder Hölderlins poetische Original-Verse, um dann die elegante Kurve zur Kritik an Kapitalismus und Konsum-Terror zu kriegen.« (Weser Kurier)

Von und mit Peter Trabner

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

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Festivaleröffnung + Reiner Witzel / Joscha Oetz Duo

Wir eröffnen asphalt auf See in diesem Jahr um 20:30 Uhr mit einem Impulsvortrag von Maximilian Steinbeis, der über die aktuellen Herausforderungen für eine demokratische Gesellschaft und die Relevanz von Kunst und Kultur sprechen wird. Steinbeis ist ausgebildeter Jurist und arbeitet als Journalist und Schriftsteller. Als Experte für internationale Verfassungsfragen betreibt er den weltweit anerkannten verfassungsblog.de. Im Rahmen des diesjährigen Festivals wird die Bühnenfassung seines aufsehenerregenden Essays Ein Volkskanzler uraufgeführt.

Um 21 Uhr folgt das Konzert des Witzel/Oetz-Duos. Saxophonist Reiner Witzel und Bassist Joscha Oetz sind zwei Ausnahmemusiker der deutschen Jazzszene, die als Teil des Trios ›Drei im roten Kreis‹ bereits die halbe Welt bereisten. Bei asphalt auf See treten die beiden erstmalig im Duo auf. Dies verspricht auch in Sachen Soundqualität ein einzigartiges Jazzkonzert zu werden: Das Kopfhörersystem überträgt die Musik ganz nah und intim ins Publikum – jeder Atemzug, jede Berührung des Griffbretts wird unmittelbar zu hören sein.

Die beiden Musiker können auf eine langjährige Karriere mit unterschiedlichsten Einflüssen zurückblicken: Reiner Witzel, Globetrotter und Förderpreisträger der Stadt Düsseldorf, studierte in Köln und New York und arbeitete mit so unterschiedlichen Musikern und Bands wie Richie Beirach, Fela Kuti, Third World und den Supremes zusammen. Er veröffentlichte zahlreiche CDs und komponierte Musiken für Theater und TV.

Joscha Oetz studierte in Essen und San Diego. Er lebte vier Jahre in Kalifornien und sieben Jahre in Peru, wo er seine Ausdruckskraft durch eine intensive Auseinandersetzung mit der afro-peruanischen Kultur weiter bereicherte. Oetz spielte mit Jazzgrößen wie Michael Brecker und Dave Liebman und trat als einer der gefragtesten Bassisten der deutschen Szene u. a. mit Nils Wogram, Simon Nabatov und Frederik Köster auf.

Reiner Witzel – Saxophon
Joscha Oetz – Kontrabass

Maximilian Steinbeis – Impulsvortrag

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

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Power

Ein kleines Dorf, umgeben von Wald und Feldern, mit kaum mehr als 200 Bewohnern. Eines Tages geht Power, der Hund einer Nachbarin, verloren, und immer mehr Kinder schließen sich der Suche nach ihm an. Als die Kinder letztendlich im Wald verschwinden, erklärt die Dorfgemeinschaft den Ausnahmezustand … – Verena Güntners Erzählung beginnt als scheinbar simple Kindergeschichte und entwickelt sich zu einem existentiellen Drama: ein großer Gesellschaftsroman über Macht und Niedertracht, eigenwillig, witzig, mit ungeheurer Wucht und großer Emotionalität erzählt. Power war für den Preis der Leipziger Buchmesse 2020 nominiert.

Verena Güntner, 1978 in Ulm geboren, war nach ihrem Schauspielstudium am Mozarteum Salzburg viele Jahre an verschiedenen Theatern engagiert. Ihr Romandebüt Es bringen (2014) wurde mit dem deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet und für die Bühne adaptiert – die Uraufführung fand 2015 am Jungen Schauspielhaus Düsseldorf statt. Verena Güntner erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u. a. den Kelag-Preis beim Bachmann-Wettbewerb und das Berliner Senatsstipendium. Sie lebt in Berlin.

»Ein beeindruckend monströses und gewagtes Buch« (Deutschlandfunk)

»Verena Güntner ist ein kluger, empathischer Text in einer höchst intensiven Sprache gelungen.« (MDR)

»Power macht aus dem Generationskonflikt eine wilde Jagd durch das morsche Unterholz der Zivilisation.« (Stuttgarter Nachrichten)

»Ein Meisterstück allegorischen Erzählens. Einer der originellsten Texte, den die deutschsprachige Gegenwartsliteratur in den letzten Jahren hervorgebracht hat.« (Literaturkritik.de)

Von und mit Verena Güntner
Dorian Steinhoff – Moderation

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, in Kooperation mit books & friends und dem zakk Düsseldorf

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Tom Gaebel & Quartett

Tom Gaebel & His Orchestra feiern 2020 ihr 15-jähriges Bestehen. Die geplante große Jubiläumstournee ›15 Years of Singing & Swinging‹ musste aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden. Bei asphalt auf See tritt Deutschlands Vorzeige-Crooner daher einmal nicht mit großer Big Band, sondern mit einem intimen Quartett auf.

Seit Tom Gaebel 2005 sein Debütalbum Introducing: Myself veröffentlicht hat, ist der Mann mit der unnachahmlichen Stimme aus der deutschen Musikszene nicht mehr wegzudenken. Kein anderer Entertainer des Landes verbindet derart leidenschaftlich knackige Big-Band-Sounds mit der mitreißenden Leichtigkeit des Easy Listening.

Tom Gaebel hat Posaune, Schlagzeug und Jazzgesang in Amsterdam studiert und lebt in Köln. Bislang veröffentlichte er acht Studioalben, spielte Konzerttourneen und TV-Shows und sorgte u. a. mit Sinatra-Konzerten und Programmen mit Film-Hits von James Bond & Co. für ausverkaufte Häuser im In- und Ausland. Mit einem ewig jugendhaften Charme begeistert ›Dr. Swing‹ bei seinen Konzerten genauso wie vor 15 Jahren.

»Der Sänger Tom Gaebel liebt und beherrscht das Schmachtfetzige dramatischer James-Bond-Songs, die lässige Showtreppen-Eleganz eines Dean Martin und die coole Präzision seines Helden Frank Sinatra.« (Frankfurter Rundschau)

Tom Gaebel – Gesang
Lars Duppler – Keyboard
Florian Bungardt – Schlagzeug
Nico Brandenburg – Bass
Frank Sackenheim – Saxophon

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

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Taz Chernill

Alte Volkslieder Osteuropas, unkonventionelle Harmonien und vertrackte Rhythmen des Jazz, elektronisch verfremdete Sounds aus der alternativen Popmusik – all das steckt in der Musik der Sängerin Taya Chernyshova und des Gitarristen Roman Gorich. Der elektroakustische Klang des Duos recycelt das musikalische Erbe vergangener Jahrhunderte und lässt eine Musik entstehen, die zugleich modern, elektronisch und traditionell klingt. Die Kölner Band definiert ihr Genre selbst als ›polyphonic popcore‹: Eine Symbiose aus den Entwicklungsarten klassischer Musiktradition, der Schärfe elektronischer Popmusik und der überschwänglichen Energie des Rock.

»Strahlender, schimmernder und aufregender Mittelpunkt der Formation: Frontfrau Taya Chernyshova. Mal klingen Taz Chernill wie der Soundtrack zu einem alten Märchenfilm, im nächsten Moment dominieren schräge Sounds und Elektro-Beats.« (Coolibri)

Taya Chernyshova – Gesang, Keyboard, FX
Roman Gorich – Gitarre, FX

 

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Tango del Sur

Die fünf virtuosen und improvisationsfreudigen Musiker*innen von Tango del Sur interpretieren den modernen Tango mit Leidenschaft und Präzision. Auf der Setlist des Quintetts stehen wahre und viel zu selten gespielte Schätze der jüngeren Tangoliteratur von Osvaldo Pugliese, Horacio Salgán, Lalo Schifrin, Pablo Ziegler und – natürlich – Astor Piazzolla. Tango del Sur klingen urban, fiebrig, streng und spielerisch zugleich und lassen immer wieder erahnen, dass der zeitgemäße Tango in der Klassik und im Jazz wurzelt.

Heinz Hox – Akkordeon
Marie Zernack – Violine
Ludger Ferreiro – Klavier
Bojan Vuletic – Gitarre
Thomas Falke – Bass

 

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Steve Savage

Während des größten Teils der Corona-Pandemie konnte man Steve Savage in den geschichtsträchtigen Kling-Klang-Studios in Düsseldorf antreffen. Er fühlte sich völlig überrumpelt von dem, was von außen durch die unter Quarantäne gestellten Mauern drang. »Die Blase unseres vorhersehbaren und kontrollierbaren Lebens ist in einem Ausmaß geplatzt, wie wir es nur wenige Male in der Geschichte erlebt haben«, sagt der Musiker. Ihn inspirierte die Situation dazu, tief in die Erforschung der Gefühlswelt einzutauchen, die uns alle überflutet hat. Ergebnis dieser künstlerischen Auseinandersetzung ist das Projekt The Fortune In The Teller’s Hand.

Der musikalische Stil von Steve Savage ließe sich am besten als ›akustischer Groove‹ beschreiben. Savage wurde in Chicago geboren und landete später in Nashville, wo er seine Musikkarriere startete. Seine Wurzeln liegen in der Folk- und Akustikmusik und wurden durch einen fünfjährigen Aufenthalt als Teenager auf Hawaii stark beeinflusst. Seit vielen Jahren ist Savage auf den Bühnen Europas und der USA unterwegs, veröffentlichte bereits mehrere Alben und ist ein gefragter Gitarrist. Beim asphalt Festival war er bereits zweimal im Rahmen eines Nachtkonzerts zu Gast – 2018 solo und 2019 im Duo mit Eric Koslosky. Steve Savage lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Steve Savage – Gesang, Gitarre
Noah Kang – Gesang, Gitarre, Synthesizer

 

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Wann hast Du das letzte Mal auf der Spitze eines Berges Sex gehabt?

Wieso lässt sich auf Ungarisch einfach schöner fluchen als auf Deutsch? Und warum überhaupt sollte man auf der scharfen Spitze eines Berges Sex haben wollen? Das ungarisch-deutsche Kollektiv soMermaids gibt auf diese und andere Fragen bezwingende Antworten: Drei Frauen aus zwei Ländern sprechen über Politik und Schicksal, Persönliches und Alltägliches, Sex und Frustration. Im schnellen Wechsel zwischen 14 verschiedenen Sprachen kommentieren sie die Unterschiede in Ost- und Westeuropa, gesellschaftliche Muster in der aktuellen Politik und die Rolle von Sprache bei der kulturellen Integration und der eigenen Diversität.

Das Künstlerduo soMermaids besteht aus der Schauspielerin Adrienn Bazsó und der Regisseurin Panni Néder. Die beiden in Berlin lebenden, ursprünglich aus Ungarn stammenden Theatermacherinnen begreifen sich als multidisziplinäre feministische Künstlerinnen, erforschen die unterschiedlichen Formen des biografischen und dokumentarischen Theaters und verflechten diese mit Bewegung, Gesang oder Videokunst. Ihre Bühnenstücke zeichnen sich besonders durch ein ehrliches und berührendes Aufeinandertreffen von Publikum und Akteur*innen aus. Wann hast Du das letzte Mal auf der Spitze eines Berges Sex gehabt? ist ein aberwitziger Sprachreigen, der ein Schlaglicht auf Herkunft und (Wahl-)Heimat wirft: Was kann eine ungarische Regisseurin einem deutschen Publikum erzählen? Was ist ein deutsches Publikum? Welche Rolle spielt die eigene Diversität als gebürtige Ungarin und Wahl-Berlinerin in den Inszenierungen?

Das Stück feierte 2018 im Theaterdiscounter Berlin Premiere und gewann im selben Jahr bei den Heidelberger Theatertagen den Preis der Jury sowie den Preis der Studierendenjury und entwickelte sich auf mehreren internationalen Festivals zum absoluten Publikumsliebling.

»Ein mitreißender Sprachfluss, der die Grenzen und utopischen Weiten von Ausdruck und Kommunikation gewitzt und zugleich tiefgründig auslotet.« (Literatur und Feuilleton)

»In 60 Minuten kann man die Tiefen und Höhen der ungarischen Seele kennenlernen. Und die einer Ausländerin in ihrer Wahlheimat Berlin.« (Der Freitag)

Von und mit Adrienn Bazsó, Julia Bihl, Panni Néder
Panni Néder – Text, Inszenierung
Susann Kotte, Emöke Samu – Kostüm

 

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Revolt. She Said. Revolt Again.

Ein Theaterstück wie ein Manifest, das die alltäglichen, widersprüchlichen Bilder von Weiblichkeit entschlossen in die Luft sprengt: »Hauptsache: nicht gut benehmen«, wünscht sich die britische Autorin Alice Birch von ihren Schauspielerinnen. Revolt ist wütend, anarchisch, laut, witzig – und manchmal auch das genaue Gegenteil davon.

Girl meets Boy. Könnte man denken. Aber was passiert, wenn in dieser Begegnung mit dem anderen Geschlecht nichts ist wie gelernt? Wenn ›Girl‹ nicht den gesellschaftlichen Erwartungen und Regeln entspricht, sondern vielmehr auf ihrer Individualität und Eigenständigkeit beharrt? Sie lässt sich nicht besitzen, nicht benutzen, nicht domestizieren, will sich nicht fortpflanzen, nicht heiraten – und auch der Sex gehört ihr. Alice Birchs Stück (deutsche Übersetzung: Corinna Brocher) ist ein feministisches Manifest in vier Akten und eine rasant inszenierte Bestandsaufnahme über die reale Gleichberechtigung der Geschlechter. Revolt nimmt uns mit auf eine Reise durch den Alltag von Frauen, die daran erinnert, wie tief unsere Sprache, unsere Sitten, all unsere grundlegenden Vorstellungen von Arbeit und Privatleben davon beeinflusst sind, dass die Welt von Männern dominiert wird.

Revolt feierte im Januar 2020 Premiere am Freien Werkstatt Theater Köln und ist für den Kölner Theaterpreis 2020 nominiert. Bei asphalt auf See ist eine neu für die Seebühne konzipierte Fassung zu sehen.

Die Schwestern Sophie Killer (Schauspielerin, Tänzerin, Choreografin) und Thalia Killer (Künstlerin, Designerin) produzieren als Ensemble Killer&Killer seit 2015 künstlerische Arbeiten zu zwischenmenschlichen und gesellschaftspolitischen Themen. Dazu verbinden sie Schauspiel, Physical Theater und Tanz, Clownerie, Performance, Musik, Videokunst und Design. 2018 gewannen sie den Kunstsalon-Theaterpreis. Sie leben in Köln.

»Gespielt werden diese famosen Sprach-Scharaden von vier großartig agierenden Schauspielerinnen. (…) Präzise, analytisch und pointiert werden auch Bereiche wie Ehe und Arbeit mit den Mitteln der Sprache einer (Re-)Volte unterzogen.« (Kölner Stadt-Anzeiger)

»Doch bei all der rasanten Kritik an sexistischen Verhältnissen bleibt die Verzweiflung deutlich. Bis ins Extreme brechen die vier Schauspielerinnen diesen Widerspruch auf.« (StadtRevue)

»Franziska Schmitz, Mirka Ritter, Lisa Sophie Kusz und Fiona Metscher gelingt es, allein durch ihre Körpersprache, durch Mimik und Gestik perfekt auch in die Rolle des anderen Geschlechts zu schlüpfen. Und rutschen dabei nie in eine Karikatur ab. Die Killer-Schwestern Sophie und Thalia haben die vier Schauspielerinnen zu einer perfekt abgestimmt-funktionierenden Bühnenmaschine zusammengeschweißt.« (Rheinerlei)

Mit Fiona Metscher, Franziska Schmitz, Lisa Sophie Kusz, Mirka Ritter
Killer&Killer / Sophie Killer & Thalia Killer – Regie, Bühne, Kostüm
Jakob Lorenz – Musik
Freies Werkstatt Theater, Köln – Produktion

 

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Maya Fadeeva

Die Sängerin und Songwriterin Maya Fadeeva kombiniert virtuos eingängige Melodien mit Jazz- und Swing-Elementen und perfektioniert sie mit Anleihen aus Blues, Soul und Reggae. Mit ihrem unverwechselbar rauchigen Timbre gibt sie jedem ihrer Songs Seele, Authentizität und Tiefgang – mal engelsgleich und melancholisch, im nächsten Moment frech, verrucht oder dreckig. Dabei erinnert ihre Stimme an die unvergessene Amy Winehouse.

Maya Fadeeva singt eine Mischung aus Eigenkompositionen und einzigartigen Interpretationen von Coversongs. Mit ihrer intensiven, positiven Energie beherrscht sie sofort jede Bühne. Ihre Konzerte versprühen eine weltoffene und doch intime Atmosphäre zwischen Melancholie bis Sommerlaune, voller Swing und Soul.

2018 veröffentlichte Maya Fadeeva ihr außergewöhnliches Debut-Album Chamëleon. In der Fachpresse als »Diamant« gefeiert, glänzte Chamëleon mit einer weltweiten Radiopräsenz. Für Frühling 2021 ist die Veröffentlichung ihres zweiten Albums geplant. Maya Fadeeva wurde in St. Petersburg geboren, wuchs in New York und in den Niederlanden auf und lebt heute in Düsseldorf.

Maya Fadeeva – Gesang
Daniel Kögel – Keyboard
Tim Dudek – Schlagzeug

 

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Mariana Sadovska

Die Ausnahmemusikerin Mariana Sadovska präsentiert bei asphalt auf See ein besonderes Programm zwischen Konzert und Hörspiel: Während des Krieges im Osten der Ukraine reiste Sadovska zwischen 2014 und 2016 auf verschiedenen Expeditionen mit Hilfstransporten und zu Benefizkonzerten entlang der Frontlinien und durch Dörfer und Städte. Dabei sammelte sie traditionelle ukrainische Lieder, heidnische Gesänge, archaische Legenden und Rituale – jahrhundertealtes Material, das die Sowjetära oft nur durch mündliche Überlieferung überlebt hat. Aus ihren Fundstücken sowie Begegnungen und Gesprächen mit den Menschen dieser vergessenen Gegenden hat sie eine Soloperformance komponiert. Ihre Gesangs- und Stimmexperimente verbindet sie mit Originalklängen von Feldaufnahmen und elektronischen Sounds zu einem einmaligen musikalischen Storytelling. Wie sie die neu arrangierten alten Volkslieder singt und spielt, ist ein absolut mitreißendes Erlebnis. Diese Stücke werden ergänzt durch vertonte Lyrik von zwei jungen Literaten aus der Region Luhansk, die der Musikerin Gedichte zu den Ereignissen in der Ost-Ukraine anvertraut haben: Serhji Zhadan gilt heute als der populärste Schriftsteller in der Ukraine, Lyuba Yakimchuk ist Dichterin, Drehbuchautorin und Journalistin.

Die Sängerin, Multi-Instrumentalistin und Schauspielerin Mariana Sadovska wurde in der Ukraine geboren und lebt seit 2002 in Köln. Die Presse bezeichnete sie als »ukrainische Björk«, in ihren energiegeladenen Programmen schafft sie eine Verschmelzung von Folk und Avantgarde. 2013 wurde Sadovska mit dem wichtigsten deutschen Weltmusikpreis RUTH ausgezeichnet, 2017 war sie nominiert für den Philadelphia Barrymore Award in der Kategorie ›Outstanding Original Music‹. Sadovska ist auch als Komponistin international gefragt, so komponierte sie u. a. 2013 eine Auftragsarbeit für das Kronos Quartett. 2014 war sie schon einmal beim asphalt Festival zu Gast.

»Her voice holds the clarity and bite of Slavic folk styles; her stage presence has the bright-eyed intensity of Björk or PJ Harvey.« (New York Times)

»Eine kurze, aber eindringliche Performance, die sehr zu Herzen geht.« (NRZ)

Mariana Sadovska – Gesang, Keyboard und Electronics
Stefan Bohne – Sounddesign
Jörg Ritzenhoff, André Erlen – künstlerische Unterstützung

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

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Manuela Alphons & Klaus-Lothar Peters

Die Schauspielerin und Sängerin Manuela Alphons beschäftigt sich seit dem Beginn ihrer langen und äußerst erfolgreichen Schauspielkarriere mit Bertolt Brecht. Aus seinen Stücktexten und Gedichten stellt Alphons für asphalt auf See einen ganz persönlichen, poetisch-musikalischen Abend zusammen. Sie singt, liest und spielt Geschichten über die Liebe, das Exil und das Fremdsein in der Welt und in sich selbst. Übertitelt hat sie das Programm mit einer Zeile aus einem Gedicht von Brecht, das in diesen ungewöhnlichen Zeiten besondere Hoffnung gibt: »Selbst die Sintflut dauerte nicht ewig.« Klaus-Lothar Peters begleitet Manuela Alphons am Klavier mit den unvergänglichen Melodien von Hanns Eisler, Kurt Weill und Paul Dessau.

Manuela Alphons ist eine Bühnenlegende – seit über 50 Jahren Schauspielerin, zwei Mal wurde sie zur Schauspielerin des Jahres gewählt, zwei Mal zur besten Schauspielerin Nordrhein-Westfalens. Sie verkörperte fast alle großen Theaterrollen und hat auf allen großen Bühnen des Landes gespielt. Alphons war u. a. Ensemblemitglied am Schauspiel Köln, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Schauspielhaus Bochum und am Düsseldorfer Schauspielhaus, wo sie noch immer regelmäßig gastiert – in der aktuellen Saison u. a. in Ein Traumspiel und Hexenjagd. Mit dem Pianisten Klaus-Lothar Peters, der viele Jahre musikalischer Leiter am Düsseldorfer Schauspielhaus war, verbindet sie eine fast 20-jährige künstlerische Zusammenarbeit.

»Die Interpretin beginnt im ›Off‹ zu singen und betritt dann mit Elan die Bühne, sprengt fast die Mauern des Theaters mit ihrer Präsenz. Alphons ist voll da. Hundertprozentig.« (Vorarlberger Tageszeitung)

Manuela Alphons – Text und Gesang
Klaus-Lothar Peters – Klavier

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

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Grandmothers of the Universe

»Wenn ich an meine Großmutter denke, denke ich an eine Frau, die niemals verliebt war. Die nicht wusste, dass Sex auch für Frauen da ist. Ich denke an die, die mich damals im Traum gerettet hat und von der ich nicht weiß, was sie sich für mich gewünscht hätte.«

Die Performerinnen von waltraud900 suchen nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten in den Leben ihrer griechischen, palästinensischen und deutschen Großmütter – von den Anfängen des frühen 20. Jahrhunderts bis heute. Nach Recherchereisen in die eigene Vergangenheit setzt die Gruppe in der Performance Grandmothers of the Universe, die exklusiv für asphalt auf See entsteht, den Fokus auf das Verschwinden und die Unsichtbarkeit dieser Frauengeneration, die auch und gerade während der aktuellen globalen Pandemie zutage tritt. Stellvertretend für diese Generation der Großmütter sammelt waltraud900 Videogrüße aus der Isolation rund um den Erdball, die in einer musikalischen Audioperformance sicht- und hörbar gemacht werden und sich mit den Biografien der eigenen Großmütter zu einer gemeinsamen Erzählung verdichten.

waltraud900 hat sich 2019 gegründet und ist ein Zusammenschluss aus Künstlerinnen, die sich aus unterschiedlichen Arbeitszusammenhängen seit 2013 kennen und schätzen. Ein Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit lag bisher in interkulturellen Projekten mit Laien und Profis. Die Inszenierung Garten Eden unter der Federführung von Bianca Künzel, Phaedra Pisimisi und Dorle Trachternach am Düsseldorfer Schauspielhaus wurde 2015 mit dem Integrationspreis der Stadt Düsseldorf ausgezeichnet. Für Grandmothers of the Universe arbeitet waltraud900 mit den Musikerinnen Jamila Al-Yousef und Carina Sperk zusammen.

Eine Performance von waltraud900
Mit Bianca Künzel, Phaedra Pisimisi, Jamila Al-Yousef und Carina Sperk
Ria Papadopoulou – Ausstattung
Dorle Trachternach – Dramaturgie
Matin Soofipour – Künstlerisch-konzeptionelle Mitarbeit

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und das Kulturamt der Stadt Düsseldorf.

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Ein Volkskanzler

Mal angenommen, es käme einer. Einer, der die Menschen begeistert und mit Hoffnung erfüllt. Einer, der sie mobilisiert und ihnen Schwung verleiht. Einer, der Krise kann. Und mal angenommen, dieser eine hat Erfolg. Wie gefeierte Grundrechte unter den Augen aller ausgehöhlt und umgebaut werden, wie kurz der Weg von der Demokratie zur Diktatur ist, vollzieht dieses Gedankenexperiment in sechs Schritten. Journalist und Verfassungsexperte Maximilian Steinbeis hat die politischen Ereignisse in Ungarn, Russland und Polen beobachtet und erkennt Muster, die auch in Deutschland nicht unmöglich scheinen. Sein Essay Ein Volkskanzler hat für Aufregung bis in Regierungskreise gesorgt und stand auf der Tagesordnung der Landesjustizminister. Regisseur Helge Schmidt bringt den packenden Politplot mit Schauspielerin Ruth Marie Kröger bei asphalt auf See nun als Uraufführung auf die Bühne. Mit ihrer preisgekrönten Produktion Cum-Ex Papers waren die beiden bereits 2019 zu Gast beim asphalt Festival.

Maximilian Steinbeis ist ausgebildeter Jurist. Er arbeitet als Journalist und Schriftsteller. Als Experte für internationale Verfassungsfragen betreibt er den weltweit anerkannten verfassungsblog.de. 2019 ist sein Buch Die Zauberlehrlinge. Der Streit um die Flüchtlingspolitik und der Mythos vom Rechtsbruch erschienen.

Ruth Marie Kröger, Theater- und Filmschauspielerin, hat nach ihrer Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover an den Freien Kammerspielen Magdeburg, am Schauspiel Frankfurt und Schauspiel Köln gearbeitet. Die Regisseurin Katie Mitchell übertrug ihr zentrale Rollen in Köln, Hamburg, Salzburg und Berlin – zuletzt in Anatomie eines Suizids, eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2020.

Helge Schmidt ist als Regisseur in der freien Szene Hamburgs aktiv. 2017 zeigte er am Theater Erlangen seine Stückentwicklung Weltverbesserungstheater, die in der Kritikerumfrage in ›Die deutsche Bühne‹ als herausragende Inszenierung der Spielzeit 2017/18 nominiert wurde. Für seine Produktion Cum-Ex Papers – Eine Recherche zum entfesselten Finanzwesen erhielt er den FAUST-Preis 2019 in der Kategorie ›Regie Schauspiel‹.

Mit Ruth Marie Kröger
Helge Schmidt – Regie
Marion Troja – Produktion

 

Eine Koproduktion des asphalt Festivals Düsseldorf und des Lichthof Theaters Hamburg, im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

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Dead or Alive

Wer vermag das Publikum mehr zu begeistern, zu berühren, zu amüsieren: Junge Autor*innen, die ihre eigenen Texte vortragen, oder Schauspieler*innen, die Werke verstorbener Poeten rezitieren? Wer macht das Rennen: dead or alive? Bei diesem Poetry Slam der besonderen Art schlüpfen Anna Sophie Friedmann und Eduard Lind aus dem Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses in die Rollen bereits verstorbener Dichter*innen. Auf der Gegenseite stellen sich die Wortakrobat*innen Marie Gdaniec (a.k.a. Gehdannjez) und Jonathan Löffelbein der Challenge. Ihnen bleiben nur wenige Minuten, das Publikum von ihren poetischen Ergüssen zu überzeugen. Wer aus der Schlacht der Sprache als Sieger*in hervorgeht, entscheidet das Publikum.

Marie Gdaniec hat von ihrer Heimatstadt Krefeld aus die Slam-Bühnen entdeckt und seit ihrem Umzug nach Düsseldorf im Sommer 2018 so richtig damit losgelegt, sie zu erobern.
Jonathan Löffelbein ist Slammer, Autor und einer der Macher von Worst of Chefkoch, dem Foodblog des Jahres 2017. Außerdem betreibt er eine Lesebühne in Köln.

Anna-Sophie Friedmann absolvierte ihr Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Ihr erstes Festengagement startete sie mit der Spielzeit 2019/20 am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Eduard Lind spielte im Jugendclub P14 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, am Staatstheater Braunschweig und auf Kampnagel. Seit 2018 ist er festes Ensemblemitglied am Jungen Schauspiel Düsseldorf.

Mit Anna Sophie Friedmann, Marie Gdaniec (a.k.a. Gehdannjez), Eduard Lind, Jonathan Löffelbein

Christine Brinkmann – Moderation

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und in Kooperation mit dem zakk Düsseldorf.

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Boxed

Aus einem Schuhkarton taucht eine Hand auf. Sie verlangt nach Aufmerksamkeit. Hand und Spieler entdecken sich, nähern sich an, lernen sich kennen – bis das Eigenleben der Hand zum Problem wird. Boxed ist das neue Solostück von Ariel Doron, in dem der international gefeierte Puppenspieler ganz ohne Worte und mit minimalsten Mitteln agiert: Seine einzige Requisite ist ein Schuhkarton. In gerade einmal rund 30 Minuten entspinnt sich eine lustige, sensible und faszinierende Kurzgeschichte über einen einsamen Mann, der versucht, mit sich und der Welt in Kontakt zu treten. Kunstvoll verhandelt Doron in Boxed eine Grundfrage der Puppenspielkunst: Wer sagt hier eigentlich, wo es langgeht – Spieler oder ›Spielzeug‹?

Ariel Doron ist Puppenspieler, Regisseur und Performer. Der gebürtige Israeli absolvierte ein Filmstudium an der Universität Tel Aviv, studierte Figurenspiel an der School of Visual Theatre in Jerusalem und nahm an zahlreichen Puppenspielkursen und Meisterklassen in Israel und Frankreich teil. Doron animiert Puppen für zahlreiche Fernseh- und Kinoproduktionen und spielt u. a. den ›Elmo‹ in der israelischen Sesamstraße. Als Dozent und Vortragsredner ist er u. a. an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, der UQAM Université de Québec à Montréal und der Central School of Speech & Drama, London tätig. 2017 war Doron schon einmal mit seinem weltweit gefeierten Stück Plastic Heroes beim asphalt Festival zu Gast. Zur Zeit lebt Doron in Leipzig.

»Was für eine Geschichte! Eine riesige Menge verrückter Humor, unerwartet, sogar erfrischend. Eine Show zum Entdecken!« (Toute la Culture, Paris)

Von und mit Ariel Doron
Tobias Tönjes – Dramaturgie

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

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Aktion:Aktion!

Düsseldorf im Frühjahr 1945. Der Krieg ist fast verloren, die Alliierten stehen vor den Toren der Stadt, bereit, diese ›sturmreif‹ zu bombardieren. Die Bevölkerung hat sich mehrfach den Räumungsbefehlen der Nazis widersetzt. Hitler verhängt schließlich mit dem ›Nero-Befehl‹ – Kampf bis zum letzten Mann – das Todesurteil über Düsseldorf. Das ist der Moment, in dem ein Dutzend Männer um den Rechtsanwalt Dr. Karl August Wiedenhofen und den Architekten Aloys Odenthal vom geistigen zum aktiven Widerstand übergehen und mit der ›Aktion Rheinland‹ die Geschichte der Stadt entscheidend beeinflussen. Am 16. April 1945 geloben sie auf Leben und Tod, die Stadt vor der endgültigen Vernichtung zu schützen. Mit Hilfe des Polizeioberstleutnants Franz Jürgens besetzen sie wenig später das Polizeipräsidium, lassen sich Vollmachten für die Alliierten ausstellen und machen sich auf den Weg zu den Amerikanern, um mit ihnen über die kampflose Übergabe der Stadt zu verhandeln. Ein Kamikaze-Unternehmen mitten in den letzten Tagen eines grausamen Krieges.

Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers beschäftigt sich erneut mit Düsseldorf in der Zeit des Nationalsozialismus. Aktion:Aktion! zeichnet anhand von Zeitzeugenaussagen die Ereignisse vom 16. und 17. April 1945 nach. Am historischen Schauplatz trifft die Vergangenheit auf die Gegenwart: Die Performance findet auf dem Hof des Polizeipräsidiums unter freiem Himmel statt, das Publikum wird mittels eines Kopfhörersystems mit den Akteur*innen verbunden. Aktion:Aktion! stellt Fragen, die bis heute aktuell sind: Ist jemand ein Held, wenn er sich am Ende einer erfolgreichen Karriere in einem Unrechtsregime gegen ebenjenes stellt – oder bleibt er Täter? Ist die Motivation für den Widerstand höher zu bewerten als die Tat selbst? Und welchen Unterschied kann ein einzelner Mensch im Zusammenhang des großen Ganzen machen, damals und heute? Was ist das Erbe der Stadt Düsseldorf und wie beeinflusst es die Gegenwart?

Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers ist ein Zusammenschluss professioneller Theaterschaffender unter der künstlerischen Leitung des Regisseurs und Schauspielers Christof Seeger-Zurmühlen und der Schauspielerin Julia Dillmann mit Sitz in Düsseldorf. Seit 2012 entwickelt die Gruppe performative, immersive Formate im öffentlichen und halböffentlichen Raum, in denen globalgesellschaftlich relevante Themen an Hand des Mikrokosmos Stadt untersucht werden. Aktuell setzt sich das Kollektiv mit dem zunehmenden Nationalismus in Politik und Gesellschaft auseinander: Im Rahmen des mehrteiligen Kunst- und Forschungsprojekts ›Historification – Gegenwart im Spiegel der Geschichte‹ ist 2019 bereits das Stück Schwarz-helle Nacht entstanden.

Mit Anna Magdalena Beetz, Julia Dillmann, Jonathan Schimmer, Alexander Steindorf
Christof Seeger-Zurmühlen – Regie
Juliane Hendes – Textfassung
Simone Grieshaber – Ausstattung
Bojan Vuletić – Musikalische Leitung und Komposition
Chriss Gross – Komposition und Livemusik

Vom 21.-29.09.2020 finden weitere Vorstellungen im Rahmen des Düsseldorf Festivals statt.

Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem düsseldorf festival, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der Bürgerstiftung Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

Mit freundlicher Unterstützung des Polizeipräsidiums Düsseldorf

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The Grand Horror Show

GET WELL SOON ist das Bandprojekt des deutschen Sängers und Songwriters Konstantin Gropper, den das Musikmagazin NME unlängst als »German Wunderkind« pries. Um sein neues, mittlerweile fünftes Album The Horror vorzustellen, kommt Gropper mit großer Big Band und Streichquartett zu Asphalt. In bester Crooner-Manier wühlt er subtil in den Abgründen der menschlichen Psyche und frönt seiner Vorliebe für Hitchcock-Soundtracks und Frank Sinatra. GET WELL SOON vermählen Pop mit orchestraler Grandezza, düster und strahlend, melancholisch und bombastisch. Die bildgewaltige GRAND HORROR SHOW begeisterte bislang nicht nur auf Konzertbühnen wie der Elbphilharmonie Hamburg oder der Kölner Philharmonie, sondern sorgte auch schon für ausverkaufte Theaterhäuser – von den Münchner Kammerspielen bis zur Berliner Volksbühne.

»Keiner vereint Widerborstigkeit und triefenden Pathos in Deutschland zurzeit so feinsinnig und mit so viel Leidenschaft wie Get Well Soon.« (rbb)

»Get Well Soon live zu erleben ist eine Freude« (Süddeutsche Zeitung)

»Kein anderer Popmusiker des Landes lehnt sich so ambitioniert in die Klassik rein wie Konstantin Gropper.« (DIE ZEIT)

Konstantin Gropper – Gesang, Gitarre
Verena Gropper – Gesang, Keyboard, Vibraphone
Marcus Wüst – Piano
Timo Kumpf – Bass
Paul Kenny – Schlagzeug, Gesang
Maximilian Schenkel – Gitarre, Vibraphon
Jochen Welsch – Euphonium, Tuba
Christian Ehringer – Trompete
Andreas Pompe – Saxophon
Regina Gleim – Querflöte
Sam Vance-Law – Violine
Johanna Wundling – Violine
Tabea Haarmann-Thiemann – Viola
Luisa Babarro Fernandez – Violoncello

youwillgetwellsoon.com

 

Diskussion: #humanbeinghuman

Beängstigend schnell haben populistische Politiker*innen und Parteien in Europa und weltweit innerhalb nur weniger Jahre unsere Demokratien in Gefahr gebracht. Es sind außergewöhnliche Zeiten, in denen auch Künstler*innen ihre eigene Funktion und Wirkung in der Gesellschaft hinterfragen (müssen).

Im Rahmen des Projekts HUMAN BEING HUMAN initiiert asphalt im Festivaljahr 2019 sechs neue Arbeiten über das Menschliche und Unmenschliche im Menschen, und im gesamten Festivalprogramm spiegelt sich die Verantwortung der Künstler*innen für ein demokratisches, friedliches und tolerantes Miteinander.

»Kunst in einer sich polarisierenden Gesellschaft – wofür kämpfen (wir)?« ist ein Abend, bei dem Künstler*innen, Kulturjournalist*innen und Förderer miteinander reden und streiten und die Diskussion auch ins Publikum tragen.

Impulsvortrag von Dorothee Krings – Journalistin (Rheinische Post)

mit

Christine Peters – Expertin Performing Arts (Kunststiftung NRW)

Hofmann&Lindholm – Künstlerkollektiv

Ben J. Riepe – Choreograph

Helge Schmidt – Regisseur

André Erlen – Regisseur

Moderation: Christof Seeger-Zurmühlen, Bojan Vuletic – Künstlerische Leitung asphalt

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Kunst gegen Bares

Kunst gegen Bares ist die bunteste Theatershow Deutschlands, denn hier ist alles möglich: vom Schauspielmonolog zum Kabarettbrüller, vom Rezitieren eigener Gedichte bis zur Eier-Jonglage im Kopfstand. Hildegart Scholten moderiert den Abend stimmgewaltig, grottenehrlich und stets dem Publikum zugewandt. Hier kann buchstäblich alles passieren…

Unentdeckte Talente und professionelle Performer*innen stellen sich beherzt der unmittelbaren Wertschätzung der Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Künstler*innen sitzen zusammen im Publikum und werden von Buurmann für eine festgesetzte Präsentationszeit auf die Bühne geholt. Für die Künstler*innen wird nach den Auftritten ein Sparschwein aufgestellt, und das Publikum wird aufgefordert, die erlebte Kunst durch Geldeinwurf in die jeweiligen Sparschweine zu honorieren. Das Geld in den Sparschweinen geht zu 100 Prozent an die Künstler*innen, und die- oder derjenige mit dem meisten Geld wird zum Kapitalistenschwein des Abends gekürt. Das Publikum entscheidet also, wie hoch und weit die Künstler*innen fliegen, aber eines ist sicher: Sie landen auf dem Zwerchfell …

Anmeldung für Künstler*innen unter gerdbuurmann@hotmail.de oder eine Stunde vor Beginn der Show direkt vor Ort

Hildegart Scholten – Moderation

kunst-gegen-bares.de

Tanz mit dem Schafsmann

Nach dem labyrinthischen Irrgang durch Die unheimliche Bibliothek bei asphalt 2017 checken die Murakami-Spezialisten und Vollblut-Schauspieler Hanna Werth und Philipp Alfons Heitmann nun mit einer szenischen Lesung im Hotel Indigo ein und entführen die Zuschauer*innen durch teppichgedämpfte Gänge, verspiegelte Fahrstühle und geheime Treppenhäuser.

Ein namenloser Held wird von wiederkehrenden Träumen und der Erinnerung an seine plötzlich verschwundene frühere Geliebte heimgesucht. Deshalb steigt er ein letztes Mal im Hotel Delfin ab – dem Ort, an dem er einst mit der geheimnisvollen Frau glücklich war. Er hofft, nicht nur sie, sondern auch sich selbst und einen Rest von Menschlichkeit zu finden. Doch hinter der Fassade des Luxushotels gibt es noch eine andere Welt: einen mysteriös gespenstischen Kosmos in ewiger Dunkelheit und Eiseskälte, wo der Schafsmann im 16. Stock haust und auf etwas oder jemanden zu warten scheint.

Haruki Murakamis Tanz mit dem Schafsmann oszilliert zwischen Thriller und Fantastik, Kriminalstory und surrealer Magie. Auf der Suche nach Liebe wagt sich der Held tief hinab in die Finsternis.

Hanna Werth und Philipp Alfons Heitmann haben an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig studiert, lernten sich aber erst 2014 auf dem asphalt Festival kennen. Werth ist nach ersten Engagements am Studio des Schauspiels Leipzig und an den Wuppertaler Bühnen seit 2014/15 festes Ensemblemitglied des Düsseldorfer Schauspielhauses und Preisträgerin des NRW-Theatertreffens 2013 als Beste Nachwuchsdarstellerin. Heitmann war u. a. am Staatstheater Stuttgart, dem Renaissance-Theater Berlin, dem Hans-Otto-Theater Potsdam und an den Wuppertaler Bühnen engagiert. In den letzten Jahren arbeitete er fest am Rheinischen Landestheater Neuss und war in diversen TV- und Rundfunkproduktionen zu sehen und hören.

Unter dem Namen dla dla (Zulu für ›Spiel‹) entwickeln Werth und Heitmann gemeinsame Bühnenprogramme.

Dauer: 65 Minuten

Von und mit Hanna Werth und Philipp Alfons Heitmann

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Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER

DANSU DANSU DANSU (Dance Dance Dance) / Copyright (c) 1988 by Haruki Murakami / Originally published by Kodansha Ltd / Für die deutsche Übersetzung: © 2002 DuMont Buchverlag, Köln

Match Point / Yong Gālin

Zentraler Aspekt des Werkes von Donja Nasseri ist die Auseinandersetzung mit Tradition und Veränderung – in Bezug auf ein künstlerisches Medium, aber auch in Bezug eine multikulturelle Gesellschaft. Nasseri interessiert sich vor allem für die Materialität und Vielgestalt der Fotografie mittels Kopie, Collage, Leerstelle und experimentellen Herstellungsverfahren. Oftmals überführt sie Fotografien und Videos in multimediale, audiovisuelle Installationen. Hier kommen traditionelle Elemente – Teppiche, afghanischer Lapislazuli-Stein und persönliche Erinnerungen – in neue, spielerische Zusammenhänge. Beim asphalt Festival zeigt Nasseri zwei raumgreifende Installationen: Match Point und Drachen Teppich – Yong Gālin.

Die Arbeit Match Point ist eine begehbare Installation, die Nasseri eigens für das asphalt Festival angefertigt hat. Sie stellt eine experimentelle Soundcollage zur zwischenmenschlichen Fehlkommunikation dar. Auf einem Tennisfeld ersetzen Audiofiguren die Spieler, und statt eines Balls werden Worte über das Netz hin- und hergeworfen.

Die Arbeit Drachen Teppich – Yong Gālin entwickelte Nasseri gemeinsam mit Ji Hyung Song. Sie besteht aus einer sechs Meter langen Metallschiene, auf der ein Teppich befestigt ist, der sich wellenartig vom Boden abhebt. Der Teppich ist mit afghanischen und koreanischen Mustern versehen, die an Knüpfgewebe, Berge, Blumen, Fischschuppen und Drachen erinnern. Donja Nasseri und Ji Hyung Song beziehen sich in dieser Arbeit auf tradierte Ausdrucksformen koreanischer und afghanischer Kultur, übertragen diese aber in ihre eigene künstlerische Praxis.

Donja Nasseri (*1990) studiert aktuell an der Düsseldorfer Kunstakademie in der Klasse von Gregor Schneider. Die junge Künstlerin blickt bereits auf eine beeindruckende Zahl an Gruppenausstellungen im In- und Ausland zurück und erhielt mehrere Stipendien und Preise, u. a. den Deutschen Jugendfotopreis der Photokina 2014 und den Guernsey Photography Price 2016. Bis Juni 2019 ist sie mit neuen Arbeiten in der Ausstellung ›Von mir aus. Junge Fotografie aus Düsseldorf‹ im KIT vertreten.

donjanasseri.de

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In Koproduktion mit dem asphalt Festival und in Kooperation mit dem Künstlerverein MALKASTEN, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER

 

 

Dead or Alive

Wer vermag das Publikum mehr zu begeistern, zu berühren, zu amüsieren: Junge Autor*innen, die ihre eigenen Texte vortragen, oder Schauspieler*innen, die Werke verstorbener Poeten rezitieren? Wer macht das Rennen: dead or alive?

Die jungen Wilden der Bühnenliteratur haben genug davon, im Schatten der alten Meister zu stehen, und fordern zum offenen Schlagabtausch. In diesem gnadenlosen Dichterwettstreit treten Ensemblemitglieder des Düsseldorfer Schauspielhauses gegen Stars der deutschsprachigen Poetry-Slam-Szene an. Die einen tragen Klassiker der Literaturgeschichte vor, die anderen Zeitgenössisches aus eigener Feder. Jede/r hat nicht mehr als sechs Minuten Redezeit. Wer aus der Schlacht der Sprache als Sieger*in hervorgeht, entscheidet das Publikum.

Für die toten Dichter treten Meike Fuhrmeister, Philipp Alfons Heitmann und ›Dead or Alive‹-Vorjahressieger Alexej Lochmann vom Düsseldorfer Schauspielhaus in den Ring. Die Fraktion der Slam-Poet*innen wird vertreten durch Rebecca Heims, August Klar und Max Gebhard. Für die überaus charmante Moderation des Abends sorgen die Slam-Urgesteine Christine Brinkmann und Johannes Floehr. Episches Entertainment!

Mit Meike Fuhrmeister, Max Gebhard, Rebecca Heims, Philipp Alfons Heitmann, August Klar, Alexej Lochmann

Christine Brinkmann & Johannes Floehr – Moderation

poesieschlacht.de

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In Kooperation mit dem Kulturzentrum zakk, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER

Noam Bar (Israel)

Die junge Singer-Songwriterin Noam Bar kommt aus Tel Aviv und lebt seit einigen Jahren in Hannover. Mit ihren gefühlvollen, sehr persönlichen Soul-, R’n’B- und Blues-Songs hat sie sich bereits eine treue, ständig wachsende Fangemeinde erspielt. Bei ihr stimmt einfach alles: Wunderschöne Stimme, Charisma und Ausstrahlung. 2019 geht Noam Bar mit neuer Band auf Europatour durch Italien, Deutschland, Holland, Belgien und England.

Noam Bar – Gesang, Gitarre
Laurenz Cedric – Saxofon
Flo Maurer – Piano
Nic Knoll – Bass
Tobias Reckfort – Schlagzeug

noambarband.com

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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER

Steve Savage & Eric Koslosky (USA)

Steve Savage macht Singer-Songwriter-Folk mit rhythmischen Indie- und Popelementen und einem gewissen Nashville-Groove – von dort stammt der inzwischen in Düsseldorf ansässige Musiker ursprünglich. Seit vielen Jahren ist Savage auf den Bühnen Europas und der USA unterwegs, veröffentlichte bereits mehrere Alben und ist ein gefragter Gitarrist. Bei asphalt tritt er im Duo mit Eric Koslosky auf, der ebenfalls aus Nashville stammt und mit seinem beeindruckenden Gitarrenspiel die perfekte Ergänzung zu Savages perkussivem rhythmischen Stil ist.

Steve Savage – Gesang, Gitarre
Eric Koslosky – Gesang, Gitarre, Bass

savagesongs.com

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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER

d. o. o. r

d.o.o.r ist das Projekt des Kölner Saxophonisten und Komponisten Dirk Raulf und der Sängerin und Pianistin Oona Kastner. Ihre Musik ist geprägt von minimalistischen Patterns und repetitiven Strukturen, einzuordnen zwischen Minimal Music, Drone und Dark Ambient. Neben eigenen Songs hat Raulf Texte von W. H. Auden und Andreas Gryphius vertont, ergänzt werden sie durch ausgewählte Covers von Leonard Cohen, Van Morrison oder Trent Reznor. Im Februar 2019 haben d.o.o.r ihr erstes Album songs from a darkness veröffentlicht.

Oona Kastner (Stimme, Piano, Keyboards) entwickelte nach klassischem Oboe- und Piano-Studium ihren ganz eigenen Gesangsstil zwischen der Dekonstruktion von Songs, Performance, Spoken Word und freien Formen der Improvisation, u. a. bei Solo-Performances, im Duo mit dem Perkussionisten Pavel Fajt und im Großkollektiv THE DORF.

Der gebürtige Lippstädter Dirk Raulf (Saxophon, Bassklarinetten) wurde bekannt mit der Kölner Saxophon Mafia und arbeitete projektbezogen mit Künstler*innen wie Meret Becker, Gerd Köster, Phil Minton oder Fred Frith zusammen. Er schreibt und produziert Hörspiele, Bühnen- und Filmmusiken, betreibt sein eigenes Label ›Prise‹, ist als Kurator und Veranstalter tätig und als Live-Musiker aktiv, u. a. solo und mit seinem Bass-Saxophon-Quartett Deep Schrott.

dirkraulf.de
oona-kastner.de 

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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER

Wir hatten was mit Björn

Eine ungewöhnliche Besetzung: Akustischer Klang von Kontrabass, Posaune und Taschenkoffer vermischt sich mit elektronischen Sounds. Und über allem schwebt der Gesang von Maika Küster, direkt und pur. Mal klingt ›Wir hatten was mit Björn‹ betörend, nackt und rau, dann wieder zart und intim. Die Band aus Bochum macht entspannt-jazzige Musik, die man auf dem Boden liegend hören will und von lauen Sommernächten träumen lässt.

Maika Küster und Maria Trautmann gründeten die Band im Jahr 2015 und veröffentlichten im Dezember 2017 ihr erstes Album Oh What Pretty Thing. Neben ihren Auftritten zu viert spielen die beiden Musikerinnen auch als Duo und komponieren gemeinsam Film- und Theatermusik.

Maika Küster – Gesang
Maria Trautmann – Posaune
Caris Hermes – Kontrabass
Manuel Loos – Kofferschlagzeug

wirhattenwasmitbjörn.de

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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER

Josh Island (Niederlande)

Josh Islands Sound lehnt sich an den von John Mayer, Damien Rice und Jason Mraz an: eine Kombination aus intimer Singer-Songwriter-Musik, Story-driven Pop-Folk, ein wenig Jazz und warmem Soul-Blues. Der gebürtige Niederländer, der in Luxemburg aufgewachsen ist, trat bereits als Vorband für die Mighty Oaks und Charlie Cunningham auf und spielte auf Festivals wie Sonic Visions und Nu of Nooit.

Dass der 21-Jährige heute quer durch Europa reist, verdankt er seiner Ausstrahlung und seinen fesselnden Songs. Josh Islands Debüt ONE erschien im Februar 2018 und kombiniert ausgereifte musikalische Arrangements mit seiner Erzählkunst. Im Frühling 2019 war Josh Island mit einer neuen Single im Gepäck für 15 Shows auf Deutschland-Tournee.

Josh Island – Gesang, Gitarre

joshisland.com

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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER

Leonora

Die erst 18-jährige Singer-Songwriterin Leonora aus Solingen verzaubert jedes Publikum mit ihrer kraftvollen Stimme und unverwechselbaren Stimmfarbe. Ihr Sound bewegt sich irgendwo zwischen Lana Del Rey und Adele, ihre eingängigen, ruhigen Popsongs haben Ohrwurm-Potenzial und sind geprägt von jazzigen Einflüssen.

Leonora Huth – Gesang, E-Piano

facebook.com/leonorasmusic

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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER

Amistat (Australien)

Die aus Deutschland stammenden Zwillinge Josef und Jan Prasil sind vor sechs Jahren nach Australien ausgewandert und haben ihren typischen Akustik-Sound zunächst als Straßenmusiker in Melbourne entwickelt. Ihre Indie-Folk-Musik erinnert an Ben Howard oder Damien Rice, ist geprägt durch ehrliches Storytelling und bildschöne Harmonien. Bislang haben Amistat drei EP’s und ihr Debütalbum Parley veröffentlicht, waren in Europa und Australien auf Tournee und sind auf großen australischen Festivals wie dem Woodford Folk Festival und dem National Folk Festival aufgetreten.

Josef Prasil, Jan Prasil – Gesang, Gitarre, Keyboards

amistatmusic.com

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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER

the bottomline

Cosmic Rhythm aus dem Rheinland: Mit diversen Synthesizern, der bluesig-souligen Stimme der Sängerin und Pianistin FranZis ExZess (Franzis Lating) und den Drums von Elia de Luxe (Johannes Elia Nuß) erschaffen ›the bottomline‹ sphärische Kompositionen an der Grenze von elektronischer und akustischer Musik. Wer die Songästhetik von Bands wie Massive Attack, Portishead oder Moloko mag, wird ›the bottomline‹ lieben.

FranZis ExZess / Franzis Lating – Gesang, E-Piano, Synthesizer
Elia de Luxe / Johannes Elia Nuß – Schlagzeug, Synthesizer

facebook.com/the.bottomline.music

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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER

Terra Nova

In seiner neuen Serie Terra Nova thematisiert der Fotograf Egbert Trogemann die Welt von morgen – zwischen Utopie und Dystopie. Sein Motiv sind die temporären Architekturen, die anlässlich der Rodung des Hambacher Waldes entstanden sind. Im Mittelpunkt von Terra Nova stehen das Dreiecksverhältnis von Mensch – Architektur – Natur und die Machtstrukturen, die sich in der Veränderung der Umwelt durch den Menschen sowohl auf Seiten der Machthabenden als auch auf der der Widerstandleistenden ablesen lassen. Gleichzeitig rufen die poetischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen Assoziationen mit märchenhaften Ur-Momenten hervor. Fern von klassischem Fotojournalismus wirft die Serie tieferliegende Fragen auf – etwa zur besonderen Rolle des Waldes für die deutsche Nationalidentität und wie die Rodung in Zeiten von weitgreifenden politischen, klimatischen und gesellschaftlichen Entwurzelungen und Neukonfigurierungen zu interpretieren ist.

Egbert Trogemann (*1954 in Düsseldorf) versteht sich als Chronist. Sein fotografischer Blick sucht nach Schauplätzen, an denen die Grenzen von Wirklichkeit und Fiktion verschwimmen. Seit 1997 ist er als Fotograf an künstlerischen Produktionen u. a. von Danica Dakić und Sanja Iveković beteiligt. 2007 war er offizieller künstlerischer Fotograf der documenta 12. In aufeinander folgenden Werkgruppen setzt sich Trogemann mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Themen künstlerisch auseinander. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf.

audience.trogemann.com

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In Koproduktion mit dem asphalt Festival, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman

Voguing Ball

Voguing ist queer, laut, expressiv und mehr als nur ein Tanzstil. Von den Magazinen, Laufstegen und Models der glamourösen Modewelt beeinflusst, hat Voguing seinen Ursprung in der homo- und transsexuellen, afro- und lateinamerikanischen Community der 1960er- und 70er-Jahre in Harlem. Von der New Yorker Ballroom-Szene breitete sich Voguing von Deutschland über Frankreich bis nach Japan aus und weltweit entstanden ›Ballroom Communities‹. Marginalisiert von der weißen, heterosexuellen und privilegierten Gesellschaft, schufen sich die Mitglieder sogenannter ›Houses‹ mit dem ›Ballroom‹ ihren eigenen Ort, in dem sie die Stars darstellen und die glanzvolle Welt imitieren konnten – und das so opulent und selbstverständlich wie möglich. Im ›Ballroom‹ trifft man sich auf Voguing Balls zu Wettbewerben, bei denen eine Jury in verschiedenen Kategorien je einen Gewinner wählt. House of Saint Laurent (vormals House of Melody), Teresa Zschernig und friends sowie special guests laden im Rahmen von asphalt zu einem Tanzwettbewerb der Superlative ein – mit anschließender rauschender Party bis tief in die Nacht!

Mit House of Saint Laurent, Teresa Zschernig and friends

Seven Ultra Omni – DJ
Typhoon Prodigy – Chanter
Leo Melody – Host
Yanou Ninja – Judge 1
Zoe 007 – Judge 2
Keiona Revlon – Judge 3

thehouseofmelody.com
teresazschernig.com

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Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER

Voodoo Jürgens

Der österreichische Liedermacher Voodoo Jürgens (bürgerlicher Name: David Öllerer) hat sich 2016 mit Erscheinen seines Debütalbums Ansa Woar in die erste Riege der derzeit so angesagten Austropop-Künstler wie Wanda oder Bilderbuch katapultiert. Das Album erreichte Platz 1 der österreichischen Charts und hat mittlerweile Gold-Status, 2017 wurde Voodoo Jürgens beim österreichischen Musikpreis ›Amadeus‹ in der Kategorie ›Alternative‹ ausgezeichnet. Vokuhila, 80er-Hemd und Goldkette sind Teil der Kunstfigur, dessen Künstlername eine Verballhornung des Namens von Udo Jürgens darstellt. Sein Markenzeichen sind schwarzhumorige Texte im Wiener Dialekt. Er singt, wie er spricht, denkt, träumt und Dinge erlebt. Songs wie Tulln oder Heite grob ma Tote aus sind poetisch und zeitlos, haben Tiefgang, Herz und Witz. Sie erzählen von der Unterschicht, von Stammgästen in Wiener Spelunken – sperrig, morbide und rotzig. In seiner Musik stecken Bob Dylan, Leonard Cohen und Tom Waits ebenso wie die Beat-Poeten der 50er.

Bei asphalt 2019 steht Voodoo Jürgens gleich zweimal auf der Bühne: In Stefanie Sargnagels Theaterstück JA, EH! sorgt er für die authentische musikalische Gestaltung, beim heutigen Konzert ist der Wiener Musiker und Geschichtenerzähler mit Quetschn, Geige, Orgel und Kontrabass zu erleben.


Besucher*innen der Vorstellung GHOST WRITER am 12.07. erhalten bei Platzverfügbarkeit freien Eintritt zu diesem Konzert. Bitte melden Sie sich an der Abendkasse.

Mit
David Öllerer a.k.a. Voodoo Jürgens – Gesang, Gitarre
Alicia Danner – Akkordeon 1
Christoph Maurer – Akkordeon 2
David Schweighart – Schlagzeug
Berndl Lichtscheidl – Piano
Martin Dvoran – Bass

voodoojuergens.com

YouTube

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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER

Naughty Boys and Girls

Hofmann&Lindholm laden zu einer Gegenüberstellung in eine Schreckenskammer der Pathosformeln ein – und fragen nach Schuld und Vergebung.

Ausgangsmaterial der Videoinstallation NAUGHTY BOYS AND GIRLS, die im Rahmen des asphalt Festivals erstmals präsentiert wird, sind 13 Porträts von Personae non gratae aus Geschichte und Gegenwart: von Straftäter*innen, Attentäter*innen, Diktatoren und Verurteilten wie Josef Mengele, Mohammed Atta oder Anders Breivik. Diese haben Hofmann&Lindholm filmisch animiert und präsentieren sie als einen Chor grotesker Mimen: Sie verziehen die Gesichter, als würden sie nach Mitleid heischen oder Aufmerksamkeit suchen. Und erklären handpuppengleich, dass es ihnen leid tut.

Der Schrecken, der von NAUGHTY BOYS AND GIRLS ausgeht, liegt im Kontrast begründet, der sich zwischen der Verharmlosung der Personen und dem Wissen um das Ungeheuerliche ihrer Taten auftut.

Hannah Hofmann (*1971) und Sven Lindholm (*1968) entwickeln als Regie- und Autorenteam gemeinsam Projekte an den Schnittstellen von szenischer, bildender und akustischer Kunst. So sind bislang zahlreiche Interventionen, Inszenierungen, Texte, Hörstücke, Filme oder Medien- und Rauminstallationen entstanden. 2014 waren Hofmann&Lindholm schon einmal mit Serie Deutschland zu Gast bei asphalt. Ihre Arbeiten wurden u. a. mit dem Theaterpreis der Stadt Köln ausgezeichnet und waren für den Grimme-Online-Award und den Prix Europa nominiert. Das Goethe-Institut zählt Hofmann&Lindholm zu einem der 25 prägendsten Performance- und Regiekollektive in Deutschland.

Konzept, Realisation – Hannah Hofmann, Sven Lindholm
Technische Beratung, Support – Oli Monn (Animation), Bojan Vuletic (Ton), Marco Schretter (Präsentation)
Mit besonderem Dank an Iain Thomas Baird, Wobamedia

hofmannundlindholm.de

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Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman. Hofmann&Lindholm werden im Rahmen der Spitzenförderung Theater durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW gefördert.

Scena / The Stage

In Scena / The Stage wird der Zuschauer mit einem Close-Up einer weiblichen Figur im Scheinwerferlicht konfrontiert, die sich beim Laufen verausgabt, ohne jedoch vom Platz zu kommen. Durch schnelle Bildschnitte, sich verändernde Rhythmen des Laufens und Atmens und zwischen Momenten der totalen Erschöpfung und dem Rausch des Weitermachens entstehen Strukturen vergleichbar den Akten eines narrativen Kunstwerkes. Die Szene wurde auf der Drehbühne des Bosnischen Nationaltheaters in der Stadt Zenica gedreht. Was einst das Vorzeigemodell der jugoslawischen sozialistischen Moderne war, befindet sich nun in einem Zustand des Verfalls. Die Videoarbeit wurde in Zusammenarbeit mit der Schauspielerin und Tänzerin Amila Terzimehić realisiert. Die ehemalige Turnerin nutzt auf radikale Weise ihre physischen und darstellerischen Mittel, um mit der Arbeit des (gedrillten) weiblichen Körpers die Bedeutung von Individuum und Rolle zu erkunden. Indem sie die Anstrengungen, aber auch das Durchhaltevermögen angesichts einer scheinbar sinnlosen, sich immer wiederholenden Situation dokumentiert, verweist die Arbeit auf das emanzipatorische Potenzial, das in der Erfindung neuer Rollen steckt. Scena / The Stage ist Teil der Zenica Trilogy, die bei der Biennale di Venezia 2019 komplett gezeigt wird.

Danica Dakić (*1962 in Sarajevo) ist Künstlerin und Professorin für Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien an der Bauhaus-Universität Weimar. In ihren Fotografien, Videos und Installationen untersucht Dakić Begriffe wie kulturelles Gedächtnis und Identität, Sprache sowie (Kunst-)Geschichte in ihrer ständigen Veränderung. Ihre Arbeiten waren u. a. zu sehen auf der 31. São Paulo Biennale (2014), der documenta 12 (2007) sowie auf der Istanbul Biennale (2003 und 2009). Dakić gestaltet den Pavillon von Bosnien-Herzegowina auf der 58. Biennale Venedig (2019). Sie lebt in Düsseldorf, Weimar und Sarajevo.

Danica Dakić (2019) / Ein-Kanal Videoprojektion (HD), Farbe, Ton, 18min 51sec., Loop

Mit Amila Terzimehić

Egbert Trogemann – Kamera
Nirvan Imamović – Sound Recording
Amra Bakšić Čamo – Schnitt
Bojan Vuletić – Sound Design

danicadakic.com

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In Koproduktion mit La Biennale di Venezia 2019, dem asphalt Festival, gefördert vom Kulturamt Düsseldorf

harem

»Hallo Du! Wie geht’s? Wie heißt Du?«

katze und krieg machen fremde Männer an – für ihren Harem. Einen Harem, der sie umspielt und umsorgt, mitten auf der Straße. Denn warum sollten nur Männer einen Harem haben?

Wie tritt man als Frau in der Öffentlichkeit direkt und unvermittelt mit Männern in Kontakt? Und wie hält man sich diese Männer gleichzeitig warm? katze und krieg spielen in ihrer Performance harem mit männlichen Flirt- und Führungstrategien, um eine temporäre Gemeinschaft zu gründen. Vermeintliche Geschlechterrollen werden dabei befragt. Das Publikum ist eingeladen, die Künstlerinnen bei ihrer Intervention im Stadtraum zu begleiten.

katze und krieg sind die beiden Performancekünstlerinnen katharinajej und Julia Dick. Sie haben an der Hochschule für Bildende Kunst in Braunschweig studiert und leben und arbeiten in Köln. katze und krieg intervenieren mit Performances im deutschsprachigen und internationalen Raum im Rahmen von Ausstellungen und Festivals. Sie wurden schon mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kölner Theaterpreis der Sparkassenstiftung, dem ersten Preis des Berliner Kurzfilmfestivals Nostalgia und dem Publikumspreis des Arena-Festivals, Erlangen.

von und mit katze und krieg

katzeundkrieg.de

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Weitere Vorstellungen von ‘harem’ in der Temporary Gallery in Köln am 25., 26. und 27.07. jeweils um 18:00 Uhr. Karten bitte direkt über die Galerie erwerben. 

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Eine Koproduktion von katze und krieg und dem asphalt Festival, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER, dem NRW KULTURSekretariat und vom Kulturamt der Stadt Köln

Post von drüben!

Rund 30 Jahre nach der Wiedervereinigung haben Vorurteile zwischen Menschen in Ost- und Westdeutschland wieder Konjunktur. Die Bilder des arroganten und egoistischen ›Besser-Wessis‹ oder des anspruchsvollen und nie zufrieden zu stellenden ›Jammer-Ossis‹ sind nach wie vor lebendig. Nach den Erfolgen rechtspopulistischer Bewegungen besonders in Teilen der neuen Bundesländer scheinen sich die Bilder einer geteilten Identität auch politisch zu manifestieren. Dabei zeigen Studien, dass Vorurteile da verschwinden, wo Menschen in Kontakt kommen. Dies greift Post von drüben! auf und verbindet Zuschauer aus Ost und West – auf dem Postweg.

Was würde ich in ein Paket packen, damit mich die anderen verstehen?

Das Künstlerteam von Futur3 hat mit Menschen in Weimar und Düsseldorf gesprochen und in beiden Städten persönliche Geschichten, Erinnerungsgegenstände und Gedankensplitter gesammelt, die etwas über die eigene Identität erzählen. Hinzu kommen Vorstellungen, Vorurteile und Fragen, die sich auf die Menschen aus dem anderen Teil Deutschlands beziehen. Das gesammelte Material arrangiert Futur3 in zwei Postpakete – eins reist von Weimar nach Düsseldorf, das andere von Düsseldorf nach Weimar. Die Pakete bilden jeweils den Mittelpunkt für Performances auf dem asphalt Festival Düsseldorf und dem Kunstfest Weimar. Bei den Aufführungen ist wieder die Beteiligung des Publikums gefragt, es wird selbst zum Akteur. Verändern sich die Bilder, die wir von den anderen und von uns selbst haben?

Futur3 wurde 2003 von den Theatermachern André Erlen, Stefan H. Kraft und Klaus Maria Zehe als Plattform für ihre Theaterarbeit in Köln gegründet. Das Kollektiv sucht für seine Produktionen Aufführungsorte außerhalb fester Theaterhäuser, macht die Stadt selbst zur Bühne und inszeniert oftmals mit aufwändiger Logistik auf einen bestimmten Raum hin. Das Publikum ist stets aktiv gefordert. Futur3 wurde mit dem Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater 2018 ausgezeichnet und gewann 2010 und 2016 den Kölner Theaterpreis.

futur-drei.de

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Eine Produktion von Futur3 im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman, koproduziert durch das Kunstfest Weimar, mit freundlicher Unterstützung der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde Düsseldorf

Nassim

Keine Proben. Keine Vorbereitung. Nur ein versiegelter Umschlag. Bei jeder Vorstellung kommt ein anderer Schauspieler auf die Bühne und ist völlig ahnungslos. Mit Beginn der Vorstellung wird er den Umschlag öffnen und das Skript zum ersten Mal lesen.

Nassim ist ein kühnes und höchst amüsantes theatralisches Experiment und das neueste Werk des iranischen Autors Nassim Soleimanpour. Berühmt wurde der mittlerweile in Berlin lebende Dramatiker durch sein weltweit gefeiertes, derselben Grundidee folgende Stück White Rabbit Red Rabbit, das mehrfach ausgezeichnet, in 15 verschiedene Sprachen übersetzt und mehr als 1000 Mal aufgeführt wurde, u. a. mit Weltstars wie Stephen Fry, Ken Loach oder Whoopi Goldberg.

Nassim wurde mit dem renommierten Theaterpreis ›Fringe First Award‹ ausgezeichnet und ist bei asphalt erstmalig in NRW zu sehen. Soleimanpour nimmt selbst an dem Geschehen vor und hinter den Kulissen teil. Die Schauspielerin Hanna Werth wagt den Sprung ins Ungewisse und übernimmt den Gegenpart. Überraschend, entwaffnend und sehr bewegend stellt das geschickt konstruierte Theaterspiel in Echtzeit eine überaus spannende Verbindung zwischen zwei Fremden her. Und das Publikum darf miterleben, was normalerweise hinter verschlossenen Türen bei wochenlangen Proben vor sich geht: dass Figuren eines Stücks Gestalt annehmen und aus einem gedruckten Text ein lebendiges Spiel mit Worten und Gesten auf der Bühne wird.

Hanna Werth gehört nach Engagements am Studio des Schauspiels Leipzig und an den Wuppertaler Bühnen seit 2014/15 fest zum Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses. In der Spielzeit 2018/19 war sie u. a. in der Shakespeare-Komödie The Queen’s Men und Wonkel Anja — Die Show! zu sehen. 2013 wurde sie mit dem Preis als Beste Nachwuchsdarstellerin beim NRW-Theatertreffen ausgezeichnet.

»Eine auffallend sanfte, menschliche und emotionale Betrachtung der Erfahrung eines Künstlers, der in der Diaspora lebt und arbeitet.« (The Herald)

»Eine aufregende theatralische Provokation, die jede Trennung zwischen Bühne und Publikum niederreißt.« (The Stage)

»Nassim war das einfachste und doch herzlichste Stück, an dem ich jemals teilgenommen habe.« (Mediya Rangi, PerformingArts Hub Australien)

Mit Hanna Werth und Nassim Soleimanpour

Nassim Soleimanpour – Text
Omar Elerian – Regie
Rhys Jarman – Bühne
James Swadlo – Sounddesign
Rajiv Pattani – Licht

auroranova.org/nassim

Antlitze von Macht und Ohnmacht

Das neue Werk des Düsseldorfer Komponisten Bojan Vuletić überträgt verschiedene Konflikte von Menschlichkeit, Macht, Ohnmacht, Widerstand und Flucht in eine musikalische Form. Antlitze von Macht und Ohnmacht wirft einen alternativen, künstlerischen Blick auf die Menschenwürde und das Verhalten von Menschen in Machtkonstellationen. Das Werk ist eine Auseinandersetzung mit der zentralen und zugleich paradoxen Fähigkeit, dass ein Mensch sich unmenschlich verhalten oder sich mit seiner Menschlichkeit gegen Unmenschliches stemmen kann. Die Form wechselt zwischen notierter und improvisierter Musik: In Situationen, in denen der menschliche Verstand nicht mehr mit Ratio und kontrollierter Intelligenz reagieren kann, übernimmt auf musikalischer Ebene die Improvisation. Uraufgeführt wird die Komposition durch zwei der wichtigsten Protagonisten der europäischen Jazzszene: den Kölner Trompeter Markus Stockhausen und den französischen Pianisten Bojan Z (Zulfikarpasić).

Markus Stockhausen ist im Jazz genauso zuhause wie in der zeitgenössischen und der klassischen Musik und zählt zu den vielseitigsten Musikern unserer Zeit. Der Sohn des Komponisten Karlheinz Stockhausen, der zahlreiche Werke für ihn schrieb, blickt bislang auf über 80 CD-Veröffentlichungen zurück. 2005 gewann er den WDR-Jazzpreis als bester Improvisator. Er wurde u. a. mit der ›Silbernen Stimmgabel‹ des Landesmusikrates NRW und dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet und ist Echo-Jazz-Preisträger.

Der 1968 in Belgrad geborene und seit 30 Jahren in Paris lebende Ausnahmepianist Bojan Zulfikarpašić, der sich selbst auch einfach nur Bojan Z nennt, spielte u. a. im Duo mit Posaunist Nils Wogram und im Azur Quartet mit Henri Texier und Michel Portal. Bojan Z wurde mit dem österreichischen Hans-Koller-Preis als bester europäischer Jazzmusiker ausgezeichnet und 2012 bei den ›Victoires du Jazz‹ zum Jazzmusiker des Jahres gekürt. Seit 2013 ist er Kulturbotschafter der UNESCO.

Bojan Vuletic komponiert genreübergreifend für kammermusikalische Ensembles, Chöre, Orchester und (Big)bands, schrieb Kompositionen für zeitgenössischen Tanz und Theater für über 40 Produktionen und kreierte eine Vielzahl von Klanginstallationen und Audio-Realisationen von Performances und Ausstellungen.

Besucher*innen dieses Konzertes erhalten bei Platzverfügbarkeit freien Eintritt zur Vorstellung MEDO/ANGST am 13.07.,
Besucher*innen der Vorstellung GHOST WRITER am 13.07. erhalten bei Platzverfügbarkeit freien Eintritt zu diesem Konzert.
Bitte melden Sie sich an der Abendkasse.

Markus Stockhausen – Trompete
Bojan Zulfikarpašić – Piano
Bojan Vuletić – Komposition

markusstockhausen.de

bojanz.com

bojanvuletic.com

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Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman, mit freundlicher Unterstützung von Steinway & Sons Düsseldorf

 

Ja, eh! Beisl, Bier und Bachmannpreis

Pünktlichkeit, Sport, gesunde Ernährung, Einfamilienhaus, zwei Kinder und ein Golden Retriever? Oder doch lieber durchzechte Nächte kettenrauchend in einem schäbigen ›Beisl‹ (dt. Eckkneipe, Spelunke) verbringen? Willkommen in der Welt von Stefanie Sargnagel! Der Zwiespalt, den die »begnadete Krawallautorin« (DIE WELT) in ihren Texten behandelt, steht stellvertretend für eine ganze Generation, die nicht weiß, wohin es im Leben gehen soll. Der innere Wunsch nach geordneten Verhältnissen wird permanent durch die Versuchung des Lasterhaften boykottiert. Diese Diskrepanz ist Thema der herrlichen Bühnenshow JA, EH!, die kunstvoll Melancholie und Witz, Poesie und derbe Direktheit, Lethargie und Rock’n’Roll miteinander verwebt. Musikalisch begleitet wird das Schauspielensemble auf der Bühne durch einen Shooting Star der neuen Austropop-Szene: Voodoo Jürgens mit seiner Band.

Aus dem Facebook-Phänomen Stefanie Sargnagel entwickelte sich in wenigen Jahren ein neuer Literaturstar. 2016 gewann Sargnagel beim renommierten Bachmannpreis den Publikumspreis – mit dem Text, auf dem JA, EH! basiert. Die pointierten Kommentare und Beobachtungen der Wienerin werden im deutschsprachigen Feuilleton publiziert, sie veröffentlichte bislang fünf Bücher und geht regelmäßig auf Lesereisen durch Österreich, die Schweiz und Deutschland. JA, EH! war 2017 für den Wiener Theaterpreis ›Nestroy‹ nominiert.

»Mehr Wien geht nicht.« (Der Spiegel)

»Komisch und relevant. Ein wichtiges Stück – für alle.« (3sat Kulturzeit)

»Unbedingt sehenswert.« (Die Presse)

»Ein großes Vergnügen, eine echte Hetz« (Kurier)

Mit Miriam Fussenegger, Lena Kalisch und Saskia Klar

Stefanie Sargnagel – Text
Christina Tscharyiski, Fabian Pfleger – Stückfassung
Christina Tscharyiski – Regie
Voodoo Jürgens und Band – Musik
Sarah Sassen – Bühne
Catia Palminha – Kostüm

facebook.com/stefanie.sargnagel

Medo/Angst

Angst – ›Medo‹ auf Portugiesisch – ist ein vorherrschendes Gefühl im heutigen Brasilien. Sie betrifft die Bewohner der Favelas, Kunstschaffende, Klima- und LGTBQ-Aktivisten gleichermaßen – sie alle sind in ihrem Alltag von Restriktionen betroffen, die wiederum durch die herrschende Atmosphäre der Angst vor dem Fremden und Anderen geboren und befeuert werden. Entsteht diese Angst aus Lebensrealitäten, die unseren eigenen fern oder doch fast schon erschreckend nah sind? Was verbindet, was trennt uns im subjektiven Erleben unserer Wirklichkeiten?

MEDO/ANGST, die neue Arbeit von Ben J. Riepe, ist eine Ergründung möglicher Wege, um diesen sozialen und politischen Aufladungen zu begegnen: im Sinne einer Selbst- und Fremdbefragung, einer Gegenüberstellung und – wenn man so will – einer Suche nach der verlorenen Freiheit in der Kunst. Für MEDO/ANGST arbeitet Choreograph Ben J. Riepe auf und hinter der Bühne mit einem Team aus Kompaniemitgliedern und hinzugewonnenen brasilianischen Protagonist*innen. Aus einem hoch physischen Bewegungsvokabular, treibenden Sounds, Livegesang und portugiesischen wie englischen Sprachelementen entstehen sinnliche und teils beklemmende Bilder – ein Ringen um Gemeinschaft und Individualität und ein Erfahren des eigenen und anderen Seins, dem die Frage zugrunde liegt, wie ein Zusammenleben von Individuen jenseits der Angst gelingen kann.

Ben J. Riepe (* 1979) studierte Tanz und Choreographie an der Essener Folkwang Universität der Künste. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Bühnentänzer u. a. beim Tanztheater Wuppertal Pina Bausch sowie bei VA Wölf/NEUER TANZ. 2004 gründete er mit der Ben J. Riepe Kompanie sein eigenes Ensemble, seit 2006 ist er als freischaffender Choreograph tätig. Er gewann für seine installativen, elegant zwischen darstellender und bildender Kunst balancierenden Arbeiten bereits zahlreiche Preise, zuletzt die Tabori-Auszeichnung 2019, die bundesweit höchste Auszeichnung für die Freien Darstellenden Künste. Ben J. Riepe lebt in Düsseldorf und arbeitet international.

Besucher*innen des Konzertes von Markus Stockhausen und Bojan Z erhalten bei Platzverfügbarkeit freien Eintritt zu der Vorstellung am 13.07.2019.
Bitte melden Sie sich an der Abendkasse.

Sebastião Abreu, Sauane Costa, Aaron S. Davis, Thor Galileo, Wendel Lima, Tyshea Suggs – Performance

Ben J. Riepe – Choreographie
Gwen Wieczorek – Künstlerische Assistenz
Ben J. Riepe, Gwen Wieczorek – Bühne
Tina Melo, Thiago Romero, Lucas Montty (Afrobapho) – Kostüm
Ben J. Riepe, Luiz Guimarães – Licht

benjriepe.com

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Eine Produktion von Ben J. Riepe, Baobá Produções Artísticas, Centro Cultural Plataforma und dem Goethe Institut, in Koproduktion mit dem asphalt Festival Düsseldorf im Rahmen des Projektes HUMAN BEING HUMAN, in Zusammenarbeit mit dem Sommerblut Festival Köln und dem Weltkunstzimmer Düsseldorf, gefördert durch die Kunststiftung NRW, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, den Fonds Darstellende Künste, das Goethe Institut, das Kulturamt Düsseldorf und aus Mitteln des Auswärtigen Amtes

 

£¥€$ (Lies)

Das belgische Künstlerkollektiv Ontroerend Goed eröffnet bei asphalt ein nobles Casino, in dem es das Publikum die Weltwirtschaft nachspielen lässt: Jeder Spieltisch steht für einen fiktiven Staat, dessen ökonomisches Kapital immer wieder neu erwürfelt wird, jeder Gast ist eine Bank. Es beginnt ein verführerisches Spiel mit und um Geld: Wer handelt fair, verantwortungsvoll und nachhaltig – und wer zockt? Wer setzt wie viel? Wessen Bank startet mit welchem Kapital? Wie lässt sich aus Nichts Gewinn machen? Keine Sorge: Wenn die Würfel einmal nicht so fallen, wie sie sollten, haben die Croupiers und Croupières frisches Geld: Noch mal, noch mehr, mehr Kredite, mehr Schuldscheine, immer weiter und weiter, bis zum Crash. Welchen Tisch wird es treffen?

»Der beste Weg, eine Bank auszurauben, ist, eine zu besitzen«, sagte einst der kalifornische Finanzpolitiker William Crawford. Im Titel dieser so spannenden wie unterhaltsamen Spielshow stecken Provokation und Mahnung zugleich: £¥€$ lässt sich nicht nur als Reihung von Währungen lesen – Pfund, Yen, Euro, Dollar –, sondern auch als „Lies“ (Lügen) oder „Eyes“ (Augen). Entscheiden Sie selbst und bringen Sie ausreichend Bargeld mit. Denn dies ist das erste Theaterstück, bei dem man sein Eintrittsgeld wieder reinholen kann. Oder auch nicht. Faites vos jeux!

Das 1994 in Gent gegründete flämische Künstlerkollektiv Ontroerend Goed schreibt und produziert unvorhersehbare und oft interaktive Shows an der Schnittstelle zwischen Theater und Performance. Die Compagnie tritt international auf und hat bereits zahlreiche europäische Theaterpreise gewonnen. Mit £¥€$ ist Ontroerend Goed dieses Jahr erstmalig zum Festival d’Avignon eingeladen, das als eines der bedeutendsten Festivals für zeitgenössische darstellende Kunst weltweit gilt.

»£¥€$ (Lügen) ist nicht nur eine clevere historische und psychologische Analyse der Hochfinanz-Welt, sondern auch ein intelligentes, schnelles und unglaublich aufregendes Theater.« (DeMorgen)

»Was Ontroerend Goed mit £¥€$ gemacht hat, ist viel mächtiger, als nur ein Stück über Gier und Korruption zu präsentieren. Wir können den verursachten Schaden spüren und niemanden außer uns selbst verantwortlich machen. Es ist eine Lektion für uns alle.« (whatsonstage.com)

»Eine Show, die neu erfindet, was Theater sein kann« (The Scotsman)

Mit Croupières und Croupiers von Ontroerend Goed

Alexander Devrient – Regie
Joeri Smet – Text
Astrid Peeters – Kostüm
Johannes Genard – Musik

ontroerendgoed.be

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Ein Produktion von Ontroerend Goed in Koproduktion mit dem Theatre Royal Plymouth (UK), Arts Centre Vooruit (BE) und Richard Jordan Productions (UK), gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER

Bruder

Die Geschwisterbeziehung zum Bruder ist die längste Beziehung im Leben. Man kann sie sich nicht aussuchen, sie ist einfach da. Dadurch kann sie so viel gleichzeitig sein: Explosiv und liebevoll, komplizenhaft, distanziert und zugleich körperlich nah. In dieser Produktion trifft der Kölner Choreograf Tim Behren auf seinen Bruder, den Hamburger Schauspieler Paul Behren. Beide haben den Weg auf die Bühne eingeschlagen, und nun begegnen sich diese zwei ungleichen Performer mit ihren Körpern, ihren Stimmen und ihren sich irgendwie ähnelnden und gleichzeitig sehr unterschiedlichen Entscheidungswegen und Persönlichkeiten. Ihrer gemeinsamen Lust an der Verausgabung folgend, sezieren sie an der Schnittstelle zwischen Körpertheater und Tanz ihr Bühnendasein, navigieren sich vorbei an Genregrenzen in geschwisterliche Zwischenräume, in der das körperliche Miteinander genauso seinen Ausdruck findet wie das Ungesagte zwischen den Zeilen.

Tim Behren wurde als Akrobat an der Zirkushochschule École Supérieure des Arts du Cirque in Brüssel ausgebildet und begab sich anschließend als Quereinsteiger in die Tanzszene. 2008 gründet er zusammen mit seinem Kollegen Florian Patschovsky das Label Overhead Project und ist heute dessen Künstlerischer Leiter. Die choreografischen Arbeiten von Overhead Project wurden vielfach ausgezeichnet, bei asphalt 2017 war bereits die Wrestling-Performance Carnival of the Body zu Gast.

Paul Behren studierte Schauspiel an der Folkwang Universität in Essen und war Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum, am Münchener Volkstheater und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. 2018 wurde er mit dem Boy-Gobert-Preis für Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet. Heute arbeitet er als freischaffender Schauspieler u. a. für die Salzburger Festspiele sowie weiterhin als Gast in Stadttheaterproduktionen.

Tim und Paul Behren – Inszenierung, Performance
Simon Bauer – Soundkomposition
Charlotte Ducousso – Lichtdesign
Monika Odenthal – Kostüm
Jari Ortwig – Produktionsleitung

overhead-project.de

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Eine Produktion von Overhead Project in Koproduktion mit dem asphalt Festival, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman, der Stadt Köln, RheinEnergieStiftung Kultur

Boys don’t dance

Digitale Vernetzung, Social Media und die Darstellung des eigenen Selbst sind Themen, die so präsent sind, dass sie sogar schon bei Kindern eine Rolle spielen. Wie sehr wird Körpersprache von außen beeinflusst? Gibt es Bewegungen, die typisch für Jungs oder typisch für Mädchen sind? Und was passiert, wenn man diese Kategorien vermischt? Takao Baba und sein Ensemble gehen diesen Fragen in Boys don’t dance auf den Grund. Ausgangspunkt sind Bewegungen wie der ›Dab‹ oder Tanzmoves aus dem Online-Spiel ›Fortnite‹, die mittlerweile auf jedem Schulhof zu beobachten sind. Die Tänzer*innen wollen gemeinsam mit Bewegungswütigen ab 6 Jahren jene Tanzstile erforschen, die sich viral verbreitet haben und schon fest im Bewegungsrepertoire von Kindern verankert sind. Was bedeutet es, Bewegungen aus ihrem Kontext zu lösen und bewusst einzusetzen? Durch Nachahmung und Weiterentwicklung, Rhythmus und den Einsatz von Musik entsteht eine eigene, gemeinsam entdeckte Körpersprache.

Der Choreograph und Tänzer Takao Baba ist künstlerisch in der Hip-Hop-Kultur aufgewachsen und mittlerweile einer der führenden Hip-Hop-Choreographen in Deutschland. Er verbindet die Tanzformen des Hip Hop mit den Ausdrucksformen des zeitgenössischen Tanzes. Seine Bühnenstücke sind von einer hohen körperlichen Intensität und visueller Vielfältigkeit geprägt. 2003 gründete er zur Förderung urbaner Tanzformen die Plattform Dance Unity, die zusammen mit dem tanzhaus nrw die wichtigsten urbanen Tanzveranstaltungen wie ›Funkin’ Stylez‹ und ›Juste Debout‹ in Deutschland organisiert.

Takao Baba – Konzept
Takao Baba, Felix Küpper, Solomon Quainoo – Choreographie, Tanz
Jenny Thiele – Musik, Tanz
Charlotte Grewer – Kostüm
Horst Mühlberger ­– Licht
Mijke Harmsen – Outside Eye
Susanne Berthold – Produktionsleitung

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In Koproduktion mit dem asphalt Festival, gefördert vom Kulturamt Düsseldorf, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, dem Fonds Darstellende Künste


Ghost Writer and the Broken Hand Break

Die belgische Performancekünstlerin Miet Warlop entwirft in Ghost Writer and the Broken Hand Break eine moderne, westliche Version des berühmten Drehtanzes sufistischer Derwische. Im Sufismus dreht sich wortwörtlich alles um Gott: Während des Gebets kreisen die Derwische um ihre eigene Körperachse, um einen Zustand religiöser Ekstase zu erreichen. In Miet Warlops Choreografie wirbeln drei Performer*innen eine Dreiviertelstunde lang im Kreis, spielen hypnotische Rockmusik, singen. Daraus wird ein Wahrnehmungsexperiment: Die Mischung aus Sufitanz, Rezitation und Konzert bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Kontrolle und Kontrollverlust. Die titelgebende Handbremse, die nicht mehr funktioniert, kann ein klassisches Motiv für Alpträume sein: nicht anhalten zu können, auf eine Katastrophe zuzusteuern. Doch sie kann auch ein Synonym dafür sein, sich frei zu fühlen und ohne Hemmungen voranzukommen …

Miet Warlop ist Hausregisseurin am NTGent, das seit der Saison 2018/19 von Milo Rau geleitet wird. Die Uraufführung von Ghost Writer im September 2018 war eine der Eröffnungspremieren seiner Intendanz. Im Anschluss an das asphalt Festival wird das Stück auch bei der Biennale in Venedig zu sehen sein.

Besucher*innen von GHOST WRITER am 12.07. erhalten bei Platzverfügbarkeit freien Eintritt zum Konzert von Voodoo Jürgens.
Besucher*innen von GHOST WRITER am 13.07. erhalten bei Platzverfügbarkeit freien Eintritt zum Konzert von Markus Stockhausen und Bojan Z.
Bitte melden Sie sich jeweils an der Abendkasse.

Miet Warlop – Konzept, Regie
Pieter De Meester, Wietse Tanghe, Joppe Tanghe, Miet Warlop – Performance, Musik
Raimundas Malasauskas, Miet Warlop, Pieter De Meester – Text
Karolien Nuyttens – Kostüm
Henri Emmanuel Doublier – Licht
Niels Antonissen, Mathias Batsleer, Seppe Cosyns – Technik, Produktion
Bart Van Hoydonck – Ton

mietwarlop.com

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Eine Produktion von Miet Warlop/Irene Wool vzw & NTGent, in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer und Arts Centre Vooruit Gent

Cum-Ex Papers

Wie ist es Banken, Börsenmaklern und Anwälten gelungen, den Staat um mehr als 31 Milliarden Euro zu erleichtern? Und warum geboten Politik und Behörden dem Treiben jahrelang keinen Einhalt? Ein Zusammenschluss investigativer Journalisten veröffentlichte im Herbst 2018 die sogenannten CumEx-Files und deckte damit den größten Steuerraub in der Geschichte der Bundesrepublik auf. Das Recherchezentrum CORRECTIV teilte seine Enthüllungen mit dem Regisseur Helge Schmidt, der daraus einen hochspannenden Theaterabend zwischen Fiktion und Dokumentation entwickelte, der mit Filmsequenzen, Originalakten, aber auch mal mit Klamauk arbeitet.

»Weil Cum-Ex so kompliziert scheint, will man es wegpacken und sich bloß nicht damit beschäftigen«, sagt Helge Schmidt. »Dabei betrifft es jeden von uns. Wegen Cum-Ex gibt es weniger Kindergartenplätze. Wegen Cum-Ex fährt in manchen Dörfern der Bus seltener. Wegen Cum-Ex ist der Zahnersatz meiner Tochter teurer. Die Banker nehmen dem Staat Geld weg, das ihm an anderer Stelle fehlt.«

»»» Im Interview erzählt Regisseur Helge Schmidt, warum Cum-Ex uns alle angeht und wie er das komplexe Thema inszeniert hat.

»»» ARTE-Beitrag über Cum-Ex Papers

»Cum-Ex Papers macht nicht nur großen Spaß, sondern hinterlässt auch ein Gefühl: Wut« (DIE ZEIT)

»Selten war Theater so nah am Puls der Zeit« (NDR)

»Die Kunst macht das, was die Politik seit Jahren versäumt« (Deutschlandfunk)

»Seriös, skandalös, performativ, zynisch, unterhaltsam und entlarvend« (nachtkritik.de)

Mit Ruth Marie Kröger, Jonas Anders, Günter Schaupp

Franziska Bulban, Alexandra Rojkov – Recherche, Text
Helge Schmidt – Regie
Jonas Woltemate – Choreographie
LANIKA (Lani Tran-Duc / Anika Marquardt) – Ausstattung
Johanna Seitz – Video
Frieder Hepting – Musik
Sönke C. Herm – Licht
Zwei Eulen – Produktionsleitung

lichthof-theater.de

facebook.com/cumex.papers

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Eine Kollaboration von CORRECTIV, ARD-Panorama, LICHTHOF Theater, Helge Schmidt und Team

 

Hymne an die Liebe

Die polnische Regisseurin Marta Górnicka setzt sich in HYMNE AN DIE LIEBE (HYMN DO MIŁOŚCI / HYMN TO LOVE) mit den erstarkenden nationalistischen Tendenzen in Europa auseinander. Für einen 25-köpfigen Chor hat sie ein monströses ›Völkisches Liederbuch‹ komponiert. Der Chor singt, schreit, skandiert und flüstert, er konfrontiert Hate-Speech-Kommentare aus dem Internet, Politikerzitate sowie Aussagen von Fundamentalisten oder Terroristen mit Pop-Songs und patriotischen Liedern. Górnicka und der Chor demonstrieren und analysieren die Verrohung von Sprache in unserer Zeit und was das mit der Gesellschaft macht. Das spektakuläre Stück, das von der Presse als »brillantes und erschreckendes Meisterwerk« (Tages Anzeiger) gefeiert wird, präsentiert auf beängstigend treffende Art und Weise ein Europa, das die Reihen schließt.

Marta Górnicka dirigiert den Chor, der mit beeindruckender Präzision und Energie, Dynamik und rhythmische Perfektion agiert, live vom Zuschauerraum aus. Die Regisseurin und Meisterin eines neuen, zeitgenössischen chorischen Theaters wurde vielfach für ihre Arbeiten ausgezeichnet, die zumeist Themen wie Populismus, Faschismus und Feminismus aufgreifen. HYMNE AN DIE LIEBE wurde schon in ganz Europa gezeigt und gewann mehrere Theaterpreise.

»Erzeugt Gänsehautmomente (…) Die Frontalattacke aufs Publikum entfaltet eine Dynamik und Konsequenz, der man sich einfach ergeben muss.« (Theater der Zeit)

Mit Sylwia Achu, Anna Andrzejewska, Maria Chleboś, Konrad Cichoń, Piotr B. Dąbrowski, Tymoteusz Dąbrowski, Maciej Dużyński, Anna Maria Gierczyńska, Paula Głowacka, Maria Haile, Wojciech Jaworski, Borys Jaźnicki, Katarzyna Jaźnicka, Ewa Konstanciak, Irena Lipczyńska, Dawid Lipiński, Kamila Michalska, Izabela Ostolska, Filip Piotr Rutkowski, Michał Sierosławski, Ewa Sołtysiak, Ewa Szumska, Anna Jaglowska, Kaja Stepkowska, Anastazja Żak

Marta Górnicka – Konzeption, Regie, Libretto
Teoniki Rożynek – Musik
Anna Godowska – Choreographie
Agata Adamieck – Dramaturgie
Robert Rumas – Bühne
Anna Maria Karczmarska – Kostüm
Konrad Czarkowski (Kony Puppets) – Puppen
Artur Sienicki – Licht
Izabela Dobrowolska, Agnieszka Różyńska – Produktion
Joanna Piech-Sławecka – vocal coach

chorkobiet.pl

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Eine Produktion von THE CHORUS OF WOMEN Foundation und Teatr Polski w Poznaniu, in Koproduktion mit dem Maxim Gorki Theater und dem Ringlokschuppen Ruhr, unterstützt vom Goethe-Institut und dem Center for Contemporary Art Ujazdowski Castle, gefördert von der Stadt Warschau, der Stadt Posen und der Kunststiftung NRW. Das asphalt-Gastspiel wird unterstützt vom Polnischen Institut Düsseldorf.

Erobique im Park

Carsten ›Erobique‹ Meyer muss man live erlebt haben. Bei seinen Konzerten animiert er das komplette Publikum mit seiner improvisierten und unkonventionellen Discomusik zu einer ausufernden Tanzparty. Als selbst ernannter ›letzter Discopunk Deutschlands‹ genießt es die »lebende Discokugel« (FAZ), die Monotonie der beat-gemixten Laptop-DJ-Kultur aufzubrechen und seine Fans mit schweißtreibenden Tanzmarathons, spontanen Balladen-Einlagen und wüst zitierten Hochzeits-Oldies zu begeistern. Veröffentlichungen sind rar, Erobiques Hits wie Urlaub in ItalienEasy Mobeasy oder Überdosis Freude wollen live und in Farbe genossen werden. Auf seinen Konzerten spielt er Keyboards und Fender Rhodes, singt und sorgt für die Beats. Dabei schleift er aus den Fossilien der Tanzmusik der letzten 50 Jahre feinste Discodiamanten. asphalt holt Erobique nicht nur in die Stadt, sondern hat für seinen exklusiven Open-Air-Auftritt auch noch einen besonders märchenhaften Ort aufgetan: den Malkastenpark.

»Carsten Meyer alias Erobique ist der Mensch gewordene Laternenumzug. Seine Lieder bringen Liebe ins Leben, jeder Akkord ein Glücksmoment.« (DIE WELT)

»Der vielseitigste Entertainer der Republik« (taz)

»Erobique mischt alles von den Siebzigern bis in die Hochzeit der 12-Inch-Singles mit ihren Extended Dance Mixes und bringt somit das Beste aus den zwei Welten ›tanzbar‹ und ›eingängig‹ zusammen.« (Stuttgarter Zeitung)

»Erobique – die Endorphinmaschine« (rbb)

Carsten ›Erobique‹ Meyer – Keyboards, Fender Rhodes, Beats, Gesang

facebook.com/Erobique

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In Kooperation mit dem Künstlerverein MALKASTEN, dem Kulturzentrum zakk und THE DORF

 

Sonderrabatt im Hotel Indigo

Auswärtigen Gästen empfehlen wir für eine Übernachtung in Düsseldorf unseren Festivalpartner Hotel Indigo, bei dem Sie über einen eigenen Buchungslink während des asphalt Festivals mit Sonderrabatt buchen können:

Festivalkonditionen im Indigo Hotel

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RecomposingArt VIII: beautiful in the subversion of beauty

contemporary music by Bojan Vuletic
inspired by and dedicated to Cy Twombly
with Jon Irabagon, Nate Wooley, Matt Moran and MIVOS quartet 

US-premiere concert

Wednesday, November 28th 2018, 7:30 pm

Metropolis Ensemble Space, 1 Rivington Street, 2/Fl, New York, NY 10002

Tickets: $15 General / $10 Students

“[There is] abundant evidence of the paradox governing Twombly’s art—the interplay between the epic scope of his cultural materials and the enigmatic, deeply personal means of their representation… Of course, none of [Twombly’s] ideation, however elegant in its intricacy, would mean much if the images themselves weren’t beautiful—or, to be more accurate, beautiful in their subversion of ‘beauty’. Twombly’s art instructs, perplexes, and ultimately seduces.” – Albert Mobilio

‘beautiful in the subversion of beauty’ is dedicated to the American artist Cy Twombly, whose works often appear to be allegories of fleetingness. Streaks, scribbles, rough sketches and symbols similar to written codes are woven into a linkage between picture, myth and poetry.

The composition is part VIII of composer Bojan Vuletic’s ongoing composition cycle RecomposingArt (2011– ), which takes inspiration from artworks in the fields of poetry, art, photography, theatre, dance, cinematography and literature through recomposition. Vuletic takes these works out of their context in a completely subjective manner, transporting them into a new, purely musical and independent form. So far the following compositions have been premiered and performed in New York and Germany: paintings by Gerhard Richter and Pablo Picasso, a movie by Michael Haneke, novels by Franz Kafka, Haruki Murakami and Jorge Luis Borges and poems by Paul Celan.

‘beautiful in the subversion of beauty’ for string quartet, saxophone, vibraphone and trumpet is performed by an ensemble of some of the most distinguished New York musicians of contemporary and improvised music.

Jon Irabagon –saxophone

The winner of the 2008 Thelonious Monk Saxophone Competition, Jon Irabagon has since topped both saxophone categories in the DownBeat Magazine Critics’ Poll and been named one of Time Out New York’s 25 New York City Jazz Icons and 2012 Musician of the Year in The NYC Jazz Record. “He is a subverter of the jazz form,” declares Martin Longley, “[…] a revolutionary who’s secretly messing with the changes. […] There are few players who can so deftly stride from postbop to free improvisation, avant country to doom metal and then wander from chaotic collage-spraying to sleek-blowing fluency.”

Nate Wooley – trumpet

Nate Wooley is one of the rising stars of the American experimental scene, a trumpet virtuoso whose musical explorations have taken him through ecstatic jazz, free improvisation, drone composition, and noise into a place very much his own, characterised by intense dynamics, an acute awareness of space, and a complex and organic sense of structure. He has been named musicians of the year by El Intruso Jazz, twice by The NYC Jazz Record and was 2016 recipient of the Foundation for Contemporary Arts Grants to Artists Award.

Matt Moran – vibraphone

Matt Moran “plays the vibraphone like a speed-chess master, always darting off into flurries of ingenious, unexpected activity” (Village Voice), performing with artists as diverse as Mat Maneri, Lionel Hampton and Saban Bajramovic. Moran’s sound is integral to an innovative group of New York musicians who blur the boundaries of composition, improvisation, and folk traditions.

Mivos Quartet – string quartet

The Mivos Quartet, “one of America’s most daring and ferocious new-music ensembles” (The Chicago Reader), is devoted to performing works of contemporary composers and presenting new music to diverse audiences. The quartet has performed and closely collaborated with an ever-expanding group of international composers representing multiple aesthetics of contemporary classical composition.

Bojan Vuletic – composition

After a diploma in astro-physics at Ludwig-Maximilians-Universität (München), Bojan Vuletic finished jazz-guitar at the Hogeschool voor de Kunsten Arnhem and composition at the Messiaen-Akademie, Netherlands. His compository works reach from chamber, symphonic orchestra and contemporary to world music for a larger variety of groups and projects, theatre productions, contemporary dance performances, art installations, movies and documentaries. In 2016/17 he was substitute professor in the Master’s program Public Art and New Artistic Strategies at Bauhaus-University Weimar.

jonirabagon.com
mattmoran.com
natewooley.com

mivosquartet.com
bojanvuletic.com

Co-production with ASPHALT Festival Duesseldorf, funded and supported by the Ministry of Culture and Science of the German State of North Rhine-Westphalia, Germany.

Hosted by Metropolis Ensemble.

 

While I was waiting (Original)

تحت ظروف غامضة ضُرب شاب بوحشية في دمشق وسقط على إثرها في غيبوبة. اجتمع على إثر هذا الحادثة المأساوية أفراد العائلة والأصدقاء على سرير المشفىحيث لا يواجهون فقط الحاضر الوحشي ، بل آيضاٌ الكبت   
 والخوف الذي عانوه في الماضي. 
يلاحظ تيم خلال الغيبوبة التغييرات في بيئته على مدى سنة واحدة. تيم هو ليس الوحيد الذي يقع في حالة من الانتظار: “سواء نزحنا أو بقينا، نحن جمعيا خاسرينهذه الجمله تعبر عن عجز الشخصيات في هذه المسرحية، وإنما هو أيضا كناية عن السكان المصابين بصدمات نفسية من سوريا.        
عرض الوسائط المتعددة من الفنانين المسرح السوري محمد العطار (النص) وعمر ابواسعد (اخراج ) يتحرك في الواجهة بين الخيال والتواثيق وينتقد بشدة نظامالأسد. التاريخ العائلي لتيم المتشابك مع خراب دمشق ستظهر عن طريق عرض الفيديوات الحقيقه المواثقه من الهاتف المحمول من زمن الربيع العربي.
   عندما كنت أنتظر! عبارة عن غرفة المستشفى ترمز للمنطقة الرمادية بين الحياة والموت، ورمزا لسوريا اليوم، التى تعييش منذ سبع سنوات الحرب الأهلية الدمويةمستعرة.

 

محمد العطار هو واحد من أهم الأصوات في سوريا. تنشر تحليلاته وتعليقاته في عده وسائل الإعلام الدوليةيستعرض في مسرحياته الحياة الحالة الدائمة منالحصار الحربي.
 يعيش العطار الآن في برلين و ينشط في مسارح في برلين.  يعمل العطار منذ عام ٢٠٠٧ بالتعاون مع المخرج عمر أبوسعده. عمر أبوسعده يعيش في دمشق ويدرّسفي المعهد العالي للفنون المسرحية هناك.
لا يسمح في عرض هذا العمل في سوريا. 
الموسيقى التصوريه انتاج سامر صائم الدهر

»Theater ist ein Werkzeug des Widerstands«

Wann haben Mohammad Al Attar und Du das Stück While I was waiting entwickelt und wie war damals die Situation in Syrien?

Omar: Ich begann das Stück Anfang 2015 zu entwickeln. Einige Monate später diskutierte ich die Idee mit Mohammad Al Attar und er begann mit der Arbeit am Text. Damals dauerte der Krieg in Syrien bereits vier Jahre und die gesamte Situation war sehr unübersichtlich. Ich erinnere mich, dass ich sehr durcheinander war und keine Ahnung hatte, wie es weitergehen würde.

Wie bist Du auf die Idee für das Stück gekommen?

Omar: Ich stand damals unter dem Eindruck eines realen Ereignisses, das einem Bekannten an einem Checkpoint in Damaskus widerfahren ist. Damals hatte ich die Möglichkeit, ins Krankenhaus zu gehen, um den Patienten im Koma zu sehen. Später kam mir dieses Erlebnis wieder in den Sinn und ich hatte das Gefühl, dass dieses Koma eine Metapher für die gesamte syrische Situation sein könnte. Gleichzeitig kann das Konzept des Komas sehr interessante künstlerische Anregungen bieten.

Wie ist aus Deiner Sicht der Zustand des ›Komapatienten‹ Syrien heute?

Omar: Der Komapatient steht zwischen Schlaf und Aufwachen, zwischen Leben und Tod. Ganz ähnlich wie viele Syrer, die 2011 an der Revolution teilgenommen haben. Sie waren anfangs sehr aktiv, voller Energie und Ideen, doch dann verloren sie allmählich ihre Stimme. Für mich fühlte es sich so an, als seien sie wie der Komapatient, der spürt, was um ihn herum passiert, aber nicht reagieren kann.

Würde Dein Stück anders aussehen, wenn Du es heute entwickeln würdest?

Omar: Ich habe oft überlegt, ob ich das Stück noch einmal neu konzipieren sollte, aber am Ende hatte ich nicht das Gefühl, dass ich es wirklich tun muss. Denn auch die politische Situation ändert sich sehr schnell, aber die Geschichte des Komapatienten und seiner Beziehung zu Freunden und Familie um ihn herum ist zeitlos lebendig und bedeutsam. Also ziehe ich es vor, das Stück so zu lassen, wie es ist.

Wo wohnst Du heute? Wo leben die anderen Mitglieder des Ensembles und des künstlerischen Teams?

Omar: Ich lebe immer noch in Damaskus, auch einer der Schauspieler ist noch da. Aber die anderen leben alle in Europa – in Deutschland, Frankreich, Holland.

Wie sieht die Kunstszene in Syrien aktuell aus und wie frei kann sie arbeiten?

Omar: Es gibt natürlich immer noch Künstler in Syrien. Ich glaube, dass die neue Generation, die im Krieg aufwächst, den Krieg mit Hilfe von Kunst reflektiert. Diese Stimmen sind heute noch sehr zerbrechlich, aber hoffentlich werden sie in Zukunft viel wirkungsvoller und stärker sein. Sicherlich kann man in Syrien nicht frei arbeiten, aber ich glaube, dass ein Künstler immer seinen Weg findet.

Viele syrische Künstler leben derzeit im Exil und schauen von außen auf ihre Heimat. Was unterscheidet ihre künstlerische Arbeit von der Arbeit jener, die noch im Land sind?

Omar: Die Unterschiede werden von Tag zu Tag größer. Der erlebte Alltag wirkt sich natürlich auf den Künstler aus. Er beeinflusst seine Interessen und seine Sichtweise auf die Kunst fundamental.

Was kann das Theater Deiner Meinung nach in der aktuellen politischen Situation leisten?

Omar: Ich denke, dass Theater ein wichtiges Werkzeug für den Widerstand in unserer heutigen Zeit ist. Gerade jetzt, wo nationalistische und rassistische Ideen wieder erstarken, ist Theater nötiger und wichtiger als je zuvor.

 

Das Interview führte Marita Ingenhoven.

 

 

 

Der Tod des Empedokles

Ob antike Vier-Elemente-Lehre, hipper Veganismus, klassische Rhetorik, die All-Einheit der Natur oder die Selbstüberforderung eines jeden Menschen angesichts persönlicher und globaler Gefährdungen – Peter Trabner montiert Versatzstücke der Kultur- und Naturgeschichte zu einer fulminanten One-Man-Show. Sein einziger Spielpartner in diesem Theaterspektakel ist ein Baum, mit dem er wieder und wieder das Hölderlin-Stück Der Tod des Empedokles übt und dabei ganz nebenbei brennende Themen wie Umweltverschmutzung und Klimawandel verhandelt.

Der vielfach preisgekrönte Schauspieler Peter Trabner ist ein gefragter Film- und TV-Darsteller (u. a. Tatort, 4 Blocks, Babylon Berlin). Als Mitglied des internationalen Kollektivs Two Fish arbeitet er interdisziplinär in den Bereichen Tanz, Theater und Performance und entwickelte u. a. das für den Kinder- und Jugendtheaterpreis Ikarus nominierte Stück Bettina bummelt. Als Performancekünstler interveniert er mit mitreißenden und irrwitzigen Improvisationen im öffentlichen Raum.

Mit Peter Trabner

peter-trabner.de

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Riaraum

Die Innenarchitektin und Bühnenbildnerin Ria Papadopoulou arbeitete bereits am Deutschen Theater Berlin und an der Schaubühne und war von 2012 bis 2016 Bühnenbildassistentin am Düsseldorfer Schauspielhaus. Seit August 2016 ist sie Gastassistentin an der Schaubühne am Lehniner Platz bei Thomas Ostermeier und arbeitet parallel dazu als freie Bühnenbildnerin. Bereits im dritten Jahr ist sie für die künstlerische Ausstattung des ASPHALT Festivals verantwortlich. In einem ›work in progress‹ gestaltet sie die Gelände der Alten Farbwerke und des Weltkunstzimmers und markiert mit künstlerischen Arbeiten die Orte der KUNSTSTÖRER. Riaraum ist somit ein sich stetig weiter entwickelndes Kunstwerk im öffentlichen Raum.

Die Installationen Riaraum im Bereich des Festivalzentrums sind während des gesamten Festivals zu erleben.

riapapadopoulou.com

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Mobile Grenzwertkontrolle

Im Auftrag des ASPHALT Festivals geht der Musiker und Performer Rochus Aust auf Grenzwertkontrolle im Düsseldorfer Stadtgebiet. Mit einer speziellen ›Detektor-Trompete‹ unterzieht er sowohl den ruhenden als auch den fließenden Verkehr einer individuellen akustischen Unterbodenkontrolle: Aust gibt Minikonzerte auf der Trompete und führt mit seinem Instrument zugleich an Autos völlig absurde, aber seriös wirkende Messungen durch, ob der Schadstoffausstoß der Fahrzeuge in der Norm liegt. Abschließend händigt er ›Unbedenklichkeitsbescheinigungen‹ aus. Die Kontrollergebnisse können auf der Webseite des Festivals abgerufen werden.

Rochus Aust hat für Festivals, Institutionen und den öffentlichen Raum Ur- und Unikataufführungen in über 40 Ländern realisiert und ist Preisträger internationaler Wettbewerbe als Musiker, Komponist und Bildender Künstler. Er arbeitet an der Schnittstelle von Neuer Musik und visueller Kunst. Aust ist Erfinder und künstlerischer Leiter des 1. Deutschen Stromorchesters und Kurator von ›LTK4 – Klangbasierte Künste Köln‹.

Die Performances der Mobilen Grenzwertkontrolle finden während des Festivals unangekündigt an unterschiedlichen Orten in Düsseldorf statt.

Rochus Aust – Detektor-Trompete

rochusaust.de

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Stadtklaviere

Klänge können die Wahrnehmung urbaner Räume verändern und Menschen verzaubern – auch in U-Bahnhöfen, in denen in der Regel niemand länger als wenige Minuten verweilt. Wie schon 2017 stellt das ASPHALT Festival in Kooperation mit der Rheinbahn an den U-Bahnhöfen Heinrich-Heine-Allee, Kirchplatz und Oberbilker Markt insgesamt drei Stadtklaviere auf, die den Bürger*innen der Stadt zur freien Nutzung überlassen werden und zum spontanen Konzertieren einladen. Die Haltestelle wird zur Bühne, der Transitbereich zum Auditorium. Und eilige Passanten verwandeln sich in Musiker*innen oder eine aufmerksame Zuhörerschaft.

Die Stadtklaviere sind vom 6.7. bis 23.7. an den U-Bahnhöfen Heinrich-Heine-Allee, Kirchplatz und Oberbilker Markt aufgestellt und können rund um die Uhr bespielt werden.

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, in Kooperation mit der Rheinbahn AG

logo-rheinbahn

Stadtlichtbilder

Die drei Illustrator*innen Moritz Blumentritt, Jennifer Daniel und Brian Storm vom Düsseldorfer Illustrationsatelier Studio Rabotti machen sich an zwei Abenden nach Einbruch der Dunkelheit mit einem Projektionsfahrrad auf den Weg, um spontan Bilder auf Bauten der Stadt zu zaubern. Wer die Illustratoren auf ihrer nächtlichen Tour begleiten möchte, sollte sich um 22:00 Uhr am besten mit Fahrrad am Startpunkt einfinden. Das Publikum kann der visuellen Guerilla-Eingreiftruppe folgen und beobachten, wie Licht-lllustrationen, die die Situation und Umgebung einbeziehen, vor Ort entstehen und nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Die Visionen der Künstler*innen werden unmittelbar via Beamer in den nächtlichen Stadtraum projiziert und zeigen diesen in einem völlig neuen Licht.

Die nächtliche Tour wird auch auf Instagram dokumentiert und über Facebook geteilt:

Studio Rabotti auf Instagram

Studio Rabotti auf Facebook

Moritz Blumentritt ist Designer und Illustrator. Grafische Einflüsse aus Skate & Surf, Punkrock, Comic, Streetart und Graffiti prägen seine Motive. Er entwirft individuelle Konzeptionen und Illustrationen für Film und Animation sowie verschiedene Publikationen in Print und Web.
Jennifer Daniel ist Art Directorin und Illustratorin. Ihr Spektrum reicht von Editorial-, Infografik- und Werbeillustration bis hin zur Entwicklung von illustrativen Erklärfilmen. Als freie Autorin und Comic-Zeichnerin erschafft sie eigene Geschichten und lehrt als Dozentin, wie aus einer Idee ein Comic entsteht.
Brian Storm ist Illustrator und Art Director, seine Werke kann man u. a. in Galerien, Magazinen, auf T-Shirts oder Festival-Plakaten entdecken. Charakteristisch für seinen Stil ist sein handgemachter Look, der von Subkultur und Musik beeinflusst wird.

Mit Moritz Blumentritt, Jennifer Daniel und Brian Storm

Donnerstag 19.7. 22:00 Uhr
Freitag 20.7. 22:00 Uhr
Treffpunkt: Inselstraße / Ecke Joseph-Beuys-Ufer, zwischen Museum Kunstpalast und NRW-Forum
Eintritt frei

studiorabotti.de
moritz-blumentritt.de
jenniferdaniel.de
storm-illustration.de

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit dem düsseldorf festival und mit freundlicher Unterstützung von Wacom Europe

Maria full of fierceness

Die Tänzerin und Schauspielerin Teresa Zschernig begibt sich in einer Tanztheater-Voguing-Performance auf die Spuren der Heiligen Maria in Düsseldorf. Gemeinsam mit fünf Performer*innen sucht sie Schauplätze realer und fiktiver Marienerscheinungen auf und setzt sich mit ikonografischen Darstellungen der Gottesmutter vom Mittelalter bis in die Moderne auseinander. Dazu bewegt sie sich mit dem Ensemble an zwei Tagen auf unterschiedlichen Routen durch die Stadt: Einmal vom Spiegelweiher im Benrather Schlosspark mit öffentlichen Verkehrsmitteln über den Wehrhahn bis zum Worringer Platz, einmal von der Mariensäule in der Altstadt zu Fuß Richtung Rhein. Das Publikum folgt den Performer*innen zu den einzelnen Stationen. In Voguing-Posen zu Musik wird die unterschiedliche Rezeption und Instrumentalisierung der Maria unter anderem durch die Kirche, die Popkultur oder in der Dichtung gespiegelt.

Sa 21.07. 15:00 Uhr Startpunkt: Spiegelweiher, Schloss Benrath (›Die schwarze Mutter Gottes‹)
16:00 Uhr S-Bahnhof Wehrhahn / Ausgang Richtung Ackerstraße (›Maryam‹)
16:30 Uhr Bang and Col Asia Market, Ackerstr. 21 (›The Bombed Mary from Nagasaki‹)
16:45 Uhr Worringer Platz (›Heilige Maria von der Schlacht von Worringen‹)

So 22.07. 15:00 Uhr Startpunkt: Mariensäule, Maxplatz 1 (›Lebendiges Denkmal‹)
15:45 Uhr Rheinpromenade vor dem KIT (›Beyoncé‹)

Eintritt frei

Für die Fortbewegung zwischen den Performances am 21.07. wird ein ÖPNV-Ticket benötigt.

Mit Rashaen Arts, Valeria Melody, Georgina Philp aka Mother Leo Melody, Asuka J. Riedl, Marie Zoe, Teresa Zschernig und special guests

Produktionsleitung – Suse Berthold
Dramaturgische Beratung – Juliane Hendes
Maske – Arthur Auinger
Kostüm – Jenny Theisen
Fotograf – Kurt Heuvens
Videoteam – Ramona Buschhaus, Erwin Atienza
Statisterie – Bernado Fallas, Maelle Giovanetti, Alexej Lochmann, Alexandra Lukas, Ingrun Schnitzler, Julia Stoller
Sprecherin – Hanna Werth

teresazschernig.com

Zur Facebook-Veranstaltung

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und vom Kulturamt der Stadt Düsseldorf

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Nachtkonzerte

Schöner kann ein Festivaltag kaum ausklingen: An neun Abenden präsentieren wir zu vorgerückter Stunde Nachtkonzerte in einem intimen Rahmen. Außergewöhnliche Musiker*innen treten solo, im Duo oder mit Band in unserem Biergarten ASPHALTparadies im Hinterhof des Weltkunstzimmers und einmal auch im Garten des Hotels Indigo auf. Die Musikstile reichen von Jazz und Weltmusik über Electro bis Pop. Livemusik bei freiem Eintritt unter freiem Himmel hören – definitiv die beste Beschäftigung für eine laue Sommernacht!

Spielort: Biergarten ASPHALTparadies im Weltkunstzimmer

12.7. 22:00 Uhr INGA LÜHNING & ANDRÉ NENDZA – Voice & Bass

14.7. 22:30 Uhr NADINE BENEKE – Singer-Songwriter

15.7. 20:00 Uhr SEBASTIAN GAHLER ELECTRIC PROJECT – Groove-Electro-Jazz

16.7. 21:30 Uhr WESTERA & NIJLAND – Jazz Voice & Bass

17.7. 22:00 Uhr TAZ CHERNILL – Elektroakustische Weltmusik

18.7. 22:00 Uhr LUKAS BATTEAU – Singer-Songwriter

19.7. 22:30 Uhr LUKA – Akustik-Pop

20.7. 22:00 Uhr ANNAGRAMM – Elektro-Pop

21.7. 22:00 Uhr THOMAS OLIVER – Singer-Songwriter

Spielort: Garten des Hotel Indigo

16.7. 20:00 STEVE SAVAGE – Nashville Singer-Songwriter

 

Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Steve Savage

Steve Savage macht Singer-Songwriter-Folk mit rhythmischen Indie- und Popelementen und einem gewissen Nashville-Groove – von dort stammt der inzwischen in Düsseldorf ansässige Musiker ursprünglich. Seit vielen Jahren ist Savage auf den Bühnen Europas und der USA unterwegs, veröffentlichte bereits mehrere Alben und ist ein gefragter Gitarrist – aktuell geht er etwa auf Tour mit Marla Glen. Mit seinen eigenen Songs trat Savage u. a. als Support von Gregor Meyle, als Headliner bei der Kite Surf Trophy oder beim Flevo Festival in Holland auf.

Achtung – anderer Spielort: Hotel Indigo, Kaiserswerther Str. 20, Düsseldorf-Pempelfort

Steve Savage – Gesang, Gitarre
Eric Koslosky – Gitarre

savagesongs.com

Schöner kann ein Festivaltag kaum ausklingen: An neun Abenden präsentieren wir zu vorgerückter Stunde Nachtkonzerte in einem intimen Rahmen. Außergewöhnliche Musiker*innen treten solo, im Duo oder mit Band in unserem Biergarten ASPHALTparadies im Hinterhof des Weltkunstzimmer und einmal auch im Garten des Hotels Indigo auf. Die Musikstile reichen von Jazz und Weltmusik über Elektronik bis Pop. Livemusik bei freiem Eintritt unter freiem Himmel!

Im Rahmen der KUNSTSTÖRER gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Thomas Oliver

Thomas Oliver ist ein neuseeländischer Singer-Songwriter und gilt international als einer der führenden Interpreten an der Weissenborner Lap-Steel-Gitarre. 2018 ist sein erstes Soloalbum erschienen. Der Song If I Move To Mars wurde in Neuseeland mit dem Silver Scroll Award prämiert, einer Auszeichnung für herausragendes Songwriting. Mit über zwei Millionen Zuschauern auf seinem YouTube-Kanal hat sich Thomas Oliver ein internationales Publikum erschlossen, ist in Neuseeland, Australien, Europa und Vietnam aufgetreten und stand mit Legenden wie Joe Cocker und Eric Clapton auf der Bühne.

Thomas Oliver – Gesang, Gitarre

thomasoliver.co.nz

Schöner kann ein Festivaltag kaum ausklingen: An neun Abenden präsentieren wir zu vorgerückter Stunde Nachtkonzerte in einem intimen Rahmen. Außergewöhnliche Musiker*innen treten solo, im Duo oder mit Band in unserem Biergarten ASPHALTparadies im Hinterhof des Weltkunstzimmer und einmal auch im Garten des Hotels Indigo auf. Die Musikstile reichen von Jazz und Weltmusik über Elektronik bis Pop. Livemusik bei freiem Eintritt unter freiem Himmel!

Im Rahmen der KUNSTSTÖRER gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Annagramm

Das Duo Annagramm, bestehend aus der Theaterschauspielerin Anna Magdalena Beetz (Gesang, Keyboard) und dem Schlagzeuger Chriss Gross (Percussion, Cajon, Keyboard), macht minimalistischen Elektro-Pop mit pulsierenden Beats. Annagramm begleiteten Anne Clark 2014 auf ihrer Deutschlandtournee, 2015 ist das erste Album Klipp Klapp erschienen, das die Musikpresse zu Hymnen über den »neuen Stern am deutschen Elektro-Pop-Himmel« veranlasste.

Anna Magdalena Beetz – Gesang, Keyboard
Chriss Gross – Percussion, Cajon, Keyboard, Gesang

annagramm.com

Schöner kann ein Festivaltag kaum ausklingen: An neun Abenden präsentieren wir zu vorgerückter Stunde Nachtkonzerte in einem intimen Rahmen. Außergewöhnliche Musiker*innen treten solo, im Duo oder mit Band in unserem Biergarten ASPHALTparadies im Hinterhof des Weltkunstzimmer und einmal auch im Garten des Hotels Indigo auf. Die Musikstile reichen von Jazz und Weltmusik über Elektronik bis Pop. Livemusik bei freiem Eintritt unter freiem Himmel!

Im Rahmen der KUNSTSTÖRER gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Luka

Luka ist die Band der in Rotterdam lebenden Singer-Songwriterin Lisa Lukaszczyk. Im Duett mit Schlagzeuger Joost Wesseling kreiert sie intime Shows mit großer Dynamik. Lukas gefühlvoller Akustikpop erinnert an Songs von Feist oder Lianne La Havas. Anfang 2018 ist Lukas zweite EP Welcome, Generation Everything erschienen.

Luka – Gesang, Gitarre, Sampler
Joost Wesseling – Schlagzeug, Gesang, Elektronik

lisaluka.com

Schöner kann ein Festivaltag kaum ausklingen: An neun Abenden präsentieren wir zu vorgerückter Stunde Nachtkonzerte in einem intimen Rahmen. Außergewöhnliche Musiker*innen treten solo, im Duo oder mit Band in unserem Biergarten ASPHALTparadies im Hinterhof des Weltkunstzimmer und einmal auch im Garten des Hotels Indigo auf. Die Musikstile reichen von Jazz und Weltmusik über Elektronik bis Pop. Livemusik bei freiem Eintritt unter freiem Himmel!

Im Rahmen der KUNSTSTÖRER gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

 

Lukas Batteau

Die Musikpresse betitelt den amerikanisch-niederländischen Singer-Songwriter Lukas Batteau bereits als »holländischen Ben Howard«. Batteau hat vor wenigen Wochen sein zweites Album Slow Traveller veröffentlicht, das er mit Produzent Steven Savage in Nashville aufgenommen hat. Der Opener Telescope wurde schon über zwei Millionen Mal auf Spotify angehört. Batteau begleitet sich selbst mit akustischer oder elektrischer Gitarre, seine melodischen, atmosphärischen Songs vermitteln mal entspanntes Sommerfeeling, mal wehmütige Melancholie.

Lukas Batteau – Gesang, Gitarre
Niek Stronks – Gitarre, Synthesizer, Gesang

lukasbatteau.com

Schöner kann ein Festivaltag kaum ausklingen: An neun Abenden präsentieren wir zu vorgerückter Stunde Nachtkonzerte in einem intimen Rahmen. Außergewöhnliche Musiker*innen treten solo, im Duo oder mit Band in unserem Biergarten ASPHALTparadies im Hinterhof des Weltkunstzimmer und einmal auch im Garten des Hotels Indigo auf. Die Musikstile reichen von Jazz und Weltmusik über Elektronik bis Pop. Livemusik bei freiem Eintritt unter freiem Himmel!

Im Rahmen der KUNSTSTÖRER gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Taz Chernill

Alte Volkslieder Osteuropas, unkonventionelle Harmonien und vertrackte Rhythmen des Jazz, elektronisch verfremdete Sounds aus der alternativen Popmusik – all das steckt in der Musik der Sängerin Taya Chernyshova und des Gitarristen Roman Gorich. Der elektroakustische Klang des Duos recycelt das musikalische Erbe vergangener Jahrhunderte und lässt eine neue, absolut modern klingende Musik entstehen.

Taya Chernyshova – Gesang, Keyboard, FX
Roman Gorich – Gitarre, FX

tazchernill.com

Schöner kann ein Festivaltag kaum ausklingen: An neun Abenden präsentieren wir zu vorgerückter Stunde Nachtkonzerte in einem intimen Rahmen. Außergewöhnliche Musiker*innen treten solo, im Duo oder mit Band in unserem Biergarten ASPHALTparadies im Hinterhof des Weltkunstzimmer und einmal auch im Garten des Hotels Indigo auf. Die Musikstile reichen von Jazz und Weltmusik über Elektronik bis Pop. Livemusik bei freiem Eintritt unter freiem Himmel!

Im Rahmen der KUNSTSTÖRER gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Westera & Nijland

Die Sängerin Vera Westera und der Kontrabassist Dion Nijland zählen zu den wichtigsten Jazzmusiker*innen der Niederlande. Vera Westera hat zahlreiche Preise als Vokalistin gewonnen. Neben ihrer Konzerttätigkeit und zahlreichen Studioaufnahmen gibt sie Masterclasses an Konservatorien. Auch Dion Nijland ist ein gefragter Live- und Studiomusiker und unterrichtet Kontrabass am Konservatorium in Arnheim.

verawestera.nl
dionnijland.com

Schöner kann ein Festivaltag kaum ausklingen: An neun Abenden präsentieren wir zu vorgerückter Stunde Nachtkonzerte in einem intimen Rahmen. Außergewöhnliche Musiker*innen treten solo, im Duo oder mit Band in unserem Biergarten ASPHALTparadies im Hinterhof des Weltkunstzimmer und einmal auch im Garten des Hotels Indigo auf. Die Musikstile reichen von Jazz und Weltmusik über Elektronik bis Pop. Livemusik bei freiem Eintritt unter freiem Himmel!

Im Rahmen der KUNSTSTÖRER gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Sebastian Gahler Electric Project

Das neue, stark groove-orientierte Projekt des Düsseldorfer Jazzpianisten Sebastian Gahler feiert beim diesjährigen ASPHALT Festival Premiere. Die Formation ist exzellent besetzt: mit Gahler an elektronischen Tasteninstrumenten, dem Gitarristen Martin Feske, der schon mit Till Brönner und Bill Ramsey gespielt hat, dem bekannten Bassisten Nico Brandenburg, der u. a. mit Bob Mintzer und Udo Lindenberg aufgetreten ist, sowie dem Ausnahme-Drummer Niklas Schneider. Gespielt werden Kompositionen von Gahler sowie ausgewählte Stücke aus der Electric-Ära von Herbie Hancock.

Sebastian Gahler – Keyboards
Martin Feske – Gitarre
Nico Brandenburg – Bass
Niklas Schneider – Schlagzeug

sebastiangahler.de
facebook.com/martin.feske
nicobrandenburg.de

Schöner kann ein Festivaltag kaum ausklingen: An neun Abenden präsentieren wir zu vorgerückter Stunde Nachtkonzerte in einem intimen Rahmen. Außergewöhnliche Musiker*innen treten solo, im Duo oder mit Band in unserem Biergarten ASPHALTparadies im Hinterhof des Weltkunstzimmer und einmal auch im Garten des Hotels Indigo auf. Die Musikstile reichen von Jazz und Weltmusik über Elektronik bis Pop. Livemusik bei freiem Eintritt unter freiem Himmel!

Im Rahmen der KUNSTSTÖRER gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Nadine Beneke

Nadine Beneke spielte schon als junges Mädchen Schlagzeug und war Bassistin in einer Punk-Band. Seit einigen Jahren macht sie sich als Singer-Songwriterin einen Namen, 2017 erschien ihr erstes Album Tochter des Windes. Benekes Songs sind eine federleichte Mischung aus Pop, Soul, Jazz und Chansons. Sie begleitet sich selbst am Klavier und Gitarre, Nils Wolf spielt Gitarre. Benekes kraftvoller und klarer, sonnig-heller Gesang macht sie zu einer Ausnahmeerscheinung der Düsseldorfer Musikszene.

Nadine Beneke – Gesang, Klavier, Gitarre
Nils Wolf – Gitarre

facebook.com/nadinebenekemusic

Schöner kann ein Festivaltag kaum ausklingen: An neun Abenden präsentieren wir zu vorgerückter Stunde Nachtkonzerte in einem intimen Rahmen. Außergewöhnliche Musiker*innen treten solo, im Duo oder mit Band in unserem Biergarten ASPHALTparadies im Hinterhof des Weltkunstzimmer und einmal auch im Garten des Hotels Indigo auf. Die Musikstile reichen von Jazz und Weltmusik über Elektronik bis Pop. Livemusik bei freiem Eintritt unter freiem Himmel!

Im Rahmen der KUNSTSTÖRER gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Inga Lühning & André Nendza

Die Jazz- und Popsängerin Inga Lühning und der Bassist und Komponist André Nendza gehören zu den profiliertesten Musikern der deutschen Musikszene. Als Duo spielen sie eigene Songs und Coverversionen, wagen den Spagat von Degenhardt bis Michael Jackson. Mal ganz pur nur mit Stimme und Kontrabass, mal aufregend komplex mit Loopern, E-Bass, Effekten und Bass-Schlitztrommel.

Inga Lühning – Gesang
André Nendza – Bässe, Bass-Schlitztrommel

ingaluehning.de
andre-nendza.de

Schöner kann ein Festivaltag kaum ausklingen: An neun Abenden präsentieren wir zu vorgerückter Stunde Nachtkonzerte in einem intimen Rahmen. Außergewöhnliche Musiker*innen treten solo, im Duo oder mit Band in unserem Biergarten ASPHALTparadies im Hinterhof des Weltkunstzimmer und einmal auch im Garten des Hotels Indigo auf. Die Musikstile reichen von Jazz und Weltmusik über Elektronik bis Pop. Livemusik bei freiem Eintritt unter freiem Himmel!

Im Rahmen der KUNSTSTÖRER gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Moris

Moris (*1978), mit bürgerlichem Namen Israel Meza Moreno, gehört zu einer jüngeren Generation mexikanischer Künstler. Sein Werk entsteht aus der Rohmasse dessen, was die 20-Millionen-Metropole Mexico City ausspuckt, in der Kriminalität, Gewalt und Armut zum Alltag gehören. Nach Abschluss seines Kunststudiums an der Staatlichen Kunstakademie ›La Esmeralda‹ in Mexico City entdeckte Moris das künstlerische Potenzial der Halbwelt und der Favelas, in deren Umfeld er lebt und arbeitet. Er bildet das authentische Milieu ab, zeigt die Banalität der Gewalt, indem er Fundsachen von der Straße zusammenträgt, um diese »Beweisstücke aus der Hölle« im Ausstellungsraum zu Assemblagen zusammenzufügen und neu zu inszenieren. Nicht selten arbeitet er – nach dem Vorbild der Arte Povera – mit ›armen‹ Materialien, die er jedoch keineswegs als wertlos erachtet.

Zu seinem Werk zählen Bilder, Filme, Fotoarbeiten, Skulpturen und Installationen. Seine Skulpturen entwickeln eine Wucht, die den Betrachter emotional direkt in die Magengrube trifft. Seine Arrangements aus Messern, abgeschlagenen Flaschenhälsen, Pflastersteinen und dazwischen immer wieder Brotlaibe, die es zu verteidigen gilt, spiegeln einen unerbittlichen Kampf ums Überleben. Diese Kunst geht unter die Haut und beschwört Assoziationen herauf, deren Wirkung weit über das hinausgeht, was beispielsweise durch die anonymisierte Bilderflut im Internet an uns herangetragen wird.

Moris ist in vielen internationalen Sammlungen und Museen vertreten, darunter im MoMA in New York, im Museum of Contemporary Art in Los Angeles und im Bass Museum of Art in Miami. Sein Werk war bislang in Einzel- und Gruppenausstellungen u. a. in Mexiko, den USA, Deutschland, Israel, Spanien und Brasilien zu sehen.

Die Ausstellung ist während des Festivals vom 12. bis 22. Juli 2018 täglich ab 18 Uhr bei freiem Eintritt zu besichtigen.
Der Zugang ist barrierefrei.

Eine Ausstellung im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, initiiert und ermöglicht von Jens Rathmer.
Moris wird in Deutschland von der Galerie Michael Sturm vertreten.

Abbildung:
Moris, The Triumph of the Rat
Installationsansicht Stadtgalerie Saarbrücken, 2015
Foto Anton Minayev

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Still dead can die

Moris / Asphalt Festival / Düsseldorf, 2018

This is not an exhibition which shall open a window to what the news say about Mexico. It is neither a euphemism for the grotesque nor the exotic of a faraway, third-world culture. This is a mirror and in its untimely reflection we can see all kinds of latent violence in every society around the world. It is the revelation of a problem that has come forth from various fronts, through interactions that are executed following rules that are beyond our control; and so mankind hovers between life and death like never before. But this is not about morality either. It is not about good and evil, about guilt or pity. This is about showing, with utmost precision, the moment something happens and how it must be regarded it we want to survive.

The works here are traces and codes from people who are immersed in socioeconomic dynamics such as unemployment, poverty, and delinquency, and these dynamics’ variables. These people end up situating themselves in a marginalization context where they end up developing ways of self-employment that are rooted in illegality and form a vital part of violence’s logic. Misery is something amorphous and abstract, hard to recognize, a daily burden, daily suffering. There is the problem of poverty as a universal reality; in the case of Mexico, poverty is a paradoxically invisible example.

During these last few years, in Mexico, delinquency has become a natural outcome of cunning, a consequence of misery and a feature of the marginalized. Territorial control (the territory is the street) is very important in order to understand the vulgar and animal societal mechanisms misery implies. There is no such thing as a future: there is no belief in education; the crowds are fed degenerate populist products and outdated political speeches. There is no industry, no oil, no water, no produce—not even for food. 126 million inhabitants living in a huge and unprotected territory, immersed in some kind of monstrous silence. The worst fault, the most scandalous crime, the cynicism of being a free criminal—nothing causes even a ripple on these waters. Crime means nothing except the chance to go up a step in this fucked-up ladder. You must “be more” than your neighbor. You must have more, lose less and call that living.

Moris is an artist of his environment, but now this is inverted: the environment has infused the artist and he, in turn, has turned the environment into a language. The forms of the hood’s idiosyncrasy have turned into the work’s otherness. These forms have been executed in this work since its conception, its montage and the public will give them their final activation. The tools and strategies used to obtain the elements that constitute this work and the use of graphics and mechanical repeatability, for example, match the detailed handiwork and a technique that has been dominated but there is still room for experimentation. There are objects with a determined purpose in the sculpture’s syntax, though the artist’s identity speaks a certain statement while slowly unfolding the general one.

This is an exhibition that proves that our complicity with what happens to other people is not casual nor innocent. We’re partly responsible for what happens because of our omissions and despite our goodwill. Violence is anything that disturbs, even minimally, the well-being of others; it is the act of digging a hole for someone to fall in it while the piled-up dirt prevents our own progress. Poverty is not finding a reason to go on, to eat, to work, and feel that, even in death, this would not be over.

 

Fernando Carabajal

Gianfranco Foschino

Gianfranco Foschino (*1983 in Santiago de Chile) ist eine Schlüsselfigur einer neuen Künstlergeneration in Lateinamerika, die für ihre Poesie und gesellschaftspolitische Brisanz international bekannt geworden ist. Seine stillen und zugleich spannungsvollen Videoarbeiten waren bereits in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen. 2011 wurden Foschinos Werke erstmals auf der Biennale in Venedig gezeigt. 2014 war er Gastkünstler des chilenischen Pavillons, der mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet wurde.

Foschino ist weltweit mit der Kamera unterwegs, um die Langsamkeit und das Vergehen der Zeit aufzuzeichnen. Auf den ersten Blick erscheinen seine Arbeiten wie Fotografien. Erst bei näherem Hinsehen wird dem Betrachter klar, dass es sich um Videos handelt, weil sich dann und wann die Menschen oder Fahrzeuge darin unverhofft bewegen. Der Künstler lenkt in langen Einstellungen unsere Aufmerksamkeit auf Szenen, in denen kaum etwas geschieht und sich nur wenige Details verändern. Seine Filme entziehen sich dem hektischen Getriebe unseres Alltags und scheinen aus der Zeit gefallen.

Foschinos Arbeiten entstehen mit fixierter Kamera, die minutenlang auf ein Motiv gerichtet ist. Mit ihrer perfekten Bildkomposition und ihrem meist offenen Ende irritieren die Videos unsere Sehgewohnheiten. Strukturen eines narrativen Films werden sichtbar, um dann ad absurdum geführt zu werden. Es entsteht eine Spannung, die sich im Nichts auflöst, weil die gängige dramatische Entwicklung verweigert wird. Foschino selbst sagt: »Meine Absicht ist es, die Ausstellungsbesucher zu ›entschleunigen‹, um sie zu aktiven, bewussten Betrachtern zu machen. Dabei versuche ich die Wahrnehmungsmöglichkeiten zu erweitern, indem ich die Aufmerksamkeit auf einfache Szenen richte, die sich sehr subtil verändern, ohne dabei eine Geschichte zu erzählen.«

Gianfranco Foschino studierte Filmwissenschaft an der Universität der Künste, Wissenschaften und Kommunikation von Santiago de Chile und Bild- und Tondesign an der Universität von Buenos Aires, Argentinien. Derzeit lebt und