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Ophelia’s Got Talent
»Eine über-
bordende Show,
schäumend
und glitzernd,
gefährlich und
trashig, tief und
beglückend
schamlos.«
(nachtkritik)
Wohl keine Performancekünstlerin hat in den vergangenen Monaten europaweit mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen als Florentina Holzinger: Die österreichische Choreografin wurde vom renommierten Kunstmagazin »Monopol« zur einflussreichsten Künstlerin des Jahres 2024 gekürt, ihr Opernprojekt»SANCTA« sorgte für Aufsehen weit über die Kulturszene hinaus und bei der Biennale 2026 in Venedig wird sie mit »Seaworld Venice« den österreichischen Pavillon bespielen. An der Berliner Volksbühne sind ihre Bühnenstücke regelmäßig bis auf den letzten Platz ausverkauft, und wenn Matthias Lilienthal ab der Spielzeit 2026/27 die Intendanz des Theaters übernimmt, wird er Florentina Holzinger ins Künstlerische Leitungsteam aufnehmen. asphalt ist mit Florentina Holzinger seit vielen Jahren eng verbunden. Das Sommerfestival 2025 präsentiert ihre hochgelobte, von asphalt koproduzierte Arbeit »Ophelia’s Got Talent« erstmalig in Düsseldorf.
In »Ophelia’s Got Talent« inszeniert Florentina Holzinger Shakespeares Ophelia aus »Hamlet« als zentrale Figur einer extravaganten, maximalistischen Show in einer fantastischen Wasserlandschaft mit Schwimmbecken, Wassertanks und schwebendem Helikopter. Ein rein weibliches Ensemble präsentiert Superheldinnen mit unterschiedlichen Begabungen, die stereotype Vorstellungen von Körperbildern und Weiblichkeit in einem Mix aus Akrobatik, Tanz und groteskem Humor dekonstruieren. Die spektakuläre Revue wechselt zwischen Ballett, zeitgenössischem Zirkus, Stunts und filmreifen Actionszenen. Während Shakespeares Ophelia passiv und konfliktscheu in patriarchalen Strukturen zugrunde geht und als schöne Wasserleiche endet, darf sie bei Florentina Holzinger kraftvoll und eigenständig auftreten. Ophelias Gang ins Wasser wird zur feministischen Empowerment-Strategie umgedeutet, zum selbstbestimmt-kontrollierten Flirt mit der Lebensgefahr.
»Ophelia‘s Got Talent« war zum Berliner Theatertreffen 2023 eingeladen und wurde mit dem österreichischen NESTROY Award für die beste Schauspielerin (Saioa Alvarez Ruis) und das beste Bühnenbild (Nikola Knežević) ausgezeichnet. Der wichtigste deutsche Theaterpreis FAUST zeichnete das Stück als beste Tanzperformance aus.
»Ihr Werk hat eine visuelle und emotionale Wucht, die niemanden kaltlässt und die im Kunstbetrieb in ihrer Konsequenz gerade ihresgleichen sucht«, begründete das Monopol-Magazin seine Wahl von Holzinger als Künstlerin des Jahres. »Sie denkt größer und freier, als es viele im klassischen Kunstbetrieb tun, und zeigt keinerlei Furcht vor Pathos und Spektakel«. In der Theaterlandschaft ist Holzinger mit ihrer Vitalität, ihrer Überzeugungskraft und ihrer Stärke einzigartig.
– – –
Das sagt die Presse:
»›Ophelia’s Got Talent‹ entfesselt einen magischen Sog, eine Bildgewalt, eine Verführungkraft, wie man sie derzeit kaum anderswo erleben kann.« (Berliner Morgenpost)
»Starke Ideen, starke Bilder« (Süddeutsche Zeitung)
»Holzingers Nixen-Sabbat genießt in Berlin nahezu Kultstatus, am Ende Standing Ovations und eine ausgelassene Stimmung wie bei einem Popkonzert.« (Wiener Zeitung)
»Holzinger beherrscht die ganz Klaviatur. So etwas Schönes und Berührendes, ja Erhabenes wie der Moment, in dem eine Seilartistin durch den dunklen Raum schwingend einen Ertrinkenden darstellt, sieht man selten.« (Die Welt)
»Discomfort is central to the work of Holzinger, who has recently become a star of the European dance and performance worlds by pushing the limits of what performers — and audiences — can endure.« (New York Times)
»This feminist dance spectacle is one of the most technically sophisticated and complicated pieces of theatre currently on in Berlin.« (Stage)
Eine Produktion der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz and Spirit, koproduziert vom asphalt Festival, Productiehuis Theater Rotterdam, Tanzquartier Wien, ArsenicLausanne, Gessnerallee Zürich, Kampnagel Internationales Sommerfestival und DE SINGEL Antwerpen
mit Melody Alia, Saioa Alvarez Ruiz, Inga Busch, Renée Copraij, Sophie Duncan, Fibi Eyewalker, Paige A. Flash, Florentina Holzinger, Annina Machaz, Xana Novais, Netti Nüganen, Urška Preis, Zora Schemm (RambaZamba Theater)
und Adele Brinkmeier, Stella Adriana Bergmann, Greta Grip, Golda Kaden, Fiene Lydia Kaever, Izzy Kleiner, Elin Nordin, Lea Schünemann, Rosa Shaw, Nike Strunk, Lenya Tewes, Thea Wagenknecht, Laila Yoalli Waschke, Zoë Willens
Konzept & Regie: Florentina Holzinger
Sounddesign: Stefan Schneider
Musik: Paige A. Flash, Urška Preis, Stefan Schneider
Bühne: Nikola Knežević
Lichtdesign: Annee Meeussen
Videodesign: Melody Alia, Jens Crull, Max Heesen
Live-Kamera: Melody Alia
Dramaturgie: Renée Copraij, Sara Ostertag, Fernando Belfiore, Michele Rizzo
Technische Leitung: Stephan Werner
Technische Assistenz: Jan Havers, Dörte Wilfroth
Bühnenassistenz: Camilla Smolders
Produktionsleitung: Katharina Wallisch, Stephan Werner
Tourmanagement: Moira Garee
Management & internationale Distribution: Katharina Wallisch & Giulia Messia – neon lobster
Endstation fern von hier
»
Keiner
wollte
freiwillig
nach
Deutsch-
land
«
1942, es herrscht Krieg in der Ukraine. Die junge Valentina muss hilflos mitansehen, wie deutsche Truppen auf brutalste Art und Weise in ihr Heimatland einmarschieren. Die Ukraine wird – wie zuvor schon Polen – von deutschen Truppen besetzt und die Bevölkerung zum Arbeitseinsatz gezwungen. Mit gerade einmal 17 Jahren wird Valentina in das für sie völlig fremde Düsseldorf deportiert, um hier für die Firma Duewag zu arbeiten, die in Lierenfeld Straßenbahnwagen baut. Valentinas Geschichte ist eine von vielen. Über 20 Millionen Menschen wurden zwischen 1942 und 1945 auf deutsches Reichsgebiet deportiert, um den durch Tod und Kriegseinsatz eingetretenen Arbeitskräftemangel auszugleichen. Sie kamen unter anderem aus Holland, Polen, Weißrussland, Litauen, Italien, Frankreich und der Ukraine und hielten ein Land am Laufen, das über ihre Heimatländer Elend und Leid brachte. Mitten in der deutschen Gesellschaft, direkt vor den Augen der deutschen Bevölkerung, mussten sie Zwangsarbeit leisten.
Auf einer fiktiv-autobiografischen Reise fängt das Theaterkollektiv Pièrre.Vers die Stimme von Valentina ein, stellvertretend für die Millionen von Betroffenen. ›Endstation fern von hier‹ ist eine immersive Theaterproduktion, die deutsche Erinnerungspolitik hinterfragt: Wie kann es sein, dass es 20 Millionen Betroffene, aber im Grunde keine Erinnerung gibt? An wen wird erinnert und warum? Für welche Verbrechen wird die Verantwortung übernommen? Und welche Schicksale bleiben im Schatten des größten Verbrechens der Menschheit für immer ungehört?
Nach ›Schwarz-helle Nacht‹, ›Aktion: Aktion!‹ und ›IM PROCESS‹ (ausgewählt zum nachtkritik Theatertreffen 2022) ist ›Endstation fern von hier‹ der vierte und letzte Teil einer performativen Auseinandersetzung des Theaterkollektivs mit historischen Begebenheiten aus der NS-Zeit, die die Stadt Düsseldorf und ihre Bewohner:innen bis heute prägen. Das Team um Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen und Autorin Juliane Hendes begibt sich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, die drängendere Fragen für die Gegenwart aufwirft.
– – –
Das sagt die Presse:
»Eine außergewöhnlich sensible Mischung aus kühlen Fakten, der Dokumentation von menschenverachtendem NS-Terror und einem ergreifenden Einzelschicksal – in diesem Fall des ukrainischen Mädchens Valentina.« (Westdeutsche Zeitung)
»Die Schauspieler lösen aus den monströsen Vergehen der Geschichte Einzelschicksale heraus. Die Präzision, mit der vor allem Julia Dillmann dabei vorgeht, ist bestechend. Sie drückt alle Emotionalität auf auf Raumtemperatur und nutzt scharfblickend die Begebenheiten, um Valentina erschaffen zu können, die hier vielleicht zum ersten Mal von dem berichtet, was ihr widerfahren ist.« (Rheinische Post)
»Eindringlich und erschreckend ist die Erzählung des Theaterkollektivs, das auch historische Daten und die Erfahrungen anderer Zwangsarbeiter in die Geschichte einflicht und von einer großartig geachteten Statisterie sowie dem sparsam, aber wirkungsvoll eingesetzten Sound von Bojan Vuletic unterstützt wird.« (theatermail nrw)
»Wie kann Theater Erinnerungskultur neu denken? Eine Antwort darauf gibt das Theaterkollektiv Pierre.Vers mit der Uraufführung von ›Endstation fern von hier‹.« (kritik gestalten)
Lesen Sie hier einen Text von Juliane Hendes über die Hintergründe der Produktion.
Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem Düsseldorf Festival, gefördert vom Fonds Darstellende Künste, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, der BürgerStiftung Düsseldorf und der Stiftung van Meeteren, in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf und dem Erinnerungsort Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf, mit freundlicher Unterstützung des Stadtarchivs Düsseldorf.
Die Wiederaufnahme im Februar 2025 wird ermöglicht durch die Deutsche Postcode Lotterie.
Besonderer Dank gilt der Rheinbahn AG.
mit Anna Beetz, Julia Dillmann, Alexander Steindorf, Paul Jumin Hoffmann und einer vielköpfigen CROWD
Regie, Konzept: Christof Seeger-Zurmühlen
Dramaturgie: Juliane Hendes
Raum, Kostüm: Simone Grieshaber
Komposition: Bojan Vuletic
Coaching CROWD: Nora Pfahl
Technische Koordination: Philippe Waldecker
Tontechnik: Philipp Kaminsky
Produktionsmitarbeit: Nastasia Radtke
Produktionsleitung: Melissa Müller
IM PROCESS
Wie weit
ist die
Aufarbeitung
der deutschen
Geschichte
wirklich?
26. November 1975. Im Land- und Amtsgericht der Stadt Düsseldorf beginnt der Majdanek-Prozess, Aktennummer 8 Ks 1/75 – einer der längsten und aufwändigsten Gerichtsprozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte. Nach 30 Jahren werden ehemalige SS-Wächter und KZ-Aufseherinnen des Konzentrations- und Vernichtungslagers Majdanek in Polen für ihre Taten angeklagt. Mit im Gerichtssaal befinden sich auch Schulklassen. Sie sollen Geschichtsaufarbeitung aus erster Hand erleben. Doch schnell stellen sich Gerrit Niehaus und seinen Klassenkamerad:innen einige Fragen: Wie ist das Verhalten der am Prozess Beteiligten zu bewerten? Wie weit ist die Aufarbeitung der deutschen Geschichte wirklich? Und welches Licht wirft das auf ihre Zukunft, also unsere Gegenwart?
Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers setzt die erfolgreiche Arbeit an historischen und in der Stadt Düsseldorf verankerten Stoffen fort. Nach ›Schwarz-helle Nacht‹ und ›Aktion:Aktion!‹ taucht das Team um Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen und Autorin Juliane Hendes tief in das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte ein. Eindrückliche Zeug:innenaussagen stehen dem juristischen Aufarbeitungsanspruch gegenüber. Menschen, die nicht vergessen können, treffen auf jene, die sich nicht erinnern wollen. Auf der Basis wahrer Begebenheiten entwickelt sich nach und nach ein Schlaglichtgewitter aus Meinungen und Haltungen, die bis weit in die Gegenwart reichen. Sie verleihen dem heutigen Ringen um die Deutungshoheit über die Geschichte eine jahrzehnteweit reichende Dimension.
Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem düsseldorf festival, gefördert vom Fonds Darstellende Künste, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, der Bürgerstiftung Düsseldorf und der Landeszentrale für politische Bildung des Landes NRW, in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf e. V. und dem Evangelischen Kirchenkreis Düsseldorf. Mit freundlicher Unterstützung der Firma SIGMA.












Das sagt die Presse:
»Total berührend (…) und eine wichtige, klug verdichtete und toll gespielte Aufführung. Ich bin völlig begeistert.«
Stefan Keim – WDR 5 Scala
»Die Beschäftigung von Juliane Hendes und Christof Seeger-Zurmühlen mit dem längsten Prozess der bundesdeutschen Rechtsgeschichte wird zu einem Höhepunkt des Dokumentartheaters.«
Dietmar Zimmermann – theater:pur
mit Anna Magdalena Beetz, Julia Dillmann, Paul Jumin Hoffmann, Gosia Konieczna, Christoph Leszczynski, Jonathan Schimmer, Alexander Steindorf, Pablo Vuletić
Regie, Konzept: Christof Seeger-Zurmühlen
Text, Dramaturgie: Juliane Hendes
Raum, Kostüm: Simone Grieshaber
Komposition: Bojan Vuletić
Illustration: Idan Barzilay
Video: Philippe Waldecker
Sounddesign: Philipp Kaminsky
Produktionsmitarbeit: Nastasia Radtke
Lesen Sie hier ein Essay von Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, über den Majdanek-Prozess und seine Auswirkungen auf die Stadt.
Schwarz-helle Nacht
»
Eine
Insze-
nierung,
die
lange
nach-
wirkt
«
Rheinische Post
Am 9. und 10. November 1938 fanden in Düsseldorf etwa 460 Überfälle auf jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger statt. Diese landesweit geplanten Aktionen gingen als Novemberpogrome in die Geschichte ein. Geschäfte und privates Eigentum wurden zerstört, Gebetshäuser vernichtet. Zeit- und Augenzeugen berichteten vom Eindringen in die intimsten Räume, von gewalttätigen Übergriffen und Todesfällen. Die Ereignisse sind ein erster trauriger Höhepunkt der systematischen Vertreibungs- und Vernichtungspolitik des NS-Regimes. Auf ihn sollten noch viele folgen.
Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers setzt in »Schwarz-helle Nacht« anhand von Zeitzeug*innenberichten aus dem Archiv der Mahn- und Gedenkstätte die Stimmen jüdischer Bürger*innen Düsseldorfs zu den Geschehnissen des Novemberpogroms 1938 in Szene und führt das Publikum durch die Stadt zu Originalschauplätzen. An Orten des Geschehens trifft die Gegenwart auf die Vergangenheit. Dabei werden auch die Perspektiven von jüdischen Menschen heute beschrieben. Anschließend an die Vorstellung ist das Publikum zu einem Gespräch mit den beteiligten Künstler*innen und Historiker*innen eingeladen.
Die performative Tour durch die Stadt macht die Komplexität der Ereignisse rund um die Nacht des 9. Novembers 1938 in Düsseldorf sichtbar, hörbar und erfahrbar – und zwar ganz konkret, unmittelbar und mit großer Kraft.
Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem düsseldorf festival, gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung, vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, der Rheinbahn AG und dem LVR Zentrum für Medien und Bildung.
Die Vorstellungen von »Schwarz-helle Nacht. Eine performative Zeitreise« finden im Rahmen des Festjahres »1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland« statt und werden gefördert durch #2021 JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V. aus Mitteln des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und dem Kulturamt Düsseldorf, mit freundlicher Unterstützung von Hotel Max Brown Midtown und der Rheinbahn AG.








Das sagt die Presse:
»Eine Inszenierung, die lange nachwirkt.«
Regina Goldlücke – Rheinische Post
»Die performative Zeitreise zu den Stätten der Reichspogromnacht in Düsseldorf wird zu einer beeindruckenden, aber auch bedrückenden Collage von Erinnerungen an das schwärzeste Kapitel unserer jüngeren Vergangenheit.«
Dietmar Zimmermann – theater:pur
»Packend, hautnah und mit reduzierter Mimik gespielt von wandlungsfähigen Darstellern«
Michael-Georg Müller – Westdeutsche Zeitung
»Und das ist der Kern dieser Tour durch Düsseldorf: Die Vergangenheit ist keineswegs vergangen. Auf eine sehr subtile Weise löst Pièrre.Vers die Grenzen zwischen den Zeiten auf.«
Sascha Westphal – Nachtkritik
mit Anna Magdalena Beetz, Julia Dillmann, Nora Pfahl, Alexander Steindorf, Anton Tsirin, Christof Seeger-Zurmühlen sowie Halgir B. Abdulkareem, Smilla Antony, Lutz Antony, Linda Antony, Barbara Baggen, Emil Gonzales Dillmann, Philine Berger, Therese Edinger, Alexandra Habot, Lea Heiligtag, Elke Fricke, Aschif Kasem, Rami Lazkani, Willi Mannheim, Karina Oschlykow, Fiona Pedotti, Gabriel Pedotti, Gustaf Steindorf, Jakob Schiefer und Rezkar
Regie + Konzept: Christof Seeger-Zurmühlen
Stückentwicklung + Text: Juliane Hendes
Raum + Kostüm: Simone Grieshaber
Komposition: Bojan Vuletić
Produktionsassistenz: Nastasia Radtke
IM PROCESS
Wie weit
ist die
Aufarbeitung
der deutschen
Geschichte
wirklich?
26. November 1975. Im Land- und Amtsgericht der Stadt Düsseldorf beginnt der Majdanek-Prozess, Aktennummer 8 Ks 1/75 – einer der längsten und aufwändigsten Gerichtsprozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte. Nach 30 Jahren werden ehemalige SS-Wächter und KZ-Aufseherinnen des Konzentrations- und Vernichtungslagers Majdanek in Polen für ihre Taten angeklagt. Mit im Gerichtssaal befinden sich auch Schulklassen. Sie sollen Geschichtsaufarbeitung aus erster Hand erleben. Doch schnell stellen sich Gerrit Niehaus und seinen Klassenkamerad*innen einige Fragen: Wie ist das Verhalten der am Prozess Beteiligten zu bewerten? Wie weit ist die Aufarbeitung der deutschen Geschichte wirklich? Und welches Licht wirft das auf ihre Zukunft, also unsere Gegenwart?
Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers setzt die erfolgreiche Arbeit an historischen und in der Stadt Düsseldorf verankerten Stoffen fort. Nach ›Schwarz-helle Nacht‹ und ›Aktion:Aktion!‹ taucht das Team um Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen und Autorin Juliane Hendes tief in das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte ein. Eindrückliche Zeug*innenaussagen stehen dem juristischen Aufarbeitungsanspruch gegenüber. Menschen, die nicht vergessen können, treffen auf jene, die sich nicht erinnern wollen. Auf der Basis wahrer Begebenheiten entwickelt sich nach und nach ein Schlaglichtgewitter aus Meinungen und Haltungen, die bis weit in die Gegenwart reichen. Sie verleihen dem heutigen Ringen um die Deutungshoheit über die Geschichte eine jahrzehnteweit reichende Dimension.
Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem düsseldorf festival 2021, gefördert vom Fonds Darstellende Künste, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, der Bürgerstiftung Düsseldorf, in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf e. V. und dem Evangelischen Kirchenkreis Düsseldorf
mit Anna Magdalena Beetz, Julia Dillmann, Paul Jumin Hoffmann, Gosia Konieczna, Christoph Leszczynski, Jonathan Schimmer, Alexander Steindorf, Pablo Vuletić
Regie, Konzept: Christof Seeger-Zurmühlen
Text, Dramaturgie: Juliane Hendes
Raum, Kostüm: Simone Grieshaber
Komposition: Bojan Vuletić
Illustration: Idan Barzilay
Video: Philippe Waldecker
Sounddesign: Philipp Kaminsky
Produktionsmitarbeit: Nastasia Radtke
Lesen Sie hier ein Essay von Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, über den Majdanek-Prozess und seine Auswirkungen auf die Stadt.
Das Stück ›IM PROCESS‹ wird am 20., 22., 23., 24., 25. und 26. September 2021 auch im Rahmen des Düsseldorf Festivals gezeigt. Karten sind ausschließlich über das Düsseldorf Festival zu beziehen, der VVK startet am 3. Juli.
TANZ
»
Höchst
kunstvoll,
wahrhaft
spektakulär
und leicht
aggressiv
«
(Frankfurter Rundschau)
»Sie ist keine, die aufhört, wenn es wehtut«, schrieb ›Die Zeit‹ über Florentina Holzinger, die aktuell als eine der aufregendsten Performerinnen gilt. Die Wienerin bereichert die internationale Performanceszene mit schwindelerregender Akrobatik, muskulösen Frauenkörpern und Martial-Arts-Kampfszenen – popkulturelle Referenzen und ein Faible für Trash kommen dabei nicht zu kurz. Ihre Performances haben Kultstatus, sie geht an die Grenzen – des guten Geschmacks und ihres eigenen Körpers. Im Zentrum von Holzingers Arbeit steht der weibliche Körper, den sie als Experimentierfeld begreift, mit dem man alles machen kann.
In ihrer neuen Arbeit ›TANZ‹ befasst sie sich mit der Disziplinierung des Körpers durch das Ballett. Dazu bedient sie sich eines Ensembles von elf starken Frauen zwischen 20 und 80 Jahren, die weitgehend splitternackt agieren und aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen: Tanz, Ballett, aber auch Theater und Zirkus. Protagonistin ist die 80-jährige Beatrice Cordua, die lange John Neumeiers Primaballerina war und weltweite Berühmtheit erlangte, als sie 1972 erstmalig ›Le sacre du printemps‹ nackt tanzte. In ›TANZ‹ studiert Cordua mit einer Ballettklasse ›La Sylphide‹ ein – ein Ballettstück von 1832 mit schwebenden Luftgeistern und Feenwesen (Sylphiden), das als Geburtsstunde von Tutu und Spitzentanz gilt und bis heute das Image von Ballett prägt. Doch Holzinger blickt aus heutiger, feministischer Perspektive auf das Thema, holt die verklärte Welt des romantischen Balletts radikal, tabulos und schockierend ins 21. Jahrhundert und macht daraus einen wahren Höllenritt. In einem opernhaften Setting zwischen Märchenwald und Hexensabbat entstehen brutale Parodien auf Bilder, wie man sie aus Ballett, Komödien und Pornografie kennt – inklusive spektakulärer Einlagen wie Stunts auf hängenden Motorrädern.
›TANZ‹ ist eine Koproduktion des asphalt Festivals und eines der meistprämierten Stücke im deutschsprachigen Raum 2020: Es wurde u. a. zum Theatertreffen eingeladen, in der Kritikerumfrage von ›Theater heute‹ zur Inszenierung des Jahres gekürt und war für den deutschen Theaterpreis ›Der Faust‹ nominiert. Zudem erhielt Holzinger den Nestroypreis für die beste Regie.
Florentina Holzinger (*1986 in Wien) hat Choreografie an der School for New Dance Development (SNDO) in Amsterdam studiert. Gemeinsame Arbeiten mit Vincent Riebeek wie ›Kein Applaus für Scheiße‹ (2011), ›Spirit‹ (2012) oder ›Wellness‹ (2012) brachten ihr den Ruf als ›provokanteste Nachwuchschoreografin‹ ein. Ihre Arbeiten werden auf zahlreichen Festivals und in Produktionshäusern im In- und Ausland gezeigt. Holzinger lebt in Wien und Amsterdam und wird ab der Spielzeit 2021/22 im Team von René Pollesch an der Berliner Volksbühne arbeiten.
Das sagt die Presse:
»In der Wut liegt die Kraft liegt die Liebe: Wer einen Abend von Florentina Holzinger sieht, spürt die Zukunft.» (SZ-Magazin)
»Die österreichische Performancekünstlerin und Choreografin beherrscht die Kunst, Sachen, die Menschen normalerweise nicht sehen wollen, so auf die Bühne zu bringen, dass man trotzdem gerne hinschaut.« (Der Falter)
Eine Produktion von Florentina Holzinger in Koproduktion mit dem asphalt Festival, Spirit und Tanzquartier Wien, SPRING Festival (Utrecht), Productiehuis Theater Rotterdam, Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt), Arsenic (Lausanne), Münchner Kammerspiele, Take Me Somewhere Festival (Glasgow), Beursschouwburg (Brüssel), deSingel (Antwerpen), Sophiensaele (Berlin), Frascati Productions (Amsterdam) und Theater im Pumpenhaus (Münster), gefördert von DANCE ON TOUR AUSTRIA – Ein Kooperationsprojekt des Tanzquartier Wien und des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres
Die Aufführung am 2. Juli 2021 findet in Kooperation mit dem IMPULSE THEATER FESTIVAL statt.
mit Renée Copraij, Beatrice Cordua, Evelyn Frantti, Florentina Holzinger, Lucifire, Annina Machaz, Netti Nüganen, Suzn Pasyon, Laura Stokes, Veronica Thompson, Lydia Darling
Konzept, Choreografie: Florentina Holzinger
Bühne: Nikola Knezevic
Lichtdesign: Anne Meeussen
Videodesign, Livekamera: Josefin Arnell
Sounddesign, Livesound: Stefan Schneider
Dramaturgie: Renée Copraij, Sara Ostertag
Prothetik, Maske: Studierende des Studiengangs Maskenbild an der Theaterakademie August Everding (München), Marianne Meinl
Unterstützung Stunts: Haeger Stunt & Wireworks
Stuntinstruktor*innen: Stunt Cloud GmbH (Leo Plank, Phong Giang, Sandra Barger)
Lesen Sie hier ein Interview mit Choreografin Florentina Holzinger über ihre Arbeit ›TANZ‹, Geschlechterrollen auf der Bühne und wie man die Grenzen immer weiter verschiebt.
Marius Preda’s Mission Cimbalon Trio
»
Marius
ist ein
Geschenk
Gottes
für
unsere
Ohren
«
(Arturo Sandoval)
Hackbrett und Jazz? Kein Wiederspruch, wie man am Beispiel von Marius Preda sehen kann. Der virtuose Multi-Instrumentalist beherrscht neben seinem Hauptinstrument Cimbalon – einem Konzertzymbal, dessen Metallsaiten mit Klöppeln geschlagen werden – noch Piano, Akkordeon, Violine, Vibraphon, Kontrabass und Panflöte. In seiner Musik finden sich Elemente von Latin-Jazz, Salsa, Blues, afro-kubanische und arabische Klänge.
Sein erstes Cimbalon hatte Preda bereits als Vierjähriger von seiner Großmutter geschenkt bekommen. Die früh geweckte Faszination für das ungewöhnliche Instrument, das vor allem in der ungarischen Volksmusik beheimatet ist, ließ ihn nie wieder los. Nach einem Vibraphon-Studium an der Jazz-Abteilung des Königlichen Konservatoriums in Den Haag, das er mit Auszeichnung abschloss, konzentrierte sich Marius Preda darauf, eine neue Art des Cimbalonspiels zu entwickeln. So wurde er der erste Cimbalonvirtuose in der Geschichte des Jazz und ist bis heute weltweit der einzige, der sich auf hohem Niveau ebenso in der Jazzwelt wie in internationalen Konzerthäusern behauptet.
Preda war langjähriger Solist im renommierten Rosenberg Trio, einem niederländischen Jazzensemble, das durch seinen Swing im Stile Django Reinhardts internationale Bekanntheit errang. Mit seinem eigenen Mission Cimbalon Trio hat er es sich zur Aufgabe gemacht, das Cimbalon in der Jazzmusik zu etablieren – und tut dies bei Konzerten in ganz Europa. Auf seinem aktuellem Album ›Mission Cimbalon‹ spielt Preda mit Jazzgrößen wie Gitarrist Mike Stern, Drummer Dennis Chambers und dem Trompeter und 10-fachen Grammy-Preisträger Arturo Sandoval. Der legendäre rumänisch-französische Filmkomponist Vladimir Cosma hält Preda für »einen der besten Musiker, mit dem ich in meiner ganzen Musikkarriere jemals zusammengearbeitet habe«.
Das sagt die Presse:
»Marius’ Stücke sind ein bisschen down und funky – und man weiß nie genau, was einen erwartet. Höchst originell und kreativ, most highly recommended!« (Contemporary Fusion Reviews)
»Preda hat sich der lobenswerten Mission verschrieben, ein kaum bekanntes Instrument zu einem Grundpfeiler des Jazz zu machen. Und die Hörer vergessen, dass sie einem Instrument lauschen, das ihnen neu ist.« (Lemon Wire)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
Cimbalon: Marius Preda
Percussion: Antal Steixner
Bass: Thomas Preda
Sebastian Gahler Trio feat. Denis Gäbel
Wie klingt
wohl Kafka
aus ›Kafka
am Strand‹?
»I’d been running a sort of jazz club near Sendagaya Station. It wasn’t so big, or so small, either. We had a grand piano and just barely enough space to squeeze in a quintet. (…) Most people I knew had predicted that the bar wouldn’t do well. Well, their predictions were totally off.« – Haruki Murakami
Das literarische Werk des japanischen Weltschriftstellers Haruki Murakami liest sich bisweilen wie eine Liebeserklärung an die Musik, zahlreiche musikalische Referenzen durchziehen seine Romane und Erzählungen. Bevor er mit dem Schreiben begann, betrieb Murakami selbst einen Jazzclub in Tokio. Dorthin möchte Pianist Sebastian Gahler das asphalt-Publikum in seinem neuen Konzertprogramm entführen. Es umfasst bislang ungehörte Kompositionen Gahlers, mit denen einige von Murakamis bekanntesten Romanfiguren musikalisch zum Leben erweckt werden, aber auch neue Arrangements von Jazzstandards, die in Murakamis Geschichten eine Rolle spielen. Wie klingen wohl Aomame oder Tengo aus ›1Q84‹, wie hört sich Kafka aus ›Kafka am Strand‹ an? In modernen, jazzigen Portraits werden Murakami-Leser*innen diese und andere Figuren neu entdecken können. ›Invitation to Murakami’s Jazz Club‹ bietet die besondere Gelegenheit, sich dem literarischen Kosmos Murakamis auf einer Konzertbühne zu nähern.
Der Düsseldorfer Sebastian Gahler ist Jazz-Pianist und Komponist. Er leitet mehrere etablierte Konzertreihen in seiner Heimatstadt und trägt großen Anteil daran, dass die hiesige Jazzszene so lebendig ist. Das Sebastian Gahler Trio ist eine etablierte Größe in der deutschen Jazzlandschaft. Gahler erhielt 2011 den Förderpreis der Stadt Düsseldorf für Musik.
Der Saxofonist Denis Gäbel aus Köln zählt in der deutschen Jazzszene zu den stärksten Vertretern seines Fachs. Er trat mit Musikern wie Antonio Faraò, Billy Cobham und Jiggs Whigham auf und spielte auf Festivals wie WDR 3 jazz.cologne, Jazzopen Stuttgart oder Enjoy Jazz. Gäbel ist Dozent für Jazz-Saxofon an der Musikhochschule Mainz.
Das sagt die Presse:
»Sebastian Gahler ist einer der faszinierendsten Jazzpianisten Deutschlands.« (Jazz thing)
Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals
Sebastian Gahler Trio:
Piano: Sebastian Gahler
Bass: Nicolas Brandenburg
Schlagzeug: Ralf Gessler
Saxofon: Denis Gäbel
Danko Rabrenović
»
Russendisko
auf balkanesisch
– witzig und
tiefsinnig
«
(Radio Fritz)
Der Musiker, Radiomoderator und Autor Danko Rabrenović kehrt zurück auf die Bühne. Diesmal allerdings ›Solo & Allein‹. Der Ex-Balkanizer macht ein Experiment und verlässt sich dabei auf sein Improvisationstalent und seine Gitarre. Rabrenović bewegt sich als Geschichtenerzähler und Performer ohne Netz und doppelten Boden in einer Welt, die irgendwo zwischen Konzert, Lesung, Stand-up und Kabarett liegt. Die Form seiner Performances ändert sich, seine Themen bleiben: Sprache, Exil, Identität, Kulturschocks, Heimatgefühle, Nationalismus, Integration, Migrationshintergrund und ähnliche Krankheiten.
Danko Rabrenović wurde in Zagreb geboren, wuchs in Belgrad auf und lebte als Kind mit seinen Eltern drei Jahre in Peking. Kurz nach Ausbruch des Jugoslawienkrieges kam er nach Deutschland. Elf Jahre lang moderierte er die Kultradiosendung ›Balkanizer‹, zur Zeit ist er Moderator bei WDR Cosmo. Bislang sind zwei Bücher von ihm erschienen, ›Der Balkanizer. Ein Jugo in Deutschland‹ und ›Herzlich willkommencić. Heimatgeschichten vom Balkanizer‹ (DuMont). Rabrenović ist zudem Sänger und Gitarrist der Ska-Punk Band Trovači.
Das sagt die Presse:
»Er betrachtet das Leben in Deutschland mit ähnlich wohlwollender Verwunderung wie sein russischer Kollege Wladimir Kaminer. Sei es dem charmanten Akzent geschuldet – Ähnlichkeiten sind nicht von der Hand zu weisen.« (Bonner Generalanzeiger)
»Der Balkanizer erzählt von einem Leben zwischen zwei Heimaten und hält uns charmant den Spiegel vors Gesicht. Russendisko auf balkanesisch – witzig und tiefsinnig.« (Radio Fritz)
»Der Autor und Musiker Danko Rabrenović hat mit der Geschichte seiner Integration in Deutschland eine Lücke gefüllt.« (taz)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Resolution
von und mit Danko Rabrenović
Mivos Quartet
»
Eines der
kühnsten
und
wildesten
Ensembles
für Neue
Musik in
Amerika
«
(The Chicago Reader)
Das Mivos Quartet widmet sich der Aufführung von Werken zeitgenössischer Komponist*innen und der Präsentation neuer Musik und begeistert damit ein großes Publikum. Für das asphalt Festival hat das New Yorker Streicherensemble ein spektakuläres Programm zusammengestellt.
Im ersten Teil ›Inspired by …‹ sind ›luminous animal‹ von Michaela Catranis, ›Glance / I don’t Belong Here‹ von Hannah Kendall und ›Mirror Mirror‹ von Peter Kramer zu hören – drei junge, aufstrebende Komponist*innen der zeitgenössischen US-amerikanischen Musikszene. Jedes Stück ist von einem Kunstwerk aus einem anderen Medium inspiriert – Poesie, Fotografie und Prosa. Die Komponist*innen nähern sich den Originalen auf jeweils einzigartige Weise und schaffen Musik, die ihre eigene künstlerische Stimme und Sprache zum Ausdruck bringt.
Das zweite Set ist mit ›Improvisation / Experimentation / Exploration‹ betitelt und präsentiert drei Pioniere der zeitgenössischen Musik. Zu hören ist ›Sixfivetwo‹ von Pulitzer-Preisträger Henry Threadgill, der Improvisation als Schlüsselelement für seine Musik nutzt. Obwohl der größte Teil dieses Stücks ausnotiert ist, wird jedem Mitglied des Quartetts Raum zur Improvisation gegeben. Es folgt ›String Quartet No. 4‹ von Sofia Gubaidulina, die transzendentale Mystik, grafische Notation, experimentelle Perkussion und dramatische Kontraste zu einer der ikonischsten Kompositionssprachen der Neuen Musik verbindet. Ihr viertes Streichquartett fügt vorproduzierte, ätherische Elektronik hinzu, um der Musik noch mehr klangliche Tiefe zu verleihen. Im ›String Quartet 2.5 – Playing With Seeds‹ von George Lewis verwebt der Komponist, Improvisator, Posaunist, Wissenschaftler und Pionier der elektronischen Musik die verschiedenen Fäden seines facettenreichen musikalischen Lebens. Sein kaleidoskopisches Werk behandelt das Streichquartett wie eine vierköpfige Hydra, die sich in allen möglichen Kombinationen auseinander und zusammen bewegt.
Seit seiner Gründung 2008 arbeitet das Mivos Quartet eng mit einer immer größer werdenden Gruppe internationaler Komponist*innen zusammen, die verschiedene Ästhetiken der zeitgenössischen klassischen Komposition repräsentieren. Das Streichquartett trat bei renommierten Konzertreihen wie der New Yorker Phil Biennale, Wien Modern, den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt, Shanghai New Music Week (Shanghai, China), Música de Agora na Bahia (Brasilien), Aldeburgh Music (UK) und Lo Spririto della musica di Venezia (Italien) auf. Beim asphalt Festival war Mivos bereits mehrfach zu Gast und spielte zahlreiche Kompositionen von Bojan Vuletic.
Mivos engagiert sich für die Vergabe von Kompositionsaufträgen und die Uraufführung neuer Musik für Streichquartett und strebt eine enge Zusammenarbeit mit Komponist*innen über längere Zeiträume an. Jedes Jahr vergibt das Quartett außerdem den Mivos/Kanter String Quartet Composition Prize, der zur Unterstützung der Arbeit von aufstrebenden Komponist*innen ins Leben gerufen wurde, sowie den I-Creation-Preis, einen Wettbewerb für Komponist*innen chinesischer Abstammung. Neben der Erweiterung des Streichquartett-Repertoires widmet sich Mivos auch der Zusammenarbeit mit Gastkünstler*innen, der Erforschung multimedialer Projekte mit Live-Video und Elektronik sowie der Aufführung improvisierter Musik. Das Quartett ist Preisträger des Dwight and Ursula Mamlok Prize for Interpreters of Contemporary Music 2019.
Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals
Mivos Quartet:
Violine: Olivia de Prato
Violine: Maya Bennardo
Viola: Victor Lowrie Tafoya
Cello: Tyler J. Borden
LUAH
»
Betörend
schön
«
(Bonner Generalanzeiger)
LUAH aus Köln – das sind Elsa Johanna Mohr (Gesang, Ukulele, Percussion), Lena-Larissa Senge (Gesang, Sythesizer, Percussion) und Ula Martyn-Ellis (Gesang, Gitarre). Die drei jungen, studierten Musikerinnen haben ihre Wurzeln in der Jazzmusik, ihre Kompositionen verbinden Jazz, Pop, Folk und brasilianische Musik. LUAH singen auf englisch und portugiesisch (›lua‹ ist portugiesisch für ›Mond‹), mixen jazzige Gitarrenlinien mit Percussion, Glockenspiel und Synthesizer-Klängen und schaffen so einen ganz eigenen Folkjazz-Sound zwischen Mainstream und Avantgarde.
Das Trio gewann 2019 den Publikumspreis des Jazztube Festivals in Bonn. Im selben Jahr veröffentlichten LUAH ihr Debütalbum ›Sunlit‹. Im Frühjahr 2021 nahm die Band ihr zweites Studioalbum auf, das voraussichtlich im Herbst erscheint.
Das sagt die Presse:
»LUAH haben sich eine eigene Nische mit sonnigen Vokalsätzen, folkigen Arrangements und jazzigen Harmonien erarbeitet. Dabei lassen sich Verwandtschaften zur frühen Joni Mitchell herauslauschen, eine Prise akustisches Dream-Pop-Feeling kommt hinein, und die Würze entsteht durch Samba- und Bossa-Einstreuungen ins Repertoire.« (Jazz thing)
»Ihre Arrangements wirken in dieser Vielfalt unwiderstehlich, wie der Sog einer Schwingtür, hinein in ein mondänes und vor allem buntes Hotel der Extraklasse.« (Generalanzeiger Bergneustadt)
»Drei sehr unterschiedliche Stimmen, die einzeln interessant, spannend, zusammen betörend schön klingen« (Bonner Generalanzeiger)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
Tax for free
Wann
ist ein
System
so
ungerecht,
dass man
sich wehren
muss?
2018 deckte eine Investigativ-Recherche zu Cum-Ex-Geschäften den größten Steuerskandal in der Geschichte Europas auf: Mindestens 55 Milliarden Euro ließen sich Investor*innen, Banken und Spekulant*innen durch den Dreieckshandel von Aktien zu Unrecht vom Fiskus erstatten. Zwei Jahre später stehen einige Akteur*innen vor Gericht, die Machenschaften aber längst nicht mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Dabei sind nach wie vor viele Fragen offen: Was wusste die Politik? Wurde bewusst weggeschaut? Standen die Reichen gar über der Allgemeinheit?
Beim asphalt Festival 2019 war die preisgekrönte Inszenierung ›Cum-Ex Papers‹ des Teams um Theaterregisseurs Helge Schmidt zu sehen, nun folgt der zweite Streich: In Zusammenarbeit mit dem Investigativ-Journalisten Oliver Schröm vom ARD-Magazin ›Panorama‹ und seinen Kolleg*innen erzählt ›Tax for free – Scholz und Tschentscher geben einen aus und Michael Kohlhaas wundert sich‹ die Chronik eines politischen Skandals: Der Stadtstaat Hamburg fordert im Jahr 2016 von der Privatbank M.M. Warburg & CO 47 Millionen Euro Steuern aus mutmaßlichen Cum-Ex-Geschäften zurück. Dann jedoch trifft sich der Mitinhaber der Bank mit dem Regierenden Bürgermeister Olaf Scholz. Innerhalb weniger Tage entscheidet sich die Finanzbehörde unter Senator Peter Tschentscher dazu, auf die Erstattung zu verzichten … Die Aufarbeitung des Cum-Ex-Skandals beschäftigt inzwischen auch die Hamburger Bürgerschaft, die im Oktober 2020 einen Untersuchungsausschuss zu dem Thema installierte.
Gerahmt von Interviews mit Politiker*innen, Journalist*innen und NGOs beschreibt die Inszenierung anhand dokumentarischen Materials eindrucksvoll die Nähe von Finanzwirtschaft und Politik. Inhaltlich und personell knüpft das Stück dabei an die mit dem deutschen Theaterpreis ›Der Faust‹ ausgezeichneten ›Cum-Ex Papers‹ an, stellt mit Rückgriff auf Heinrich von Kleists tragische Figur Michael Kohlhaas nun aber die Frage: Wann ist ein System so ungerecht, dass Bürger*innen sich wehren müssen? Die Uraufführung von ›Tax for free‹ fand am 3. Juni im Hamburger Lichthof Theater statt, im Juli ist das Stück beim asphalt Festival erstmalig als Gastspiel zu sehen.
Helge Schmidt (*1983 in Schwerin) war mehrere Spielzeiten am Thalia Theater Hamburg tätig und arbeitet seit 2014/15 als freier Regisseur. Seine Produktion ›Weltverbesserungstheater‹ am Theater Erlangen wurde in der Kritikerumfrage der Deutschen Bühne als herausragende Inszenierung der Spielzeit 2017/18 nominiert. Helge Schmidt ist sowohl in der freien Szene als auch am Stadttheater aktiv. Seine Arbeiten wurden mehrfach zu Festivals eingeladen.
Eine Produktion von Helge Schmidt und Team, in Koproduktion mit dem asphalt Festival Düsseldorf, dem LICHTHOF Theater Hamburg und dem TD Berlin, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, durch die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, die Rosa Luxemburg Stiftung, die Rudolf Augstein Stiftung sowie die Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg
mit Jonas Anders, Ruth Marie Kröger, Günter Schaupp, Laura Uhlig
Regie, Stückfassung: Helge Schmidt
Ausstattung: Atelier Lanika (Anika Marquardt und Lani Tran-Duc)
Lichtdesign: Sönke C. Herm
Musik: Frieder Hepting
Körperarbeit: Jonas Woltemate
Video: Jonas Link
Produktionsleitung: Zwei Eulen (Kaja Jakstat)
Assistenz und künstlerische Mitarbeit: Judith Weßbecher
Diana Ezerex
»
Diana Ezerex
hat Seele
in der Stimme
«
(Südkurier)
Mehr Herz und Soul geht kaum: Diana Ezerex’ Musik verbindet Urban Pop, HipHop, Soul und Trap. Ihre charismatische Stimme erinnert an die Energie von Rag’n’Bone Man, die Intensität von Bon Iver und die Gelassenheit von Anderson.Paak. Seit mittlerweile vier Jahren spielt die Sängerin ehrenamtlich Konzerte in Gefängnissen. Für ihr soziales Engagement wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet, u. a. beim Wettbewerb ›Aktiv für Demokratie & Toleranz 2020‹ der Bundeszentrale für Politische Bildung, mit dem Heinz-Kappes-Preis 2020 und dem Jugenddiakoniepreis 2019. Beim asphalt Festival wird Diana Ezerex erstmalig Songs ihres Ende Juni erscheinenden Debütalbums ›My Past’s Gravity‹ live spielen. Die Stücke befassen sich mit Themen, die im Zusammenhang mit dem Gefängnis stehen und greifen Tabus, strukturelle Probleme sowie soziale Ungerechtigkeiten auf. Ezerex’ Songtexte haben eine hohe gesellschaftliche Relevanz und Authentizität, stellen Fragen zu mentaler Gesundheit, Suizid, Akzeptanz und Zurechtfinden im Gemeinwesen.
Das sagt die Presse:
»Diana Ezerex ist eine Songwriterin, die nicht nur für Musik brennt, sondern auch für soziales Engagement.« (Bayerischer Rundfunk)
»Ihre tiefe, rauchige Stimme geht durch Mark und Bein, sobald sie eines ihrer selbstgeschriebenen Lieder anstimmt.« (Badische Neueste Nachrichten)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
Gesang: Diana Ezerex
Piano: Roman Schuler
Gitarre: David Hentzschel
Bass: Patrick Gruber
Schlagzeug: Thorsten Rheinschmidt
dianaezerex.com
Joseph Boys
»
Eine
Mischung
aus
Kunst
und
Punk
«
(jmc Magazin)
Die Joseph Boys sind überzeugt: Die Zukunft, die wir wollen, muss gestaltet werden, sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen. Darum formte sich die Düsseldorfer Band 2014 aus Margarine zu einem menschgewordenen Agglomerat aus Wut, Erneuerung und Kunst. Punk ist ihre Stilrichtung, treibende Beats malen Struktur, Akkorde die Strategie. Die Joseph Boys bezeichnen sich selbst als ›audio-soziale Punkplastik‹, ihr Schaffen als ›durchgegorenen, deutsch getexteten, euphorisierenden Punk-Post-Punk mit einer gewissen Rohheit und kubischer Kühle‹. Seit Monaten werkelt die Band in ihrem Workshopraum an einer atmosphärischen, hyperrealistischen Punk-Installation. Ihr viertes Album soll ein einzigartiger ›Seismograph der Erregungskultur‹ werden und eine ›lautstarke Wortmeldung aus dem Düsselland‹, die Veröffentlichung ist für Ende 2021 geplant. Für das asphalt Festival konzipieren die Joseph Boys ein ›Krachschwan-Konzert‹ auf der Seebühne und laden zum ›audiophilen Liveverschleißen‹. Sie versprechen dem Publikum einen emotionalen Exkurs über Gegenwartsbezug und Transformationsvorgänge und die Antwort auf die Frage, warum es mit Glück erfüllt, Musik zu machen.
Das sagt die Presse:
»Die Joseph Boys sind eine eigentümliche Mischung aus Kunst und Punk, aus dadaesken Texten und Brachialgitarren. Eine Mischung, die ihre Konzertauftritte zu einem intensiven Liveerlebnis werden lassen – musikalisch wie physisch.« (jmc Magazin)
»Angekotztheit trifft auf nörgelige Schwermut, ziviler Ungehorsam auf präzises Riffing, Post-Punk und Dance-Drive heizen zusätzlich an.« (Plattentest.de)
»Hart, groovy, manchmal noisig, druckvoll produziert, irgendwie immer tanzbar – und über allem thront der fantastische Gesang von Sänger Andi, dem man gerne zuhört, wie er Texte vorträgt, die absolut unpeinlich sind. Absoluter Tipp für alle, die gerne gute harte, deutschsprachige Musik hören.« (Ox Fanzine)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
von und mit Joseph Boys
ISLAND OF F*CKED UP HEARTS
Eine
Insel
der
Einsamkeit
Siehe da: der Mensch, das soziale Wesen. Isoliert auf der Insel des Frusts. Eingesperrt in den eigenen vier Wänden. Was entdeckt man durch Einsamkeit und Sperren? Was kommt an die Oberfläche? Wie konfrontiert man sich in der Isolation auf seiner Zwangsinsel mit all den unter den Teppich gekehrten Ängsten und Sehnsüchten? Wie zerstört man seine unsichtbaren Wände, wie findet man Verbindung auf Distanz?
Nach ihrem erfolgreichen Debüt bei ›asphalt auf See 2020‹ lassen sich die soMermaids erneut am Schwanenspiegel nieder und entwickeln einen einzigartigen, aberwitzigen, ortsspezifischen Soloabend für die Seebühne. In ›ISLAND OF F*CKED UP HEARTS (ECCE HOMO INSULARIS)‹, so der vollständige Stücktitel, wird die schwimmende Spielfläche zu einer Insel der Einsamkeit, auf der äußerst humorvoll alle Masken fallen.
Das Künstlerduo soMermaids sind die Schauspielerin Adrienn Bazsó und die Regisseurin Panni Néder. Die beiden in Berlin lebenden, ursprünglich aus Ungarn stammenden Theatermacherinnen begreifen sich als multidisziplinäre feministische Künstlerinnen, erforschen die unterschiedlichen Formen des autobiografischen und dokumentarischen Theaters und verflechten diese mit Bewegung, Gesang oder Videokunst. Ihre Bühnenstücke zeichnen sich besonders durch ein ehrliches und berührendes Aufeinandertreffen von Publikum und Akteur*innen aus.
Das sagt die Presse:
»Eine Mischung aus ehrlicher, zweiflerischer, ironischer Selbsterkundung« (Rheinische Post)
»Kurzweilig, bisweilen humorvoll, häufiger nachdenklich, verbrämt im Mantel der Poesie. Da weiß man oft nicht, ob man lachen, weinen oder in den weiten Himmel hinter der Bühne schauen soll.« (Kulturmagazin O-Ton)
Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Projektes #Extended Space
mit Adrienn Bazsó
Regie, Konzept: Panni Néder
EMY
»
Emy Kaboré
entblößt
ihre Seele.
«
(De Standaard, Belgien)
Es ist praktisch unmöglich, nicht an den Lippen von Emy Kaboré zu hängen: Obwohl kaum 21 Jahre alt, gilt die in Paris geborene Belgierin bereits als großes musikalisches Talent. Mit ihrer unverwechselbaren Soul-Stimme drückt sie ihre intimsten Gedanken und Gefühle aus. Sie bewegt und lässt niemanden unberührt.
Umso verblüffender, dass Emy Autodidaktin ist: Erst im Sommer 2015 kaufte sie sich ihre erste Gitarre und begann aus reiner Intuition Musik zu machen – zunächst als Solokünstlerin. Ihre emotionalen, ergreifenden Songs brachten ihr den dritten Platz bei der ›Humo’s Rock Rally‹ 2018 ein, einem in Belgien sehr populären und traditionsreichen Wettbewerb für Rockbands. Damals urteilte die Presse: »Mit nur 18 Jahren vermittelt Emys Stimme mehr Gefühl, Leben und Dringlichkeit als die der letzten acht Hooverphonic-Sänger zusammen.«
Dieser frühe Erfolg zementierte Emys Entschluss, ihre Karriere ernsthaft fortzusetzen, nun allerdings mit Unterstützung einer Band. Mittlerweile erkundet sie in Begleitung von zwei wunderbaren Musikern das Neo-Soul-Genre, die ihrem Repertoire ein grooviges und doch progressives Gefühl hinzufügen und die ihre natürlich-soulige Stimme instrumental ergänzen. Fans von Billie Eilish, Erykah Badu und Hiatus Kaiyote werden EMY lieben. Ihre Debütsingle ›Freestyle‹ (2020) wurde von zahlreichen belgischen und französischen Radiosendern gespielt, der Nachfolger ›Inconvenient‹ (2021) könnte den Auftakt zu einem internationalen Durchbruch markieren. Für 2022 ist das Debütalbum von EMY geplant.
Das sagt die Presse:
»Mit Emy hat Flandern seine eigene Amy Winehouse.« (dansendeberen.be)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
Gesang: Emy Kaboré
Gitarre: Brian Bogaert
Bass: Sander Huys
Schlagzeug: Thibault Goudket
Keyboards: Anthe Huybrechts
Chinchilla Arschloch, waswas
»
Ich
ticke,
also
bin
ich
«
Mit Tourette Theater machen? Auf den ersten Blick scheint das unmöglich, schließlich ist kein Text sicher und keine Bewegung wiederholbar. Doch Helgard Haug von Rimini Protokoll beweist eindrucksvoll das Gegenteil. In ihrem Stück ›Chinchilla Arschloch, waswas‹ holt sie drei Menschen mit Tourette-Syndrom auf die Bühne: Christian Hempel, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, über die Krankheit aufzuklären, den Musiker und Altenpfleger Benjamin Jürgens und den Politiker Bijan Kaffenberger. Ihre Tics sind nicht steuerbar, Schimpftiraden und motorische Ausbrüche gehören zu ihrem Alltag. Gemeinsam mit der Musikerin Barbara Morgenstern unterziehen die drei Protagonisten das Theater einem Stresstest: Wie viel Absichtslosigkeit hält es aus? Wie viel Schutz kann es bieten, wenn die Bühne doch eigentlich für das Gegenteil geschaffen ist – für Präzision, Wiederholbarkeit, Kontrolle, Weltgeschichte und Spektakel? Und schnell wird klar: Hier geht es gar nicht nur um Tourette. Dieses Stück handelt vom Publikum, vom Theater und der Angst vor dem Kontrollverlust.
Die Autorin und Regisseurin Helgard Haug gründete vor 20 Jahren gemeinsam mit Stefan Kaegi und Daniel Wetzel das Theaterkollektiv Rimini Protokoll. Seitdem entwickeln die drei in unterschiedlichen Konstellationen unter diesem Label weltweit künstlerische Projekte. Rimini Protokoll wurden vielfach ausgezeichnet für ihre dokumentarischen Theaterstücke, Interventionen, szenischen Installationen und Hörspiele mit sogenannten ›Experten des Alltags‹. Sie erhielten u. a. den Mülheimer Dramatikerpreis, den deutschen Theaterpreis ›Der Faust‹, den Deutschen Theaterpreis Faust, den Europäischen Theaterpreis, den Silbernen Löwen der Theaterbiennale Venedig und den Deutschen Hörspielpreis. ›Chinchilla Arschloch, waswas‹ war zum Berliner Theatertreffen 2020 eingeladen. Die auf Basis des Theaterstücks entwickelte gleichnamige Hörspielproduktion gewann 2019 den Deutschen Hörspielpreis der ARD.
Das sagt die Presse:
»Es ist der seltene Moment, in dem Theater erklärt, ohne den Zeigefinger zu sehr auszustrecken. Eher ist da nur ein sanftes Streicheln.« (Theater heute)
»›Chinchilla Arschloch, waswas‹ ist darum kein Tourette-Stück. Es ist ein Stück über Tabubrüche, über Freiheit, über Einsamkeit, Selbstbewusstsein, die beruhigende Kraft von Musik. Es ist ein Stück über Voyeurismus, vorgegaukelte Toleranz und Empathie. Es ist phänomenal gut gemachtes, durchdachtes Theater, weil es berührt, irritiert, aufschrecken lässt, weil es mit Bekanntem so überrascht, dass man sich am Ende im besten Fall neu positioniert.« (Deutschlandfunk)
»Ein zauberhafter Theaterabend, der den drei Performern und der Musikerin Mittel an die Hand gibt, um das Format Theater zu strapazieren, zu dehnen, für sich zu nutzen.« (Spiegel Online)
Eine Produktion von Künstlerhaus Mousonturm, Schauspiel Frankfurt und Rimini Apparat, koproduziert vom Westdeutschen Rundfunk und HAU Hebbel am Ufer Berlin, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain im Rahmen des Schwerpunkts ›Erzählung.Macht.Identität‹ und durch die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege im Rahmen der Projektreihe UNLIMITED II zur Förderung exemplarischer Positionen zeitgenössischer Performing Arts
Mit Christian Hempel, Benjamin Jürgens, Bijan Kaffenberger, Barbara Morgenstern, Stefan Schliephake und Sven Lüders
Konzept, Text, Regie: Helgard Haug
Komposition, Musik: Barbara Morgenstern
Bühne: Mascha Mazur
Video: Marc Jungreithmeier
Lichtdesign: Johannes Richter
Dramaturgie: Cornelius Puschke
Tontechnik: Thorsten Löchl
Recherche & Künstlerische Mitarbeit: Meret Kiderlen
Videoassistenz: Lukas Lenfert
Produktionsleitung / Touring: Juliane Männel, Renée Merkel
Technische Leitung & Lichtdesign (Touring): Patrick Tucholski
Sounddesign (Touring): Torsten Schwarzbach
Regie-Assistenz (Touring): Desislava Tsoneva
Aufführungsrechte: schaefersphilippen Theater und Medien GbR
Musikrechte: Barbara Morgenstern © Maobeat Musikverlag/Budde Music Publishing GmbH
Hier erzählt Regisseurin Helgard Haug im Gespräch mit Festivalleiter Christof Seeger-Zurmühlen, wie das Stück ›Chinchilla Arschloch, waswas‹ entstanden ist und warum keine Vorstellung der anderen gleicht.
2 Legit
Welche
Bedeutung
hat es heute
für junge
Menschen,
wahrhaftig,
geradlinig
und echt
zu sein?
Die Tänzer Takao Baba und Patrick ›TwoFace‹ Williams und drei Musiker des transkulturellen Babylon ORCHESTRA setzen sich in der neuen Arbeit ›2 Legit‹ mit Werten und Tugenden der Jugendkultur auseinander. ›Legit‹ ist von ›legitimate‹ entlehnt und ein Slangwort, das vor allem in der Hip-Hop-Szene Verwendung findet – etwa in ›2 Legit 2 Quit‹ (1991), einem der größten Hits von MC Hammer. Wenn etwas ›legit‹ ist, hat es Authentizität und ›Realness‹.
Welche Bedeutung hat es heute für junge Menschen, wahrhaftig, geradlinig und echt zu sein – insbesondere in einer Welt, in der die permanente Selbstdarstellung in den sozialen Medien eine zentrale Rolle spielt? Haben Tugenden wie Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit in unterschiedlichen Kulturen den gleichen Stellenwert? Was klingt authentisch, was sieht nach ›fake‹ aus und wie schnell kann man über die Realität hinwegtäuschen?
Die Künstler interpretieren durch Musik und Tanz ihre persönliche Beziehung zu den Tugenden. Dabei treffen Tanzstile wie Popping, Tutting oder Waving auf die Klänge arabischer Instrumente, japanische Harmonien und elektronische Beats. Die Begegnung von Musik und Tanz auf Augenhöhe und die gemeinsame Auseinandersetzung der Künstler mit dem Thema regt völlig neue Formen der Bewegung und des Zusammenspiels an. Tanz und Musik bilden eine spannende Erkundung des Zusammenlebens verschiedener Kulturen und Wertevorstellung in unserer Gesellschaft ab.
›2 Legit‹ ist die zweite gemeinsame Arbeit von Mischa Tangian, Komponist und Gründer des Babylon ORCHESTRA, und dem japanischen Choreografen Takao Baba, der seine künstlerischen Wurzeln im Hip-Hop hat. Tanzsolist Patrick Williams a.k.a. Two Face ist Mitglied der weltbekannten zeitgenössischen Tanzkompanie East Man unter der Leitung von Sidi Larbi Cherkaoui. Als aktiver TikToker hat er mehr als 170.000 Follower.
Eine Produktion von Takao Baba im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Projektes #Extended Space, vom Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste
Choreografie, Tanz: Takao Baba, Patrick Williams
Kanun: Shingo Masuda
Percussion: Peter Somos
Komposition, Violine, Produktion: Mischa Tangian
Künstlerische Leitung: Takao Baba, Mischa Tangian
Produktionsleitung: Susanne Berthold
FHEELS
»
Ich bin
noch nie
barrierefrei
auf eine
Bühne
gekommen.
Entweder
wurde ich
geschoben
oder in den
meisten
Fällen hoch
getragen
«
(Sänger Felix Brückner)
Wäre die Pandemie nicht dazwischengekommen, hätten FHEELS den Sprung von intimen Clubshows auf die großen Bühnen vermutlich bereits geschafft. Die Band aus Hamburg hat 2021 ihr erstes Studioalbum ›Lotus‹ vorgelegt und spielt im Bereich des anspruchsvollen Alternative Rock international auf Augenhöhe mit Elbow oder Radiohead. Regelmäßige Touraktivitäten in den deutschen Musikmetropolen und Dutzende Liveshows in ausgesuchten Clubs haben die Band mit ihrem im Rollstuhl sitzenden Sänger und Gitarristen Felix Brückner seit fünf Jahren kontinuierlich im Gespräch gehalten.
FHEELS bewegen sich musikalisch durch Rock, Jazz und Psychedelic Prog, bauen Brücken zwischen Rock-Vergangenheit und -Moderne, vereinen Anspruch und Eingängigkeit ebenso wie künstlerischen Wagemut und musikalisches Können.
Frontmann Felix Brückner, der seit einem Snowboarding-Unfall mit 17 Jahren querschnittsgelähmt ist, hat an der Hamburg School of Music Gesang und Gitarre studiert. Bereits seit Studientagen spielt er mit Schlagzeuger Justus Murphy zusammen. Die Band komplettieren Keyboarder Tobias Nitzbon und Bassist Jens Boysen. Auf ›Lotus‹ sind düstere Grungerock-Gitarren und apokalyptische Rock-Hymnen genauso zu entdecken wie lyrische Melodiebögen, tanzbare Leichtigkeit und eine Prise Soul. FHEELS-Sänger Brückner erschließt mit seinem sehr intimen und persönlichen Songwriting und seinen unkonventionellen Stimmfacetten immer wieder überraschende neue Horizonte.
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Projektes #Extended Space
Gesang, Gitarre: Felix Brückner
Rhodes, Organ, Backing Vocals: Tobias Nitzbon
Bass: Jens Boysen
Drums, Backing Vocals: Justus Murphy
ALL QUIET ON THE WAR FRONT
Killing
by
remote
control
Krieg ist leise geworden. Militärische Ziele liegen jenseits von Grenzen und häufig mitten in zivilen Gebieten. Fronten verschwimmen. Den Abzugsknopf drücken Soldaten auf einer Fernbedienung. Die Tötung wird von Befehlshabern aus cineastischer Gottesperspektive getroffen. Je wertvoller das militärische Ziel, desto mehr Kollateralschäden werden von den Verantwortlichen als akzeptabel angesehen. In den vergangenen Jahren hat sich viel geändert in der Art, wie Kriege geführt und kommuniziert werden. Dies liegt nicht nur an neuen autonomen Waffensystemen und ungeahnten Möglichkeiten in der visuellen Überwachung. Ziel ist es, die Menschen in sicheren Ländern vom Wissen über Kriege und Exekutionen abzuschirmen: ›ALL QUIET ON THE WAR FRONT‹. Es ist leichter geworden, Machtpolitik militärisch umzusetzen, ohne als Aggressor wahrgenommen zu werden und einen Blutzoll zahlen zu müssen. Dagegen müssen die attackierten Gesellschaften nicht nur hohe Opferzahlen in der Zivilgesellschaft ertragen. Sie sind auch traumatisiert von einem unsichtbaren Feind, der in der Luft nur über seinen Drohnenklang zu bemerken ist.
»Weder die Zivilbevölkerung als solche noch einzelne Zivilpersonen dürfen das Ziel von Angriffen sein. Die Anwendung oder Androhung von Gewalt mit dem hauptsächlichen Ziel, Schrecken unter der Zivilbevölkerung zu verbreiten, ist verboten.« (Genfer Konventionen, Zusatzprotokoll vom 8. Juni 1977, Art. 51, 2)
Die neue Komposition ›ALL QUIET ON THE WAR FRONT‹ von Bojan Vuletic verarbeitet klanglich und musikalisch die Perspektiven am Boden und aus der Luft sowie das Ausblenden von Kriegslärm in der sicheren Ferne. Die Musik wird ergänzt durch gesprochene Texte zu Drohnen-Angriffen, etwa internationale Presseartikel oder Passagen aus US-Hearings zur nationalen Sicherheit. Das Werk wird beim asphalt Festival 2021 von einem kammermusikalischen Ensemble herausragender internationaler Solist*innen uraufgeführt.
Egor Grechishnikov, Violine, spielte als Konzertmeister im Kammerorchester Moscovia und bei den Moskauer Virtuosen unter Vladimir Spivakov. 1994 wurde er Solist der Moskauer Philharmonie, Engagements als 2. Konzertmeister des SWR Orchesters in Freiburg und als 1. Konzertmeister des Niederländischen Philharmonischen Orchesters folgten. Seit 2002 ist er 2. Konzertmeister der Düsseldorfer Symphoniker.
Die New Yorker Cellistin und Komponistin Mariel Roberts ist als Solistin und Kammermusikerin bereits bei einer Vielzahl von Konzerten auf vier Kontinenten aufgetreten und schlägt in ihren virtuosen Performances Brücken zwischen Avantgarde, zeitgenössischer, klassischer, improvisierter und traditioneller Musik.
Der in Frankfurt am Mai geborene Klarinettist Christoph Schneider hat bereits mehrere Preise als Solist gewonnen, spielte u. a. im Beethoven Orchester Bonn und im Orchester der Deutschen Oper Berlin und ist seit 2016 Solo-Klarinettist der Duisburger Philharmoniker.
Der Trompeter und Performer Pablo Giw lebt in Köln und beschäftigt sich neben traditioneller Spielweise vor allem mit Extended Techniques, Perkussion und Noise. Mit seinem Instrument schafft er dichte Klangwände und Grooves, bei denen er auch Stimme und Spoken Word einbindet.
Die rumänische Pianistin Alina Bercu gastierte auf vielen wichtigen Musikbühnen Europas, Amerikas und Asiens, darunter der Carnegie Hall New York, der Tonhalle Zürich und der Tonhalle Düsseldorf, und arbeitete mit namhaften Sinfonieorchestern zusammen. Ihre Debüt-CD mit Kammermusikwerken von Schubert und Brahms wurde mit dem ›Golden Label‹ (Benelux) und ›Cle d’or‹ (Frankreich) ausgezeichnet.
Bojan Vuletić ist Komponist, Klangkünstler und Gitarrist. Musikalische Zusammenarbeiten verbinden ihn u. a. mit Markus Stockhausen, Nate Wooley, Bojan Z, dem Mivos Quartet, WDR Rundfunkorchester und -chor und den Düsseldorfer Symphonikern. Audio-Realisation von Ausstellungen in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Danica Dakić waren u. a. auf der documenta 12 Kassel, der Biennale Liverpool und auf der Biennale in Venedig zu sehen.
Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert von der Kunststiftung NRW und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman, mit freundlicher Unterstützung von Steinway & Sons Düsseldorf
Egor Grechishnikov: Violine
Mariel Roberts: Cello, Electronics
Christoph Schneider: Klarinette
Pablo Giw: Trompete, Electronics
Alina Bercu: Klavier
Bojan Vuletić: Komposition, Sounds, Sprecher, musikalische Leitung
gelen-grech.de
marielroberts.com
christoph-schneider-klarinette.de
giwmusic.com
alinabercu.com
bojanvuletic.com
Olivia Wenzel
»
Olivia Wenzel
findet eine
ganz neue
Sprache
für ihre
Icherzählerin
– eine Wucht!
«
(Der Spiegel)
»Wie Olivia Wenzel nach Antworten auf Identitätsfragen sucht, das hat so viel Witz und Intelligenz, dass man die Befindlichkeiten dieser Figur gut nachempfinden kann«, schrieb die ›FAZ‹ über ›1000 Serpentinen Angst‹. Die Autorin Olivia Wenzel (*1985 in Weimar) schreibt Theatertexte und Prosa und macht Musik im Berliner Electronica Duo Otis Foulie. Wenzels Stücke wurden u. a. an den Münchner Kammerspielen, am Hamburger Thalia Theater, am Deutschen Theater Berlin und am Ballhaus Naunynstrasse aufgeführt. In der freien Theaterszene kollaboriert sie als Performerin mit Kollektiven wie vorschlag:hammer. ›1000 Serpentinen Angst‹ ist ihr erster Roman. Wenzel wurde mit dem Literaturpreis der Stadt Fulda 2020 und dem Mörike-Förderpreis der Stadt Fellbach 2021 ausgezeichnet.
»Ich habe mehr Privilegien, als je eine Person in meiner Familie hatte. Und trotzdem bin ich am Arsch. Ich werde von mehr Leuten gehasst, als meine Großmutter es sich vorstellen kann. Am Tag der Bundestagswahl versuche ich ihr mit dieser Behauptung 20 Minuten lang auszureden, eine rechte Partei zu wählen«, schreibt Wenzel in ›1000 Serpentinen Angst‹. In ihrem Roman schildert sie, wie es ist, in einem Theater die einzige schwarze Zuschauerin im Publikum zu sein. Oder wie man sich fühlt, wenn man mit seinem Freund an einem Badesee in Brandenburg sitzt und vier Neonazis kommen sieht. Wütend und leidenschaftlich schaut Wenzel auf unsere sich rasant verändernde Zeit und erzählt dabei auch die Geschichte ihrer Familie: von ihrer Mutter, die Punkerin in der DDR war und nie die Freiheit hatte, von der sie geträumt hat. Von ihrer Großmutter, deren linientreues Leben ihr Wohlstand und Sicherheit brachte. Und von ihrem Zwillingsbruder, der mit siebzehn ums Leben kam. Klug, berührend und mit Humor schreibt Olivia Wenzel über Rassismus und Sexismus, Osten und Westen, Herkunft und Verlust, Angst und Hoffnung.
Das sagt die Presse:
»Für mich eins der krassesten Leseerlebnisse des Jahres. Ganz abgesehen von der Thematik ist es in der literarischen Bauart eines der besten Bücher 2020.« (Denis Ohde, Deutschlandfunk Kultur)
»Literarisch souverän. Olivia Wenzel unterschlägt nichts, das ist der bleibende Eindruck dieses eindrucksvollen, schonungslosen, zärtlichen Romans.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
von und mit Olivia Wenzel
Ursi Pfennig
»
Kurz
vor’m
Schlager
abbiegen
«
Ursi Pfennig vereint Nostalgie mit Wagemut. Auch wenn Ursi eine Kunstfigur ist, die divenhaft über den Dingen schwebt, so ist sie spürbar und authentisch. Sie könnte als Freundin von Hildegard Knef durchgehen, nur singender. Ihre Songs bewegen sich zwischen Leichtigkeit und Melancholie, mit einem subtilen ironischen Twist – lässig, nie aufgesetzt und doch selbstbewusst. Ursi Pfennig sucht den Dialog mit dem Publikum und ihren Mitmusikern. So ist sie unterhaltsam und etwas unberechenbar. Wenn Ursi auf der Bühne erscheint – wer weiß, wonach ihr der Sinn steht?
Anikó Kanthak, in Köln lebende Songschreiberin, Sängerin, Produzentin, ist Ursi Pfennig. Nach zwei Jahren auf der Suche nach einem passenden Sound für deutsche Songs folgte Anikó einer Vision und arrangierte im Homestudio Musik im Stil von Songschreibern wie James Taylor und Joni Mitchel. »Mit deutschen Texten diese Anmutung und Stimmung in einem Bandkonzept zu vereinen – das wollte ich.« Schön und atmosphärisch sollte es werden, folkig, nah und deutschsprachig – aber nicht profan oder zu kitschig: »Kurz vor’m Schlager abbiegen«, lautet Anikós Devise.
»Als ich begann die Stücke zu mischen, gab es auf einmal einen Aha-Moment. Es stimmte alles für mich: der Sound, der Gesang, die Haltung, das Tempo. Nur mein Name, der schien nicht mehr zu passen.« So entstand ein Alter Ego mit der Freiheit, das Innerste kunstvoll auszudrücken: Ursi Pfennig!
Ihre Lieder sind getaucht in Nostalgie, mit einer Stimmfarbe, die etwas mehr Vibrato, weniger Soul und etwas tiefere Register verträgt. Die Tempi sind gedrosselt, Schlagzeug und Bass tragen die Stimme, ohne zu pumpen. Dazu weben sich Akustik- und Lap-Steel-Gitarre als Teppich um die atmosphärischen Bilder der Songs.
Anikó Kanthak war bereits 2020 mit ihrem Duo-Projekt Invisible Twins auf der Seebühne zu Gast.
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Anikó Kanthak als Ursi Pfennig
Gesang, Pianet
Philipp Bardenberg – Bass
Michi Schwiemann – Akustikgitarre
Andi Reisner – Lapsteel, Sounds
Ralf Gessler – Schlagzeug
Endstation fern von hier
»
Keiner
wollte
freiwillig
nach
Deutsch-
land
«
1942, es herrscht Krieg in der Ukraine. Die junge Valentina K. muss hilflos mitansehen, wie deutsche Truppen auf brutalste Art und Weise in ihr Heimatland einmarschieren. Die Ukraine wird – wie zuvor schon Polen – von deutschen Truppen besetzt und die Bevölkerung zum Arbeitseinsatz gezwungen. Mit gerade einmal 17 Jahren wird Valentina K. in das für sie völlig fremde Düsseldorf deportiert, um hier für die Firma Duewag zu arbeiten, die in Lierenfeld Straßenbahnwagen baut. Valentinas Geschichte ist eine von vielen. Über 20 Millionen Menschen wurden zwischen 1942 und 1945 auf deutsches Reichsgebiet deportiert, um den durch Tod und Kriegseinsatz eingetretenen Arbeitskräftemangel auszugleichen. Sie kamen unter anderem aus Holland, Polen, Weißrussland, Litauen, Italien, Frankreich und der Ukraine und hielten ein Land am Laufen, das über ihre Heimatländer Elend und Leid brachte. Mitten in der deutschen Gesellschaft, direkt vor den Augen der deutschen Bevölkerung, mussten sie Zwangsarbeit leisten.
Auf einer fiktiv-autobiografischen Reise fängt das Theaterkollektiv Pièrre.Vers die Stimme von Valentina K. ein, stellvertretend für die Millionen von Betroffenen. ›Endstation fern von hier‹ ist eine immersive Theaterproduktion, die deutsche Erinnerungspolitik hinterfragt: Wie kann es sein, dass es 20 Millionen Betroffene, aber im Grunde keine Erinnerung gibt? An wen wird erinnert und warum? Für welche Verbrechen wird die Verantwortung übernommen? Und welche Schicksale bleiben im Schatten des größten Verbrechens der Menschheit für immer ungehört?
Nach ›Schwarz-helle Nacht‹, ›Aktion: Aktion!‹ und ›IM PROCESS‹ (ausgewählt zum nachtkritik Theatertreffen 2022) ist ›Endstation fern von hier‹ der vierte und letzte Teil einer performativen Auseinandersetzung des Theaterkollektivs mit historischen Begebenheiten aus der NS-Zeit, die die Stadt Düsseldorf und ihre Bewohner:innen bis heute prägen. Das Team um Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen und Autorin Juliane Hendes begibt sich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, die umso drängendere Fragen für die Gegenwart auslöst.
Lesen Sie hier einen Text von Juliane Hendes über die Hintergründe der Produktion.
Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem düsseldorf festival, gefördert vom Fonds Darstellende Künste, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf und der BürgerStiftung Düsseldorf, in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, dem Erinnerungsort Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf, mit freundlicher Unterstützung des Stadtarchivs Düsseldorf
Besonderer Dank gilt der Rheinbahn AG.
mit Anna Beetz, Julia Dillmann, Alexander Steindorf, Paul Jumin Hoffmann und einer vielköpfigen CROWD
Regie, Konzept: Christof Seeger-Zurmühlen
Dramaturgie: Juliane Hendes
Raum, Kostüm: Simone Grieshaber
Komposition: Bojan Vuletic
Coaching CROWD: Nora Pfahl
Technische Koordination: Philippe Waldecker
Tontechnik: Philipp Kaminsky
Produktionsmitarbeit: Nastasia Radtke
Produktionsleitung: Melissa Müller
Die Wiederaufnahme der Produktion findet in Kooperation mit dem düsseldorf festival am 4., 5., 7., 9., 10. und 11. November um jeweils 18:30 Uhr statt, der Vorverkauf startet am 25. Juni.
SCORES THAT SHAPED OUR FRIENDSHIP
Ein
zärtlicher
Pas
de deux
der
Berührungen
Was bedeutet es, sich auf eine Person einzulassen, die vollkommen andere Voraussetzungen mitbringt als man selbst? In ›SCORES THAT SHAPED OUR FRIENDSHIP‹ vermessen und feiern Lucy Wilke und Paweł Duduś ihre Beziehung als zärtlichen Pas de deux der Berührungen. Dazu spielt und mischt Kim Ramona Ranalter a.k.a. Kim Twiddle live Musik, die zwischen Meditation und Club changiert. Die Inszenierung war zum Theatertreffen Berlin 2021 eingeladen und wurde 2020 mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie Beste Darsteller:in Tanz ausgezeichnet.
Die Schauspielerin und Sängerin Lucy Wilke wurde mit spinaler Muskelatrophie geboren und benutzt einen Rollstuhl, der Tänzer und Performancekünstler Paweł Duduś bezeichnet sich als Queer-Migrant-Feminist. Gemeinsam haben sie ein intimes, utopisch anmutendes Porträt ihrer Freundschaft entwickelt, die Grenzen sprengt. In einem humorvollen, sanften, sehr sinnlichen Tanz erforschen Wilke und Duduś, was der eigene und der andere Körper ist, wie wir ihn sehen, hören und fühlen, und hinterfragen so zugleich die Stereotypen und normativen Wahrnehmungen in der Gesellschaft und der Kultur. In sieben kurzen Kapiteln setzen die Performer*innen sich öffentlichen Blicken und Ohren aus und begegnen dem Publikum mit einer unbedingten Intimität. ›SCORES THAT SHAPED OUR FRIENDSHIP‹ achtet die Verschiedenartigkeit, feiert das Nicht-Normative und bietet Einblicke in eine alternative Lebens- und Seinsform.
Lucy Wilke (*1984) ist Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin, Autorin und Regisseurin. Sie schreibt Drehbücher, inszeniert Theaterstücke und führte Regie bei mehreren Kurzfilmen, Mit ihrer Band BLIND AND LAME tritt sie seit 2013 deutschlandweit auf. Seit Herbst 2020 ist sie festes Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele.
Paweł Duduś (*1989) ist in den Bereichen Tanz, Theater und Performance-Kunst tätig und beschäftigt sich in seinen künstlerischen Arbeiten immer wieder intensiv mit dem Thema Sexualität und Intimität, der Korrelation zwischen sexuellem Ausdruck und Identität und wie gewohnte Muster und Prozesse gebrochen werden können.
Kim Ramona Ranalter (*1981) ist Theatermacherin, Musikproduzentin, Musikerin und DJ* Kim Twiddle und arbeitet am liebsten mit Künstler:innen und Ensembles in interdisziplinären Projekten zusammen.
Lesen Sie hier ein Interview mit Lucy Wilke.
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Das sagt die Presse:
»Eine kleine, richtungsweisende Arbeit (…), die auf atmosphärisch dichte Art eine Freundschaft auslotet.« (Nachtkritik)
»Ein zutiefst intimer Abend, gleichsam berührend und voller Lebensfreude.« (Tanznetz)
»Ein Abend über Nähe, Akzeptanz und Hingabe, ein zärtlich-entspannter Pas de deux der Berührungen und Mikrobewegungen, der eher nebenbei auch unser normatives Sehen befragt.« (taz)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #open_up
Idee & Konzept: Lucy Wilke, Paweł Duduś
Entwicklung & Performance: Lucy Wilke, Pawel Dudus, Kim Ramona Ranalter
E-Komposition & Bühnenmusik: Kim Ramona Ranalter
Bühne: Theresa Scheitzenhammer, Alexander Wilke
Licht: Barbara Westernach
Outside Eye: Tamara Pietsch, David Bloom
Billie Kawendé
»
Nur echter
Old-School-
Soul wird
ewig
leben
«
(Billie Kawendé)
Billie Kawendé hat ihr ganzes Leben lang gesungen. Die junge Musikerin aus Brüssel wuchs in einer Familie auf, in der Musik keine Option, sondern ein Muss war. Kongolesischer Rumba, Hip-Hop, aber vor allem Soul und Gospel haben ihre Kindheit und Jugend bestimmt.
Billie Kawendé ist eine Soul-Künstlerin, die vor Energie nur so sprüht und sich auf der Bühne die Seele aus dem Leib singt. Sie liebt die zeitlose Schönheit der Soulmusik, die ihr Herz mit Spiritualität erfüllt. Indem sie den fast vergessenen, aber wunderschönen alten Soul-Songs von zum Beispiel den Staple Singers einen Billie-Touch gibt, beweist sie eindrücklich, wie kraftvoll Musik die Botschaft von Liebe und Respekt vermitteln kann. Billie Kawendé ist überzeugt: »Only real old school Soul is going to last forever!«
In der Vergangenheit ist Billie Kawendé oft solo am Klavier aufgetreten, bei ihrem asphalt-Konzert auf der Seebühne hat sie allerdings ihre Band dabei, die den souligen Nummern eine Prise Pop und Electro hinzufügt.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
Billie Kawendé: Gesang, Keyboards
Joachim Saerens: Keyboards
Simon Witvrouw: Gitarre
Lieven Venken: Schlagzeug
Hbrs: Gesang
Crest: Keyboards, Gesang
Dark Noon
»
A
dynamic
and
explosive
performance
«
(CPHCulture)
In einem Dorf mit Saloon, Goldmine, Eisenbahn und Kirche, errichtet auf rotem Lehmboden, drehen sieben südafrikanische Schauspieler:innen einen Western – und entlarven dabei all die gängigen, romantisierenden Klischees des Genres.
Die vielfach preisgekrönte Produktion ›Dark Noon – a western about us‹ entwickelten der dänische Regisseur Tue Biering und der südafrikanische Choreograf Nhlanhla Mahlangu gemeinsam mit Darsteller:innen aus Johannesburg und Pretoria. Das Stück taucht ein in die Zeit, als Millionen verarmte, weiße Europäer:innen über den Atlantik nach Amerika flohen, um sich im Wilden Westen ein neues Leben aufzubauen. Die Einwander:innen kämpften um eine zweite Chance, wollten Land erschließen, nach Gold schürfen und vom amerikanischen Traum zehren. Es ist eine gefährliche, nicht selten tödliche Reise: In »God’s own country« sind Leben nicht viel wert beim gnadenlosen Streben nach Glück.
Lange wurde die Geschichte ausschließlich aus der Perspektive der weißen, männlichen Bevölkerung dargestellt – die Vertreibung der amerikanischen Ureinwohner:innen und der damit einhergehende Völkermord an ihnen spielt in Western keine Rolle. ›Dark Noon‹ analysiert das Genre in einem satirischen Parforceritt durch die gnadenlose amerikanische Eroberungsgeschichte und entlarvt damit umso klarer die historische Fragwürdigkeit von Wildwest-Mythen.
Das Stück beginnt mit einer leeren Bühne. Nach und nach wird das Bühnenbild errichtet, während die Einwander:innen ihre Stadt in dem rauen, unwirtlichen Land aufbauen, in dem nicht alle Träume in Erfüllung gehen. Praktisch aus dem Nichts entwickelt sich ›Dark Noon‹ zu einem großen, visuell und emotional packenden Theaterspektakel mit schnellen Rollenwechseln, mitreißendem Rhythmus, Gesang und Hip-Hop-Musik in der Tradition des südafrikanischen Storytellings. Dabei werden die Europäer:innen von schwarzen Schauspieler:innen verkörpert. Insofern ist ›Dark Noon‹ nicht nur eine aus südafrikanischer Sicht erzählte Allegorie über den Kolonialismus der Weißen in der afrikanischen Welt, sondern hinterfragt auch, wer wen repräsentieren darf – ein kluger Kommentar zu aktuellen Debatten über kulturelle Aneignung.
Die dänische Gruppe Fix & Foxy produziert seit über zehn Jahren Theaterstücke, Performancekunst und immersive Installationen. Dem künstlerischen Leiter Tue Biering und seinem Team gelingt es meisterhaft, komplexe Narrative durch spielerische, unterhaltsame Formate zu erzählen und dabei Vorurteile zu hinterfragen. Oft laden Fix & Foxy dazu Menschen auf die Bühne ein, die nur selten in Theatern gezeigt oder repräsentiert werden. ›Dark Noon‹ wurde u. a. beim Reumert Award 2020, dem nationalen dänischen Theaterpreis, in der Kategorie ›Sonderpreis‹ ausgezeichnet und war für das Bühnenbild des Jahres nominiert. Bei asphalt 2022 ist es zum ersten Mal überhaupt in Deutschland zu sehen.
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Das sagt die Presse:
»Es ist anders und ich wage zu behaupten, dass es brillant ist. ›Dark Noon‹ ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was moderne darstellende Kunst bieten kann!« (Ungt Teaterblod)
»›Dark Noon‹ ist eine echte Ensemble-Performance von Anfang bis Ende, ein Füllhorn an Ideen, Energie und Wildheit. Regisseur Tue Biering hat zusammen mit dem südafrikanischen Choreographen Nhlanhla Mahlangu eine wirklich einzigartige Performance mit internationalem Potenzial geschaffen.« (Danish Arts Council)
»›Dark Noon‹ hat mich tief berührt, mir eine Gänsehaut beschert, mich laut lachen lassen und einen Kloß im Hals verursacht.« (Enturikulturland.blogspot.com)
Gefördert vom Goethe-Institut
mit Bongani Bennedict Masango, Joe Young, Lillian Tshabalala, Mandla Gaduka, Siyambonga Alfred Mdubeki, Katlego Kaygee Letsholonyana und Thulani Zwane
Regie, Konzept: Tue Biering
Choreografie, Co-Regie: Nhlanhla Mahlangu
Bühnenbild: Johan Kølkjær
Ton: Ditlev Brinth
Lichtdesign: Christoffer Gulløv
Requisite: Marie Rosendahl Chemnitz
Kostüm: Camilla Lind
Video: Rasmus Kreiner
Regieassistenz: Katinka Hurvig Møller
Produzentin: Karoline Holm Michelsen
Internationale Produzentin: Annette Max Hansen
TOUR TEAM 2022
Regieassistenz: Katinka Hurvig Møller
Bühnenleiter: Jacob Weize Mylund
Tonmeister & Operator: Nanna-Karina Schleimann
Technische Leitung und Lichtdesign: Fillip Vilhelmsson
Produktionsleiter: Thomas Dotzler
Kostüm: Camilla Lind, Clara Bisgaard
Videodesign: Rasmus Kreiner
Produzentin: Annette Max Hansen
ALL IN Hofkonzerte
Musik
umsonst
und
draußen
Am 24. Juni 2022 findet in Düsseldorf das große, international besetzte Symposium ALL IN statt. In Vorträgen, Workshops und Gesprächsrunden geht es darum, wie der Theaterbetrieb inklusiver werden und Menschen mit Behinderung besseren Zugang erhalten können. Das asphalt Festival veranstaltet das Abendprogramm des Symposiums auf dem Gelände der Alten Farbwerke.
Wir begrüßen die Symposium-Teilnehmer:innen und alle asphalt-Besucher:innen herzlich an der Cubit-Festivalbar. Bei freiem Eintritt unter freiem Himmel finden vor und nach der Vorstellung von SCORES THAT SHAPED OUR FRIENDSHIP Konzerte des Jazz-Trios open excess und des Elektro-Pop-Duos Unfall! statt. Das musikalische Programm wird durch ALL YOUR BASE reaktiv visualisiert, ein taktiles Tool des Künstlerduos CYLVESTER für audiovisuelle Medienkunst im urbanen Raum, das neue, interaktive Zugänge zu Musik und Kunst schafft.
Um 19:30 Uhr spielt das Jazz-Trio open excess. Pianist Lucca Keller, Bassist Torben Schug und Schlagzeuger Till Menzer teilen eine gemeinsame Faszination für Musik, die spontan im Moment entsteht. Dabei ist die überbordende und mit viel Witz gepaarte Spielfreude das Markenzeichen der Combo. Gespielt werden Stücke von Miles Davis, Wayne Shorter, Roy Hargrove und Eigenkompositionen. Für ihre Konzerte laden open excess auch immer wieder unterschiedliche Gastmusiker ein.
Pianist und Komponist Lucca Keller ist ein bunter Hund der NRW-Jazzszene und stilvoller Grenzgänger, der sich gerne aus harmonischen Vorgaben löst, was er auch auf seiner aktuellen Solo-CD ›mood of regrowing‹ beweist. Die Liste seiner musikalischen Kollaborationen scheint endlos. Bassist Torben Schug studierte in Enschede, Amsterdam und Köln Jazz und Popularmusik. Als Bassist des Ricciotti Ensemble in Amsterdam engagiert er sich dafür, Musik an Orte zu bringen, die sonst oft keinen direkter Zugang dazu haben – etwa in Krankenhäuser, Gefängnisse, Asylzentren, Kindergärten und auf öffentliche Plätze. Mit dem Orchester tourte er durch die Niederlande, die Türkei und Russland. Till Menzer ist ein umtriebiger Schlagzeuger der Kölner Szene. Er studierte an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und an der ITÜ-Istanbul Jazz und traditionelle orientalische Perkussion. Mit seinen Bandprojekten – u. a. Horst Hansen Trio, FL!M, Naheli und Isaac Vacuum – tourt er durch ganz Europa.
Um 21:30 Uhr findet das Konzert von Unfall! statt. Das Elektro-Pop-Duo von Max Schweder und Martin Widyanata bewegt sich zwischen reduzierten 4/4-Takten und schmerzhaften Dissonanzen und macht daraus Deep-Porn-Pop. Live-Elektronik-Saxophon sowie hart modulierte Vocoder spielen dabei genauso eine Rolle wie klassisches Sampling und Looping.
Max Schweder ist Musiker, Performer und Multimedia-Artist und hat am ArtEZ Conservatorium in Arnhem und an der Hochschule für Musik und Tanz Köln Jazz-Saxofon und Musikproduktion studiert. Neben seiner Musik realisiert er reaktive audiovisuelle Kunstprojekte. An der KHM Köln absolvierte Max Schweder 2020/2021 ein Fellowship und ist zudem als künstlerischer Forscher am Royal Conservatoire Antwerp (Belgien) tätig und Alumni der Akademie für Theater und Digitalität Dortmund. Martin Widyanata studierte Medieninformatik an der FH-Bonn-Rhein-Sieg, Musikinformatik an der HfM Karlsruhe und macht derzeit seinen Master am Institut für populäre Musik (IfPOM) der Folkwang Universität der Künste. Er ist DJ, Produzent elektronischer Musik und Co-Produzent diverser Künstler:innen aus verschiedenen Genres. Zudem wirkt er in Theaterproduktionen mit und agiert dort als Komponist, Musiker und Performer.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes Un-Label Music and Sound Department.
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Desmadre Orkesta
Balkan
Brass
trifft
argenti-
nischen
Tango
Wo Desmadre Orkesta auftritt, steigt die Party! Die Band aus Buenos Aires spielt volkstümliche Melodien und Traditionals, überraschend neu und virtuos arrangiert. Gleich drei Blechbläser:innen, ein Akkordeonist und eine Rhythmusgruppe nehmen das Publikum mit auf eine musikalische Reise von Balkan Brass über kolumbianische Cumbias und Swing aus New Orleans bis hin zu argentinischen Milongas. Dass sich das Ensemble vor neun Jahren aus Musiker:innen einer Theaterproduktion zusammenfand, merkt man ihm heute noch an: Bei Desmadre Orkesta ist die Performance mindestens so wichtig wie die Musik. Die Bandmitglieder sind ständig in Bewegung, tanzen, interagieren mit dem Publikum und strotzen nur so vor Energie und guter Laune. Kein Wunder, dass sie ebenso gerne als Marching Band auf der Straße wie auf großen Bühnen auftreten. Jedes Konzert mutiert zu einer fröhlichen, intensiven und dynamischen Show, die die Zuhörer:innen mit einem Lächeln im Gesicht und einem glücklichen Herzen zurücklässt.
Die argentinische Band hat bereits mehrere Tourneen in Europa und Indien absolviert. Ihr Album ›Vendaval‹ war bei den UK Latin America Awards in der Kategorie ›Best Album of the Year 2019‹ nominiert.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
Matías Boatella: Posaune
Catalina Keilty: Bassposaune
Juan Sevlever: Saxophone
Darío Margulis: Akkordeon, Keyboards
Joaquín Fridman: E-Bass
Javier Fourcade: Schlagzeug, Percussion
RasgaRasga
Pure
Energie
Sechs musikalische Grenzgänger:innen, zwölf Instrumente, fünf Sprachen und ein Feuerwerk aus Emotionen: RasgaRasga strotzen nur so vor Energie und Lebensfreude. Die Band um die charismatische Sänger Daria Assmus macht Musik zwischen Folk und Pop, Balkan- und Worldbeats. Die fünf Instrumentalisten kennen sich schon seit der Schulzeit und machen bereits jahrelang gemeinsam Musik, 2020 stieß mit Assmus eine neue Sängerin hinzu. Die RasgaRasga-Frontfrau, die den Vergleich mit der französischen Nouvelle-Chanson-Sängerin ZAZ nicht zu scheuen braucht, singt auf Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch oder ihrer ganz eigenen Sprache – mal hoch energetisch, klar und direkt, dann wieder melancholisch-träumerisch.
Durch zahlreiche Auftritte in Clubs, Kulturzentren und auf Festivals haben sich RasgaRasga den Ruf als absolut mitreißende Live-Band erspielt. 2019 gewannen sie den Hauptpreis des creole NRW Wettbewerbs für globale Musik. Die Band hat bereits mehrere Alben veröffentlicht, darunter schaffte es ›Hafen Fleur‹ auf die Longlist des Preises der deutschen Schallplattenkritik. Ihre aktuelle EP ›Aperitif‹ entwickelt mit einem stetig nach vorne treibenden Downtempo-Beat aus Schlagzeug, Bass, Banjo und Geige einen Sog, der unweigerlich auf die Tanzfläche zieht.
»Ausgetüftelte Arrangements mit großer Spielfreude und mitreißender Energie« (Jury-Begründung zur Verleihung des creole NRW Preises)
Daria Assmus: Gesang, Akkordeon
Lukas Fischer: Trompete, Bassposaune, Bellfront
Jonas Krause: Geige, Posaune, Gesang
Benedikt Fischer: Gitarre, Banjo, Gesang
Gregor Brändle: Bass, Gesang
Felix Kuthe: Schlagzeug
Tiempo de Híbridos | Hybrid Times
Aus
alten
Mythen
Neues
er-
schaffen
Die bildenden Künstler Marcos Castro und Mauro Giaconi aus Mexiko-Stadt entwickeln im Weltkunstzimmer exklusiv für das asphalt Festival mehrere Site-Specific-Installationen.
Marcos Castro entfaltet an den Wänden und im Raum eine Art Bühnenbild, inspiriert von der traditionellen mexikanischen Wandmalerei. Er reflektiert über das mexikanische postrevolutionäre Gedankengut, indem er Elemente der offiziellen Geschichtsschreibung neu interpretiert, aus der erweiterten Malerei hybride grafische Beziehungen schafft und Symbole verschiedener Kulturen entlehnt – von der mexikanischen Tradition bis hin zur mexikanischen Punkkultur.
Mauro Giaconi breitet im Raum eine Installation aus, die auf Anekdoten über die mexikanische Revolution und den Einsatz von Illusionen als Strategie zur Veränderung der Realitätswahrnehmung im Kampf beruht. Mit Holzpflöcken, Mehl, Wasser und Hitze besetzt er den Raum wie in einer Schlachtordnung und provoziert ein Szenario symbolischer und historischer Überschneidungen, das in einer surrealen Landschaft hybrider Beziehungen zwischen Revolutionen, Anarchie und Brot präsentiert wird.
Marcos Castro (*1981 in Mexiko-Stadt) studierte Bildende Kunst an der Nationalen Schule für Malerei, Bildhauerei und Grafik ›La Esmeralda‹ in Mexiko-Stadt. Er hatte bereits mehrere Einzelausstellungen in Mexiko, den USA und Europa und war international in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten. Seine Arbeiten sind Bestandteil verschiedener renommierter Sammlungen in Mexiko und den USA, u. a. des Museum of Modern Art in Mexiko-Stadt. 2007 und 2014 erhielt Castro das Stipendium für junge Künstler des Nationalen Fonds für Kultur und Kunst (FONCA) der mexikanischen Regierung. 2008 nahm er am 18th Street Arts Center in Los Angeles teil, 2014 wurde er für die Omi-Residence in New York ausgewählt. 2016 hatte er eine Künstlerresidenz in Skowhegan, Maine, USA inne, 2018 die Dedazo-Residenz im Ejido Felipe Carrillo Puerto im mexikanischen Chiapas. Castros Werk ist stark geprägt von traditionellen mexikanischen Wandmalereien, zeigt aber auch Einflüsse des Neo-Expressionismus sowie eine zeitgenössische Gothic- oder Punk-Ästhetik. Seine Malerei, Zeichnungen und Skulpturen greifen eine Vielzahl von symbolischen Elementen und ästhetischen Codes der mexikanischen Identität auf. Durch die Dekonstruktion patriotischer Symbole oder die Neuinterpretation verschiedener historischer Ereignisse, von der prähispanischen Geschichte bis zur 68er-Bewegung, gelingt es Marcos Castro, tief verwurzelte Mythen sowie offizielle historische und nationalistische Diskurse in Frage zu stellen.
Mauro Giaconi (*1977 in Buenos Aires, Argentinien) absolvierte sein Kunststudium an der Nationalen Kunstschule Prilidiano Pueyrredón in Buenos Aires. Seit 2011 lebt und arbeitet er in Mexiko. Giaconi war Stipendiat des Buenos Aires Artistic Research Center (CIA), Stipendiat des Bemis Center for Contemporary Art (Omaha, USA), der Skowhegan School of Painting and Sculpture (Maine, USA), des Omi International Art Center (New York, USA) und der Solentiname Art Residency (Solentiname, Nicaragua). Seine Werke wurden bereits in Einzelausstellungen in Lateinamerika, den USA und Europa gezeigt, außerdem war er international in Gruppenausstellungen vertreten. Arbeiten von Giaconi befinden sich in Sammlungen wie der SPACE Collection (USA), dem Museum für Moderne Kunst in Buenos Aires (Argentinien) oder dem Miami Art Museum (USA). Er erhielt u. a. 2001 den ersten Preis beim argentinischen Philips Award for Young Talents und 2004 und 2006 eine lobende Erwähnung beim Salon of Drawing and Engraving in Buenos Aires. Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeiten von Mauro Giaconi sind vor allem Graphitzeichnungen, die sich auf andere Disziplinen wie Skulptur und Installation ausweiten. Seine räumlichen Interventionen und Bilder erkunden formale, historische und kulturelle Merkmale und Besonderheiten von Alltagsgegenständen, wobei er sich auf die Materialität dieser Elemente konzentriert, um sie prozessual zu untersuchen und zu transformieren. Giaconi arbeitet dabei vorwiegend mit ausgemusterten oder weggeworfenen Objekten. Architektur, Struktur, Erinnerung und Umwelt sind Schlüsselelemente im Werk des argentinischen Künstlers.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer.
Mit freundlicher Unterstützung von Jens Rathmer
Sistanagila feat. Liraz
Musik,
die
Brücken
baut
Die israelische Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin Liraz Charhi ist nicht nur ein Superstar in Israel, sondern hat auch im Iran viele Fans: Die prominente Künstlerin ist Jüdin mit iranischen Wurzeln, hat für ihr neues Elektro-Pop-Album ›Zan‹ heimlich mit Musikern aus dem Iran zusammengearbeitet und singt auf Farsi. »Man könnte es subversive Diplomatie nennen«, urteilte die Deutsche Welle über das riskante Projekt – denn Iranern ist der Kontakt mit Israelis gesetzlich verboten. Diese kulturelle Kollaboration ist ›Underground-Musik‹ im tatsächlichen Wortsinn, denn alles musste im Geheimen aufgenommen werden. Liraz mixt zeitgenössischen Elektropop mit pulsierenden Rhythmen des Nahen Ostens und persischen Retroklängen – und wurde vom einflussreichen britischen ›Songlines Magazine‹ 2021 zur ›Künstlerin des Jahres‹ gekürt.
Beim asphalt Festival gibt es eine Weltpremiere: Liraz wird erstmalig gemeinsam mit Sistanagila auftreten. Die Band gründeten iranische und israelische Musiker in Berlin, weil ihre Heimatländer verfeindet sind. Über die politischen Spannungen hinweg suchen Sistanagila den Dialog – mittels der Universalsprache der Musik. Der Bandname ist eine iranisch-israelische Wortschöpfung: ›Sistan‹ ist der Name einer iranischen Provinz und Nagila ist dem ungemein populären hebräischen Volkslied ›Hava Nagila‹ entlehnt, dessen Titel so viel wie »Kommt zusammen« bedeutet. Sistanagila bedienen sich folkloristischer und religiöser Melodien aus Klezmer, sephardischer und traditionell persischer sowie klassischer und zeitgenössischer Musik. Die unterschiedlichen Melodien und Motive, neu arrangiert mit Einflüssen von Flamenco und Jazz bis hin zu progressivem Metal, verschmelzen zu einer Musik, die sowohl religiöse wie moderne Elemente kultureller Identität zum Ausdruck bringt, eine Brücke zwischen zwei Welten baut und etwas ganz Neues entstehen lässt. Ganz nach der Überzeugung: Unterschiede müssen nicht entzweien, sie können bereichern.
Liraz und Sistanagila werden Stücke aus ihrem jeweils eigenen Repertoire spielen, die extra für dieses asphalt-Konzert teilweise neu arrangiert werden und auch einige neue Songs präsentieren.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Resolution
Liraz Charhi: Gesang
Sistanagila:
Yuval Halpern: Gesang, Komposition
Jawad Salkhordeh: Perkussion
Hemad Darabi: Gitarre
Avi Albers Ben Chamo: Kontrabass
Omri Abramov: Saxophon
Ronya Othmann
»
Ein
poetischer
Coup von
internatio-
naler
Größen-
ordnung
«
(Deutschlandfunk)
»wir werden die detonation rückwärts lesen.« Die Wörter können viel im lang erwarteten ersten Gedichtband Ronya Othmanns. Sie kennen keine Grenzen für Zeiten, Begehren und Nationen. Sie bergen und betrauern die verschütteten Geschichten des Lebens zwischen allen Konventionen und Kulturen. In ihrem Lyrikdebüt »die verbrechen« thematisiert Ronya Othmann Flucht und Zerstörung. Widerständig und zugleich an jeder Stelle ungeschützt und intim tragen ihre existenziellen Gedichte einen neuen Ton in die Gegenwart. Die menschenverachtenden Verbrechen der Welt und das pure Glück, die Fremde des eigenen Lebens und das nie endende Heimweh finden zusammen in all dem »wovon du weißt, wenn du deine augen schließt«.
Ronya Othmann wurde 1993 in München als Kind einer deutschen Mutter und eines kurdisch-jesidischen Vaters geboren und lebt in Leipzig. Sie erhielt u. a. den Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik, den Lyrik-Preis des Open Mike, den Gertrud-Kolmar-Förderpreis und den Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs und schreibt seit 2021 für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung die Kolumne ›Import Export‹. In ihrem vielfach preisgekrönten Romandebüt ›Die Sommer‹, 2020 erschienen im Hanser-Verlag, erzählte die Autorin bereits die Vertreibungsgeschichte des väterlichen Teils ihrer Familie. Othmann kennt aus eigener Erfahrung das Siedlungsgebiet der Jesiden, das gleichsam zwischen den Grenzen der Türkei, Syriens und Iraks zerrieben wird. Ihre Gedichte führen vor Augen, was dort nicht erst seit den Massakern 2005 verloren geht.
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Das sagt die Presse:
»Othmanns Texte belegen über Gattungsgrenzen hinweg eine tiefschürfende Auseinandersetzung mit Vertreibung, Flucht und Heimweh, mit Repressionen und Massakern an Minderheiten weltweit. Aus ihrer Familiengeschichte hat sich, so scheint es, eine Art Lebensthema herausgebildet, an das sie genreunabhängig mit hohen ethischen Ansprüchen herangeht. […] Mit ›die verbrechen‹ hat Ronya Othmann einen poetischen Coup von internationaler Größenordnung gelandet.« (Deutschlandfunk)
»Die Gedichte bringen mit großer sprachlicher Pracht und präziser Komposition karge Landschaften und existenzielle Gefühle vor Augen.« (rbb Kultur)
»Die Bilder, die Othmann für diese Sprachlosigkeit findet, sind von geradezu körperlicher Intensität. Ronya Othmann bringt das Schweigen zum Sprechen und erzählt unter anderem von einem Schmerz, den die türkische und europäische Politik verursacht hat.« (Jungle World)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
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von und mit Ronya Othmann
Dramaturgie für eine Konferenz #2
Wie
findet
man
Wahrheit
ohne
Beweise
?
Die Projektserie ›Dramaturgie für eine Konferenz‹ des argentinischen Künstlers Matías Umpierrez schafft Raum für Denker:innen und Künstler:innen, gemeinsam Fragen der Zeit performativ zu untersuchen. Im Auftrag von Umpierrez haben Einat und Eyal Weizman ein Manual mit dem Titel ›Negative Evidenz‹ verfasst, das vier Performerinnen zur Verfügung gestellt wurde, damit sie auf dessen Basis eine Performance entwickeln. Die vier Solo-Performances sollten ursprünglich beim asphalt Festival 2021 präsentiert werden, doch die Reisebeschränkungen während der Pandemie verhinderte dies. Anstatt das Projekt abzusagen, erarbeiteten die Künstler:innen ein neues Konzept für die Dramaturgie einer Konferenz in der erweiterten Realität, die nun bei asphalt 2022 uraufgeführt wird.
Die Performerinnen stellen jeweils eine konkrete Begebenheit ins Zentrum einer künstlerischen Arbeit, die kolonialistische Strukturen in ihren Herkunftsländen entlarvt. Die Inuk-Performerin Laakkuluk Williamson Bathory aus Kanada, die Xhosa-Choreografin Mamela Nyamza aus Südafrika, die indische Performerin Mallika Taneja und die isländische Choreografin Erna Ómarsdóttir folgen dem im Manual vorgegebenen Pfad des ›forensischen Theaters‹
Das Manual ist eine Anleitung, um Dokumentartheater neu zu definieren. Ausgangspunkte liefern aktuelle Dokumente des 21. Jahrhunderts wie Tweets, Blogs, Fotos, Artikel oder Videos. Es wird analysiert, was eine wahre Aussage heute ausmacht und ob Kunst der Wahrheit zu einem neuen, kraftvollen Ausdruck verhelfen kann. Wie findet man die Wahrheit, wenn es keine Beweise gibt? Die Übertragung der Solo-Performances in die erweiterte Realität macht die Beantwortung dieser Frage umso spannender. Der dabei angestoßene Diskurs zur Wahrnehmung von kolonialen Machtstrukturen erhält durch die körperliche Abwesenheit der Performerinnen inhaltlich wie ästhetisch eine besondere Dringlichkeit.
Während der Öffnungszeiten des K21 können kostenlos Tablets und Kopfhörer ausgeliehen werden, um die Solo-Performances als Augmented-Reality-Installation zu erleben. Die Zuschauer:innen können sich dabei sowohl auf dem Außengelände des K21 als auch auf der Piazza bewegen und so eine Verbindung zwischen virtuellem und analogem Raum eingehen.
Laakkuluk Williamson Bathory ist eine kalaaleq (grönländische Inuk) Performance-Künstlerin, Dichterin, Schauspielerin, Geschichtenerzählerin und Schriftstellerin, die in Iqaluit, Nunavut, lebt. Sie ist bekannt für die Aufführung von ›uaajeerneq‹, einem grönländischen Maskentanz, der Geschichten erzählt und drei Elemente in den Mittelpunkt stellt: Angst, Humor und Sexualität. Laakkuluk beschreibt ›uaajeerneq‹ sowohl als politischen und kulturellen Akt als auch als eine eigenwillige Kunstform. Ihr Solo für ›Dramaturgie für eine Konferenz #2‹ realisierte sie zusammen mit ihrem langjährigen Mitarbeiter Jamie Griffiths. Die Filmemacherin, Fotografin, bildende Künstlerin und Performer befasst sich mit Fragen der Identität, des Wohlbefindens, der Transparenz und des Kolonialismus, mit Ausstellungen und Performances in Kanada, Großbritannien, den USA und der EU. Griffiths arbeitet mit Kameras, Ton, Projektionen und Licht und nutzt maßgeschneiderte Software für interaktive Installationen und Performances.
Die Choreografin und Kunstaktivistin Mamela Nyamza aus Südafrika ist ausgebildete Balletttänzerin. In ihrer Arbeit setzt sie sich mit dem klassischen Genre des Tanzes auseinander, indem sie die traditionellen Methoden und die Logik des Balletts und des zeitgenössischen Tanzes dekonstruiert und die Ereignisse ihrer Kindheit in den 1980er Jahren und kulturelle Traditionen sowie aktuelle soziale Missstände wie HIV/Aids, häusliche und sexuelle Gewalt und Drogenmissbrauch erforscht. Auch ihre Biografie als schwarzafrikanische, lesbische Mutter fließt in ihre Arbeit ein.
Mallika Taneja lebt und arbeitet in Neu-Delhi, Indien. In ihren Performances, Installationen und kuratorischen Arbeiten beschäftigt sie sich mit Fragen von Geschlecht, Solidarität und Erinnerung. Ihr besonderes Interesse gilt den politischen Möglichkeiten von performativen Ensembles und der Rolle, die Lieder beim Hinterlassen und Sammeln von Spuren von Menschen, Orten und Dingen spielen. Einige ihrer Werke und kollaborativen Räume sind ›Be Careful‹, ›Allegedly‹, ›Rest of the Struggle‹ und ›Women Walk at Midnight‹. Für ›Be Careful‹ wurde sie 2015 mit dem ZKB Anerkennungspreis und für ›Allegedly‹ 2021 mit dem ZKB Förderungspreis ausgezeichnet.
Erna Ómarsdóttir aus Island ist eine Tänzerin, Choreografin und Rocksängerin, deren mit explosiver Energie geschaffene Werke sich als eine Mischung aus Erzählung, Absurdität und Horror, konzertanten Elementen und poetischen Bildern lesen. Sowohl als unabhängige Künstlerin als auch als künstlerische Leiterin der Iceland Dance Company hat Ómarsdóttir eine Reihe hochgelobter Werke geschaffen und inszeniert, die weltweit gezeigt wurden und große internationale Anerkennung gefunden haben.
Einat Weizman ist Dramatikerin und Regisseurin und befasst sich vor allem mit dokumentarischem Theater. Eyal Weizman ist Architekt, Schriftsteller, Professor für Spatial and Visual Cultures und Direktor des Centre for Research Architecture am Goldsmiths College in London. Seine Forschungsagentur ›Forensic Architecture‹ untersucht Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Matías Umpierrez gilt als einer der innovativsten Theaterregisseure Lateinamerikas, seine Projekte u. a. mit seiner Compagnie Plataforma Fluorescente bewegen sich zumeist an der Grenze zwischen Theater und bildender Kunst. Seine Arbeiten werden weltweit in Theatern und Museen gezeigt, zudem entwickelte er ›site-specific performances‹ u. a. in Fabriken in Sâo Paulo oder auf Berggipfeln in den Pyrenäen.
Die Agentur A4VR mit Sitz in Düsseldorf ist europaweit führend für Konzepte und Anwendungen in der virtuellen und erweiterten Realität. Gemeinsam mit A4VR konnte die erste Dramaturgie für eine virtuelle Konferenz konzipiert werden.
Eine Produktion des asphalt Festivals in Kollaboration mit dem Festival Theater der Welt 2021, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes
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von und mit Laakkuluk Williamson Bathory, Mamela Nyamza, Erna Ómarsdóttir, Mallika Taneja
nach einem Konzept von Matías Umpierrez / Plataforma Fluorescente
Manual: Eyal & Einat Weizman
Die Arbeiten
Laakkuluk Williamson Bathory:
The Contamination is Hidden Inside the Ground
Für ihren Beitrag zur ›Dramaturgie einer virtuellen Konferenz‹ hat Laakkuluk Williamson Bathory mit ihrem langjährigen Mitarbeiter Jamie Griffiths zusammengearbeitet. Ihre Arbeit trägt den Titel ›The Contamination is Hidden Inside the Ground‹ (dt. »Die Verschmutzung ist im Boden versteckt‹). Sie thematisiert die Verschmutzung des Trinkwassers, mit der die Menschen in Iqaluit, Nunavut, Kanada konfrontiert sind. Viele indigene Gemeinden in ganz Kanada leiden unter verunreinigtem Wasser. Iqaluit ist die größte Gemeinde in Nunavut und lebt mit einer bröckelnden Infrastruktur, was historische, rassistische und koloniale Auswirkungen hat. Laakkuluk und Jamie entwarfen eine 3D-Kuppel als Leinwand, auf die projiziert wird. Gezeigt wird eine Szene an der Küste im Dezember, wenn sich das Meereis in Iqaluit gerade zu bilden beginnt. Eine Flagge ist in den Boden gesteckt, die symbolisch für die Farben steht, die Laakkuluk beim grönländischen Maskentanz ›uaajeerneq‹ verwendet. Die Arbeit ist eine antikoloniale Persiflage, denn koloniale Macht wurde oft durch das Einpflanzen von Flaggen in den Boden manifestiert. Bei dem Material, das auf die 3D-Leinwand projiziert wird, handelt es sich um 2D-Videos, die Jamie erstellt hat und die das Land im Gespräch mit dem Meer und Laakkuluk in Interaktion mit diesem Gespräch zeigen.
Text und Performance: Laakkuluk Williamson Bathory
Videokunst: Jamie Griffiths
Mamela Nyamza:
GROUNDED
In GROUNDED (dt. ›geerdet‹) hinterfragt Mamela Nyamza die vielschichtigen Bedeutungen des Begriffs, der sowohl negative als auch positive Konnotationen in unserem gesellschaftlichen Leben hat: Stabilität, Zuverlässigkeit, moralischer Kompass und Selbstwertgefühl einerseits und Bestrafung, Einsperrung oder Trennung und Absonderung andererseits. Die Arbeit stellt die Situation Südafrikas dar, in der die Demokratie scheinbar gut funktioniert, aber unter der Oberfläche kleine, nicht leicht zu erkennende Risse aufweist, die große Gefahren bergen und manchmal tödlichen Folgen haben. Nyamza verwendet Drähte, um die Dichotomie dieser ›bequemen‹ und doch ›listigen‹ Situation ihres Landes zu symbolisieren: baumelnde, verwickelte elektrische Drähte, die scheinbar nicht gefährlich sind, aber wenn man mit der Hand oder dem Fuß daran stößt, bekommt man einen bösen Stromschlag, der zumindest gefährlich, wenn nicht gar tödlich sein kann. GROUNDED zeigt die jahrelangen Abnutzungserscheinungen der Menschen, die immer auf der Suche nach einem moralischen Kompass sind, um die Sicherheit und das Wachstum ihres Lebensunterhalts zu organisieren, zu verwalten und zu verbessern.
Choreografie, Regie & Performance: Mamela Nyamza
Digital & Video: Katty van Denberghe
Videofilmer: Ayanda Msiza
mitarbeitende Künstlerin: Amkele Mandla
Erna Ómarsdóttir: menagerie of collaborative storytelling
Die Gesellschaft hat sich durch unzählige Generationen hindurch organisiert, indem sie einen aktiven, bestimmenden Teil und einen passiven, sich anpassenden Teil definiert hat – ein Schlüssel-Schloss-Prinzip: Mann und Frau. Nach diesem Prinzip ist der zweite der beiden Teile derjenige, der von den männlichen Händen in der Welt unterworfen und geformt wird: Der weibliche Körper als eine Form, die sich der männlichen Form anpasst. In ihrer Arbeit erforscht Erna das jahrhundertealte Verständnis der weiblichen Rolle. Wie hat sich der ständige Missbrauch von Frauen oder weiblichen Personen in ihre Körper eingeschrieben? Die Performance ›menagerie of collaborative storytelling‹ (dt. ›Eine Sammlung gemeinsamer Geschichtenerzählungen‹) ist ein Versuch, eine ausdrucksstarke Art und Weise zu finden, um die Ergebnisse dieser Forschung zu präsentieren.
Gesten und Bewegungen, die sich in einer Endlosschleife immer weiter fortsetzen, erzählen die Geschichte einer unendlichen Anpassung. In der Arbeit geht es also auch darum, eine körperliche Sprache für das Unerzählte zu finden. Die Performerin vervielfältigt sich selbst in viele ihrer Figuren, von denen jede ihren eigenen Ausdruck für eine neue Erzählung aus der Perspektive des ›zweiten Teils‹ findet.
Konzept, Choreografie, Text, Gesang, Video und künstlerische Leitung: Erna Ómarsdóttir und Valdimar Jóhannson
Mallika Taneja:
It will come back to me
Es ist schon viele Jahre her, dass sie verloren ging. Viele Jahre danach sprachen zu viele Menschen nicht mehr von ihr … weder mit anderen noch untereinander. Der Grund dafür ist nicht ganz klar … das Einzige, was man sagen kann, ist, dass vielleicht … Es war einfach zu schwierig. Sie ist in dem ständig wachsenden Archiv des World Wide Web nicht mehr zu finden. Sie existiert nur noch in der Erinnerung derer, die zurückgeblieben sind. Auch sie haben jetzt vergessen. Das, woran sie sich jetzt erinnern, zum ersten Mal nach 28 Jahren, ist das, was hier gesammelt wurde. Fragmente von dem, woran sie sich erinnerten, wurden hier für Sie zusammengestellt. Sie sind unterschiedlich lang und wurden an verschiedenen Stellen im Park platziert. Sie tragen viele Menschen in sich … denjenigen, von dem gesprochen wird, denjenigen, der spricht, denjenigen, der zuhört … Und dann sind da noch die Myriaden, die beim Durchqueren der Fragmente wachgerufen werden.
Wir laden Sie ein, sich auf einen sanften Spaziergang mit diesen Stimmen und Bildern einzulassen, Teile von ihnen mit sich zu tragen und die Lücken mit Ihren eigenen festen und zerbrechlichen Erinnerungen zu füllen.
mit Sudha Thapliyal, Sunanda Achar, Nandini Guha Rajagopal, Hansa Thapliyal, Geetika Thapliyal, Suhasini Taneja
Traditionelles Wiegenlied aus Kannada vorgetragen von: Sudha Thapliyal
Gestaltung: Yashas Chandra
Konzept und Regie: Mallika Taneja
Besonderen Dank an Mohammad Hasan Siddiqui von Hertz Studio für seinen wichtigen Beitrag zum Audioschnitt. Dankbar bin ich Abhishek Mathur, Akshat Nauriyal, Chayan Adhikari und Neo Muyanga für das Ausleihen von Equipment und die unermüdlichen technischen Gespräche mit mir und Ruchi Chaudhury für ihre Hilfe beim Verständnis von Copyright und Links. Sumangala Damodaran und Bindhumalini für die Bereitstellung ihrer Lieder. Akshay Thapliyal für seine Unterstützung. Den Stimmen in dem Stück bin ich sehr dankbar für ihre Zeit, ihre Mühe und ihr Vertrauen.
Hinweis: Der Ton wurde über mehrere wackelige Internetverbindungen und mit verschiedenen Geräten aufgenommen. Wir bitten Sie, sich auf die damit verbundenen kleinen Störungen einzustellen.
Wir ermutigen das Publikum, die Bilder in einem ruhigen Tempo zu durchlaufen.
Für Saras.
Jelena Popržan
»
Eine
große
Stimme
«
(FAZ)
Wo immer man Jelena Popržan stilistisch verorten will: Ob Neue und Alte Musik, World Music, Singer-Songwriting, Kabarett, Neues Wienerlied, Folk oder Jazz – die Musikerin und Sängerin saugt sich den Nektar aus all diesen Genres und lässt ihre ureigene Mischung daraus gären.
Vor rund zehn Jahren begann Popržan mit dem Duo ›Catch-Pop String-Strong‹ Wiens Bühnen unsicher zu machen, auch mit den Ensembles ›Madame Baheux‹ und ›Sormeh‹ festigte sie ihren Ruf als einfallsreiche Arrangeurin, expressive Stimmkünstlerin und Entertainerin mit komödiantischem Talent und politischem Engagement. Beim asphalt Festival präsentiert die betörende Sängerin und großartige Bratschistin auf der Seebühne ihr aktuelles Soloprogramm. An Instrumenten und technischem Equipment hat sie unter anderem eine fünfsaitige Bratsche, eine Maulgeige, eine Glasharfe und einen Looper im Gepäck. Zudem ist Jelena Popržan eine wunderbare Geschichtenerzählerin und singt in mehreren Sprachen. Eine abwechslungsreiche Revue darf erwartet werden, mit Songs, Kompositionen, Sounds, Hommagen an vergessene Traditionen und unvergessliches Neues.
Jelena Popržan wurde in Serbien geboren, begann ein Violastudium in Belgrad und setzte es 2002 in Österreich fort, wo sie bis heute lebt und arbeitet. Neben ihren Solo- und Bandprojekten schreibt sie auch Musik für das Theater und arbeitet interdisziplinär mit verschiedenen Künstler:innen. 2020 veröffentlichte sie ihr Soloalbum ›La Folia‹. Popržan ist vielfach preisgekrönt – sie gewann u. a. den Vojin Draškoci Award 2020 der World Music Association von Serbien, den Ersten Niederstätter surPrize 2021 und wurde mehrfach beim österreichischen Nestroy-Theaterpreis und Stella-Preis für ihre Theatermusiken nominiert und ausgezeichnet.
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Das sagt die Presse:
»Eine der vielseitigsten und wandlungsfähigsten Musikerinnen des Landes« (Radio Ö1, Jazz-Magazin)
»Jelena Popržan liefert ein Stück Musik ab, das auf wunderbare Weise zu fesseln vermag und in höchstem Maße mit Stil zu unterhalten weiß.« (MICA-Music Austria über ›La Folia‹)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
Gootopia
Wenn
Schleim
tanzt
Schleim ist eine biologisch lebensnotwendige Substanz, die ambivalente Reaktionen auslöst: Ekel und Schauer, aber auch Neugier und Berührungslust. Schleim ist nicht eindeutig fest oder flüssig. Jedes Leben startet feucht, wir kommen nicht trocken, nicht ›sauber‹ auf die Welt. Schleim ist ein uns ursprünglich vertrauter Stoff, der den Organismus zusammenhält und Verbindungen herstellt. Zumeist aber verlieren wir im Laufe des Lebens den Bezug zu ihm: In der Science-Fiction tritt er häufig im Zusammenhang mit Aliens auf und steht für das Nichtmenschliche, das Unbekannte, das sich fließend ausbreitet. Und auch in unserer pandemischen Gegenwart ist er mit Angst behaftet.
In ›Gootopia‹ (›goo‹ engl. für Schleim) interagieren sechs Performer:innen mit diversen Schleimsubstanzen. Der Schleim ist Material und Protagonist zugleich, er tanzt mit, auf, in und zwischen Körpern. Menschen und Schleim berühren sich, vernetzen sich, vermengen sich, bilden Allianzen. Es entstehen ständig neue Verbindungen, die Körpergrenzen werden fluide und Assoziationsräume für andere, schleimige, utopische Lebensformen eröffnet. Zwischen Horror und Faszination, Empathie und Ekel, Reiz und Irritation ermöglicht ›Gootopia‹ dem Publikum, in die Lebendigkeit stofflicher Prozesse einzutauchen.
›Gootopia‹ ist eine installative Performance. Die Zuschauer:innen sind eingeladen, ihre Position und Perspektive im Raum frei zu wählen und eine vielschichtige, um skulpturale und landschaftliche Qualitäten erweiterte Praxis von Tanz zu erfahren.
Die österreichische Choreografin Doris Uhlich (*1977) entwickelt seit 2006 eigene Projekte. Viele ihrer Performances sind Untersuchungen von Schönheitsidealen und Normen des Körperbildes, sie beschäftigt sich auch mit der ideologiefreien und provokanten Darstellung von Nacktheit. Musik, insbesondere Techno-Musik, spielt dabei eine wichtige Rolle. Für die Performance ›Ravemachine‹ gewannen Doris Uhlich und der Tänzer Michael Turinsky 2016 den renommierten Nestroy-Sonderpreis für ›Inklusion auf Augenhöhe‹. Uhlichs Produktion ›Every Body Electric‹ war 2019 zur Tanzbiennale Venedig eingeladen, in der Zeitschrift tanz war sie 2018 und 2019 als ›Choreografin des Jahres‹ genannt.
Lesen Sie hier ein Interview mit Doris Uhlich.
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Das sagt die Presse:
»Es gibt immer und überall was zu sehen in diesem Wimmelbild. Die Details sind auch nicht wichtig, was zählt, ist das Ganze: die von Neugier geprägte Begegnung zwischen Mensch und Material, zwischen Körperkunst und Kunstschleim.« (Nachtkritik)
»Assoziationsreich, humorvoll, aber auch sehr mutig« (Deutschlandfunk Kultur)
Eine Produktion von Doris Uhlich in Koproduktion mit dem asphalt Festival, Dampfzentrale Bern, insert Tanz und Performance GmbH, Tanzquartier Wien, Theater Freiburg, gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien, das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport und den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
mit Pêdra Costa, Ann Muller, Andrius Mulokas, Emmanuel Obeya, Camilla Schielin, Grete Smitaite
Choreografie: Doris Uhlich
Konzept: Doris Uhlich, Boris Kopeinig
Bühne: Juliette Collas, Philomena Theuretzbacher
Kostüm: Zarah Brandl
Ton: Boris Kopeinig
Licht: Phoenix (Andreas Hofer), Gerald Pappenberger
JAEL
»
wonderfully
modern
soulful
vibe
«
(The Blues Project)
Eine fantastische Stimme, eine groovende Band und großartiges Songwriting – von diesem aufstrebenden R’n’B-Künstler wird man in Zukunft sicher noch viel hören. Giovanni Jano, besser bekannt als JAEL, ist ein 28-jähriger Musiker, Sänger, DJ und Produzent aus Den Haag mit indonesischen Wurzeln. In seiner Kindheit war er ständig von indonesischen Volksliedern, Gospel und japanischem Funk umgeben, seine Eltern infizierten ihn schon früh mit ihrer Leidenschaft für Soul und R’n’B. Nach seinen heutigen Lieblingskünstler:innen gefragt, nennt der niederländische Musiker unter anderem D’Angelo, Anderson .Paak, H.E.R. und Pino Palladino. All diese Inspirationen sind aus JAELS eigenem, charakteristischen Sound herauszuhören: Souligen R’n’B, Funk und basslastige Hip-Hop-Beats vermengt er zu einem neuen, frischen Stil.
Nach den EPs ›Time‹ und ›Unworthy‹ hat Multitalent JAEL unlängst sein Debütalbum ›Half As Much‹ veröffentlicht, auf dem unter anderem Alex Isley, Grammy-Gewinner Rae Khalil, Jayla Darden, Phabo und The Kount zu hören sind.
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Das sagt die Presse:
»Der unglaubliche JAEL lässt sich nicht auf eine Musikrichtung reduzieren. Seine Talente als Künstler, DJ, Multiinstrumentalist, Sänger und Produzent verschmelzen nahtlos in seiner frischen und zeitlosen Musik.« (The Blues Project)
In Kooperation mit THE DORF, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
Giovanni Jano a.k.a. JAEL: Gesang, Gitarre
Rafael Dévante Sinay: Gitarre
Aäron Bouwman: Bass
Mark Pattiapon: Keys
Davy Henket: Schlagzeug
Triorität
Jazz
für den
Dancefloor
Das könnte ein neuer Stern am Jazzhimmel werden: Triorität spielen sich gerade in die erste Liga der neuen deutschen Jazzbands. Ihr 2020 erschienenes Debütalbum ›ALGO‹ wurde vor allem in England begeistert aufgenommen. Von Gilles Peterson und vielen seiner Worldwide-FM-Kolleg:innen bis zu BBC 6 gab es nichts als Lobeshymnen. Manchen gilt das Trio aus Darmstadt bereits als die deutsche Antwort auf Yussef Kamaal und den explosiven Sound des UK Jazz.
Triorität spielen Dancefloor-Jazz im wahrsten Sinne: Uplifting Drum-Beats, repetitive Rhodes Riffs, die sich im Unterbewusstsein verbohren, und bisweilen fast schon technomäßige Energien machen diese Band vor allem live zu einem Erlebnis. Die drei Musiker lassen sich für ihre ›Organic Dance Music‹ von Fusion-Jazz der 70er-Jahre und Disco ebenso inspirieren wie von modernem House und Hip-Hop. Das Ergebnis sind tanzbare Stücke und stimmungsvolle, raffinierte Jams. Für ihren neuen, modernen Jazzsound wurden Triorität bereits mit dem Darmstädter Musikförderpreis ausgezeichnet.
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Das sagt die Presse:
»Eines der spannendsten Trios des zeitgenössischen Jazz, der gerne über Genregrenzen hinwegsieht.« (Byte FM)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
Gerrit Ebling: Keys, Synth
Alexander Hoffmann: Drums, Pad
Grégoire Pignède: Bass
Marlon Bösherz
Meet
the
artist
Der Lyriker, Musiker und bildende Künstler Marlon Bösherz zieht während des asphalt Festivals in das Weltkunstzimmers ein und lebt und arbeitet in einem offenen Atelier. Die Besucher:innen erhalten Einblick in künstlerische Entstehungsprozesse und können hautnah verfolgen, wie Bösherz zeichnet und liest, schreibt und denkt – ein purer, unmittelbarer Schulterblick in das Künstlerdasein. Bösherz legt seine Skizzenhefte offen, publiziert unter Beobachtung und wird spontane Lecture Performances seiner neuen Texte abhalten, die zum Teil auch unter dem Einfluss von Gesprächen mit Gästen entstehen.
Nach einem Philosophie- und Geschichtsstudium an der Universität Duisburg-Essen und zahlreichen Ausstellungen und Performances in Wohnateliers ist Marlon Bösherz seit 2015 Student an der Kunstakademie Düsseldorf. Aktuell ist er in der Klasse John Morgan und Assistent von Durs Grünbein. Dank eines Stipendiums lebte er 2019/2020 in einem Wohnatelier an der Cité International des arts in Paris und schloss seinen Aufenthalt mit einer Ausstellung und der Buchveröffentlichung ›Rattenzählen an der Pont Marie‹ ab. Bösherz’ Ausstellungen verbinden genreübergreifend Malerei, Zeichnung, Objektkunst, Installation und Skulptur und werden stets von performativen Aktionen und Poesie begleitet. Seit 2012 ist Bösherz zudem Sänger und Bassist der Band Botticelli Baby, die europaweit Konzerte spielt und bislang drei Alben veröffentlichte. Bösherz blickt bereits auf mehrere Solo- und Gruppenausstellungen zurück und veröffentlicht regelmäßig Musik und Poesie in limitierten Editionen. 2022 gründete er gemeinsam mit der Künstlerin Josefine Henning das Kunstkollektiv ›DJOundBO – TRÄNEN, SEX und ALKOHOL‹.
Eine Koproduktion mit dem asphalt Festival im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW – Regionale Kulturpolitik NRW (RKP)
von und mit Marlon Bösherz
Ukrainian Songs of Love and Hate
Ein
expressiver
Sound-
track
des
Krieges
»This machine kills fascists«, stand auf der Gitarre von Woody Guthrie, einem amerikanischen Folksänger aus den 1950er-Jahren. »These songs kill russian fascists (rushists)« könnte ein Untertitel dieses Projekts sein, das 2022 zwischen der Ukraine, Deutschland, Frankreich und Österreich entstand: Beats, die beißen, Reime, die töten, Poesie und Musik vereint als Waffe.
Popmusik war schon immer eine internationale Sprache. Vieles, was Worte nicht ausdrücken können, kann ein Song vermitteln. Vom Gospel bis zum Protestsong: Musik war immer da, um zu beruhigen, zu heilen oder zu inspirieren. Der russische Angriffskrieg hat jede Ukrainerin und jeden Ukrainer verändert, Musiker:innen und Dichter:innen sind da keine Ausnahme. Sie sind auf der Suche nach Worten und Klängen, um ihre Geschichten zu erzählen und um herauszuschreien, was aktuell in der Ukraine geschieht.
Die ukrainischen Dichter:innen Grigory Semenchuk (und sein Hip-Hop-Alter-Ego BRAT) und Lyuba Yakimchuk sowie die Musikerin und Schriftstellerin Irena Karpa haben sich mit dem in Berlin lebenden Musiker und Produzenten Yuriy Gurzhy zusammengetan und einen Soundtrack für das zurückliegende Jahr geschrieben und komponiert, den sie im 34OST live performen.
Die Künstler:innen
Der Dichter, Musiker und Kulturmanager Grigorij Semenchuk lebt in Lwiw, Ukraine. Er ist Leiter der NGO »Art Council Dialogue« und Kurator des Festivals »Authors’ Reading Month« in Lwiw. Semenchuk hat bisher drei Gedichtbände veröffentlicht: »Internal Jihad« (2012), »More verses and songs« (2015) und »According to the original« (2021). Zudem ist er Mitglied der Musikprojekte »BRAT«, »LANDSCHAFT« und »DRUMTYATR«. Semenchuk ist Herausgeber der Anthologie zeitgenössischer ukrainischer Lyrik »Letters from Ukraine« (2016) und Mitherausgeber der australisch-ukrainischen Lyrikanthologie »AU\UA« (2012). Semenchuks Gedichte und Artikel wurden in neun verschiedene Sprachen übersetzt, in deutscher Übersetzung erschienen sie u. a. in »Wort«, »Literatur und Kritik« und im »Jahrbuch der Poesie«.
Die Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Sängerin Irena Karpa wurde in Iwano-Frankiwsk (Ukraine) geboren und lebt aktuell in Paris. Karpa arbeitete als Erste Sekretärin für Kultur an der Botschaft der Ukraine in Frankreich (2015-2019) und ist Kuratorin von Literatur- und Kunstprojekten. Die Frontfrau der Band QARPA war als TV-Moderatorin bei Sendern wie MTV Ukraine, ICTV und Novyi Kanal tätig und ist Kolumnistin für Vanity Fair, Deutsche Welle, NV, Radio Svoboda und Vogue Ukraine. In der Ukraine sind mehrere Bücher von ihr erschienen, darunter »Freud Would Cry«, »The Himalaya Pizza«, »Good News from the Aral Sea« oder »How to Get Married as Many Times as You Want«.
Lyuba Yakimchuk wurde in der Region Luhansk geboren und lebt derzeit in Kiew. Sie ist Autorin mehrerer Gedichtbände, darunter »Aprikosen aus dem Donbass«, der die Erfahrungen der Menschen in den Kriegsgebieten beleuchtet und ihr mehrere renommierte Preise einbrachte, u. a. den International Slavic Poetic Award. Das Buch wurde im Forbes-Magazin unter die 10 besten Bücher über den Krieg in der Ukraine gewählt und ist bereits in zahlreichen Übersetzungen erschienen. Yakimchuks Gedichte wurden in über 20 Sprachen übersetzt, führende Medien wie die New York Times, BBC und CNN haben über ihre Werke berichtet. 2022 trug sie ihre Gedichte bei den Grammys als Teil von John Legends »Free«-Performance vor, die der Ukraine gewidmet war. Von der Kiewer Zeitschrift New Time wurde sie 2015 zu den hundert einflussreichsten Persönlichkeiten der ukrainischen Kunstszene gezählt.
Der in Charkiw (Ukraine) geborene und in Berlin lebende Yuriy Gurzhy ist der Gründer von Russendisko, RotFront, The Disorientalists und Kaminer & Die Antikörpers. Yuriy kuratierte zehn Compilations auf verschiedenen europäischen Plattenlabels, darunter »Russendisko Hits«, »Shtetl Superstars« und »Borsh Division – Future Sound Of Ukraine«. Zwischen 2009 und 2015 nahm er drei Alben auf und tourte ausgiebig mit RotFront. Seine neuesten Produktionen sind »Misto 2Go – New Donbass Symphony« (2021) und »Fokstroty« (2021, mit Serhiy Zhadan). Sein erstes Buch »Richard Wagner und die Klezmer-Band« erschien im Januar 2022, für den Berliner Tagesspiegel schreibt er ein regelmäßiges »Ukrainisches Kriegstagebuch«.
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Das sagt die Presse:
»Für die Ukrainer ist Poesie kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit im Krieg« (The Guardian)
»For Ukrainians, poetry isn’t a luxury, it’s a necessity during war« (The Guardian)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen der Konzertreihe I HEAR YOU und der Kunststiftung NRW im Rahmen von UKRAINIAN VOICES
Musik produziert und live gespielt von:
Yuriy Gurzhy
Texte geschrieben und gesungen von:
Irena Karpa
Grigori Semenchuk
Lyuba Yakimchuk
Yuriy Gurzhy
Oksana Shchur: Kuratorin und Produktion
Lesik Omodada, Shpytal Records: Mix & Master
Grycja Rd, Eugene Arlov: Artwork
Oleg Kolesnikov, Anna Pashchenko: Übersetzung
Tom Blankenberg & Audrey Chen
»
Muss
man
hören
«
(Rheinische Post)
Der Düsseldorfer Sounddesigner und Pianist Tom Blankenberg begeistert seit 2013 seine stetig wachsende internationale Fangemeinde mit minimalistischer Piano-Solo-Musik, angesiedelt im Raum zwischen Klassik, Jazz, Avantgarde, Score und Song. Mit seinen »Piano Monologen« ging er ab 2017 deutschlandweit auf Tour, 2019 erschien sein erstes Album »atermus«, das weltweit begeisterte Hörer:innen fand. Nach einer ausgefallenen Europatour im Coronafrühling 2020 entstanden im Lockdown neue Stücke, die das Innehalten in dieser Zeit nachzeichneten und sich auf dem zweiten Album »et« (2021) sammelten. Das Musikvideo »kaschmir«, das zum Album erschien, wurde auf vielen Filmfestivals gezeigt und ausgezeichnet. 2020 erhielt Tom Blankenberg den Förderpreis der Stadt Düsseldorf, 2021 war er als Outstanding Artist für den NRW Pop Award nominiert. Seit 2022 präsentiert Blankenberg seine neuen Stücke auch wieder live, u. a. in Athen, London, Kopenhagen und Paris. 2023 entsteht ein neues Album, von dem auch schon einige Stücke auf dem Konzert im 34OST zu hören sein werden.
Die chinesisch-amerikanische Musikerin Audrey Chen hat eine klassische Ausbildung als Cellistin und Sängerin absolviert und sich zunächst auf Alte Musik spezialisiert. Nach Abschluss ihres Studiums entwickelte sie sich zu einer der außergewöhnlichsten Improvisationskünstlerinnen, die Stimme, Cello und Elektronik zu einem Instrument vereint. Ihr Spiel erforscht die Kombination und Schichtung von analogen Synthesizern, präparierten Sound-Erzeugern und traditionellen und erweiterten Techniken sowohl in der Stimme als auch mit dem Cello. Chen hat Konzerte in vielen europäischen Ländern, Russland, Asien, Australien, Neuseeland, Kanada, Nord- und Südamerika gespielt. Sie war u. a. bei den Festivals Maerzmusik (Berlin), Klangspuren (Österreich), Sound of Stockholm, Now Now (Sydney) und Wien Modern zu Gast und trat im Covent Garden London, im Radialsystem Berlin, der Opéra Lille, der Roten Fabrik Zürich und dem Teatro Colon in Buenos Aires auf. Seit 2011 lebt die ursprünglich aus Chicago stammende Chen in Berlin und unternimmt von hier aus ihre regelmäßigen internationalen Konzerttourneen.
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Das sagt die Presse über Tom Blankenberg:
»Seltsam zarte romantische Melodien sind hinter minimalistischer Kargheit verborgen, als kommuniziere Bill Evans mit Arvo Pärt« (misfitcity.org)
»Soundtrack für einen geglückten Tag« (Rheinische Post)
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Das sagt die Presse über Audrey Chen:
»Mit Audrey zu singen ist wie mit allen möglichen Klängen des Universums und darüber hinaus zu agieren, mit Erdbeben, kollidierenden Galaxien und Nacktschnecken, die sehr leise an einem nassen Fenster heruntergleiten.« (Phil Minton)
»Fleischig, atemgetrieben und Speichel sprühend entspringt Chens Stimme nicht nur aus ihrem Mund, sondern aus einem Ensemble verschiedener Oberkörperflächen, Kanälen, Gängen und Hohlräumen.« (The Wire)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW – Regionale Kulturpolitik NRW (RKP) im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE
Tango del Sur
»
Die
perfekte
Musik
für eine
einsame
Nacht
in der
Großstadt
«
(Plattentest.de)
Die fünf virtuosen und improvisationsfreudigen Musiker:innen von Tango del Sur interpretieren den modernen Tango mit Leidenschaft und Präzision. Auf der Setlist des Quintetts stehen wahre und viel zu selten gespielte Schätze der jüngeren Tangoliteratur: wehmütig-schmachtende Melodien von Osvaldo Pugliese, Horacio Salgán, Lalo Schifrin, Pablo Ziegler und – natürlich – Astor Piazzolla. Tango del Sur klingen urban, fiebrig, streng und spielerisch zugleich und lassen immer wieder erahnen, dass der zeitgemäße Tango in der Klassik und im Jazz wurzelt. Die Konzerte des Quintetts erzeugen eine unverwechselbare Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann – intensiv und emotional, melancholisch und kraftvoll.
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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW – Regionale Kulturpolitik NRW (RKP) im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE
Heinz Hox: Akkordeon
Marie Zernack: Violine
Ludger Ferreiro: Klavier
Bojan Vuletic: Gitarre
Thomas Falke: Bass
Steve Savage & Felipe Baldomir
Von
Nashville
nach
Bayron
Bay
Der begnadete Singer-Songwriter Steve Savage bringt seinen einzigartigen Stil aus Singer-Songwriter-Folk mit rhythmischen Indie- und Pop-Elementen sowie einem unverwechselbaren Nashville-Groove auf die Bühne. Seine Wurzeln liegen in der akustischen Folkmusik und wurden durch einen fünfjährigen Aufenthalt als Teenager auf Hawaii stark beeinflusst, wo er sich in die hawaiianische Slack-Key-Gitarre und die Ukulele verliebte. Der in Düsseldorf ansässige Künstler und Musikproduzent, der ursprünglich aus Nashville stammt, tourt seit vielen Jahren durch Europa und die USA und hat bereits mehrere erfolgreiche Alben veröffentlicht. Der gefragte Singer und Gitarrist stand schon mit Marla Glen und Gregor Meyle auf der Bühne und begeisterte das Publikum als Headliner bei der Kite Surfing Trophy und anderen Festivals.
Felipe Baldomir ist ein Indie-Folk-Singer-Songwriter aus Uruguay, der derzeit im australischen Byron Bay lebt. Seine Musik könnte man als Mischung aus Jack Johnson, Xavier Rudd und Tash Sultana bezeichnen. Folkige Mundharmonika-Klänge wechseln sich ab mit groovigen Gitarrenriffs, Loops und druckvollen Saxophonläufen, gekrönt von Baldomirs warmem, eingängigen Gesang. Als er 2018 in Sydney ankam, hat er einen Van zu einem rollenden Zuhause inklusive Musikstudio umgebaut und ist im ganzen Land aufgetreten. Seine musikalischen Erfahrungen reichen von Straßenmusik bis hin zu ausverkauften Shows in ganz Australien und Auftritten bei Festivals wie dem Falls Fest und NYE On The Hill. Baldomir hat gerade seine fünfte australische Headline-Tournee abgeschlossen und spielt nun in der EU und Großbritannien auf verschiedenen Sommerfestivals, u. a. als Support von Kim Churchill, der ebenfalls beim asphalt Festival 2023 zu Gast sein wird.
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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW – Regionale Kulturpolitik NRW (RKP) im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE
Steve Savage: Gitarre, Gesang
Felipe Baldomir: Gitarre, Stompbox, Saxophon, Gesang
Frank Goosen
Geschichten
vom
Spielfeld-
rand
Frank Goosen hat einen neuen Roman veröffentlicht. In »Spiel ab!« verquickt er all das, was ihn seit jeher als Mensch und Autor ausmacht: Fußball, Musik und das Ruhrgebiet. Voller Witz, Herz und Insiderwissen erzählt er von einer aufmüpfigen Bochumer Jugendfußballmannschaft, einer ereignisreichen Saison in der Kreisliga und drei Männern, die von elf Teenagern mehr lernen, als sie je für möglich gehalten hätten.
Förster hat mit Fußball nichts am Hut. Darum ist er erst einmal skeptisch, als sein Freund Fränge das Training einer Bochumer Jugendfußballmannschaft übernimmt und ihn bittet, ihm zu helfen. Er willigt ein – schließlich geht es darum, Fränges Beziehung zu seinem Sohn Alex, der auch in der Mannschaft spielt, zu kitten. Tatkräftige pädagogische Unterstützung erhalten sie von dem Lehrer Brocki, der schon bald zweimal die Woche mit ihnen auf dem Platz steht.
Sie erkennen, dass sie die Aufgabe gewaltig unterschätzt haben: Die pubertierenden Jungs tanzen ihnen ganz schön auf der Nase herum, sie bekommen es mit meinungsstarken Spielereltern, dubiosen Konkurrenztrainern und scheuklappentragenden Schiris zu tun. Doch auf dem Rasen und in der Kabine wächst nach und nach eine Gemeinschaft zusammen, in der es um viel mehr geht als um den Abstiegskampf.
Frank Goosen wurde mit acht Jahren bei seinem ersten Stadionbesuch fußballsozialisiert und war vier Jahre Jugendtrainer bei einem kleinen Verein in Bochum. Mit »Spiel ab!« hat er endlich den Fußballroman geschrieben, auf den alle sehnsüchtig gewartet haben.
Neben seinen erfolgreichen Büchern, darunter »Sommerfest« und »Liegen lernen«, hat er auch zahlreiche Kurzgeschichten und Kolumnen in überregionalen Publikationen und diversen Anthologien veröffentlicht. Darüber hinaus verarbeitet Frank Goosen seine Texte teilweise zu kabarettistischen Soloprogrammen, mit denen er deutschlandweit unterwegs ist. Einige seiner Bücher wurden dramatisiert oder verfilmt. Unlängst wurden Frank Goosen und Jochen Malmsheimer mit dem Deutschen Kleinkunstpreis in der Kategorie »Ehrenpreis für das Lebenswerk« ausgezeichnet. Frank Goosen lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Bochum und selbstverständlich hat er für sich und seine Söhne drei Dauerkarten für den VfL.
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Das sagt die Presse:
»›Spiel ab!‹ ist nicht nur ein Fußball-Roman – es geht um alles, was auf und neben dem Platz passiert. Pointiert und sehr witzig geschrieben. Jürgen Klopp würde sagen: ›Ganz großes Tennis.‹« (SWR2)
»Lektüre (nicht nur) für Fußball-Fans: Das große Kapital von Frank Goosens jetzt erscheinendem Kicker-Roman ›Spiel ab!‹ ist seine Echtheit im Ton.« (NRZ)
»In seinen besten Momenten liest sich ›Spiel ab!‹ wie ein zukünftiger Klassiker« (11 Freunde)
»In jeder Zeile ist zu spüren, dass Frank Goosen aus Erfahrung schreibt.« (WAZ)
»Grundsätzlich muss man sagen: Es gibt kein schlechtes Frank-Goosen-Buch (außer ›Pink Moon‹). Aber die Förster-Reihe (…) ist besonders gut. Und ›Spiel ab!‹ ist mit Sicherheit ihr vorläufiger Höhepunkt.« (Frankfurter Rundschau)
Eine Veranstaltung des asphalt Festivals im Rahmen des Bücherbummels auf der Kö / Düsseldorfer Literaturtage 2023, in Kooperation mit dem zakk, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW – Regionale Kulturpolitik NRW (RKP) im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE
von und mit Frank Goosen
Eva Illouz
Der
7. Oktober
und die
Grenzen
der Kritik
Die französisch-israelische Soziologin Eva Illouz ist Studiengangsleiterin an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS), der französischen Elite-Hochschule für Sozialwissenschaften in Paris. In ihrem jüngsten Buch »Undemokratische Emotionen« ist sie am Beispiel Israels der Frage nachgegangen, was Populisten und rechte Hetzer so beliebt macht und warum so viele Menschen Politiker*innen wählen, die Politik gegen ihre eigenen Interessen betreiben. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel hat Illouz mehrere vielbeachtete Debattenbeiträge verfasst, in denen sie sich kritisch mit der Rolle der Linken, der Identitätspolitik, der Zukunft der israelischen Gesellschaft und der Wirkung der Gräueltaten der Hamas auseinandersetzte. In einem Beitrag für die Süddeutsche Zeitung kritisierte sie: »Die Antwort der Linken auf die überwältigenden Ereignisse war entwaffnend schlicht und lief nur auf eines hinaus: Für diese Tragödie war Israel verantwortlich.« In der Wochenzeitung Der Freitag befand sie, am 7. Oktober habe das »Herz der Linken aufgehört zu schlagen« und prophezeite: »Wenn die Linke die Rückkehr des mörderischen Antisemitismus nicht spürt, ist das ihr Ende.« Eva Illouz ist die diesjährige Trägerin des Frank-Schirrmacher-Preises. Er wird für herausragende Leistungen zum Verständnis des Zeitgeschehens vergeben. Mit der Auszeichnung werde gewürdigt, dass Eva Illouz mit intellektueller Schärfe die richtigen Fragen zu den Grundlagen des Zusammenlebens von laizistischen und religiösen Bevölkerungen stelle, »ohne Rücksicht auf bestehende Denkverbote«.
Zur Eröffnung des asphalt Festivals 2024 wird Eva Illouz eine Rede zum Thema »Der 7. Oktober und die Grenzen der Kritik« halten.
Eva Illouz hat umfangreiche Beiträge zur Soziologie der Emotionen, der Geschlechter, zur Kultur und zum Kapitalismus geleistet. Sie ist Autorin von 15 Büchern, die in 25 Sprachen übersetzt wurden. Ihre Werke wie etwa »Der Konsum der Romantik« oder »Warum Liebe weh tut« haben bedeutenden Einfluss auf die Forschung und landen nicht selten in den Bestsellerlisten. In ihren Büchern geht es um so unterschiedliche Themen wie romantische Liebe, Oprah Winfrey, Kapitalismus, die Herausbildung einer psychologischen Kultur im 20. Jahrhundert, das »Glücksdiktat« und die Auswirkungen der Moderne auf die Gefühle. Für ihre Forschung wurde sie mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Die Wochenzeitung Die ZEIT nahm Eva Illouz 2009 unter die zwölf Intellektuellen auf, die »wahrscheinlich das Denken der Zukunft verändern werden«, und 2013 wählte das französische Magazin Le Point sie unter die einflussreichsten französischen Intellektuellen. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit schreibt sie regelmäßig für Le Monde, Der SPIEGEL, Die ZEIT und Ha’aretz über verschiedene Themen wie Literatur, Politik und soziale Fragen.
Die Star-Soziologin ist Mitglied des Center of Rationality an der Hebräischen Universität in Jerusalem und Inhaberin des dortigen Rose-Isaac-Lehrstuhls für Soziologie. Außerdem ist sie Senior Research Fellow am Van Leer Institute und Gastprofessorin am Wissenschaftszentrum in Berlin. Von 2012 bis 2015 war sie die erste Präsidentin der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem – zuvor hatten diesen Posten ausschließlich Männer innegehabt.
von und mit Eva Illouz
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Gefördert von der Kunststiftung NRW.
Wir danken dem Suhrkamp Verlag für das Autorinnenporträt.
Schaf sehen.
Gibt es
einen Weg
zurück?
Auf einem Fachtag zum Thema Verschwörungserzählungen schildert Johanna die Geschichte ihres Zwillingsbruders Sebastian und begibt sich gedanklich an den Ort, an dem eben jener für sie verloren gegangen ist. Es ist der Hof »Zur hellen Sonne« – ein Ort an der Grenze zwischen alternativen Lebensideen und einer Welt voller Verschwörungstheorien. Schnell wird klar: Hier ist nichts so, wie es scheint. Vorurteile müssen abgeglichen und die eigene Meinung hinterfragt werden. Was ist und muss von der Meinungsfreiheit gedeckt sein und was ist gefährlich für unsere Staatsform?
Nach ihrer sehr erfolgreichen Vorjahresproduktion »Dunkeldorf«, die es bis auf die Shortlist des Theatertreffens 2024 geschafft hat, beschäftigen sich Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen und Autorin Juliane Hendes in »Schaf sehen.« mit Verschwörungserzählungen und ihren Auswirkungen auf unser Zusammenleben. Wie spricht man mit jemandem, der nicht mehr mit Argumenten zu erreichen ist? Wie reagiert man, wenn geliebte Menschen falsche bis völlig absurde Theorien verbreiten? Ein Teil der Bevölkerung hat sich aus dem demokratischen Diskurs bereits verabschiedet. Sind wir an dem Punkt, an dem unsere gesamte Gesellschaftsform in Gefahr ist? Und wenn ja, gibt es einen Weg zurück?
Nach seinem erfolgreichen, vierteiligen Zyklus »Historification« und der Auseinandersetzung mit NS-Verbrechen in Düsseldorf befasst sich das Theaterkollektiv Pièrre.Vers in seinen jüngsten Produktionen künstlerisch mit Ereignissen rechter Gewalt und Bedrohungen für die Demokratie in Deutschland und erhält hierfür u. a. die Spitzenförderung des Landes NRW.
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Das sagt die Presse:
»Verschwörungstheorien sind das Einfallstor für antidemokratisches Handeln, weil sie die Vernunft völlig außer Acht lassen. Das Stück ›Schaf sehen.‹ macht klar, wie leicht der Weg dorthin führt und wie schwer es ist, wieder zurückzufinden.« (3sat Kulturzeit)
»Schön entlarvend ist es, wie ernsthaft hier die Anziehungskraft eines Milieus ausgelotet wird, das Deutschland immer mehr spaltet. Und doch stellt sich der Zuschauer immer wieder die Frage: Wo liegen die Grenzen? Was kann sich eine Demokratie leisten zuzulassen?« (Deutschlandfunk)
»Ein eindringliches Lehrstück über auseinander driftende Gesellschaften. In einer zupackenden Wander-Inszenierung, selbstironisches Blinzeln und schwarzer Humor inklusive.« (NRZ)
»›Schaf sehen.‹ hat faszinierende Denk- und Fühlansätze und könnte ein Schritt sein, sich offener mit scheinbaren Spinnern zu beschäftigen. Ohne dabei die eigene Haltung zu verlieren.« (Theater der Zeit)
»Ein topaktuelles Stück, das zum Nachdenken anregt!« (kultur.nrw)
Lesen Sie hier einen Text der Autorin Juliane Hendes über ihr Stück »Schaf sehen.«.
Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem Düsseldorf Festival, gefördert vom Fonds Darstellende Künste, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, der Landeszentrale für politische Bildung des Landes NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, der BürgerStiftung Düsseldorf und der Stiftung van Meeteren
mit Anna Magdalena Beetz, Julia Dillmann, Azizè Flittner, Daniel Fries, Jonathan Schimmer, Alexander Steindorf, Sandra Zawada sowie Claudia und Matilda Bellm und Willi Mannheim
Regie, Konzept: Christof Seeger-Zurmühlen
Raum, Kostüm: Susanne Hoffmann
Text, Dramaturgie: Juliane Hendes
Komposition und Sounddesign: Bojan Vuletić
Ton: Sandra Zawada, Roberto Alessio
Licht: Philippe Waldecker
Technische Beratung: Hans-Jürgen Müller
Technische Mitarbeit: Halgir Abdulkareem
Produktionsmitarbeit: Nastasia Radtke
Hospitanz: Mika Ludwig
Produktionsleitung: Melissa Müller
Mouvman Alé
»Ein
psychedelischer
musikalischer
Zaubertrank«
(Radio France International)
Eine hypnotische, kraftvolle und elektrisierende Mischung aus Psychrock, Pop, traditionellen maskarenischen Rhythmen und Elektronik: Die Musik von Mouvman Alé von der Insel La Réunion ist kühn und mitreißend, die Liveshows des Quartetts sind ein energiegeladenes Erlebnis. Die Gruppe selbst nennt ihren Stil in ihrer kreolischen Landessprache »romans non-galizé rényoné«, was so viel meint wie »experimentelle Chansons aus Réunion«. Mouvman Alé verschmelzen den »Maloya«, eine seit mehreren Generationen auf Réunion weitergegebene Kunst zwischen Musik, Gesang und Tanz, mit einem metalähnlichen Rock, brasilianischen Rhythmen oder auch elektronischen Klängen. Die Stücke der Band rund um den charismatischen Frontmann Franswa Virassamy-Macé tauchen in die intensiven Vibrationen des Alltags auf La Réunion ein und sind ein künstlerisches Zwiegespräch mit der Symbolgestalt Tetka, die die bisweilen rätselhafte Energie der Insel verkörpert. Mouvman Alé verstehen sich als Kollektiv, das sich nicht nur durch die intensive gemeinsame Probenarbeit verbunden fühlt, vielmehr sind philosophische Diskussionen, Yogasitzungen und Bergwanderungen Teil des musikalischen Projekts. Verbunden mit den Geistern der Insel, tanzt diese Band ständig auf dem Vulkan …
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Das sagt die Presse:
»Die Band verwandelt das tägliche Leben auf der Insel Réunion, die Landschaften und die Besonderheiten der Insel in Musik.« (Rolling Stone)
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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Franswa Virassamy-Macé: Vocals, Gitarre, Percussions, Kayamb
Benjamin Rebolle: Klavier, MAO, Backing Vocals
Baptiste Clément: Gitarre, Bass, Backing Vocals
Loïc Médoc-Elma: Percussions, Backing Vocals
Florian Weber
»In
seinem Jazz
fließt alles«
(Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Für die Website Something Else! ist Florian Weber »ein wahrhaft wegweisender Pianist«, die New York Times betont dessen »Ästhetik des aerodynamischen Fließens«, All About Jazz bescheinigt dem nach Neuerungen hungernden Deutschen einen »allesverzehrenden Musikappetit«, und die Süddeutsche Zeitung erblickt in ihm einen Ausnahmepianisten »mit frischem, unverbrauchtem Ton«, der »Interessantes und Mitreißendes zu erzählen« hat. Das Lob der Kritiker*innen ist Ausdruck einer Erfolgskarriere, in deren Verlauf sich Weber als feste Größe in der globalen Szene etablierte. Auch seine Kooperationen mit namhaften Kollegen sprechen diesbezüglich eine deutliche Sprache. Auf der Bühne bzw. im Studioraum arbeitete Weber unter anderem mit Pat Metheny, Albert Mangelsdorff, Lee Konitz und Michael Brecker zusammen. Mit seinem »Inside Out«-Projekt mit Trompeter Markus Stockhausen war Florian Weber schon einmal bei asphalt 2016 zu Gast. Weitere Belege für seine hohe Reputation finden sich in den Ehrungen, die der Musiker bis dato eingeheimst hat. Stellvertretend seien nur der Steinway-Preis beim Solopiano-Wettbewerb auf dem Montreux Jazz Festival, der ECHO Jazz in der Sparte »Bester Pianist national« und der WDR-Jazzpreis für Improvisation erwähnt. Als Florian Weber 2020 den renommierten Belmont Preis gewann, urteilte die Jury, der Pianist sei »einer der wesentlichen Neuerer, sein Spiel vermittle eine unerhörte musikalische Freiheit«.
Bei asphalt 2024 wird Florian Weber ein intimes und energiegeladenes Solokonzert geben – in einer außergewöhnlichen Bühnensituation, in der das Publikum ihm live musikalische Impulse für seine jazzig-polyphonen Improvisationen liefert. Der einmalige Auftritt erlaubt einen Blick durchs Schlüsselloch in den kreativen Prozess des Ausnahmepianisten: Florian Weber plant für 2025 die Veröffentlichung eines Albums mit Stücken für Piano solo.
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Das sagt die Presse:
»Florian Weber ist ein Weltklassepianist« (Jazzthetik)
»Webers klangfarbenreiche Musik schillert träumerisch bis verwegen.« (Deutschlandfunk)
»In seinem Jazz fließt alles: impressionistisch verträumt, schwebend in den durchaus modernen Dissonanzen, die einer Harmonie gleichwohl nicht im Wege stehen.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Florian Weber: Klavier
The Offering
Navigation
über
Geschichten,
Grenzen
und
Ozeane
Der vielfach preisgekrönte australische Autor, Dichter und Rapper Omar Musa und die international bekannte amerikanische Cellistin und Komponistin Mariel Roberts bringen mit »The Offering« (»Das Opfer«) einen dramatischen Seefahrermonolog auf die Bühne. Die mitreißende Musik-, Poesie- und Theaterperformance wurzelt in der Tradition von mündlich überlieferten Geschichten und beschäftigt sich mit Themen wie Umweltzerstörung, Zugehörigkeit und Grenzenlosigkeit, wobei sie Omars Familiengeschichte in Südostasien als Aufhänger nutzt. Die Show kombiniert Erzählungen, Gedichte, Hip-Hop und Livemusik mit Tonaufnahmen, die in den Wäldern auf und dem Ozean vor der Insel Borneo im Malaiischen Archipel gemacht wurden.
Omars Vorfahren waren berühmt für ihre Seefahrertätigkeit als Händler, Entdecker und Plünderer, seien es die Suluk (»Männer der Strömungen«), die die Gewässer zwischen Ost-Borneo und den südlichen Philippinen befuhren, oder die Bugis, die berühmtesten Seefahrer Südostasiens. Im modernen Borneo gelten beide Gruppen jedoch oft als unerwünschte, illegale Einwanderer, während ihre angestammten Gewässer durch Klimawandel, Überfischung und Umweltverschmutzung im gesamten Archipel zerstört werden.
In »The Offering« reist ein Protagonist aus einem von Krieg und Klimawandel zerrissenen Land über den Ozean zu einem mythischen Vulkan, wo er die Selbstverbrennung sucht, aber stattdessen Offenbarung und die Vision einer grenzenlosen Welt findet.
Omar Musa hat drei Gedichtbände veröffentlicht, einen Roman, vier Hip-Hop-Alben und das gefeierte Ein-Mann-Stück »Since Ali Died«. Musas Werk »Killernova« mit Gedichten und Holzschnitten wurde bei den ACT Notable Book Awards mit dem Special Book Award ausgezeichnet, stand auf der Longlist für die Goldmedaille der Australischen Literaturgesellschaft und erhielt eine lobende Erwähnung für das ACT Book of The Year. Sein Debütroman »Here Come the Dogs« wurde bei den ACT Book of Year Awards mit dem People‘s Choice Award ausgezeichnet, stand auf der Longlist für den Dublin International Literary Award und den Miles Franklin Award, und Musa wurde vom Sydney Morning Herald zu einem der »Young Novelists of the Year« ernannt. Er gewann den People’s Choice Award bei den ACT Book of Year Awards und stand auf der Shortlist für den NSW Premier’s Literary Award for New Writing und den South Australian Premier’s Literary Award for Fiction.
Mariel Roberts ist nicht nur für ihre musikalische Virtuosität bekannt. In ihrem künstlerischen Schaffen verbinden sich Avantgarde, zeitgenössische, klassische, improvisierte und traditionelle Musik und ihre Darbietungen strotzen nur so vor »unerträglicher Intensität« (The Whole Note). Roberts ist als Solistin und Kammermusikerin auf vier Kontinenten aufgetreten, vor allem als Mitglied und Co-Leiterin des Wet Ink Ensemble (ausgezeichnet von der New York Times als »Bestes Klassik-Ensemble des Jahres 2018«) sowie mit dem International Contemporary Ensemble, dem Mivos Quartet, den Bang on a Can All Stars und dem Ensemble Signal. Roberts hat drei Soloalben mit eigenen Werken veröffentlicht.
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Das sagt die Presse:
»Omar Musa ist auf der Bühne eine Offenbarung: inspirierend und wortgewandt, mit einer beschwingten komischen Präsenz und einer emotionalen Authentizität.« (Cameron Woodhead Reviews)
»Mariel Roberts Darbietungen sind technisch brillant, aber die Cellistin ist nicht nur eine Virtuosin, sondern auch eine furchtlose Entdeckerin mit einem scharfen kuratorischen Verstand.« (Chicago Reader)
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Eine Produktion von Omar Musa und Mariel Roberts in Koproduktion mit dem asphalt Festival
mit Omar Musa und Mariel Roberts
DELPHIN oder IM FREIBAD MEINER GEFÜHLE
Im
Pool
der
Peinlich-
keiten
Ein Theaterraum, darin ein Handtuch, darauf eine Frau. Es ist zwanzig Uhr sieben. Wir starten in die erste Stunde, Kraulkurs (eins) für Nichtschwimmer*innen … Ich schwimme – und selbst darin sollte ich am besten schon gestern einen Kurs belegt haben. ODER: Zwei Delphine, ein Sonnenuntergang, zero Kitsch, aber bei abstrakten Gegenständen liegt die Lerngeschwindigkeit unter der von Tauben und Ratten. ODER: Wir begeben uns in den Freizeitbereich. In den Pool der Peinlichkeiten, aufs Sprungbrett tief in die Befangenheit. Wir baden voller Zierde in Verlegenheit und genieren uns beim Eintauchen in die tosende Schmach. Wenn wir untergehen in Zurückhaltung, begleitet vom stetigen Tropfen der Tabus auf all unsere Minderwertigkeiten, sonnen wir uns schließlich doch genussvoll in unseren strahlendsten Komplexen.
undBorisundSteffi richten sich an alle Liebenden, selbsternannten Rechenkünstler*innen, ehemaligen Tennisprofis, deren Kinder und Fans. Sie beschäftigen sich in ihren Arbeiten mit der Gegenüberstellung des Banalen und des Existenziellen. Es geht um das Spiel mit Erwartungen, um das Widersprüchliche, um Ambiguität und Ambivalenz, paradox, inkonsistent, den Kontrast, die Diskrepanz. Es geht um Kitsch – trivial, banal, sentimental. Und um Trash. Zentral hierbei sind die eigenen Texte, die eine sich widersprechende und zugleich ergänzende Verbindung von Form und Inhalt zwischen Kurzgeschichten, persönlichen Blogeinträgen, Songs, lyrischen Assoziationen und improvisierter Begrüßungsrede einnehmen.
Seit 2016 bilden Charlotte Kath, Sandra Reitmayer und Lisa Birke Balzer das Theater- und Performancekollektiv undBorisundSteffi aus Bochum. Sie haben gemeinsam an der Folkwang Universität der Künste studiert und sind sowohl Regisseurinnen, Autorinnen und Komponistinnen der Texte und Songs sowie Performerinnen der Stückentwicklungen. undBorisundSteffi erhalten zur Zeit die Konzeptionsförderung des Landes NRW. Für asphalt 2021 konzipierten undBorisundSteffi die Uraufführung »AMORE. Zeltgeschichten im Campingfachjargon. Eignet sich vielleicht als Überschrift. Nicht als Song.«
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Eine Stückentwicklung von undBorisundSteffi in Koproduktion mit dem asphalt Festival und der Theaterwerkstatt Pilkentafel. Ermöglicht durch das NFT – Netzwerk Freier Theater im Programm »Verbindungen Fördern« der Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien, gefördert von der Stadt Bochum, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein

Eine Produktion von undBorisundSteffi
Lisa Birke Balzer, Immanuel Bartz, Lilli Gehrke, Charlotte Kath, Kalle Kummer, Manuel Melzer, Phil Neumeier, Sophia Profanter, Sandra Reitmayer
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VESNA & guests
»So viel
Emotion,
dass man
Gänsehaut
bekommt«
(taz)
Die Musik von VESNA (»Frühling«) lebt von akustischen Beats, elektronischen Sound-Landschaften und intensiver Vocal Art. Für seine Songs greift das Trio auf ukrainische Traditionals zurück, die durch Christian Thomés orchestrales Drumming, Markus Brauns filigranes Sounddesign und Mariana Sadovskas schonungslose Gesangskunst eine originäre Überschreibung erfahren. Dabei überschreiten die Live-Auftritte von VESNA alle Genregrenzen, beschwören archaische Welten und verschachteln Rhythmen, Harmonien und Texte zu einem einzigartigen, musikalischen Storytelling.
In seinem brandneuen Programm »To learn from the light« nimmt das in Köln beheimatete Trio den Kampf mit unserer krisengeschüttelten Welt auf, in der der einzelne Mensch unter die Räder der Zeit zu geraten droht. Aktuelle Lyrik aus der Ukraine bildet das Rückgrat für Songs, die zwischen rauen Klängen und zarten Stimmen hin und her pendeln. Ob Befehlsketten (»Go! Catch! Hold on! Pull up! Row! Row faster! Swim! Have Faith!«), Alltagsnotizen (»Luftalarm. Entwarnung. Heute kommst du davon.«) oder düstere Sprachmetaphern (»Dark thoughts have autumn claws«) – die neue musikalische Richtung vereint Verletzlichkeit und Widerstandsgeist.
Speziell für das Konzert bei asphalt 2024 haben sich VESNA zwei besondere Gäste aus der Ukraine eingeladen: den Dichter und Songwriter Oleg Kadanov und seinen Duokollegen Stas Kononov. Oleg gilt in der Ukraine als Kultmusiker, und es wird eine seltene Gelegenheit sein, seine Musik in Deutschland zu hören, da Oleg sich im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine der Verteidigung seiner Heimatstadt Charkiw angeschlossen hat.
Die Sängerin, Multi-Instrumentalistin und Schauspielerin Mariana Sadovska wurde in der Ukraine geboren und lebt seit 2002 in Köln. Die Presse bezeichnete sie als »ukrainische Björk«, in ihren energiegeladenen Programmen schafft sie eine Verschmelzung von Folk und Avantgarde. 2013 wurde Sadovska mit dem wichtigsten deutschen Weltmusikpreis RUTH ausgezeichnet, 2017 war sie nominiert für den Philadelphia Barrymore Award in der Kategorie »Outstanding Original Music«. Sadovska ist auch als Komponistin international gefragt, so komponierte sie u. a. 2013 eine Auftragsarbeit für das Kronos Quartett.
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Das sagt die Presse:
»Wie nebenbei geht Mariana Sadovska den Weg von der Melancholie der ukrainischen Folk-Musik bis zum Heavy-Metal-Wutschrei, der lauten Klage zum Schluss… Die Künstlerin legt so viel Emotion in ihre Stimme, dass man Gänsehaut bekommt.« (taz)
»Ihre Stimme hat die Klarheit und den Biss slawischer Folkstile; ihre Bühnenpräsenz hat die hellsichtige Intensität von Björk oder PJ Harvey.« (New York Times)
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Eine Produktion von VESNA in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem Düsseldorf Festival, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und der GVL. Mit Unterstützung des Deutsch-Ukrainischen Vereins Blau-Gelbes Kreuz e. V. und des Ukrainischen Instituts.
Mariana Sadovska: Voice, Keys, Indian Harmonium, Electronics
Christian Thomé: Drums, Percussion, Zither, Electronics, Voice
Markus Braun: Sound Design, Sound Engineer
special guests: Oleg Kadanov und Stas Kononov
Soulcrane Quartet
»Ein Muss
für alle, die
die Essenz
von Tönen
spüren und
genießen
wollen«
(Jazz ‘n‘ more)
Das Soulcrane Quartet ist seit Jahren ein Synonym für atmosphärisch dichten Kammerjazz auf höchstem Niveau. Die Kölner Formation rund um den Trompeter Matthias Schwengler verdeutlicht, wie eindringlich insbesondere leise Töne wirken können. Diese Intimität im Klang ist natürlich wie geschaffen für das Kopfhörerformat der Seebühne! Das Soulcrane Quartet versteht es glänzend, Retro-Feeling und neue Ansätze unter einen Hut zu bringen. Die mal soulig-balladesken, mal harmonisch komplexen Eigenkompositionen haben einen warmen Sound, der Entspanntheit und innere Ruhe ausstrahlt und doch auch lebendig und temperamentvoll ist. Die vier herausragenden Musiker der Kölner Szene spielen miteinander auf Augenhöhe und lassen sich Raum für ihre jeweiligen Stimmen. Das Quartett hat bislang drei Alben veröffentlicht.
Trompeter Matthias Schwengler hat an diversen europäischen Musikhochschulen studiert, leitet in Köln eine Reihe von eigenen Combos und ist u. a. Mitglied im Subway Jazz Orchestra. Er spielte u. a. in der WDR Big Band, dem East West European Jazz Orchestra oder dem Concertgebouw Jazz Orchestra und arbeitete bereits mit Musikern wie Tom Harrell, Jeff Hamilton, Don Menza, Jerry Bergonzi oder Peter Herbolzheimer. Gitarrist Philipp Brämswig ist ein sehr aktiver und gefragter Bestandteil der Kölner und nationalen Jazzszene. So ist er u. a. Mitglied des Subway Jazz Orchestra, des Mengamo Trio und der Kiki Manders Band. Er spielte Konzerte mit der WDR Big Band, Charlie Mariano, Nils Wogram, Candy Dulfer und vielen mehr. Reza Askari studierte Jazz-E-Bass und Kontrabass an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Er spielte auf Festival- und Clubkonzerten mit Künstlern*innen wie Marc Ducret, Lee Konitz, Peter Herbolzheimer, Max Herre, Clueso, Sophie Hunger, Max Mutzke, Götz Alsmann und Carolin Kebekus und unternahm mit verschiedenen Formationen zahlreiche internationale Tourneen. Seit Oktober 2023 ist er Professor für Jazz-Bass an der Hochschule für Musik Würzburg. Saxophonist und Komponist Lennart Allkemper war viele Jahre festes Mitglied im Jugendjazzorchester NRW und im BuJazzO, dem offiziellen Jugendjazzorchester der BRD. Sein Studium an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln schloss er mit Bestnote ab. Allkemper ist nicht nur im Jazz zu Hause, sondern mittlerweile auch eine feste Größe in der Popmusik geworden. Er tourte bereits mit den Fantastischen Vier, spielte mit Nina Chuba bei der 1Live Krone Verleihung und gastiert regelmäßig bei TV-Produktionen wie TV Total oder ZDF Magazin Royal.
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Das sagt die Presse:
»Die hervorragende Musiker spielen alles mit einer Leichtigkeit, als stecke keine harte Probenarbeit dahinter.« (nrwjazz.net)
»Eine Formation der Spitzenklasse aus der lebhaften Jazzszene der Domstadt Köln« (Volksfreund)
»Musik für die Seele« (Mindener Tageblatt)
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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Matthias Schwengler: Trompete
Ben Fitzpatrick: Saxophon
Reza Askari: Bass
Philipp Brämswig: Gitarre
Aurora Negra / Schwarze Morgenröte
Es wird Zeit,
dass die
Sonne
aufgeht
Wie werden schwarze Menschen in einer noch immer überwiegend weißen Theaterlandschaft repräsentiert? »Aurora Negra« (»Schwarze Morgenröte«) erzählt vom Leben als schwarze Künstlerinnen in Europa, von Migration und Rassismus, aber auch von Stereotypen, Zuschreibungen und Projektionen. Das Stück ist ein Versuch, die strukturelle Unsichtbarkeit schwarzer Menschen in der darstellenden Kunst zu durchbrechen. Die portugiesischen Performerinnen Cleo Diára, Isabél Zuaa und Nádia Yracema haben Wurzeln auf Kap Verde, in Angola und Guinea-Bissau. In »Aurora Negra« suchen sie nach ihrer Identität und nach einer Verbindung zu ihren Vorfahren in Afrika, erzählen Autobiografisches, lassen Zeremonien und Rituale aufleben, tanzen, singen Lieder ihrer Jugend und zitieren Namen bedeutender schwarzer Frauen, um sie dem Vergessen zu entreißen. Selbstbewusst, kämpferisch und lustvoll zugleich bestimmen sie, was wie erzählt wird. Humor und Ironie sind allgegenwärtig in diesem Stück, doch die Satire wird nie bitter. Vor allem ist den Künstlerinnen ihre große Freude daran anzumerken, in der eigenen Haut zu stecken.
Cleo Diára, Isabél Zuaa und Nádia Yracema sind Absolventinnen der Theater- und Filmhochschule ESTC in Lissabon und arbeiten international für Theater-, Tanz- und Kinoproduktionen. Sie gründeten ihr Kollektiv »Aurora Negra« für Stückentwicklungen, in denen sie sich als Protagonistinnen ihrer eigenen Geschichte behaupten können – nicht als Objekt. Ihre erste gemeinsame Produktion »Aurora Negra« feierte 2020 am Teatro Nacional D. Maria II. in Lissabon Premiere. Es war dort die erste Aufführung eines Stücks, das von schwarzen Portugiesinnen afrikanischer Abstammung geschrieben und auf der Bühne präsentiert wurde.
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Das sagt die Presse:
»Ein fulminanter Abend, dem nichts Didaktisches anhängt, keine Schwere trotz der dicken Bretter, die er bohrt. Er lässt einen nachdenken, das ja. Vor allem aber macht dieser Abend glücklich.« (Georg Kasch, nachtkritik)
»Die jungen Frauen sind erst fassungslos, dann wütend und sie erobern sich die Bühne zurück. Und ernten dafür vom Publikum begeisterte Standing Ovations!« (Marie-Dominique Wetzel, SWR Kultur)
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Lesen Sie hier ein Gespräch mit Cleo Diára, Isabél Zuaa und Nádia Yracema über die Hintergründe ihrer Produktion »Aurora Negra«.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und der Kunststiftung NRW
von und mit Cleo Diára, Isabél Zuaa, Nádia Yracema
Bühne: Tony Cassanelli
Kostüm: José Capela, Maria dos Prazeres, Marina Tabuado
Technische Leitung: Roger Madureira
Lichtdesign und Video-Mapping: Felipe Drehmer
Licht und Ton: Júlio Brechó
Originalkomposition und Sounddesign: Carolina Varela, Yaw Tembe
Voice-Over-Casting: Inês Vaz
Requisiten und Styling: Eloisa D’Ascensão, Jorge Carvalhal
Dramaturgieassistenz: Sara Graça, Teresa Coutinho
Bewegungsassistenz: Bruno Huca
Recherche-Assistenz: Melánie Petremont
Kreative Unterstützung: Bruno Huca, Inês Vaz
Produktion: Cama A.C
Produktionsleitung: Maria Tsukamoto
Koproduktion: Teatro Nacional D. Maria II, Centro Cultural Vila Flor, O Espaço do Tempo, Teatro Viriato
Übersetzung, Erstellung der Übertitel: Niki Graça
Faira & Annie Blochs I DEPEND
Zerbrechliche
Stimmen,
großes
Orchester
Faira
Faira ist das Folk-Experimental-Projekt von Sophia Spies. Die Lieder der 32-jährigen Sängerin, Gitarristin und Songwriterin aus Köln sind leise und dennoch kraftvoll. Fairas Stücke brechen immer wieder aus klassischen Lied-Strukturen aus und fordern somit das gewohnte Hörerlebnis heraus. Die Texte der Halbjapanerin handeln von Familie, Verletzlichkeit und Hoffnung. Mit ihrer mal sanften und zerbrechlichen, dann wieder düster und beschwörenden Stimme bahnt sie sich mit bezaubernder Leichtigkeit einen Weg aus der menschlichen Schwere des Seins. Ihre faszinierend komplexen, hochmelodischen Lieder strahlen eine musikalische Kühnheit aus und sind gleichzeitig ungemein berührend, weil sie so entwaffnend nah am Leben sind. Unbestritten hat Faira dem Folk-Genre ungeahnte Farben und Facetten hinzugefügt. Gerade arbeitet Sophia Spies an einem neuen Album, das sich in drei EPs teilen und nacheinander zwischen Juni 2024 und Januar 2025 auf dem Kölner Indie-Label Papercup Records erscheinen wird. Bei asphalt wird sie im Duo mit der Sängerin und Gitarristin Johanna Klein auftreten.
Sophia Spies: Gesang, Gitarre
Johanna Klein a.k.a. Liv Alma: Gesang, E-Gitarre
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Annie Blochs I DEPEND
Für die große Besetzung ihres Projekts I DEPEND – zehn Musiker*innen, darunter Streicher und Bläser – schreibt Annie Bloch orchestrale und dennoch filigrane Kompositionen. Die Stimme der Singer-Songwriterin aus Köln schraubt sich mit Leichtigkeit in große Höhen und hält dem Vergleich mit Priscilla Ahn und der jungen Fiona Apple durchaus stand. Akustischen Instrumente werden zum Nährboden ihrer Songs, treten rhythmisch gefächert auf, mal melodisch anführend, mal nur im großen Klangbild als Puzzlestücke erkennbar. Der Projekttitel spricht diese Verwobenheit an: I DEPEND setzt sich mit dem Individuum im gesellschaftlichen, sozialen Gefüge auseinander und legt in der Musik einen Fokus auf die gegenseitige Abhängigkeit der einzelnen Instrumente und des Gesangs. Und doch erfährt in den schwebenden Klangwelten jede*r Musiker*in Sichtbarkeit. Die Transparenz im Sound spiegelt die Textebene wider: Annie Bloch schaut genau hin, legt Vergrabenes offen.
Diese Musik lebt im Spannungsfeld von Kontrolle und Loslassen, dem diffusen Dazwischen, wo klare künstlerische Vorstellungen auf eine natürliche Neugier und ein Grundvertrauen in den kollaborativen Prozess treffen. Prägend für den Sound von Annie Bloch ist ihre Begeisterung für das Unperfekte, Rohe, Direkte, und die damit verbundene Offenheit, dass ein Song immer wieder anders klingen darf. Die raue und zugleich warme Instrumentierung verbindet Annie Bloch in ihren kunstvollen Urban-Folk-Songs mit persönlichen, intimen und poetischen Texten, die von der unmöglichen Versöhnung des Innen und Außen erzählen. Von Annie Bloch sind bislang zwei Alben erschienen: »Floors« (2019) und »When You Get Here« (2021).
Akiko Ahrendt: Violine
Annie Bloch: E-Gitarre/Gesang
Sam Clague: Klarinette
Jan Philipp: Schlagzeug
Dario Rosenberger: Horn
Carlo Tiedge: E-Gitarre
Malte Viebahn: Kontrabass
Luis Weiß: Flügelhorn
Moritz Wesp: Posaune
Emily Wittbrodt: Cello
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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
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Das sagt die Presse über Faira:
»Faira versteht es, Intimität und Virtuosität perfekt zu vermählen. Man muss tatsächlich mit großen Namen jonglieren, um den Rahmen abzustecken: Joni Mitchell, Kate Bush oder Joanna Newson – allesamt Musikerinnen, bei denen Folksongs nicht zur Nabelschau werden, sondern zu abstrakteren Kunstwerken.« (Stadtrevue)
»Folk im klassischen Sinne ist das, was Faira macht, nicht. Denn die studierte Modedesignerin konstruiert ihre komplexen und harmonisch anspruchsvollen Songs eher im Sinn von Indie-Künstlerinnen denn als klassische Songwriterin. Dabei gelingen ihr bemerkenswert abenteuerlustige und wagemutige Kompositionen, die tatsächlich durch ihre einnehmende Melodieführung und äußerst ungewöhnliche Akkordfolgen überzeugen.« (gaesteliste.de)
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Das sagt die Presse über Annie Blochs I DEPEND:
»Die Kompositionen von Annie Bloch wirken wie Wolken. Sie verändern stetig ihre Form und scheinen so, als könnten sie jederzeit auch ganz anders klingen. Als Hörerin habe ich das Gefühl, ich könnte durch sie hindurchfassen, so schwerelos und schwebend wirkt die Musik auf mich.« (Sophie Emilie Beha, Deutschlandfunk)
»Musikalische Kleinodien, die so spontan wirken, als würden sie erst im Augenblick des Vortrags entstehen« (Neue Westfälische Zeitung)
»Persönlich gehaltene Texte voller Intimität und Poesie verpackt Annie Bloch kunstvoll in sich langsam entfaltende Songs, die das Indie in Indie-Folk betonen und ihren breitgefächerten musikalischen Background widerspiegeln, ohne deshalb den Fokus zu verlieren.« (westzeit.de)
است (Ist)
»Ein kleines,
überwältigendes
Stück«
(Frankfurter Rundschau)
Die junge iranische Autorin, Schauspielerin und Regisseurin Parnia Shams schrieb und inszenierte » است (Ist)« vor fünf Jahren zusammen mit Schauspielstudentinnen der Sooreh Universität in Teheran, die ihre persönlichen Erfahrungen in die Stückentwicklung eingebracht haben. Die Produktion spielt im Klassenzimmer einer privaten Mädchenschule in Teheran. Nach der Trennung ihrer Eltern ist die 16-jährige Mahoor von der Provinz in die Hauptstadt gezogen und mitten im Schuljahr in die Schulklasse gekommen. Die neue Schülerin freundet sich mit der Klassenbesten an. Doch schon bald gerät ihre innige Beziehung unter einen unheimlichen Druck. Die Mitschülerinnen reagieren mit Misstrauen, Intrigen und Mobbing, bei den Lehrerinnen entsteht der Verdacht, zwischen den beiden könnte etwas Unangemessenes, Sexuelles vor sich gehen. Wie gehen die beiden jungen Frauen mit dieser Belastungsprobe um?
Die Produktion war bereits zu zahlreichen renommierten europäischen Festivals eingeladen. In Teheran selbst hat » است (Ist)« 2019 noch die vier wichtigsten Auszeichnungen beim International University Theater Festival gewonnen. Angesichts der aktuellen politischen Situation im Land ist es allerdings fraglich, ob das Stück dort jemals wieder gezeigt werden kann.
Während der gesamten Inszenierung, die enorm fein und nuancenreich ist, sieht und hört man nur die Schülerinnen. Was die Schulleitung oder die Lehrerinnen sagen und tun, bleibt unsichtbar, und lässt sich nur aus den Antworten und Reaktionen der Mädchen erschließen. Die präzise Darstellung des Schulalltags macht das Gefühl der Kontrolle in einem Überwachungsstaat greifbar. »›Ist‹ von Parnia Shams zeigt sehr beiläufig, genau und eindringlich, wie die iranische Diktatur, die ständige Kontrolle und die Angst das Leben der Menschen vergiften«, schrieb die Süddeutsche Zeitung. Auch wenn das Stück nur ein kleines Kammerspiel in einem Klassenzimmer ist, erzählt es ungemein viel über Solidarität, Widerstand und Schwesternschaft, aber genauso auch über Frauenrechte im Iran und Menschenrechte auf der ganzen Welt.
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Das sagt die Presse:
»Ein Besuch des Iraner Gastspiels ›Ist‹ genügt, um sofort wieder an das Theater und seine Kraft zu glauben.« (Süddeutsche Zeitung)
»Ungeheuer lebendig und authentisch« (nachtkritik.de)
»Ein fesselndes Werk politischen Theaters« (The New York Times)
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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und der Kunststiftung NRW
mit Parnia Shams, Parvaneh Zabeh, Yasaman Rasouli, Shadi Safshekan, Sadaf Maleki, Mahoor Mirzanezhad, Mahtab Karimi
Regie: Parnia Shams
Text: Parnia Shams, Amir Ebrahimzadeh
Dramaturgie: Shahab Rahmani
Bühnenbild: Pourya Akhavan
Bühne: Mohsen Banihashemi
Licht: Alireza Miranjom
Kostüm: Pegah Shams
Regieassistenz: Mahmood Khodaverdi
Produktionsassistenz: Atabak Mehrdad
Grafikdesign: Mohammad Mosavat
Trailer: Shayan Absurdi
Fotografie: Mehdi Ashna
Übersetzung der Untertitel: Roja Ramezani
Juri Andruchowytsch
Der
Schriftsteller
als
Prophet
Der ukrainische Schriftsteller, Dichter und Essayist Juri Andruchowytsch zählt zu den bekanntesten europäischen Autoren der Gegenwart, sein Werk erscheint in 20 Sprachen. Er ist eine der wichtigsten kulturellen und intellektuellen Stimmen seines Landes. Sein international erfolgreichster Roman »Moscoviáda« erzählt die Geschichte eines Literaturstudenten, der in den frühen 1990-er Jahren in Moskau den Untergang der Sowjetunion erlebt. Obwohl bereits 1993 erschienen, ist das Werk von ungebrochener Aktualität und geradezu erschreckend visionär. Bei asphalt 2024 ist »Moscoviáda« in einer Bühnenadaption des Theaters Divadlo X10 aus Prag zu erleben. Juri Andruchowytsch wird im Vorfeld der Inszenierung eine Festivalrede halten, eine essayistische Einführung zum abendlichen Spektakel. Er lässt Revue passieren, wie er seinen Roman vor 32 Jahren schrieb, was ihn damals motiviert und inspiriert hat. Und selbstverständlich wird er einen Bogen schlagen zum heutigen Aggressor Russland und zum Krieg gegen die Ukraine – die Moscoviáda-Gespenster sind wieder erwacht und lebensgefährlich geworden …
Juri Andruchowytsch (*1960 in Iwano-Frankiwsk/Westukraine) begann als Lyriker. Als junger Mann revolutionierte er mit seinem Roman »Karpatenkarneval« die ukrainische Literatursprache. Später nahm er die Entwicklungen in der Ukraine und Russland satirisch aufs Korn – ein Stil, den er sich auch in den heutigen bedrohlichen Zeiten erhalten hat. Seine Romane wurden u. a. ins Englische, Spanische, Französische, Deutsche und Italienische übersetzt und machten ihn unfreiwillig zum Klassiker der ukrainischen Gegenwartsliteratur. Andruchowytsch wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Antonowytsch-Preis, dem Sonderpreis zum Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis, dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung und dem Hannah-Arendt-Preis. 2016 wurde ihm die Goethe-Medaille des Goethe-Instituts und 2022 der Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf verliehen. In seiner Heimat ist er Vizepräsident des Ukrainischen Schriftstellerverbands AUP.
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Das sagen die Anderen:
»Die große Meisterschaft dieses Romanciers: immer persönlich, klug und anschaulich. Mal melancholisch, mal spöttisch, nie sentimental.« (Welt am Sonntag)
»Juri Andruchowytsch setzt sich leidenschaftlich für den europäischen Gedanken ein und vertritt die Identität der Ukraine als Kulturnation. Er erinnert Europa daran, dass Freiheit und Menschenrechte in der Ukraine in vorderster Linie verteidigt werden.« (Jury-Begründung zur Verleihung des Heine-Preises 2022)
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Gefördert von der Kunststiftung NRW
von und mit Juri Andruchowytsch
Moscoviáda
»
Ein
wirklich
bemerkens-
wertes
Stück
«
(kultura.iDNES.cz)
Moskau, Anfang der 90er-Jahre. Der ukrainische Dichter Otto von F. erwacht verkatert im Wohnheim des Literaturinstituts Gorki. Dort leben die poetischen Hoffnungen aus der sowjetischen Provinz auf engem Raum. Das Imperium zerfällt, die Stimmung ist gereizt, der Wodka knapp. Gegen seinen Zustand ankämpfend macht sich Otto auf den Weg durch die Hauptstadt des zerfallenden Reichs, strandet in einer Absturzkneipe, in der Wohnung seiner zornigen Geliebten und im Kaufhaus »Kinderwelt«. Hier gerät er in die Gewalt von Geheimdienstbeamten, die in den Katakomben unter dem Kreml ein Rattenheer züchten. In dieser »Unterwelt«residieren die Eminenzen der russischen Großmacht, ihre Fantasien nehmen grausige Gestalt an und die Ukraine wird als ur-russisches Territorium gefeiert.
»Das Imperium liebäugelte mit der Idee der Freiheit, der Erneuerung und des Fortbestehens. Aber als die alte Hure des Reiches ihre ursprüngliche Haut abstreifte, stellte sich heraus, dass sie nichts anderes zu tragen hatte.« (Juri Andruchowytsch, Moscoviáda)
Juri Andruchowytsch ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Autoren, Dichter und Essayisten der Ukraine. In seinem berühmten, auch international erfolgreichen und in viele Sprachen übersetzten Roman »Moscoviáda« (»Die Moskauer«, 1993) skizziert er in einem karnevalesken Tableau die Auflösung des Sowjetimperiums, zugleich aber auch, wie der Wunschtraum einer ewigen russischen Großmachtweiterlebt. In der aktuellen geopolitischen und militärischen Situation ist der Text visionär und erschreckend. Regisseur Dušan David Pařízek verwandelte den »Schauerroman« in eine Bühnenfassung, die Uraufführung fand im Dezember 2022 in Prag statt. Die Inszenierung war für den Theatre Critics‘ Award nominiert undSchauspieler Martin Pechlát erhielt für seine Rolle den Thalia-Preis und den Divadelní-noviny-Preis.
Das Kollektiv Divadlo X10 (»Theater X10«) aus Prag ist eine offene Plattform für zeitgenössisches Theater und arbeitet nicht nur mit bestehenden dramatischen Texten, sondern initiiert auch neue Stückentwicklungen. Regisseur Dušan David Pařízek wurde für seine Arbeit vielfach ausgezeichnet und sorgte mit Uraufführungen und tschechischen Erstaufführungen von Texten Rainer Werner Fassbinders, Heiner Müllers, Elfriede Jelineks, Peter Handkes oder Thomas Bernhards auch über die Grenzen Tschechiens hinaus für Aufsehen. Wiederholt adaptierte er Werke von Franz Kafka, Robert Musil oder Jaroslav Hašek für die Bühne. Seit 2002 führt Pařízek regelmäßig auch im deutschsprachigen Raum Regie, u. a. am Schauspiel Köln, am Deutschen Theater Berlin, bei den Salzburger Festspielen, am Schauspielhaus Zürich, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Wiener Burgtheater und am Schauspielhaus Bochum. Seine Inszenierungen wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen und im In- und Ausland vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Preis der tschechischen Theaterkritik oder dem Nestroy für die beste Aufführung und die beste Regie, und landeten in der Kritiker*innenumfrage von »Theater heute« auf den Spitzenplätzen.
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Das sagt die Presse:
»Dušan D. Pařízek hat Andruchowytschs Roman ›Moscoviáda‹ in eine minimalistische, allegorische Inszenierung verwandelt hat, die dem großen Roman Tribut zollt.« (advojka.cz)
»Die Suada von ›Moscoviáda‹ ist so unangestrengt wie atemlos: Jeder Scherz wird schon im nächsten Augenblick überboten. So erzählen Hofnarren und Jahrmarktskünstler. Mit groteskem Spott über das Imperium hält sich Andruchowytsch die Trauer über den unbeschreiblichen Zustand seiner kolonisierten Heimat vom Leib.« (Deutschlandfunk Kultur)
»In einer Art Schock-Collage entsteht das Sittengemälde einer zutiefst brutalisierten, vulgarisierten Gesellschaft.« (republik.ch)
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Gefördert von der Kunststiftung NRW
mit Gabriela Míčová, Stanislav Majer, Václav Marhold, Martin Pechlát
Regie, Stückfassung, Bühne: Dušan David Pařízek
Übersetzung: Miroslav Tomek, Alexej Sevruk
Dramaturgie: Ondřej Novotný
Dramaturgische Zusammenarbeit: Ralf Fiedler
Musik: Peter Fasching
Kostüm: Kamila Polívková
Foto: Patrik Borecký
Assistenz Kostüm und Bühnenbildbau: Magdaléna Vrábová
NNOA
»Sehr beweglicher,
sehr entspannter
Pop mit viel Soul«
(Deutschlandfunk Kultur)
Noch ist die Newcomerin aus Österreich ein Geheimtipp, doch das wird sich sicher bald ändern: NNOA gelingt das Kunststück, autobiografisch geprägte Texte voller Verletzlichkeit und Selbstreflektion mit dynamischer, clubtauglicher Musik zu paaren. »Gib mir einen tanzbaren Beat und ich schreib’ die traurigsten Lyrics«, sagt die studierte Jazzsängerin Christina Kerschner a.k.a. NNOA, die derzeit in Mannheim lebt. Spielerisch kombiniert NNOA in ihrer Musik unzählige musikalische Einflüsse, um einen ungewöhnlichen und frischen Sound zwischen R’n’B, Soul, Jazz und Pop zu kreieren. Man ahnt in ihren Songs ihre Vorliebe für Künstlerinnen wie Amy Winehouse, Erykah Badu, H.E.R. oder Alicia Keys. Die Liveauftritte von NNOA, die als Frontsängerin verschiedener Jazz- und Neo-Swing-Bands schon zahlreiche internationale Tourneen absolvierte, haben eine absolut mitreißende Wucht. Im November 2023 erschien ihr Debütalbum »Highs & Heartbreaks«, das ihr begeisterte Kritiken einbrachte.
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Das sagt die Presse:
»NNOA klingt wie die Großen im Pop« (Deutschlandfunk Kultur)
»Ideenreich und verspielt ist die in Jazzgesang ausgebildete Österreicherin. Ein Highlight ihres kitschverliebten Debüts ›Highs & Heartbreaks‹, das Ella Fitzgerald, feministische Heroinen und Amy-Winehouse-Dramatik zum Vorbild hat, ist der wohl erste Harry-Potter-Lovesong.« (Rolling Stone Magazine)
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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
NNOA:
Christina Kerschner: Vocals
Fabian Möltner: Bass
Simon Schneid: Guitar
Philipp Leuser: Drums
Johannes Bader: MGMT
Send me up!
In eine
weit, weit
entfernte
Galaxis . . .
51° 13′ nördliche Breite, 6° 46′ östliche Länge, Düsseldorfer Schwanenspiegel: Eine drei Personen starke Crew der European Space Association nähert sich einem unbekannten Objekt, das sie für einen abgestürzten Satelliten hält. Stell dir vor, du hättest die Gelegenheit einmal von dort oben auf unsere Erde zu blicken. Stell dir vor, du befindest dich auf einem Raumschiff auf einer Reise durch den Weltraum. Kannst du das Rauschen der Triebwerke hören und die unendliche Stille da draußen? Welche Orte der Erde würdest du am meisten vermissen? Und würde sich durch diese Erfahrung etwas verändern?
Von den »Sterntagebüchern« Stanislaw Lems über Augenzeugenberichte tatsächlicher Kosmonauten bis hin zu Science-Fiction-Filmen und Hörspielen: Bekannte und weniger bekannte Weltraumgeschichten inspirierten die Schauspielerin Anke Retzlaff und die Musiker Peter Florian Berndt und Dominik Tremel zu einer Fantasiereise in die Weiten des Alls. Mithilfe verschiedenster Musikinstrumente, Lieder und Mikrofone begeben sie sich auf eine Expedition in unbekannte Regionen des Universums. Gemeinsam suchen sie nach außerirdischem Leben, nehmen Proben vom Klang der Planeten, verirren sich im Strudel der Milchstraße und erlangen so weit entfernt von zu Hause schließlich einen ganz neuen Blick auf die Schönheit der Erde. »Send me up!« ist ein außerirdisches Spektakel für alle Generationen – poetisch, sehr humorvoll und mit einer ordentlichen Portion Trash. Es ist bereits die dritte Produktion von Retzlaff, Berndt und Tremel, die bei asphalt uraufgeführt wird. 2022 entwickelten die drei Performer »Wofür es sich zu kämpfen lohnt – Aufzeichnungen eines Hamsters«, 2023 unternahmen sie mit dem Live-Hörspiel »Kopf unter Wasser« einen musikalischen Tauchgang hinab in den Schwanenspiegel.
Anke Retzlaff ist Schauspielerin, Musikerin und Regisseurin. 2021 wurde sie von »Theater heute« als beste Nachwuchskünstlerin gekürt, sie ist auch regelmäßig in prominenten Rollen in TV-Serien wie »Tatort« oder »Polizeiruf 110« zu sehen. Peter Florian Berndt ist Musiker, Liedtexter und Performer. Als Komponist und Bühnenmusiker war er bereits an verschiedenen Theatern in Deutschland tätig. Dominik Tremel ist als freiberuflicher Musiker an Theatern und im Bereich experimenteller elektroakustischer Musik tätig.
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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste und dem freischwimmer e. V.
Anke Retzlaff: Stimme, Sprache, Geige, Elektronik
Peter Florian Berndt: Gitarre, Trompete, Elektronik
Dominik Tremel: Tasten, Elektronik
Dramaturgie: Katharina Rösch
Outside Eye: Paul Jumin Hoffmann
Devid Striesow liest David Foster Wallace
»Ein
großer
Schauspiel-
Künstler«
(SZ über Devid Striesow)
»Witze sind die Flaschenpost, mit der die Verzweifelten ihre gellendsten Hilfeschreie aussenden.« – David Foster Wallace schrieb darüber, wie es sich anfühlt heute zu leben, statt davon abzulenken. Er war der Überzeugung, dass es eine Art von Verzweiflung gibt, die sich allein durch Komik ausdrücken lässt. Seine Texte sind komisch bis zum Kalauer und erschütternd bis zum schwer Erträglichen. Sie erzählen von all den uralten menschlichen Problemen und Gefühlen, die so gar nicht trendy sind. Wallace besaß die atemberaubende Fähigkeit, sich in beschädigte Seelen einzufühlen und aus ihnen heraus zu erzählen. Sein eigenwilliger Blick auf die Welt eröffnet Normalsterblichen neue Horizonte.
David Foster Wallace gilt als einer der einflussreichsten und innovativsten Schriftsteller der letzten 100 Jahre. Seine Romane, Erzählungen und Essays gehören zu dem intellektuell und künstlerisch Verwegensten, was die moderne Literatur hervorgebracht hat. Schauspieler Devid Striesow und Regisseur Thorsten Lensing setzen mit dieser Lesung ihre Auseinandersetzung mit dem Autor fort, die mit der legendären und zum Berliner Theatertreffen eingeladenen Inszenierung des Romans »Unendlicher Spaß« begann, die beim asphalt Festival 2021 zu sehen war.
Devid Striesow ist einer der bekanntesten Film-, TV- und Theaterschauspieler des Landes, das breite Publikum kennt ihn u. a. als cleveren »Tatort«-Kommissar, als Hape-Kerkeling-Darsteller (»Ich bin dann mal weg«) oder als rücksichtslosen General aus der mit vier Oscars prämierten Verfilmung von »Im Westen nichts Neues«. Mit dem gefeierten und vielfach preisgekrönten Theaterregisseur Thorsten Lensing verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit. Striesow spielte u. a. eine der Hauptrollen in »Verrückt nach Trost«, dem ersten eigenen Stück, das Lensing für das Theater geschrieben hat. Die New York Times kürte es zu »one of Europe’s best plays in 2022«, im vergangenen Jahr war er bei asphalt zu sehen.
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Das sagen die Anderen:
»Er kann zart wie die frühe Liebe sein, grob wie die Axt im Walde, bitter und böse, verletzt und enttäuscht, verzweifelt und sogar von sich selbst verlassen.« (Ulrich Mühe über Devid Striesow)
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Eine Produktion von Thorsten Lensing
mit Devid Striesow
Einrichtung: Thorsten Lensing
Sean Haefeli Trio
»Amazing
talent«
(BBE Music)
Sean Haefeli ist sowohl im Soul als auch im Jazz zu Hause. Der US-amerikanische Musiker, der seit mittlerweile zehn Jahren in Berlin lebt, schreibt starke Songs, die tief in der afroamerikanischen Musikkultur verwurzelt sind. Seine faszinierende, anziehende Bühnenpräsenz paart sich mit einer entspannten Lässigkeit, seine markante Stimme erinnert zuweilen an den unvergessenen Poeten und Sänger Gil Scott-Heron. Als Sänger des überaus erfolgreichen Berliner Nu-Jazz-Kollektivs Jazzanova ist er weltweit gefragt, in seiner eigenen Band glänzt er nicht nur als vielseitiger Sänger und facettenreicher, einzigartig talentierter Pianist und Keyboarder, sondern darüber hinaus als begnadeter Jazzpoet. Der US-amerikanische Dichter Kalamu ya Salaam schrieb einmal, Sean Haefelis Lyrics würden klingen »wie moderne Poesie, eine Kreuzung zwischen Ezra Pound in der Metro und Spoken Word … Er nimmt unerwartete Wendungen, schreibt Texte, die man mindestens dreimal hören muss, um zu entschlüsseln, worum es geht. Manchmal swingt es, manchmal groovt es, aber es ist immer etwas dabei, das einen emotional bewegt.«
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Das sagt die Presse:
»Sean Haefeli spricht eine eigene Sprache, vom wunderschönen, seelenvollen Songwriting bis hin zum instrumentalen Jam — alles eingespielt im Trio und mit einem durchdringenden Live-Charakter. Darüber schwebt dann Haefelis tolle Stimme in all ihren Facetten.« (Jazz Thing)
»Sicher Jazz, aber auch Soul, bei Bedarf auch mit tagesaktueller Hip-Hop Attitüde, dabei immer auf den Punkt genau, ohne dabei die nötige Eleganz zu verlieren.« (Sonic Soul Reviews)
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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Sean Haefeli: Gesang, Fender Rhodes
Francesco Beccaro: Bass
Genius Wesley: Schlagzeug
Our Son
»Ich liebe
dich so,
wie du bist«
Jahrelang waren Dinge zwischen Mutter, Vater und Sohn unausgesprochen. Inzwischen ist der homosexuelle Sohn erwachsen, lebt so weit weg wie möglich und kommt zu Besuch nach Hause. Schließlich liebt und braucht er seine Eltern und hofft, dass sie diesmal aufrichtig miteinander kommunizieren können. Auch die Eltern lieben ihren Sohn, und sie würden ihn noch mehr lieben, wenn sie nur wüssten, was der Fehler war, was der Grund war und wer die Schuld daran trägt, dass ihr Kind nicht »wie der Rest der normalen Welt« ist …
»Our Son« ist ein ungemein clever gemachtes, intimes, poetisches, humorvolles und manchmal auch tragisches Stück über Eltern, die einfach keinen Weg finden, die Identität ihres schwulen Sohnes zu akzeptieren. Der 30-jährige kroatische Regisseur Patrik Lazić, einer der begabtesten Theatermacher der jüngeren Generation, hat das autobiografisch geprägte Stück für das Belgrader Produktionshaus Heartefact entwickelt. In einem feinen Spiel mit Fiktion und Realität teilt Lazić mit dem Publikum den Prozess einer Emanzipation. Es entstehen Situationen voller Komik, Ironie, Scherze, voller Verletzungen, Ängste, verpasster Gelegenheiten, voller Verblüffung und unerwarteter Einsichten. Die Uraufführung fand im ungewöhnlichen Setting einer Privatwohnung in Belgrad statt. Das Publikum und die Schauspieler*innen saßen im selben Wohnzimmer, rochen die Suppe und die Lasagne, die die Mutter dem Sohn auftischte. Doch auch die Version für Theaterbühnen, die beim asphalt Festival gezeigt wird, bei der das Publikum die Schauspieler*innen auf drei Seiten umgibt, vermittelt eine ähnliche Intimität.
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Das sagt die Presse:
»Moving and funny play« (The Guardian)
»Künstlerisch kraftvoll, spannend, stark… Dank der gelungenen Regie werden die Zeiten miteinander verschmolzen – das Damals und das Heute. Es geht um Homosexualität, aber die künstlerische und theatralische Fülle des Stücks strahlt weit über das Thema hinaus.« (Tanja Nježić, Blic)
»›Our Son‹ ist eine interessante szenische Erkundung der Tatsache, dass Toleranz und Intoleranz nicht einfach und einseitig sind. Ein und dieselbe Person kann in einer Sache tolerant, in einer anderen aber intolerant sein.« (Marina Milivojević Mađarev, Vreme)
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Lesen Sie hier einen persönlichen Text des Autors und Regisseurs Patrik Lazić über seine Produktion »Our Son«.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
mit Dragana Varagić (Mutter), Aleksandar Đinđić (Vater) und Amar Ćorović (Sohn)
Text & Regie: Patrik Lazić
Produktionsleitung: Aleksandra Lozanović
Produktion: Heartefact Theater
Fotos: Milena Arsenić
Visuelle Gestaltung: Miroslav Živanov
Ray Lozano & Salomea
Starke
Stimmen
auf der
Seebühne
Ray Lozano
Ray Lozano ist Sängerin, Bassistin, Saxophonistin und Pianistin. Ihr innovativer und zukunftsweisender Soul-Sound ist irgendwo zwischen Indie, Low-Fidelity-Pop und Hip-Hop verortet. Die Kölnerin mit deutsch-philippinischen Wurzeln hat während der Corona-Pandemie ihr vielbeachtetes Debüt-Album »Pairing Mode« veröffentlicht, auf dem kein Stück länger ist als 100 Sekunden und die Hörer*innen hungrig nach mehr zurücklässt. »13 Songs. 14 Minuten. Detailliert, liebevoll, verwirrend kurz. Radikal reduzierter, souliger und experimenteller Pop«, befand WDR 3. Auch Der SPIEGEL zeigte sich begeistert von ihren »mit zeitgeistigen elektronischen Stilelementen und viel atmosphärischer Glitch-Ästhetik produzierten Songs«. Für Ray ist das zentrale Motiv des Albums »Aloneness«: »Das heißt für mich gar nicht unbedingt Einsamkeit, sondern eine Form von zelebriertem Alleinsein mit sich selbst.« Das Herzstück der Songs voller zarter und verträumter Melancholie ist Rays einprägsame, verletzlich-warme Stimme. Die Singer-Songwriterin wurde 2023 mit dem Holger-Czukay-Preis ausgezeichnet, der Künstler*innen ehrt, die in ihrem Wirken Spuren weit über die Grenzen Kölns hinterlassen und aktuelle Entwicklungen beeinflussen und mitprägen.
Ray Lozano: Gesang
Sir Pryce: Gesang, Keyboard, Operator
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Salomea
Die deutsch-amerikanische Sängerin, Komponistin, Texterin und Instrumentalistin Rebekka Salomea und ihre hochkarätige Band begeistern mit einzigartigen, modernen Jazz-Electronica-Sound und mitreißenden Live-Shows. Ihre Songs sind eine umwerfende Mischung aus Triphop, Jazz, R’n’B und elektronischer Musik, deren Dreh- und Angelpunkt Salomeas lässige und zugleich ausdrucksstarke Stimme ist. Der Musikexpress schrieb treffend: »Jazz ist für sie keine Genrebezeichnung, sondern kleinster gemeinsamer Nenner.« Das in Köln beheimatete Quartett spielte bereits auf einigen der renommiertesten Festivalbühnen, u. a. Elbjazz, Avignon Jazz Festival, CO POP, Moers Festival, Fusion oder Waves Vienna. Salomea war 2021 für den Deutschen Jazzpreis nominiert und gilt als eine der wichtigsten jungen Jazzmusikerinnen in Deutschland. Seit 2020 ist sie Dozentin für Jazz- und Popgesang an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Die äußerst produktive Formation veröffentlichte in den letzten Jahren mehrere Singles und EPs, im Herbst 2024 steht eine Tournee mit einem neuen Album an.
Rebekka Salomea: Gesang
Yannis Anft: Keys
Oliver Lutz: Bass
Leif Berger: Drums
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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
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Das sagt die Presse über Ray Lozano:
»Ray Lozano inszeniert sich nicht nur als gefühlvolle R&B-Sängerin, sondern auch als gute Geschichtenerzählerin. Das Debüt dieser Soul-Entdeckung wirkt wie ein aufregend verknapptes Versprechen auf mehr.« (Der SPIEGEL)
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Das sagt die Presse über Salomea:
»Die einzigartige Mischung aus Soul, R’n’B, Elektro, Triphop und Jazz fasziniert vom ersten bis zum letzten Ton, wirkt an keiner Stelle angestrengt oder gar überfrachtet. Die Tracks fließen warm und schillernd, aber bevor es zu harmonisch werden könnte, schleichen sich Störelemente ein: schlingernde Glitches oder harscher Electroclash verdeutlichen Salomeas kreative Freiheit und Wagemut.« (Musikmag)
Stefanie Sargnagel
»Schrullig
und
grandios«
(Der Spiegel)
2022 tauscht Stefanie Sargnagel widerstrebend das bequeme Wiener Sofa gegen ein Flugticket in die USA ein. In Iowa soll sie Kreatives Schreiben an einem kleinen College mitten im Nirgendwo unterrichten. In der Kleinstadt mit 8.000 Einwohnern gibt es außer endlosen Maisfeldern: nichts. Begleitet wird sie in der ersten Zeit von der Musiklegende und feministischen Utopistin Christiane Rösinger, gemeinsam machen sie sich auf, das Nichts zu erkunden. Sie finden schlechtes Essen, übergewichtige, freundliche Einheimische, Aasgeier und eine alte k.u.k.-Nostalgikerin. Einfach »die spezielle Elendskombi aus Einöde, Fastfood und Sonnenuntergängen hinter Tankstellen.« Stefanie Sargnagels Blick auf die USA ist so einzigartig wie ihr Schreiben; kompromisslos, sarkastisch und schonungslos ehrlich berichtet sie im Roman »Iowa« in ihrem typischen Sound über die amerikanische Einöde des Midwest und über die Lebensnotwendigkeit von Freundschaften.
Stefanie Sargnagel studierte in der von Daniel Richter angeleiteten Klasse der Akademie der Bildenden Künste Wien Malerei, verbrachte aber mehr Zeit bei ihrem Brotjob im Call-Center, denn: »Immer wenn mein Professor Daniel Richter auf Kunststudentenpartys auftaucht, verhalten sich plötzlich alle so, als würde Gott zu seinen Jüngern sprechen. Ich weiß nie, wie ich damit umgehen soll, weil ich ja Gott bin.« Seit mehreren Jahren ist sie freie Autorin. Sie erhielt 2016 den Publikumspreis beim Wettbewerb zum Ingeborg-Bachmann-Preis und 2022 den Jurypreis des Prix Pantheon. Ihre beiden Bücher »Statusmeldungen« und »Dicht« waren Bestseller, »Statusmeldungen« wurde für das Kino verfilmt.
Stefanie Sargnagel ist asphalt schon viele Jahre verbunden: Ihre Theaterstücke »JA, EH!« und »HEIL. Eine energetische Reinigung« waren 2019 und 2023 beim Festival zu Gast. Im letzten Jahr las sie ungemein unterhaltsam und mit bissigem Humor auf der Seebühne Auszüge aus ihren pointierten satirischen Social-Media-Postings.
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Das sagt die Presse:
»Wie bei jeder guten Reise versteht man am Ende nicht genau, wann und wie die Wochen genau vergangen sind. Saß man nicht eben noch im Flieger nach Chicago? Die Eindrücke, die Sätze, die Menschen verschwimmen, aber woran man sich erinnern wird: Es war eine gute Zeit.« (Süddeutsche Zeitung)
»Kein Ding ist banal, kein Ort bleibt langweilig, wenn er durch die Feder von Stefanie Sargnagel gegangen ist.« (Stern)
»Liebevoll spöttisch, nie überheblich, sehr lakonisch, ziemlich böse und ganz schön lustig.« (NDR Kultur)
»›Iowa‹ gehört zum Lustigsten, Klügsten und Besten, was der Buchmarkt in den vergangenen Wochen hervorgebracht hat.« (Welt am Sonntag)
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von und mit Stefanie Sargnagel
Dionysos hat Angst
Eine
fulminante
One-Man-
Show
Sohn des Zeus, Gott des Rausches und der Ekstase, des Weines und des Wahnsinns, Sorgenbrecher und Patron der Künstler – in seiner neuesten Produktion beschäftigt sich Schauspieler Peter Trabner mit der mythologischen Figur des Dionysos. Nach den asphalt-Uraufführungen »Der Tod des Empedokles« (2020) und »Das Leben des Diogenes« (2022) ist dies das dritte Stück seiner »Umwelttheater«-Reihe, in der Peter Trabner ausgehend von antiken griechischen Philosophen seine Rolle als Schauspieler im Kontext der Herausforderungen der Gegenwart beleuchtet.
Mit »Der Tod des Empedokles« lieferte Trabner ein packendes Stück zu Klimakrise und Umweltzerstörung, »Das Leben des Diogenes« nahm unsere Konsumgesellschaft kritisch unter die Lupe. Nun nähert sich die Bühnenfigur Peter Trabner – Grenzgänger, Chaos-Clown, Theaterspieler – dem Halbgott Dionysos, der wie kein anderer für die totale Hingabe an das Leben steht. Er möchte mehr: mehr Genuss, mehr Besitz, mehr Ekstase, übernatürlich werden. Doch da packt ihn die Angst. Führen Begeisterung, Leidenschaft, Spiel, Hingabe, Freude und Liebe am Ende zu Kontrollverlust? Und ist es nicht dieser Verlust von Sicherheit, der Ängste verstärken und zu einer Abschottung führen kann? Liegt die Freiheit des Menschen in seinem Haben oder Sein oder gar im Teilen?
Trabner ist eine Urgewalt auf der Bühne und ein unfassbares Improvisationstalent. Seine fulminanten One-Man-Shows sind mitreißend, witzig, klug und sprühen nur so vor Spontaneität. Der vielfach preisgekrönte Schauspieler, Theatermacher und Performancekünstler ist ein gefragter Film- und TV-Darsteller (u. a. »Tatort«, »Babylon Berlin«, »Polizeiruf Rostock«). Er arbeitet interdisziplinär in den Bereichen Tanz, Theater und Performance. Sein Drehbuch für den Fernsehfilm »Alki Alki« war 2017 für den Grimme-Preis nominiert, seine Hauptrolle in der Produktion brachte ihm zudem beim Preis der Deutschen Filmkritik eine Nominierung als bester männlicher Darsteller ein. Der Spielfilm »Stumm vor Schreck« mit Annette Frier und Peter Trabner in den Hauptrollen gewann beim Filmfest Hof 2022 u. a. den Kritikerpreis. Ein Fokus von Trabners künstlerischer Arbeit ist die freie Improvisation, die er auch als Dozent an diversen Schauspielschulen lehrt.
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Eine Produktion von Peter Trabner in Koproduktion mit dem asphalt Festival
von und mit Peter Trabner
Mina Richman
»Eine
wahnsinnige
Stimme«
(Deutschlandfunk Kultur)
Ihr Solidaritäts-Song »Baba Said« ging während der »Woman-Life-Freedom«-Revolution im Iran schlagartig viral und machte Mina Richman über Nacht international berühmt. Für die queere Deutsch-Iranerin war es schon immer ein Anliegen, Musik mit einer klaren gesellschaftspolitischen Haltung zu verbinden. In Berlin geboren, aber in der Kleinstadt Bad Salzuflen aufgewachsen, pendelte sie zwischen den Welten und entdeckte in der CD-Sammlung ihrer Tante Schätze wie Joan As Police Woman und Nina Simone. Soul und Blues, die Hip-Hop-Kultur und die Revolte der großen Singer-Songwriterinnen standen Pate bei ihrer ersten EP »Jaywalker« (2022), die ihr eine Nominierung für den popNRW-Preis als beste Newcomerin einbrachte. Von ihrem Vater »aus Versehen« zur Feministin erzogen – wie sie es einmal in einem ZEIT-Interview formulierte – bediente sich die zuvor als Mina Schelpmeier bekannte Sängerin für ihren Künstlerinnennamen beim berühmten Cher-Zitat »Mom, I am a rich man«.
Ihr fabelhaftes, im März 2024 erschienenes Debütalbum »Grown Up« stellt eindrücklich unter Beweis, dass Mina Richman eine fantastische Singer-Songwriterin ist, mit einer »unverkennbaren, brillant kontrollierten Gesangsstimme« (gaesteliste.de). Musikalisch begeistern die in Bielefeld lebende Sängerin und ihre Band mit einem neuen Sound aus Soul, Indie-Pop, Folk und Hip-Hop-Einflüssen. Mina Richman ist präsent in den Line-ups prominenter Festivals und bewies bei Supportshows für Maxim, Anna Calvi und Alice Merton, dass sie »mit 25 Jahren schon eine ganz schöne Powerfrau ist« (WDR5). In ihren aktuellen Songs stellt sie sich mit großer Ehrlichkeit ihrer Kindheit und Jugend, verarbeitet streitende Eltern, kulturelle Entwurzelung und den gesellschaftlichen, wie auch ihren persönlichen Umgang mit ihrem Körper. Und genauso beleuchtet sie die schönen Seiten des Erwachsenwerdens …
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Das sagt die Presse:
»In bemerkenswert facettenreichen Songs, mit denen sie Indie-Pop, Soul und bisweilen sogar Blues und Hip-Hop streift, schlägt sie einen Bogen vom Privaten zum Politischen und findet so mit spielerischer Leichtigkeit den Sweetspot zwischen Selbstreflexion und Empowerment.« (Westzeit)
»Mina Richman lässt ihre klugen und trotz viel inhaltlicher Tiefe immer auch wieder herrlich amüsanten Gedanken auf eine Art und Weise in ultra-eingängige Folk-Pop-Nummern fließen, die geschickt mit allerhand Versatzstücken jonglieren und deshalb sofort vertraut klingen, obwohl sie gerade hierzulande praktisch referenzlos sind.« (gaesteliste.de)
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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Mina Richman: Gesang, Gitarre, Ukulele
Friedrich Schnorr von Carolsfeld: E-Gitarre
Alex Mau: Bass
Leon Brames: Drums
Stina Holmquist
»Wer
Stina zuhört,
fühlt mit.«
(Strobo)
Stina Holmquists Songs entführen in lauwarme Sommernächte und berühren dabei Seele und Herz gleichermaßen. Gemeinsam mit ihrer Band und Produzent Alex Sprave (Fil Bo Riva, Luke Noa) kreiert die Singer-Songwriterin eine moderne und doch zeitlose Indie-Popmusik, die mit einem ganz eigenen, entspannten und atmosphärischen Sound verzaubert. Ihr funkelnder, purer Gesang erinnert an Lana del Ray, Tina Dico oder Phoebe Bridgers und ist doch völlig einzigartig.
Stina Holmquist ist im lauten Ruhrgebiet aufgewachsen und lebt in Duisburg, trägt aber schwedische Wurzeln in sich. Manchmal scheint die Melancholie Skandinaviens in ihren ungemein feinfühligen Songs durchzuschimmern. Die Liebe zum Ruhrpott und zu Schweden und gleichzeitig das Gefühl, nie nur an einem Ort zu Hause zu sein, prägen Holmquists Musik. Ihre Songs bezaubern durch tiefe, echte Emotionalität, ihre poetischen Texte sind ungefiltert und ehrlich, tröstend und hoffnungsvoll.
Stina Holmquist hat mit ihrer Band bereits mehrere umjubelte Clubkonzerte in NRW gegeben und stand als Support-Act für die deutschen Indie-Größen Giant Rooks und Leoniden auf der Bühne. Sie spielte diverse Festival-Shows, war 2023 für den popNRW Preis als »Beste Newcomerin« nominiert und gewann den Lalla:Labor Förderpreis. Im Februar 2024 ist ihre Debut-EP »It Dances On The Windowsill« erschienen. Ein Songtitel darauf lautet übrigens »Asphalt« – diese Künstlerin muss man doch einfach lieben!
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Das sagt die Presse:
»Man hat das Gefühl, dass dies erst der Anfang für etwas Großes war« (Westzeit)
»Überraschend, beeindruckend, zu Herzen gehend« (Gaesteliste.de)
»Ihre Person an sich ist so nahbar, so echt – sie könnte vermutlich singen, was sie will. Wer Stina zuhört, fühlt mit.« (Strobo)
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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Stina Holmquist: Vocals & Piano
Lasse Holmquist: Schlagzeug
Joshua Mandlburger: Backing Vocals & Bass
Tarik Mujadzic: Gitarre
Paul Sabel: Backing Vocals, Synth & Posaune
Desmadre Orkesta
»
Welch
ein
Fest!
«
(Rheinische Post)
Als das Desmadre Orkesta 2022 zum ersten Mal beim asphalt Festival zu Gast war, hätten wir vermutlich noch drei Zusatztermine ansetzen können: Selten war eine Veranstaltung so schnell ausverkauft wie das Seebühnen-Konzert dieser argentinischen Band. Kein Wunder, denn wo Desmadre Orkesta auftritt, steigt die Party! Die sechsköpfige Truppe spielt volkstümliche Melodien und Traditionals, überraschend neu und virtuos arrangiert. Drei Blechbläser*innen, ein Akkordeonist und eine Rhythmusgruppe nehmen das Publikum mit auf eine musikalische Reise von Balkan-Beats über kolumbianische Cumbias, Swing und Jazz bis hin zu argentinischen Milongas. Die Band hat bereits mehrere Tourneen in Nord- und Südamerika, Europa und Asien absolviert. Ihr Album »Vendaval« war bei den UK Latin America Awards in der Kategorie »Best Album of the Year 2019« nominiert.
Dass sich das Ensemble aus Buenos Aires 2013 aus Musiker*innen einer Theaterproduktion zusammenfand, merkt man ihm heute noch an: Bei Desmadre Orkesta ist die Performance mindestens so wichtig wie die Musik. Die Bandmitglieder sind ständig in Bewegung, tanzen, interagieren mit dem Publikum und strotzen nur so vor Energie und guter Laune. Sie überzeugen als Marching Band auf der Straße genauso wie auf großen Festivalbühnen. Jedes Konzert mutiert zu einer fröhlichen, intensiven und dynamischen Show, die die Zuhörer*innen mit einem Lächeln im Gesicht und einem glücklichen Herzen zurücklässt. »Wäre schön, wenn das asphalt Festival das ganze Jahr dauerte«, schrieb eine Kritikerin nach dem Konzertbesuch 2022: »Jeden Abend könnte das Desmadre Orkesta spielen, und Düsseldorf wäre die bestgelaunte Stadt der Welt.«
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Das sagt die Presse:
»Als das sagenhafte Desmadre Orkesta seine letzten 15 Minuten spielt, stehen wirklich alle Zuschauer von ihren Stühlen oder Liegesesseln auf und tanzen.« (Rheinische Post)
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gefördert von dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Matías Boatella: Posaune
Catalina Keilty: Bassposaune
Juan Sevlever: Saxophon
Darío Margulis: Akkordeon, Keyboards
Joaquín Fridman: E-Bass
Javier Fourcade: Schlagzeug, Percussion
DJ-Kollektiv Get Over It
Turntablistas
an die
Decks!
Sie sind gekommen, um zu feiern: MarXa, seren.a und Magical Grrrl bilden gemeinsam das Get Over It Collective, veranstalten seit 2018 queere Partys und leistet Pionierarbeit für die Repräsentation von Frauen, Lesben, intergeschlechtlichen, nichtbinären, trans und agender Personen (FLINTA*) auf der Bühne und hinter den Decks. Das DJ-Kollektiv hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Dancefloors in Düsseldorf mit den heißesten Sounds umzukrempeln und inklusiveres und saferes Raven zu normalisieren. Sie bringen bebende House- und Techno-Tracks mit girly Pop-Vibes zusammen. Get Over It haben u. a. schon auf der Rhine Pride Duisburg , beim Worringer Weekender und beim New Fall Festival während der MTV Music Week aufgelegt.
Bei der Festivalparty am 12. Juli erkunden Get Over It »Femme« als queerfeministische Kategorie, um musikalisch Geschichten, Realitäten und Träume von Weiblichkeit zu erzählen.
Auch für die Closing-Party vom asphalt am 20. Juli zeichnet das queere all-female DJ-Kollektiv verantwortlich. Get Over It versprechen: »Im Hier und Jetzt der Nacht verbringen wir gemeinsam Zeit in der unendlichen Gegenwart. Wir sind noch lange nicht am Ende. Heute kann ich morgen sehen. The future starts now!«
mit MarXa, seren.a und Magical Grrrl
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gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Mitzi’s Mensch
Die
Rache
von
Schrödingers
Katze
Verehrtes Publikum! Hat die Neugier Schrödingers Katze getötet? Oder war es der Blick der Zuschauer*innen? Willkommen bei »Mitzi’s Mensch«! Sie erwartet eine nicht-menschliche Lecture Performance über die Realität, die wir normalerweise nicht sehen können. Mit Hilfe eines charismatischen Sprechers und einer Vielzahl von audio-visuellen Veranschaulichungen werden wir mehr über Menschen, Tiere und die besondere Verbindung zwischen ihnen erfahren. Wir werden versuchen, das Ganze in einer klaren, menschlichen Sprache und Logik zu vermitteln, die speziell für Sie angepasst ist. Ein besonderer Fokus wird auf einem sehr berühmten Experiment liegen, das nie zuvor im wirklichen Leben stattgefunden hat. Und zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit werden wir es wirklich durchführen – hier, gemeinsam, live. Und Sie werden Zeuge sein!
Ariel Doron ist Puppenspieler, Regisseur und Performer und lebt aktuell in Berlin. In seinen Stücken setzt er sich oft mit spielerischer Leichtigkeit und großem Humor mit komplexen sozialen und politischen Themen auseinander. Seine Produktionen haben zahlreiche Preise gewonnen und werden regelmäßig zu internationalen Festivals und von Theatern in Europa, Asien und den USA eingeladen. Als Dozent und Vortragsredner ist er u. a. an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, der UQAM Université de Québec à Montréal und der Central School of Speech & Drama, London tätig. Ariel Doron war schon mehrfach bei asphalt zu Gast, mit seinem weltweit gefeierten Stück »Plastic Heroes« (2017) und den interaktiven Objektperformances »Boxed« (2020) und »Do not open!« (2021).
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Das sagt die Presse:
»Auf faszinierende Weise mit einfachsten Mitteln in Szene gesetzt, sind Dorons Stücke ein Werk feinster Ironie.« (Göttinger Tageblatt)
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Eine Koproduktion des asphalt Festival Düsseldorf, gefördert von der Kunststiftung NRW, in Kooperation mit FIDENA Bochum, FITZ! Stuttgart, FONDS Darstellende Künste Projektförderung, GFP e. V. München und Schaubude Berlin
von und mit Ariel Doron
Outside Eye und künstlerischer Partner: Florian Feisel
Puppe: Maria Guerevich
Bühne: Zohar Shoef
Ton: Marius Alsleben
Video: David Campesino
Grafische Gestaltung: David Lockard
Outside Eye und Beratung: Shai Cohen, David Lockhard, Marius Alsleben, Tobias Tönjes
Dank an: Rita Eperjesi, Neville Trenter, Shahar Marom
Skatepark
»
Extrem
cool
«
(tanz.at)
Der Legende nach zwangen niedrige Wellen die Surfer*innen von Los Angeles eines Tages aus dem Wasser auf den Asphalt. Inzwischen haben sich Skater*innen mit ihren einzigartigen Choreografien den öffentlichen Raum erobert. Sie gleiten durch die Straßen und fliegen durch die Luft, überwinden Hindernisse mit waghalsigen Moves und trotzen der Schwerkraft.
In ihrer spektakulären jüngsten Arbeit verwandelt die dänische Choreografin Mette Ingvartsen die Bühne in einen Skatepark und begreift Skaten als eine Form des Tanzes. Eine große Gruppe aus Tänzer*innen und Skater*innen, unter ihnen auch Mitglieder der Düsseldorfer Skate-Szene, suchen gemeinsam den Nervenkitzel des Tempos und die besondere Energie der Bewegung auf Rollen. Trotz der Virtuosität dieser »Draufgänger auf Rädern« will Ingvartsen in ihrer klug inszenierten Performance mehr als nur clevere Tricks zeigen: »Skatepark« ist auch die Erkundung einer Gemeinschaft, die sich durch Leidenschaft, Ausdauer und harte Arbeit definiert. Die Skater*innen probieren sich unermüdlich aus, scheitern und verschieben immer wieder die Grenzen dessen, was physisch möglich ist, sowohl einzeln als auch als Gruppe. Aber genauso hängen sie auch einfach gemeinsam ab, hören Musik, reden, lachen und tanzen.
»Skatepark« kommt so gut wie ohne Text aus und ist ein Erlebnis für alle Generationen. Die besondere Subkultur des Skatens verdichtet sich auf der Bühne zu einer beeindruckenden, lebendigen Choreografie. Selten wurde auf der Bühne das positive Lebensgefühl einer jungen Generation derart umwerfend und mit solcher Energie gezeigt.
Die dänische Choreografin und Tänzerin Mette Ingvartsen kombiniert vielfach Tanz und Bewegung mit anderen Disziplinen wie bildende Kunst, Technologie, Sprache und Theorie. Seit der Gründung ihrer Compagnie 2003 wurden ihre Arbeiten in Europa, den USA, Kanada, Südkorea, Taiwan und Australien gezeigt. Ingvartsen war u. a. Artist in Residence am Kaaitheater in Brüssel und an der Volksbühne in Berlin. Sie promovierte in Choreografie an der UNIARTS / Universität Lund in Schweden.
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Das sagt die Presse:
»›Skatepark‹ sprüht vor Lebensfreude und Vitalität« (WDR Westart)
»Das alles hat Kraft, Energie, kann auch laut werden, berührt in seiner performativen Qualität« (Kurier)
»Brillante Performance« (tanz.at)
»Zwischen hypnotischem Ballett und Raum für Widerstand lässt dieser Skatepark die Stimmen der Jugend erklingen.« (sceneweb.fr)
»›Skatepark‹ ist ein wunderbares Stück über Tanz.« (tanz)
»Not only is ’Skatepark’ a moving plea for greater freedom and equality, but the performance also tells us so much more.« (Theaterkrant)
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Lesen Sie hier einen Text der Choreografin Mette Ingvartsen über die Entstehung von »Skatepark«.
Eine Produktion von Great Investment vzw.
mit Damien Delsaux, Manuel Faust, Aline Boas, Mary Pop Wheels, Sam Gelis, Fouad Nafili, Júlia Rúbies Subirós, Thomas Bîrzan, Briek Neuckermans, Indreas Kifleyesus, Arthur Vannes, Camille Gecchele und lokalen Skater*innen
Konzept & Choreographie: Mette Ingvartsen
Choreografie Assistenz: Michaël Pomero
Sound Design: Anne van de Star, Peter Lenaerts
Licht Design: Minna Tiikkainen
Musik: Felix Kubin, Mord Records, Why the eye, sonaBLAST! Records, Rrose, The Fanny Pads, Restive Plaggona
Dramaturgie: Bojana Cvejić
Kostüm: Jennifer Defays
Bühne: Pierre Jambé / Antidote
Technisches Bühnendesign: Stéphane Thonnard
Bühnenkonstruktion: Bauwerkstatt des Théâtre National Bruxelles: Joachim Pochet, Joachim Hesse, Pierre Jardon, Yves Philippaerts, Andrea Messana, Boyd Gates
Technische Leitung: Hans Meijer
Tontechnik: Milan Van Doren, Yrjänä Rankka, Filip Vilhelmsson
Lichttechnik: Bennert Vancottem, Jan-Simon De Lille
Produktion, Verwaltung: Joey Ng
Produktionsassistenz: Oihana Azpillaga Camio
Produktionsmanagement: Ruth Collier
Kommunikation: Jeroen Goffings
Bia Ferreira
»Perfekter
Sundowner-
Soundtrack«
(WDR Cosmo)
Die Sängerin, Komponistin und Multiinstrumentalistin Bia Ferreira verbindet afrodiasporische Rhythmen wie Soul, R’n‘B, Reggae und Rap mit brasilianischer Musik wie Samba und Repente. Die Brasilianerin ist eine der führenden musikalischen Stimmen im Bereich Gender Equality. Ihre portugiesischen, queer-feministischen Texte sind ein starkes politisches Plädoyer gegen Rassismus, Homophobie und andere Diskriminierungen. Die Künstlerin macht nach eigenen Angaben »MMP – Música de Mulher Preta« (Musik der Schwarzen Frau), was bei ihr oft Liebeslieder sind.
Schon als Teenagerin reiste Bia Ferreira allein mit ihrer Gitarre durch Brasilien, lebte von ihrer Musik und spielte überall, wo sie durfte. Sie sang mit ihrer gewaltigen Stimme gegen Ungerechtigkeiten an und predigte die Liebe. Den Durchbruch bescherte ihr ein Auftritt bei einer Sofar Sound Session: Ihr Song »Cota Não É Esmola« verzeichnet mittlerweile mehr als 13 Millionen Streams bei YouTube und wurde sogar in schulische Lehrpläne integriert. Seitdem erobert die Singer-Songwriterin entweder solo oder mit ihrer Band die internationalen Konzertbühnen. Ihr Showcase auf der Weltmusikmesse WOMEX 2023 in Lissabon wurde von Fachbesucher*innen und Presse einhellig als einer der besten Auftritte der gesamten Veranstaltung gefeiert, seitdem kann sich die Sängerin kaum vor Bookinganfragen retten. Allein im vergangenen Jahr spielte Bia Ferreira 53 Shows in den USA, Kanada und Europa, dort u. a. in Portugal, Spanien, den Niederlanden, Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritannien. Sie trat auf Festivals wie dem North Sea Jazz oder dem Summer for the City im Lincoln Center in New York auf und gab Dutzende erfolgreiche Clubkonzerte. Bei asphalt wird sie mit ihrer Band zu Gast sein.
Bia Ferreiras Einfluss reicht über die Musik hinaus – so verfasst sie etwa regelmäßig redaktionelle Beiträge für Zeitungen und Radiosendungen. Bisher sind zwei Alben von Bia Ferreira erschienen: »Igreja Lisbeteriana: Um Chamado« (»Lesbische Kirche, ein Aufruf«, 2019) und »Faminta« (»Hunger«, 2022).
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Das sagt die Presse:
»Musik mit politischer Botschaft: Die Auftritte von Bia Ferreira sollten Sie nicht verpassen.« (mdr Kultur)
»Bia Ferreiras Musik ist eine Kombination aus funkigen Beats, Reggae und gefühlvollen Balladen-Grooves, während ihre Texte ihre Zuhörer zu einem Unbehagen anregen, das ›movemente‹, also Aktion, hervorruft.« (NPR Music)
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Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, in Kooperation mit THE DORF
Bia Ferreira – Gesang und Gitarre
Marcelo Araújo – Schlagzeug
Fabíola Nobre – Bass
Omer Klein & Aris Quartett
Zwischen
Klassik
und
Jazz
Im Eröffnungskonzert des asphalt Festivals 2023 trifft der weltweit gefeierte Jazzpianist Omer Klein auf das Aris Quartett, das in der Klassikszene als »eines der aufsehenerregendsten Ensembles der jungen Generation« (ARTE) gilt und mit seiner unverwechselbaren Klangsprache längst zur Top-Riege der Kammermusik zählt. Das besondere Konzert umfasst Eigenkompositionen von Omer Klein, seine Arrangements von Stücken von Jazzgrößen wie Wayne Shorter und Sidney Bechet, aber auch klassische Stücke für Streichquartett – sowohl im Original als auch als Basis für jazzige Improvisationen. Das Programm »Shake it!« ist ein eindrucksvolles Beispiel, was aus der Verbindung von Klassik und Jazz, Tradition und Neuem entstehen kann. Für sein Arrangement von Wayne Shorters »Oriental Folk Song« für Klavier und Streichquartett war Omer Klein für den Deutschen Jazzpreis 2023 nominiert.
Die Musik des Pianisten und Komponisten Omer Klein ist »grenzenlos« (New York Times). Seit 2017 bei Warner Music unter Vertrag, erhielt er 2018 den ECHO Jazz Award für sein Album »Sleepwalkers«. Im März 2023 erscheint mit dem Album »Life & Fire« sein 10. Album, mit dem sein Trio auch sein 10-jähriges Band-Jubiläum feiert. Klein spielt international auf renommierten Festivals und in Konzerthäusern, u. a. bei North Sea Jazz, Jazz at Lincoln Center, in der Elbphilharmonie, Alte Oper Frankfurt, Berliner Philharmonie und im Wiener Konzerthaus. Er konzertiert regelmäßig mit dem Mandolinen-Star Avi Avital, der NDR Big Band und dem Klassik-Perkussionisten Alexej Gerassimez. Geboren 1982 in Israel, studierte Omer Klein Jazz- und Klassisches Piano in Boston und New York. Seit 2009 lebt er in Deutschland, nach einigen Düsseldorfer Jahren aktuell in Frankfurt.
Das Aris Quartett zählt zu den jungen Himmelsstürmern im Konzertgeschehen. 2009 in Frankfurt am Main gegründet, spielen sich die Musiker:innen seit einigen Jahren beständig auf die ersten Bühnen – darunter das Konzerthaus Wien, das Konzerthaus Berlin, die Alte Oper Frankfurt und wiederholt das Schleswig-Holstein Musik Festival. Neben künstlerischer Exzellenz beeindrucken die Musiker:innen besonders durch ihre Leidenschaft und Emotionalität. Der Erfolg des Ensembles spiegelt sich auch in seinen Auszeichnungen wider: Mit zahlreichen Ersten Preisen bei renommierten Wettbewerben gelang dem Aris Quartett schnell der internationale Durchbruch. Die Musiker:innen sind in der Saison 2022/23 »Rising Stars« des ECHO-Netzwerks der großen Konzerthäuser Europas, zählen zu den »New Generation Artists« der BBC und erspielten sich beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München gleich fünf Preise. Neben regelmäßigen Auftritten in Radio und TV hat das Aris Quartett mittlerweile schon sechs von der Fachpresse vielbeachtete CD-Produktionen vorgelegt. Zuletzt erschien eine Aufnahme mit Werken von Beethoven und des zeitgenössischen Komponisten Gerald Resch.
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Ein Konzert im Rahmen der Reihe I HEAR YOU, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Omer Klein: Klavier
Aris Quartett
Anna Katharina Wildermuth: Violine
Noémi Zipperling: Violine
Caspar Vinzens: Viola
Lukas Sieber: Violoncello
Miroca Paris
»
A
Sensation
«
(Afropop Worldwide)
Der Multiinstrumentalist Miroca Paris von den Kapverdischen Inseln begeistert weltweit mit seinem mitreißenden Drums- und Percussion-Sound und seinem einzigartigen, rhythmisch treibenden Gitarrenspiel. Mit seiner rauen, markanten Stimme bringt er die berühmte lusophone »Saudade«-Sehnsuchtsmusik auf die Bühnen der Welt.
In seiner Heimat wird Miroca Paris auch »Island Rhythm Innovator« genannt. Der Sänger, Perkussionist und Gitarrist gehört zu einer neuen Generation kapverdischer Künstler, die in Portugal ihre zweite Heimat gefunden haben. Er teilte die Bühne mit Popikone Madonna und tourte über zehn Jahre in der Band von Cesária Évora, der legendären, 2011 verstorbenen Königin der kapverdischen Musikrichtung Morna, einer musikalischen Schwester des Fado. Sein Debütalbum »D’Alma«, das Miroca Paris mit renommierten Musiker:innen von Brasilien bis Kuba aufgenommen hat, bietet mitreißende Interpretationen der von kreolischen portugiesisch-afrikanischen Kulturen und vielen Rhythmen beeinflussten Musik der Kapverden. Lebensfreude und groovende Rhythmen machen die Konzerte von Miroca Paris zu einem Erlebnis!
Miroca Paris ist der jüngste Sproß einer bekannten Musikerfamilie der Kapverden. Bereits mit sieben Jahren begann er Schlagzeug zu spielen. In seiner langjährigen Musikkarriere hat Miroca Paris auch mit namhaften Künstler:innen wie Sara Tavares, Angélique Kidjo, Bonga, Mariza oder seinem Onkel Tito Paris zusammengearbeitet. 2022 war Miroca Paris bei den International Portuguese Music Awards für die beste Performance nominiert.
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Das sagt die Presse:
»Ein Meister präziser, mitreißender Grooves.« (WOXX Magazine)
»Ein Mann mit vielen Talenten – Singer-Songwriter, begnadeter Gitarrist und Perkussionist.« (PRI The World)
»Wir haben uns wieder in Rhythmus verliebt!« (El Pais)
»Bei dieser Musik muss man einfach tanzen.« (kultur-kritik.net)
Ein Konzert der Reihe asphalt sur Lac, gefördert von der Initiative Musik aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Miroca Paris: Gesang, Gitarre, Percussion
Vais Diaz: Gitarre, Backing vocals
Thierry JP: Bass
Cau Paris: Schlagzeug
Oscar Cordero: Trompete
FHEELS
»Die
Besonderheit
an dieser
Band
sollte
eigentlich
keine
sein«
(Deutschlandfunk)
Eine energiegeladene Reise durch Rock, Jazz und Psychedelic Prog: FHEELS sind talentierte Brückenbauer zwischen Rock-Vergangenheit und -Moderne, zwischen Anspruch und Eingängigkeit, zwischen künstlerischem Wagemut und handwerklichen Skills – eine Mischung, wie man sie auf internationaler Ebene von Bands wie Elbow, Interpol oder Radiohead kennt. Die Hamburger Band hat 2022 ihr erstes Studioalbum »Lotus« vorgelegt, dem die EP »Traveller« und professionelle Videoproduktionen vorausgingen. Der Bandname ist eine Wort-Neuschöpfung aus den englischen Begriffen »wheels« und »feelings« – schließlich ist Frontmann Felix Brücker auf vier Rädern unterwegs, seit er durch einen Snowboard-Unfall mit 17 Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen ist.
Der Sänger mit dem beeindruckenden stimmlichen Spektrum befasst sich in seinem sehr intimen und persönlichen Songwriting auch immer wieder mit dem Thema Behinderung. Für Aufmerksamkeit weit über die Musikpresse hinaus sorgte etwa das explizite Video zur Single »Sharp Dressed Animals«, in dem Brückner mit Schauspielerin Laura Ehrich zu sehen ist und das Lust und Sexualität aus der Perspektive eines Mannes mit Querschnittlähmung thematisiert. FHEELS verstehen sich nicht nur in musikalischer Hinsicht als Brückenbauer, sondern auch beim Thema Inklusion.
FHEELS spielen regelmäßig auf Festivals und geben Liveshows in intimen Clubs, werden aber höchstwahrscheinlich nicht mehr lange für den Weg auf die großen Bühnen brauchen. Die Band war bereits 2021 bei asphalt Festival zu Gast und hat die Seebühne mit ihrem anspruchsvollen Alternative Rock derart gerockt, dass eine Wiedereinladung quasi unausweichlich war.
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Das sagt die Presse:
»Die Weite des Post-Rock und des Stadions. Die Enge des Jamkellers und der Bluesbar. Den Horizon der ganzen Rocklandschaft – FHEELS denken groß. Felix Brückner ist einer der variabelsten, charismatischsten, einnehmendsten und schlichtweg besten Sänger, die wir in diesem Land haben.« (VISIONS)
»Brückners Stimme, die in einer Leichtigkeit von einer zerbrechlich zarten Kopfstimme in volle, rauhe Tiefen wechselt, trifft mitten ins Herz.« (Independent-Musikmagazin Vinyl-keks.eu)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #open_up
Felix Brückner: Gesang, Gitarre
Tobias Nitzbon: Keybord, Backing Vocals
Jonathan Murphy: Bass, Backing Vocals
Justus Murphy: Schlagzeug, Backing Vocals
Kim Churchill
»Musik,
die
Sommer-
Nostalgie
verströmt«
(New Musical Express)
»No need to run when the sun is coming« – Kim Churchills Lebensmotto verrät viel über seine Art Musik zu machen. Der Australier mit den langen, sonnenblonden Haaren reiste jahrelang in seinem Wohnmobil als Straßenmusiker durch die Welt, das Surfbrett immer an Bord. In seinen Songs, in denen es regelmäßig auch ums Wellenreiten geht, verarbeitet der Singer-Songwriter die Erfahrungen seiner Reisen. Mit seinem leidenschaftlichen Gesang, den er solo mit Gitarre, Mundharmonika, Tamburin und Standschlagzeug begleitet, lässt er ganze Landschaften im Kopf der Zuhörer:innen entstehen, die er mit seiner magnetischen Bühnenpräsenz mühelos in den Bann zieht.
2009 gewann Kim Churchill den australischen Straßenmusiker-Wettbewerb Byron Bay Bluesfest und wurde als National Youth Folk Artist of the Year ausgezeichnet. Schon mehrfach war er für die APRA Music Awards nominiert, dem australischen Gegenstück zu den Grammys. Mittlerweile ist Churchill international ebenso anerkannt wie in seinem Heimatland Australien und hat schon nahezu weltweit Konzerte gegeben. Tourneen führten ihn u. a. nach Kanada, Europa, Südafrika und in die Vereinigten Staaten. Er spielte u. a. beim Glastonbury Music Festival, dem Internationalen Jazzfestival Montreal und bei South By South West und war Support von Milky Chance, Billy Bragg und Michael Franti.
2020 hat Kim Churchill eine Sammlung von EPs mit dem Titel »I Am Forgetting The End Again« veröffentlicht. Jede EP wurde in einem anderen Teil der Welt mit einem anderen Produzenten aufgenommen, u. a. in Berlin, auf Vancouver Island und in den australischen Blue Mountains. Anfang 2023 ist »Dawn Sounds« erschienen, sein mittlerweile siebtes Studioalbum, das er im Frühling und Sommer auf einer großen Tournee durch Australien und Europa live präsentieren wird.
»Das Album ist eine Sammlung von Songs, die ich an 100 Morgen bei Sonnenaufgang geschrieben habe – eine wunderbare, ruhige Zeit in der Welt und in meinem Kopf«, sagt Kim Churchill. Produziert und aufgenommen wurde »Dawn Sounds« in einem Studio im Hinterland von Byron, ebenfalls in einer ganz besonderen Atmosphäre: »Wir öffneten die Türen weit und hängten Mikrofone an die Bäume.«
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Das sagt die Presse:
»Kim Churchills Musik findet die brillante Balance zwischen der Wärme des Sommers und des Lebens.« (The AU Review)
»Man kann sich vorstellen, diese Musik beim Wandern auf einem Berggipfel in Nepal zu hören, während man an einem australischen Strand die Sonne genießt oder in einer gemütlichen Kneipe in Europa den Schneefall beobachtet.« (Life Without Andy)
Ein Konzert der Reihe asphalt sur Lac, gefördert von der Initiative Musik aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Kim Churchill: Gesang, Gitarre
Angela Aux
»
Folk
und
HipHop?
Geht!
«
(BR)
Angela Aux befindet sich seit Jahren auf einer Mission zwischen Pop und Underground, Anti-Folk und Experimental-Pop. Das künstlerische Alter Ego des Münchner Sängers, Gitarristen und Autors Florian Kreier lässt sich in keine Genre-Schublade stecken. Ihre Songs sind eine Mischung aus Indie-Pop, Folk und experimenteller Musik, mit wechselnden Referenzen von Beck über Velvet Underground und Mac DeMarco bis hin zu den Beatles.
Angela Aux hat bislang vier Alben veröffentlicht, die sich zu Kritiker-Lieblingen mauserten. Spätestens mit der letzten LP »In Love with the Demons« (2019) hat sich der Singer-Songwriter eine große Fangemeinde erobert. Seine verspielten, reduzierten Lo-fi-Folk-Songs sammeln inzwischen Millionen von Streams, rotieren in weltweiten Playlisten, laufen im Radio zwischen Feuilleton, Indie und Mainstream und untermalen Netflix-Serien (»Biohackers«) und Kinofilme (»Mein Sohn«).
Angela Aux ist bekannt für ihre intensiven Live-Auftritte und hat bereits auf zahlreichen Festivals in Deutschland und Europa gespielt. Flo Kreier ist seit vielen Jahren auf der Bühne in Kleid und Perücke unterwegs und seit Neuestem als Alien verkleidet – ein Künstler der Gegensätze, der mit Identitäten und Geschlechternormen spielt und zwischen Wu-Tang-Shirt und Mädchen-Perücke, Haiku und Dostojewski balanciert. Er gehört zu den Mitgründern der »New Weird Bavaria«-Bewegung.
Die Veröffentlichung seines nächsten Albums »Instinctive Travels on the Paths of Space and Time« ist für April geplant. Das Werk ist als Teil einer Trilogie konzipiert, für die Kreier eine Sci-Fi-Novel schrieb und ein Theaterstück inszenierte. Hier wird die Zukunft der Zivilisation in hybriden Folksongs zwischen Neil Young und J Dilla verhandelt. Im Frühjahr 2023 geht Angela Aux als Support von Die Sterne auf eine große Tournee durch Deutschland und die Schweiz.
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Das sagt die Presse:
»Angela Aux schreibt Songs, die so wohltuend sind, dass man sie gerne dauerhaft als Soundtrack in seinem Leben verankert hätte.« (MunichMag)
»Angela Aux bezirzt mit langen blonden Haaren, Bart und sanften Songs am Rande des Nervenzusammenbruchs die Münchner Szene mit einer Eigenwilligkeit, der man sich schwer entziehen kann.« (Süddeutsche Zeitung)
»Äußerlich fast schon ein Ziggy Stardust der ›New Weird Bavaria‹-Bewegung. Inhaltlich genauso weird.« (PULS, Bayerischer Rundfunk)
»Mit zarter Stimme schlängelt er sich durch zauberhafte Melodien und lässt seinen facettenreichen Songs dabei immer genug Raum zum Atmen, Träumen und Nachdenken.« (br.de)
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Ein Konzert der Reihe asphalt sur Lac, gefördert von der Initiative Musik aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Flo Kreier: Gesang, Gitarre
Lisa Nicklisch: Bass, Synthesizer, Gesang
Matze Pröllochs: Schlagzeug, Gesang
Halyna Kruk
»
Gegen
Leute mit
Maschinen-
gewehren
helfen
keine
Metaphern.
«
Das asphalt Festival 2023 richtet mit der Reihe »Ukrainian Voices« sein Augenmerk auf ukrainische Künstler:innen, die auf die russische Invasion reagieren. Die prominente ukrainische Dichterin Halyna Kruk wird die diesjährige Festivalrede halten und sich ebenfalls diesem Thema widmen. Für Halyna Kruk ist Poesie ohne die unmittelbare Wirklichkeit, die uns umgibt, undenkbar. Es sei ihr nicht möglich, »über Sterne am Himmel zu schreiben, wenn es etwas Wichtigeres, Zeitnahes und Aktuelles gibt.«
Halyna Kruk wurde 1974 in Lwiw geboren. Die mehrfach preisgekrönte Lyrikerin, Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin ist Autorin von fünf Gedichtbänden, »An Adult Woman« (2017), »Co(an)existence« (2013), »The Face beyond the Photograph« (2005), »Footprints on Sand« und »Journeys in Search of a Home« (beide 1997), einer Sammlung von Kurzgeschichten »Anyone but me« (2021) und mehreren Kinderbüchern. Ihre Werke wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und in verschiedenen Gedichtbänden, Zeitschriften und Anthologien in vielen Ländern veröffentlicht. Kruk war von 2017 bis 2019 Vizepräsidentin des ukrainischen PEN und hält eine Professur für Literaturwissenschaft an der Universität von Lwiw, wo sie europäische und ukrainische Barockliteratur lehrt.
Sie gewann zahlreiche Literaturpreise, darunter den Women in Arts Award 2023, den Kovaliv Fund Award 2022, den Best Book Award des BookForum 2021, den Smoloskyp Poetry Award, den Bohdan-Ihor Antonych Award, den Granoslov Award und den internationalen Wettbewerb Step by Step für Kinderbücher. Halyna Kruk nahm an zahlreichen Literaturfestivals in der Ukraine und im Ausland teil. In Reaktion auf die Interventionen und Invasion Russlands hat sie verschiedene Multimediaprojekte mitgestaltet, darunter »The BookWar« in Zusammenarbeit mit dem Elektronikmusiker Yurko Yefremov und der Sängerin Halyna Breslavets, sowie »The Resistance of Matter«, ein auf ihren Gedichten basierendes Poesie- und Musikprojekt. Ihre fulminante Rede beim Poesiefestival Berlin 2022 über den Krieg in ihrem Heimatland hat hohe Wellen geschlagen und wurde u. a. in der ZEIT veröffentlicht.
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Rosa Butsi
»
Jazzige
Songs mit
einem
bisweilen
über-
raschenden
Groove
«
(Muziekblog Luminous Dash)
Wie die ersten Sonnenstrahlen des Tages oder ein zarter Flügelschlag kommen die Lieder der von Rosa Butsi daher – jedes Stück ist eine kleine Wunderkammer. Mit ihrer warmen, gefühlsvollen Stimme, die sie auf der Gitarre begleitet, bietet die belgische Musikerin eine ganz eigene Mischung aus Jazz und Singer-Songwriter.
Rosa Butsi, die mit bürgerlichem Namen Roos Denayer heißt, hat ihr musikalisches Talent von ihrer ungarischen Großmutter geerbt und verwendet deren Namen daher auch für ihr musikalisches Alter Ego. 2020 gewann sie die Brabanter Ausgabe des in Belgien sehr populären Musikwettbewerbs »SoundTrack«. Für ihre Debüt-EP »Circle One« (2020) ließ sie sich für jeden Song von anderen Musiker:innen aus ihrem Freundeskreis inspirieren und begleiten. Aktuell ist sie Artist in Residence des Konzertsaals »Het Depot« im belgischen Leuven.
Die Künstlerin tritt sowohl solo als auch mit Band auf. 2023 steht die Veröffentlichung ihres Debüt-Albums mit Trui Amerlinck am Bass und Jordi Geuens am Schlagzeug an – in dieser Trio-Besetzung wird sie auch auf der Seebühne zu erleben sein.
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Das sagt die Presse:
»Rosa Butsi lässt uns erschaudern mit ihrem jazzversetzten Country-Blues-Gitarrensound, mit ihren eingängigen, gewundenen, sanften und schönen Melodien.« (Le Soir)
»Sehr schöne, mäandernde, jazzige Gitarrenkompositionen, die in den richtigen Momenten überraschen und gegen den Strom schwimmen. Roses sanfte Stimme vervollständigen sie.« (Radio 1, Belgien)
»Denayers Songs sind auf einem so hohen Niveau, dass sie in die Nähe von Rickie Lee Jones und Joni Mitchell rücken.« (Muziekblog Luminous Dash)
Ein Konzert der Reihe asphalt sur Lac, gefördert von der Initiative Musik aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Rosa Butsi: Gesang, Gitarre
Trui Amerlinck: Bass
Jordi Geuens: Schlagzeug
Los Pipos
»
Eine
herz-
erwärmend
tropische
Sause
«
(WAZ)
Los Pipos verbinden die lebendigen Klänge Lateinamerikas mit raffinierten Jazzelementen, einem Hauch von klassischer Musik und Einflüssen europäischer Musik wie dem spanischen Flamenco. Das sechsköpfige Latin-Jazz-Ensemble gründete sich im Jahr 2016 und vereint Freunde aus verschiedenen Teilen der Welt, darunter Peru, Kuba, Mexiko, Deutschland, Chile und Holland. Die Mission der Musiker:innen ist, ihre Leidenschaft für traditionelles lateinamerikanisches Liedgut zu teilen und es mit einem einzigartigen und erfrischenden, modernen Twist zu versehen.
Die Musik von Los Pipos ist geprägt von Improvisation, dem Erzählen von Geschichten und emotionalem Ausdruck, wie es für die lateinamerikanische Musik charakteristisch ist. Da jedes Mitglied seine eigenen kulturellen Einflüsse und Erfahrungen mitbringt, mischen Los Pipos nahtlos eine Vielzahl von Klängen und Stilen aus verschiedenen lateinamerikanischen Ländern.
Bei Los Pipos geht es nicht nur um die Musik, sondern auch um Lebensfreude. Die Energie der Band ist ansteckend, und die Musiker:innen lieben es zu singen, zu lachen – und natürlich zu tanzen! Sie traten bei großen Festivals wie dem North Sea Jazz und den Hildener Jazztagen auf und gewannen 2021 den Dias Latinos Award im niederländischen Amersfoort.
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Das sagt die Presse:
»Buntes Latin-Feuerwerk« (WAZ)
»Sie brauchen keine Überredungskünste, keine Aufwärmphase. ›Los Pipos‹ sind mit dem ersten Ton mittendrin. Kaum haben sie die Bühne betreten, schleudern sie ihre Energie und ihre Lebenslust, ihre Rhythmen und Emotionen ins Publikum.« (Rheinische Post)
Ein Konzert der Reihe asphalt sur Lac, gefördert von der Initiative Musik aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Claudia Ramos Barreto: Gesang, Geige
Ramón Mendeville: Gesang, Percussion
Philip Kukulies: Schlagzeug, Percussion
Juniors Cesar Sarracent: Bass
Enrique Delgado: Piano, Keyboard
Geo del Valle Miranda: Trompete, Flügelhorn, Posaune
Oasis de la Impunidad
»
Brillant
und
erschütternd
«
(The New York Times)
Was sind die Ursprünge und Auswirkungen von Gewalt? Die international renommierte Compagnie La Re-sentida aus Santiago de Chile beschäftigt sich in »Oasis de la Impunidad« mit Gewalt, die Menschen im Kontext von Protesten und Demonstrationen durch den Polizeiapparat widerfährt. Ausgangspunkt der Stückentwicklung war die gewaltsame Unterdrückung der Massenproteste 2019 in Chile, der »Oase der Straffreiheit« – einem Land mit extremer sozialer Ungleichheit, das die Pinochet-Diktatur bis heute nicht aufgearbeitet hat. Doch weist dieses bildgewaltige Tanztheater weit über ein einzelnes Land hinaus und stellt allgemeingültige Fragen nach der legitimen und angemessenen Anwendung von Gewalt in einer Demokratie: Wie wird Macht in Strategien von Überwachung und Unterdrückung umgewandelt, die den menschlichen Körper verletzen, verstümmeln und entwürdigen? Was sind systemische und individuelle Beweggründe für Gewalt? Wer nutzt und wer kontrolliert das Gewaltmonopol des Staates?
»Oasis de la Impunidad« ist eine präzise choreografierte Mischung aus Tanz und Performance und benötigt kaum Text. Die teilweise drastischen Szenen dieses pantomimischen Bildertheaters entfalten eine Wucht, der man sich kaum entziehen kann. Bisweilen wirken die acht Performer:innen auf der Bühne wie perfekt synchronisierte Marionetten, wobei unklar bleibt, wer die Fäden zieht. Die Inszenierung kreiert große Bilder, die einem lange nicht aus dem Kopf gehen: mal fantastisch, karnevalesk und poetisch, mal schaurig, schockierend und schmerzhaft – aber immer brillant.
Der chilenische Regisseur, Schauspieler und Autor Marco Layera (*1978) gründete 2008 die Compagnie La Re-sentida, deren künstlerischer Leiter er ist. Das Kollektiv gilt als Ausnahmeerscheinung der lateinamerikanischen Theaterlandschaft, sein zentrales Thema sind die Wut auf politische Missstände und die Gewalt in der chilenischen Heimat. Die vielfach ausgezeichneten Produktionen der Theatergruppe wurden bereits zu zahlreichen internationalen Festivals eingeladen.
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Das sagt die Presse:
»Zähnefletschende Albtraumbilder« (Berliner Zeitung)
»Bravourös erobert sich das Ensemble hier ein Terrain des politischen Tanztheaters. Dermaßen deutlich radikal war in Deutschland zuletzt nur Johann Kresnik.« (tanz.at)
»An manchen Stellen (…) fühlt sich das Stück an, als sei man in einem Karneval der Folter und Brutalität gefangen, der sowohl die Darsteller als auch die Zuschauer zutiefst beunruhigt.« (The New York Times)
Lesen Sie hier einen Text des Schriftstellers Dr. Joseph Pearson über die Uraufführung von »Oasis de la Impunidad« an der Schaubühne Berlin.
Eine Produktion von Teatro La Re-sentida und den Münchner Kammerspiele in Koproduktion mit Matucana 100 und der Schaubühne am Lehniner Platz, in Kooperation mit der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und mit Mitteln des Bundesfinanzministeriums; mit freundlicher Unterstützung durch das Goethe-Institut und das Instituto Cervantes München
mit
Diego Acuña, Nicolás Cancino, Lucas Carter, Mónica Casanueva, Carolina Fredes, Imanol Ibarra, Carolina de la Maza, Pedro Muñoz
Regie und Dramaturgie: Marco Layera
Dramaturgie: Elisa Leroy, Martín Valdés-Stauber
Regieassistenz: Humberto Adriano Espinoza, Katherine Maureira
Choreographie: Teatro La Re-sentida
Produktion: Victoria Iglesias
Bühne und Kostüm: Sebastián Escalona, Cristian Reyes
Technische Leitung: Karl Heinz Sateler
Sound Design: Andrés Quezada
I hear you
Die
furiose
Kraft
der
Musik
Der ursprünglich von der nationalistischen Rechten in den USA verwendete Satz »Sorry I can’t hear you over the sound of my freedom« verspottet auf zynische Weise die Meinungen anderer. Die Redewendung spiegelt einen Niedergang demokratischer Streitkultur und des respektvollen Umgangs. Bojan Vuletićs neues Werk »sorry I can‘t hear you over the sound of my freedom« gibt darauf eine entwaffnende Antwort. Aus den demagogischen Texten der kleinen und großen Diktatoren dieser Welt werden Elemente akustisch und visuell herausgetrennt, bis aus der sprachlichen Brutalität eine neue Poesie entsteht. Ausgrenzung wird zu Offenheit, unmenschliche Gesetze verwandeln sich in zarte Lyrik – durchwirbelt von einer zeitgenössischen Musik, die neue künstlerische Dialoge entfacht. Die raumgreifende Konzertinstallation ist über viele im Saal verteilte Lautsprecher zu erleben, so dass das Publikum seine Position im Raum frei wählen kann.
Das neue Werk wird von drei herausragenden Solist:innen internationalen Rangs aufgeführt: der rumänischen und in Deutschland lebenden Pianistin Alina Bercu, dem New Yorker Trompeter Nate Wooley und dem polnischen Bratschisten Rafal Zalech. Komponist Bojan Vuletić ist an der Live-Performance selbst mit einem ungewöhnlichen Schrift-Electronics-Instrumentarium beteiligt.
Die Künstler:innen
Der US-amerikanische Trompeter Nate Wooley gilt als einer der führenden Köpfe der amerikanischen Bewegung zur Neudefinition der physischen Grenzen seines Instruments und hat für seine eigenwillige Trompetensprache internationale Anerkennung gefunden. Nicht nur in New York gilt er als einer der gefragtesten Trompeter in der Jazz-, Improvisations-, Noise- und Neue-Musik-Szene. 2019 gab er sein Debüt als Solist mit den New Yorker Philharmonikern. Wooley hat Werke für Trompete von Christian Wolff, Michael Pisaro, Annea Lockwood, Ash Fure, Wadada Leo Smith, Sarah Hennies und Eva-Maria Houben uraufgeführt. Er erhielt 2016 den Foundation for Contemporary Arts Grants to Artists Award, 2020 den Instant Award for Improvised Music und den Spencer Glendon First Principles Award. 2022 war er NYSCA/NYFA Fellow.
Die rumänische Pianistin Alina Bercu gastierte auf vielen wichtigen Musikbühnen Europas, Amerikas und Asiens, darunter der Carnegie Hall New York, der Tonhalle Zürich und der Tonhalle Düsseldorf. Sie arbeitete mit namhaften Orchestern zusammen, darunter den Wiener Philharmonikern, dem Orchestre de chambre Lausanne und der KlassikPhilharmonie Hamburg. Studio- und Live-Aufnahmen von Alina Bercu wurden in die Goldene Phonothek des Rumänischen Rundfunks aufgenommen. Ihre Debüt-CD mit Kammermusikwerken von Schubert und Brahms wurde mit dem »Golden Label« (Benelux) und »Cle d’or« (Frankreich) ausgezeichnet.
Die breit gefächerten künstlerischen Aktivitäten von Rafal Zalech bewegen sich zwischen Performance, Komposition und Entwicklung von IoT-Geräten für Musiker. Als Bratschist spielte er auf Festivals für Neue Musik auf fünf Kontinenten und als Solist mit Orchestern wie dem Webern Symphony Orchestra, Sinfonia Varsovia und Divertimento. Zalech ist Mitglied des Black Page Orchestra, des Duo-Kollektivs Nimikry und CEO des Smart-Instruments Startup DigitAize. Zwischen 2010 und 2021 arbeitete Zalech intensiv mit dem Klangforum Wien, einem der anerkanntesten Ensembles für Neue Musik, mit dem er über 100 Konzerte spielte. Im Jahr 2022 erhielt Zalech den renommierten Erste Bank Kompositionspreis für sein künstlerisches Lebenswerk.
Bojan Vuletić ist Komponist, Klangkünstler und Gitarrist. Musikalische Zusammenarbeiten verbinden ihn u. a. mit Markus Stockhausen, Nate Wooley, Bojan Z, dem Mivos Quartet, dem WDR Rundfunkorchester und -chor und den Düsseldorfer Symphonikern. Er hat zudem Theatermusiken für über 50 Produktionen und Kompositionen für einige zeitgenössische Tanzstücke geschrieben. Audio-Realisationen von Ausstellungen in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Danica Dakić waren u. a. auf der documenta 12 Kassel, der Biennale Liverpool und auf der Biennale in Venedig zu erleben. Vuletićs konzertanten und interdisziplinären Kompositionen wurden bislang in verschiedenen Ländern Europas, Afrikas, Asiens und in die USA aufgeführt.
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Sehen Sie hier das Video eines Interviews, das Komponist und Festivalleiter Bojan Vuletic mit Nate Wooley in seinem Studio geführt hat.
Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen der Konzertreihe I HEAR YOU
Nate Wooley: Trompete, Amplified Trumpet
Alina Bercu: Klavier
Rafal Zalech: Bratsche, Electronics
Bojan Vuletić: Stimme, Electronics, Schrift, Text, Komposition & musikalische Leitung
Tofa Jaxx
»
Eine
atem-
beraubende
Stimme –
bereit,
von der
Welt
entdeckt
zu
werden.
«
(Agima, Schweden)
Tofa Jaxx ist ein aufstrebender Singer-Songwriter und bemerkenswerter Live-Performer aus Tansania. Seine Musik vereint R’n‘B, Neo Soul, Jazz, nostalgischen Elektro-Pop, Afro-Fusion und Reggae, seine rauchige, einzigartige und geheimnisvolle Stimme ist sein Markenzeichen – wer Tofa Jaxx einmal live gehört hat, wird ihn so bald nicht mehr vergessen. Sein honigartiger, gefühlvoller Tenor in Kombination mit seinen ehrlichen, poetischen Texten fühlt sich an, als würde man mit einem alten Freund sprechen oder sich in seine Lieblingsdecke einwickeln.
2016 war Tofa Jaxx Vorband der Grammy-Gewinnerin Joss Stone bei einem ihrer »The Total World Tour«-Konzerte in Sansibar. Außerdem trat er mit der Band der Dhow Countries Music Academy bei einem der größten kulturellen Events in Ostafrika auf, dem »Zanzibar Film Festival«. Gemeinsam mit sieben weiteren Künstler:innen aus aller Welt wurde Tofa Jaxx vom Goethe-Institut ausgewählt, um an einem »Musician’s Bootcamp« in Berlin teilzunehmen.
Seine erste Veröffentlichung »I Want You« wurde 2017 als bester R’n’B- und Soul-Song eines ostafrikanischen Künstlers für die All Africa Music Awards nominiert. Während eines mehrmonatigen Aufenthalts in London arbeitete Tofa Jaxx u. a. mit dem Dance-Electronic-Produzentenduo Tru Fonix, der Singer-Songwriterin Tara Priya und dem Musiker D.Knights zusammen, die seine Single »Go Away« produzierten.
Neben seinen Studioaufnahmen und zahlreichen Liveauftritten in Afrika und Europa – seine Tournee im Sommer 2022 führte ihn zuletzt in Länder wie Deutschland, Estland, Lettland, Österreich und die Schweiz – komponiert Tofa Jaxx auch Filmmusik, etwa den Soundtrack für den preisgekrönten Animationsfilm »Mozizi« des tansanischen Filmriesen Kijiweni Productions.
Tofa Jaxx, der mit bürgerlichem Namen Christopher Dominic Kihwele heißt, lebt und arbeitet aktuell in Daressalam, Tansania und singt sowohl auf Englisch als auch auf Swahili. Für die Zukunft plant er sein Spektrum noch auszuweiten und auch Stammessprachen in seiner Musik zu verwenden.
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Ein Konzert der Reihe asphalt sur Lac, gefördert von der Initiative Musik aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Tofa Jaxx: Gesang
David Christopher Martine: Schlagzeug
Osono: Bass
Leon Michael King: Gitarre
Andre Cote Schwager: Keyboard
La Chiva Gantiva
»
Ein Molotow-
Cocktail aus
Rock, Rap,
Soul und
wilden,
funky
Latin-
Rhythmen
«
(The Times)
Die Bandmitglieder von La Chiva Gantiva stammen aus Kolumbien, Chile, Belgien und Vietnam und haben sich in Brüssel kennengelernt, wo sie auch leben. Sie sind Entdeckungsreisende, die den musikalischen Reichtum ihrer eigenen Wurzeln weitergeben und transformieren und damit Brücken schlagen zwischen den folkloristischen Klängen alter Völker und den modernen und kämpferischen Rhythmen von Punk und Ska. Dadurch entsteht ein eigener Stil, den die Band »Punklore« nennt. Live fegen La Chiva Gantiva mit einer kraftvollen Show über die Bühne. So schrieb unter anderem The Times über eines ihrer Konzerte: »Sie veranstalten eine Karnevalsparty, die wie ein Molotow-Cocktail aus Rock, Rap, Soul und wilden, funky Latin-Rhythmen explodiert.« Die Band hat alle fünf Kontinente bereist und ist mittlerweile eine Referenz für rebellische New Roots Music.
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Das sagt die Presse:
»La Chiva Gantiva verbinden die Klänge der kolumbianischen Karibik und des Pazifiks mit den Einflüssen der Musik aus Mitteleuropa und dem Balkan.« (Radio National de Colombia)
»Die kolumbianischste aller Brüsseler Bands« (Radio Télévision Belge)
Ein Konzert der Reihe asphalt sur Lac, gefördert von der Initiative Musik aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Rafael Espinel: Gesang
Alice Vande Voorde: Gitarre
Tuan Ho Duc: Saxophon
Daniel Millan: Schlagzeug
Jose Buc: Bass
Kopf unter Wasser
Ein
musikalischer
Tauchgang
hinab
in den
Schwanen-
spiegel
Luft anhalten, untertauchen, losschwimmen! Stell dir vor, mitten in der Stadt, in einem unscheinbaren See, gäbe es eine verborgene Welt, in der alles anders wäre. Und du wärst eine Meerjungfrau, ein Delfin oder einfach ein kleiner schwarzer Fisch. Die Sonne wäre von hier aus eine wabernde Kugel, der Wind eine Maschine für Seifenblasen und der Straßenlärm eine dumpfe Schallwelle aus einer fernen Galaxie. Und irgendwo weit da draußen unter dem Wasser gäbe es etwas, das nach dir ruft. Wie weit traust du dich ins Unbekannte zu tauchen? Welche Geschichten begegnen dir auf dem Weg? Und was spielt sich unter der Wasseroberfläche ab, im selben Moment, in dem woanders die Erde bebt? Oder während wir hier oben sitzen und lauschen?
Die Schauspielerin Anke Retzlaff und die Musiker Peter Florian Berndt (Gitarre, Elektronik) und Dominik Tremel (Tasten, Elektronik) drehen die Perspektiven um. Sie entwickeln speziell für die schwimmende Seebühne und ein generationsübergreifendes Publikum eine musikalische Lesung mit Ambient- und Technoklängen. Ausgestattet mit einem Unterwassermikrofon, ihren Instrumenten und einer Sammlung bekannter und unbekannter Geschichten, die sich um das Wasser drehen, begeben sie sich auf einen musikalischen Tauchgang hinab in den Schwanenspiegel und bis zum anderen Ende des Ozeans. Wir landen im Bauch eines Wals und müssen uns mit den Sirenen herumschlagen, begegnen einem Kreuzfahrtschiff und geraten in einen teuflischen Sturm. Die Zuschauerinnen und Zuschauer tragen Kopfhörer und sind dadurch akustisch ganz nah an der Produktion – die akustische Reise über das Meer findet vor allem im Ohr und in der Fantasie statt.
Anke Retzlaff ist Schauspielerin, Musikerin und Regisseurin. Für ihre Rolle im Kinofilm »Puppe« wurde sie 2013 für den New Faces Award als beste Nachwuchsschauspielerin nominiert und 2021 von »Theater heute« als beste Nachwuchskünstlerin gekürt. Ihre Performance »Dream Machine«, bei der auch Berndt und Hoffmann mitwirkten, wurde 2021 beim Festival »Theater der Welt« in Düsseldorf uraufgeführt und tourt seitdem international. 2022 entwickelten die drei gemeinsam mit Paul Jumin Hoffmann die musikalische Performance »Wofür es sich zu kämpfen lohnt – Aufzeichnungen eines Hamsters«, die beim asphalt Festival 2022 Premiere feierte.
Peter Florian Berndt ist Musiker, Liedtexter und Performer. Als Komponist und Bühnenmusiker war er bereits an verschiedenen Theatern in Deutschland tätig. Er ist aktives Mitglied des professionellen Improtheaterensembles »Ernst von Leben« und E-Gitarrist bei »Los Pistoleros Güeros«.
Dominik Tremel ist als freiberuflicher Musiker an Theatern und im Bereich experimenteller elektroakustischer Musik tätig und wie Berndt Mitglied des Ensembles »Ernst von Leben«. Außerdem entwickelt er Hörspiele und Filme: »TRAUMfactory« lief 2020 beim Filmfestival Max Ophüls Preis, das Hörspiel »Was wirklich geschah« gewann beim Berliner Hörspielfestival 2021 einen ersten Preis.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE und darüber hinaus vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
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von und mit Anke Retzlaff, Peter Florian Berndt, Dominik Tremel
Dramaturgie: Katharina Rösch
Projektmitarbeit: Ben Werchohlad
Künstlerische Beratung: Paul Jumin Hoffmann
Während der Performance wird u. a. aus verschiedenen Meeresgeschichten gelesen. Urheber:innen, die nicht erreicht werden konnten, werden zwecks nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.
Reverse Colonialism!
»
Provokativ
und
unterhalt-
sam
«
(Süddeutsche Zeitung)
Drei Westafrikaner, die in Belgien leben, versuchen das Migrations- und Integrationsdebakel zu lösen. Ihre Antwort? Ein neues Land für afrikanische Europäer und europäische Afrikaner, in dem sie selbst bestimmen, wie sie leben wollen. Bevor dieser utopische Staat errichtet werden kann, müssen die Regeln festgelegt werden, und das Publikum darf per Stimmkarten mitmischen. Welche Regierungsform und welche Staatsreligion soll er haben? Wie und vor allem wo soll dieses gelobte Land sein? Im Nordwesten Frankreichs oder doch besser im rohstoffreichen Zentralafrika? In einer Art Wahldebatte, die Regisseur Ahilan Ratnamohan selbst moderiert, werden den Zuschauer:innen die verschiedenen gesellschaftspolitischen Entwürfe präsentiert und nach einer nicht selten streitbaren Diskussion wird abgestimmt.
Anlass für die Stückentwicklung von »Reverse Colonialism!« war die ernüchternde Lebenssituation des aus ehemaligen Fußballern bestehenden Star Boy Collective. Ihr Traum, Profifußballer in Belgien zu werden, hat sich nicht erfüllt. Nach einigen Jahren der Unsicherheit leben sie nun alle legal in Belgien, haben jedoch kaum Aussicht auf mehr als Hilfsarbeiterjobs. Mit ihrer einzigartigen, explosiven Energie bringen die Star Boys eine ungehörte Stimme auf die Bühne und analysieren unsere Gesellschaft messerscharf. In dieser politisch aufgeladenen Performance drehen sie den Spieß um und schauen selbstbewusst, unzensiert und provokant auf eine mögliche Zukunft.
Der australische Theatermacher Ahilan Ratnamohan lässt bei seinen Stückentwicklungen gerne atypische Methoden wie Fußball und Sprachlernprozesse einfließen. Er arbeitet fast ausschließlich mit Menschen ohne klassische Schauspielausbildung. Nachdem er 2005 ein Filmstudium an der University of Technology in Sydney abgeschlossen hatte, versuchte er zunächst eine Karriere als Profifußballer in den Niederlanden, Schweden und Deutschland zu starten. 2007 wandte er sich der Bühne zu und kreiert seitdem Live-Performance-Stücke mit sozialpolitischem Schwerpunkt. Seit 2013 arbeitet er in Europa, vorzugsweise an der Monty Kultuurfaktorij in Antwerpen. Seine Uraufführung »Michael Essien, I want to play as you« führte zur Gründung von The Star Boy Collective, einer zwölfköpfigen Performance-Gruppe ehemaliger Fußballer aus Westafrika.
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Das sagt die Presse:
»In ›Reverse Colonialism!‹ konfrontiert uns der Theatermacher Ahilan Ratnamohan auf seltene und kämpferische Weise mit unserer Beziehung zu Afrika und afrikanischen Migranten. Eine Beziehung, die durch unsere koloniale Vergangenheit und Gegenwart belastet ist und derer wir uns leider nur selten bewusst sind.« (Theaterkrant)
»Ein Abend mit einigen rhetorischen Finessen, der die richtigen Fragen zu Migration und Integration aufwirft.« (Hamburger Abendblatt)
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Gastspiel von A Cultured Left Foot. Eine Monty Produktion, gefördert von der Region und der Stadt Antwerpen und mit Unterstützung des London International Festival of Theatre und des Explosive Festival Bremen
mit Ahilan Ratnamohan, Etuwe Bright Junior, Aloys Kwaakum, Lateef Babatunde
Regie: Ahilan Ratnamohan
Media Artist: Frederick Rodrigues
Dramaturgie: Kristof Persyn
Licht: Hanne Dick
Produktion: A Cultured Left Foot VZW, Monty Kultuurfaktorij
Maria Basel & Bloodflowers
Großartige
Stimmen
auf der
Seebühne
Maria Basel
Melancholische Harmonien, flimmernde Loops und ausgefeilte Arrangements bilden die Basis ihres Sounds, der die vielfältige Begabung der Künstlerin abbildet: Maria Basel ist Sängerin, Komponistin, Produzentin und DJane. In ihren Songs bringt sie ihre Stärken als klassisch ausgebildete Musikerin und ihre Vorliebe für elektronische Klänge, Jazz und R’n’B zusammen.
Geboren in der Ukraine als Tochter einer Pianistin und eines Cellisten ist sie seit vielen Jahren als Wuppertalerin in der Musikszene NRWs tief verwurzelt, komponiert, spielt und singt in verschiedenen Elektro-, Pop-, Hip-Hop- und Jazz-Formationen (u. a. für das Pina Bausch Ensemble, Samy Deluxe, Jonas David und Golow). 2020 startet sie ihr Soloprojekt Maria Basel und veröffentlichte ein Jahr später die EP »Layers«, über die das britische Independent-Musikmagazin »Nothing But Hope And Passion« schrieb: »Maria Basel verschmilzt elektronische Vibes mit einem Hauch von Jazz und R’n‘B und bahnt sich hier einen Weg zu einem Solo-Abenteuer, das bemerkenswert und vielversprechend ist.« Aktuell arbeitet die Musikerin an ihrem Debütalbum. Fundament ihrer Kompositionen, die die Musikerin komplett autark schreibt und produziert, sind Klavier und Rhodes. In ihren Songs spannt sie einen weiten Bogen von fragilen, nachdenklichen, natürlichen Klängen bis hin zu kraftvollen, beat-lastigen und elektronischen Elementen, nutzt u. a. Effekte und loopt ihre Stimme. Ihre Stücke sind voller klanglicher Kontraste und melodischer Harmonien – ganz zu schweigen von ihrem atemberaubenden Gesang, der alles durchdringt.
Im September 2018 wurde Maria Basel als Gewinnerin des Künstlerförderpreises Lalla:Labor für Popularmusikförderung auf Landesebene ausgewählt und wird seit 2020 durch das deutsche Förder- und Exportbüro Initiative Musik gefördert. 2021 wurde sie für den popNRW Newcomer Preis nominiert und erhielt 2022 den Von der Heydt-Förderpreis sowie das Pop Stipendium.
Maria Basel: Gesang, Keyboards, Loops
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Bloodflowers
Knallbunter Surf-Psychedelic, etwas Indie-Nostalgie und unüberhörbare 70s-Vibes: Die Düsseldorfer Band um Sängerin und Gitarristin Nadia Wardi nimmt ihr Konzertpublikum gefangen mit »geradezu hypnotischen Klanglandschaften, die sich Khruangbin nicht schöner würde ausmalen können« (gaesteliste.de). Einflüsse dieser US-amerikanischen Funk- und Psychedelic-Band sind in der Musik der Bloodflowers ebenso unüberhörbar wie solche von Pink Floyd, Tame Impala oder My Morning Jacket. Auch die indonesischen Wurzeln Nadia Wardis und ihr Interesse an Meditation und Spiritualität hinterlassen Spuren in den verträumten und atmosphärischen Songs.
Erst seit 2022 existieren die Bloodflowers in der aktuellen Besetzung und noch im gleichen Jahr räumte die Band den Förderpreis Musik der Landeshauptstadt Düsseldorf ab. Mit zahlreichen Live-Auftritten, die sie mittlerweile weit über die Grenzen der Region hinausführen, erspielen sich die Düsseldorfer Psych-Rock-Hoffnungsträger eine stetig wachsende Fangemeinde und sind dem Status eines Geheimtipps bereits längst entwachsen. 2023 haben die Bloodflowers ihr Debütalbum »Nebula« veröffentlicht, das sie im zweiten Set des Doppelkonzerts mit Maria Basel live auf der Seebühne präsentieren.
Nadia Wardi: Gesang, Gitarre
Tim Dierich: Bass
Gereon Gründer: Synthesizer, Keyboard
Matthias Köhnen: Schlagzeug
Ein Konzert der Reihe asphalt sur Lac, gefördert von der Initiative Musik aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
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Das sagt die Presse über Maria Basel:
»Musik wie Quecksilber, die fließend schimmert, kühl, aber doch irgendwie organisch« (DLF Kultur)
»Ich habe selten so ein starkes Erstlingswerk gehört. Da muss sich niemand mehr ausprobieren, testen oder eine Richtung suchen. Maria Basel weiß genau, was sie musikalisch will und was es braucht, um das auf den Punkt zu formulieren. Ich bin verzaubert von dieser tollen Platte, die in meiner Liste ›Best of 2021‹ einen sicheren Platz hat.« (Miserable Monday über »Layers«)
»Eine Künstlerin, von der wir in den nächsten Jahren noch viel Größeres erwarten und die uns sprachlos machen dürfte« (The Mellow Music)
»Maria Basel hat einen einzigartigen Kompositionsstil, bei dem sie Wellen von Synthesizern über streng minimalistische Drum-Maschinen legt. Das Ergebnis fühlt sich an wie Musik, die in einer riesigen unterirdischen Höhle gespielt wird, Klangfragmente, die in einem Raum herumwirbeln, den man fühlen kann, ohne ihn zu sehen. Wenn sie singt, ist sie jedoch ganz nah dran, lauscht aufmerksam den Echos und schöpft Energie aus deren Rhythmen.« (Everything Is Noise)
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Das sagt die Presse über Bloodflowers:
» Ein Kopfkino von endloser Freiheit, Meer und Vergänglichkeit« (Album der Woche)
»Beeindruckend!« (Westzeit.de)
Stefanie Sargnagel
»
Stefanie
Sargnagel
ist die
wichtigste
öster-
reichische
Autorin
des 21.
Jahr-
hunderts.
«
(VICE)
Stefanie Sargnagel schreibt radikal subjektiv und sehr weise über das sogenannte einfache Leben, über Feminismus, Aussichtslosigkeit und Depression. Sie gibt sich wortkarg, gerät aber doch immer wieder ins Erzählen, sprengt alle Genregrenzen und erreicht auf nie betretenen Pfaden etwas, das man nicht Roman nennen muss, um davon gefesselt zu sein. Das ist oft zum Brüllen komisch und manchmal tragisch.
Sargnagel gewann 2016 beim Ingeborg-Bachmann-Preis den Publikumspreis mit einem Text, auf dessen Basis sie später das Theaterstück »JA, EH!« entwickelte, das 2019 das asphalt Festival eröffnete. Dieses Jahr zeigen wir am 27. und 28. Juni im Weltkunstzimmer ihr neues Stück »HEIL. Eine energetische Reinigung«, am Vorabend ist die Wiener Autorin mit einer Lesung von humoristischen Kurztexten auf die Seebühne zu erleben.
Mit ihren kühlen und doch radikalen Alltagsbeobachtungen, irrwitzigen Reportagen, Illustrationen und Facebook-Postings trifft Stefanie Sargnagel auf einzigartige Weise einen Nerv. Schonungslos entlarvt sie online, was in ihren Augen verlogen, fake, unzulänglich oder einfach nur saukomisch ist.
Die Süddeutsche Zeitung hält sie für die erste deutschsprachige Autorin, die im Netz eine Form gefunden hat, die als Literatur funktioniert. Bei ihrem Auftritt auf der Seebühne bietet Sargnagel ein »Best of« ihrer Karriere als »Social-Media-Heldin« und liest ungemein unterhaltsam aus ihren zahlreichen Facebook-Postings.
Stefanie Sargnagel (bürgerlich Stefanie Sprengnagel, *1986) studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien, u. a. in der Klasse Daniel Richter. Sie verbrachte aber mehr Zeit bei ihrem Brotjob im Call-Center, denn: »Immer wenn mein Professor Daniel Richter auf Kunststudentenpartys auftaucht, verhalten sich plötzlich alle so, als würde Gott zu seinen Jüngern sprechen. Ich weiß nie, wie ich damit umgehen soll, weil ich ja Gott bin.« 2020 erschien Sargnagels erster Roman »Dicht. Aufzeichnungen einer Tagediebin«. 2022 hatte sie am Grinnell College in Iowa eine Gastprofessur für kreatives Schreiben inne. Sargnagels pointierten Kommentare und Beobachtungen werden regelmäßig im deutschsprachigen Feuilleton publiziert.
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Das sagt die Presse:
»Ihre Alltagsbeobachtungen, Aphorismen und Adoleszenz-Raps treffen einen Nerv.« (taz)
»Man könnte vielleicht sogar sagen, dass sie mit Ausnahme von Rainald Goetz und seinem Online-Tagebuch ›Abfall für alle‹ die erste deutschsprachige Autorin ist, die im Netz die Form für sich gefunden hat, die passt, die nicht nervt, die als Literatur funktioniert.« (Süddeutsche Zeitung)
»Die Einträge wirken jedes Mal wie hingerotzt, sind sie vielleicht auch – und trotzdem sitzen die Worte und jedes nicht vorhandene Satzzeichen perfekt.« (DIE ZEIT)
von und mit Stefanie Sargnagel
Accordion Affairs
»
Vom
ersten
Akkord an
möchte
man
nichts
versäumen
«
(Musenblätter)
Trio oder Quartett? Beides trifft zu bei Accordion Affairs. Akkordeonist und Pianist Jörg Siebenhaar, Bassist Konstantin Wienstroer und Schlagzeuger Peter Baumgärtner sind zwar drei Musiker, spielen aber vier Instrumente. Auf dem Pianohocker sitzend, betätigt Siebenhaar meistens mit der rechten Hand das Akkordeon und mit der linken simultan die Klaviertasten. Dies beschert der Band einen ganz eigenen, besonderen Sound und erweitert die Möglichkeiten von Arrangements und Improvisation erheblich – Akkordeon und Piano werden eins! Das Ensemble entwickelt eine außerordentliche Dynamik von fast gehauchten bis hin zu extrem voluminösen Klängen, expressiv oder ultracool. Stilistisch offen, reicht das Programm von World Music verschiedenster Kulturen über Eigenkompositionen bis hin zu Interpretationen von Stücken des großen Akkordeonisten Richard Galliano oder des Gitarristen John Scofield, von Bach bis zu den Beatles. Accordion Affairs spielen mit lässiger Virtuosität und voller Lebensfreude.
Der blinde Pianist und Akkordeonist Jörg Siebenhaar ist ein gefragter Komponist, Bühnen- und Studiomusiker, der bei zahlreichen Theater- und Fernsehproduktionen mitwirkte. Er arbeitete auf nationalen und internationalen Bühnen mit namhaften Künstler:innen wie z. B. Greetje Kauffeld, Bobby Hebb, Inga Lühning oder Desirée Nick.
Konstantin Wienstroer ist Folkwang-Preisträger in der Sparte Jazz. Bei der Zusammenarbeit mit Musikern wie Lulo Reinhardt, Bobby Hebb, Ziroli Winterstein, Hazy Osterwald und Stefan Krachten stellte er immer wieder seine musikalische Vielseitigkeit unter Beweis. Er spielte zahlreiche Tourneen u. a. in den USA, Japan, Schweiz und Großbritannien.
Der erfahrene Jazzmusiker Peter Baumgärtner arbeitete bereits mit vielen namhaften Musiker:innen wie Silvia Droste, Klaus Osterloh, John Goldsby, Jon Davis, Axel Fischbacher und Ensemblemitgliedern der WDR Big Band und war Teil zahlreicher Studio-, Radio- und TV-Produktionen. Er ist Gründungsmitglied des Vereins »Jazz in Düsseldorf e.V.« (Jazz Schmiede) sowie Gründer, Organisator und künstlerischer Leiter der Hildener Jazztage.
– – –
Das sagt die Presse:
»Die Musiker spielen mit herrlicher Dezenz. Siebenhaars Multitasking ist sagenhaft, Wienstroers Bass klingt wie der allerbeste Freund, der da ist, wenn man ihn braucht. Und Baumgärtner lässt sein Schlagzeug nicht nur herrlich klingen, sondern sogar duften.« (Rheinische Post)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #open_up
Jörg Siebenhaar: Akkordeon, Klavier
Konstantin Wienstroer: Bass
Peter Baumgärtner: Schlagzeug
HEIL. Eine energetische Reinigung
»
Launiger
Milieu-
Porno
«
(nachtkritik)
In den vergangenen drei Jahren erlebte man in Österreich und vielen anderen Ländern einen regen Zulauf in der sogenannten Querdenker-Szene, der vor allem bei den regelmäßigen »Corona-Demos« sichtbar wurde. Sie waren schon immer da, doch während der Pandemie marschierten sie plötzlich in Massen durch die Straßen: Esoteriker:innen, Seite an Seite mit Verschwörungstheoretiker:innen, bekannten Neonazis, aber auch mit Linken und Hippies. Vereint unter dem Credo der Wissenschaftsfeindlichkeit wurden Pferde-Entwurmungsmittel geschnupft, »belebtes Wasser« gegurgelt und energetische Impftransformationen durchgeführt. Die sogenannte Alternativ-Medizin und all ihre Auswüchse waren plötzlich nicht mehr nur ein schrulliges Hobby der exzentrischen Nachbarin, sondern ein gesellschaftliches Problem mit konkreten Auswirkungen auf das Gesundheitssystem.
Stefanie Sargnagel taucht in ihrem neuen Theaterstück ein in die Welt der Schamanen, Energetiker und »Nippies«. Zu Recherchezwecken begab sie sich selbst in die Yoga-Höhle des Löwen, besuchte u. a. ein Aura-Lesungsseminar im 14. Wiener Bezirk und wirft in »HEIL. Eine energetische Reinigung« einen kritisch-satirischen Blick auf diese bizarre Szene.
Nach der Erfolgsshow »JA, EH! – Beisl, Bier und Bachmannpreis«, die beim asphalt Festival 2019 zu Gast war, hat Stefanie Sargnagel einen neuen Text für das Rabenhof Theater entwickelt – auch diesmal wieder in einer Inszenierung von Regie-Shooting-Star Christina Tscharyiski und mit einem fulminanten Schauspieler:innen-Ensemble. Für die Live-Musik sorgt die Band der Stunde: Buntspecht.
Die Schriftstellerin Stefanie Sargnagel gewann 2016 beim Ingeborg-Bachmann-Preis den Publikumspreis mit einem Text, auf dessen Basis sie später das Theaterstück »JA, EH!« entwickelte. 2020 erschien ihr erster Roman »Dicht. Aufzeichnungen einer Tagediebin«, in dem sie sich mit ihrer eigenen Jugendzeit auseinandersetzte. Im Frühjahr 2022 wurde sie zu einer Gastprofessur am Grinnell College in Iowa eingeladen, um kreatives Schreiben zu unterrichten. Die pointierten Kommentare und Beobachtungen der Wienerin werden regelmäßig im deutschsprachigen Feuilleton publiziert.
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Das sagt die Presse:
»Tatsächlich hat auch eine virtuose Spötterin wie Stefanie Sargnagel Mühe, den Irrsinn noch satirisch zu überhöhen. Aber natürlich gelingt es ihr dann doch immer wieder.« (Süddeutsche Zeitung)
»Das vierköpfige Ensemble spielt famos, die Pointen schnurren.« (Theater heute)
»Vielmehr ist dieser Abend außen arg und innen drin empathisch und vielleicht gerade deshalb genau das, was man in diesen rauen Zeiten braucht.« (Der Standard)
»Erschreckend echt!« (Kronen Zeitung)
»Stefanie Sargnagel ätzt gegen Esoterik« (Deutschlandfunk)
mit Tanja Raunig, Bettina Schwarz, Bernhard Dechant, Alexander Strobele
Text: Stefanie Sargnagel
Live-Musik: Buntspecht
Bühnenfassung: Christina Tscharyiski und Fabian Pfleger
Regie: Christina Tscharyiski
Dramaturgie: Fabian Pfleger
Bühnenbild: Dominique Wiesbauer
Kostüme: Miriam Draxl
Dalila Kayros
»’Animami‘
unfurls one
of the most
mysterious
vocal
performances
in modern
time«
(Zero Tolerance Magazine)
Düster und scharfkantig sind die Klänge von Dalila Kayros. Die sardische Sängerin und Komponistin ist eine der wichtigsten Protagonistinnen der experimentellen italienischen Musikszene. Ihre avantgardistischen, elektronischen Indie-Songs lassen Erinnerungen an Björk wach werden. Die ausgebildete Jazzsängerin nutzt ihre Stimme auf beeindruckende Weise und kreiert surrealistische Bilder voller Symbolismus und dystopischer Ästhetik.
Dalila Kairos arbeitet mit dem Elektronikmusiker Danilo Casto zusammen. Auf ihrem aktuellen Konzeptalbum »Animami« begeben sich die beiden auf eine Reise ins Unbewusste, durch unerforschte musikalische Gefilde. Mal bauen sie bedrohliche Dark-Ambient-Klangkulissen auf, dann lassen sie die experimentelle Musik wieder in eingängigen Elektropop münden – stets alle Facetten ihrer kompositorischen und stimmlichen Kreativität auslotend. Konzerte von Dalila Kairos lassen die Zuhörer:innen auf emotionale Weise teilhaben am Innenleben einer bemerkenswerten Künstlerin.
Die Liste der Soloarbeiten und Kollaborationen von Dalila Kayros ist nahezu endlos und reicht von Filmsoundtracks über Theaterarbeiten und Livesoundtracks, mit denen sie u. a. David-Lynch-Lesungen begleitete, bis hin zu ihrer Arbeit mit der Avantgarde-Metal-Band SYK. Ihre Alben erzeugen in der weltweiten Underground-Szene große Aufmerksamkeit. Dalila Kayros stand bei zahlreichen Festivals in ganz Europa auf der Bühne und spielte als Support der US-amerikanischen Sängerin und Dichterin Lydia Lunch und der britischen Heavy-Metal-Band Godflesh.
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Das sagt die Presse:
»›Animami‹ ist vielleicht nicht das einfachste Album auf dem Markt, aber sicherlich eines der faszinierendsten.« (Rockit Magazin)
»›Animami‹ ist eine Reise entlang der Grenze von Raum und Zeit. Das Album verhält sich nicht wie etwas, das in drei Dimensionen eingesperrt werden kann, wenn überhaupt, schafft es weitere Dimensionen.« (Impatto Sonoro Webzine)
Ein Konzert der Reihe asphalt sur Lac, gefördert von der Initiative Musik aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Dalila Kayros: Gesang, Percussion-Pad
Danilo Casti: Synthesizer, Drum Machine, Live-Elektronik
Buntspecht
Alles
darf.
Alles
soll.
Alles
muss!
Indie-Pop und Bossa Nova, Jazz und Ska, Bardenpop und Klezmer, Folk und Wienerlied: Die österreichische Band Buntspecht befindet sich in einem stetigen Prozess, der immer wieder neue musikalische Seiten ans Licht bringt. Filmmusik für Filme, die es nicht gibt, Kinderlieder für Erwachsene, Atmosphäre und Ballade: alles darf, alles soll, alles muss! Die Stücke der sechsköpfigen Gruppe aus Wien bewegen sich zwischen Ekstase und Melancholie, Trauer und schelmischem Grinsen, Perspektivlosigkeit und Utopie, Lebensbejahung und immer wieder nagenden Zweifeln. Buntspecht sind vor allem für die ausgelassene Energie ihrer Shows bekannt, die niemanden stillstehen lässt. Ihr Auftreten ist charmant, ihr Sound mitreißend. Beschwingt und brachial, traumwandlerisch und staunend, spöttisch und verträumt kreierte sich die Band in den letzten Jahren immer wieder aufs Neue ihren eigenen Sound – und mit »Unter den Masken« zufällig auch einen Pandemie-Hit. Zur Zeit arbeiten Buntspecht an ihrem vierten Studioalbum, die erste Singleauskoppelung »Majorelika« ist bereits Ende 2022 erschienen.
In Österreich sind Buntspecht dem Status des Geheimtipps schon lange entwachsen. Bereits mit ihrem zweiten Album schafften sie den Sprung in die Top Ten der österreichischen Charts. Das erste Livekonzert der Band nach Corona im März 2022 in der Arena Wien war restlos ausverkauft. Nur wenige Tage später spielten Buntspecht gemeinsam mit Wanda, Conchita Wurst, Cari Cari und anderen Größen der österreichischen Kunst- und Kulturszene ein Ukraine-Benefizkonzert am Wiener Heldenplatz vor zehntausenden Zuschauer:innen. In Deutschland begeisterten Buntspecht im vergangenen Jahr u. a. auf Festivals wie Haldern Pop, c/o Pop und Watt en Schlick. Ab Mai 2023 steht eine große Tournee durch den gesamten deutschsprachigen Raum an.
Bei Stefanie Sargnagels Theaterstück »HEIL« sind Buntspecht für die Livemusik zuständig (27. und 28. Juni im Weltkunstzimmer), und wir freuen uns sehr, dass wir die smarten Musiker aus Wien für ein zusätzliches Konzert auf der schwimmenden Seebühne gewinnen konnten!
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Das sagt die Presse:
»Das Eigensinnige und Eigenwillige wird bei Buntspecht zum Leitthema erhoben; die Songminiaturen zeigen sich verspielt und leichtfüßig – und entziehen sich klassischer (Indie-)Popklischees.« (profil.at)
»Buntspecht verwandeln Kammermusik (Gitarre, Cello, Kontrabass) in einen irren Mix aus Folk und Bossa Nova und erweisen sich auch bei der Kleiderwahl vielen Stilen zugewandt.« (musikblog.de)
»Zwischen Manie und romantischer Melancholie zaubern die sechs Multiinstrumentalisten eine Mischung aus Unbeschwertheit und Weltschmerz.« (The Postie)
»Eine verspielte Palette von subversivem Nonsense bis hin zum sinnlich Absurden.« (ORF.at)
Ein Konzert der Reihe asphalt sur Lac, gefördert von der Initiative Musik aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
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Lukas Klein: Gesang, Gitarre
Florentin Scheicher: Trompete, Melodika, Gesang
Jakob Lang: E- und Kontrabass, Backing Vocals
Roman Geßler: Saxophon, Querflöte
Florian Röthel: Schlagzeug
Lukas Chytka: Cello
Danse Macabre
»If I don’t
burn,
I don’t
live
If I don’t
love,
I don’t
sing.«
(Dakh Daughters)
Die fulminante ukrainische Musik- und Performancegruppe Dakh Daughters aus Kiew ist spätestens seit den Euromaidan-Protesten 2013/2014 international bekannt. In ihrer aktuellen Performance »Danse Macabre«, die kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine entstand, erzählen die sechs Schauspielerinnen und Sängerinnen die Geschichten von Frauen aus der Ukraine: Geschichten über den Krieg in ihrem Alltag und ihren Familien und wie er ihre Beziehung zum Leben verändert hat. Ausgehend von den Versen des Buches Hiob, verwoben mit Shakespeare-Sonetten, Liedern und Zeugnissen über den Krieg, ist »Danse Macabre« Anklage, Bericht und Revue. Die Dakh Daughters vermischen ihre virtuosen Cross-Genre-Kompositionen zwischen Ethno, Punk, ukrainischen Volksweisen, Cabaret und Vaudeville mit persönlichen Erzählungen – und stellen nicht nur die Gewalt eines Konfliktes auf sehr eindringliche Weise dar, sondern appellieren auch an Menschlichkeit und Solidarität. »Danse Macabre« ist als ein Akt des Widerstands konzipiert, als eine Art »Fronttheater«, um Zeugnis von dem abzulegen, was tausende Kilometer entfernt in der ukrainischen Heimat geschieht. Eindringlich führt das Stück vor Augen, was Kunst in diesen Zeiten leisten kann: Die Bühne wird zu einem wertvollen, geschützten Raum, um sich zu versammeln, zu teilen, anzuprangern und vielleicht sogar zu heilen.
Die Dakh Daughters gründeten sich 2012 am Center of Contemporary Art DAKH in Kiew, einem freien Theater und Zentrum für experimentelle zeitgenössische Kunst. Im März 2022 flohen die Künstlerinnen gemeinsam mit Regisseur und Theatergründer Vlad Troitksy aus der Ukraine und fanden Zuflucht im Centre Dramatique National de Normandie im französischen Vire, wo sie weiterhin künstlerisch arbeiten können. In ihren musikalischen Performances singen die Dakh Daughters in verschiedenen Sprachen und Dialekten, die Mitglieder der reinen Frauenband spielen insgesamt 15 Instrumente. Gründer Vlad Troitskyi bezeichnet die Gruppe als »intellektuelles Freak-Kabarett«.
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Das sagt die Presse:
»Ein ergreifendes Dokument des Widerstands« (Tagesspiegel)
»Angst, Wut, Schmerz und eine unglaubliche Kraft stecken in diesem Abend.« (NDR)
»Die Wut-Oper der Dakh Daughters ist nichts für schwache Nerven.« (Hamburger Abendblatt)
»Die Dakh Daughters gehören zu den wichtigsten Kulturbotschafterinnen der Ukraine.« (3sat)
Eine Produktion von Le Préau CDN de Normandie-Vire, mit Unterstützung des französischen Kulturministeriums/ DRAC Normandie, La Fonderie au Mans und Dakh Theater in Kiew, Ukraine. Das asphalt-Gastspiel wird gefördert von der Kunststiftung NRW im Rahmen des Projektes UKRAINIAN VOICES.
mit
Tetiana Troitska und den Dakh Daughters: Natacha Charpe, Natalia Halanevych, Ruslana Khazipova, Solomia Melnyk und Anna Nikitina
Regie: Vlad Troitskyi
Ton: Arthur De Bary, Simon Auffret
Licht und Übertitel: Astkhik Hryhorian
Bühne: Anton Ocheretianyi, Simon Fouché
Produktionsleitung Frankreich: Sébastien Juilliard
Kurator und Produktionsleitung Europa: Andrii Palantyi
Technische Leitung: Alexandre De Monte
Übersetzung: Irina Bondas (Deutsch) und Ganna Leliv (Englisch)
Pink Oculus
»
A
Serious
Talent
«
(Radio 3FM)
Eine berauschende, verführerische Mischung aus Elektro, Hip-Hop, Soul und Funk: Pink Oculus, das Alter Ego der niederländisch-surinamischen Sängerin und Produzentin Esperanza Denswil, lässt einen in der einen Minute entspannt mitwippen, in der nächsten ausgelassen tanzen. Sie strahlt durch ihre Musik und ihr Auftreten eine kraftvolle weibliche Energie aus, wie sie nur wenige Künstlerinnen haben. Ihre Stimme hat eine unfassbare Bandbreite, mühelos wechselt sie von wütenden Flows zu lieblich-sanftem Gesang.
2016 veröffentlichte Pink Oculus mehrere Singles und ihre Debüt-EP »Delicious«, trat auf großen europäischen Festivals wie Glastonbury, The Great Escape und North Sea Jazz auf und spielte 2017 im Vorprogramm von Anderson .Paak. Wie die Musikerin aus Rotterdam experimentellen Hip-Hop, Soul und Jazz verschmelzen lässt, ist zukunftsweisend. Die Musikpresse prophezeite, sie sei in der Lage, »in den kommenden Jahren genrebestimmende Musik zu produzieren«. Ihr aktuelles Album »Before Wisdom« ist 2022 erschienen. Pink Oculus war Support bei D’Angelo und Stromae, arbeitete mit Musiker:innen wie George Clinton, Sabrina Starke und Berget Lewis und dem Rotterdams Philharmonisch Orkest, einem der größten Sinfonieorchester der Niederlande.
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Ein Konzert der Reihe asphalt sur Lac, gefördert von der Initiative Musik aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Esperanza aka Pink Oculus: Gesang
Jeremiah Owusu-Ansah: Schlagzeug, Sequencer
Robert Pronk: Bass
Yannick Hiwat: Geige, Synthesizer
Dunkeldorf
Warum
vergessen,
wann
erinnern
wir
?
27. Juli 2000, 15:03 Uhr, Düsseldorf: Eine Bombe explodiert am S-Bahnhof Wehrhahn und verletzt zehn Menschen zum Teil schwer. Ein ungeborenes Kind stirbt. Die Opfer waren gerade erst ins Land gekommen, als Aussiedler:innen und sogenannte Kontingentflüchtlinge, viele von ihnen jüdischen Glaubens. Von einem Tag auf den anderen verloren sie durch diesen brutalen Gewaltakt ihre Hoffnungen, Perspektiven und das Gefühl von Sicherheit – bis heute. Seit dem verheerenden Anschlag vor mittlerweile 23 Jahren haben zwei große Ermittlungsphasen, ein Untersuchungsausschuss, ein Gerichtsverfahren und unzählige Diskussionen in der Stadtgesellschaft nur zu weiteren Fragen geführt. Wo bleibt die Gerechtigkeit?
Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers bringt Akteur:innen der Stadtgesellschaft, die auf verschiedene Weise an der Aufarbeitung des Anschlags beteiligt waren und sind, in einem Kammerspiel zusammen. Vertreter:innen von Polizei, Presse, Antifa und Betroffenen werfen in einem Prozess kollektiven Erinnerns noch einmal Fragen auf: Warum konnte die Tat nie aufgeklärt werden? War die Polizei auf dem rechten Auge blind oder hat die Presse mit ihrem medialen Feuer die Ermittlungen behindert? Machte es sich die Antifa zu einfach mit ihrem Fingerzeig nach rechts? Oder waren die Sachlage ebenso wie die Profile von Opfern und möglichen Täter:innen von Anfang an klar? Die Betroffenen schweigen, aber das beutetet nicht, dass sie keine Anliegen haben. Wer muss sich vor wem rechtfertigen? Wer darf wem Schuld zuweisen? Wer trägt Verantwortung? Warum vergessen, wann erinnern wir?
Nach ihrem erfolgreichen, vierteiligen Zyklus »Historification« und der Auseinandersetzung mit NS-Verbrechen in Düsseldorf begeben sich der Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen und die Autorin Juliane Hendes mit »Dunkeldorf« nun auf die Spuren der jüngeren Geschichte der Landeshauptstadt und fragen: Was erzählt es über unsere Erinnerungskultur, wenn das Vergessen schon nach zwanzig Jahren einsetzt?
›Dunkeldorf‹ hat es auf die Shortlist des Berliner Theatertreffens 2024 geschafft. Eine unabhängige Jury aus sieben Theaterkritiker*innen sichtete insgesamt 690 Inszenierungen in 82 Städten im deutschsprachigen Raum und einigte sich auf die besten 43 Produktionen der Saison, die in die Shortlist aufgenommen und heiß diskutiert wurden. Neben ›Dunkeldorf‹ fanden nur vier weitere Produktionen aus NRW den Weg auf die Shortlist. Zum Theatertreffen eingeladen wird jedes Jahr eine finale Auswahl von zehn Produktionen.
Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers wird sich in den kommenden Jahren künstlerisch mit Ereignissen rechter Gewalt in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik Deutschland befassen und erhält hierfür u. a. die Spitzenförderung des Landes NRW.
– – –
Das sagt die Presse:
»Der Abend bestürzt und bereichert. Erneut beweist er eine gewichtige Dimension und das gewaltige Potential von Theater: Geschichte hautnah heranzuholen, Erinnerungen mit Lebendigkeit zu versehen, deren Halbwertszeit offenbar immer rascher verfällt.« (nachtkritik)
»Autorin Juliane Hendes und Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen gelingt ein vielstimmiges, forderndes Bild der Ereignisse, das pars pro toto für ein Grundproblem der Bundesrepublik stehen kann: für das ewige Unterschätzen, Relativieren, Ignorieren rechten Terrors, Anschlag für Anschlag, Mord für Mord.« (Theater heute)
»Dokumentation und Deutung werden bei ›Dunkeldorf‹ kunstvoll im Gleichgewicht gehalten. Das ist eine Stärke des Theaterkollektivs, die auch schon in anderen Produktionen sichtbar wurde.« (Rheinische Post)
– – –
Lesen Sie hier ein Essay der Dramaturgin Juliane Hendes über die Hintergründe der Produktion.
– – –
mit Julia Dillmann, Azizè Flittner, Daniel Fries, Jonathan Schimmer, Alexander Steindorf sowie Julia Franken und Barbara Schröer
Regie und Konzept: Christof Seeger-Zurmühlen
Raum und Kostüm: Simone Grieshaber
Text und Dramaturgie: Juliane Hendes
Komposition: Bojan Vuletić
Video: Julia Franken & Barbara Schroer
Produktionsmitarbeit: Nastasia Radtke
Raum- und Kostümmitarbeit: Leonie Ohlow
Technische Koordination: Philippe Waldecker
Sounddesign: Philipp Kaminsky, Avelina Ost, Sandra Zawada
Produktionsleitung: Melissa Müller
Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem Düsseldorf Festival, gefördert vom Fonds Darstellende Künste, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, der Landeszentrale für politische Bildung des Landes NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, der BürgerStiftung Düsseldorf und der Stiftung van Meeteren, in Kooperation mit dem Erinnerungsort Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf, der Opferberatung Rheinland und dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland
Dunkeldorf
Warum
vergessen,
wann
erinnern
wir
?
27. Juli 2000, 15:03 Uhr, Düsseldorf: Eine Bombe explodiert am S-Bahnhof Wehrhahn und verletzt zehn Menschen zum Teil schwer. Ein ungeborenes Kind stirbt. Die Opfer waren gerade erst ins Land gekommen, als Aussiedler:innen und sogenannte Kontingentflüchtlinge, viele von ihnen jüdischen Glaubens. Von einem Tag auf den anderen verloren sie durch diesen brutalen Gewaltakt ihre Hoffnungen, Perspektiven und das Gefühl von Sicherheit – bis heute. Seit dem verheerenden Anschlag vor mittlerweile 23 Jahren haben zwei große Ermittlungsphasen, ein Untersuchungsausschuss, ein Gerichtsverfahren und unzählige Diskussionen in der Stadtgesellschaft nur zu weiteren Fragen geführt. Wo bleibt die Gerechtigkeit?
Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers bringt Akteur:innen der Stadtgesellschaft, die auf verschiedene Weise an der Aufarbeitung des Anschlags beteiligt waren und sind, in einem Kammerspiel zusammen. Vertreter:innen von Polizei, Presse, Antifa und Betroffenen werfen in einem Prozess kollektiven Erinnerns noch einmal Fragen auf: Warum konnte die Tat nie aufgeklärt werden? War die Polizei auf dem rechten Auge blind oder hat die Presse mit ihrem medialen Feuer die Ermittlungen behindert? Machte es sich die Antifa zu einfach mit ihrem Fingerzeig nach rechts? Oder waren die Sachlage ebenso wie die Profile von Opfern und möglichen Täter:innen von Anfang an klar? Die Betroffenen schweigen, aber das beutetet nicht, dass sie keine Anliegen haben. Wer muss sich vor wem rechtfertigen? Wer darf wem Schuld zuweisen? Wer trägt Verantwortung? Warum vergessen, wann erinnern wir?
Nach ihrem erfolgreichen, vierteiligen Zyklus »Historification« und der Auseinandersetzung mit NS-Verbrechen in Düsseldorf begeben sich der Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen und die Autorin Juliane Hendes mit »Dunkeldorf« nun auf die Spuren der jüngeren Geschichte der Landeshauptstadt und fragen: Was erzählt es über unsere Erinnerungskultur, wenn das Vergessen schon nach zwanzig Jahren einsetzt?
Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers wird sich in den kommenden Jahren künstlerisch mit Ereignissen rechter Gewalt in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik Deutschland befassen und erhält hierfür u. a. die Spitzenförderung des Landes NRW.
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Das sagt die Presse:
»Der Abend bestürzt und bereichert. Erneut beweist er eine gewichtige Dimension und das gewaltige Potential von Theater: Geschichte hautnah heranzuholen, Erinnerungen mit Lebendigkeit zu versehen, deren Halbwertszeit offenbar immer rascher verfällt.« (nachtkritik)
»Dokumentation und Deutung werden bei ›Dunkeldorf‹ kunstvoll im Gleichgewicht gehalten. Das ist eine Stärke des Theaterkollektivs, die auch schon in anderen Produktionen sichtbar wurde.« (Rheinische Post)
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Lesen Sie hier ein Essay der Dramaturgin Juliane Hendes über die Hintergründe der Produktion.
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mit Julia Dillmann, Azizè Flittner, Daniel Fries, Jonathan Schimmer, Alexander Steindorf sowie Julia Franken und Barbara Schröer
Regie und Konzept: Christof Seeger-Zurmühlen
Raum und Kostüm: Simone Grieshaber
Text und Dramaturgie: Juliane Hendes
Komposition: Bojan Vuletić
Video: Julia Franken & Barbara Schroer
Produktionsmitarbeit: Nastasia Radtke
Raum- und Kostümmitarbeit: Leonie Ohlow
Technische Koordination: Philippe Waldecker
Sounddesign: Philipp Kaminsky, Avelina Ost, Sandra Zawada
Produktionsleitung: Melissa Müller
Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem Düsseldorf Festival, gefördert vom Fonds Darstellende Künste, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, der Landeszentrale für politische Bildung des Landes NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, der BürgerStiftung Düsseldorf und der Stiftung van Meeteren, in Kooperation mit dem Erinnerungsort Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf, der Opferberatung Rheinland und dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland
Totem Celestial
»
Sounds
like
these
can
expand
your
horizon
«
(Jazz and Beyond)
Totem Celestial ist ein einmaliges, ganz besonderes musikalisches Zusammentreffen: Das Alexander Hawkins Trio und der Elektronikmusiker Matthew Wright präsentieren mit ihrer Musik zwei sich ergänzende und doch verblüffend unterschiedliche Visionen. Das Quartett, das eigens für das asphalt Festival zusammengestellt wird, spielt auf der Seebühne zwei Sets: Das erste ist eine elektronische Version der Kompositionen auf Hawkins‘ Album »Carnival Celestial«, das im April 2023 bei Intakt Records erscheint. Das zweite Set ist die neueste Folge von Matthew Wrights fortlaufendem Projekt »Spheric Totemic«.
Pianist Alexander Hawkins ist weithin als einer der innovativsten und einfallsreichsten Musiker seiner Generation anerkannt. Er ist nicht nur als Solist und mit seinen eigenen Ensembles gefragt, sondern hat auch mit einer Vielzahl von Künstler:innen zusammengearbeitet, darunter Anthony Braxton, Mulatu Astatke, Shabaka Hutchings, Tomeka Reid, Nicole Mitchell und Sofia Jernberg.
Matthew Wrights Schaffen reicht von Partituren für Ensembles für Alte Musik und zeitgenössische Kammermusikgruppen bis hin zu digitaler Improvisation, experimentellem Turntablism und Website-Installationen sowie Arbeiten für Tanz, Theater und Film. Sein aktuelles Projekt »Spheric Totemic« erschafft ein Kunstwerk aus zersplitterten Rhythmen, Bässen und Surround-Sound-Texturen, in dem Einflüsse von DJ Premier, Konono No. 1 und der freien Improvisationsszene Großbritanniens verschmelzen.
Hawkins und Wright haben bereits bei Projekten wie »Sunnosphere« für das Jazzfest Berlin und einem Auftragswerk für den Pierre-Boulez-Saal zusammengearbeitet. Ihre künstlerischen Kollaborationen sind auch auf verschiedenen Aufnahmen zu hören, darunter Hawkins‘ »Togetherness Music« (Intakt Records, 2021), laut Presse »ein Meisterwerk, das neben den besten Werken von Mitchell, Braxton oder Parker bestehen kann«.
Auch die Triokollegen von Alexander Hawkins sind großartige Musiker: Nick Duston, laut New York Times ein »junger Bassist mit hungrigen Ohren und einem souveränen, breit gefächerten Stil« und ein »unverzichtbarer Akteur der New Yorker Avantgarde«, ist Komponist, Improvisator und Multiinstrumentalist und trat bereits bei zahlreichen Konzerten und auf Festivals in den USA und Europa auf. Schlagzeuger Stephen Davis aus Belfast spielt u. a. auch im britischen Free-Jazz-Trios Bourne Davis Kane und arbeitete schon mit Mark Ribot, Evan Parker, Ralph Alessi, Kris Davis, John Taylor, Rufus Reid, Paul Dunmall, Django Bates, Van Morrison und vielen anderen. Das Magazin Jazzwise hält ihn für den »musikalischsten aller Schlagzeuger, immer einfühlsam und sensibel«.
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Das sagt die Presse:
»Die Musik des britischen Pianisten Alexander Hawkins ist zugleich zugänglich wie abenteuerlich, pendelt zwischen komponierten Strukturen und hoch spannenden improvisatorischen Ausarbeitungen der Freiräume darin.« (NRW Jazz)
»Hawkins zählt er zu den vieldiskutierten und auffallenden Persönlichkeiten der jüngeren Jazzgeneration. Er destilliert mit Präzision wie auch intuitiver Lässigkeit aus der Jazzpiano-Historie seinen ganz eigenen Ansatz, markiert durch Transparenz, Fragilität, Kontrast und Polytonalität« (Concerto)
»Wenn man es zulässt, können Klänge wie diese den Horizont erweitern, Möglichkeiten eröffnen und die Sinne anregen.« (»Jazz and Beyond« über Matthew Wright)
Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen der Konzertreihe I HEAR YOU
Stephen Davis: Schlagzeug
Nick Dunston: Kontrabass
Alexander Hawkins: Fender Rhodes, Sampler
Matthew Wright: Turntables, Live Sampling, Sound Design
ROM. ROM? ROM! Teil I
Videokunst
im
Schnittpunkt
von
Vergangenheit
und
Zukunft
Die Stadt Rom war und ist ein europäischer Sehnsuchtsort. Wie kann eine künstlerische Reise in die »ewige Stadt« heute gedacht werden? Welche Handlungs- und Imaginationsräume können angesichts der heutigen globalen Herausforderungen dabei erkundet werden?
Aus Anlass des 250-jährigen Jubiläums der Kunstakademie Düsseldorf erarbeitet die Klasse für Film und Video zwischen Düsseldorf und Rom das mehrteilige Ausstellungsprojekt »ROM. ROM? ROM!«, das sich über das ganze Jahr erstreckt. Durch die Schnittpunkte mit der Vergangenheit werden wichtige Perspektiven für die Gegenwart und die Zukunft aufgezeigt. An verschiedenen Orten, in unterschiedlichen künstlerischen Formen und Medien, einzeln und/oder in Gruppen setzen sich die Studierenden mit den im Projekt angerissenen Themen auseinander.
Die Ausstellung »ROM. ROM? ROM! Teil I« wird in Kooperation mit dem asphalt Festival für dessen neuen Spielort 34OST entwickelt und dort gezeigt.
Die Klasse für Film und Video an der Kunstakademie Düsseldorf wird seit Oktober 2022 von der Künstlerin und Professorin Danica Dakić geleitet.
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Eine Kooperation der Klasse für Film und Video der Kunstakademie Düsseldorf mit dem asphalt Festival Düsseldorf, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE
Zero Tolerance
Künstlerischer
Widerstand
in Zeiten
des Krieges
Die Ausstellung »Zero Tolerance« besteht aus vier Videoarbeiten, die sich mit der russischen Invasion in der Ukraine befassen. Der Zeichentrickfilm »MARIUPOL. A HUNDRED NIGHTS« der Illustratorin Sofiya Melnyk erzählt von den schrecklichen Ereignissen, die sich im Frühjahr 2022 in Mariupol abspielten, und ist den Kindern gewidmet, die in Folge des Krieges starben. Die Videoarbeiten »WAR« des Fotografen Olexandr Glyadyelov und »UKRAINE 2022« des Fotografen Maksym Dondyuk dokumentieren in einzigartigen Aufnahmen russische Verbrechen in der Ukraine und zeigen u. a. die Evakuierung von Zivilisten aus der Region Kiew und grausame Funde nach der Besetzung und Zerstörung. »#WAR_DIARY« ist ein Dokumentarfilm, der von Schauspieler:innen des Centre of Contemporary Arts DAKH in Kiew gedreht wurde. Sie führten ein Videotagebuch, um ihre Ängste und Hoffnungen während der ersten Woche, des ersten Monats und Jahres der Invasion in der Ukraine auszudrücken.
Die ukrainische Illustratorin und Trickfilmzeichnerin Sofiya Melnyk ist Absolventin des Animationsinstituts an der Filmakademie Baden-Württemberg. Sie hat mehrere Bücher und Albumcover illustriert, als Trickfilmzeichnerin, Animation Supervisor und Designerin an Kurzfilmen sowie an animierten Spiel- und Dokumentarfilmen für Fernsehen und Kino gearbeitet. Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine widmet sie sich in ihren Projekten fast ausschließlich diesem Thema und der Förderung ukrainischer Kunst.
Der ukrainische Dokumentarfotograf und Fotojournalist Olexandr Glyadyelov hat über die bewaffneten Konflikte in Moldawien, Bergkarabach, Tschetschenien und der Ukraine berichtet und wurde bei seiner Arbeit mehrfach verwundet. Seit 1996 konzentriert sich Glyadyelov auf fotografische Langzeitprojekte, u. a. über misshandelte Kinder, die HIV/Aids-Epidemie bei Drogenkonsumenten und post-sowjetische Gefängnisse. Glyadyelovs Fotografien wurden von internationalen Organisationen wie The Global Fund, WHO und UNICEF verwendet und waren bislang in mehr als 30 Einzelausstellungen zu sehen. Seine Werke befinden sich in privaten Sammlungen in den USA und Europa. Olexandr Glyadyelov hat die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 nicht mehr verlassen und dokumentiert die russische Invasion in verschiedenen Regionen der Ukraine.
Der ukrainische Künstler Maksym Dondyuk nutzt in seinen Werken Fotografie, Video, Text und Archivmaterial und setzt sich häufig mit Fragen zu Geschichte, Erinnerung, Konflikten und deren Folgen auseinander. Seit 2014 fotografiert er den Krieg in der Ukraine und führt ein »visuelles Tagebuch« über die dortigen Geschehnisse. Dondyuks Fotos werden von führenden westlichen Magazinen wie Der Spiegel, Paris Match, Time, Stern u. a. veröffentlicht.
Andrii Palatnyi, Kurator der Installation und des »#WAR_DIARY«, ist seit 2010 Schauspieler und Projektmanager am Zentrum für zeitgenössische Kunst DAKH in Kiew und seit 2016 Kurator für Theater und Performing Arts, für das Residenzprogramm und internationale Beziehungen beim Internationalen multidisziplinären Festival für zeitgenössische Kunst »GOGOLFEST« in Kiew. 2019 und 2020 war Palatnyi ehrenamtlicher Berater des Ministers für Kultur, Jugend und Sport der Ukraine in Theaterfragen, 2021 Kurator des Festivallabors des zeitgenössischen Theaters iStage und des Marathons der internationalen Residenzen im Rahmen der Kulturhauptstadt 2021 Mariupol. Seit Beginn der russischen Invasion konzentriert sich Palatnyi in seiner künstlerischen Arbeit nahezu ausschließlich darauf, die ukrainische Kultur in Europa zu fördern und die Ukraine zu unterstützen.
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Gefördert von der Kunststiftung NRW im Rahmen des Projektes UKRAINIAN VOICES
»MARIUPOL. A HUNDRED NIGHTS«
Regie und Illustration: Sofiia Melnyk
Animation: Sofiia Melnyk, Anastasiia Flaileeva
Idea und Kurator: Andrii Palatnyi
Story: Sofiia Melnyk, Andrii Palatnyi
Koordination: Viktoriia Fedoriv
Leitung des Projekts »Belief Matters«: Christine Dissmann & Anton Telbizov
Foto des CCA Hotel Continental: Anatolii Kinashchuk
Foto aus dem persönlichen Tagebuch von Egor Kravtsov: Evgeny Sosnovsky
Musik: Stus: Passerby, Song »Kolesa«
Komponist: Volodymyr Rudenko
Gesang und Instrumente: Sofia Baskakova, Ihor Dymov, Volodymyr Rudenko
Gedicht: Vasyl Stus »Кolesa hlukho stukotiat«
Übersetzung des Gedichts ins Englische: Olexander Fraze-Frazenko
Sounddesign: Marius Kirsten
Untertitel: Mariia Yakovenko, Alina Danylova
Dauer: 7m 26sek mit englischen Untertiteln
Foto-Essay »WAR«
Fotografie: Olexandr Glyadyelov
Musik: Anton Baibakov
Regie: Oleg Sosnov
Dauer: 6m 20sek
Foto-Essay »UKRAINE 2022«
Fotografie: Maksym Dondyuk
Musik: Anton Baibakov
Regie: Oleg Sosnov
Dauer: 3m 54sek
Videoinstallation »#WAR_DIARY«
mit Volodymyr Lutikov, Ihor Dymov, Sofiya Baskakova, Nadiia Golubtsova, Valentyna Melnyk
Kurator: Andrii Palatnyi
Video: Mariia Yakovenko
Untertitel: Alina Danylova
Koordination: Viktoriia Fedoriv
Dauer Kurzfassung mit französischen Untertiteln: 23m 51sek
Dauer Langfassung mit englischen Untertiteln: 51m 57sek
Circles
Zeit-
genössische
Druckgrafik
aus der
Ukraine
Ein programmatischer Schwerpunkt von asphalt 2023 sind Arbeiten ukrainischer Künstler:innen, die sich mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine beschäftigen. Vor diesem Hintergrund wurde die ukrainische Künstlerin Alisa Gots zu einer sechswöchigen Residenz eingeladen. Die Grafikkünstlerin aus Kiew wird bereits einen Monat vor Festivalbeginn im Weltkunstzimmer wohnen und arbeiten und während des Festivals im Backraum eine Ausstellung mit früheren und neuen, während der Residenz entstandenen Arbeiten zeigen.
Für die Künstlerin sind ihre Projekte und Werkserien ein Weg, sich an persönliche Erfahrungen zu erinnern und deren Essenz zu entschlüsseln. Die meisten Werke realisiert sie in Lithografie-Technik. Aufgrund der Besonderheiten des Druckverfahrens führen die Arbeiten manchmal ein Eigenleben und können ein unvorhersehbares endgültiges Aussehen haben.
Alisa Gots (*1988) schloss 2012 ihr Masterstudium mit Schwerpunkt Grafik am Institut für Druck und Verlagswesen der Nationalen Technischen Universität der Ukraine in Kiew ab. 2013 gründete sie zusammen mit Nina Savenko und Taras Kobljuk die unabhängige Druckwerkstatt Lithography30, in der die drei Künstler:innen hauptsächlich mit Lithografie-Druckverfahren arbeiten. Heute ist Lithography30 die einzige unabhängige lithografische Werkstatt in der Ukraine, die als künstlerische Vereinigung und als offene Bildungsplattform fungiert, an der Menschen diese Technik erlernen können. Alisa Gots Werke waren bereits in zahlreichen Gruppenausstellungen in Europa und in den USA zu sehen.
Gefördert von der Kunststiftung NRW im Rahmen des Projektes UKRAINIAN VOICES
Precarious Moves
»
Ein meister-
haftes Solo
von einem
bewunderns-
werten
Tänzer
und
Theoretiker
«
(FAZ)
Wie setzt sich ein Körper in Bewegung, dessen Verhältnis zu seiner Umgebung grundsätzlich instabil und verletzlich ist? Im Zentrum von »Precarious Moves«, einem biografischen Solo des Choreografen und Performers Michael Turinsky, steht die Befragung sowohl ganz persönlicher als auch kollektiver Bedürfnisse und Notwendigkeiten. Turinsky arbeitet dabei mit dem Konzept der »Crip Time«: Wer im Rollstuhl sitzt, erfährt Raum und Zeit anders als nichtbehinderte Menschen. Turinsky wendet sich gegen den Imperativ der Integration von behinderten Körpern in die herrschenden Mobilitätskonzepte. Schließlich hat Langsamkeit auch eine Qualität, die man nicht aus den Augen verlieren sollte in einer Gesellschaft, die ständig auf der Überholspur ist. »Precarious Moves« ist eine ironische und humorvolle Performance, die die Verbindung des Körpers mit der Welt erforscht, durch die er sich bewegt. Turinsky führt dem Publikum Grenzen und Begrenzungen, aber auch Möglichkeiten für eine Veränderung des Status Quo einfühlsam vor Augen. Das Stück wurde 2021 mit dem wichtigsten österreichischen Theaterpreis »Nestroy« ausgezeichnet. »Turinskys ebenso kluge wie sinnliche Soloperformance ist im besten Sinne utopisch«, hieß es in der Jurybegründung.
Michael Turinsky lebt und arbeitet als Choreograf, Performer und Theoretiker in Wien. Sein Interesse gilt einerseits einer umfassenden Auseinandersetzung mit der spezifischen Phänomenologie des als »behindert« etikettierten Körpers, seinem Verhältnis zu Zeitlichkeit und Rhythmus, Geschlecht und Sexualität, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit. Andererseits setzt er sich intensiv mit Diskursen um die produktive Spannung zwischen Politik und Ästhetik auseinander. Turinsky leidet seit seiner Geburt am Zerebralparese, er sitzt im Rollstuhl. Von 1998 bis 2005 studierte Turinsky Philosophie an der Universität Wien. Als Performer arbeitete er u. a. mit Bert Gstettner, Barbara Kraus, Legitimate Bodies/Robin Dingemans/Mick Bryson oder Teresa Vittucci. Die Performance »Ravemachine« von Turinsky und Choreografin Doris Uhlich wurde 2017 mit dem »Nestroy« ausgezeichnet. Michael Turinsky hielt Vorträge und Workshops u. a. an den Universitäten Linz und Salzburg, an der College Art Association in New York, am Tanzquartier Wien sowie im Rahmen des ImPulsTanz-Festivals und publizierte in verschiedenen Fachzeitschriften.
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Das sagt die Presse:
»Turinsky ist ironisch, intellektuell, verspielt. Sein Schicksal führt der studierte Philosoph derart unsentimental und plastisch vor, dass man unbändig lachen muss und an anderen Stellen weint, weil man begreift, was für ein Kampf kleinste Alltagsverrichtungen sind oder Aufgaben, die Vierjährige in der halben Zeit lösen – geschweige denn, so ein fantastisches Solo körperlich durchzuhalten. Turinskys Zeitmaß ist eigentlich das schönere.« (FAZ)
»Turinskys Aktionen auf der Bühne haben eine Sinnlichkeit und Zartheit, die ergreifend ist. Und so kompliziert viele Bewegungen für ihn scheinen, so leicht ist sein Denken.« (Kölner Stadtanzeiger)
»Michael Turinsky zeigt in ›Precarious Moves‹, dass seine vergleichsweise Immobilität nur eine Art der Mobilität ist, die wir einfach noch nicht gewohnt sind.« (Süddeutsche Zeitung)
»Michael Turinsky ist Tänzer, Performer und Schauspieler und trifft mit seinen Bewegungen die Zuschauerin ins Mark.« (Tanzschrift)
Eine Produktion von Michael Turinsky / Verein für philosophische Praxis in Koproduktion mit dem Tanzquartier Wien und HAU Hebbel am Ufer, unterstützt durch die Stadt Wien und das Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport. Das asphalt-Gastspiel wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #open_up.
Performance, Choreografie, Text, Lyrics: Michael Turinsky
Musik, Lyrics: Tian Rotteveel
Bühne, Kostüm: Jenny Schleif
Licht: Sveta Schwin
Foto, Video: Michael Loizenbauer
Dramaturgische Beratung: Gabrielle Cram
Produktion: Anna Gräsel (groundworkers.at)
Verrückt nach Trost
»
One
of Europe’s
best
plays
in 2022
«
(New York Times)
Kultregisseur Thorsten Lensing ist zurück! Bislang machte er mit erfolgreichen Romanbearbeitungen von sich reden, wie David Foster Wallaces ›Unendlicher Spaß‹, das zum Berliner Theatertreffen eingeladen und bei asphalt 2021 zu Gast war. Nun hat Lensing zum ersten Mal ein eigenes Stück für das Theater geschrieben, genauer gesagt für die Star-Schauspieler:innen Sebastian Blomberg, André Jung, Ursina Lardi und Devid Striesow, mit denen er teilweise schon seit 20 Jahren zusammenarbeitet.
»Verrückt nach Trost«, uraufgeführt bei den Salzburger Festspielen 2022, wurde vom asphalt Festival koproduziert und kommt im Sommer 2023 endlich nach Düsseldorf!
Die Kinder Charlotte und Felix kommen aus dem Meer und spielen am Strand ihre toten Eltern. Ein Ritual, das die beiden seit Jahren pflegen. In Erinnerung an die wilde Ausgelassenheit ihrer Eltern cremen sie sich den Rücken ein und kitzeln einander, bis sie kaum noch Luft bekommen. Für kurze Augenblicke fällt alle Trauer von ihnen ab. Immer wieder jedoch brechen die unterschiedlichen Bedürfnisse der zehn- und elfjährigen Geschwister in das Spiel ein.
Während ihre ungebändigte Fantasie den ersten Teil der Inszenierung bestimmt, steht im zweiten Teil das Erwachsenendasein im Vordergrund und die Geschwister gehen getrennte Wege.
Das Publikum begleitet die Figuren über mehrere Jahrzehnte hinweg. Das Ensemble aus vier herausragenden Theater-, Film- und TV-Schauspieler:innen verkörpert Menschen von der Kindheit bis ins hohe Alter ebenso grandios wie Tierrollen. An diesem Theaterabend, der einem »Schauspielfeuerwerk« (ORF) gleicht, begegnen uns hungrige Babys auf riesigen Parkplätzen, verletzte Stabhochspringerinnen, sprechende Oktopusse, todessehnsüchtige Taucher, Menschen, die ihren eigenen Körper nicht spüren, Kühe am Schlachttag, Pflegeroboter und Sterbende, die in einem Altenheim auf ihren Tod warten. Sie alle sind getrieben von der Angst, ihren Weg verloren zu haben, und der großen Sehnsucht nach dem Gefühl, richtig am Leben zu sein: ein Fest der Schauspielkunst voll herzzerreißender Komik.
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Das sagt die Presse:
»Eine Sternstunde des Theaters« (taz)
»Das schönste, tröstlichste und lebensklügste SchauspielerInnen-Theater, das man momentan sehen kann. Es gibt keinen Regisseur, der die Schauspieler so frei sein lässt wie Thorsten Lensing. Dreieinhalb Stunden Theater und keine vergeudete Minute.« (RBB)
»Das Star-Ensemble spielt Tiere und Kinder – und das ganz grandios.« (Süddeutsche Zeitung)
»Hinreißendes Schauspieltheater« (FAZ)
»Lensing und seine vier grandiosen Darsteller sind getrieben von dem Wunsch, in schlichtweg alles, jedes Tier und jeden Menschen, ja sogar in die Dinge hineinzufahren, so wie ein Geist oder ein Fluch in etwas fährt.« (DIE ZEIT)
»Ein eher leises Wundertheater zwischen Alltag und Überhöhung, zwischen gut situiertem Situations- und Dialogwitz und melancholischen Abstürzen, hintergründig getarnt als Burleske.« (nachtkritik)
Lesen Sie hier einen Text von Dramaturg Dan Kolber über seine Erlebnisse und Beobachtungen bei den Proben zu »Verrückt nach Trost«.
Eine Koproduktion zwischen den Salzburger Festspielen und Thorsten Lensing mit dem asphalt Festival Düsseldorf, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Sophiensaele Berlin, Kampnagel Hamburg, Theater Chur, Pumpenhaus Münster und Mousonturm Frankfurt/Main. Mit freundlicher Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds Berlin und der Stadt Münster.
mit Sebastian Blomberg, André Jung, Ursina Lardi, Devid Striesow
Text und Regie: Thorsten Lensing
Mitarbeit Regie: Benjamin Eggers-Domsky
Bühne: Gordian Blumenthal, Ramun Capaul
Kostüme: Anette Guther
Dramaturgie: Dan Kolber, Thierry Mousset
Tongestaltung: Titus Maderlechner
Produktionsleitung: Eva-Karen Tittmann
Leitung Herstellung Bühne: Martina Schulle
Technische Leitung: Michael Klatt, Dirk Lutz
Regieassistenz: Anne Bickert
Kostümassistenz: Nuria Heyck, Luisa Puschendorf
Fotos: Armin Smailovic
Erzähl mir von mir
Wie kann
Deutschland
die Ukraine
besser
verstehen
?
Der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen auf die Menschen vor Ort und in den Nachbarländern bilden einen Schwerpunkt im künstlerischen Programm von asphalt 2023. Auch die Abschlussveranstaltung der diesjährigen Festivalausgabe widmet sich diesem Thema. »Erzähl mir von mir« ist ein Gipfeltreffen von wichtigen Stimmen aus der Ukraine und Deutschland, bei dem prominente Autor:innen aus beiden Ländern miteinander in den Dialog treten.
Der Dichter, Schriftsteller und Essayist Serhij Zhadan, der 2022 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt, die Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Tanja Maljartschuk, der Autor und Übersetzer Juri Durkot, der mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2018 ausgezeichnet wurde, die Übersetzerin Beatrix Kersten, die zuletzt eine große Selenskyi-Biografie ins Deutsche übertrug, die Schriftstellerin und Ärztin Iryna Fingerova und der ZEIT-Online-Journalist und preisgekrönte Reporter Steffen Dobbert werden miteinander über die ukrainisch-deutschen Beziehungen sprechen und wie sich diese seit dem Kriegsausbruch am 24. Februar 2022 entwickelt haben.
Mehr als eine Millionen Menschen sind seit der russischen Invasion nach Deutschland geflüchtet. Ukrainische Einwander:innen, die bereits länger hier leben, treffen auf Neuankömmlinge. Es gibt kontroverse Diskussionen über Waffenlieferungen, humanitäre Hilfe und die zukünftige Unterstützung des ukrainischen Staates. Wie können die Ukrainer:innen ihren Platz in Deutschland und vor allem in der EU finden? Wie kann Deutschland die Ukraine besser verstehen? Was wird die Zukunft bringen?
Die Moderation des Abends übernimmt der Musiker, DJ und Autor Yuriy Gurzhy. Zwischen den Gesprächen wird er Musiktitel spielen, die nach Kriegsbeginn entstanden sind und die er in Abstimmung mit den Gästen zu einer Playlist zusammengestellt hat. Die ukrainische Publizistin Oksana Shchur hat die Veranstaltung gemeinsam mit Yuriy Gurzhy kuratiert.
Die Autor:innen
Serhij Zhadan, geboren 1974 in Starobilsk in der Ukraine, ist Dichter, Schriftsteller, Essayist und Übersetzer und lebt in Charkiw. 2022 wurde er in Deutschland mit dem Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und dem Freiheitspreis der Frank-Schirrmacher-Stiftung ausgezeichnet. Zhadan ist auch als Sänger und Songschreiber tätig. Seine Band Zhadan and Sobaky hat an vielen Musik- und Literaturfestivals in der Ukraine und weltweit teilgenommen. 2021 nahm er zusammen mit Yuriy Gurzhy das Album »Fokstroty« auf, das auf den Gedichten ukrainischer Autoren basiert, die vor 100 Jahren in Charkiw lebten. Zuletzt erschien in Deutschland sein Buch »Himmel über Charkiw. Nachrichten vom Überleben im Krieg« (2022, Suhrkamp).
Tanja Maljartschuk, 1983 in Iwano-Frankiwsk in der Ukraine geboren, arbeitete nach ihrem Philologie-Studium zunächst als Journalistin in Kiew. Ihre jüngsten Veröffentlichungen in deutscher Sprache sind der Roman »Blauwal der Erinnerung« (2019) und der Essayband »Gleich geht die Geschichte weiter, wir atmen nur aus« (2022, beide Kiepenheuer & Witsch). 2018 erhielt Tanja Maljartschuk den Ingeborg-Bachmann-Preis, 2022 den Usedomer Literaturpreis. Sie schreibt regelmäßig Kolumnen u. a. für ZEIT Online und die Deutsche Welle Ukraine und lebt seit 2011 in Wien.
Juri Durkot, geboren 1965 in Lwiw, studierte Germanistik an den Universitäten Lemberg und Wien. Derzeit lebt er als Autor und Übersetzer in Lwiw. Für die Übersetzung des Romans »Internat« von Serhij Zhadan wurde er 2018 gemeinsam mit der Übersetzerin Sabine Stöhr mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2022 ist in der Übersetzung von Durkot und Stöhr »Himmel über Charkiw« von Serhij Zhadan erschienen. Seit dem 24. Februar 2022 veröffentlicht die WELT Juri Durkots Kriegstagebuch.
Beatrix Kersten arbeitet seit vielen Jahren als freie Texterin und Übersetzerin. Sie übersetzte Gedichte, Songtexte und Prosa ukrainischer Autor:innen u. a. für Literaturfestivals, Zeitschriften, Anthologien im In- und Ausland. Erschienen sind in ihrer Übersetzung zuletzt u. a. Serhij Rudenkos politische Biografie »Selenskyj« (2022, Hanser), aber auch ukrainische Avantgarde-Lyrik aus der Zeit des Ersten Weltkrieges (»Ein Hauch von Grauen und verborgene Hoffnung«, 2023, Arco) und der historische Roman »Das Zeitalter der roten Ameisen« von Tanya Pyankova (2022, Ecco). Kersten lebt und arbeitet in Amsterdam und in Frankreich.
Iryna Fingerova, geboren im ukrainischen Odessa, ist Schriftstellerin, Essayistin und Ärztin. Seit 2018 lebt sie in Dresden. In der Ukraine veröffentlichte sie zwei Kurzgeschichtensammlungen, die Romane »Placebo« (2018) und »Zamki« (2020) sowie das Kinderbuch »Trink Wasser« (2022). Seit Kriegsausbruch schrieb sie mehrere Essays über ukrainische Flüchtlinge in Deutschland und wie sie als Ärztin ehrenamtlich medizinische und psychologische Unterstützung leistet. Ihre Texte wurden in mehreren deutschsprachigen Magazinen veröffentlicht.
Steffen Dobbert, geboren 1982 in Wismar, lebte als Stipendiat des Internationalen Journalistenprogramms (IJP) in Odessa und Kiew. Der Journalist, der seit 2014 der Redaktion von ZEIT Online angehört, ist spezialisiert auf die Themen Ukraine, EU, Russland und Osteuropa. Mehr als 50 Recherchereisen führten ihn in verschiedene Teile der Ukraine. 2014 erschien sein Reportageband »Euromaidan: Protest und Zivilcourage in der Ukraine«, 2020 »Heimatsuche: In 80 Tagen durch Mecklenburg-Vorpommern« und 2022 »Ukraine verstehen: Geschichte, Politik und Freiheitskampf«. 2017 erhielt Dobbert den Deutschen Reporterpreis.
Musik und Produktion
Yuriy Gurzhy, geboren in Charkiw, kam im Alter von 20 Jahren mit seiner Familie nach Potsdam und lebt heute in Berlin. Der bekannte Musiker, DJ, Produzent und Radiomoderator gründete gemeinsam mit dem Schriftsteller Wladimir Kaminer die legendäre Partyreihe »Russendisko«. Gurzhy kuratierte zehn Compilations auf verschiedenen europäischen Plattenlabels, darunter »Russendisko Hits«, »Shtetl Superstars« und »Borsh Division – Future Sound of Ukraine«. Zu seinen neuesten Produktionen gehören »Misto 2Go – New Donbass Symphony« (2021), »Fokstroty« (mit Serhiy Zhadan, 2021) und »Ukrainian Songs of Love and Hate« (mit Irena Karpa, Lyuba Yakimchuk und Grigory Semenchuk, 2022). In seinem Buch »Richard Wagner & Die Klezmerband« (2022) begibt er sich auf die Suche nach dem aktuellen jüdischen Sound Deutschlands.
Oksana Shchur ist eine ukrainische Kuratorin, Literaturkritikerin und Publizistin. Seit 2022 lebt sie in Berlin. Von 2016 bis 2022 war sie Kuratorin des International Book Arsenal Festivals in Kiew, der wichtigsten Literaturveranstaltung in der Ukraine, und verantwortete dort als Kuratorin die internationalen Projekte und das Hauptprogramm. Davor arbeitete sie als Chefredakteurin bei Komora und Osnovy Publishing. Sie ist Kuratorin und Produzentin von » Fokstroty« (2021), »Ukrainian Songs of Love and Hate« (2022) und Mitherausgeberin der Anthologie »Stimmen gegen Krieg« (Österreich-Ukraine, 2022). Shchur ist Autorin zahlreicher Literaturkritiken, Kolumnen und Interviews für ukrainische Medien wie Ukrainska Pravda, Ukrainskyi Tyzhden, LB.ua, Chytomo und Gender in Details.
– – –
Gefördert von der Kunststiftung NRW im Rahmen des Projektes UKRAINIAN VOICES
Markus Stockhausen Group
»
Ein
Klang-
erlebnis
der
beson-
deren
Art
«
(SWR)
Markus Stockhausen gilt als einer der profiliertesten Trompeter weltweit. Im Schnittfeld von Jazz, Klassik, Neuer Musik und elektronischen Experimenten forscht er unablässig nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten. In der nach ihm benannten Group finden sich vier improvisierende Musiker zusammen, die zu den Besten ihres Fachs gehören. Bei asphalt präsentiert Markus Stockhausen eine neue Besetzung mit dem Pianisten Jeroen van Vliet. Das Quartett stellt sein aktuelles Dreifach-Album ›Tales‹ vor.
Spielfreude paart sich mit meisterlichem Können, farbenreiche Kompositionen und inspirierte Improvisationen fügen sich zu einem harmonischen Ganzen. Die vier Musiker, die auch elektronische Erweiterungen ihrer Instrumente benutzen, sind sowohl im klassischen Fach wie auch im Jazz virtuos zuhause. Sie stellen einen hohen Anspruch an ihre Tonkultur, immer auf der Suche nach dem ›magischen Augenblick‹ auf der Bühne. Durch ihr intuitives Zusammenspiel bringen sie mit musikalischem Feingefühl innere Welten zum Klingen. Sie werfen sich die Themen wie Bälle zu, mitunter komplexe, virtuose Ton- oder Akkordfolgen, lebhaft und jazzig, dann wieder harmonisch-melodiös, ruhig und innerlich. Ein fesselndes musikalisches Erlebnis!
– – –
Das sagt die Presse:
»Der Trompeter Markus Stockhausen und seine drei Ensemblepartner erschaffen schöne, unaufgeregte und dennoch spannende und von Melodien und langen Bögen getragene Klangwelten.« (Rondo Magazin)
»Das aktuelle Dreifach-Album ›Tales‹ ist eine wunderbare Demonstration der erzählerischen Fähigkeiten des Musikers und Komponisten.« (jazzandrock.com)
»Ein Meisterwerk« (NDR)
Mit freundlicher Unterstützung von Cubit
Die MARKUS STOCKHAUSEN GROUP wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Markus Stockhausen: Flügelhorn, Trompete
Jeroen van Vliet: Klavier, Synthesizer
Jörg Brinkmann: Violoncello
Christian Thomé: Schlagzeug
Das ursprünglich geplante Doppelkonzert mit dem Taksim Trio auf dem Gelände der Alten Farbwerke findet nicht statt, weil das Taksim Trio die Veranstaltung aus privaten Gründen absagen musste.
Wofür es sich zu kämpfen lohnt
Die
Gedanken
einer
ganzen
Stadt
Ein Rad, ein paar Körner und Wasser. Ist das alles, worum die Gedanken eines Hamsters kreisen, wenn er in seinem Käfig umherläuft? Oder träumt er in Wahrheit von seinem Ausbruch, vom Leben jenseits der Gitterstäbe und unbekannten Abenteuern? Was würden wir in seinem Tagebuch lesen? In einem musikalischen Theaterstück verleihen die Schauspielerin Anke Retzlaff und der Multiinstrumentalist Peter Florian Berndt einem kleinen Hamster Stimme und Körper. Gemeinsam suchen sie mit ihm nach Auswegen aus der Einsamkeit, finden Verbündete, zetteln einen Hungerstreik an, verlieben und streiten sich und versuchen, einander auf engstem Raum zu entkommen.
Wofür lohnt es sich zu kämpfen? Was bedeutet Freiheit und wo finden wir sie? Und was passiert, wenn das Hamsterrad plötzlich stillsteht und alles möglich erscheint? Ist die Welt bereit für solche Veränderungen? Auf der Suche nach Antworten auf die großen Fragen eines so kleinen Wesens werden auch die Geschichten von Menschen aus der Stadt miteinbezogen. Begleitend zur Inszenierung stellt die Produktion an verschiedenen Stellen der Stadt eine mobile Telefonzelle auf, an der Passant:innen persönliche Geschichten, Gedanken und Gefühle zum Thema Freiheit hinterlassen können. Indem sich Anke Retzlaff und Peter Florian Berndt dem Leben eines Hamsters annehmen, tauschen sie groß gegen klein, ein Hamsterrad gegen die Freiheit, Chansons gegen Protestlieder, und die Aufzeichnungen eines Einzelnen gegen die Erinnerungen einer ganzen Stadt.
Anke Retzlaff ist Schauspielerin, Musikerin und Regisseurin. Für ihre Rolle im Kinofilm ›Puppe‹ wurde sie 2013 für den New Faces Award als beste Nachwuchsschauspielerin nominiert und 2021 als Beste Nachwuchskünstlerin in ›Theater heute‹ genannt. Beim Festival ›Theater der Welt‹ in Düsseldorf wurde 2021 ihre Performance ›Dream Machine‹ uraufgeführt, an der auch Berndt und Hoffmann mitwirkten.
Peter Florian Berndt ist Musiker, Liedtexter und Performer. Als Komponist und Bühnenmusiker war er bereits an verschiedenen Theatern in Deutschland tätig. Er ist aktives Mitglied des professionellen Improtheaterensembles ›Ernst von Leben‹ und E-Gitarrist bei ›Los Pistoleros Güeros‹.
Paul Jumin Hoffmann ist Schauspieler und war vier Jahre lang festes Ensemblemitglied des Jungen Schauspiels Düsseldorf. Er ist nicht nur regelmäßig auf Theaterbühnen, sondern auch in TV-Serien wie ›SoKo Köln‹ oder ›Polizeiruf‹ zu sehen. Hoffmann führte bereits bei verschiedenen Theaterproduktionen gemeinsam mit Anke Retzlaff Regie.
Die Produktion wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR – innerhalb des Programms #TakeHeart Prozessförderung. Die Auftritte finden im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE statt, die gefördert wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW – Regionale Kulturpolitik NRW (RKP).
mit Anke Retzlaff (Schauspiel, Stimme) und Peter Florian Berndt (Gitarre, Sampler, Electronics)
Regie, künstlerische Leitung: Anke Retzlaff
Co-Regie: Paul Jumin Hoffmann
Szenografie, Kostüm: Simone Grieshaber
Musik: Peter Florian Berndt, Anke Retzlaff
Dramaturgie: Katharina Rösch
Songtexte: Anke Retzlaff, Peter Florian Berndt, Hannah Schumacher
Produktion: Felix Forsbach
Rabih Abou-Khalil Group feat. Elina Duni / Noa
Important
voices
of
the
world
Rabih Abou-Khalil Group
Rabih Abou-Khalil ist ein Wanderer zwischen den Kulturen. Der im Libanon geborene und nach langem Aufenthalt in Deutschland mittlerweile in Frankreich lebende Oud-Virtuose und Komponist verbindet traditionelle arabische Musik, europäische Klassik und amerikanischen Jazz zu einer hochintelligenten Melange, fernab jeglicher World-Music-Klischees. Unvoreingenommen, mit wachem Geist, hoher spielerischer und kompositorischer Kompetenz und einer guten Portion Humor gelingt es ihm auf außergewöhnliche Weise, die musikalischen Welten miteinander zu verschmelzen. Seine komplexen Kompositionen vereinen arabische Metren und Tonskalen wie auch ausgeprägte Improvisationen. Das Ergebnis ist eine ungemein frische Musik – faszinierend komplex, mitreißend virtuos und hochsinnlich. Rabih Abou-Khalil spielte bereit mit Jazz-Größen wie Charlie Mariano oder Kenny Wheeler, aber auch mit Symphonieorchestern und hochkarätigen Ensembles der Neuen Musik, darunter das Ensemble Modern, das Balanescu Quartett, das Kronos Quartett, das ARTE Quartett und das BBC Symphony Orchestra. Rabih Abou-Khalil ist vielfach preisgekrönt – u. a. wurden ihm allein 1999 fünf German Jazz Awards verliehen und 2002 erhielt er eine Ehrenurkunde zum Preis der deutschen Schallplattenkritik für sein Gesamtwerk. Beim asphalt Festival ist Rabih Abou-Khalil mit seinem gleichnamigen Quartett zu Gast und hat als Special Guest Elina Duni eingeladen. Die fantastische Sängerin mit albanischen Wurzeln vereint in ihrer Musik die Klänge Albaniens mit zeitlosen Jazzballaden, französischen Chansons und amerikanischen Folksongs.
Rabih Abou-Khalil: Oud (arabische Kurzhalslaute)
Elina Duni: Gesang
Mateusz Smoczynski: Violine
Krzysztof Lenczowski: Violoncello
Jarrod Cagwin: Schlagzeug
rabihaboukhalil.com/de
bremme-hohensee.de/kuenstler/elina-duni.html
Noa
Achinoam Nini alias Noa, die im Jemen, in Israel und in den Vereinigten Staaten aufgewachsen ist, ist eine weltweit gefeierte Jazz- und Popsängerin, Musikerin und Komponistin und Israels bekannteste Singer-Songwriterin. Sie singt in sechs verschiedenen Sprachen und ihr Spektrum reicht von Jazz über Blues und Pop bis hin zu Rock. Allein mit ihrem langjährigen musikalischen Partner, dem Gitarristen Gil Dor, hat Noa 15 internationale Alben veröffentlicht. Sie wurde von Pat Metheny und Quincy Jones gefördert und trat mit Legenden wie Stevie Wonder, Carlos Santana und Sting auf. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit gilt Noa als Israels prominenteste kulturelle Fürsprecherin des Dialogs und der Koexistenz, als ›Stimme des Friedens‹. Für ihre Friedensaktivitäten wurde sie vielfach ausgezeichnet, u. a. 1998 mit dem Chrystal Award des Weltwirtschaftsforums. Noa ist Israels erste Botschafterin bei der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen und in einer Reihe von Menschenrechts- und Friedensorganisationen in Israel und im Ausland tätig. Beim asphalt Festival treten Noa und Gil Dor im Quartett mit den hochkarätigen Instrumentalisten Omri und Gadi Seri auf. Sie spielen Jazz- und Popmusik in unorthodoxen Arrangements und Noas eigene Kompositionen.
Achinoam Nini a.k.a. Noa: Gesang, Perkussion
Gil Dor: Gitarre
Omri: Bass, Saxophon
Gadi Seri: Perkussion
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Resolution
Mit freundlicher Unterstützung von Cubit
Frontera | Border – A Living Monument
Energie-geladene
Choreografie
des
Widerstands
Die Arbeit ›Frontera | Border – A Living Monument‹ der mexikanisch-chilenischen Choreografin Amanda Piña hat ihre Wurzeln in einer alten Tanzform, die von den Spaniern bei der Eroberung Mexikos im 16. Jahrhundert als ›Danza de conquista‹ aufgeführt wurde, um die Schlachten zwischen muslimischen Mauren und Christen in Europa nachzustellen. Diesen alten ›Eroberungstanz‹ griffen in den 1990er-Jahren Jugendliche aus Matamoros an der Grenze zwischen Mexiko und den USA auf. Sie aktualisierten und etablierten ihn in der von Drogen und Gewalt beherrschten mexikanischen Grenzstadt als alternative Form von Selbstdarstellung im öffentlichen Raum. Amanda Piña nutzt den Wandel dieser traditionellen Tanzform als Inspiration für eine Choreografie, die Hip-Hop-Kultur, koloniale Erzählungen, indigene Praxen und Mystizismus verwebt. ›Frontera I Border‹ ist ein lebendiges Monument, das daran erinnert, dass eine Grenze nicht nur ein Strich auf einer Landkarte ist, sondern sich auch in Körper einkerbt. Zudem ist die Arbeit eine Hommage an die Kraft und die Widerstandsfähigkeit von jenen, die bereit sind, Grenzen zu überschreiten.
›Frontera I Border – A Living Monument‹ ist der vierte Teil von Amanda Piñas Projekt ›Endangered Human Movements‹. Die in Wien und Mexiko-Stadt lebende Tänzerin und Choreografin beschäftigt sich in ihren künstlerischen Arbeiten mit der Entkolonialisierung von Kunst und konzentriert sich dabei auf die politische und soziale Kraft der Bewegung. Piña hebt etablierte Trennungen wie modern und traditionell, Mensch und Tier oder Natur und Kultur temporär auf und ist auf der Suche nach neuen Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Kunst.
Amanda Piña zählt zu den führenden Choreografinnen Europas. Ihre Arbeiten wurden u. a. in der Fondation Cartier pour l’Art Contemporain Paris, MUMOK Museum of Modern Art, Tanzquartier Wien, ImpulsTanz Festival, Royal Festival Hall in London, Museo Universitario del Chopo in Mexiko Stadt und HAU – Hebbel am Ufer in Berlin gezeigt. Seit 2008 leitet Piña den Galerieraum nadaLokal in Wien gemeinsam mit dem Schweizer Visual Artist Daniel Zimmermann, mit dem sie auch ›nadaproductions‹ gründete.
– – –
Das sagt die Presse:
»Eine starke, faszinierende Performance – und ein ausgelassenes Fest« (Der Tagesspiegel)
Lesen Sie hier einen Text von Amanda Piña über die Hintergründe ihrer Choreografie.
Eine Produktion von nadaproductions in Koproduktion mit dem asphalt Festival, Kunstenfestivaldesarts, Kiasma Museum of Contemporary Arts Finland und gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien und vom Goethe-Institut; unterstützt vom Mexikanischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, der National School of Folkloric Dance of Mexico, INBA und National Institute of Fine Arts Mexico
mit Matteo Marziano Graziano, Daphna Horenczyk, Dafne del Carmen Moreno, Juan Carlos Palma Velasco, Rodrigo de la Torre Coronado, Lina María Venegas, Mariê Mazer, Carlos María Romero aka Atabey Mamasita, Jorgue luis Cruz Carrera
Künstlerische Leitung & Choreografie: Amanda Piña
Art Design: Michel Jimenez
Choreografie & Übertragung danza de Matamoros: Rodrigo de la Torre Coronado
Recherche: Juan Carlos Palma Velasco, Amanda Piña
Musik & Komposition: Christian Müller
Live-Percussion: Jorgue luis Cruz Carrera
Kostüm: La mata del veinte / Julia Trybula
Dramaturgie: Nicole Haitzinger
Yuriy Gurzhy
»
Richard
Wagner?
Den
hätte ich
gecancelt.
«
(Yuriy Gurzhy)
In der deutschen Kultur, so schrieb Richard Wagner einst hetzerisch, hätten jüdische Musiker und jüdische Musik keinen Platz. Yuriy Gurzhy kontert mit einem scherzhaften Buchtitel: »Es ist meine kleine Rache, Richard Wagner und Klezmer im Titel zusammenzubringen. Ihm hätte das nicht gefallen.« Der bekannte DJ und Musiker ist auf der Suche nach dem aktuellen jüdischen Sound Deutschlands, seit er im Alter von 20 Jahren mit seiner Familie aus der Ukraine nach Potsdam kam. Auch in seinem ersten Buch ›Richard Wagner und die Klezmerband‹ ist Yuriy Gurzhy zuallererst DJ, mischt jedoch keine Musikstücke, sondern spannende, außergewöhnliche Geschichten zusammen und nimmt die Leser mit hinter die Kulissen einer ganzen Szene.
Zwischen verrauchten Berliner Clubs und der Frankfurter Festhalle hat Yuriy ungewöhnliche Menschen getroffen – darunter einen Rabbiner, der Musikparodien schreibt, einen Rapper aus Kalifornien, dessen Urgroßvater vor dem Krieg in Hamburg Songs geschrieben hat, die dort auch heute noch gesungen werden, einen Grünen-Politiker, der jiddische Lieder performte, eine Sängerin, die bayerische Folklore mit jiddischen Songs vereint. Die Stimmen in diesem Buch gehören den Menschen, die direkt und indirekt die zeitgenössische jüdische Musikszene dieses Landes beeinflusst und kreiert haben. Die Bandbreite der Protagonist:innen reicht von Yuriys altem Freund und Russen-Disko-Mitstreiter Wladimir Kaminer über den Trompeter Frank London, Dramatikerin Sasha Marianna Salzmann, Musiker und Schauspieler Daniel Kahn, Musikerin und Autorin Marina Frenk, Sängerin Maya Saban und Rapper Ben Salomo bis zum EU-Parlamentsabgeordneten Sergey Lagodinsky.
Gurzhys Gesprächspartner:innen zeigen, wie vielfältig, lebendig und progressiv die deutsch-jüdische Musikszene gegenwärtig ist. Und es geht dabei nicht nur um Musik, sondern um all die verschlungenen und verrückten Lebenswege und Geschichten der jüdischen Künstler:innen, Konzertveranstalter:innen und Labelmacher:innen in Deutschland.
Yuriy Gurzhy lebt im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. Er ist Musiker, DJ, Produzent und Radiomoderator. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Wladimir Kaminer initiierte er die legendäre Partyreihe ›Russendisko‹ und gab Compilations heraus, u. a. ›Russendisko Hits‹, ›Russensoul‹, ›Ukraine Do America‹. Schon ›Shtetl Superstars‹ (2006) befasste sich mit zeitgenössischen jüdischen Sounds aus der ganzen Welt. Gurzhy ist auch als Sänger und Gitarrist mit dem Emigrantski Raggamuffin Kollektiv RotFront aktiv und gründete mit Lemez Lovas die Shtetl Superstars Band. 2016 veranstaltete er die Berliner Partyreihe ›Born In UA‹, die sich mit ukrainischer Musik befasste, und brachte die Compilation ›Borsh Division – Future Sound of Ukraine‹ heraus.
Während der Pandemie hat Yuriy regelmäßig DJ-Sets aus dem Panda-Theater Berlin gestreamt sowie mit Wladimir Kaminer und der gemeinsamen neuen Band ›Kaminer & Die Antikörpers‹ die CD ›Bleib zu Hause, Mama!‹ herausgebracht.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer, in Kooperation mit dem zakk – Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation in Düsseldorf
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von und mit Yuriy Gurzhy
Schiller Balladen Rave
»
Die Balladen
sind wie
Zündstoff,
den wir mit der
Maschinerie
unserer Geräte
abbrennen
wollen.
«
(Philipp Hochmair)
Gemeinsam mit seiner Band Die Elektrohand Gottes verwandelt Philipp Hochmair Schillers berühmte Balladen in ein exzessives Rockkonzert – feine deutsche Lyrik meets Elektro-Beats. Hochmair greift in das große Sprachwerk Schillers hinein, sucht den pochenden Herzschlag der Worte und verausgabt sich in einem rauschhaften Sprachkonzert. Die über 200 Jahre alten Verse sind für den Starschauspieler absolutes Lebenselixier, sie haben für ihn nichts mit Schulzwang oder Bildungsbürgertum zu tun, sondern mit Techno, Industrial und Ekstase. Unter den rhythmischen Elektro-Rock-Klängen der Elektrohand Gottes und der extremen Bühnenperformance Hochmairs zeigt sich die explosive Energie von Klassikern wie ›Die Bürgschaft‹, ›Der Handschuh‹, ›Der Ring des Polykrates‹, ›Der Taucher‹ oder ›Das Lied von der Glocke‹. So hat man Schiller noch nie gehört!
Der Hochleistungsschauspieler Philipp Hochmair steht immer unter Strom, gibt immer alles – intensiver lässt sich Theater kaum erleben. Er war viele Jahre Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater und am Thalia Theater in Hamburg und ist regelmäßig auf den großen deutschsprachigen Bühnen zu Gast. Einem breiteren Publikum ist er durch zahlreiche Film- und Fernsehrollen bekannt, u. a. als blinder Kommissar in den Wien-Krimis ›Blind ermittelt‹, als Gerichtsmediziner in der Serie ›Charité‹, als Protagonist der Serie ›Vorstadtweiber‹ oder jüngst als SS-General in der ZDF/ORF-Produktion ›Wannseekonferenz‹. Beim asphalt Festival war Hochmair bereits dreimal zu Gast: 2018 mit zwei Kafka-Abenden, 2017 mit seinem ›Werther‹-Solo und im vergangenen Jahr mit ›Jedermann reloaded‹. ›Schiller Balladen Rave‹ ist Hochmairs jüngste Produktion.
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Das sagt die Presse:
»Man folgt diesen aus der eigenen Schulzeit vertrauten Zeilen, nimmt ihren Inhalt neu wahr und überlässt sich einem spannungsgeladenen Sprach-Rausch zu Industrial-, Rock- und Techno-Klängen.« (Hamburger Abendblatt)
»Wer ›Die Glocke‹ in der Schulzeit fürchtete, wird sie in Hochmairs Version erst richtig läuten hören.« (GQ)
»Hochmairs Schiller ist nicht altmodisches Deutsch auf verstaubtem Papier, er ist eine körperliche Erfahrung, fordernd, (er)schöpfend.« (Austrian Limited)
mit Philipp Hochmair
Electronics, Drum Machine: Rajko Gohlke
Gitarre, Sampler: Tobias Herzz Hallbauer
Synthesizer, Electronics, Klangmaschine, Theremin, Stahlwerk: Jörg Schittkowski
Licht und Sounddesign: Hanns Clasen
Videokunst: Lucia Flaig
Produktion, Assistenz: Melika Ramic
Fotos ©: Heike Blenk (Titel, Galerie Bilder 2, 4 – 10), Stephan Brückler (Galerie Bilder 1, 3, 11)
Tanja Maljartschuk
»
Eine
heraus-
ragende
Erzählerin,
die gegen
das Aus-
radieren
ukrainischer
Geschichte
anschreibt.
«
(volksblatt.at)
Der aktuelle Roman der Bachmann-Preisträgerin Tanja Maljartschuk zeigt, was es heißt, wenn die eigene Identität aus Angst, Gehorsamkeit und Vergessen besteht. In ›Blauwal der Erinnerung‹ verknüpft Maljartschuk das Leben eines vergessenen ukrainischen Volkshelden auf kunstvolle Weise mit dem der namenlosen Ich-Erzählerin: Sie sucht in dessen Vergangenheit nach Spuren, um besser mit ihrer eigenen Gegenwart zurechtzukommen.
Eine Frau leidet, nach unglücklichen Beziehungen aus der Bahn geworfen, unter Panikattacken und Zwangsneurosen und verlässt monatelang nicht die Wohnung. Sie findet Orientierung und Halt in einer historischen Figur, die für die Geschichte der Ukraine eine große Rolle spielte: Wjatscheslaw Lypynskyj. Der leidenschaftliche Geschichtsphilosoph und Politiker entstammte einer polnischen Adelsfamilie, die in der Westukraine lebte. Schon früh identifizierte er sich mit der Ukraine und bestand auf der ukrainischen Form seines Namens. Nach dem Studium befasste er sich politisch und historisch mit dem zwischen Polen und Russland zerrissenen Land und forderte wie besessen seine staatliche Unabhängigkeit – ein Kampf, der ihn durch verschiedene Länder führte und persönliche Opfer kostete.
Ähnlich kränklich und auf der Suche nach Zugehörigkeit wie Lypynskyj, folgt die Erzählerin diesem stolzen, kompromisslosen, hypochondrischen Mann, um durch die Erinnerung der sowjetischen Entwurzelung zu trotzen.
Tanja Maljartschuk (*1983 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine) arbeitete nach ihrem Philologie-Studium zunächst als Journalistin in Kiew. 2009 erschien ihr Erzählband ›Neunprozentiger Haushaltsessig‹ auf Deutsch, 2013 ihr Roman ›Biografie eines zufälligen Wunders‹ und 2014 ›Von Hasen und anderen Europäern‹. 2016 wurde die Originalfassung von ›Blauwal der Erinnerung‹ von BBC Ukrainian als Buch des Jahres ausgezeichnet, 2018 erhielt Maljartschuk für den Text ›Frösche im Meer‹ in Klagenfurt den Ingeborg-Bachmann-Preis. Die Autorin schreibt regelmäßig Kolumnen für die Deutsche Welle (Ukraine) und Zeit Online und lebt seit 2011 in Wien.
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Das sagt die Presse:
»Ein Roman, der wagt und gewinnt: Wie Tanja Maljartschuk die kleinen und großen Geschichten ihrer Figuren miteinander verschränkt, wie sie die Geschichte ihrer Heimat erzählt, in sehr unterschiedlichen literarischen Formen und doch immer ihrem Stil treu bleibend, ist so überzeugend wie beeindruckend.« (taz)
»Ein gelungenes literarisches Wagnis« (SWR 2)
»Ein außergewöhnlich ambitioniertes Werk, das durch seine klare, besonnene Sprache besticht.« (Stern)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
von und mit Tanja Maljartschuk
Wir hatten was mit Björn
»
Außer-
gewöhnliches
Jazz-Pop-
Song-
Ensemble
«
(Kölner Stadt-Anzeiger)
Nicht gerade übliche Instrumente in der Popmusik: Akustischer Klang von Kontrabass, Posaune und Kofferschlagzeug vermischt sich bei ›Wir hatten was mit Björn‹ mit elektronischen Sounds. Und über allem schwebt der Gesang von Maika Küster, direkt und pur. Mal klingt die Band betörend, nackt und rau, dann wieder zart und intim. Das Quartett aus Bochum macht entspannt-jazzige Musik und Songs, die man auf dem Boden liegend hören will, die die Kälte vertreiben und vom Menschsein erzählen.
Sängerin Maika Küster und Posaunistin Maria Trautmann sind Absolventinnen des Jazzstudiengangs an der renommierten Folkwang Universität der Künste und kreieren gemeinsame Sounds, schreiben Lyrics und komponieren Musik für Film und Theater. Seit 2015 stehen sie mit dem Schlagzeuger und Effektbastler Manuel Loos auf der Bühne, 2018 wurde ›Wir hatten was mit Björn‹ mit Kontrabassistin Caris Hermes zum Quartett. Die Band veröffentlichte 2017 ihr Debütalbum ›Oh What Pretty Thing‹. Am 2. September 2022 erscheint das zweite Album ›On the ruins‹ bei Jazzhaus Records. ›Wir hatten was mit Björn‹ waren bereits 2019 mit einem Nachtkonzert zu Gast, nun geben sie ihr offizielles Release-Konzert bei uns auf der Seebühne und haben bereits einige frischgepresste CDs im Gepäck.
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Das sagt die Presse:
»Eine angenehm überraschende, innovative und betörende Melange aus relaxtem Jazz mit einem gewissen Folk-Pop-Appeal« (Westdeutsche Zeitung)
»Wunderschöne Musik aus Bochum. (…) Durch den sentimentalen Grundsound der Band schimmert ganz viel Lebendigkeit und Zuversicht.« (Klanglabor Berlin)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
Maika Küster: Gesang
Maria Trautmann: Posaune
Caris Hermes: Kontrabass
Manuel Loos: Kofferschlagzeug, Elektronik
Haraka haraka haina baraka
Wie
stehen
junge
afrika-
nische
Tänzer-
:innen
zur
Tradition
ihres
Landes?
Die Choreografie ›Haraka haraka haina baraka‹ (dt: ›Eile mit Weile‹) ist eine Kooperation der Cooperativa Maura Morales mit MUDA Africa, einem professionellem Tanzzentrum in Daresalaam, in dem junge Menschen traditionellen und zeitgenössischen afrikanischen Tanz studieren. Die Arbeit thematisiert das ambivalente Verhältnis junger afrikanischer Künstler:innen gegenüber der Tradition ihres eigenen Landes. Der rasante Wandel sowie die Neuterminierung sozialer und kultureller Werte einer sich im Aufbruch befindenden Gesellschaft werden am Beispiel weiblicher Körperpolitik künstlerisch verarbeitet. Maura Morales – aufgewachsen inmitten der afrokubanischen Kultur Kubas – spürt sensibel kulturellen Wurzeln und Differenzen nach.
Die zeitgenössische Tanzkompanie Cooperativa Maura Morales besteht im Kernkollektiv aus der Tänzerin und Choreografin Maura Morales und dem Komponisten und Musiker Michio Woirgardt. Je nach Konzept und Umfang des jeweiligen Projekts wird das Ensemble um weitere Künstler:innen erweitert. Die seit 2010 bestehende Kompanie hat bereits zahlreiche Bühnenstücke realisiert, erhält regelmäßig Einladungen von renommierten internationalen Tanzfestivals, Staats- und Stadttheatern und tourt national sowie international. Die Cooperativa wurde 2013 mit dem Kurt-Jooss-Preis und 2014 mit dem Förderpreis für Darstellende Kunst der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgezeichnet.
mit Catherine John Mkude, Godchance Mariko Eben, Ian Ephraim Mwaisunga, Sisti Richard Mushi, Ulonzi Rajabu Almasi
Choreografie + künstlerische Leitung: Maura Morales
Komposition: Michio Woirgardt
Assistenz: Rachel Mkunde Kessi
Erobique am Werk
»
Jeder
Akkord
ein
Glücks-
moment
«
(DIE WELT)
Das asphalt-Konzert von Carsten ›Erobique‹ Meyer vor 2.000 Menschen im Malkasten-Park 2019 ist vielen Festivalgästen in nachhaltiger Erinnerung geblieben. Mit einer grandiosen Vorstellung beglückte der selbst ernannte ›letzte Discopunk Deutschlands‹ die tanzende Menge und bekannte gegen Ende des Konzerts: »Es ist so schön, dass ich weinen muss.« Kein Wunder, dass sich Erobique nicht lange bitten ließ, als er die Anfrage bekam, ob er zum 10-jährigen Festivaljubiläum nach Düsseldorf zurückkehren würde. Die Location seines diesjährigen Konzerts bildet dabei den größtmöglichen Kontrast zu ›Erobique im Park‹ vor drei Jahren: Diesmal spielt die »lebende Discokugel« (FAZ) auf dem Gelände der Alten Farbwerke in Flingern. Das wird eine ausufernde Tanzparty auf Kopfsteinpflaster, mit alten Fabrikgebäuden als charmante, rough-rotzige Kulisse.
Erobique muss man live erlebt haben. Mit seiner unkonventionellen Discomusik bricht er die Monotonie der beat-gemixten Laptop-DJ-Kultur auf und begeistert seine Fans mit schweißtreibenden Tanzmarathons, spontanen Balladen-Einlagen und wüst zitierten Hochzeits-Oldies. Veröffentlichungen sind rar, Erobiques Hits wie ›Urlaub in Italien‹, ›Easy Mobeasy‹ oder ›Überdosis Freude‹ wollen live und in Farbe genossen werden. Auf seinen Konzerten schleift er aus den Fossilien der Tanzmusik der letzten 50 Jahre feinste Discodiamanten und reißt das Publikum mit spontanen Ansagen und improvisiertem Sprechgesang immer wieder zu Begeisterungsstürmen hin.
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Das sagt die Presse:
»Carsten Meyer alias Erobique ist der Mensch gewordene Laternenumzug. Seine Lieder bringen Liebe ins Leben.« (DIE WELT)
»Der vielseitigste Entertainer der Republik« (taz)
»Erobique mischt alles von den Siebzigern bis in die Hochzeit der 12-Inch-Singles mit ihren Extended Dance Mixes und bringt somit das Beste aus den zwei Welten ›tanzbar‹ und ›eingängig‹ zusammen.« (Stuttgarter Zeitung)
»Erobique – die Endorphinmaschine« (rbb)
Mit freundlicher Unterstützung von Cubit
Ash Radford
Surf-Pop
gegen
das
Fernweh
Der britische Singer-Songwriter Ash Radford ist zweifellos vom »Wanderlust-Syndrom« befallen: Er verbrachte den Großteil seiner Kindheit auf der Insel Jersey, zog dann als junger Mann in die Welt hinaus und lebte in Neuseeland, Südafrika, Australien und auf Ibiza. Radfords rauer, erdiger Sound ist von seinen Reisen geprägt, seine Folksongs leben von seiner gefühlvollen Stimme und seinem puren, perkussiven Gitarrenspiel. Radford trat bereits beim Sziget- und beim Glastonbury-Festival auf, war Support bei den Europatourneen von Singer-Songwriter Jeremy Loops sowie The Beautiful Girls und 2021 einer der Künstler des Musik- und Surffestivals ›Enter The Wave‹ in Spanien, Frankreich und den Niederlanden. Seine Debüt-EP ›How Well Do You Know This Place‹ erschien 2019.
Im Sommer 2022 steht die Veröffentlichung von Radfords zweiter EP ›Terra Santo‹ an, mit frischen, souligen Songs, die geprägt sind von 70er-Jahre-Einflüssen aus Rock, Folk und Surf-Pop. Das Album wurde live in Prag aufgenommen mit Matt Johnson (Jeff Buckley/St Vincent) am Schlagzeug und Rob Calder (Angus & Julia Stone) am Bass. Anschließend experimentierten Radford und Produzent Rohin Brown wochenlang mit einer Fülle von altem, analogen Equipment, mischten Morsecodes und die Klänge einer modifizierten New-Orleans-Orgel aus den 1960er-Jahren in die Musik und nahmen sogar Gesang in den hallenden, unterirdischen Gängen des Studios auf.
Radford führt nach wie vor ein Nomadenleben, wohnt aktuell zwischen Portugal und London und verbrachte das Frühjahr 2022 damit, in seinem Van entlang der europäischen Westküste solo zu touren. Auch bei asphalt tritt Radford nur mit seiner Gitarre auf und das Publikum darf sich auf ein Kopfhörerkonzert von großer Intimität freuen.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
Ash Radford: Gesang, Gitarre
Black Mirrors
»
Dieser
Band
gehört
die
Gegenwart.
Und
die
Zukunft!
«
(powermetal.de)
Es wird laut auf der Seebühne: Black Mirrors sind Belgiens Antwort auf Anouk, Nirvana und die Queens of the Stone Age. Das Quartett aus Brüssel hat so ziemlich jeden Einfluss aufgesogen, der in den vergangenen Jahrzehnten den Rock ’n’ Roll bestimmt hat und daraus einen ganz eigenen Sound kreiert. Alternative-Garage-Rock trifft auf psychedelischen Blues, groovige Gitarrenriffs bringen im Handumdrehen jedes Publikum zum kollektiven Kopfnicken. Die charismatische Frontsängerin Marcella Di Troia singt, schreit, summt und raunt. Ihr Gesang lässt an Janis Joplin denken, ihre Bühnenpräsenz an die Coolness von The Kills – und doch bleibt sie immer sie selbst. Die Black Mirrors haben bereits mehrere Europatourneen u. a. mit The Night Flight Orchestra und The Vintage Caravan absolviert, noch im Frühling waren sie sechs Wochen zwischen Belgien, Dänemark, Deutschland und Großbritannien als Vorband von The Picturebooks unterwegs. Ihr Debütalbum ›Look Into The Black Mirror‹ ist bei Napalm Records erschienen, die Veröffentlichung des zweiten Albums ist für Herbst 2022 geplant. Mit den Black Mirrors darf man sich auf eine fantastische Live-Band freuen, deren hohes Energielevel einige Schockwellen über den See schicken wird!
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Das sagt die Presse:
»Die Band aus Brüssel hat das nötige Feuer, um eine Art von hartem Rock abzuliefern, der virtuos ist und gleichzeitig tüchtig in den Arsch tritt.« (WDR)
»Größter Trumpf von Black Mirrors ist zweifelsohne Di Troias rotziger und vor Energie strotzender Gesang. Zusammen mit den wuchtigen und prägnanten Riffs und dem gekonnten Groove der Rhythmusfraktion sorgt dieser dafür, dass jeder Song quasi ins Gedächtnis tätowiert wird.« (plattentests.de)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
Marcella Di Troia: Gesang
Pierre Lateur: Gitarre
Yannick Carpentier: Schlagzeug
Pierre Guillaume: Gitarre
Bryan Acampo: Bass
Let it Burn
»
burning
dancing,
blackness
blurs
«
(Fred Moten)
Marcela Levi, Lucía Russo und Tamires Costa konfrontieren in ›Let it Burn‹ das Publikum mit historischen und aktuellen Klischees über den schwarzen Körper. Was als eine Mischung aus Burlesque und Stand-up beginnt, artet in eine explosive, schwindelerregende Performance aus. Die Tänzerin Tamires Costa unterläuft schwarze Stereotypen, indem sie sie umso exzessiver verkörpert: hervorquellende Augen, frenetische und groteske Tänze, ein bis zur Fratze verzerrtes Lächeln und offensiv zur Schau gestellte weiße Zähne treiben rassistische Blackface-Praktiken auf die Spitze. In ›Let it burn‹ fungiert Costas Körper wie ein Hyperlink zu anderen schwarzen Künstler:innen – zu den hypnotischen und majestätischen Bewegungen einer Nina Simone, zu Michael Jacksons perfekter Technik und Virtuosität, zu Auftritten von Josephine Baker, Dizzy Gillespie oder Valeska Gert. Vor den Augen des Publikums steckt Tamires Costa in ihrem Tanzsolo zu Jazz, Soul und brasilianischem Funk buchstäblich die Bühne in Brand – let it burn!
Die Choreographinnen und Performerinnen Marcela Levi (*1973 Rio de Janeiro, Brasilien) und Lucía Russo (*1975 Patagonien, Argentinien) arbeiten seit 2010 zusammen. Gemeinsam gründeten sie mit ›Improvável Produções‹ ihre eigene Produktionsfirma. Seitdem haben sie mehrere Projekte entwickelt und produziert, die auf großen Festivals und in Theatern in Südamerika und Europa aufgeführt wurden. ›Let it Burn‹ wurde 2017 in Rio de Janeiro uraufgeführt, asphalt 2022 zeigt die Produktion als deutsche Erstaufführung.
Gefördert vom Goethe-Institut
Konzept, Regie: Marcela Levi & Lucía Russo
Performance, Co-Kreation: Tamires Costa
Mitarbeit im Entstehungsprozess: Ícaro dos Passos Gaya
Trainees: Taís Almeida, Anne Naukkarinen
Lichtdesign: Tabatta Martins, Catalina Fernández
Technische Leitung: Santiago Tricot
Sound Design: gesamtes Team
Kostüm: Marcela Levi & Lucía Russo
Fotografie: Paula Kossatz, Marcela Levi
Video-Dokumentation: Renato Mangolin, Luiz Guilherme Guerreiro
Produktion: Improvável Produções
Koproduktion, Vertrieb: Something Great
Support: Centro Coreográfico da Cidade do Rio de Janeiro, Consulate of Argentina in Rio de Janeiro, Espaço Cultural Sítio Canto da Sabiá, Projeto Entre.
Das Leben des Diogenes
»
Reichtum
ist die
Kotze
des
Glücks.
«
(Peter Trabner)
Wer Peter Trabner bei seinen asphalt-Auftritten 2018 oder 2020 erlebt hat, wird sich seine diesjährigen Vorstellungen rot im Kalender anstreichen – und alle anderen sollten es auch tun: Trabner ist eine Urgewalt auf der Bühne und ein unfassbares Improvisationstalent. Seine fulminanten One-Man-Shows sind mitreißend, witzig, klug und sprühen nur so vor Spontaneität. Mit seinem Theaterspektakel ›Der Tod des Empedokles‹ lieferte Trabner bereits ein packendes Stück zur Klimakrise und machte den Zusammenhang zwischen Konsum und Umweltzerstörung deutlich. Auch seine neue Arbeit ›Das Leben des Diogenes‹ nimmt unsere Konsumgesellschaft kritisch unter die Lupe.
Trabner geriert sich als moderne Reinkarnation von Diogenes von Sinope. Der antike griechische Philosoph vertrat die Meinung, alles Materielle, Streben nach Macht, Geld und bürgerlichem Ansehen hindere den Menschen daran, so zu leben, wie es seiner Natur entspreche, und wahres Glück zu erlangen.
Peter Trabner steigt zu Diogenes in die Tonne und philosophiert darüber, was den Menschen in der heutigen, turbokapitalistischen Zeit im Inneren antreibt. Warum wir uns überschüssiger Dinge entledigen, nur um neue anzuhäufen. Warum uns Leasingverträge immer auf dem neuesten Stand der Technik halten, Banken unsere Kredite bündeln, wir aber dennoch die Aufräumexpertin Marie Kondō verehren, weil sie hinterfragt, ob uns unser Pulli noch glücklich macht. Ist das, was Diogenes im alten Griechenland forderte, heutzutage noch möglich – dem Konsum zu entsagen?
Der vielfach preisgekrönte Schauspieler, Theatermacher und Performancekünstler Peter Trabner ist ein gefragter Film- und TV-Darsteller (u. a. ›Tatort‹, ›4 Blocks‹, ›Polizeiruf Rostock‹). Er arbeitet interdisziplinär in den Bereichen Tanz, Theater und Performance. Sein Drehbuch für den Fernsehfilm ›Alki Alki‹ (2015) war für den Grimme-Preis nominiert, seine Hauptrolle in der Produktion brachte ihm zudem beim Preis der Deutschen Filmkritik eine Nominierung als bester männlicher Darsteller ein. Jüngst war er in der Sky-Serie ›Die Wespe‹ zu sehen, die für den Grimme-Preis 2022 nominiert war. Ein Fokus von Trabners künstlerischer Arbeit ist die freie Improvisation, die er auch als Dozent an diversen Schauspielschulen lehrt.
Eine Koproduktion mit dem asphalt Festival im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW- Regionale Kulturpolitik NRW (RKP)
– – –
von und mit Peter Trabner
Visions of Excess
»
Vielleicht
ist diese
innere
Sehnsucht
nach
Exzess
einer der
Gründe,
aus dem
(…) das
Schaffen
von Kunst
notwendig
ist.
«
(Jacques Taroux, Die Kunst der Unordnung)
Was passiert, wenn Menschen die Rationalität aushebeln, sich einem bewussten Kontrollverlust hingeben und stattdessen einen Zustand des Exzesses zulassen? Welche Kräfte stecken in uns – und wirken diese schöpferisch oder zerstörerisch? Diese Fragen liegen der neuen Komposition von Bojan Vuletić zugrunde. In seinem zeitgenössischen Werk für zwei Klaviere, Trompete, Klarinette, Violoncello und Vibraphon führt Vuletić die Musiker:innen bewusst an ihre Grenzen – und darüber hinaus.
›Visions of Excess – el sueño de la razon produce monstruos‹ ist ein kompromissloses Abenteuer, ein Vabanquespiel mit exzellenten Solist:innen, die über eine besondere Virtuosität und meisterhafte Musikalität verfügen. Sie sind zugleich aber auch bereit loszulassen, ihren Impulsen und Instinkten zu vertrauen und Visionen des Exzesses musikalisch zu erleben. Im Zentrum der Performance begegnen sich mit Alina Bercu und Asagi Nakata zwei herausragende internationale Pianistinnen. Die besondere künstlerische Konstellation von Gegensätzen spiegelt sich auch darin, dass im Ensemble die symphonischen Solist:innen Mariel Roberts und Shelly Ezra auf die beiden musikalischen Grenzgänger Matt Moran und Pablo Gīw treffen. Ob Francisco de Goya mit seinem Satz »el sueño de la razon produce monstruos« (dt. »Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer«) Recht behält, wird nach der Uraufführung von ›Visions of Excess‹ bei asphalt 2022 zu beantworten sein.
Die rumänische Pianistin Alina Bercu gastierte auf vielen wichtigen Musikbühnen Europas, Amerikas und Asiens, darunter der Carnegie Hall New York, der Tonhalle Zürich und der Tonhalle Düsseldorf. Sie arbeitete mit namhaften Orchestern zusammen, darunter den Wiener Philharmonikern, dem Orchestre de chambre Lausanne und der KlassikPhilharmonie Hamburg. Studio- und Live-Aufnahmen von Alina Bercu wurden in die Goldene Phonothek des Rumänischen Rundfunks aufgenommen. Ihre Debüt-CD mit Kammermusikwerken von Schubert und Brahms wurde mit dem ›Golden Label‹ (Benelux) und ›Cle d’or‹ (Frankreich) ausgezeichnet.
Die in Japan geborene und in London lebende Pianistin Asagi Nakata hat eine Vielzahl an ersten internationalen Preisen gewonnen, u. a. bei der Budapest Liszt Ferenc Competition, bei Franz Liszt Weimar und bei der Windsor International Piano Competition. Die international renommierte Solistin tritt regelmäßig auf Konzertbühnen in Europa, Asien und Nordafrika auf und spielt auf BBC Radio 3 live für die ›In Tune‹-Serie, die von Sean Rafferty präsentiert wird.
Der Trompeter und Performer Pablo Gīw lebt in Köln und beschäftigt sich in seiner Musik insbesondere mit Extended Techniques, Perkussion und Noise. Mit seinem Instrument schafft er dichte Klangwände und Grooves, bei denen er auch Stimme, Spoken Word und akustische Mittel einbindet und so völlig neue Klangebenen schafft.
Shelly Ezra genießt einen hervorragenden Ruf als vielseitige Solistin, leidenschaftliche Kammermusikerin und gefragte Interpretin Neuer wie Alter Musik. Sie ist Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe. Als Solistin trat sie u. a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Münchener Kammerorchester, der Klassischen Philharmonie Bonn und mit dem Israelischen Kammerorchester auf.
Matt Moran ist ein US-amerikanischer Vibraphonist und Perkussionist und Arrangeur des Modern Creative. Matt Moran spielte mit Joe Maneri und in den Bands von Paul Flaherty, Reuben Radding, Sufjan Stevens, im Claudia Quintet mit John Hollenbeck und in der Band Sideshow, außerdem als Perkussionist mit diversen Balkan-Folkbands.
Die amerikanische Cellistin und Komponistin Mariel Roberts ist als Solistin und Kammermusikerin bereits auf vier Kontinenten aufgetreten und Co-Direktorin des Wet Ink Ensembles, das die New York Times als ›Best Classical Music Ensemble of 2018‹ ausgezeichnet hat. Ihr ungestillter Appetit auf Kollaborationen und Experimente hat zu einer Fülle an Werken geführt, die Brücken schlagen zwischen Avantgarde, zeitgenössischer, klassischer, improvisierter und traditioneller Musik.
Bojan Vuletić ist Komponist, Klangkünstler und Gitarrist. Musikalische Zusammenarbeiten verbinden ihn u. a. mit Markus Stockhausen, Nate Wooley, Bojan Z, dem Mivos Quartet, dem WDR Rundfunkorchester und -chor und den Düsseldorfer Symphonikern. Er hat zudem Theatermusiken für über 50 Produktionen und Kompositionen für einige zeitgenössische Tanzstücke geschrieben. Audio-Realisationen von Ausstellungen in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Danica Dakić waren u. a. auf der documenta 12 Kassel, der Biennale Liverpool und auf der Biennale in Venedig zu erleben. Vuletićs Werke wurden bislang in verschiedenen Ländern Europas, Afrika, Asien und in die USA aufgeführt.
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Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert von der Kunststiftung NRW und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Alina Bercu: Klavier
Asagi Nakata: Klavier
Pablo Gīw: Trompete
Shelly Ezra: Klarinette
Matt Moran: Vibraphon
Mariel Roberts: Cello
Bojan Vuletic: Komposition, musikalische Leitung
alinabercu.com
asaginakatapianist.com
giwmusic.com
shellyezra.com
mattmoran.com
marielroberts.com
bojanvuletic.com
kaleiDANCEscope
Private
Dance
in der
Tanz-
wunsch-
maschine
Eine nahezu intime Performance im öffentlichen Raum? Dieses scheinbare Paradoxon ermöglicht das Projekt ›kaleiDANCEscope‹ von Tümay Kılınçel und Cornelius Schaper. Die Tanzwunschmaschine funktioniert wie eine begehbare Jukebox. Im Inneren eines umgebauten Wohnwagens eröffnet sich mitten in der Stadt eine Miniaturbühne, die den Besucher:innen die Programmwahl überlässt: Der Gast entscheidet sich anhand einer Liste für einen Tanz, der dann sofort live und nur für ihn allein getanzt wird. Eine 1:1-Performance dauert je nach Tanzauswahl zwischen drei und sieben Minuten.
›kaleiDANCEscope‹ hinterfragt die Diversität im Tanz: Wer tanzt und was ist der Tanz-Kanon? Welche Körper bekommen im Theater- und Kulturbetrieb eine Bühne und wer wird ausgeschlossen? Welche Tänze werden gezeigt – und welche könnten noch dazu gehören? Das Ensemble besteht aus fünf Performer:innen, sowohl professionellen Tänzer:innen als auch Menschen ohne akademische Ausbildung. Zum Basis-Repertoire der Tanz-Jukebox gehören u. a. zeitgenössischer und klassischer Tanz, Voguing, Mixed Abled Dance, traditionell-koreanischer Tanz, Konzepttanz, Hip-Hop und Latin-Dance, vorgetragen teils mit, teils ohne Musik. Im Vorfeld des asphalt Festivals werden Tümay Kılınçel und Cornelius Schaper aber auch neue Tänze recherchieren und dazu lokale Tanzgruppen aufsuchen: Was gibt es in Düsseldorf vor Ort für besondere Tänze, die in die Tanzliste eingefügt werden könnten? Mittelfristig soll so aus dem Wohnwagen eine ›Tanzsammelmaschine‹ und ein rollendes Archiv werden. ›kaleiDANCEscope‹ wächst mit jedem Auftritt, das Repertoire erweitert sich und lädt ein, neue Perspektiven zu schaffen.
Das Kollektiv should-I-know um Tümay Kılınçel und Cornelius Schaper ist ein Zusammenschluss verschiedener Künstler:innen aus den Bereichen Performance, Bewegung, Medien und Musik. Kılınçel und Schaper leben und arbeiten in Düsseldorf und entwickeln seit 2014 gemeinsame Projekte. Dabei werden vorhandene Strukturen des öffentlichen Raumes neu geordnet, umgedeutet und unterwandert, Wechselwirkungen von Innen und Außen, Privat und Öffentlich, Einschluss und Ausschluss durchleuchtet. Bis 2016 waren sie mit ›DANCE BOX‹ (2014), dem Prequel zu ›kaleiDANCEscope‹, auf Tour in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2020/21 wurden sie mit Jungyun Bae für das Mentoring-Programm des NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste ausgewählt.
Lesen Sie hier ein Interview mit Tümay Kılınçel und Cornelius Schaper über ›kaleiDANCEscope‹.
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Eine Produktion von should-I-know in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem FFT Düsseldorf, gefördert vom NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, von #TakeAction (Take Care/Neustart Kultur/Fond Dakü), von #TakeHeart Wiederaufnahmeförderung (Neustart Kultur/Fond Dakü) und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW – regionale Kulturpolitik NRW (RKP) im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE
Vielen Dank an Aljoscha Gößling, Konrad Jesdinsky, Milena Mönch, Leander Ripchinsky, Emmanuel Roch, Ayhan Toprak, Rouwe Hahn, Nele Warthemann, Jugendhaus Frankfurter Berg Frankfurt, Ateliergemeinschaft ES365 Düsseldorf
Künstlerische Leitung, Choreografie, Performance: Tümay Kılıncel
Künstlerische Leitung, Video: Cornelius Schaper
Choreografische Leitung, Performance: Jungyun Bae
Co-Choreografie, Performance: Juan Urbina
Co-Choreografie: Ayda El Fassi El Fehri, Kübra Sekin
lokale Co-Choreografie, Performance: Kim Gorol, Evgenia Tarutin, Manis Sjahroeddin
Publikum-Betreuung, Performance: Alina Rohde
Bühnenbild: Fivos Theodosakis
Lektorat, Übersetzung: Annika Restin
DJ-Set: Monita Wagma
Illustration: Christian Wischnewski
technische Unterstützung: David Schnaegelberger
Produktionsleitung: Laureen Laser, Alina Rohde
Produktionsassistenz: Rui Wu
LOST
Urban
Dance
trifft
Fusion
Big
Band
Wahrhaft grenzüberschreitend ist diese asphalt-Koproduktion, die auf dem diesjährigen Festival uraufgeführt wird: Street-Culture-Tänzer:innen des Forums Urbane Tanzkunst (FUT) rund um den Choreografen Takao Baba treffen auf Musiker:innen des Babylon ORCHESTRA, einer Big Band mit transkultureller Zusammensetzung unter der Leitung von Mischa Tangian. Urbaner Tanz wie Hip Hop, Krump, Popping, Voguing und Breaking wird kombiniert mit Klängen arabischer Instrumente, klassischer Streicher und elektronischer Beats. Im Zentrum der künstlerischen Annäherung steht die Idee der klassischen Tugenden, die auf ihre Aktualität hin untersucht werden, um herauszufinden, wie ein diverses Zusammenleben mit verschiedenen Kulturen und Wertevorstellungen möglich ist. In enger Kooperation zwischen den Musiker:innen und Tänzer:innen werden die künstlerischen und kulturellen Wurzeln jedes einzelnen ausgelotet und unter dem Motiv der Tugenden in Musik und Tanz übersetzt.
Das Thema Diversität ist eng verknüpft mit den Wertevorstellungen der Gesellschaft. Die Tanz- und Musik-Performance ›LOST‹ hinterfragt, welche Tugenden in einer Gesellschaft wichtig sind, in der Rassismus, kulturelle Aneignung und Machtmissbrauch das Zusammenleben beeinflussen. Welche Rolle spielen Tugenden in der Kunst? Ist die Loyalität zur Leitungsfigur eines Choreografen bzw. einer Choreografin oder Komponist:in noch zeitgemäß? Wie kann diese hinterfragt werden? Was bedeutet Wahrhaftigkeit für Kunstschaffende und welche Bedeutung hat Kunst für die Vermittlung von Werten?
Nach der Premiere von ›2 Legit‹ bei asphalt 2021 sind Takao Baba und Mischa Tangian nun mit einer großen Bühnenproduktion zu Gast, der dritten gemeinsamen Arbeit der beiden Ausnahmekünstler.
Takao Baba ist Choreograf und Tänzer. Die Wurzeln seiner Arbeit liegen im urbanen Tanz, den er mit den Ausdrucksformen des zeitgenössischen Tanzes verbindet. Takao Baba entwickelt mit seiner Tanzkompanie E-Motion regelmäßig Tanztheaterproduktionen und ist Mitbegründer der Plattform Dance Unity, die Deutschlands bedeutendsten urbanen Tanzveranstaltungen ›Funkin’ Stylez‹ und ›Juste Debout‹ ausrichtet. Als Tänzer und Choreograf war er zuletzt u. a. an Produktionen des Düsseldorfer Schauspielhauses beteiligt.
Der aus Moskau stammende Komponist, Geiger und Orchesterleiter Mischa Tangian wurde als Stipendiat und Preisträger zahlreicher Wettbewerbe mehrfach ausgezeichnet. 2016 gründete Tangian das Babylon ORCHESTRA, das Musiker:innen aus dem Mittleren Osten und Europa zusammenführt und neue Musik zwischen moderner Klassik, Jazz und Weltmusik entwickelt. Das Ensemble spielt Konzerte im In- und Ausland und setzt u. a. auch gemeinsame Projekte mit großen Symphonieorchestern um. Das Debütalbum des Babylon ORCHESTRA mit Kompositionen von Mischa Tangian erhielt 2020 den Preis der deutschen Schallplattenkritik für das beste Weltmusikalbum.
Die Sängerin Mary May hat eine fesselnde Bühnenpräsenz und zieht mit ihrer dynamischen Stimme mühelos das Publikum in ihren Bann. Ihre Musik ist beeinflusst von Künstler:innen wie Lauryn Hill, Radiohead und Björk, traditionelle Reggae-, Soul- und afrokubanischen Rhythmen vermischt sie mit ihren kongolesischen Wurzeln. In den letzten Jahren sang sie bei Künstlern wie Roy Ayers, Harrisson Stafford, Naâman und den jamaikanischen Legenden Israel Vibration.
Eine Produktion von Forum Urbane Tanzkunst e. V. in Koproduktion mit dem asphalt Festival Düsseldorf, gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR, Hilfsprogramm Tanz
Tanz: Hanna Vien, Klesio Moreira, Patrick Williams ›Twoface‹, Surena Fazalazar, Solomon Quaynoo
Künstlerische Leitung, Choreographie: Takao Baba
Künstlerische Leitung, Komposition: Mischa Tangian
Musik: Azin Zahedi, Mary May, Deniz Mahir Kartal, Martin Knörzer, Michael Glucksmann, Nils Marquadt, Osama Abdulrasol, Peter Kuhnsch, Peter Somos, Valentin Link, Yuliesky Gonzalez
Dramaturgie: Célestine Hennermann
Produktionsleitung: Melissa Müller, Susanne Berthold
Organisation Orchester: Mina Takei
Technische Leitung: Nemedia, Malte Lehmann
Tontechnik: Pascal Gehrke
Nikitch & Kuna Maze
»
This
is a
good
one
«
(Gilles Peterson, BBC Radio)
Nikitch & Kuna Maze gehören zu einer neuen Generation von Musiker:innen, Produzent:innen und DJs, die in ihrer Musik Jazz und Clubkultur verschmelzen. Der charakteristische Sound des französisch-belgischen Duos verbindet Jazz, Downbeat und Hip-Hop, pulsierende Beats, knackigen Groove und körnige Synthie-Kosmos-Texturen.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Musiker Nicolas Morant alias Nikitch und dem Brüsseler Produzenten Edouard Gilbert alias Kuna Maze begann, als sich das Duo am Jazzkonservatorium von Chambery in Frankreich kennenlernte. Vor ihrem Jazzstudium hatten beide eine klassische Musikausbildung genossen. Um etwas Neues auszuprobieren und einen Ausgleich zu den Studieninhalten zu schaffen, begann das Duo gemeinsam elektronische Musik zu machen. Beeinflusst von Künstler:innen wie Flying Lotus, Roy Hargrove, Thundercat, Esbjörn Svensson Trio und Erykah Badu, schnüren Nikitch & Kuna Maze Einflüsse aus Jazz, Broken Beat und einer breiten Palette elektronischer Musik zu einem tanzbaren, clubtauglichen Paket.
Nikitch & Kuna Maze spielen bei hochklassigen Jazzfestivals ebenso wie in kleinen Kellerclubs, haben u. a. ein fulminantes Set auf dem Worldwide Festival hingelegt und sind als Support von ›Machinedrum‹ aufgetreten. Gilles Peterson, Tom Ravenscroft, Nemone, Lauren Laverne und andere einflussreiche DJs und Radiomoderator:innen zeigen sich von dem Duo schlichtweg begeistert. Alle sind überzeugt: Die Zukunft von Nikitch & Kuna Maze sieht rosig aus und der internationale Durchbruch scheint nicht mehr fern.
– – –
Das sagt die Presse:
»Atemberaubender, breaklastiger Rhythmus, gekleidet in eine sanfte Melodie und diese entspannte Atmosphäre, die für die französische Szene des rauchigen Beatmakings typisch ist« (Tsugi Magazine)
»Killer Dancefloor Business vom Label Tru Thoughts, das Fans von House, Broken Beat und den brasilianischen Jazz-Funk-Legenden Azymuth gefallen dürfte.« (Music Is My Sanctuary)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
Nicolas ›Nikitch‹ Morant: Keys, Flöte, Sequences
Edouard ›Kuna Maze‹ Gilbert: Bass
Victor Pascal: Schlagzeug
Die Krebsmafia
Eine
Recherche
zu einem
der größten
Medizin-
skandale
der Nach-
kriegszeit
Jeden Tag vertrauen tausende Krebskranke in Deutschland ihren Ärzt:innen und Apotheker:innen. In einer groß angelegten Recherche fanden Investigativ-Journalist:innen aber immer wieder Hinweise auf unnötige Chemotherapien sowie abgelaufene und unterdosierte Medikamente. Das gesamte Ausmaß des Skandals scheint sehr viel größer als bisher angenommen. Die Opfer: Patient:innen und das Gesundheitssystem selbst. In einer szenischen Installation stellen Helge Schmidt und Team das systematische Versagen dem Schicksal einzelner Betroffener gegenüber: Wie viel Profitstreben kann das Gesundheitswesen vertragen? Dürfen medizinische Versorgung und Care-Arbeit überhaupt ein Wirtschaftsmarkt sein?.
Beim asphalt Festival waren bereits die preisgekrönte Inszenierung ›Cum-Ex Papers‹ des Teams um Theaterregisseur Helge Schmidt sowie die Folgearbeit ›Tax for free‹ zu sehen. Für die Produktion ›Die Krebsmafia‹, die asphalt koproduziert, arbeitete Schmidt erneut mit dem Investigativ-Journalisten Oliver Schröm vom ARD-Magazin ›Panorama‹ und seinen Kolleg:innen zusammen.
Helge Schmidt (*1983 in Schwerin) war mehrere Spielzeiten am Thalia Theater Hamburg tätig und arbeitet seit einigen Jahren als freier Regisseur. Er ist sowohl in der freien Szene als auch am Stadttheater aktiv und seine Arbeiten wurden mehrfach zu Festivals eingeladen. Seine Arbeit ›Cum-Ex Papers‹ wurde 2019 mit dem Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie Regie Schauspiel ausgezeichnet.
Lesen Sie hier ein Interview mit Helge Schmidt über seine neue Produktion.
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Das sagt die Presse:
»Helge Schmidt hat mit ›Die Krebsmafia‹ einen neuen investigativen Rechercheabend inszeniert, minimalistischer noch als zuvor. Und dennoch zutiefst schockierend.« (nachtkritik.de)
»Die präsentierten Fakten sind gewaltig. Die Relevanz ist für jedermann eindeutig.« (Hamburger Abendblatt)
Eine Produktion von Helge Schmidt und Team in Koproduktion mit dem asphalt Festival Düsseldorf, LICHTHOF Theater Hamburg und TD Berlin, gefördert durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, den Berit und Rainer Baumgarten Stiftungsfonds unter dem Dach der Hamburgischen Kulturstiftung, die Ilse und Dr. Horst Rusch Stiftung, die Rudolf Augstein Stiftung und die LICHTHOF Stiftung
– – –
mit Jonas Anders, Günter Schaupp, Laura Uhlig sowie Judith Weßbecher
Regie, Textfassung: Helge Schmidt
Ausstattung, Video: TÒ SU / Martina Mahlknecht, Martin Prinoth
Künstlerische Mitarbeit Ausstattung/Video: Mona Rizaj
Musik: Frieder Hepting
Dramaturgie: Franziska Bulban
Licht: Sönke C. Herm
Assistenz: Judith Weßbecher
Produktionsleitung: Zwei Eulen (Kaja Jakstat)
Anna Mateur & The Beuys
»
Sie
gehört zu
Deutschlands
lustigsten
Menschen
auf der
Bühne
«
(EMMA)
Sie tanzt. Sie singt. Und macht Musik mit der wohl geilsten Stimme seit Nina Hagen. Anna Mateur ist eine großartige, wundersame Erscheinung, die mit ihrem sagenhaften Stimmvolumen und abgrundkomischen Witz-Ernst alles in den Schatten stellt, was sich hierzulande zwischen Großkunst und Kleinkunst zu behaupten versucht. Als »Anti-Diva, Musik-Kabarettistin, Entertainerin, Naturereignis« versucht die Presse sie zu charakterisieren, doch die Sache mit den Schubladen will bei ihr nicht so recht funktionieren. Anna Mateur liebt es, ihr Publikum mit Absurditäten zu überrumpeln.
Anna Maria Vogt aka Anna Mateur, geboren 1977 in Dresden, hat Musik studiert und tourt seit 2003 mit ihren verschiedenen musikalischen Formationen im deutschsprachigen Raum. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Salzburger Stier, dem Deutschen Kleinkunstpreis, dem Deutschen Kabarettpreis und dem Bayerischen Kabarettpreis. Anna Mateur ist immer bereit für einen kreativen Seitensprung, schreibt Bühnenprogramme, Songtexte und Radiokolumnen. Ihre Leidenschaft gilt Systemen zwischen Ordnung und Chaos. Sie hat bislang mehrere CDs veröffentlicht, ein Solo-Hörspiel sowie das Buch ›Wehwehchen-Atlas‹.
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Das sagt die Presse:
»Ernsthaft können vergleichsweise viele. Derart gute Satire nur ganz wenige.« (Berliner Morgenpost)
»Sie ist weder Kabarettistin noch Comedian. (…) Als Frau sprengt sie jedes Klischee. Anna Maria Vogt ist mit dieser Mischung aus grandioser Körpersprache und entwaffnender Komik längst Kult.« (EMMA)
»Anna Mateur ist eine stimm- wie wortgewaltige Spezialphilosophin« (radioeins)
»Dresdens Wunderstimme« (Deutschlandfunk)
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Anna Mateur: Gesang
Kim Efert: Gitarre
Samuel Halscheidt: Gitarre
Festivalparty
asphalt
bittet
zum
Tanz
Am vorletzten Tag von asphalt 2022 machen wir die Nacht zum Tage. Der Performancekünstler und DJ Hanny Kayali, der im zakk die Partyreihe ›Deine Mama ist auch Techno‹ verantwortet, stellt die Jubiläumsparty für asphalt N° 10 auf die Beine. Musikalisch ist eine wilde, tanzbare Mischung zu erwarten, ausgelassene Feierstimmung garantiert.
– – –
Unendlicher Spaß
»
Das
Schönste,
was man
seit langem
im Theater
gesehen
hat
«
(Süddeutsche Zeitung)
›Unendlicher Spaß‹ gilt als zentrales Werk der US-amerikanischen Literatur der 1990-er Jahre und zählt laut ›Time‹ zu den 100 besten englischsprachigen Romanen. 1996 erschien ›Infinite Jest‹ in den USA und machte seinen Autor David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Der 1500 Seiten starke Roman strotzt nur so vor sprachlicher Kreativität, ungeheurer Themenvielfalt, treffsicherer Gesellschaftskritik und Humor. Die Geschichten zahlreicher Haupt- und Nebenfiguren und deren Umgang mit Sucht und Abhängigkeiten werden kunstvoll miteinander verwoben, zentrale Schauplätze der Handlung sind eine Tennisakademie und ein Drogenentzugsheim. Wallace schreibt über Geburten, Todeskämpfe, Liebes- und Trennungsgeschichten, übertriebenen Speichelfluss, bildschöne Krankenschwestern und Vögel, die mitten im Flug einen Herzinfarkt erleiden.
Regisseur Thorsten Lensing und sein Team haben den Stoff zu einem »klugen, tiefen, aber auch sehr lustigen Theaterabend« (Frankfurter Rundschau) kondensiert. Herausragende Theater-, Film- und TV-Schauspieler*innen wie Ursina Lardi, André Jung, Devid Striesow, Jasna Fritzi Bauer oder Sebastian Blomberg agieren auf einer beinahe leeren Bühne mit sich und sehr reduzierten Theatermitteln: »Dieser Abend ist wie ein Rausch«, urteilte das ›NDR Kulturjournal‹. Lensings Inszenierung war zum Theatertreffen 2019 eingeladen und Gewinner des Nachtkritik-Theatertreffens 2019.
Das sagt die Presse:
»Das ist pures Theater, schlicht und ergreifend, verrückt, wüst, aggressiv, ekelerregend, aber auch feinfühlig, sensibel und vor allem sehr, sehr komisch. Die krass unterschiedlichen Spielstile der Schauspieler ergeben gemeinsam ein funkelndes Ganzes.« (Volksfreund)
»Virtuoser als in dieser Zeitraffer-Version kann man Wallace‘ Romanmonster wohl kaum zähmen.« (Hamburger Abendblatt)
»Man glaubt diesem Theater und traut ihm alles zu, sogar die Überwindung der Schwerkraft.« (NDR)
Eine Produktion von Thorsten Lensing in Koproduktion mit Schauspiel Stuttgart, Schauspielhaus Zürich, Ruhrfestspiele Recklinghausen, Kampnagel Hamburg, Theater im Pumpenhaus Münster, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Künstlerhaus Mousonturm, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg und SOPHIENSÆLE. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und der Stadt Münster. Aufführungsrechte beim Rowohlt Theater Verlag, Reinbek bei Hamburg. Unterstützt durch das National Performance Netz Gastspielförderung Theater, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder.
Mit Jasna Fritzi Bauer, Sebastian Blomberg, André Jung, Ursina Lardi, Heiko Pinkowski und Devid Striesow
Regie, Textfassung: Thorsten Lensing
Bühne: Gordian Blumenthal, Ramun Capaul
Kostüm: Anette Guther
Dramaturgie: Thierry Mousset
Fotos: David Baltzer / agentur zenit
Ebow
»
Zeit
für
Ansagen
«
(Vice)
Die deutsche Rapperin Ebow, bürgerlich Ebru Düzgün, ist provokant und politisch. Solo, aber auch als Mitglied der Gaddafi Gals, rappt die gebürtige Kurdin unter anderem gegen Sexismus, Rassismus und Homophobie, für eine offene, solidarische und gleichgestellte Gesellschaft.
Ebow ist eine der relevantesten Rapperinnen des Landes, macht politische Themen hörbar und schafft Hymnen für ganze Communities. Sie gibt denen eine Stimme, die oft nicht gehört werden.
Anfang 2020 hat die in Berlin lebende Künstlerin ihr neues Album ›QUEER AF II‹ veröffentlicht, eine Sammlung queerer Lovesongs. Die vielfältige, kurze EP setzt sich mit dem Thema auf ganz unterschiedliche Weise auseinander: ›Shorty‹ ist eine eingängig-dissonante Uptempo-Nummer mit einer eingängigen Hookline, ›Tunnel‹ ein melancholischer Track mit lässigen Jazz-Anleihen und viel Herzschmerz. Komplettiert wird die EP von dem Song ›Friends‹, der die Freundschaft feiert.
Ebow verknüpft spielend old school, new school, Battlerap und R’n’B. Ihre textliche Palette ist ebenso breit gefächert und reicht von tagebuchartigen Gedanken bis zu politischen Pamphleten. Von der Presse wird Ebow als deutsches Pendant zur britischen Polit-Rapperin M.I.A. gehandelt.
Das sagt die Presse:
»Zwischen Radikalität und Reflektiertheit findet Ebow seit Jahren die passenden Worte, um ihre Erfahrungen mit Diskriminierung zu verarbeiten – als Postmigrantin, als Frau, die Frauen liebt, als Frau. Sie rechnet in ihrer Musik ab, mit strukturellem Rassismus, kultureller Aneignung, Frauenverachtung und Queer-Feindlichkeit.« (Süddeutsche Zeitung)
»Düzgün bricht ihre Aussagen auf Schlüssel-, Schlag- und Stichwortketten herunter, deren Effekt schwindelerregend ist. Sie textet politisch korrekt und grammatisch unkorrekt über Frauenverachtung in ihrer Szene und Fremdenverachtung in ihrem Land.« (Zeit Online)
»Wenn die junge Rapperin auf die Bühne tritt, ist es Zeit für Ansagen.« (Vice)
»Es gibt auch Leute, die Ebow vorwerfen, abgehoben zu sein, weil sie über ihren Master-Abschluss rappt. Ihre Antwort: ›Digga, gönn’ mir doch!‹« (brand eins)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
von und mit Ebow & DJ
Helem Nejse & Smoke Mardeljano
»
Meditation
und
Levitation,
Scherz
und
Ernst
zugleich
«
(music-box.hr)
An diesem besonderen Abend begegnen sich mit Helem Nejse und Smoke Mardeljano zwei herausragende Hip-Hop-Acts des Balkans auf der Seebühne – zuerst treten sie in jeweils eigenen Sets auf und performen anschließend gemeinsam.
Das Hip-Hip-Trio Helem Nejse aus Sarajevo hat ein Wirkungskreis weit über Bosnien hinaus. Admir Čular, Amer Čanković und Tihomir Radić sind Musiker, Radio- und Podcast-Redakteure, MCs und Schauspieler. Sie haben drei Studioalben, das Theaterstück ›Sarajevski dani terorizma‹, einen Podcast und die Zeichentrickserien ›Bruca Braca Bruda Brada‹ veröffentlicht. In ihrer eigenen Radioshow, von der bislang mehr als 200 Folgen gesendet wurden, sind einige der faszinierendsten und kontroversesten Figuren des Balkans zu Gast.
Helem Nejse kombinieren in ihrer Musik Rap, Reggae, Rock, Ethno und Dub, ihre oftmals humorvollen Texte handeln von Liebe, sozialem Engagement und nehmen aktuelle gesellschaftliche Ereignisse in den Blick. Ein Konzert von Helem Nejse ist immer ein dynamisches und energiegeladenes Spektakel. Ihre Livequalitäten haben sie bereits bei zahlreichen Konzerten auf dem Balkan unter Beweis gestellt, solo und auf Festivals wie Exit, Seasplash, Mostar Summer Fest oder Ferragosto JAM.
Smoke Mardeljano ist der vielleicht prominenteste MC Serbiens und auf den Straßen von Belgrad aufgewachsen. Nach seiner Kindheit in einem Stadtteil, der im Volksmund ›Vietnam‹ genannt wird, lebte er in einer Besserungsanstalt für Jugendliche. Sein schwieriges Schicksal wurde 2016 in dem prämierten Dokumentarfilm ›Ja repujem‹ einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Heute zählt Smoke Mardjeljano zu den wichtigsten und populärsten Rappern auf dem Balkan.
Das sagt die Presse:
»Diese neue Generation von kreativen Musikern aus Sarajevo schafft es, mit ihrem spezifischen musikalischen Ausdruck voller aktueller Club-Rhythmen, mit einem Schwerpunkt auf Hip-Hop/Rap, Trap, Reggae, Dancehall, Dubstep und Rock das Beste zu vereinen, was die Sarajevoer Rockschule in den letzten 40 Jahren hervorgebracht hat.« (Nacional)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Resolution
Rap: Admir Čular a.k.a. Čika Gagara, Amer Čanković a.k.a. Stihomir Klepić, Smoke Mardeljano
DJ: Tihomir Radić aka Toshi Domaćin
Bass: Zlatko Karahodžić
Schlagzeug: Rijad Šuta
MC: Smoke Mardeljano
DJ: Dino Mrki Muratović
Max Czollek
»
Schreibe so,
dass die
Nazis dich
verbieten
würden!
«
(Max Czollek)
In Zeiten der Krise leiden Gesellschaft und Vielfalt. Für Max Czollek bieten staatstragende Konzepte wie ›Leitkultur‹ oder ›Integration‹ darauf keinerlei Antwort. Seit 2018 wird viel diskutiert über Max Czolleks Streitschrift ›Desintegriert euch!‹, mit der er die Integrationsdebatte wortstark aufmischte. Beschrieb sie den Status quo des deutschen Selbstverständnisses, entwirft Czollek nun in seinem neuen Buch ›Gegenwartsbewältigung‹ das Modell für eine veränderte Gegenwart: Wie muss sich die Gesellschaft wandeln, damit Menschen gleichermaßen Solidarität erfahren? Welche liebgewonnenen Überzeugungen müssen wir alle dafür aufgeben? Wie kann in einer fragmentierten Welt die gemeinsame Verteidigung der pluralen Demokratie gelingen? Max Czollek gibt Antworten für die politische Gegenwart und trifft damit den Nerv der Zeit.
Max Czollek (*1987 in Berlin) schloss sein Politikwissenschaften-Studium an der FU Berlin mit einer Promotion am Zentrum für Antisemitismusforschung ab. Er ist Mitglied des Lyrikkollektivs G13, organisiert gemeinsame Lesetouren und Veröffentlichungen und ist Kurator des internationalen Lyrikprojekts ›Babelsprech‹. Außerdem ist er Mitherausgeber der Zeitschrift ›Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart‹. Mit Sasha Marianna Salzmann kuratierte Czollek 2016 die Veranstaltung ›Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen‹ und 2017 die ›Radikalen Jüdischen Kulturtage‹ am Maxim Gorki Theater. Neben Sachbüchern hat er auch die Gedichtbände ›Druckkammern‹, ›Jubeljahre‹ und ›Grenzwerte‹ veröffentlicht.
Das sagt die Presse:
»Czollek hat wirklich einen Nerv getroffen!« (New York Times)
»Das alte Buch hatte Witz, das neue hat Vernunft. Es ist erwachsener, konstruktiver.« (Der Spiegel)
von und mit Max Czollek
Moderation: Christine Brinkmann
Trickster Orchestra
»
Eines der
aufregendsten
zeit-
genössischen
Orchester
Europas
«
(VAN Magazin)
Diese Musik ist purer Groove: Das Trickster Orchestra unter der Leitung der bekannten Jazzsängerin Cymin Samawatie besteht aus hochklassigen Solist*innen vieler verschiedener Nationen. Dem Ensemble aus Berlin gelingt es auf spektakuläre Weise, eine aus vielen Kulturen gespeiste gemeinsame, zeitgenössische Musiksprache zu entwickeln, die Neue Musik, Klassik, Elektronik, Jazz, Pop, Hip-Hop und Improvisation vereint. Das Trickster Orchestra nutzt Traditionen dabei als Werkzeugkästen, um Ideen für musikalische Innovationen freizusetzen. Das Kollektiv, das in wechselnden Besetzungen auftritt, umfasst etwa 50 virtuose Musiker*innen und Sänger*innen aus den unterschiedlichsten Genres – Mitglieder der Berliner Philharmoniker sind ebenso dabei wie beispielsweise der preisgekrönte Instrumentalvirtuose Wu Wei, der meisterlich die traditionelle chinesische Mundorgel Sheng beherrscht. Bei seinem Konzert auf dem asphalt Festival stellt das Trickster Orchestra sein erstes Studioalbum vor, das am 23. April 2021 bei ECM erschienen ist.
Gegründet wurde das Trickster Orchestra 2013 von der Sängerin Cymin Samawatie und dem Perkussionisten Ketan Bhatti, die bereits im namhaften Berliner Jazzquartett Cyminologie zusammenspielen. Laut Cymin Samawatie macht Trickster so besonders, »dass es aus sehr starken und individuellen Persönlichkeiten besteht, die jeder für sich Großes erreicht haben. Für dieses Projekt treten sie aus ihrer individuellen musikalischen Blase heraus und schließen sich zusammen, um eine neue, gemeinsame musikalische Welt zu erschaffen.« Konzerte des Orchesters beschreibt die Presse als »funkensprühende Mischung mit inspirierter Kraft und zu Herzen gehender Musikalität« (Westdeutsche Zeitung).
Das Trickster Orchestra spielte u. a. beim ›Schönes Wochenende‹-Festival für Modernes Hören der Tonhalle Düsseldorf, bei #bebeethoven in der Bundeskunsthalle und Outernational im Berliner Radialsystem, beim Jazzfest Berlin, Silk Road Festival Baku und Modara – Fest für Zeitgenössische Musik in Berlin. Neben Konzerten entwickelt das Ensemble neue Formate mit zeitgenössischem Tanz, Wissenschaftsdiskurs und aktueller Lyrik.
Das sagt die Presse:
»Sie nutzen traditionelle Spieltechniken ihrer Heimat, bedienen sich aus Jazz, Zwölfton- und serieller Musik. Sie improvisieren, suchen, finden und verlieren sich, eine babylonische Sprachverwirrung auf musikalischem Spitzenniveau.« (Die Zeit)
»Man hat selten so wenig klischeehafte Musik in einem solchen Rahmen gehört. Sagenhafte Stimmen und zeitlose Klänge. Die Künstler lassen sich in starker Weise aufeinander ein.« (RBB Kulturradio)
»It’s not a mosaic, but it is a kaleidoscope. Each musician retains her or his own tuning and vocabulary. The various tones, textures and idiomatic accents are overlapped, juxtaposed and filtered through each other, creating something much more interesting than a flavourless fusion. Trickster Orchestra is an impressive example of giving musicians of high skill and inquiring minds the chance to find new paths.« (The Blue Moment)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Resolution, mit freundlicher Unterstützung von Steinway & Sons Düsseldorf
Gesang, Dirigat, Künstlerische Leitung, Komposition: Cymin Samawatie
Schlagzeug, Künstlerische Leitung, Komposition: Ketan Bhatti
Nay & Kawala: Mohamad Fityan
Kontrabassflöte: Tilmann Dehnhard
Paetzold Blockflöten: Susanne Fröhlich
Sheng: Wu Wei
Posaune: Florian Juncker
Klarinette: Mona Matbou Riahi
Bassklarinette & Electronics: Milian Vogel
Kanun: Eleanna Pitsikaki
Koto: Naoko Kikuchi
Oud & Gitarre: Mahan Mirarab
Violine: Akiko Ahrendt
Viola: Maria Reich
Cello: Mariel Roberts
Kontrabass: Ralf Schwarz
Flügel: Achim Kaufmann
Marimba & Vibrafon: Sabrina Ma
Tombak & Perkussion: Joss Turnbull
Electronics: Simon Stockhausen
Bilderzerstörer
»
Bildgewaltige
Inszenierung
in oft surreal
fiebrigen
Bildern
«
(TANZweb.org)
In ihrer neuen Arbeit ›Bilderzerstörer‹ beschäftigt sich die Tanztheater-Compagnie bodytalk mit der Zerstörung von Kunstwerken. Wie kann Kunst derartige Aggressionen bei manchen Menschen auslösen, dass sie leibhaftig und gewalttätig Bilder attackieren? Dieser fanatische Glaube, etwas Ästhetisches zerstören zu müssen, übt auf andere Menschen, aber auch auf die Medien eine große Faszination aus. So können eigentlich banale Akte der Destruktion weit über die Grenzen der Kunstwelt hinaus große Wellen schlagen.
bodytalk wurde 2008 von Rolf Baumgart und der ehemaligen Kresnik-Tänzerin Yoshiko Waki gegründet und produziert politisches Tanztheater mit starken Bildern und einer schier unerschöpflichen Energie. Ausgangspunkt jeder Produktion ist die Frage, was passiert, wenn Tanz und Realität zusammenstoßen. Die Produktionen des in Münster ansässigen Künstlerteams entstehen häufig unter Einbeziehung des öffentlichen Raums. Seit 2012 erhält bodytalk die ›Spitzenförderung Tanz‹ in NRW und wurde schon mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Kölner Tanztheaterpreis und dem Bewegungskunst-Preis Leipzig.
Das sagt die Presse:
»Ein visuell-akustisch-emotionaler Urknall: Yoshiko Waki und Rolf Baumgart legen mir ihrem neuen Stück erneut einen aktuellen politischen Tanzabend vor, der vor allem durch beeindruckende Bilder in Bann schlägt.« (Tanznetz)
Eine Produktion von bodytalk in Koproduktion mit dem asphalt Festival, Teatr Rozbark (Polen), Theater im Pumpenhaus (Münster), gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman, vom Kulturamt der Stadt Münster und von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
von Yoshiko Waki und Rolf Baumgart
von und mit Momoko Baumgart, Lia Beuchat, Klaus Dilger, Rene Haustein, Martijn Joling, Max Korner, Florencia Martina, Nanako Oizumi, Amy Pender, Vicky Roters, Alexey Torgunakov, Piotr Mateusz Wach, Jan Paul Werge
Romeos & Julias unplagued
All’ die Heroes
von all’ den
Shakespearoes,
wo sind sie
alle hin?
Romeo stirbt, weil der Bote mit der rettenden Nachricht wegen der Pest (›plague‹) aufgehalten wird und in Quarantäne muss. In ›Romeo & Julia‹ sterben die jungen Leute, alle jungen Leute, während die Alten überleben.
Die Pest, jedenfalls, ist verschwunden: Keine Spuren hinterlassen, wir spuren schon genug – und spüren nicht genug! Es sind die Seelen, die sich lieben; Körper stoßen zusammen wie Autos. Um als Phönix aus der Asche aufzuerstehen, müssen wir wohl zunächst selbst Asche werden: Wir arbeiten daran. Keine Asche ohne Feuer, keine Liebe ohne Feuer. Keine Angst vor Entzündung und Ansteckungsgefahr?
›Romeos & Julias unplagued‹ ist nach ›Jewrope‹ und ›Solidaritot‹ die dritte Zusammenarbeit von bodytalk (Münster) und der polnischen Tanztheater-Compagnie Polski Teatr Tańca (Poznan). ›Jewrope‹ gewann den Kölner Tanztheater-Preis, ›Solidaritot‹ wurde im Jahrbuch des Magazins ›tanz – Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance‹ als ›Aufführung des Jahres‹ und Yoshiko Waki als ›Choreografin des Jahres‹ benannt, die »Tanz als dionysische Exaltation gegen das Repressive zelebriert«.
bodytalk wurde 2008 von Rolf Baumgart und Yoshiko Waki gegründet und produziert politisches Tanztheater mit starken Bildern und einer schier unerschöpflichen Energie. Ihre Arbeiten werden von der Presse als ›Labor der Darstellenden Künste‹ bezeichnet. Ausgangspunkt jeder Produktion ist die Frage, was passiert, wenn Tanz und Realität zusammenstoßen. Seit Herbst 2016 ist bodytalk Artist in residence im Theater im Pumpenhaus in Münster.
Eine Koproduktion von bodytalk (Münster) und Polski Teatr Tańca (Poznan), in Kooperation mit dem Theater im Pumpenhaus und dem asphalt Festival, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projekts #HumanBeingHuman, Kulturamt der Stadt Münster und nrw landesbüro tanz
von Yoshiko Waki und Rolf Baumgart
Tanz: Agnieszka Jachym, Evelyn Blue, Dominik Kupka, Kasper Bozek, Sandra Szatan, Paulina Jakzym, Daniel Michna, Zbigniew Kocieba, Julia Halka, Katarzyna Kulminska, Emily Wong, Katarzyna Rzetelska, Pau Pique, Jerzy Kazmierczak, Patryk Jarczok
Live-Musik: Damian Pielka
Ausstattung: Nanako Oizumi
Licht: Klaus Dilger
Best Boy: René Haustein
Technik: Timo von der Horst, Lennart Aufenvenne
Produktion: Markus Bomski, Robert Chodyla
Meskerem Mees
»
Mit ihrer
Stimme
könnte
diese
junge
Künstlerin
selbst
Steine
zum
Weinen
bringen.
«
(ARTE)
Die belgische Singer-Songwriterin Meskerem Mees, gerade einmal 21 Jahre jung, verzaubert mit gefühlvollen, von Folk und Soul beeinflussten Balladen. Kraftvoll und sanft zugleich, erinnert ihre Ausstrahlung an Nina Simone und Joni Mitchell.
Um ihre vielschichtigen und sorgsam komponierten Songs zu performen, braucht Meskerem Mees nicht mehr als ihre faszinierende Stimme, ihre Akustikgitarre und ihre Freundin Febe am Cello. Ihre eingängigen Melodien und Refrains haben großes Ohrwurm-Potenzial.
2020 eroberte Meskerem Mees Belgien mit großartigen Cover-Versionen von Nirvana, den Jackson 5, Justin Bieber und anderen, von deren Kultsongs sie sehr persönliche, unglaublich zarte Neuinterpretationen vorlegte. Ihre Debütsingle ›Joe‹, eine bezaubernde Folkballade, lief im belgischen Radio in heavy rotation und ließ auch ausländische Musiksender wie Consequence of Sound (USA) und FIP Radio (Frankreich) auf die junge und talentierte Frau aus Gent aufmerksam werden. Der 1. Platz bei ›Humo’s Rock Rally‹ 2020, einem in Belgien sehr populären und traditionsreichen Musikwettbewerb, bildete einen weiteren Meilenstein in ihrer aufstrebenden Karriere: »Von der Bühnenpräsenz über die Songs bis hin zu Stimme und Gitarrenspiel: ein selten gesehenes Solotalent«, urteilte die Jury.
Ihre erste Clubtour mit mehr als einem Dutzend Konzerten in Belgien, Luxemburg und den Niederlanden fiel dieses Frühjahr weitgehend Corona zum Opfer. Umso mehr Energie steckte Meskerem Mees in die Produktion ihres Debütalbums, das Ende 2021 erscheinen wird.
Gesang, Gitarre: Meskerem Mees
Cello, Background-Gesang: Febe Lazou
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Kunststörer
ROM / MENSCH
Wie kann
ein gleich-
berechtigtes
Miteinander
gestaltet
werden?
›Rom‹ heißt in allen Romanes-Dialekten ›Mensch‹. Sinti:zze und Rom:nija sind Teil unserer Gesellschaft. Sie leben und arbeiten – einige erst seit kurzem, andere schon seit Jahrhunderten – mitten in unserer gemeinsamen Welt. Aber was weiß man eigentlich über sie? Die Klischees und Vorurteile sind schnell bei der Hand: wahrsagende Frauen mit langen Röcken, Familien, die in der Fußgängerzone Musik machen, oder Menschen, die in Bussen und Bahnen andere bestehlen. Aber auch die Verheißung von Ungebundenheit und Freiheit umgibt Sinti:zze und Rom:nija. Ob nun aber verachtend oder romantisierend überhöht: All das hat mehr mit denen zu tun, die drauf gucken als mit denen, die gemeint sind. Die Diskriminierung der Sinti:zze und Rom:nija hat eine lange, beschämende Tradition. Dass die Mehrheitsgesellschaft wenig über ihre Kultur und Gebräuche weiß, hat teils schwerwiegende Konsequenzen für den Alltag dieser Menschen in Deutschland.
Vor dem Hintergrund immer noch stark anhaltender Vorurteile und daraus resultierender Diskriminierungserfahrungen beleuchtet Regisseur Stefan Herrmann, der selbst aus einer Sinti-Familie stammt, einige Lebensgeschichten dieser Bevölkerungsgruppe. Zusammen mit Rom:nija aus Düsseldorf hinterfragt er in einer performativen Shuttle-Tour das gemeinsame Zusammenleben. Jeder Mensch hat bestimmte Vorstellungen von Stereotypen und Klischees. Aber wie entstehen diese eigentlich und was macht es mit denen, die damit beschrieben werden? Wie kann Sichtbarkeit in einer Welt voller Vorurteile funktionieren? Wie kann ein Miteinander gleichberechtigt und auf Augenhöhe gestaltet werden? In Zeiten einer zunehmend vehementer argumentierenden Identitätspolitik wird es immer schwieriger sich zu verständigen. Wie kann eine pluralistische Gesellschaft funktionieren? Wie schafft man wirkliche gesellschaftliche Veränderung? ›ROM / MENSCH‹ führt eindrucksvoll vor Augen, wie notwendig respektvolle und menschliche Begegnungen für ein gemeinsames Zusammenleben sind.
Das Publikum begibt sich pro Vorstellungstermin in sechs Gruppen à sieben Zuschauer*innen per Großraumtaxi zu verschiedenen Stationen auf eine Reise durch die Stadt. Auf den Fahrten hört es Lebensgeschichten Düsseldorfer Rom:nija. Die einzelnen Spielorte liegen in Flingern und Lierenfeld und haben für die Düsseldorfer Rom:nija eine historische Bedeutung, aber auch ganz konkret mit ihrem Alltag zu tun.
Stefan Herrmann, geboren 1976 in Hamburg, hat sein Regiehandwerk u. a. als Assistent bei Zadek, Peymann, Tabori, Langhoff und Lösch gelernt und war an verschiedenen Theatern in Deutschland engagiert, etwa an den Hamburger Kammerspielen, dem Berliner Ensemble und dem Staatstheater Stuttgart. Er bewegt sich als Regisseur zwischen Produktionen mit Profischauspieler:innen an Stadttheatern und freien Produktionen mit den sogenannten ›Expert:innen des Alltags‹, die er meist mit seinem Kollektiv ›The Beautiful Minds‹ realisiert. 2017 gewann seine Inszenierung von ›Michael Kohlhaas‹ den deutschlandweit renommierten Monica-Bleibtreu-Preis. Seit mehr als zehn Jahren entwickelt Hermann partizipatorische und biografische Theaterprojekte zu gesellschaftlich relevanten und brisanten Themen. Er ist außerdem Schauspieldozent und lebt mit seiner Familie in Bonn.
mit Düsseldorfer Rom:nija
Regie: Stefan Herrmann
Dramaturgie: Juliane Hendes
Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Projektes #Extended Space, mit freundlicher Unterstützung vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und der Kulturstiftung Matrong
Mit besonderem Dank an die Rheinbahn AG und an das zakk – Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation in Düsseldorf
Jedermann reloaded
»
Ein
Parforceritt
mit
Goldglitter
«
(Neue Zürcher Zeitung)
Unter Electro-Beats und Rocksounds verwandelt sich das über 100 Jahre alte Mysterienspiel ›Jedermann‹ von Hugo von Hofmannsthal in ein vielstimmiges Sprech-Konzert von heute. Wie ein Rockstar erkämpft sich Philipp Hochmair in einem leidenschaftlichen Kraftakt die ›Geschichte vom Leben und Sterben des reichen Mannes‹. Hochmair schlüpft in alle Rollen, sein Monolog ist ein Zwiegespräch mit zwei Mikrofonen – eines für Jedermann und eines für die anderen. Getrieben von Gitarrenriffs und experimentellen Sounds der Band Die Elektrohand Gottes wird Jedermann als Zeitgenosse erkennbar, der in seiner unstillbaren Gier nach Geld, Liebe und Rausch verglüht. Wie Hochmair den Jedermann vom Protzleben in die graue Gruft treibt, ist ein unvergessliches Erlebnis – zwischen Leben und Tod katapultiert ihn die Musik in eine ungeahnte Ekstase.
Der Hochleistungsschauspieler Philipp Hochmair steht immer unter Strom, gibt immer alles – intensiver lässt sich Theater kaum erleben. Von 2003 bis 2009 war er Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, seit 2009 ist er am Thalia Theater in Hamburg und auf vielen großen Bühnen zu sehen. Dass Philipp Hochmair die Rolle des ›Jedermann‹ auf dem Leib geschrieben ist, weiß man spätestens seit seinem legendären Einspringer im Sommer 2018 bei den Salzburger Festspielen: Mit nur 30 Stunden Vorbereitungszeit übernahm er die Rolle vom erkrankten Tobias Moretti – furios und unter großem Beifall des Publikums. Seitdem gehört Hochmair neben Klaus Maria Brandauer, Maximilian Schell oder Peter Simonischek zum illustren Kreis der Salzburger ›Jedermann‹-Darsteller. Einem breiteren Publikum ist er durch zahlreiche Film- und Fernsehrollen bekannt, u. a. als blinder Kommissar in den Wien-Krimis ›Blind ermittelt‹, als Gerichtsmediziner in der Serie ›Charité‹ oder als Protagonist der Serie ›Vorstadtweiber‹. Beim asphalt Festival war Hochmair bereits zweimal zu Gast: 2018 mit zwei Kafka-Abenden, 2017 mit dem selbstzerstörerischen Solo ›Werther‹.
Das sagt die Presse:
»Eine sprachlich, musikalisch, elektronisch subversive Achterbahnfahrt durch die Abgründe eines Klassikers – respektlos und doch voller Liebe zu erhabener Dichtung und durchaus eigener Wahrheit« (Theater heute)
»So hat man den ›Jedermann‹, dieses eigentlich uralte Drama vom Sterben des reichen Mannes, noch nie gehört und gesehen. So rotzfrech und eindringlich, so übermütig und bar jeder falschen Ehrfurcht vor den klassisch-sperrigen Worten des Herrn von Hofmannsthal; so aufbrausend und am Ende erschöpft vom eigenen Tode, betrübt.« (Neue Zürcher Zeitung)
»Philipp Hochmair schafft allein, wofür bei anderen ein ganzes Theater nicht ausreicht: Seelen fangen.« (Salzburger Nachrichten)
mit Philipp Hochmair
Elektrohand Gottes:
Gitarre: Tobias Herzz Hallbauer
Elektroklang: Jörg Schittkowski
Schlagwerk: Bastien Eifler
Sound und Light Design: Hanns Clasen
Produktion: Melika Ramic
Frank Goosen
Petting
und
Pershing,
Föhn-
frisuren
und
Pastell-
farben
In bewährten und zum Teil brandneuen Geschichten geht Frank Goosen auf eine sentimentale Zeitreise. Die Älteren werden sagen: So ist es gewesen! Und die Jüngeren: Habt ihr wirklich so ausgesehen?
Die achtzigerjahre sind bekanntlich das Lieblingsjahrzehnt der Deutschen. Grund genug für Frank Goosen, die Dekade von Schulterpolster, Karottenjeans und Zauberwürfel noch mal speziell zu würdigen. Die Schrecken der Pubertät im Schatten der Mauer sind ebenso ein Thema wie Petting und Pershing, Föhnfrisuren und Pastellfarben, Waldsterben und der ewige Helmut. Wie haben sie geklungen, die Achtziger, wie haben sie ausgesehen, was haben wir erlebt, da draußen in der sogenannten Wirklichkeit, bevor es das Internet gab?
Frank Goosen hat neben seinen erfolgreichen Büchern, darunter ›Raketenmänner‹, ›Sommerfest‹ und ›Liegen lernen‹, zahlreiche Kurzgeschichten und Kolumnen in überregionalen Publikationen und diversen Anthologien veröffentlicht. Darüber hinaus verarbeitet er seine Texte teilweise zu Soloprogrammen, mit denen er deutschlandweit unterwegs ist. Einige seiner Bücher wurden dramatisiert oder verfilmt. Frank Goosen lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Bochum.
Das sagt die Presse:
»Ehrfürchtig, präzise und humorvoll beschreibt Frank Goosen (…) die Jahre, in denen in seiner Heimatstadt Bochum der erste McDonald’s eröffnet und die Hochöfen stillgelegt wurden.« (WDR 5)
»Eine bittersüße Nostalgie« (Westfälischer Anzeiger)
In Kooperation mit dem zakk – Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation in Düsseldorf
von und mit Frank Goosen
Moderation: Christine Brinkmann
Franzobel
»
Ein
sprachliches
Meister-
werk
«
(Der Standard)
Dieses Buch ist ein Feuerwerk des Einfallsreichtums: Nach dem Bestseller ›Das Floß der Medusa‹ begibt sich der österreichische Schriftsteller Franzobel in seinem neuen historischen Roman auf die Spuren eines wilden Amerika-Eroberers während der spanischen Conquista. Der Edelmann Ferdinand Desoto hat Pizarro nach Peru begleitet, dem Inkakönig Schach und Spanisch beigebracht, dessen Schwester geschwängert und mit dem Sklavenhandel ein Vermögen gemacht. Er war bereits berühmt, als er 1538 eine große Expedition nach Florida startete, die eine einzige Spur der Verwüstung durch den Süden Amerikas zog und bis heute als einer der erfolglosesten Eroberungsfeldzüge der Geschichte gilt. Knapp 500 Jahre später klagt ein New Yorker Anwalt im Namen aller indigenen Stämme auf Rückgabe der gesamten USA an die Ureinwohner.
›Die Eroberung Amerikas‹ liest sich wie ein Gleichnis für die von Gier und Egoismus gesteuerte Gesellschaft, die von eitlen und unfähigen Führern in den Untergang gelenkt wird.
Franzobel (*1967 in Vöcklabruck, Österreich) hat zahlreiche Bücher und Theaterstücke veröffentlicht, die vielfach ausgezeichnet wurden. Er erhielt u. a. den Ingeborg-Bachmann-Preis (1995), den Arthur-Schnitzler-Preis (2002), den Nestroy-Theaterpreis (2005) und den Nicolas-Born-Preis (2017). Sein Roman ›Das Floß der Medusa‹ stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis und wurde mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet.
Das sagt die Presse:
»Dieser Roman hat mich so begeistert wie kein zweiter in diesem Jahr. Er hat mich grundweg umgehauen.« (Thea Dorn, Literarisches Quartett)
»Statt einfach einen historischen Roman zu ›erzählen‹, wird hier mit unbändiger Fabulierlust ein provozierendes Gemälde entworfen, in dem Faktum und Fiktion sich bis zur Unkenntlichkeit vermischen.« (FAZ)
»Mit Verve und Fabulierlust entwirft Franzobel farbenprächtige Bilder und ein Panoptikum skurriler Figuren. Erkenntnis- und Lesevergnügen zugleich – und preisverdächtig.« (BR2)
»Ein sprachliches Meisterwerk voller ironischer Verweise und eine erschütternde Studie menschlichen Verhaltens.« (Der Standard)
von und mit Franzobel
Babylon ORCHESTRA
»
Fusion
furios,
wider
Schall
und
Brauch
«
(Der Tagesspiegel)
Das Babylon ORCHESTRA ist ein junges, urbanes Berliner Fusion-Ensemble, das europäische und nahöstliche Musik mit dem Sound einer Big Band und eines zeitgenössischen Orchesters verbindet. Das Ensemble vereint verschiedene musikalische Traditionen in einer neuen und einzigartigen Klangwelt. Es bringt Menschen mit ihren Geschichten, Liedern, Instrumenten und Rhythmen zusammen und gibt damit kreative Impulse für neue Musikwerke. Durch die Verbindung und Gegenüberstellung von klassischen und traditionellen Instrumenten, wie zum Beispiel Oud und Gitarre, Ney und Flöte, Kamanche und Geige oder anderen spannenden Kombinationen, fördert das Ensemble auch ein tieferes Verständnis für außereuropäische Kulturen. Gegründet wurde das Babylon ORCHESTRA 2016 von dem mehrfach ausgezeichneten Komponisten Mischa Tangian und seiner Partnerin Sofia Surgutschowa.
Das Ensemble spielte bereits in vielen renommierten Sälen in ganz Deutschland, wie der Deutschen Oper Berlin, der Elbphilharmonie, der Komischen Oper Berlin, im HAU1 (Hebbel am Ufer) oder der Volksbühne und ist mit bekannten Künstlern wie Titus Engel, den Grandbrothers, dem Zafraan Ensemble, MAias Alyamani und der Blue Man Group aufgetreten.
Aus vielfältigen Kooperationen in den vergangenen Jahren ist ein eigenes, neues Repertoire entstanden, dessen Essenz im Sommer 2020 auf dem Debütalbum ›Babylon ORCHESTRA‹ erschien. Als Gastmusiker*innen sind darauf außergewöhnliche Solist*innen wie Osama Abdulrasol (Qanoon), Layale Chaker (Violine), Mohannad Nasser (Oud), der syrische Vokalist Rebal Alkhodary und die kurdische Sängerin Hani Mojtahedy zu hören. Das Album gewann den Preis der deutschen Schallplattenkritik 2020 in der Kategorie ›Weltmusik‹.
Das sagt die Presse:
»Wie selbstverständlich überschreitet auch das Orchester von Mischa Tangian mit seinen okzidentalen und orientalen Elementen die Grenze musikalischer Traditionen: Mal scheint man vom Big-Band-Sound in einen Noir-Film versetzt, mal verwandeln die Streicher eine syrische Melodie zur Jazzrock-Ballade.« (Der Tagesspiegel)
»Babylon Orchestra heißt das Wunderwerk der Weltmusik« (Berliner Kurier)
»Das durchbricht alle musikalischen Erwartungen.« (Der Tagesspiegel)
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Resolution
Künstlerische Leitung, Violine: Mischa Tangian
Gesang: Hani Mojtahedy
Kontrabass, Synthesizer: Valentin Link
Kamanche: Farhang Moshtagh
Flöte, Santur: Azin Zahedi
Bratsche: Sara Rilling
Cello: Martin Knörzer
Trompete: Damir Bacikin
Violine: Alexey Kochetkov
Oud: Alaa Zouiten
Ney: Valentina Bellanova
Posaune: Jörg Bücheler
E-Gitarre: Michael Glucksmann
Perkussion: Peter Kuhnsch
BITTER (SWEET) HOME
Welche
Geschichten
wollen wir
erzählen und
für wen?
Wie kann eine partizipative Stückentwicklung aussehen, die diverse Sichtweisen vereint und kollaborativ neue Narrative für die Bühne entwickelt? Das Team von ›BITTER (SWEET) HOME‹ stellt sich dieser Herausforderung. Ein sechsköpfiger ›writers’ room‹ mit BPoC-Autorinnen (BPoC = Black and People of Color) arbeitet seit April 2021 an neuen Methoden und Inhalten für Theatertexte mit antirassistischer Haltung. Wie wollen wir miteinander arbeiten? Welche Strukturen brauchen wir? Welche Geschichten wollen wir erzählen und für wen? Mit diesen und mehr Fragen beschäftigen sich die Autorinnen. Bis Juni werden sie kollaborativ ein Theaterstück entwickeln, dessen Narrative aus den unterschiedlichen Kompetenzen, Sichtweisen und Erfahrungsräume der Autorinnen schöpft. Das Ziel: Eine Sprechtheaterproduktion für vier Schauspieler*innen, die flexibel an unterschiedlichen Spielorten gezeigt werden kann. Die entstehende Inszenierung stellt die Ergebnisse des ›writers’ room‹ auf die Probe und soll im August 2021 in Düsseldorf uraufgeführt werden.
Im Rahmen des asphalt Festivals 2021 präsentiert das Ensemble von ›BITTER (SWEET) HOME‹ erste Ausschnitte aus dem Projekt. Wenige Wochen vor Premiere gewährt es bei einer szenischen Lesung Einblicke in die Ergebnisse des ›writers’ room‹ und der gemeinsamen Arbeit. Im Anschluss lädt das Team zum Nachgespräch.
Geleitet wird das Projekt von Julia-Huda Nahas. Sie ist freischaffende Regisseurin, Autorin und Kulturpädagogin mit einem Schwerpunkt auf strukturellem Rassismus und den Auswirkungen einer europäischen Flüchtlingspolitik. Emel Aydoğdu ist Regisseurin, Dramaturgin und Autorin und für ›BITTER (SWEET) HOME‹ als Lektorin Teil des ›writers’ room‹. Neben der Arbeit für städtische Bühnen sind beide verstärkt in der freien Szene tätig.
Autorinnen: Bernice Lysiana Ekoula Akouala, Rosina Kaleab, Fatima Remli, Sarah Claire Wray
Künstlerische Leitung: Julia-Huda Nahas
Lektorat, Dramaturgie: Emel Aydoğdu
Die Besetzung der Inszenierung wird in Kürze bekannt gegeben.
Ein Projekt in Kooperation mit dem zakk – Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation in Düsseldorf, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, der LAG Soziokultur und dem NRW Kultursekretariat
Do not open!
»
Hören Sie
(nicht)
auf das
Fahrrad!
«
(Theater der Zeit)
Wer hat da mit Ihnen gesprochen?
War es jemand im Inneren des Fahrrads?
Oder war es das Fahrrad selbst?
Sollten Sie sich ihm nähern?
Moment … – werden Sie beobachtet?
Ist das eine Show?
Wo ist der Darsteller?
Und sollten Sie mitspielen?
In dieser interaktiven Installation erforscht der Puppenspieler und Regisseur Ariel Doron, wie Puppenspiel in Zeiten der Pandemie aussehen kann. Durch die Verwendung verschiedener unbelebter Objekte und einer Kommunikation mit dem Publikum, die keinen agierenden Darsteller erfordert, verschwimmt die Grenze zwischen Performer, Publikum und Performance. Doron konfrontiert Passant*innen damit, sich mit dem eigenen Handeln auseinandersetzen zu müssen, und stellt ganz nebenbei auch Fragen nach Macht, Verantwortung und Vertrauen.
Ariel Dorons absolvierte ein Filmstudium an der Universität Tel Aviv, studierte Figurenspiel u. a. an der School of Visual Theatre in Jerusalem und nahm an zahlreichen Puppenspielkursen und Meisterklassen in Israel und Frankreich teil. Der gebürtige Israeli animiert Puppen für zahlreiche Fernseh- und Kinoproduktionen und spielt den beliebten Charakter ›Elmo‹ in der israelischen ›Sesamstraße‹. Als Dozent und Vortragsredner ist er u. a. an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, der UQAM Université de Québec à Montréal und der Central School of Speech & Drama, London tätig. Seine Produktionen haben zahlreiche Preise gewonnen und werden regelmäßig zu internationalen Festivals und Theatern in Europa, Asien und Nordamerika eingeladen. 2017 war Doron beim asphalt Festival bereits mit ›Plastic Heroes‹ zu Gast, 2020 mit ›Boxed‹.
Eine Produktion des Erlanger Poetenfests (Kulturamt der Stadt Erlangen) in Koproduktion mit wunder. Internationales Figurentheaterfestival München und dem Münchner Stadtmuseum
von und mit Ariel Doron
AMORE.
Kern-
kompetenz:
Um-
gestaltung
der
Wirklichkeit
CK und Bianca sind Spezialistinnen für alle großen Ereignisse im Leben. Mit ihrem Kleinstunternehmen IMMER_EINE_GUTE_PARTIE_24.de sind sie stets professionell begleitend zur Stelle, ob auf Hochzeiten, Trauerfeiern, Straßen- und Richtfesten oder Kindergeburtstagen. Ihre Kernkompetenz ist das Erkennen von Problemen und die Umgestaltung der Wirklichkeit. Im Privaten gelingt das leider selten, denn CK ist ja eher Single, Anfang / Mitte 30, äußerst schwer vermittelbar. Bianca, ihre Aszendentin mit einem Herz aus Gold, pflichtbewusst, doch bis aufs Äußerste gelangweilt, befindet sich immer knapp vor dem Nervenzusammenbruch. Kurz und gut, aus Gründen von Einsamkeit und der allseits bekannten Work-Life-Balance wird Hobby zum Beruf …
In ›AMORE. Zeltgeschichten im Campingfachjargon. Eignet sich vielleicht als Überschrift. Nicht als Song.‹ – so der vollständige Stücktitel – geht es um das Spiel mit Erwartungen, das Widersprüchliche, Ambiguität und Ambivalenz, den Kontrast und die Diskrepanz. Es geht um Kitsch – trivial, banal, sentimental –, im Gegensatz zu einer künstlerischen Bemühung um das Wahre, das Schöne. Und um Trash. ›AMORE.‹ ist ein theatraler Liebesbeweis von undBorisundSteffi.
Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman und vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
undBorisundSteffi sind Charlotte Kath, Sandra Reitmayer und Lisa Balzer. Im Ruhrgebiet verortet, haben sie dort gemeinsam an der Folkwang Universität der Künste studiert. Seit 2016 stellen die freien Theaterschaffenden der Liebe und dem Tod, den beiden alles beherrschenden Themen des Lebens, auf der Bühne Alltäglichkeiten gegenüber – nebeneinander, gleich gültig. Die Koexistenz des Banalen und Existenziellen bildet für undBorisundSteffi die Grundlage ihrer Beschäftigung mit theatraler Form. Sie konfrontieren das Publikum mit der zwanghaften Sinnstiftung und der beiläufigen Banalisierung und fordern es heraus, diese widersprüchlichen Handlungsweisen zu ertragen. Die Arbeiten der drei Performerinnen wurden schon vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Folkwangpreis, dem Kölner Theaterpreis und dem Petra-Meurer-Preis.
von und mit undBorisundSteffi
Hidden Stories // BackGrounds
Wo
fängt
Kunst
an?
Wo
hört
sie
auf?
Wo fängt Kunst an, wo hört sie auf? Wann wird etwas zum Kunstwerk? Ist es nur die sorgfältig kuratierte und ausgestellte Kunst, die es zu betrachten gilt? Oder ist Kunst vielleicht alles, was uns umgibt – Orte, Geräusche, Gespräche?
Im Festivaljahr 2021 startet eine langfristig angelegte Kooperation von asphalt mit dem Institut für Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU). Unter der Leitung von Dr. Kathrin Dreckmann und Alexander Gaida begleiten Studierende kulturschaffende und künstlerische Prozesse vor und während des asphalt Festivals und entwickeln – ausgehend von ihren persönlichen Forschungsschwerpunkten – eigene multimediale Arbeiten.
Das Projekt ›Hidden Stories // BackGrounds‹ rückt Perspektiven aus dem Hintergrund in den Vordergrund. Es nimmt ganz aktuell jeden Aspekt in den Fokus, der Kunst möglich und sichtbar macht: vom monotonen Surren der Straßenbahnen, die die Festival-Spielorte verbinden, bis hin zu den Stage Hands und Techniker*innen, ohne die ein Kunst- und Kulturfestival wie asphalt nicht möglich wäre. Die Studierenden fotografieren während des Festivals mit einer Wärmebildkamera, um äußerliche Merkmale auszublenden, aber die Umrisse des Geschehens dennoch zu erhalten. Außerdem erstellen sie Audioaufnahmen von Stimmen und Geräuschen, führen Interviews mit dem Festivalteam und begleiten die Vorstellungen.
Zum Abschluss des Festivals überlässt asphalt 2021 den Studierenden die Seebühne, um in einem Symposium den Weg von der Idee zum fertigen Projekt zu schildern und sowohl Sound-Installationen als auch Visualisierungen zu präsentieren. Damit reiht sich das Projekt als zusätzliches Element in den demokratischen Dialog über ästhetische Ereignisse ein, der das asphalt Festival ausmacht.
von und mit Carolin Baum, Hava Ezgi Idikut, Helena Krause, Sarah Rüß, Dr. Kathrin Dreckmann und Alexander Gaida
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Dramaturgie für eine Konferenz #2
Premiere
verschoben
auf
Winter 2021
Die Projektserie ›Dramaturgie für eine Konferenz‹ des argentinischen Künstlers Matías Umpierrez schafft Raum für Denker*innen und Künstler*innen, gemeinsam Fragen der Zeit performativ zu untersuchen. Im Auftrag von Umpierrez haben Einat und Eyal Weizman ein Manual mit dem Titel ›Negative Evidenz‹ verfasst, das vier indigenen Performerinnen zur Verfügung gestellt wurde, damit sie auf dessen Basis eine Performance entwickeln. Die Künstlerinnen haben acht Tage Probezeit vor Ort, um sich mit dem Manual und der Piazza im K21 auseinanderzusetzen. Jede kreiert für jeweils einen von vier aufeinanderfolgenden Abenden eine Solo-Performance.
Die Performerinnen stellen jeweils einen konkreten Fall ins Zentrum einer künstlerischen Arbeit, die kolonialistische Strukturen in ihren Herkunftsländen entlarvt. Die Inuk-Performerin Laakkuluk Williamson Bathory aus Kanada, die Xhosa-Choreografin Mamela Nyamza aus Südafrika, die indische Performerin Mallika Taneja und die isländische Choreografin Erna Ómarsdóttir folgen dem im Manual vorgegebenen Pfad ›forensischen Theaters‹. Auf diese Weise wird die Piazza im K21 zum Schauplatz für Wahrheit. Ein Podium am letzten Veranstaltungsabend mit u. a. Umpierrez und den Performerinnen eröffnet schließlich das Gespräch mit der Stadtgesellschaft.
Das Manual ist eine Anleitung, um Dokumentartheater neu zu definieren. Ausgangspunkte liefern Tweets, Blogs, Fotos, Artikel, Videos – Dokumente des 21. Jahrhunderts. Es wird analysiert, was eine wahre Aussage heute ausmacht und ob Kunst der Wahrheit zu einem neuen, kraftvollen Ausdruck verhelfen kann.
Einat Weizman ist Dramatikerin und Regisseurin. Ihr dokumentarisches Theater untersucht ›blinde Flecken‹ der israelischen Realität. Eyal Weizman ist Architekt, Schriftsteller, Professor für Spatial and Visual Cultures und Direktor des Centre for Research Architecture am Goldsmiths College in London. Seine Forschungsagentur ›Forensic Architecture‹ untersucht Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Matías Umpierrez gilt als einer der innovativsten Theaterregisseure Lateinamerikas, seine Projekte u. a. mit seiner Compagnie Plataforma Fluorescente bewegen sich zumeist an der Grenze zwischen Theater und bildender Kunst. Seine Arbeiten werden weltweit in Theatern und Museen gezeigt, zudem entwickelte er ›site-specific performances‹ u. a. in Fabriken in Sâo Paulo oder auf Berggipfeln in den Pyrenäen.
Eine Produktion von asphalt Festival in Koproduktion mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Kollaboration mit dem Festival Theater der Welt, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes
mit Laakkuluk Williamson Bathory, Mamela Nyamza, Mallika Taneja, Erna Ómarsdóttir
Konzept und Regie: Matías Umpierrez
Text: Eyal & Einat Weizman
Aktion:Aktion!
Düsseldorf im Frühjahr 1945. Der Krieg ist fast verloren, die Alliierten stehen vor den Toren der Stadt, bereit, diese ›sturmreif‹ zu bombardieren. Die Bevölkerung hat sich mehrfach den Räumungsbefehlen der Nazis widersetzt. Hitler verhängt schließlich mit dem ›Nero-Befehl‹ – Kampf bis zum letzten Mann – das Todesurteil über Düsseldorf. Das ist der Moment, in dem ein Dutzend Männer um den Rechtsanwalt Dr. Karl August Wiedenhofen und den Architekten Aloys Odenthal vom geistigen zum aktiven Widerstand übergehen und mit der ›Aktion Rheinland‹ die Geschichte der Stadt entscheidend beeinflussen. Am 16. April 1945 geloben sie auf Leben und Tod, die Stadt vor der endgültigen Vernichtung zu schützen. Mit Hilfe des Polizeioberstleutnants Franz Jürgens besetzen sie wenig später das Polizeipräsidium, lassen sich Vollmachten für die Alliierten ausstellen und machen sich auf den Weg zu den Amerikanern, um mit ihnen über die kampflose Übergabe der Stadt zu verhandeln. Ein Kamikaze-Unternehmen mitten in den letzten Tagen eines grausamen Krieges.
Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers beschäftigt sich erneut mit Düsseldorf in der Zeit des Nationalsozialismus. Aktion:Aktion! zeichnet anhand von Zeitzeugenaussagen die Ereignisse vom 16. und 17. April 1945 nach. Am historischen Schauplatz trifft die Vergangenheit auf die Gegenwart: Die Performance findet auf dem Hof des Polizeipräsidiums unter freiem Himmel statt, das Publikum wird mittels eines Kopfhörersystems mit den Akteur*innen verbunden. Aktion:Aktion! stellt Fragen, die bis heute aktuell sind: Ist jemand ein Held, wenn er sich am Ende einer erfolgreichen Karriere in einem Unrechtsregime gegen ebenjenes stellt – oder bleibt er Täter? Ist die Motivation für den Widerstand höher zu bewerten als die Tat selbst? Und welchen Unterschied kann ein einzelner Mensch im Zusammenhang des großen Ganzen machen, damals und heute? Was ist das Erbe der Stadt Düsseldorf und wie beeinflusst es die Gegenwart?
Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers ist ein Zusammenschluss professioneller Theaterschaffender unter der künstlerischen Leitung des Regisseurs und Schauspielers Christof Seeger-Zurmühlen und der Schauspielerin Julia Dillmann mit Sitz in Düsseldorf. Seit 2012 entwickelt die Gruppe performative, immersive Formate im öffentlichen und halböffentlichen Raum, in denen globalgesellschaftlich relevante Themen an Hand des Mikrokosmos Stadt untersucht werden. Aktuell setzt sich das Kollektiv mit dem zunehmenden Nationalismus in Politik und Gesellschaft auseinander: Im Rahmen des mehrteiligen Kunst- und Forschungsprojekts ›Historification – Gegenwart im Spiegel der Geschichte‹ ist 2019 bereits das Stück Schwarz-helle Nacht entstanden.
Mit Anna Magdalena Beetz, Julia Dillmann, Jonathan Schimmer, Alexander Steindorf
Christof Seeger-Zurmühlen – Regie
Juliane Hendes – Textfassung
Simone Grieshaber – Ausstattung
Bojan Vuletić – Musikalische Leitung und Komposition
Chriss Gross – Komposition und Livemusik
Vom 21.-29.09.2020 finden weitere Vorstellungen im Rahmen des Düsseldorf Festivals statt.
Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem düsseldorf festival, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der Bürgerstiftung Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
Mit freundlicher Unterstützung des Polizeipräsidiums Düsseldorf
Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten
Warum ist es eigentlich so schwer, über Rassismus zu sprechen?
»Darf ich mal deine Haare anfassen?«, »Kannst du Sonnenbrand bekommen?«, »Wo kommst du her?« Wer solche Fragen stellt, meint es meist nicht böse. Aber dennoch: Sie sind rassistisch. Warum, das wollen weiße Menschen oft nicht hören. Alice Hasters erklärt es trotzdem. Eindringlich und geduldig beschreibt sie, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in Deutschland prägt. Dabei wird klar: Rassismus ist nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft. Und sich mit dem eigenen Rassismus zu konfrontieren, ist im ersten Moment schmerzhaft, aber der einzige Weg, ihn zu überwinden.
Bei asphalt auf See liest Hasters aus ihrem Buch Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten, das aktuell Platz 3 der SPIEGEL-Bestsellerliste belegt.
Die deutsche Journalistin, Autorin und Podcasterin arbeitet u. a. für die ›Tagesschau‹ und den RBB. Mit der Schauspielerin Maxi Häcke spricht sie im monatlichen Podcast ›Feuer&Brot‹ über Feminismus und Popkultur. Für DIE ZEIT ist sie »die intellektuelle Stimme der jungen Schwarzen in Deutschland«. Alice Hasters wurde 1989 in Köln geboren, ist dort auch aufgewachsen, studierte in München an der Journalistenschule und lebt heute in Berlin.
»Ein echter Augenöffner« (Deutschlandfunk Kultur)
»›Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten‹ kann man als das Buch der Stunde bezeichnen.« (Der Freitag)
»Alice Hasters trifft den richtigem Punkt: Indem sie sich verletzlich zeigt, mutet sie den anderen zu, sich unwohl zu fühlen, genauso unwohl wie sie selbst.« (ZDFaspekte)
»In Zeiten von Zynismus und Shitstorms beweist Hasters, dass man persönlich und zugleich sachlich über brisante Themen sprechen kann. Hasters liefert ein echtes Diskussionsangebot.« (Profil)
Von und mit Alice Hasters
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
JPson
Das ist Musik, die an Sommer, Sonne und Strand denken lässt: Der südafrikanische Singer-Songwriter JPson macht eine entspannte Mischung aus Folk, Roots und Reggae-Sounds und würzt sie mit einigen Dub- und psychedelischen Elementen. Bei asphalt auf See tritt er im Duo mit einem Percussionisten auf – und fast könnte man meinen, dass in der Abendsonne am Schwanenspiegel das Meeresrauschen zu hören ist …
JPson ist in Südafrika aufgewachsen und verbrachte seine Jugend überwiegend auf dem Surfbrett. An den Stränden Kapstadts hat er sich selbst das Gitarrenspiel beigebracht. Nach der Schule brach JPson zu einer Europa-Reise auf, die ursprünglich zehn Monate dauern sollte – es wurden zwölf Jahre daraus und mittlerweile lebt JPson in Berlin. Bislang veröffentlichte er zwei EPs und absolvierte mehrere ausgedehnte Tourneen in ganz Europa und Südafrika mit Acts wie Sons Of The East, Jack And The Weatherman und Jon and Roy.
JPson – Gesang und Gitarre
Boris Israel – Djembe, Bassdrum, Cymbals
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Schwarz-helle Nacht
Am 9. und 10. November 1938 fanden in Düsseldorf etwa 460 Überfälle auf jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger statt. Diese landesweit geplanten Aktionen gingen als Novemberpogrome in die Geschichte ein. Geschäfte und privates Eigentum wurden zerstört, Gebetshäuser vernichtet. Zeit- und Augenzeugen berichteten vom Eindringen in die intimsten Räume, von gewalttätigen Übergriffen und Todesfällen. Die Ereignisse sind ein erster trauriger Höhepunkt der systematischen Vertreibungs- und Vernichtungspolitik des NS-Regimes. Auf ihn sollten noch viele folgen.
Das neue Stück des Theaterkollektivs Pièrre.Vers basiert auf dem Archivgut der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, das die deutschlandweit umfangreichste Dokumentation von Zeitzeugenberichten zur Reichspogromnacht erstellt hat. Vier Performer*innen geben in Schwarz-helle Nacht den damaligen jüdischen Bewohner*innen der Stadt eine Stimme und führen das Publikum durch das Düsseldorf der Gegenwart zu Originalschauplätzen. Dabei tauchen lebendige Bilder und Szenen aus der Pogromnacht auf, durch tableaux vivants und Audioinstallationen im Stadtbild entstehen Assoziationen zur Situation und Bedrohung von 1938. In Wohnungen, auf der Straße, in Cafés schildern die Darsteller*innen aus der Ich-Perspektive die Erlebnisse jüdischer Menschen aus dieser Nacht und treffen auf heutige Bewohner*innen, die sich zu aktuellen Fragen nach Sicherheit, Identität und Zugehörigkeit äußern.
Die performative Tour durch die Stadt macht die Komplexität der Ereignisse rund um die Nacht des 9. Novembers 1938 in Düsseldorf sichtbar, hörbar und erfahrbar – und zwar ganz konkret, unmittelbar und mit großer Kraft.
Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers ist ein Zusammenschluss professioneller Theaterschaffender unter der künstlerischen Leitung des Regisseurs und Schauspielers Christof Seeger-Zurmühlen und der Schauspielerin Julia Dillmann mit Sitz in Düsseldorf. Seit 2012 entwickelt es Inszenierungen im öffentlichen Raum, in denen globalgesellschaftlich relevante Themen an Hand des Mikrokosmos Stadt untersucht werden, immer unter starker Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Düsseldorf. Die performativen Stadttouren des Theaterkollektivs sind mittlerweile ein Markenzeichen des asphalt Festivals, u. a. feierten hier schon Ode an das Büdchen (2014), Düsseldorf Sous-Terrain (2016) und Garten minus Zäune (2018) Uraufführung.
Mit Anna Beetz, Julia Dillmann, Nora Pfahl, Alexander Steindorf sowie Düsseldorfer Stadtbewohner*innen
Christof Seeger-Zurmühlen – Konzept, Regie
Simone Grieshaber – Ausstattung
Bojan Vuletic – Komposition, musikalische Leitung
Klaus-Lothar Peters – Piano
Juliane Hendes und Theaterkollektiv Pièrre.Vers – Stückentwicklung
Carmen Simon Fernandez – Produktionsassistenz
Philipp Kaminsky – Tontechnik
Wiederaufnahme
Weitere Vorstellungen am:
11.03.2020, 18:00 Uhr
12.03.2020, 18:00 Uhr
13.03.2020, 18:00 Uhr
18.03.2020, 18:00 Uhr
19.03.2020, 18:00 Uhr
20.03.2020, 18:00 Uhr
Karten für die Termine im März 2020 sind ausschließlich über Westticket erhältlich
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Ticket-Hotline 0211 274000
Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem düsseldorf festival, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Kulturamt Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, der Rheinbahn AG, dem LVR Zentrum für Medien und Bildung, mit freundlicher Unterstützung von Hotel Max Brown Midtown
Giganten des Universums
»Skeletor, der Herr des Bösen, befindet sich auf seiner Burg Drachenstein auf dem Planeten Eternia und sucht nach einer neuen Waffe für seinen Kampf gegen He-Man. Der Hass auf seinen Rivalen ist so groß, dass er dabei jede Vorsicht vergisst und ein verbotenes Experiment wagt. Doch damit beschwört er die schrecklichste aller Gefahren für Eternia herauf – DIE GEGENWELT!«
Giganten des Universums beginnt als szenische Lesung am Tisch und kreist um die in den 1980er Jahren sehr populäre Actionfigur He-Man. Durch blitzschnelle Rollen- und Perspektivwechsel, liebevoll zusammengeschusterte Objekte und Live-Musik entwickelt sich schnell ein explosives Theaterfeuerwerk zwischen Poesie und Chaos – mit Muskeltypen, Prinzessinnen, Schwertern und Synthi-Sounds.
Das Theaterkollektiv Candlelight Dynamite gründete sich 2009, um Theater nach eigenen Regeln und Vorstellungen zu machen. Mit minimalen, oft überraschenden Mitteln verwandelt die Gruppe Märchen, Kurzgeschichten, Alltägliches und Abwegiges in stimmungsvolle und wahrhaft vergnügliche Theaterabende. Die Inszenierungen von Candlelight Dynamite sind eine Liebeserklärung an die Phantasie des Publikums. Sie waren bereits u. a. beim Fusion Festival, At.tension Festival, A Summer’s Tales, Hörspielsommer Leipzig, Kulturblütenfestival sowie am Schauspielhaus Hannover, Theater Bremen, Düsseldorfer Schauspielhaus und der Studiobühne Köln zu sehen. 2012 war die Gruppe schon einmal mit ihrer Produktion Die wilden Schwäne zu Gast beim asphalt Festival.
Mit Denis Geyersbach, Lorenz Liebold, Karl Sebastian Liebich, He-Man, Skeletor und weiteren Giganten des Universums
Cornelia Schäfer – künstlerische Leitung
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Invisible Twins
Invisible Twins machen feinsten Electro-Retro-Pop, der wie geschaffen scheint für ein Kopfhörerkonzert. Die Musik des Duos ist poetisch nah, elektronisch warm und cineastisch unaufgeregt. Mal blitzen orientalische, mal meditative Momente auf, der Sound ist geprägt von schlanken, unaufgeregten Beats, Vintage-Keyboards und sehr viel 80ies-Atmosphäre, die an Neonfarben und Kajalstift denken lässt.
Die Sängerin und Songschreiberin Anikó Kanthak und der Schlagzeuger und Produzent Niklas Schneider lernten sich vor zwei Jahren bei einem gemeinsamen Engagement kennen und trafen sich in der Folge zwanglos im Studio zum Musikmachen. Anikó, die in den letzten Jahren vor allem mit ihrem deutschsprachigen Soloprojekt bundesweit Furore machte, hatte zur Abwechslung einmal Lust auf englischsprachige Lyrics. Als ihre Komposition und Textarbeit abgeschlossen war, übernahm Niklas Schneider die Produktion. Mittlerweile ergänzen sich beide Musiker symbiotisch, die Songs für ein Album sind geschrieben und aufgenommen und müssen nur noch in puncto Soundästhetik feinjustiert werden. Der Auftritt bei asphalt auf See ist das erste offizielle Konzert von Invisible Twins.
Anikó Kanthak gewann bereits mit 16 Jahren den Wettbewerb ›Jugend jazzt NRW‹. Die charismatische Sängerin mit der fantastischen Stimme ist sowohl in der Jazz- als auch der Popszene geschätzt und etabliert. Sie war an zahlreichen Studioproduktionen beteiligt und arbeitete mit Größen wie Jamie Cullum, Roger Cicero und Udo Lindenberg zusammen. Zudem ist sie Dozentin für Songwriting an der Musikhochschule Köln.
Niklas Schneider studierte Jazzschlagzeug an der Musikhochschule Arnheim (NL) und ist ein gefragter Sideman in verschiedenen Bands. Er tourte, spielte und produzierte u. a. schon mit namhaften Künstlern wie Maxim, Stefanie Heinzmann, LaFee und Coma.
Anikó Kanthak – Stimme, Keyboard, Theremin
Niklas Schneider – Simmons, Synthbass, Sequenzer
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Omer Klein
Omer Klein braucht den Musikliebhabern in Düsseldorf nicht mehr vorgestellt zu werden. Der gefeierte Jazzpianist hat auf dem asphalt Festival und an anderen Spielorten der Stadt bereits unvergessliche Konzerte gegeben – ob solo, im Duo oder in Triobesetzung. Bei asphalt auf See bringt Klein nun ein besonderes Projekt zur Uraufführung: ein Solokonzert, das er auf einem Fender Rhodes spielt. Das Klavier mit dem unvergleichlich warmen Klang gilt als Klassiker unter den E-Pianos und prägte maßgeblich den Sound von Omer Kleins musikalischen Vorbildern Herbie Hancock, Chick Corea und Stevie Wonder. Wie immer bei Omer Klein darf man eindringliche Melodien, reiche Harmonien, ansteckende Grooves und gewagte Improvisationen erwarten.
Omer Klein wuchs in Israel auf, studierte Jazzmusik in Boston und New York und lebt seit einigen Jahren in Deutschland. Er gehört mittlerweile zur »ersten Garde der zeitgenössischen Jazz-Pianisten« (Jazz Podium), die israelische Presse zählt ihn zu den »faszinierendsten Künstlern, die dieses Land in den letzten Jahren hervorgebracht hat« (City Mouse, Tel Aviv). Der Musiker und Komponist veröffentlichte bislang acht Alben und tourt als Solist und mit seinem Trio um die Welt. Die ›Süddeutsche Zeitung‹ bezeichnete ihn als »Meisterpianisten«, ›Der Spiegel‹ und ›DIE ZEIT‹ widmeten dem internationalen Star Porträts. Omer Klein gewann 2013 den Förderpreis für Musik der Stadt Düsseldorf, 2015 den Förderpreis des Landes NRW und wurde 2016 für sein Trio-Album Fearless Friday für den ECHO Jazz nominiert. Sein Album Sleepwalkers war zweifach für den Jazz ECHO 2018 nominiert und gewann die Auszeichnung in der Kategorie ›Ensemble National‹. Seit 2016 ist Klein offizieller ›Steinway-Künstler‹ und damit in den exklusiven Club großer Pianisten aufgenommen, dem auch Künstler von Martha Argerich bis Keith Jarrett angehören.
Omer Klein – Fender Rhodes
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Der kleine Wassermann
Eines Tages wird am Grunde des Mühlenweihers ein kleiner Wassermann-Junge geboren. Mit grünen Haaren und Schwimmhäuten zwischen den Fingern – wie es sich für einen richtigen Wassermann gehört. Rasch wird der kleine Wassermann größer und er geht auf Entdeckungsreise im Mühlenweiher: Er findet im Karpfen Cyprinus einen Freund, er begegnet dem furchteinflößenden Neunauge, macht eine Wildwasserfahrt auf dem Mühlrad, bewundert den silbrig glänzenden See im Mondschein und macht sogar Bekanntschaft mit den Menschen …
Das Ensemble TOBOSO zaubert den Mühlenweiher direkt ins Ohr: Es plätschert und zischt, rauscht und flötet. Der Wassermann-Vater singt und der Karpfen blubbert. Die zauberhafte, geheimnisvolle Unterwasserwelt entsteht wie von selbst im Kopf, während die drei Spieler*innen Otfried Preußlers Geschichte als Live-Hörspiel erzählen und dabei immer wieder mit neuen Möglichkeiten der Klangerzeugung verblüffen. Für ihren Ideenreichtum wurde die Inszenierung dafür von der TU Dortmund mit dem Petra-Meurer-Sonderpreis ausgezeichnet. In einer eigens für asphalt auf See erarbeiteten Adaption versetzt TOBOSO mit großem Erfindungsreichtum das Live-Hörspiel um den kleinen Wassermann von der Theaterbühne hinein in die leibhaftige Seekulisse.
Das freie Ensemble TOBOSO entwickelt seit 2013 unkonventionelle Theatererlebnisse für junges Publikum. In gemeinsamen Recherchen mit Kindern und Jugendlichen sucht das Team nach spielerisch-authentischen Formen, in denen Theater zum individuellen Entdeckungsraum werden kann. Fester Produktionsort und Heimat von TOBOSO ist das Maschinenhaus Essen. In den Spielzeiten 2018-2020 wird TOBOSO gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes. 2019-2020 erhält TOBOSO die Spitzenförderung Kinder- und Jugendtheater des Landes NRW.
»Das Theaterensemble TOBOSO verwandelt die Bühne mit Lichtinstallationen in eine Unterwasserwelt. Wie in einem Hörspiel werden Geräusche live erzeugt und musikalisch ergänzt. Das ist in dieser dank viel Glas und Wasser lustvoll überdrehten Fassung einfach ein großer Theater-Spaß.« (Rheinische Post)
Von und mit Jennifer Ewert, Moritz Fleiter, Fabian Sattler
Simon Knöß – Technik
Die Produktion wurde gefördert von der Allbau Stiftung Essen und dem Maschinenhaus Essen. Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Zirkus Empedokles
Ein wahrhaft systemrelevantes Theaterspektakel für einen Mann und einen sizilianischen Olivenbaum: Peter Trabner gastiert in der Rolle des griechischen Denkers und Philosophen Empedokles auf der Seebühne. Empedokles lebte vor rund 2500 Jahren auf Sizilien. Der Legende nach stürzte er sich in den Ätna, stieg als Silberwolke in den Himmel und ›verteilte‹ sich – sozusagen in homöopathischer Dosis – global und für alle Zeiten. Empedokles ist in allem und überall enthalten, wie das Plastik in unseren Weltmeeren und die Abgase in unserer Luft. Im Sommer 1797 griff Friedrich Hölderlin zur Feder, nahm die Legende auf, scheiterte aber grandios am Werk Der Tod des Empedokles. Das Stück gilt als unspielbar und als erstes Umweltdrama. Peter Trabner probt es trotz allem wieder und wieder mit dem Olivenbaum, seinem besten Freund und Repräsentanten der gesamten Natur … Zirkus Empedokles ist eine fulminante One-Man-Show: mitreißend, irrwitzig und das perfekte Stück zur Klimadebatte.
Der vielfach preisgekrönte Schauspieler, Theatermacher und Performancekünstler Peter Trabner ist ein gefragter Film- und TV-Darsteller (u. a. Dicke Mädchen, Tatort Dresden, Tatort Berlin, 4 Blocks, Polizeiruf Rostock, Mini-Webserie Lammerts Leichen, Lucky Loser). Er arbeitet interdisziplinär in den Bereichen Tanz, Theater und Performance und entwickelte u. a. das für den Kinder- und Jugendtheaterpreis Ikarus nominierte Stück Bettina bummelt am Jungen Staatstheater Berlin. Sein Drehbuch für den Fernsehfilm Alki Alki (2015) war für den Grimme-Preis nominiert, seine Hauptrolle in der Produktion brachte ihm zudem beim Preis der deutschen Filmkritik eine Nominierung als bester männlicher Darsteller für den Kinojahrgang 2015 ein. Ein Fokus von Trabners künstlerischer Arbeit ist die ›freie Improvisation‹, die er auch als Dozent an diversen Schauspielschulen lehrt. Trabner lebt in Nordrhein-Westfalen.
»Trabner rezitiert immer wieder Hölderlins poetische Original-Verse, um dann die elegante Kurve zur Kritik an Kapitalismus und Konsum-Terror zu kriegen.« (Weser Kurier)
Von und mit Peter Trabner
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Festivaleröffnung + Reiner Witzel / Joscha Oetz Duo
Wir eröffnen asphalt auf See in diesem Jahr um 20:30 Uhr mit einem Impulsvortrag von Maximilian Steinbeis, der über die aktuellen Herausforderungen für eine demokratische Gesellschaft und die Relevanz von Kunst und Kultur sprechen wird. Steinbeis ist ausgebildeter Jurist und arbeitet als Journalist und Schriftsteller. Als Experte für internationale Verfassungsfragen betreibt er den weltweit anerkannten verfassungsblog.de. Im Rahmen des diesjährigen Festivals wird die Bühnenfassung seines aufsehenerregenden Essays Ein Volkskanzler uraufgeführt.
Um 21 Uhr folgt das Konzert des Witzel/Oetz-Duos. Saxophonist Reiner Witzel und Bassist Joscha Oetz sind zwei Ausnahmemusiker der deutschen Jazzszene, die als Teil des Trios ›Drei im roten Kreis‹ bereits die halbe Welt bereisten. Bei asphalt auf See treten die beiden erstmalig im Duo auf. Dies verspricht auch in Sachen Soundqualität ein einzigartiges Jazzkonzert zu werden: Das Kopfhörersystem überträgt die Musik ganz nah und intim ins Publikum – jeder Atemzug, jede Berührung des Griffbretts wird unmittelbar zu hören sein.
Die beiden Musiker können auf eine langjährige Karriere mit unterschiedlichsten Einflüssen zurückblicken: Reiner Witzel, Globetrotter und Förderpreisträger der Stadt Düsseldorf, studierte in Köln und New York und arbeitete mit so unterschiedlichen Musikern und Bands wie Richie Beirach, Fela Kuti, Third World und den Supremes zusammen. Er veröffentlichte zahlreiche CDs und komponierte Musiken für Theater und TV.
Joscha Oetz studierte in Essen und San Diego. Er lebte vier Jahre in Kalifornien und sieben Jahre in Peru, wo er seine Ausdruckskraft durch eine intensive Auseinandersetzung mit der afro-peruanischen Kultur weiter bereicherte. Oetz spielte mit Jazzgrößen wie Michael Brecker und Dave Liebman und trat als einer der gefragtesten Bassisten der deutschen Szene u. a. mit Nils Wogram, Simon Nabatov und Frederik Köster auf.
Reiner Witzel – Saxophon
Joscha Oetz – Kontrabass
Maximilian Steinbeis – Impulsvortrag
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Power
Ein kleines Dorf, umgeben von Wald und Feldern, mit kaum mehr als 200 Bewohnern. Eines Tages geht Power, der Hund einer Nachbarin, verloren, und immer mehr Kinder schließen sich der Suche nach ihm an. Als die Kinder letztendlich im Wald verschwinden, erklärt die Dorfgemeinschaft den Ausnahmezustand … – Verena Güntners Erzählung beginnt als scheinbar simple Kindergeschichte und entwickelt sich zu einem existentiellen Drama: ein großer Gesellschaftsroman über Macht und Niedertracht, eigenwillig, witzig, mit ungeheurer Wucht und großer Emotionalität erzählt. Power war für den Preis der Leipziger Buchmesse 2020 nominiert.
Verena Güntner, 1978 in Ulm geboren, war nach ihrem Schauspielstudium am Mozarteum Salzburg viele Jahre an verschiedenen Theatern engagiert. Ihr Romandebüt Es bringen (2014) wurde mit dem deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet und für die Bühne adaptiert – die Uraufführung fand 2015 am Jungen Schauspielhaus Düsseldorf statt. Verena Güntner erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u. a. den Kelag-Preis beim Bachmann-Wettbewerb und das Berliner Senatsstipendium. Sie lebt in Berlin.
»Ein beeindruckend monströses und gewagtes Buch« (Deutschlandfunk)
»Verena Güntner ist ein kluger, empathischer Text in einer höchst intensiven Sprache gelungen.« (MDR)
»Power macht aus dem Generationskonflikt eine wilde Jagd durch das morsche Unterholz der Zivilisation.« (Stuttgarter Nachrichten)
»Ein Meisterstück allegorischen Erzählens. Einer der originellsten Texte, den die deutschsprachige Gegenwartsliteratur in den letzten Jahren hervorgebracht hat.« (Literaturkritik.de)
Von und mit Verena Güntner
Dorian Steinhoff – Moderation
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, in Kooperation mit books & friends und dem zakk Düsseldorf
Tom Gaebel & Quartett
Tom Gaebel & His Orchestra feiern 2020 ihr 15-jähriges Bestehen. Die geplante große Jubiläumstournee ›15 Years of Singing & Swinging‹ musste aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden. Bei asphalt auf See tritt Deutschlands Vorzeige-Crooner daher einmal nicht mit großer Big Band, sondern mit einem intimen Quartett auf.
Seit Tom Gaebel 2005 sein Debütalbum Introducing: Myself veröffentlicht hat, ist der Mann mit der unnachahmlichen Stimme aus der deutschen Musikszene nicht mehr wegzudenken. Kein anderer Entertainer des Landes verbindet derart leidenschaftlich knackige Big-Band-Sounds mit der mitreißenden Leichtigkeit des Easy Listening.
Tom Gaebel hat Posaune, Schlagzeug und Jazzgesang in Amsterdam studiert und lebt in Köln. Bislang veröffentlichte er acht Studioalben, spielte Konzerttourneen und TV-Shows und sorgte u. a. mit Sinatra-Konzerten und Programmen mit Film-Hits von James Bond & Co. für ausverkaufte Häuser im In- und Ausland. Mit einem ewig jugendhaften Charme begeistert ›Dr. Swing‹ bei seinen Konzerten genauso wie vor 15 Jahren.
»Der Sänger Tom Gaebel liebt und beherrscht das Schmachtfetzige dramatischer James-Bond-Songs, die lässige Showtreppen-Eleganz eines Dean Martin und die coole Präzision seines Helden Frank Sinatra.« (Frankfurter Rundschau)
Tom Gaebel – Gesang
Lars Duppler – Keyboard
Florian Bungardt – Schlagzeug
Nico Brandenburg – Bass
Frank Sackenheim – Saxophon
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Taz Chernill
Alte Volkslieder Osteuropas, unkonventionelle Harmonien und vertrackte Rhythmen des Jazz, elektronisch verfremdete Sounds aus der alternativen Popmusik – all das steckt in der Musik der Sängerin Taya Chernyshova und des Gitarristen Roman Gorich. Der elektroakustische Klang des Duos recycelt das musikalische Erbe vergangener Jahrhunderte und lässt eine Musik entstehen, die zugleich modern, elektronisch und traditionell klingt. Die Kölner Band definiert ihr Genre selbst als ›polyphonic popcore‹: Eine Symbiose aus den Entwicklungsarten klassischer Musiktradition, der Schärfe elektronischer Popmusik und der überschwänglichen Energie des Rock.
»Strahlender, schimmernder und aufregender Mittelpunkt der Formation: Frontfrau Taya Chernyshova. Mal klingen Taz Chernill wie der Soundtrack zu einem alten Märchenfilm, im nächsten Moment dominieren schräge Sounds und Elektro-Beats.« (Coolibri)
Taya Chernyshova – Gesang, Keyboard, FX
Roman Gorich – Gitarre, FX
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Tango del Sur
Die fünf virtuosen und improvisationsfreudigen Musiker*innen von Tango del Sur interpretieren den modernen Tango mit Leidenschaft und Präzision. Auf der Setlist des Quintetts stehen wahre und viel zu selten gespielte Schätze der jüngeren Tangoliteratur von Osvaldo Pugliese, Horacio Salgán, Lalo Schifrin, Pablo Ziegler und – natürlich – Astor Piazzolla. Tango del Sur klingen urban, fiebrig, streng und spielerisch zugleich und lassen immer wieder erahnen, dass der zeitgemäße Tango in der Klassik und im Jazz wurzelt.
Heinz Hox – Akkordeon
Marie Zernack – Violine
Ludger Ferreiro – Klavier
Bojan Vuletic – Gitarre
Thomas Falke – Bass
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Steve Savage
Während des größten Teils der Corona-Pandemie konnte man Steve Savage in den geschichtsträchtigen Kling-Klang-Studios in Düsseldorf antreffen. Er fühlte sich völlig überrumpelt von dem, was von außen durch die unter Quarantäne gestellten Mauern drang. »Die Blase unseres vorhersehbaren und kontrollierbaren Lebens ist in einem Ausmaß geplatzt, wie wir es nur wenige Male in der Geschichte erlebt haben«, sagt der Musiker. Ihn inspirierte die Situation dazu, tief in die Erforschung der Gefühlswelt einzutauchen, die uns alle überflutet hat. Ergebnis dieser künstlerischen Auseinandersetzung ist das Projekt The Fortune In The Teller’s Hand.
Der musikalische Stil von Steve Savage ließe sich am besten als ›akustischer Groove‹ beschreiben. Savage wurde in Chicago geboren und landete später in Nashville, wo er seine Musikkarriere startete. Seine Wurzeln liegen in der Folk- und Akustikmusik und wurden durch einen fünfjährigen Aufenthalt als Teenager auf Hawaii stark beeinflusst. Seit vielen Jahren ist Savage auf den Bühnen Europas und der USA unterwegs, veröffentlichte bereits mehrere Alben und ist ein gefragter Gitarrist. Beim asphalt Festival war er bereits zweimal im Rahmen eines Nachtkonzerts zu Gast – 2018 solo und 2019 im Duo mit Eric Koslosky. Steve Savage lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Steve Savage – Gesang, Gitarre
Noah Kang – Gesang, Gitarre, Synthesizer
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Wann hast Du das letzte Mal auf der Spitze eines Berges Sex gehabt?
Wieso lässt sich auf Ungarisch einfach schöner fluchen als auf Deutsch? Und warum überhaupt sollte man auf der scharfen Spitze eines Berges Sex haben wollen? Das ungarisch-deutsche Kollektiv soMermaids gibt auf diese und andere Fragen bezwingende Antworten: Drei Frauen aus zwei Ländern sprechen über Politik und Schicksal, Persönliches und Alltägliches, Sex und Frustration. Im schnellen Wechsel zwischen 14 verschiedenen Sprachen kommentieren sie die Unterschiede in Ost- und Westeuropa, gesellschaftliche Muster in der aktuellen Politik und die Rolle von Sprache bei der kulturellen Integration und der eigenen Diversität.
Das Künstlerduo soMermaids besteht aus der Schauspielerin Adrienn Bazsó und der Regisseurin Panni Néder. Die beiden in Berlin lebenden, ursprünglich aus Ungarn stammenden Theatermacherinnen begreifen sich als multidisziplinäre feministische Künstlerinnen, erforschen die unterschiedlichen Formen des biografischen und dokumentarischen Theaters und verflechten diese mit Bewegung, Gesang oder Videokunst. Ihre Bühnenstücke zeichnen sich besonders durch ein ehrliches und berührendes Aufeinandertreffen von Publikum und Akteur*innen aus. Wann hast Du das letzte Mal auf der Spitze eines Berges Sex gehabt? ist ein aberwitziger Sprachreigen, der ein Schlaglicht auf Herkunft und (Wahl-)Heimat wirft: Was kann eine ungarische Regisseurin einem deutschen Publikum erzählen? Was ist ein deutsches Publikum? Welche Rolle spielt die eigene Diversität als gebürtige Ungarin und Wahl-Berlinerin in den Inszenierungen?
Das Stück feierte 2018 im Theaterdiscounter Berlin Premiere und gewann im selben Jahr bei den Heidelberger Theatertagen den Preis der Jury sowie den Preis der Studierendenjury und entwickelte sich auf mehreren internationalen Festivals zum absoluten Publikumsliebling.
»Ein mitreißender Sprachfluss, der die Grenzen und utopischen Weiten von Ausdruck und Kommunikation gewitzt und zugleich tiefgründig auslotet.« (Literatur und Feuilleton)
»In 60 Minuten kann man die Tiefen und Höhen der ungarischen Seele kennenlernen. Und die einer Ausländerin in ihrer Wahlheimat Berlin.« (Der Freitag)
Von und mit Adrienn Bazsó, Julia Bihl, Panni Néder
Panni Néder – Text, Inszenierung
Susann Kotte, Emöke Samu – Kostüm
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Revolt. She Said. Revolt Again.
Ein Theaterstück wie ein Manifest, das die alltäglichen, widersprüchlichen Bilder von Weiblichkeit entschlossen in die Luft sprengt: »Hauptsache: nicht gut benehmen«, wünscht sich die britische Autorin Alice Birch von ihren Schauspielerinnen. Revolt ist wütend, anarchisch, laut, witzig – und manchmal auch das genaue Gegenteil davon.
Girl meets Boy. Könnte man denken. Aber was passiert, wenn in dieser Begegnung mit dem anderen Geschlecht nichts ist wie gelernt? Wenn ›Girl‹ nicht den gesellschaftlichen Erwartungen und Regeln entspricht, sondern vielmehr auf ihrer Individualität und Eigenständigkeit beharrt? Sie lässt sich nicht besitzen, nicht benutzen, nicht domestizieren, will sich nicht fortpflanzen, nicht heiraten – und auch der Sex gehört ihr. Alice Birchs Stück (deutsche Übersetzung: Corinna Brocher) ist ein feministisches Manifest in vier Akten und eine rasant inszenierte Bestandsaufnahme über die reale Gleichberechtigung der Geschlechter. Revolt nimmt uns mit auf eine Reise durch den Alltag von Frauen, die daran erinnert, wie tief unsere Sprache, unsere Sitten, all unsere grundlegenden Vorstellungen von Arbeit und Privatleben davon beeinflusst sind, dass die Welt von Männern dominiert wird.
Revolt feierte im Januar 2020 Premiere am Freien Werkstatt Theater Köln und ist für den Kölner Theaterpreis 2020 nominiert. Bei asphalt auf See ist eine neu für die Seebühne konzipierte Fassung zu sehen.
Die Schwestern Sophie Killer (Schauspielerin, Tänzerin, Choreografin) und Thalia Killer (Künstlerin, Designerin) produzieren als Ensemble Killer&Killer seit 2015 künstlerische Arbeiten zu zwischenmenschlichen und gesellschaftspolitischen Themen. Dazu verbinden sie Schauspiel, Physical Theater und Tanz, Clownerie, Performance, Musik, Videokunst und Design. 2018 gewannen sie den Kunstsalon-Theaterpreis. Sie leben in Köln.
»Gespielt werden diese famosen Sprach-Scharaden von vier großartig agierenden Schauspielerinnen. (…) Präzise, analytisch und pointiert werden auch Bereiche wie Ehe und Arbeit mit den Mitteln der Sprache einer (Re-)Volte unterzogen.« (Kölner Stadt-Anzeiger)
»Doch bei all der rasanten Kritik an sexistischen Verhältnissen bleibt die Verzweiflung deutlich. Bis ins Extreme brechen die vier Schauspielerinnen diesen Widerspruch auf.« (StadtRevue)
»Franziska Schmitz, Mirka Ritter, Lisa Sophie Kusz und Fiona Metscher gelingt es, allein durch ihre Körpersprache, durch Mimik und Gestik perfekt auch in die Rolle des anderen Geschlechts zu schlüpfen. Und rutschen dabei nie in eine Karikatur ab. Die Killer-Schwestern Sophie und Thalia haben die vier Schauspielerinnen zu einer perfekt abgestimmt-funktionierenden Bühnenmaschine zusammengeschweißt.« (Rheinerlei)
Mit Fiona Metscher, Franziska Schmitz, Lisa Sophie Kusz, Mirka Ritter
Killer&Killer / Sophie Killer & Thalia Killer – Regie, Bühne, Kostüm
Jakob Lorenz – Musik
Freies Werkstatt Theater, Köln – Produktion
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Maya Fadeeva
Die Sängerin und Songwriterin Maya Fadeeva kombiniert virtuos eingängige Melodien mit Jazz- und Swing-Elementen und perfektioniert sie mit Anleihen aus Blues, Soul und Reggae. Mit ihrem unverwechselbar rauchigen Timbre gibt sie jedem ihrer Songs Seele, Authentizität und Tiefgang – mal engelsgleich und melancholisch, im nächsten Moment frech, verrucht oder dreckig. Dabei erinnert ihre Stimme an die unvergessene Amy Winehouse.
Maya Fadeeva singt eine Mischung aus Eigenkompositionen und einzigartigen Interpretationen von Coversongs. Mit ihrer intensiven, positiven Energie beherrscht sie sofort jede Bühne. Ihre Konzerte versprühen eine weltoffene und doch intime Atmosphäre zwischen Melancholie bis Sommerlaune, voller Swing und Soul.
2018 veröffentlichte Maya Fadeeva ihr außergewöhnliches Debut-Album Chamëleon. In der Fachpresse als »Diamant« gefeiert, glänzte Chamëleon mit einer weltweiten Radiopräsenz. Für Frühling 2021 ist die Veröffentlichung ihres zweiten Albums geplant. Maya Fadeeva wurde in St. Petersburg geboren, wuchs in New York und in den Niederlanden auf und lebt heute in Düsseldorf.
Maya Fadeeva – Gesang
Daniel Kögel – Keyboard
Tim Dudek – Schlagzeug
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Mariana Sadovska
Die Ausnahmemusikerin Mariana Sadovska präsentiert bei asphalt auf See ein besonderes Programm zwischen Konzert und Hörspiel: Während des Krieges im Osten der Ukraine reiste Sadovska zwischen 2014 und 2016 auf verschiedenen Expeditionen mit Hilfstransporten und zu Benefizkonzerten entlang der Frontlinien und durch Dörfer und Städte. Dabei sammelte sie traditionelle ukrainische Lieder, heidnische Gesänge, archaische Legenden und Rituale – jahrhundertealtes Material, das die Sowjetära oft nur durch mündliche Überlieferung überlebt hat. Aus ihren Fundstücken sowie Begegnungen und Gesprächen mit den Menschen dieser vergessenen Gegenden hat sie eine Soloperformance komponiert. Ihre Gesangs- und Stimmexperimente verbindet sie mit Originalklängen von Feldaufnahmen und elektronischen Sounds zu einem einmaligen musikalischen Storytelling. Wie sie die neu arrangierten alten Volkslieder singt und spielt, ist ein absolut mitreißendes Erlebnis. Diese Stücke werden ergänzt durch vertonte Lyrik von zwei jungen Literaten aus der Region Luhansk, die der Musikerin Gedichte zu den Ereignissen in der Ost-Ukraine anvertraut haben: Serhji Zhadan gilt heute als der populärste Schriftsteller in der Ukraine, Lyuba Yakimchuk ist Dichterin, Drehbuchautorin und Journalistin.
Die Sängerin, Multi-Instrumentalistin und Schauspielerin Mariana Sadovska wurde in der Ukraine geboren und lebt seit 2002 in Köln. Die Presse bezeichnete sie als »ukrainische Björk«, in ihren energiegeladenen Programmen schafft sie eine Verschmelzung von Folk und Avantgarde. 2013 wurde Sadovska mit dem wichtigsten deutschen Weltmusikpreis RUTH ausgezeichnet, 2017 war sie nominiert für den Philadelphia Barrymore Award in der Kategorie ›Outstanding Original Music‹. Sadovska ist auch als Komponistin international gefragt, so komponierte sie u. a. 2013 eine Auftragsarbeit für das Kronos Quartett. 2014 war sie schon einmal beim asphalt Festival zu Gast.
»Her voice holds the clarity and bite of Slavic folk styles; her stage presence has the bright-eyed intensity of Björk or PJ Harvey.« (New York Times)
»Eine kurze, aber eindringliche Performance, die sehr zu Herzen geht.« (NRZ)
Mariana Sadovska – Gesang, Keyboard und Electronics
Stefan Bohne – Sounddesign
Jörg Ritzenhoff, André Erlen – künstlerische Unterstützung
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Manuela Alphons & Klaus-Lothar Peters
Die Schauspielerin und Sängerin Manuela Alphons beschäftigt sich seit dem Beginn ihrer langen und äußerst erfolgreichen Schauspielkarriere mit Bertolt Brecht. Aus seinen Stücktexten und Gedichten stellt Alphons für asphalt auf See einen ganz persönlichen, poetisch-musikalischen Abend zusammen. Sie singt, liest und spielt Geschichten über die Liebe, das Exil und das Fremdsein in der Welt und in sich selbst. Übertitelt hat sie das Programm mit einer Zeile aus einem Gedicht von Brecht, das in diesen ungewöhnlichen Zeiten besondere Hoffnung gibt: »Selbst die Sintflut dauerte nicht ewig.« Klaus-Lothar Peters begleitet Manuela Alphons am Klavier mit den unvergänglichen Melodien von Hanns Eisler, Kurt Weill und Paul Dessau.
Manuela Alphons ist eine Bühnenlegende – seit über 50 Jahren Schauspielerin, zwei Mal wurde sie zur Schauspielerin des Jahres gewählt, zwei Mal zur besten Schauspielerin Nordrhein-Westfalens. Sie verkörperte fast alle großen Theaterrollen und hat auf allen großen Bühnen des Landes gespielt. Alphons war u. a. Ensemblemitglied am Schauspiel Köln, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Schauspielhaus Bochum und am Düsseldorfer Schauspielhaus, wo sie noch immer regelmäßig gastiert – in der aktuellen Saison u. a. in Ein Traumspiel und Hexenjagd. Mit dem Pianisten Klaus-Lothar Peters, der viele Jahre musikalischer Leiter am Düsseldorfer Schauspielhaus war, verbindet sie eine fast 20-jährige künstlerische Zusammenarbeit.
»Die Interpretin beginnt im ›Off‹ zu singen und betritt dann mit Elan die Bühne, sprengt fast die Mauern des Theaters mit ihrer Präsenz. Alphons ist voll da. Hundertprozentig.« (Vorarlberger Tageszeitung)
Manuela Alphons – Text und Gesang
Klaus-Lothar Peters – Klavier
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Grandmothers of the Universe
»Wenn ich an meine Großmutter denke, denke ich an eine Frau, die niemals verliebt war. Die nicht wusste, dass Sex auch für Frauen da ist. Ich denke an die, die mich damals im Traum gerettet hat und von der ich nicht weiß, was sie sich für mich gewünscht hätte.«
Die Performerinnen von waltraud900 suchen nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten in den Leben ihrer griechischen, palästinensischen und deutschen Großmütter – von den Anfängen des frühen 20. Jahrhunderts bis heute. Nach Recherchereisen in die eigene Vergangenheit setzt die Gruppe in der Performance Grandmothers of the Universe, die exklusiv für asphalt auf See entsteht, den Fokus auf das Verschwinden und die Unsichtbarkeit dieser Frauengeneration, die auch und gerade während der aktuellen globalen Pandemie zutage tritt. Stellvertretend für diese Generation der Großmütter sammelt waltraud900 Videogrüße aus der Isolation rund um den Erdball, die in einer musikalischen Audioperformance sicht- und hörbar gemacht werden und sich mit den Biografien der eigenen Großmütter zu einer gemeinsamen Erzählung verdichten.
waltraud900 hat sich 2019 gegründet und ist ein Zusammenschluss aus Künstlerinnen, die sich aus unterschiedlichen Arbeitszusammenhängen seit 2013 kennen und schätzen. Ein Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit lag bisher in interkulturellen Projekten mit Laien und Profis. Die Inszenierung Garten Eden unter der Federführung von Bianca Künzel, Phaedra Pisimisi und Dorle Trachternach am Düsseldorfer Schauspielhaus wurde 2015 mit dem Integrationspreis der Stadt Düsseldorf ausgezeichnet. Für Grandmothers of the Universe arbeitet waltraud900 mit den Musikerinnen Jamila Al-Yousef und Carina Sperk zusammen.
Eine Performance von waltraud900
Mit Bianca Künzel, Phaedra Pisimisi, Jamila Al-Yousef und Carina Sperk
Ria Papadopoulou – Ausstattung
Dorle Trachternach – Dramaturgie
Matin Soofipour – Künstlerisch-konzeptionelle Mitarbeit
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und das Kulturamt der Stadt Düsseldorf.
Ein Volkskanzler
Mal angenommen, es käme einer. Einer, der die Menschen begeistert und mit Hoffnung erfüllt. Einer, der sie mobilisiert und ihnen Schwung verleiht. Einer, der Krise kann. Und mal angenommen, dieser eine hat Erfolg. Wie gefeierte Grundrechte unter den Augen aller ausgehöhlt und umgebaut werden, wie kurz der Weg von der Demokratie zur Diktatur ist, vollzieht dieses Gedankenexperiment in sechs Schritten. Journalist und Verfassungsexperte Maximilian Steinbeis hat die politischen Ereignisse in Ungarn, Russland und Polen beobachtet und erkennt Muster, die auch in Deutschland nicht unmöglich scheinen. Sein Essay Ein Volkskanzler hat für Aufregung bis in Regierungskreise gesorgt und stand auf der Tagesordnung der Landesjustizminister. Regisseur Helge Schmidt bringt den packenden Politplot mit Schauspielerin Ruth Marie Kröger bei asphalt auf See nun als Uraufführung auf die Bühne. Mit ihrer preisgekrönten Produktion Cum-Ex Papers waren die beiden bereits 2019 zu Gast beim asphalt Festival.
Maximilian Steinbeis ist ausgebildeter Jurist. Er arbeitet als Journalist und Schriftsteller. Als Experte für internationale Verfassungsfragen betreibt er den weltweit anerkannten verfassungsblog.de. 2019 ist sein Buch Die Zauberlehrlinge. Der Streit um die Flüchtlingspolitik und der Mythos vom Rechtsbruch erschienen.
Ruth Marie Kröger, Theater- und Filmschauspielerin, hat nach ihrer Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover an den Freien Kammerspielen Magdeburg, am Schauspiel Frankfurt und Schauspiel Köln gearbeitet. Die Regisseurin Katie Mitchell übertrug ihr zentrale Rollen in Köln, Hamburg, Salzburg und Berlin – zuletzt in Anatomie eines Suizids, eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2020.
Helge Schmidt ist als Regisseur in der freien Szene Hamburgs aktiv. 2017 zeigte er am Theater Erlangen seine Stückentwicklung Weltverbesserungstheater, die in der Kritikerumfrage in ›Die deutsche Bühne‹ als herausragende Inszenierung der Spielzeit 2017/18 nominiert wurde. Für seine Produktion Cum-Ex Papers – Eine Recherche zum entfesselten Finanzwesen erhielt er den FAUST-Preis 2019 in der Kategorie ›Regie Schauspiel‹.
Mit Ruth Marie Kröger
Helge Schmidt – Regie
Marion Troja – Produktion
Eine Koproduktion des asphalt Festivals Düsseldorf und des Lichthof Theaters Hamburg, im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Dead or Alive
Wer vermag das Publikum mehr zu begeistern, zu berühren, zu amüsieren: Junge Autor*innen, die ihre eigenen Texte vortragen, oder Schauspieler*innen, die Werke verstorbener Poeten rezitieren? Wer macht das Rennen: dead or alive? Bei diesem Poetry Slam der besonderen Art schlüpfen Anna Sophie Friedmann und Eduard Lind aus dem Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses in die Rollen bereits verstorbener Dichter*innen. Auf der Gegenseite stellen sich die Wortakrobat*innen Marie Gdaniec (a.k.a. Gehdannjez) und Jonathan Löffelbein der Challenge. Ihnen bleiben nur wenige Minuten, das Publikum von ihren poetischen Ergüssen zu überzeugen. Wer aus der Schlacht der Sprache als Sieger*in hervorgeht, entscheidet das Publikum.
Marie Gdaniec hat von ihrer Heimatstadt Krefeld aus die Slam-Bühnen entdeckt und seit ihrem Umzug nach Düsseldorf im Sommer 2018 so richtig damit losgelegt, sie zu erobern.
Jonathan Löffelbein ist Slammer, Autor und einer der Macher von Worst of Chefkoch, dem Foodblog des Jahres 2017. Außerdem betreibt er eine Lesebühne in Köln.
Anna-Sophie Friedmann absolvierte ihr Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Ihr erstes Festengagement startete sie mit der Spielzeit 2019/20 am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Eduard Lind spielte im Jugendclub P14 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, am Staatstheater Braunschweig und auf Kampnagel. Seit 2018 ist er festes Ensemblemitglied am Jungen Schauspiel Düsseldorf.
Mit Anna Sophie Friedmann, Marie Gdaniec (a.k.a. Gehdannjez), Eduard Lind, Jonathan Löffelbein
Christine Brinkmann – Moderation
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und in Kooperation mit dem zakk Düsseldorf.
Boxed
Aus einem Schuhkarton taucht eine Hand auf. Sie verlangt nach Aufmerksamkeit. Hand und Spieler entdecken sich, nähern sich an, lernen sich kennen – bis das Eigenleben der Hand zum Problem wird. Boxed ist das neue Solostück von Ariel Doron, in dem der international gefeierte Puppenspieler ganz ohne Worte und mit minimalsten Mitteln agiert: Seine einzige Requisite ist ein Schuhkarton. In gerade einmal rund 30 Minuten entspinnt sich eine lustige, sensible und faszinierende Kurzgeschichte über einen einsamen Mann, der versucht, mit sich und der Welt in Kontakt zu treten. Kunstvoll verhandelt Doron in Boxed eine Grundfrage der Puppenspielkunst: Wer sagt hier eigentlich, wo es langgeht – Spieler oder ›Spielzeug‹?
Ariel Doron ist Puppenspieler, Regisseur und Performer. Der gebürtige Israeli absolvierte ein Filmstudium an der Universität Tel Aviv, studierte Figurenspiel an der School of Visual Theatre in Jerusalem und nahm an zahlreichen Puppenspielkursen und Meisterklassen in Israel und Frankreich teil. Doron animiert Puppen für zahlreiche Fernseh- und Kinoproduktionen und spielt u. a. den ›Elmo‹ in der israelischen Sesamstraße. Als Dozent und Vortragsredner ist er u. a. an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, der UQAM Université de Québec à Montréal und der Central School of Speech & Drama, London tätig. 2017 war Doron schon einmal mit seinem weltweit gefeierten Stück Plastic Heroes beim asphalt Festival zu Gast. Zur Zeit lebt Doron in Leipzig.
»Was für eine Geschichte! Eine riesige Menge verrückter Humor, unerwartet, sogar erfrischend. Eine Show zum Entdecken!« (Toute la Culture, Paris)
Von und mit Ariel Doron
Tobias Tönjes – Dramaturgie
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
The Grand Horror Show
GET WELL SOON ist das Bandprojekt des deutschen Sängers und Songwriters Konstantin Gropper, den das Musikmagazin NME unlängst als »German Wunderkind« pries. Um sein neues, mittlerweile fünftes Album The Horror vorzustellen, kommt Gropper mit großer Big Band und Streichquartett zu Asphalt. In bester Crooner-Manier wühlt er subtil in den Abgründen der menschlichen Psyche und frönt seiner Vorliebe für Hitchcock-Soundtracks und Frank Sinatra. GET WELL SOON vermählen Pop mit orchestraler Grandezza, düster und strahlend, melancholisch und bombastisch. Die bildgewaltige GRAND HORROR SHOW begeisterte bislang nicht nur auf Konzertbühnen wie der Elbphilharmonie Hamburg oder der Kölner Philharmonie, sondern sorgte auch schon für ausverkaufte Theaterhäuser – von den Münchner Kammerspielen bis zur Berliner Volksbühne.
»Keiner vereint Widerborstigkeit und triefenden Pathos in Deutschland zurzeit so feinsinnig und mit so viel Leidenschaft wie Get Well Soon.« (rbb)
»Get Well Soon live zu erleben ist eine Freude« (Süddeutsche Zeitung)
»Kein anderer Popmusiker des Landes lehnt sich so ambitioniert in die Klassik rein wie Konstantin Gropper.« (DIE ZEIT)
Konstantin Gropper – Gesang, Gitarre
Verena Gropper – Gesang, Keyboard, Vibraphone
Marcus Wüst – Piano
Timo Kumpf – Bass
Paul Kenny – Schlagzeug, Gesang
Maximilian Schenkel – Gitarre, Vibraphon
Jochen Welsch – Euphonium, Tuba
Christian Ehringer – Trompete
Andreas Pompe – Saxophon
Regina Gleim – Querflöte
Sam Vance-Law – Violine
Johanna Wundling – Violine
Tabea Haarmann-Thiemann – Viola
Luisa Babarro Fernandez – Violoncello
Diskussion: #humanbeinghuman
Beängstigend schnell haben populistische Politiker*innen und Parteien in Europa und weltweit innerhalb nur weniger Jahre unsere Demokratien in Gefahr gebracht. Es sind außergewöhnliche Zeiten, in denen auch Künstler*innen ihre eigene Funktion und Wirkung in der Gesellschaft hinterfragen (müssen).
Im Rahmen des Projekts HUMAN BEING HUMAN initiiert asphalt im Festivaljahr 2019 sechs neue Arbeiten über das Menschliche und Unmenschliche im Menschen, und im gesamten Festivalprogramm spiegelt sich die Verantwortung der Künstler*innen für ein demokratisches, friedliches und tolerantes Miteinander.
»Kunst in einer sich polarisierenden Gesellschaft – wofür kämpfen (wir)?« ist ein Abend, bei dem Künstler*innen, Kulturjournalist*innen und Förderer miteinander reden und streiten und die Diskussion auch ins Publikum tragen.
Impulsvortrag von Dorothee Krings – Journalistin (Rheinische Post)
mit
Christine Peters – Expertin Performing Arts (Kunststiftung NRW)
Hofmann&Lindholm – Künstlerkollektiv
Ben J. Riepe – Choreograph
Helge Schmidt – Regisseur
André Erlen – Regisseur
Moderation: Christof Seeger-Zurmühlen, Bojan Vuletic – Künstlerische Leitung asphalt
Kunst gegen Bares
Kunst gegen Bares ist die bunteste Theatershow Deutschlands, denn hier ist alles möglich: vom Schauspielmonolog zum Kabarettbrüller, vom Rezitieren eigener Gedichte bis zur Eier-Jonglage im Kopfstand. Hildegart Scholten moderiert den Abend stimmgewaltig, grottenehrlich und stets dem Publikum zugewandt. Hier kann buchstäblich alles passieren…
Unentdeckte Talente und professionelle Performer*innen stellen sich beherzt der unmittelbaren Wertschätzung der Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Künstler*innen sitzen zusammen im Publikum und werden von Buurmann für eine festgesetzte Präsentationszeit auf die Bühne geholt. Für die Künstler*innen wird nach den Auftritten ein Sparschwein aufgestellt, und das Publikum wird aufgefordert, die erlebte Kunst durch Geldeinwurf in die jeweiligen Sparschweine zu honorieren. Das Geld in den Sparschweinen geht zu 100 Prozent an die Künstler*innen, und die- oder derjenige mit dem meisten Geld wird zum Kapitalistenschwein des Abends gekürt. Das Publikum entscheidet also, wie hoch und weit die Künstler*innen fliegen, aber eines ist sicher: Sie landen auf dem Zwerchfell …
Anmeldung für Künstler*innen unter gerdbuurmann@hotmail.de oder eine Stunde vor Beginn der Show direkt vor Ort
Hildegart Scholten – Moderation
Tanz mit dem Schafsmann
Nach dem labyrinthischen Irrgang durch Die unheimliche Bibliothek bei asphalt 2017 checken die Murakami-Spezialisten und Vollblut-Schauspieler Hanna Werth und Philipp Alfons Heitmann nun mit einer szenischen Lesung im Hotel Indigo ein und entführen die Zuschauer*innen durch teppichgedämpfte Gänge, verspiegelte Fahrstühle und geheime Treppenhäuser.
Ein namenloser Held wird von wiederkehrenden Träumen und der Erinnerung an seine plötzlich verschwundene frühere Geliebte heimgesucht. Deshalb steigt er ein letztes Mal im Hotel Delfin ab – dem Ort, an dem er einst mit der geheimnisvollen Frau glücklich war. Er hofft, nicht nur sie, sondern auch sich selbst und einen Rest von Menschlichkeit zu finden. Doch hinter der Fassade des Luxushotels gibt es noch eine andere Welt: einen mysteriös gespenstischen Kosmos in ewiger Dunkelheit und Eiseskälte, wo der Schafsmann im 16. Stock haust und auf etwas oder jemanden zu warten scheint.
Haruki Murakamis Tanz mit dem Schafsmann oszilliert zwischen Thriller und Fantastik, Kriminalstory und surrealer Magie. Auf der Suche nach Liebe wagt sich der Held tief hinab in die Finsternis.
Hanna Werth und Philipp Alfons Heitmann haben an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig studiert, lernten sich aber erst 2014 auf dem asphalt Festival kennen. Werth ist nach ersten Engagements am Studio des Schauspiels Leipzig und an den Wuppertaler Bühnen seit 2014/15 festes Ensemblemitglied des Düsseldorfer Schauspielhauses und Preisträgerin des NRW-Theatertreffens 2013 als Beste Nachwuchsdarstellerin. Heitmann war u. a. am Staatstheater Stuttgart, dem Renaissance-Theater Berlin, dem Hans-Otto-Theater Potsdam und an den Wuppertaler Bühnen engagiert. In den letzten Jahren arbeitete er fest am Rheinischen Landestheater Neuss und war in diversen TV- und Rundfunkproduktionen zu sehen und hören.
Unter dem Namen dla dla (Zulu für ›Spiel‹) entwickeln Werth und Heitmann gemeinsame Bühnenprogramme.
Dauer: 65 Minuten
Von und mit Hanna Werth und Philipp Alfons Heitmann
Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER
DANSU DANSU DANSU (Dance Dance Dance) / Copyright (c) 1988 by Haruki Murakami / Originally published by Kodansha Ltd / Für die deutsche Übersetzung: © 2002 DuMont Buchverlag, Köln
Match Point / Yong Gālin
Zentraler Aspekt des Werkes von Donja Nasseri ist die Auseinandersetzung mit Tradition und Veränderung – in Bezug auf ein künstlerisches Medium, aber auch in Bezug eine multikulturelle Gesellschaft. Nasseri interessiert sich vor allem für die Materialität und Vielgestalt der Fotografie mittels Kopie, Collage, Leerstelle und experimentellen Herstellungsverfahren. Oftmals überführt sie Fotografien und Videos in multimediale, audiovisuelle Installationen. Hier kommen traditionelle Elemente – Teppiche, afghanischer Lapislazuli-Stein und persönliche Erinnerungen – in neue, spielerische Zusammenhänge. Beim asphalt Festival zeigt Nasseri zwei raumgreifende Installationen: Match Point und Drachen Teppich – Yong Gālin.
Die Arbeit Match Point ist eine begehbare Installation, die Nasseri eigens für das asphalt Festival angefertigt hat. Sie stellt eine experimentelle Soundcollage zur zwischenmenschlichen Fehlkommunikation dar. Auf einem Tennisfeld ersetzen Audiofiguren die Spieler, und statt eines Balls werden Worte über das Netz hin- und hergeworfen.
Die Arbeit Drachen Teppich – Yong Gālin entwickelte Nasseri gemeinsam mit Ji Hyung Song. Sie besteht aus einer sechs Meter langen Metallschiene, auf der ein Teppich befestigt ist, der sich wellenartig vom Boden abhebt. Der Teppich ist mit afghanischen und koreanischen Mustern versehen, die an Knüpfgewebe, Berge, Blumen, Fischschuppen und Drachen erinnern. Donja Nasseri und Ji Hyung Song beziehen sich in dieser Arbeit auf tradierte Ausdrucksformen koreanischer und afghanischer Kultur, übertragen diese aber in ihre eigene künstlerische Praxis.
Donja Nasseri (*1990) studiert aktuell an der Düsseldorfer Kunstakademie in der Klasse von Gregor Schneider. Die junge Künstlerin blickt bereits auf eine beeindruckende Zahl an Gruppenausstellungen im In- und Ausland zurück und erhielt mehrere Stipendien und Preise, u. a. den Deutschen Jugendfotopreis der Photokina 2014 und den Guernsey Photography Price 2016. Bis Juni 2019 ist sie mit neuen Arbeiten in der Ausstellung ›Von mir aus. Junge Fotografie aus Düsseldorf‹ im KIT vertreten.
In Koproduktion mit dem asphalt Festival und in Kooperation mit dem Künstlerverein MALKASTEN, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER
Dead or Alive
Wer vermag das Publikum mehr zu begeistern, zu berühren, zu amüsieren: Junge Autor*innen, die ihre eigenen Texte vortragen, oder Schauspieler*innen, die Werke verstorbener Poeten rezitieren? Wer macht das Rennen: dead or alive?
Die jungen Wilden der Bühnenliteratur haben genug davon, im Schatten der alten Meister zu stehen, und fordern zum offenen Schlagabtausch. In diesem gnadenlosen Dichterwettstreit treten Ensemblemitglieder des Düsseldorfer Schauspielhauses gegen Stars der deutschsprachigen Poetry-Slam-Szene an. Die einen tragen Klassiker der Literaturgeschichte vor, die anderen Zeitgenössisches aus eigener Feder. Jede/r hat nicht mehr als sechs Minuten Redezeit. Wer aus der Schlacht der Sprache als Sieger*in hervorgeht, entscheidet das Publikum.
Für die toten Dichter treten Meike Fuhrmeister, Philipp Alfons Heitmann und ›Dead or Alive‹-Vorjahressieger Alexej Lochmann vom Düsseldorfer Schauspielhaus in den Ring. Die Fraktion der Slam-Poet*innen wird vertreten durch Rebecca Heims, August Klar und Max Gebhard. Für die überaus charmante Moderation des Abends sorgen die Slam-Urgesteine Christine Brinkmann und Johannes Floehr. Episches Entertainment!
Mit Meike Fuhrmeister, Max Gebhard, Rebecca Heims, Philipp Alfons Heitmann, August Klar, Alexej Lochmann
Christine Brinkmann & Johannes Floehr – Moderation
In Kooperation mit dem Kulturzentrum zakk, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER
Noam Bar (Israel)
Die junge Singer-Songwriterin Noam Bar kommt aus Tel Aviv und lebt seit einigen Jahren in Hannover. Mit ihren gefühlvollen, sehr persönlichen Soul-, R’n’B- und Blues-Songs hat sie sich bereits eine treue, ständig wachsende Fangemeinde erspielt. Bei ihr stimmt einfach alles: Wunderschöne Stimme, Charisma und Ausstrahlung. 2019 geht Noam Bar mit neuer Band auf Europatour durch Italien, Deutschland, Holland, Belgien und England.
Noam Bar – Gesang, Gitarre
Laurenz Cedric – Saxofon
Flo Maurer – Piano
Nic Knoll – Bass
Tobias Reckfort – Schlagzeug
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER
Steve Savage & Eric Koslosky (USA)
Steve Savage macht Singer-Songwriter-Folk mit rhythmischen Indie- und Popelementen und einem gewissen Nashville-Groove – von dort stammt der inzwischen in Düsseldorf ansässige Musiker ursprünglich. Seit vielen Jahren ist Savage auf den Bühnen Europas und der USA unterwegs, veröffentlichte bereits mehrere Alben und ist ein gefragter Gitarrist. Bei asphalt tritt er im Duo mit Eric Koslosky auf, der ebenfalls aus Nashville stammt und mit seinem beeindruckenden Gitarrenspiel die perfekte Ergänzung zu Savages perkussivem rhythmischen Stil ist.
Steve Savage – Gesang, Gitarre
Eric Koslosky – Gesang, Gitarre, Bass
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER
d. o. o. r
d.o.o.r ist das Projekt des Kölner Saxophonisten und Komponisten Dirk Raulf und der Sängerin und Pianistin Oona Kastner. Ihre Musik ist geprägt von minimalistischen Patterns und repetitiven Strukturen, einzuordnen zwischen Minimal Music, Drone und Dark Ambient. Neben eigenen Songs hat Raulf Texte von W. H. Auden und Andreas Gryphius vertont, ergänzt werden sie durch ausgewählte Covers von Leonard Cohen, Van Morrison oder Trent Reznor. Im Februar 2019 haben d.o.o.r ihr erstes Album songs from a darkness veröffentlicht.
Oona Kastner (Stimme, Piano, Keyboards) entwickelte nach klassischem Oboe- und Piano-Studium ihren ganz eigenen Gesangsstil zwischen der Dekonstruktion von Songs, Performance, Spoken Word und freien Formen der Improvisation, u. a. bei Solo-Performances, im Duo mit dem Perkussionisten Pavel Fajt und im Großkollektiv THE DORF.
Der gebürtige Lippstädter Dirk Raulf (Saxophon, Bassklarinetten) wurde bekannt mit der Kölner Saxophon Mafia und arbeitete projektbezogen mit Künstler*innen wie Meret Becker, Gerd Köster, Phil Minton oder Fred Frith zusammen. Er schreibt und produziert Hörspiele, Bühnen- und Filmmusiken, betreibt sein eigenes Label ›Prise‹, ist als Kurator und Veranstalter tätig und als Live-Musiker aktiv, u. a. solo und mit seinem Bass-Saxophon-Quartett Deep Schrott.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER
Wir hatten was mit Björn
Eine ungewöhnliche Besetzung: Akustischer Klang von Kontrabass, Posaune und Taschenkoffer vermischt sich mit elektronischen Sounds. Und über allem schwebt der Gesang von Maika Küster, direkt und pur. Mal klingt ›Wir hatten was mit Björn‹ betörend, nackt und rau, dann wieder zart und intim. Die Band aus Bochum macht entspannt-jazzige Musik, die man auf dem Boden liegend hören will und von lauen Sommernächten träumen lässt.
Maika Küster und Maria Trautmann gründeten die Band im Jahr 2015 und veröffentlichten im Dezember 2017 ihr erstes Album Oh What Pretty Thing. Neben ihren Auftritten zu viert spielen die beiden Musikerinnen auch als Duo und komponieren gemeinsam Film- und Theatermusik.
Maika Küster – Gesang
Maria Trautmann – Posaune
Caris Hermes – Kontrabass
Manuel Loos – Kofferschlagzeug
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER
Josh Island (Niederlande)
Josh Islands Sound lehnt sich an den von John Mayer, Damien Rice und Jason Mraz an: eine Kombination aus intimer Singer-Songwriter-Musik, Story-driven Pop-Folk, ein wenig Jazz und warmem Soul-Blues. Der gebürtige Niederländer, der in Luxemburg aufgewachsen ist, trat bereits als Vorband für die Mighty Oaks und Charlie Cunningham auf und spielte auf Festivals wie Sonic Visions und Nu of Nooit.
Dass der 21-Jährige heute quer durch Europa reist, verdankt er seiner Ausstrahlung und seinen fesselnden Songs. Josh Islands Debüt ONE erschien im Februar 2018 und kombiniert ausgereifte musikalische Arrangements mit seiner Erzählkunst. Im Frühling 2019 war Josh Island mit einer neuen Single im Gepäck für 15 Shows auf Deutschland-Tournee.
Josh Island – Gesang, Gitarre
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER
Leonora
Die erst 18-jährige Singer-Songwriterin Leonora aus Solingen verzaubert jedes Publikum mit ihrer kraftvollen Stimme und unverwechselbaren Stimmfarbe. Ihr Sound bewegt sich irgendwo zwischen Lana Del Rey und Adele, ihre eingängigen, ruhigen Popsongs haben Ohrwurm-Potenzial und sind geprägt von jazzigen Einflüssen.
Leonora Huth – Gesang, E-Piano
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER
Amistat (Australien)
Die aus Deutschland stammenden Zwillinge Josef und Jan Prasil sind vor sechs Jahren nach Australien ausgewandert und haben ihren typischen Akustik-Sound zunächst als Straßenmusiker in Melbourne entwickelt. Ihre Indie-Folk-Musik erinnert an Ben Howard oder Damien Rice, ist geprägt durch ehrliches Storytelling und bildschöne Harmonien. Bislang haben Amistat drei EP’s und ihr Debütalbum Parley veröffentlicht, waren in Europa und Australien auf Tournee und sind auf großen australischen Festivals wie dem Woodford Folk Festival und dem National Folk Festival aufgetreten.
Josef Prasil, Jan Prasil – Gesang, Gitarre, Keyboards
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER
the bottomline
Cosmic Rhythm aus dem Rheinland: Mit diversen Synthesizern, der bluesig-souligen Stimme der Sängerin und Pianistin FranZis ExZess (Franzis Lating) und den Drums von Elia de Luxe (Johannes Elia Nuß) erschaffen ›the bottomline‹ sphärische Kompositionen an der Grenze von elektronischer und akustischer Musik. Wer die Songästhetik von Bands wie Massive Attack, Portishead oder Moloko mag, wird ›the bottomline‹ lieben.
FranZis ExZess / Franzis Lating – Gesang, E-Piano, Synthesizer
Elia de Luxe / Johannes Elia Nuß – Schlagzeug, Synthesizer
facebook.com/the.bottomline.music
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER
Terra Nova
In seiner neuen Serie Terra Nova thematisiert der Fotograf Egbert Trogemann die Welt von morgen – zwischen Utopie und Dystopie. Sein Motiv sind die temporären Architekturen, die anlässlich der Rodung des Hambacher Waldes entstanden sind. Im Mittelpunkt von Terra Nova stehen das Dreiecksverhältnis von Mensch – Architektur – Natur und die Machtstrukturen, die sich in der Veränderung der Umwelt durch den Menschen sowohl auf Seiten der Machthabenden als auch auf der der Widerstandleistenden ablesen lassen. Gleichzeitig rufen die poetischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen Assoziationen mit märchenhaften Ur-Momenten hervor. Fern von klassischem Fotojournalismus wirft die Serie tieferliegende Fragen auf – etwa zur besonderen Rolle des Waldes für die deutsche Nationalidentität und wie die Rodung in Zeiten von weitgreifenden politischen, klimatischen und gesellschaftlichen Entwurzelungen und Neukonfigurierungen zu interpretieren ist.
Egbert Trogemann (*1954 in Düsseldorf) versteht sich als Chronist. Sein fotografischer Blick sucht nach Schauplätzen, an denen die Grenzen von Wirklichkeit und Fiktion verschwimmen. Seit 1997 ist er als Fotograf an künstlerischen Produktionen u. a. von Danica Dakić und Sanja Iveković beteiligt. 2007 war er offizieller künstlerischer Fotograf der documenta 12. In aufeinander folgenden Werkgruppen setzt sich Trogemann mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Themen künstlerisch auseinander. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf.
In Koproduktion mit dem asphalt Festival, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman
Voguing Ball
Voguing ist queer, laut, expressiv und mehr als nur ein Tanzstil. Von den Magazinen, Laufstegen und Models der glamourösen Modewelt beeinflusst, hat Voguing seinen Ursprung in der homo- und transsexuellen, afro- und lateinamerikanischen Community der 1960er- und 70er-Jahre in Harlem. Von der New Yorker Ballroom-Szene breitete sich Voguing von Deutschland über Frankreich bis nach Japan aus und weltweit entstanden ›Ballroom Communities‹. Marginalisiert von der weißen, heterosexuellen und privilegierten Gesellschaft, schufen sich die Mitglieder sogenannter ›Houses‹ mit dem ›Ballroom‹ ihren eigenen Ort, in dem sie die Stars darstellen und die glanzvolle Welt imitieren konnten – und das so opulent und selbstverständlich wie möglich. Im ›Ballroom‹ trifft man sich auf Voguing Balls zu Wettbewerben, bei denen eine Jury in verschiedenen Kategorien je einen Gewinner wählt. House of Saint Laurent (vormals House of Melody), Teresa Zschernig und friends sowie special guests laden im Rahmen von asphalt zu einem Tanzwettbewerb der Superlative ein – mit anschließender rauschender Party bis tief in die Nacht!
Mit House of Saint Laurent, Teresa Zschernig and friends
Seven Ultra Omni – DJ
Typhoon Prodigy – Chanter
Leo Melody – Host
Yanou Ninja – Judge 1
Zoe 007 – Judge 2
Keiona Revlon – Judge 3
thehouseofmelody.com
teresazschernig.com
Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER
Voodoo Jürgens
Der österreichische Liedermacher Voodoo Jürgens (bürgerlicher Name: David Öllerer) hat sich 2016 mit Erscheinen seines Debütalbums Ansa Woar in die erste Riege der derzeit so angesagten Austropop-Künstler wie Wanda oder Bilderbuch katapultiert. Das Album erreichte Platz 1 der österreichischen Charts und hat mittlerweile Gold-Status, 2017 wurde Voodoo Jürgens beim österreichischen Musikpreis ›Amadeus‹ in der Kategorie ›Alternative‹ ausgezeichnet. Vokuhila, 80er-Hemd und Goldkette sind Teil der Kunstfigur, dessen Künstlername eine Verballhornung des Namens von Udo Jürgens darstellt. Sein Markenzeichen sind schwarzhumorige Texte im Wiener Dialekt. Er singt, wie er spricht, denkt, träumt und Dinge erlebt. Songs wie Tulln oder Heite grob ma Tote aus sind poetisch und zeitlos, haben Tiefgang, Herz und Witz. Sie erzählen von der Unterschicht, von Stammgästen in Wiener Spelunken – sperrig, morbide und rotzig. In seiner Musik stecken Bob Dylan, Leonard Cohen und Tom Waits ebenso wie die Beat-Poeten der 50er.
Bei asphalt 2019 steht Voodoo Jürgens gleich zweimal auf der Bühne: In Stefanie Sargnagels Theaterstück JA, EH! sorgt er für die authentische musikalische Gestaltung, beim heutigen Konzert ist der Wiener Musiker und Geschichtenerzähler mit Quetschn, Geige, Orgel und Kontrabass zu erleben.
Besucher*innen der Vorstellung GHOST WRITER am 12.07. erhalten bei Platzverfügbarkeit freien Eintritt zu diesem Konzert. Bitte melden Sie sich an der Abendkasse.
Mit
David Öllerer a.k.a. Voodoo Jürgens – Gesang, Gitarre
Alicia Danner – Akkordeon 1
Christoph Maurer – Akkordeon 2
David Schweighart – Schlagzeug
Berndl Lichtscheidl – Piano
Martin Dvoran – Bass
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER
Naughty Boys and Girls
Hofmann&Lindholm laden zu einer Gegenüberstellung in eine Schreckenskammer der Pathosformeln ein – und fragen nach Schuld und Vergebung.
Ausgangsmaterial der Videoinstallation NAUGHTY BOYS AND GIRLS, die im Rahmen des asphalt Festivals erstmals präsentiert wird, sind 13 Porträts von Personae non gratae aus Geschichte und Gegenwart: von Straftäter*innen, Attentäter*innen, Diktatoren und Verurteilten wie Josef Mengele, Mohammed Atta oder Anders Breivik. Diese haben Hofmann&Lindholm filmisch animiert und präsentieren sie als einen Chor grotesker Mimen: Sie verziehen die Gesichter, als würden sie nach Mitleid heischen oder Aufmerksamkeit suchen. Und erklären handpuppengleich, dass es ihnen leid tut.
Der Schrecken, der von NAUGHTY BOYS AND GIRLS ausgeht, liegt im Kontrast begründet, der sich zwischen der Verharmlosung der Personen und dem Wissen um das Ungeheuerliche ihrer Taten auftut.
Hannah Hofmann (*1971) und Sven Lindholm (*1968) entwickeln als Regie- und Autorenteam gemeinsam Projekte an den Schnittstellen von szenischer, bildender und akustischer Kunst. So sind bislang zahlreiche Interventionen, Inszenierungen, Texte, Hörstücke, Filme oder Medien- und Rauminstallationen entstanden. 2014 waren Hofmann&Lindholm schon einmal mit Serie Deutschland zu Gast bei asphalt. Ihre Arbeiten wurden u. a. mit dem Theaterpreis der Stadt Köln ausgezeichnet und waren für den Grimme-Online-Award und den Prix Europa nominiert. Das Goethe-Institut zählt Hofmann&Lindholm zu einem der 25 prägendsten Performance- und Regiekollektive in Deutschland.
Konzept, Realisation – Hannah Hofmann, Sven Lindholm
Technische Beratung, Support – Oli Monn (Animation), Bojan Vuletic (Ton), Marco Schretter (Präsentation)
Mit besonderem Dank an Iain Thomas Baird, Wobamedia
Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman. Hofmann&Lindholm werden im Rahmen der Spitzenförderung Theater durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW gefördert.
Scena / The Stage
In Scena / The Stage wird der Zuschauer mit einem Close-Up einer weiblichen Figur im Scheinwerferlicht konfrontiert, die sich beim Laufen verausgabt, ohne jedoch vom Platz zu kommen. Durch schnelle Bildschnitte, sich verändernde Rhythmen des Laufens und Atmens und zwischen Momenten der totalen Erschöpfung und dem Rausch des Weitermachens entstehen Strukturen vergleichbar den Akten eines narrativen Kunstwerkes. Die Szene wurde auf der Drehbühne des Bosnischen Nationaltheaters in der Stadt Zenica gedreht. Was einst das Vorzeigemodell der jugoslawischen sozialistischen Moderne war, befindet sich nun in einem Zustand des Verfalls. Die Videoarbeit wurde in Zusammenarbeit mit der Schauspielerin und Tänzerin Amila Terzimehić realisiert. Die ehemalige Turnerin nutzt auf radikale Weise ihre physischen und darstellerischen Mittel, um mit der Arbeit des (gedrillten) weiblichen Körpers die Bedeutung von Individuum und Rolle zu erkunden. Indem sie die Anstrengungen, aber auch das Durchhaltevermögen angesichts einer scheinbar sinnlosen, sich immer wiederholenden Situation dokumentiert, verweist die Arbeit auf das emanzipatorische Potenzial, das in der Erfindung neuer Rollen steckt. Scena / The Stage ist Teil der Zenica Trilogy, die bei der Biennale di Venezia 2019 komplett gezeigt wird.
Danica Dakić (*1962 in Sarajevo) ist Künstlerin und Professorin für Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien an der Bauhaus-Universität Weimar. In ihren Fotografien, Videos und Installationen untersucht Dakić Begriffe wie kulturelles Gedächtnis und Identität, Sprache sowie (Kunst-)Geschichte in ihrer ständigen Veränderung. Ihre Arbeiten waren u. a. zu sehen auf der 31. São Paulo Biennale (2014), der documenta 12 (2007) sowie auf der Istanbul Biennale (2003 und 2009). Dakić gestaltet den Pavillon von Bosnien-Herzegowina auf der 58. Biennale Venedig (2019). Sie lebt in Düsseldorf, Weimar und Sarajevo.
Danica Dakić (2019) / Ein-Kanal Videoprojektion (HD), Farbe, Ton, 18min 51sec., Loop
Mit Amila Terzimehić
Egbert Trogemann – Kamera
Nirvan Imamović – Sound Recording
Amra Bakšić Čamo – Schnitt
Bojan Vuletić – Sound Design
In Koproduktion mit La Biennale di Venezia 2019, dem asphalt Festival, gefördert vom Kulturamt Düsseldorf
harem
»Hallo Du! Wie geht’s? Wie heißt Du?«
katze und krieg machen fremde Männer an – für ihren Harem. Einen Harem, der sie umspielt und umsorgt, mitten auf der Straße. Denn warum sollten nur Männer einen Harem haben?
Wie tritt man als Frau in der Öffentlichkeit direkt und unvermittelt mit Männern in Kontakt? Und wie hält man sich diese Männer gleichzeitig warm? katze und krieg spielen in ihrer Performance harem mit männlichen Flirt- und Führungstrategien, um eine temporäre Gemeinschaft zu gründen. Vermeintliche Geschlechterrollen werden dabei befragt. Das Publikum ist eingeladen, die Künstlerinnen bei ihrer Intervention im Stadtraum zu begleiten.
katze und krieg sind die beiden Performancekünstlerinnen katharinajej und Julia Dick. Sie haben an der Hochschule für Bildende Kunst in Braunschweig studiert und leben und arbeiten in Köln. katze und krieg intervenieren mit Performances im deutschsprachigen und internationalen Raum im Rahmen von Ausstellungen und Festivals. Sie wurden schon mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kölner Theaterpreis der Sparkassenstiftung, dem ersten Preis des Berliner Kurzfilmfestivals Nostalgia und dem Publikumspreis des Arena-Festivals, Erlangen.
von und mit katze und krieg
Weitere Vorstellungen von ‘harem’ in der Temporary Gallery in Köln am 25., 26. und 27.07. jeweils um 18:00 Uhr. Karten bitte direkt über die Galerie erwerben.
Eine Koproduktion von katze und krieg und dem asphalt Festival, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER, dem NRW KULTURSekretariat und vom Kulturamt der Stadt Köln
Post von drüben!
Rund 30 Jahre nach der Wiedervereinigung haben Vorurteile zwischen Menschen in Ost- und Westdeutschland wieder Konjunktur. Die Bilder des arroganten und egoistischen ›Besser-Wessis‹ oder des anspruchsvollen und nie zufrieden zu stellenden ›Jammer-Ossis‹ sind nach wie vor lebendig. Nach den Erfolgen rechtspopulistischer Bewegungen besonders in Teilen der neuen Bundesländer scheinen sich die Bilder einer geteilten Identität auch politisch zu manifestieren. Dabei zeigen Studien, dass Vorurteile da verschwinden, wo Menschen in Kontakt kommen. Dies greift Post von drüben! auf und verbindet Zuschauer aus Ost und West – auf dem Postweg.
Was würde ich in ein Paket packen, damit mich die anderen verstehen?
Das Künstlerteam von Futur3 hat mit Menschen in Weimar und Düsseldorf gesprochen und in beiden Städten persönliche Geschichten, Erinnerungsgegenstände und Gedankensplitter gesammelt, die etwas über die eigene Identität erzählen. Hinzu kommen Vorstellungen, Vorurteile und Fragen, die sich auf die Menschen aus dem anderen Teil Deutschlands beziehen. Das gesammelte Material arrangiert Futur3 in zwei Postpakete – eins reist von Weimar nach Düsseldorf, das andere von Düsseldorf nach Weimar. Die Pakete bilden jeweils den Mittelpunkt für Performances auf dem asphalt Festival Düsseldorf und dem Kunstfest Weimar. Bei den Aufführungen ist wieder die Beteiligung des Publikums gefragt, es wird selbst zum Akteur. Verändern sich die Bilder, die wir von den anderen und von uns selbst haben?
Futur3 wurde 2003 von den Theatermachern André Erlen, Stefan H. Kraft und Klaus Maria Zehe als Plattform für ihre Theaterarbeit in Köln gegründet. Das Kollektiv sucht für seine Produktionen Aufführungsorte außerhalb fester Theaterhäuser, macht die Stadt selbst zur Bühne und inszeniert oftmals mit aufwändiger Logistik auf einen bestimmten Raum hin. Das Publikum ist stets aktiv gefordert. Futur3 wurde mit dem Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater 2018 ausgezeichnet und gewann 2010 und 2016 den Kölner Theaterpreis.
Eine Produktion von Futur3 im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman, koproduziert durch das Kunstfest Weimar, mit freundlicher Unterstützung der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde Düsseldorf
Nassim
Keine Proben. Keine Vorbereitung. Nur ein versiegelter Umschlag. Bei jeder Vorstellung kommt ein anderer Schauspieler auf die Bühne und ist völlig ahnungslos. Mit Beginn der Vorstellung wird er den Umschlag öffnen und das Skript zum ersten Mal lesen.
Nassim ist ein kühnes und höchst amüsantes theatralisches Experiment und das neueste Werk des iranischen Autors Nassim Soleimanpour. Berühmt wurde der mittlerweile in Berlin lebende Dramatiker durch sein weltweit gefeiertes, derselben Grundidee folgende Stück White Rabbit Red Rabbit, das mehrfach ausgezeichnet, in 15 verschiedene Sprachen übersetzt und mehr als 1000 Mal aufgeführt wurde, u. a. mit Weltstars wie Stephen Fry, Ken Loach oder Whoopi Goldberg.
Nassim wurde mit dem renommierten Theaterpreis ›Fringe First Award‹ ausgezeichnet und ist bei asphalt erstmalig in NRW zu sehen. Soleimanpour nimmt selbst an dem Geschehen vor und hinter den Kulissen teil. Die Schauspielerin Hanna Werth wagt den Sprung ins Ungewisse und übernimmt den Gegenpart. Überraschend, entwaffnend und sehr bewegend stellt das geschickt konstruierte Theaterspiel in Echtzeit eine überaus spannende Verbindung zwischen zwei Fremden her. Und das Publikum darf miterleben, was normalerweise hinter verschlossenen Türen bei wochenlangen Proben vor sich geht: dass Figuren eines Stücks Gestalt annehmen und aus einem gedruckten Text ein lebendiges Spiel mit Worten und Gesten auf der Bühne wird.
Hanna Werth gehört nach Engagements am Studio des Schauspiels Leipzig und an den Wuppertaler Bühnen seit 2014/15 fest zum Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses. In der Spielzeit 2018/19 war sie u. a. in der Shakespeare-Komödie The Queen’s Men und Wonkel Anja — Die Show! zu sehen. 2013 wurde sie mit dem Preis als Beste Nachwuchsdarstellerin beim NRW-Theatertreffen ausgezeichnet.
»Eine auffallend sanfte, menschliche und emotionale Betrachtung der Erfahrung eines Künstlers, der in der Diaspora lebt und arbeitet.« (The Herald)
»Eine aufregende theatralische Provokation, die jede Trennung zwischen Bühne und Publikum niederreißt.« (The Stage)
»Nassim war das einfachste und doch herzlichste Stück, an dem ich jemals teilgenommen habe.« (Mediya Rangi, PerformingArts Hub Australien)
Mit Hanna Werth und Nassim Soleimanpour
Nassim Soleimanpour – Text
Omar Elerian – Regie
Rhys Jarman – Bühne
James Swadlo – Sounddesign
Rajiv Pattani – Licht
Antlitze von Macht und Ohnmacht
Das neue Werk des Düsseldorfer Komponisten Bojan Vuletić überträgt verschiedene Konflikte von Menschlichkeit, Macht, Ohnmacht, Widerstand und Flucht in eine musikalische Form. Antlitze von Macht und Ohnmacht wirft einen alternativen, künstlerischen Blick auf die Menschenwürde und das Verhalten von Menschen in Machtkonstellationen. Das Werk ist eine Auseinandersetzung mit der zentralen und zugleich paradoxen Fähigkeit, dass ein Mensch sich unmenschlich verhalten oder sich mit seiner Menschlichkeit gegen Unmenschliches stemmen kann. Die Form wechselt zwischen notierter und improvisierter Musik: In Situationen, in denen der menschliche Verstand nicht mehr mit Ratio und kontrollierter Intelligenz reagieren kann, übernimmt auf musikalischer Ebene die Improvisation. Uraufgeführt wird die Komposition durch zwei der wichtigsten Protagonisten der europäischen Jazzszene: den Kölner Trompeter Markus Stockhausen und den französischen Pianisten Bojan Z (Zulfikarpasić).
Markus Stockhausen ist im Jazz genauso zuhause wie in der zeitgenössischen und der klassischen Musik und zählt zu den vielseitigsten Musikern unserer Zeit. Der Sohn des Komponisten Karlheinz Stockhausen, der zahlreiche Werke für ihn schrieb, blickt bislang auf über 80 CD-Veröffentlichungen zurück. 2005 gewann er den WDR-Jazzpreis als bester Improvisator. Er wurde u. a. mit der ›Silbernen Stimmgabel‹ des Landesmusikrates NRW und dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet und ist Echo-Jazz-Preisträger.
Der 1968 in Belgrad geborene und seit 30 Jahren in Paris lebende Ausnahmepianist Bojan Zulfikarpašić, der sich selbst auch einfach nur Bojan Z nennt, spielte u. a. im Duo mit Posaunist Nils Wogram und im Azur Quartet mit Henri Texier und Michel Portal. Bojan Z wurde mit dem österreichischen Hans-Koller-Preis als bester europäischer Jazzmusiker ausgezeichnet und 2012 bei den ›Victoires du Jazz‹ zum Jazzmusiker des Jahres gekürt. Seit 2013 ist er Kulturbotschafter der UNESCO.
Bojan Vuletic komponiert genreübergreifend für kammermusikalische Ensembles, Chöre, Orchester und (Big)bands, schrieb Kompositionen für zeitgenössischen Tanz und Theater für über 40 Produktionen und kreierte eine Vielzahl von Klanginstallationen und Audio-Realisationen von Performances und Ausstellungen.

Besucher*innen der Vorstellung GHOST WRITER am 13.07. erhalten bei Platzverfügbarkeit freien Eintritt zu diesem Konzert.
Bitte melden Sie sich an der Abendkasse.
Markus Stockhausen – Trompete
Bojan Zulfikarpašić – Piano
Bojan Vuletić – Komposition
Eine Produktion im Auftrag des asphalt Festivals, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman, mit freundlicher Unterstützung von Steinway & Sons Düsseldorf
Ja, eh! Beisl, Bier und Bachmannpreis
Pünktlichkeit, Sport, gesunde Ernährung, Einfamilienhaus, zwei Kinder und ein Golden Retriever? Oder doch lieber durchzechte Nächte kettenrauchend in einem schäbigen ›Beisl‹ (dt. Eckkneipe, Spelunke) verbringen? Willkommen in der Welt von Stefanie Sargnagel! Der Zwiespalt, den die »begnadete Krawallautorin« (DIE WELT) in ihren Texten behandelt, steht stellvertretend für eine ganze Generation, die nicht weiß, wohin es im Leben gehen soll. Der innere Wunsch nach geordneten Verhältnissen wird permanent durch die Versuchung des Lasterhaften boykottiert. Diese Diskrepanz ist Thema der herrlichen Bühnenshow JA, EH!, die kunstvoll Melancholie und Witz, Poesie und derbe Direktheit, Lethargie und Rock’n’Roll miteinander verwebt. Musikalisch begleitet wird das Schauspielensemble auf der Bühne durch einen Shooting Star der neuen Austropop-Szene: Voodoo Jürgens mit seiner Band.
Aus dem Facebook-Phänomen Stefanie Sargnagel entwickelte sich in wenigen Jahren ein neuer Literaturstar. 2016 gewann Sargnagel beim renommierten Bachmannpreis den Publikumspreis – mit dem Text, auf dem JA, EH! basiert. Die pointierten Kommentare und Beobachtungen der Wienerin werden im deutschsprachigen Feuilleton publiziert, sie veröffentlichte bislang fünf Bücher und geht regelmäßig auf Lesereisen durch Österreich, die Schweiz und Deutschland. JA, EH! war 2017 für den Wiener Theaterpreis ›Nestroy‹ nominiert.
»Mehr Wien geht nicht.« (Der Spiegel)
»Komisch und relevant. Ein wichtiges Stück – für alle.« (3sat Kulturzeit)
»Unbedingt sehenswert.« (Die Presse)
»Ein großes Vergnügen, eine echte Hetz« (Kurier)
Mit Miriam Fussenegger, Lena Kalisch und Saskia Klar
Stefanie Sargnagel – Text
Christina Tscharyiski, Fabian Pfleger – Stückfassung
Christina Tscharyiski – Regie
Voodoo Jürgens und Band – Musik
Sarah Sassen – Bühne
Catia Palminha – Kostüm
Medo/Angst
Angst – ›Medo‹ auf Portugiesisch – ist ein vorherrschendes Gefühl im heutigen Brasilien. Sie betrifft die Bewohner der Favelas, Kunstschaffende, Klima- und LGTBQ-Aktivisten gleichermaßen – sie alle sind in ihrem Alltag von Restriktionen betroffen, die wiederum durch die herrschende Atmosphäre der Angst vor dem Fremden und Anderen geboren und befeuert werden. Entsteht diese Angst aus Lebensrealitäten, die unseren eigenen fern oder doch fast schon erschreckend nah sind? Was verbindet, was trennt uns im subjektiven Erleben unserer Wirklichkeiten?
MEDO/ANGST, die neue Arbeit von Ben J. Riepe, ist eine Ergründung möglicher Wege, um diesen sozialen und politischen Aufladungen zu begegnen: im Sinne einer Selbst- und Fremdbefragung, einer Gegenüberstellung und – wenn man so will – einer Suche nach der verlorenen Freiheit in der Kunst. Für MEDO/ANGST arbeitet Choreograph Ben J. Riepe auf und hinter der Bühne mit einem Team aus Kompaniemitgliedern und hinzugewonnenen brasilianischen Protagonist*innen. Aus einem hoch physischen Bewegungsvokabular, treibenden Sounds, Livegesang und portugiesischen wie englischen Sprachelementen entstehen sinnliche und teils beklemmende Bilder – ein Ringen um Gemeinschaft und Individualität und ein Erfahren des eigenen und anderen Seins, dem die Frage zugrunde liegt, wie ein Zusammenleben von Individuen jenseits der Angst gelingen kann.
Ben J. Riepe (* 1979) studierte Tanz und Choreographie an der Essener Folkwang Universität der Künste. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Bühnentänzer u. a. beim Tanztheater Wuppertal Pina Bausch sowie bei VA Wölf/NEUER TANZ. 2004 gründete er mit der Ben J. Riepe Kompanie sein eigenes Ensemble, seit 2006 ist er als freischaffender Choreograph tätig. Er gewann für seine installativen, elegant zwischen darstellender und bildender Kunst balancierenden Arbeiten bereits zahlreiche Preise, zuletzt die Tabori-Auszeichnung 2019, die bundesweit höchste Auszeichnung für die Freien Darstellenden Künste. Ben J. Riepe lebt in Düsseldorf und arbeitet international.
Bitte melden Sie sich an der Abendkasse.
Sebastião Abreu, Sauane Costa, Aaron S. Davis, Thor Galileo, Wendel Lima, Tyshea Suggs – Performance
Ben J. Riepe – Choreographie
Gwen Wieczorek – Künstlerische Assistenz
Ben J. Riepe, Gwen Wieczorek – Bühne
Tina Melo, Thiago Romero, Lucas Montty (Afrobapho) – Kostüm
Ben J. Riepe, Luiz Guimarães – Licht
Eine Produktion von Ben J. Riepe, Baobá Produções Artísticas, Centro Cultural Plataforma und dem Goethe Institut, in Koproduktion mit dem asphalt Festival Düsseldorf im Rahmen des Projektes HUMAN BEING HUMAN, in Zusammenarbeit mit dem Sommerblut Festival Köln und dem Weltkunstzimmer Düsseldorf, gefördert durch die Kunststiftung NRW, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, den Fonds Darstellende Künste, das Goethe Institut, das Kulturamt Düsseldorf und aus Mitteln des Auswärtigen Amtes
£¥€$ (Lies)
Das belgische Künstlerkollektiv Ontroerend Goed eröffnet bei asphalt ein nobles Casino, in dem es das Publikum die Weltwirtschaft nachspielen lässt: Jeder Spieltisch steht für einen fiktiven Staat, dessen ökonomisches Kapital immer wieder neu erwürfelt wird, jeder Gast ist eine Bank. Es beginnt ein verführerisches Spiel mit und um Geld: Wer handelt fair, verantwortungsvoll und nachhaltig – und wer zockt? Wer setzt wie viel? Wessen Bank startet mit welchem Kapital? Wie lässt sich aus Nichts Gewinn machen? Keine Sorge: Wenn die Würfel einmal nicht so fallen, wie sie sollten, haben die Croupiers und Croupières frisches Geld: Noch mal, noch mehr, mehr Kredite, mehr Schuldscheine, immer weiter und weiter, bis zum Crash. Welchen Tisch wird es treffen?
»Der beste Weg, eine Bank auszurauben, ist, eine zu besitzen«, sagte einst der kalifornische Finanzpolitiker William Crawford. Im Titel dieser so spannenden wie unterhaltsamen Spielshow stecken Provokation und Mahnung zugleich: £¥€$ lässt sich nicht nur als Reihung von Währungen lesen – Pfund, Yen, Euro, Dollar –, sondern auch als „Lies“ (Lügen) oder „Eyes“ (Augen). Entscheiden Sie selbst und bringen Sie ausreichend Bargeld mit. Denn dies ist das erste Theaterstück, bei dem man sein Eintrittsgeld wieder reinholen kann. Oder auch nicht. Faites vos jeux!
Das 1994 in Gent gegründete flämische Künstlerkollektiv Ontroerend Goed schreibt und produziert unvorhersehbare und oft interaktive Shows an der Schnittstelle zwischen Theater und Performance. Die Compagnie tritt international auf und hat bereits zahlreiche europäische Theaterpreise gewonnen. Mit £¥€$ ist Ontroerend Goed dieses Jahr erstmalig zum Festival d’Avignon eingeladen, das als eines der bedeutendsten Festivals für zeitgenössische darstellende Kunst weltweit gilt.
»£¥€$ (Lügen) ist nicht nur eine clevere historische und psychologische Analyse der Hochfinanz-Welt, sondern auch ein intelligentes, schnelles und unglaublich aufregendes Theater.« (DeMorgen)
»Was Ontroerend Goed mit £¥€$ gemacht hat, ist viel mächtiger, als nur ein Stück über Gier und Korruption zu präsentieren. Wir können den verursachten Schaden spüren und niemanden außer uns selbst verantwortlich machen. Es ist eine Lektion für uns alle.« (whatsonstage.com)
»Eine Show, die neu erfindet, was Theater sein kann« (The Scotsman)
Mit Croupières und Croupiers von Ontroerend Goed
Alexander Devrient – Regie
Joeri Smet – Text
Astrid Peeters – Kostüm
Johannes Genard – Musik
Ein Produktion von Ontroerend Goed in Koproduktion mit dem Theatre Royal Plymouth (UK), Arts Centre Vooruit (BE) und Richard Jordan Productions (UK), gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Rahmen des Projektes KUNSTSTÖRER
Bruder
Die Geschwisterbeziehung zum Bruder ist die längste Beziehung im Leben. Man kann sie sich nicht aussuchen, sie ist einfach da. Dadurch kann sie so viel gleichzeitig sein: Explosiv und liebevoll, komplizenhaft, distanziert und zugleich körperlich nah. In dieser Produktion trifft der Kölner Choreograf Tim Behren auf seinen Bruder, den Hamburger Schauspieler Paul Behren. Beide haben den Weg auf die Bühne eingeschlagen, und nun begegnen sich diese zwei ungleichen Performer mit ihren Körpern, ihren Stimmen und ihren sich irgendwie ähnelnden und gleichzeitig sehr unterschiedlichen Entscheidungswegen und Persönlichkeiten. Ihrer gemeinsamen Lust an der Verausgabung folgend, sezieren sie an der Schnittstelle zwischen Körpertheater und Tanz ihr Bühnendasein, navigieren sich vorbei an Genregrenzen in geschwisterliche Zwischenräume, in der das körperliche Miteinander genauso seinen Ausdruck findet wie das Ungesagte zwischen den Zeilen.
Tim Behren wurde als Akrobat an der Zirkushochschule École Supérieure des Arts du Cirque in Brüssel ausgebildet und begab sich anschließend als Quereinsteiger in die Tanzszene. 2008 gründet er zusammen mit seinem Kollegen Florian Patschovsky das Label Overhead Project und ist heute dessen Künstlerischer Leiter. Die choreografischen Arbeiten von Overhead Project wurden vielfach ausgezeichnet, bei asphalt 2017 war bereits die Wrestling-Performance Carnival of the Body zu Gast.
Paul Behren studierte Schauspiel an der Folkwang Universität in Essen und war Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum, am Münchener Volkstheater und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. 2018 wurde er mit dem Boy-Gobert-Preis für Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet. Heute arbeitet er als freischaffender Schauspieler u. a. für die Salzburger Festspiele sowie weiterhin als Gast in Stadttheaterproduktionen.
Tim und Paul Behren – Inszenierung, Performance
Simon Bauer – Soundkomposition
Charlotte Ducousso – Lichtdesign
Monika Odenthal – Kostüm
Jari Ortwig – Produktionsleitung
Eine Produktion von Overhead Project in Koproduktion mit dem asphalt Festival, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, im Rahmen des Projektes #HumanBeingHuman, der Stadt Köln, RheinEnergieStiftung Kultur
Boys don’t dance
Digitale Vernetzung, Social Media und die Darstellung des eigenen Selbst sind Themen, die so präsent sind, dass sie sogar schon bei Kindern eine Rolle spielen. Wie sehr wird Körpersprache von außen beeinflusst? Gibt es Bewegungen, die typisch für Jungs oder typisch für Mädchen sind? Und was passiert, wenn man diese Kategorien vermischt? Takao Baba und sein Ensemble gehen diesen Fragen in Boys don’t dance auf den Grund. Ausgangspunkt sind Bewegungen wie der ›Dab‹ oder Tanzmoves aus dem Online-Spiel ›Fortnite‹, die mittlerweile auf jedem Schulhof zu beobachten sind. Die Tänzer*innen wollen gemeinsam mit Bewegungswütigen ab 6 Jahren jene Tanzstile erforschen, die sich viral verbreitet haben und schon fest im Bewegungsrepertoire von Kindern verankert sind. Was bedeutet es, Bewegungen aus ihrem Kontext zu lösen und bewusst einzusetzen? Durch Nachahmung und Weiterentwicklung, Rhythmus und den Einsatz von Musik entsteht eine eigene, gemeinsam entdeckte Körpersprache.
Der Choreograph und Tänzer Takao Baba ist künstlerisch in der Hip-Hop-Kultur aufgewachsen und mittlerweile einer der führenden Hip-Hop-Choreographen in Deutschland. Er verbindet die Tanzformen des Hip Hop mit den Ausdrucksformen des zeitgenössischen Tanzes. Seine Bühnenstücke sind von einer hohen körperlichen Intensität und visueller Vielfältigkeit geprägt. 2003 gründete er zur Förderung urbaner Tanzformen die Plattform Dance Unity, die zusammen mit dem tanzhaus nrw die wichtigsten urbanen Tanzveranstaltungen wie ›Funkin’ Stylez‹ und ›Juste Debout‹ in Deutschland organisiert.
Takao Baba – Konzept
Takao Baba, Felix Küpper, Solomon Quainoo – Choreographie, Tanz
Jenny Thiele – Musik, Tanz
Charlotte Grewer – Kostüm
Horst Mühlberger – Licht
Mijke Harmsen – Outside Eye
Susanne Berthold – Produktionsleitung
In Koproduktion mit dem asphalt Festival, gefördert vom Kulturamt Düsseldorf, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, dem Fonds Darstellende Künste
Ghost Writer and the Broken Hand Break
Die belgische Performancekünstlerin Miet Warlop entwirft in Ghost Writer and the Broken Hand Break eine moderne, westliche Version des berühmten Drehtanzes sufistischer Derwische. Im Sufismus dreht sich wortwörtlich alles um Gott: Während des Gebets kreisen die Derwische um ihre eigene Körperachse, um einen Zustand religiöser Ekstase zu erreichen. In Miet Warlops Choreografie wirbeln drei Performer*innen eine Dreiviertelstunde lang im Kreis, spielen hypnotische Rockmusik, singen. Daraus wird ein Wahrnehmungsexperiment: Die Mischung aus Sufitanz, Rezitation und Konzert bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Kontrolle und Kontrollverlust. Die titelgebende Handbremse, die nicht mehr funktioniert, kann ein klassisches Motiv für Alpträume sein: nicht anhalten zu können, auf eine Katastrophe zuzusteuern. Doch sie kann auch ein Synonym dafür sein, sich frei zu fühlen und ohne Hemmungen voranzukommen …
Miet Warlop ist Hausregisseurin am NTGent, das seit der Saison 2018/19 von Milo Rau geleitet wird. Die Uraufführung von Ghost Writer im September 2018 war eine der Eröffnungspremieren seiner Intendanz. Im Anschluss an das asphalt Festival wird das Stück auch bei der Biennale in Venedig zu sehen sein.
Besucher*innen von GHOST WRITER am 13.07. erhalten bei Platzverfügbarkeit freien Eintritt zum Konzert von Markus Stockhausen und Bojan Z.
Bitte melden Sie sich jeweils an der Abendkasse.
Miet Warlop – Konzept, Regie
Pieter De Meester, Wietse Tanghe, Joppe Tanghe, Miet Warlop – Performance, Musik
Raimundas Malasauskas, Miet Warlop, Pieter De Meester – Text
Karolien Nuyttens – Kostüm
Henri Emmanuel Doublier – Licht
Niels Antonissen, Mathias Batsleer, Seppe Cosyns – Technik, Produktion
Bart Van Hoydonck – Ton
Eine Produktion von Miet Warlop/Irene Wool vzw & NTGent, in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer und Arts Centre Vooruit Gent
Cum-Ex Papers
Wie ist es Banken, Börsenmaklern und Anwälten gelungen, den Staat um mehr als 31 Milliarden Euro zu erleichtern? Und warum geboten Politik und Behörden dem Treiben jahrelang keinen Einhalt? Ein Zusammenschluss investigativer Journalisten veröffentlichte im Herbst 2018 die sogenannten CumEx-Files und deckte damit den größten Steuerraub in der Geschichte der Bundesrepublik auf. Das Recherchezentrum CORRECTIV teilte seine Enthüllungen mit dem Regisseur Helge Schmidt, der daraus einen hochspannenden Theaterabend zwischen Fiktion und Dokumentation entwickelte, der mit Filmsequenzen, Originalakten, aber auch mal mit Klamauk arbeitet.
»Weil Cum-Ex so kompliziert scheint, will man es wegpacken und sich bloß nicht damit beschäftigen«, sagt Helge Schmidt. »Dabei betrifft es jeden von uns. Wegen Cum-Ex gibt es weniger Kindergartenplätze. Wegen Cum-Ex fährt in manchen Dörfern der Bus seltener. Wegen Cum-Ex ist der Zahnersatz meiner Tochter teurer. Die Banker nehmen dem Staat Geld weg, das ihm an anderer Stelle fehlt.«
»»» ARTE-Beitrag über Cum-Ex Papers
»Cum-Ex Papers macht nicht nur großen Spaß, sondern hinterlässt auch ein Gefühl: Wut« (DIE ZEIT)
»Selten war Theater so nah am Puls der Zeit« (NDR)
»Die Kunst macht das, was die Politik seit Jahren versäumt« (Deutschlandfunk)
»Seriös, skandalös, performativ, zynisch, unterhaltsam und entlarvend« (nachtkritik.de)
Mit Ruth Marie Kröger, Jonas Anders, Günter Schaupp
Franziska Bulban, Alexandra Rojkov – Recherche, Text
Helge Schmidt – Regie
Jonas Woltemate – Choreographie
LANIKA (Lani Tran-Duc / Anika Marquardt) – Ausstattung
Johanna Seitz – Video
Frieder Hepting – Musik
Sönke C. Herm – Licht
Zwei Eulen – Produktionsleitung
Eine Kollaboration von CORRECTIV, ARD-Panorama, LICHTHOF Theater, Helge Schmidt und Team
Hymne an die Liebe
Die polnische Regisseurin Marta Górnicka setzt sich in HYMNE AN DIE LIEBE (HYMN DO MIŁOŚCI / HYMN TO LOVE) mit den erstarkenden nationalistischen Tendenzen in Europa auseinander. Für einen 25-köpfigen Chor hat sie ein monströses ›Völkisches Liederbuch‹ komponiert. Der Chor singt, schreit, skandiert und flüstert, er konfrontiert Hate-Speech-Kommentare aus dem Internet, Politikerzitate sowie Aussagen von Fundamentalisten oder Terroristen mit Pop-Songs und patriotischen Liedern. Górnicka und der Chor demonstrieren und analysieren die Verrohung von Sprache in unserer Zeit und was das mit der Gesellschaft macht. Das spektakuläre Stück, das von der Presse als »brillantes und erschreckendes Meisterwerk« (Tages Anzeiger) gefeiert wird, präsentiert auf beängstigend treffende Art und Weise ein Europa, das die Reihen schließt.
Marta Górnicka dirigiert den Chor, der mit beeindruckender Präzision und Energie, Dynamik und rhythmische Perfektion agiert, live vom Zuschauerraum aus. Die Regisseurin und Meisterin eines neuen, zeitgenössischen chorischen Theaters wurde vielfach für ihre Arbeiten ausgezeichnet, die zumeist Themen wie Populismus, Faschismus und Feminismus aufgreifen. HYMNE AN DIE LIEBE wurde schon in ganz Europa gezeigt und gewann mehrere Theaterpreise.
»Erzeugt Gänsehautmomente (…) Die Frontalattacke aufs Publikum entfaltet eine Dynamik und Konsequenz, der man sich einfach ergeben muss.« (Theater der Zeit)
Mit Sylwia Achu, Anna Andrzejewska, Maria Chleboś, Konrad Cichoń, Piotr B. Dąbrowski, Tymoteusz Dąbrowski, Maciej Dużyński, Anna Maria Gierczyńska, Paula Głowacka, Maria Haile, Wojciech Jaworski, Borys Jaźnicki, Katarzyna Jaźnicka, Ewa Konstanciak, Irena Lipczyńska, Dawid Lipiński, Kamila Michalska, Izabela Ostolska, Filip Piotr Rutkowski, Michał Sierosławski, Ewa Sołtysiak, Ewa Szumska, Anna Jaglowska, Kaja Stepkowska, Anastazja Żak
Marta Górnicka – Konzeption, Regie, Libretto
Teoniki Rożynek – Musik
Anna Godowska – Choreographie
Agata Adamieck – Dramaturgie
Robert Rumas – Bühne
Anna Maria Karczmarska – Kostüm
Konrad Czarkowski (Kony Puppets) – Puppen
Artur Sienicki – Licht
Izabela Dobrowolska, Agnieszka Różyńska – Produktion
Joanna Piech-Sławecka – vocal coach
Eine Produktion von THE CHORUS OF WOMEN Foundation und Teatr Polski w Poznaniu, in Koproduktion mit dem Maxim Gorki Theater und dem Ringlokschuppen Ruhr, unterstützt vom Goethe-Institut und dem Center for Contemporary Art Ujazdowski Castle, gefördert von der Stadt Warschau, der Stadt Posen und der Kunststiftung NRW. Das asphalt-Gastspiel wird unterstützt vom Polnischen Institut Düsseldorf.
Erobique im Park
Carsten ›Erobique‹ Meyer muss man live erlebt haben. Bei seinen Konzerten animiert er das komplette Publikum mit seiner improvisierten und unkonventionellen Discomusik zu einer ausufernden Tanzparty. Als selbst ernannter ›letzter Discopunk Deutschlands‹ genießt es die »lebende Discokugel« (FAZ), die Monotonie der beat-gemixten Laptop-DJ-Kultur aufzubrechen und seine Fans mit schweißtreibenden Tanzmarathons, spontanen Balladen-Einlagen und wüst zitierten Hochzeits-Oldies zu begeistern. Veröffentlichungen sind rar, Erobiques Hits wie Urlaub in Italien, Easy Mobeasy oder Überdosis Freude wollen live und in Farbe genossen werden. Auf seinen Konzerten spielt er Keyboards und Fender Rhodes, singt und sorgt für die Beats. Dabei schleift er aus den Fossilien der Tanzmusik der letzten 50 Jahre feinste Discodiamanten. asphalt holt Erobique nicht nur in die Stadt, sondern hat für seinen exklusiven Open-Air-Auftritt auch noch einen besonders märchenhaften Ort aufgetan: den Malkastenpark.
»Carsten Meyer alias Erobique ist der Mensch gewordene Laternenumzug. Seine Lieder bringen Liebe ins Leben, jeder Akkord ein Glücksmoment.« (DIE WELT)
»Der vielseitigste Entertainer der Republik« (taz)
»Erobique mischt alles von den Siebzigern bis in die Hochzeit der 12-Inch-Singles mit ihren Extended Dance Mixes und bringt somit das Beste aus den zwei Welten ›tanzbar‹ und ›eingängig‹ zusammen.« (Stuttgarter Zeitung)
»Erobique – die Endorphinmaschine« (rbb)
Carsten ›Erobique‹ Meyer – Keyboards, Fender Rhodes, Beats, Gesang
In Kooperation mit dem Künstlerverein MALKASTEN, dem Kulturzentrum zakk und THE DORF
Sonderrabatt im Hotel Indigo
Auswärtigen Gästen empfehlen wir für eine Übernachtung in Düsseldorf unseren Festivalpartner Hotel Indigo, bei dem Sie über einen eigenen Buchungslink während des asphalt Festivals mit Sonderrabatt buchen können:
Festivalkonditionen im Indigo Hotel
RecomposingArt VIII: beautiful in the subversion of beauty
contemporary music by Bojan Vuletic
inspired by and dedicated to Cy Twombly
with Jon Irabagon, Nate Wooley, Matt Moran and MIVOS quartet
US-premiere concert
Wednesday, November 28th 2018, 7:30 pm
Metropolis Ensemble Space, 1 Rivington Street, 2/Fl, New York, NY 10002
Tickets: $15 General / $10 Students
„[There is] abundant evidence of the paradox governing Twombly’s art—the interplay between the epic scope of his cultural materials and the enigmatic, deeply personal means of their representation… Of course, none of [Twombly’s] ideation, however elegant in its intricacy, would mean much if the images themselves weren’t beautiful—or, to be more accurate, beautiful in their subversion of ‚beauty‘. Twombly’s art instructs, perplexes, and ultimately seduces.“ – Albert Mobilio
‚beautiful in the subversion of beauty‘ is dedicated to the American artist Cy Twombly, whose works often appear to be allegories of fleetingness. Streaks, scribbles, rough sketches and symbols similar to written codes are woven into a linkage between picture, myth and poetry.
The composition is part VIII of composer Bojan Vuletic’s ongoing composition cycle RecomposingArt (2011– ), which takes inspiration from artworks in the fields of poetry, art, photography, theatre, dance, cinematography and literature through recomposition. Vuletic takes these works out of their context in a completely subjective manner, transporting them into a new, purely musical and independent form. So far the following compositions have been premiered and performed in New York and Germany: paintings by Gerhard Richter and Pablo Picasso, a movie by Michael Haneke, novels by Franz Kafka, Haruki Murakami and Jorge Luis Borges and poems by Paul Celan.
‚beautiful in the subversion of beauty‘ for string quartet, saxophone, vibraphone and trumpet is performed by an ensemble of some of the most distinguished New York musicians of contemporary and improvised music.
Jon Irabagon –saxophone
The winner of the 2008 Thelonious Monk Saxophone Competition, Jon Irabagon has since topped both saxophone categories in the DownBeat Magazine Critics’ Poll and been named one of Time Out New York’s 25 New York City Jazz Icons and 2012 Musician of the Year in The NYC Jazz Record. “He is a subverter of the jazz form,” declares Martin Longley, “[…] a revolutionary who’s secretly messing with the changes. […] There are few players who can so deftly stride from postbop to free improvisation, avant country to doom metal and then wander from chaotic collage-spraying to sleek-blowing fluency.”
Nate Wooley – trumpet
Nate Wooley is one of the rising stars of the American experimental scene, a trumpet virtuoso whose musical explorations have taken him through ecstatic jazz, free improvisation, drone composition, and noise into a place very much his own, characterised by intense dynamics, an acute awareness of space, and a complex and organic sense of structure. He has been named musicians of the year by El Intruso Jazz, twice by The NYC Jazz Record and was 2016 recipient of the Foundation for Contemporary Arts Grants to Artists Award.
Matt Moran – vibraphone
Matt Moran „plays the vibraphone like a speed-chess master, always darting off into flurries of ingenious, unexpected activity“ (Village Voice), performing with artists as diverse as Mat Maneri, Lionel Hampton and Saban Bajramovic. Moran’s sound is integral to an innovative group of New York musicians who blur the boundaries of composition, improvisation, and folk traditions.
Mivos Quartet – string quartet
The Mivos Quartet, “one of America’s most daring and ferocious new-music ensembles” (The Chicago Reader), is devoted to performing works of contemporary composers and presenting new music to diverse audiences. The quartet has performed and closely collaborated with an ever-expanding group of international composers representing multiple aesthetics of contemporary classical composition.
Bojan Vuletic – composition
After a diploma in astro-physics at Ludwig-Maximilians-Universität (München), Bojan Vuletic finished jazz-guitar at the Hogeschool voor de Kunsten Arnhem and composition at the Messiaen-Akademie, Netherlands. His compository works reach from chamber, symphonic orchestra and contemporary to world music for a larger variety of groups and projects, theatre productions, contemporary dance performances, art installations, movies and documentaries. In 2016/17 he was substitute professor in the Master’s program Public Art and New Artistic Strategies at Bauhaus-University Weimar.
jonirabagon.com
mattmoran.com
natewooley.com
mivosquartet.com
bojanvuletic.com
Co-production with ASPHALT Festival Duesseldorf, funded and supported by the Ministry of Culture and Science of the German State of North Rhine-Westphalia, Germany.
Hosted by Metropolis Ensemble.